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Von Seiten der Admiralitaͤt ist die Verfuͤgung erlassen worden, daß man nicht mehr so viele junge Freiwillige aus den hoͤhern Standen in den Seedienst aufnehmen und anderen faͤ— higen jungen Leuten das Emporkommen in diesem Dienste moͤg— lichst erleichtern soll.
Der Sun dringt darauf, daß die Regierung die inlaͤndi— sche Abgabe von roher Baumwolle je eher je lieber aufheben solle.
Den beiden Herren Deane, die sich schon so oft durch ihre Taucher⸗Arbeiten ausgezeichnet haben, ist es gelungen, von dem alten Wrack des „Royal George“ im Kanal zwei metallene Zweiunddreißigpfuͤnder, jeden uͤber 52 Centner schwer, herauf— zubringen, wofuͤr sie 500 Pfd. Belohnung erhalten. Man hofft, daß sie noch das ganze Schiss wieder ans Tageslicht bringen werden.
Die Times theilt jetzt das von dem Portugiesischen Finanz— Minister entworfene, aus 17 Artikeln bestehende Gesetz in Be— treff des Verkaufs der National-Guͤter mit, dessen Bestimmun— gen das genannte Blatt als äußerst liberal bezeichnet, besonders weil auch Auslaͤndern der Ankauf solcher Guter freigestelit sey; die Times zweifelt nicht an der Annahme desselben von Seiten der Portugtesischen Kammern.
Im gestrigen Boöͤrsen Bericht der Times liest man: „Heute wurden allerlei Muthmaßungen daruͤber aufgestellt, von wem und wie die Span ssche Anleihe werde uͤbernommen werden, und es zeigt sich, daß sich, trotz der wenig vortheilhaften Aussichten,
dem sie sich von pekuniairen Lockungen verleiten lassen. Kontrahenten sollen namlich nicht bloß von dem Betrag der neuen Anleihe, sondern von der ganzen auswaͤrtigen Schuld Spaniens Provtsion erhalten, und diese Schuld soll zugleich auf einen niedrigeren Zinsfuß herabgesetzt werden. Demnach bietet sich den Spekulanten als bloßes Bonus ein Gewinn von 3 — 460,60 Pfund dar, und, wenn das Publikum bereitwillig unterzeichnet, ein noch weit groͤßerer. So hätte also der Spanische Fi— nanz- Minister gut kalkulirt und sich, wenn auch kei— nen glänzenden Erfolg, doch sesten Fuß fuͤr seine erste große Operation gesichert, da sich bei so reizenden fuchungen wohl in ganz Europa Coalitionen bilden und mit libe—
ralen Anerbietungen hervortreten durften, ohne genau zu beden⸗
ken, ob Spaniens Zustand ihr Vertrauen rechtfertige. Hier ha— ben sich schon eine Menge von Personen, die uͤber große Kapi— talien gebieten, zu solchen Verbindungen gemeldet, obgleich die Namen der angesehensten Banquierhaͤuser noch nicht darunter erscheinen. Zeit ist nicht zu verlieren, da die Vorschläze am 20. d. M. in Madrid seyn muͤssen. Wenn jedoch diese Anleihe an unserer Boͤrse recht populair werden soll, so muß vorerst noch
Ver⸗
eine größere Veränderung in Spaniens Finanz Politik vorgehen.“
Der heutige Boöͤrsen Bericht der Times knuͤpft an obige Be⸗
merkungen an; es heißt darin: „Obgleich die aus Madrid eingegange⸗ ᷣ Interesse seyn, daß, gegen die Meinung:
nen Nachrichten in mancher Hinsicht entmuthigend sind, so läßt sich doch der Ausschuß, der sich hier gebildet hat, um auf die Anleihe zu bieten, dadurch in seinem weiteren Verfahren nicht stoͤren. Man versi— chert, daß eine der am meisten dabei beschäftigten Personen heute Nacht nach Madrid abreise. Naturlich wird derjenige, der diesen schwierigen Auftrag uͤbernimmt, großen Spielraum haben. Die Bedingungen der Anleihe-Vorschläͤge werden jedoch, wenn auch jetzt schon einige Anerbietungen gemacht werden, da— von abhaͤngen, wie es am 20. d. M. in Madrid mit der Sache stehen wird. Das Steigen der Spanischen Fonds wurde heute plötzlich durch die in den Madrider Privatbriefen enthaltene Andeutung von einem zu erwartenden Ministerwechsel gehemmt.“ In demselben Bericht liest man auch Felgendes: „Die Mitglieder der Fonds⸗Boͤrse, die oͤfters durch außer Landes befindliche Spekulanten gelitten haben, wenn diese sich weigerten, ihre Differenzen zu
zahlen, sind, da man sich gegen sie nicht das Mittels der Aus, Ihrer Masestät der juͤngeren Koöͤnigin von Ungarn ernannt.
stoßung von der Boͤrse bedienen kann, welches in solchen Fallen gegen diejenigen, die persoͤnlich an der Boͤrse erscheinen, ange— wendet zu werden pflegt, auf die Auskunft gefallen, die Namen jener Auswärtigen zur Warnung an der Boͤrse anschlagen zu lassen.
Dicks ist heute einem Individuum begegnet, das sich in
höheren Kreisen bewegt, einen Rang in der Armee bekleidet, ja,
den Bath-Orden hat; und wenn senes Mittel noch nichts hilft, so soll der Boͤrsen-Aueschuß dessen Namen sogar darch die Zei— tungen bekannt zu machen beabsichtigen.“
. 722.
Aus dem Haag, 4. Nov. Heute ist die Leiche des am 1sten d. verstorbenen jungen Prinzen einbalsamirt worden. Mor— gen wird dieselbe nach Delft gebracht, um dort in der Gruft des Königl. Hauses beigesetzt zu werden. Vier Kammerherren werden die Leiche begleiten.
Heute hat die zweite Kammer die von ihr beschlossene Bei— leids⸗Adresse an Se. Majestaͤt den Koͤnig angenommen und an die erste Kammer der Generalstaaten gesandt, damit sich dieselbe damit vereinige.
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Brüssel, 5. Nov. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin hat dem . TKint-TKint, Vice-Praͤsidenten der philanthropischen esellschaft, zwei Gegenstande von der hoͤchsten Vollendung, ei— nen Ofenschirm und ein Tabouret, fuͤr die Ausstellung zum Besten der Armen, welche diese Gesellschaft im Stadthause veranstalten will, uͤbersandt. Das Tabouret ist ganz von Ihrer Majestaͤt angefertigt. Einige Tage zuvor empfing der Konig Herrn T Kint-T'Kint und unterhielt sich lange mit ihm uͤber die Lei— stungen der Gesellschaft und uͤber die wirksamsten Mittel zur Un—
terstuͤtzung der Armen in der Hauptstadt.
. 169
Munchen, 4. Nov. Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤ— nigin Coroline werden, dem Vernehmen nach, am 16. Okt. von Tegernsee zuruͤck in der Herzog⸗-Maxburg hier erwaectet.
Gestern Nachmittags starb hier der außerordentliche Ge— sandte und bevollmächtigte Minister Sr Maj. des Koͤnigs der Franzosen am hiesigen Hofe, Graf Alfred von Vaudreuil, in einem Alter von 34 Jahren. ö.
Am Sonntag Abends traf der Geheime Raih von Klenze aus Griechenland hier ein. Derselbe hat, zur Anerkennung sei— ner verdienstlichen Thätigkeit während seines Aufenthalts in Nau⸗ plia und Athen, von St. Majestaͤt dem Koͤnig Otto das Com— mandeur⸗Kreuz des Koͤnigl. Griechischen Erloͤser⸗Ordens er— halten. Von den in Griechische Dienste getretenen Koͤnigl. Bayeri— schen Offizieren sind mehrere auf dem Ruͤckweg nach Bayern begriffen, darunter der Ingenieur-Oberstlieutenant v. Zech, Ma— jor Fuchs u. s. w.
Das Winter-Halbjahr an der Hochschule bei Muͤnchen hat den 20. Oktober seinen gesetzlichen Anfang genommen, von wel— chem Tage an die Inseription 14 Tage offen bleibt, die sodann unbedingt geschlossen wird. Außer den aͤltern strengen Dißccipli⸗
1272 nar⸗Vorschriften liest man gegenwaͤrtig am schwarzen Brette der Universitaͤt auch die Verfuͤgung, daß das Zusammenkneipen der Studirenden nach der Polizeistunde in Privathäusern (das so— genannte Nachtlichteln), k Versammlungen in Haͤusern und auf den Straßen, so wie die Darbringung von Staͤndchen ohne vorherige Genehmigung der Polizei bei Vermeidung em— pfindlicher Strafen verboten seyen. Eben so darf ein Studiren— der den anderen ohne vorherige Anzeige auch nicht eine Nacht bei sich beherbergen. Eine polizeiliche Bekanntmachung setzt die Einwohner von diesen Maßregeln in Kenntniß, und droht den— jenigen Strafe an, welche, ohne Anzeige zu machen, auch nur die entfernteste Kenntniß oder Vermuthung haben, daß irgendwo Waffen aufbewahrt oder daß Privat-Fechtuͤbungen vorgenommen werden.
Nach einer amtlichen Mittheilung sind in Wunsiedel 206 Wohngebäude mit ihren Nebengebäuden und 58 Scheunen ab— gebrannt. Zu den ersteren gehören: das Rentamt, das Rath— haus mit der Syndikats, Wohnuns, der Koppetenthurm, das Zeughaus, die Apotheke, die Brandenburgsche Zeug-Manufaktur, sämintliche Malz und Braustäͤtten u. I w. Die Zahl der durch den Brand verunglückten Familien beläuft sich auf mehr als 50h.
Das Unternehmen, die Donau mit dem Main und Rhein zu verbinden, naͤhert sich seiner Ausführung. Bereits hat die Staats-Regierung die schleunige vollständige Herstellung des Fahrwassers auf dem Maine angeordnet, und der Ober- Baurath
doch schon Eoalitionen bilden, um auf die Anleihe zu bieten, in. Frhr. v. Pechmann geht nachstens zu diestm Zwecke nach Wuͤrz⸗ . Die
burg ab. Seichte Stellen des Mainflusses und einige unzweck— maͤßig angebrachte Durchfahrts, und Muͤhlwehroͤffnungen ver— zoͤgerten nemlich bisher die- Schifffahrt ungemein, und zwangen die Mainschiffe zu ünverhaltnißmäßig leichten Frachten. Genaue Ermittelungen beweisen, daß diese Hindernisse mit unverhaͤltniß— mäßig geringen Kosten beseitigt werden konnen, indem die ange— messenen Vertiefungen des Flusses bewirkt, die Muͤhlwehre gaͤnz— lich entfernt oder mit Kammerschleusen umgeben werden. Da⸗— durch wird nicht nur die bereits bestehende direkte Schifffahrt aus den Mainhäfen nach dem Rheine vor allen Nachtheilen sicher gestellt, sondein auch der beabsichtigte Kanal auf die Stufe seiner hoͤchsten Wirksamkeit gebracht.
Braunschweig, 18. Okt. Das hiesige Schloß ist in seinem linken Fluͤgel nun aufgerichtet, und das Dach wird hef— fentlich in diesem Herbste noch vollig gedeckt werden. Daß es ein Werk Deutscher Kunst und nichts Nachgemachtes sey und werde, daruͤber sind alle Kenner einig, und die Reisenden be— trachten es mit Fleiß und mit Freude. — Unsere Handels-Ange— legenheiten werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, und ge— hen einen lebhaften Gang, obgleich der Graäͤnz-Berkehr mit Hannover erschwert worden, seit die landstaͤndliche Verhandlung uͤber die Zoll, und Steuer-Gemeinschaft vertagt ist. Von den uͤbrigen beendigten Verhandlungen möchte von allgemeinem
ö der Praäͤsident der Stände-Versammtung muͤsse sich immer auf Seite der Stim— men- Meyrheit befinden, woraus er hervorgegangen ist, und er den ward, daß er immer seine ständische Stimme habe, und zu den anwesenden Mitgliedern mitzähle, daß also in dem Falle, der nicht selten vorkam, wenn von 41 Mitgliedern 22 gegen 21 stimmen, keine Stimmen-Mehrheit vorhanden sey, sondern sich erst aus der Abstimmung des Praͤsidenten ergebe, welche entweder von selbst auf Seite der 22, oder kuͤnstlich in ihrer dann doppelten Geltung auf Seite 21 den Ausschlag gebe.
, Wien, 5. Nov. Se. Majestaät der Kaiser haben den Hof— Bibliothek-Präfekten, Moriz Grafen von Dietrichstein, unter Be— lassung dieses seines bisherigen Amtes, zum Oberst-Hofmeister
Der Gubernial-Vice⸗Praͤsident, Ritter von Prochazka, ist zu der im Königreiche Boͤhmen erledigten Stelle eines Oberst— Landschreibers befördert worden.
Der Prinz Gustav Wasa ist von den Manoͤvern in Ve— rona hierher zuruͤckgekehrt.
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Basel, 3 Nov. Durch Kreisschreiben vom 27. Okt. bringt der Vorort den Ständen mehrere Zuschriften der Wuͤrttembergi— schen Regierung zur Kenntniß, betreffend die zu beguͤnstigende Einfuhr Schweizerischer Seidenfabrikate in die Königreiche Wuͤrt— temberg und Bayern. Auf wiederholte Verwendung hin erhielt nämlich der Vorort die Ruͤckaͤußerung (vom 15. Okt., datirt) des Wuͤrit mbergischen Ministers der auswaͤrtigen Angelegenhei— ten, Graf v. Beroldingen, daß am 14. Okt., demselben die end— liche Erklarung der Bayerischen Regierung zugekommen sey, wel— che mitzutheilen er sich beeile, und unterm 25. Okt, wurde die Verordnung, welche das Wuͤrttembergische Finanz⸗-Qeinisterium an die Zoll⸗Direktion erlassen hatte, selbst zugesandt. Nach derselben genießen 743 Ctr. 37 Pfd. mit Ursprungszeugnissen als Schweiz. Fabrikate versehene Seiden-Waaren in Jahre 1834, und, da der im Jahre 1825 geschlossene Handels ⸗Vertrag mit Ende des Monats Sept. zu Ende geht, drei Viertheile des obigen Quan— tums bei ihrer Einfuhr in Wuͤrttemberg und Bayern im Jahr 1835 die bekannte Zoll-⸗Beguͤnstigung Die Einfuhr dieser Waa— ren kann nur uͤber die Zoll Aemter Krauchenwies, Friedrichsha— fen und Lindau geschehen, welche zur Pruͤsung der Ursprungs— Zeugnisse, zur Abwägung und zur Besichtigung der Waaren an— gewiesen sind. Das Quantum fuͤr das J. J ist noch in die— sem, ohne Uebertragung auf das nächsie Jahr, und eben— so die Rate von 1835 bis zum Schlusse des Monats Sep— tember k. J. einzuführen. Eine Anrechnung der bereits im Laufe des Jahres zum vollen tarifaräßigen Zollsatze etwa einge— fuͤhrten Quantitaͤten Schweizer Seidenwaaren an dem dasselbe treffenden Gesammt-Quantum, mithin eine Ruͤckverguͤtung des Mehrbetrags gegen den beguͤnstigten Zollsatz, kann nicht stattfin⸗ den. — Der Vorort, dieses Ergebniß der Unterhandlungen fuͤr sehr unvollstaͤndig ansehend, hat sich neuerdings an Wuͤrttemberg gewendet, und in einer Note begehrt, daß gestattet werde, das fuͤr das Jahr 1834 zu einem Beguͤnstigungs Zollansatz bewilligte Einfuhrs Quantum auf das Jahr 1835 zu uͤbertragen, indem unmoͤglich in ven zwei letzten Monaten des J. J. die bewilligten 743 Etr. 27 Pfd. noch ausgefuͤhrt werden koͤnnten. Wo nicht, so moͤchte Ruͤckverguͤtung des halben Zolls auf den seit dem 1. Januar 1834 eingefuͤhrten Quantitaͤten zugestanden werden. Gleichzeitig stellte der Vorort vor, daß eine vorherige Verstaäͤn— digung uͤber die Lizerz-Scheine stattfinden muͤsse, damit eine bil— lige Vertheilung derselben auf die betreffenden Schweiz. Seiden— Fabrikanten Platz nehmen koͤnne. Um zu vermeiden, daß nicht etwa ein einziges Handelshaus durch eine große Sendung das ganze Quantum von 743 Ctr. erschoͤpfe, und sich den Vortheil allein zuwende, ließ der Vorort das benannte Quantum auf alle Schweiz. Seiden-Fabriken nach Maßgabe ihrer 1830, 1831 und 1832 vorgenommenen Versendungen nach Bayern und Wuͤrttem⸗
stimme nur, wenn Stimmen-Gleichheit vorhanden sey, entschie⸗ Carillo de Alborno definitiv zu der Ansicht der 5 Kommissa
berg repartiren, und will darauf fußend die Lizenz Scheine, so
epa: . „soͤnlich gegen Palmella richtete, dessen Popularitaͤt in Por— bald sie ihm uͤbermacht seyn werden, vertheilen. pern bess n nnr 3
lugal, wie ich ofters bere ts bemerkt, nicht mit dem diplomati— en Rufe, dessen er in Europa genießt, im Verhaͤltnisse stehet. J Die herrschende Partei wird indeß doch wahrsche n ich Palmella Rom, 25. Okt. Das Diario di Roma enthaͤlt das nen Die gruder dulden, weil fie das Beduͤrfniß . Mittels Person vom Kardinal Bernetti unterzeichnete, aus fuͤnf Haupt-Abschni, — gland gegenuͤber, fühlt, und sich darauf beschtanken seine Ein ten bestehende Statut fuͤr die jetzt mit dem Namen „Banca ko kern auf die innern Angelegenhelten tal wer sgchtlgkn Augen mana“ belegte bisherige Diskonto-Bank. zu bewachen. Dieser Eifersucht hat auch bereits Graf BVilla⸗ 8 real . 9. 6. . gebracht . mmüssen, daß er, statt . , gedacht 3 iums des nner Die Times meldet Nachstehendes aus Bayonne von 7, . . J 29. Oktober: „Mina ist gutes Muthes und seine Gesundheit i liter immer Palmella felbst bleibt, hat begnügen . wo⸗ fuͤr einen Mann, der so lange gelitten, ziemlich kraͤftig. An 1 es sehr bemerkenswerth ist, daß dieser neue Titulair,Minister dem Wege von Cambo nach Bayonne (27sten) traf er an ve tz Aeußern kurz vorher in der Pairz Kammer gegen die Mun schiedenen Stellen der Straße Gruppen seiner Landsleute, „ deteus, Erklrung der Königin und auch genen Eis dern vel ftr; sich hier und in der Nachbarschaft, theils aus Furcht vor de „hen Regenten zu ͤbertragente Wahl des Geinohles der Donna Cholera, theils aus politischen Gruͤnden, aufhalten und wutz l h . ö. ven ihnen herzlich begruͤßt. Diejenigen, welche das Land genau kennen, erwarten nicht nur viel von den Erinnerungen
Naria, das heißt gegen die Wahl des Herzogs von Leuchten— z ö . R 9 . . h, irg, gestimmt hatte. — In dem Programme der Grundlsaͤtze welche sich an Mina's Namen knuͤpfen, sondern auch von den neuen Verwaltungs- und Militair-System, welches von den
ner Verwaltung, welches der Herzog von Palmella in den ammern entwickelte, hat man vor Allem die Actußerung be— , , . . Wan indeß merkt, daß das neue Ministertum alle Portugiesen moͤglichst sher e ganz der che den seyn wird. Was indeß nog wieder unter dem Paniere der jetzigen Regierung zu vereinigen guͤnstiger fuͤr den Erfolg zu sprechen scheint, ist das Mißver n zhesrebt seyn werde. Freilich contrastirten mit ' diesen Ver— gen der Karlisten, welches fast zur Wuth steigt, uͤber die Wü . derherstellung Mina's und die bevorstehende Uebernahme de Kommando's. Sie behaupteten, daß er schon als ein Sterben
melzungs-Andeutungen um so greller die Mordthaten,
elche die fanatische Bevölkerung Lissabons, in der ersten Auf— der zu betrachten und zu jeder Anstrengung unfaͤhig sey. 6 geht nun uͤber St. Jean Pied de Port nach Navarra in der Ritz,
gung, die der Tod Dom Pedros verursachte, an mehreren 1 lücklichen ö Miguels beging, die zum Theil e,. z dem Inneren der Haͤuser auf die Straße hinausg 3 tung von Elisondo ab und wird an der Graͤnze von Lorenzo un ö. . . wahrem J seiner 50009 — 6090 - Mann starken Division, so. wie von dn! Indeß ist doch in der jetzigen Portugiesischen Emigration die, Englischen Oberst Wilde und dessen Sekretair, Lieutenant 61 , g ist! ner, erwartet. Eben dahin ist auch eine bedeutende Geldsum welche von der Spanischen Regierung zu Mina's Disposstin gestellt wurde, abgesandt. Die Karlisten sind jedoch nicht de
ilaͤufig gesagt, fast eben so zahlreich als diejenige von 1823 ist, ne Spaltung eingetreten, die als die Vorläuferin der Aus— einzigen, welche mit Mina's Eintritt in Spanien unzufrieda
gleichung der einen Fraktion derselben mit der jetzt bestehenden Regierung anzusehen seyn durfte. Von den fruͤheren Anhaͤn— r6 Dom Miguels, die bei dem Sturze dieses Prinzen,
sind; auch die Franzosen geben ihr Mißfallen, deu Portugal, verlassen zu muͤssen glaubten, hat sich naͤmlich zu . und diese Gesinnungen finden sich nich in Theil mit demselben nach Italien gewandt, waͤhrend nur in Bayonne, sondern auch an anderen und wich der andere, der vorzugsweise die betreffenden Mitglieder der
geren Orten. So haͤlt das Journal des Debats dem Genet Rodtl eine große Lobrede und tadelt seine Entlassung, waͤhrmm es zugleich die Ernennnng Mina's verdammt und großes trauen uͤber den Erfolg seines Kommando's in Navarra spricht. Um das Geheimniß dieser ploͤtzlichen Sinnesaͤnderun zu entschleiern, bedarf es keines großen Scharfsinnes.“
— Der Madrider Korrespondent der Times bleib seinem Schreiben vom 24. Oktober (aus welchem wir schon stern einen Auszug mitgetheilt haben) noch immer der Meinum welcher auch die Times selbst beipflichtet, daß es sich neben do Anerkennung der Guebhardschen Anleihe um die binnen zwi Jahren zu bewirkende Umwandlung der ganzen passit Schuld, nicht bloß der ruͤckstaͤndigen Zinsen der Cortes⸗Oblin tionen, in aktive handle. Er berichtet auch, daß der Prokurada
der Proceres-Kammer uͤbergetreten sey, so daß die Mehrheit do Kommission sich wahrscheinlich fuͤr die Modificationen der Pu ceres entscheiden duͤrfte. Dagegen scheint es ausgemachter q je, daß die Kammer der Prokuradoren diesem Beschlusse nit beitreten werde.
idalguia und die bedeutendern Grundbesitzer begriff, sich nach gration hat nun großentheils sich bei den betreffenden Gesandt— aften der hlesigen Regterung vorgestellt, die letzte anerkannt, ssten, ausgedruͤcrtt. Aus der desfallsigen Namens-Liste, welche die hiesige offizielle Zeitung bereits vor dem Tode Dom Pedros lie— oronha, den Grafen da Ponte Sehn, D. Jaime de Mello, Francetco Arrges de Vilhena, endlich die beiden Herzoͤge von rmaßen als Mitglieder der Koͤniglichen Familie betrachtet wur— en, eines besonderen Ansehens in Portugal genoßen, und seit eine eigene Familien-Politik befolgten, die ein moͤglichstes per— önliches Ausweichen bei dem gewaltsamen Zusammentreffen der ten Krise Dom Pedro gegenuͤber gestellt. Der Letztere, der wohl sein Unvermoͤgen fuͤhlte, jene mit der ganzen neueren Ge— ka bemuͤhte sich nun, ihr Ansehn dadurch zu vermindern, daß er die . z His dahin den Cadavals und Lefoens ausschließlich zustehende Lissabon, 15. Okt. In der Sitzung der Deputirten⸗Kn in Betreff der National⸗Garde, welchen er in der Sitzung vo Turkei. Zten der Kammer zur Pruͤfung vorgelegt hatte, zuruͤck, und se n Konstantinopel, 15. Okt. (Allg Zeit.) Wir leben niächtigt werden, die noͤthigen Maßregeln zu ergreifen, um MM öauern fort, und eine ungewoͤhnliche Thaͤtigkeit herrscht unter National-Garde nur aus solchen Buͤrgern zu bilden, deren A den Diplomaten. ie Botschafter der großen Mächte kommu— Zweifel unterworfen ist. 2) Diejenigen Buͤrger, welche nich n der verflossenen Woche zweimal in dem Hause des Oesterrei— 160,900 Reis Einkuͤnfte haben, jedoch in den mobilen Batailhl hischen Internuncius Zusammenkuͤnste, in deren Folge Couriere koͤnnen, im Falle sie es wuͤnschen, in die National-Garde aufg Man bietet Alles auf, um einen Bruch zwischen dem Sultan nommen werden.“ Der Lesung dieser beiden Artikel ging ein und Mehmed Ali zu verhüten, und hofft darin gluͤcklich zu seyn. den Nutzen einer gut organisirten National-Garde, und dit Englischen Admiral im Mättellandischen Meere zu ersuchen, dle ist eben der Grund, weshalb ich die Errichtung derselben vorschla Eskadre des Vice-Koͤnigs aufs genaueste beobachten zu lassen. Bataillone bilden und bewaffnen, die das Recht haben, ehem Alexandrien vereinigt und neu verproviantirt, damit sie auf den lige Beamte Dom Miguels, royalistische Freiwillige und Gu ksten Befehl in See gehen konnen. Der Sultan weiß dies, wenn die Regierung nicht in einigen Theilen des Koͤnigreich Btellung behaupten zu lassen. Dies hat dann mit zu den Be— die Errichtung der National-Garde suspendirt. Wenn man ss schwerden Mehmed All's Anlaß gegeben, und stimmit denselben mar, Abrantes, Punhete, Banguinha, Collegua, Beja, und l den Willen aller Europaäischen Mächte unter sich Krieg anzu— ner großen Anzahl anderer Städte und Flecken eine Nation! haß es beim Drohen bleiben wird, vorausgesetzt, daß nicht an anderen Orten nicht eingefuͤhrt werden. Nach Durchsich durch das unpolitifche Betragen Ibrahims eine größere Bewe— des Verzeichnisses derjenigen Personen, welche in Braga wuͤrdi⸗ riedenheit in diesem Lande, das sich nach der milderen Herr— funden, welche das Vertrauen der Constitutionnellen verdieneh schaft des Sultans zuruͤcksehnt. Indessen hat sich das vor eini— die uͤbrigen sind Miguelistische Beamte, royalistische Freiwilli Dalaͤstina bis jetzt nicht bestaͤtigt; allein man duͤrfte sich nicht barische Regierung! Ich werde, so viel in meiner Macht stehs hundern, wenn es sich in kürzem erwahrte. — Die Otto— zu verhindern suchen, daß es in meinem Vaterlande eine aͤhn assen, um sich auf dem Marmora? Merre in großen Manoͤvers als unserem einzigen Bollwerk, die Beschuͤtzung der Freiheit, di zu uͤben, sie ist aber seit vorgestern wieder vor Anker gegan— Charte und der Königin anvertrauen.“ ommen hat. Man erzaͤhlt sich, der Sultan, welcher den Uebun— Hen beiwohnen wollte, habe in dem Augenblick, wo er das Ad⸗ noch zu nahe, als daß die Geschichte bereits ihr Urtheil uͤber di. sen Prinzen fallen koͤnnte, dessen Leben sie, fuͤr diesen Zwech sey dadurch fo bestürzt worden, daß er den Befehl gegeben, um— lukehren und die Uebungen einzustellen. An jenes Schwert knuͤpf— sein Wirken in Brasilien, und anderntheils in den Zeitraum, w er in Europa seine Tochter wieder auf den Portugiesischen Thiol her, der es auf allen seinen Zuͤgen und Schlachten getragen ha— ben soll; es ward daher von den Tuͤrken gleichsam als ein Hei⸗ Dieser Todesfall, der uͤbrigens wahrscheinlich weitaussehenden, sich auf die gesammte Pyrengische Halbinsel erstreckenden Plaͤne it, uͤberlassen sich die abergläͤubischen Tuͤrken den duͤstersten Ah⸗ nungen und fürchten großes Ungluͤck fuͤr das Reich. — Hinsicht— regt, an deren Spitze Dom Pedro stand, und die wohl fuͤhll daß sie in ihm einen Chef verlor, der ihr einen bestimmten Mi provinzen erträglich; die Pest wäthet hauptsaͤchlich in der Haupt— sadt, und hat auf dem Lande keine so großen Verheerungen Geschaͤfts⸗ und Kriegs-Kunde bis auf einen gewissen Punkt durch eine, mit großer Ausdauer verbundene, rastlose Thaͤtigkeit eig seyn, was man den zweckmäßigen Vorkehrungen ihres Anfuͤhrers bi Neschid Pascha's zuschreibt. Diese Armee zählt gegenwartig 32 nisterium, mit Palmella an der Spitze, das Geschaͤfts-Rudet⸗ — Aber obgleich die beiden Häupter des alten Ministerlums, Sila schlunde mit verhaͤltnißmaßiger Artillerie- Mannschaft. Man schaͤtzt ihre Stärke auf beinahe So, 000 Mann. ten waren, und eine starke Partei in der Deputirten⸗Kammer ͤ mit sich brachten, wurde doch nur mit einer Mehrheit von seh: Schreiben aus Konstantinopel vom 7. Oktober meldet, daß
Frankreich und England wandte. Dieser letztere Theil der Emi— und seine Bereitwilligkeit, derselben den Huldigungs-Eid zu lei— rte, hebe ich hier den Grafen von Viana, den Comendador adaval und Lafoens hervor. Diese letztern beiden, die gewis— ö * Beginn der Portugiesischen Umwälzungen unveränderlich parteien zum Zwecke hatte, fanden sich dessenungeachtet in der ichte Portugals verwachsenen Häuser dauernd zu vernichten, der Kn Herzogliche Wuͤrde an Palmella und Villaflor verlieh. mer vom 13. Okt. nahm der Marschall Saldanha den Vorschl dafuͤr folgenden an dessen Stelle: „1) Die Regierung soll hier fortwährend in großer Spannung. Die Kriegs-Ruͤstungen haͤnglichkeit an die Sache der Koͤnigin und der Freiheit keinen siziren unausgesetzt mit dem Reis-Efendi, and hielten zugleich nen, in dem stehenden Heere oder in der Reserve gedient habe lach St. Petersburg, Parls und London abgefertigt wurden. Rede vorher, aus der Folgendes das Wichtigste ist: „Ich erke nzwischen soll Lord Ponsonby fuͤr noͤthig erachtet haben, den aber ich will nicht, daß unter dem Schutz dieses Namens st Letzterer hat, dem Vernehmen nach, alle seine Kriegsschiffe in rillas zu ihren Chefs zu wahlen. Dies haben wir zu erwarte hört aber doch nicht auf, seine Armee in Asien eine drohende Guimaraes, Porto, Coimbra, Alcobager, Aldea de Cruz, Th so kriegerisch. Daß aber beide Gegner es wagen sollten, gegen l ⸗ . ingen, ist schwer zu glauben, und man darf mithin hoffen, Garde errichtet, so kann und darf sie doch fuͤr den Augenblit ; zung in Syrien eintritt. Unstreitig herrscht allgemeine Unzu— sind, in die National-Garde einzutreten, haben sich nur 19 g ̃ ; en Tagen verbreitete Gerücht von einem neuen Aufstande in und Guerilla. Eine vortreffliche National Garde fuͤr eine han . ; anische Flotte hatte vor acht Tagen den hiesigen Hafen ver— liche Miliz giebt, denn einer solchen Phalanx konnen wir nich hen, und es scheint, daß sie gar keine Evolutionen vorge— — — Lissabon, 11. Okt. Der Tod Dom Pedros lien iralschiff bestieg, sein Schwert in das Meer fallen lassen, und wohl jedenfalls in zwei scharf gesonderte Perioden, einestheils is wer en sich naͤmlich große Erinnerungen; es stammte von Soliman II. zu setzen und darauf zu befestigen bestrebt war, eintheilen duͤrft⸗ ; ligthum betrachtet. Nun es in der Tiefe des Meeres verloren ein Ende machte, hat ein lebhaftes Bedauern bei der Partei ern ich des Gesundheits? Zustandes lauten die Berichte aus den telpunkt sicherte, und welcher die ihm vielleicht mangelnde tiefer! . angerichtet. Auch die Armee soll beinahe ganz verschont geblieben Unmittelbar nach Dom Pedros Hinscheiden ergriff das neue Mi t Regimenter Infanterie, 19 Regimenter Kavallerie und 160 Feuer— Carvalho und Agostinho Freire, mit in das neue hinuͤbergetre, — Ein von Englischén Blättern mitgetheiltes Prtvat— wenigen Stimmen der Angriff zuruͤckgewiesen, den die Opposition der Sultan von der Insel Chalkis, wo er den Flotten ⸗ Uebungen
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beigewohnt, nach Stawros zuruͤckgekehrt war. Man a ll als der Großherr das Dampfschiff bestiegen, sey sein Saͤbel ins Wasser gefallen und nicht wiedergefunden worden. Er erbleichte, blieb einige Augenblicke sprachlos und schien in tiefe Gedanken versunken. Keiner der Hoͤflinge wagte ein Wort zu aͤußern. Endlich warf der Seraskier sich zu den Fuͤßen des Großherrn, mit den Worten: „Lange lebe unser Herr! Es freue sich seine Seele und betruͤbe sich nicht uber dieses unzweideutige Zeichen. Der Prophet hat die Frage entschieden, welche die Rathschlaͤge der hohen Pforte so sehr verwirrte: er hat erklaͤrt, das Schwert Muhamed's solle fuͤr jetzt nicht gezogen werden.“ Da nun auch der Hof-Astrolog diese Auslegung bestaͤtigte, so soll die Flotte Befehl erhalten haben, wieder auf ihren Ankerplatz zu⸗ ruͤckzukehren. — Reisende aus Aleppo, Tripolis und Damaskus schil—⸗ dern die Aegyptische Schreckens⸗Regierung in Syrien als so un⸗ erträglich, daß eine Insurrection nicht ausbleiben konne. Ueber— all wurden den Einwohnern die Waffen abgenommen und die Haͤuser durchsucht, was in Muhamedanischen Landern unerhoͤrt ist. Ibrahim hatte so viele Verschwöͤrungen entdeckt, daß man zu glauben anfing, er habe sie selbst anzetteln lassen, um sich der Schaͤtze der Theilnehmer zu bemächtigen. — In Tripolis wa— ren 11 angesehene Kaufleute geköpft und uber 100 ins Gefaͤng— niß . worden und Niemand war vor der Bastonade ge— sichert. — In Konstantinopel sollen seit drei Monaten woͤchent—⸗ lich im Durchschnitt 1000 Menschen gestorben seyn. — In Folge der Stuͤrme waren 30 Schiffe im Schwarzen Meere unterge— gangen. — Der beruͤhmte Franzoͤsische Botaniker, Herr Aucher de Blois, der einen großen Theil von Klein-Asien und Syrien, die Ufer des Euphrats, so wie die Gebirge von Lasistan und Kurdistan bereist hat, war in Konstantinopel eingetroffen und hatte uͤber 150 neue Species mitgebracht.
Griechenland.
Nauplia, 22. Sept. (Allg. Ztg.) In der innern Or— ganisation hatte man ein neues Colontsations⸗-Gesetz beabsichtigt, welches dem Ministeritum mit der Erklarung zugeschickt wurde: in vierundzwanzig Stunden solle es bekannt gemacht, oder es soll— ten die „allenfallsigen“ Erinnerungen daruͤber vorgelegt werden. Koletti antwortete: in vierundzwanzig Stunden habe er keine Zett, es nur zu lesen, geschweige zu erwaͤgen und zu beurtheilen. Nur sehe er gleich beim ersten Anblick, daß es seiner Ueberzeu—⸗ gung im Prinzip entgegen sey; erst muͤsse fuͤr die Griechen ge— sorgt werden, ehe man zu den Fremden komme. Er halte darum fuͤr gut, die Sache beruhen zu lassen, bis er mit seinen Vor— schlaͤgen uͤber die Griechische Ansiedelung im Reinen sey.“ So geschah es, und von der „Fremden-Colonisation“ und „Civil— Tonscription“ ist nicht mehr die Rede. Ueberhaupt rathe ich, mit neuem „Zuzug“ von Fremden nicht voreilig zu seyn. Denn die Abneigung gegen das Fremde, ja der Haß nimmt zu, wie die Achtung ab, und die Griechen wollen im Grunde Nit— manden als den Konig, und einige solche, die mehr Griechen als Deutsche sind, und ihre Meinung ist jetzt von Gewicht, denn nicht verbergen darf man sich, daß durch die klaͤglichen Mainoten-Haͤndel die fremde Macht oder das fremde Ele⸗— ment der neuen Macht gebrochen ist, und das einheimi— sche, nationale, vorwaltet. — Dies ist wichtig, und Sie werden bald die Folgen davon sehen. Im Uebrigen bleibt es im In—⸗ nern ungefahr beim Alten. Das Gemeinde-Gesetz, d. h. die Ausfuͤhrung seiner verwickelten Bestimmungen und einander ba— lancirenden und kontrollirenden Behoͤrden ruͤckt nicht vorwärts, und geht man nicht bald davon ab, so verwandelt es Griechen— land vollends in ein kolossales Nest von Intriguen, Parteiungen, Leidenschaften. — Schulen, Kirchen, Marine, Tribunale sind keinen Schritt vorwärts, und das kand ist nun beinahe zwei Jahre nach Ankunft der Regentschaft noch ohne Civil-Gerichte und Civil⸗Rechtspflege. Die Folgen davon? Gaͤnzlicher Mangel an Kredit, an Sicherheit des Eigenthums, Lähmuug des Acker— baues, des Handels, und schon jetzt die Staats- Einnahmen des ersten Jahres auf 6 Millionen herabgesunken, statt auf 10 bis 12 gestiegen, wie man uns ruͤhmte, und das bei einem Auf— wande von 15 Millionen! In der Finanz erschlen eine Verord— nung, bestimmt den „geliebten Unterthanen“ Erleichterung von den furchtbaren Erpressungen zu verschaffen, welche die Mauro— kordatischen Zehent ˖! Pächter und Zehent-Einnehmer ihnen aufge— legt; auch ein neues Zollgesetz steht zu erwarten. Ein junger Mann, Herr Zwierlein, der uns aus Muͤnchen zugekommen, ist vom Herrn Praͤsidenten beauftragt, es zu verfassen, und dabei den Preußisch-Bayerischen Zolltarif zum Grunde zu legen. Moͤge dies besser gelingen, wie die Ueberpflanzung des K. „Hof-Tommissairs“, der in Messenien schlechte Geschaͤfte macht. Ueber Alles aber steht die Verlegung der Residen nach Athen. Den 1. Januar soll der Aufbruch geschehen. Man sagt, Hr. Staatsrath von Kobell habe nebst Hrn. von Klenze das Meiste beigetragen, die Sache zur Entscheidung zu bringen. Daß Athen die Hauptstadt von Griechenland werden mußte, war eine geo— graphische und politische Nothwendigkeit; aber jetzt? Ist es am 1. Januar schon an der Zeit, den Peloponnes zu verlassen, wo die Haupt⸗Bevoͤlkerung, die Hauptstaͤrke, und die eigentliche Schwierigkeit der Lage von Griechenland ist; wo die Parteien mehr als je in Bewegung, die Leidenschaften maͤchtig, die Ab— neigungen steigend sind, um sich in dem mit Phanarioten, Chio— ten und Spekulanten aller Volker und Farben ausgefuͤllten, fuͤr die wahre Macht des Landes abgelegenen Athen einzurichten? Dazu verlaͤßt man eine Seestadt und eine gute Festung, um sich in einer Landstadt und an einem offenen Orte niederzulassen, noch in dieser Ungeordnetheit der Dinge; und warum? Ich be— sorge, es ist viel Unklares, wenn auch nicht Unlauteres in dieser Uebereilung, und die architektonischen Einfluͤsse, die Propyläen, das Parthenon haben eine großere Macht ausgeuͤbt, als sie soll⸗ ten. Moͤgen die Geister der großen Athenienser, die nach Hrn. v. Klenze Unter dem Schutte ruhen und hervorkommen, um ihre Arme schuͤtzend uͤber die Ruinen auszubreiten, auch die Bewoh⸗ ner schuͤtzen, welche sich unter ihnen mit einem edlen Selbstver⸗ trauen niederlassen. Mir schiene es besser gethan, wenn man vor der Hand noch hinter den Mauern von Nauplia, unter den Kanonen seiner cyclopischen Veste, und auf der Rhede von den Flotten der Seemaͤchte geschuͤtzt, mit Einem Worte, im Herzen und Mittelpunkt der Macht sich in Verfassung gegen die Ereig— nisse gehalten, als jetzt schon an eine aͤsthetisch⸗archäologisch⸗archi—⸗ tektonische Promenade nach dem Parthenon, dem Lyceum und der Akademie der abgeschiedenen Geister gedacht hatte. An die Feste kommt man immer noch zeitig genug.
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Berlin, 10. Nov. In der Provinz Ost⸗Preußen sind (wie die Königsberger Zeitung meldet) in diesem Jahre 2553 junge Pferde von dortigen Pferdezuͤchtern fuͤr die Koͤnigl. Re— monte-Depots angekauft, und im Ganzen 200,473 Rihlr. da— fuͤr bezahlt worden. Als Durschnittspreis wurden 80 — 105 Rthlr.
nur einige wenige Pferde wurben zu dem niedrigsten Preise von 45 Rthlr, mehrere dagegen zu dem höchsten Preise von 150 Rthlr. bezahlt. Die zum Re— monte Empfange beorderten Truppen Theile erhielten aus den Depots 2302 Pferde.
fuͤr jedes Pferd bewilligt;
Haupt ⸗Momente neuerer Finanz und Polizei⸗Gesetzgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.
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Berlin, 4. November 1831.
Großbrittannien. Bei Barbados ist am äußern Ende der Untiefe von Neldhams-Point eine Boje mit Stange und Flügel ge— legt, und bekannt gemacht worden, daß sie auf 5 Faden Wasser liege, und Schiffe, an ihrer äußeren Selte vorbeifahrend, vollkommen sicher in die Bai gelangen werden. Es scheint übrigens, nach den sich meh— renden Klagen des Schifffahrt treibenden Publikums zu urtheilen, in der That an der Zeit zu seyn, daß die Regierung Ernstliches thues um die, theils durch Abwesenheit von Leuchtfeuern und , Siche⸗ rungszeichen, theils durch fehlerhafte Anlage derselben auf, bedenkli⸗ . . Westindischen Gewässer häufig gefährdete Schifffahrt icherer zu stellen. ;
Die Staats-Zeitung hat Nr. 289 bereits eine kurze Nachweise vom Resultat amtlicher Bekanntmachung der Staats-Einnahme des letzten Trimesters mitgetheilt. Nachträglich bemerken wir darüber noch Fol— gendes. Es ist allerdings richtig, daß gegen das entsprechende Quartal von issz ein Minus von 330,06 Pfd. Sterl. sich ergiebt; vergleicht man aber die beiden letzten Jahre in ihren Perioden von Oktober zu Oktoher, d zeigt sich für das letzte ein Plus von 313,48 Pfd Sterl. Die Belastung der konsol. Fonds war im vorjährigem dritten Trimester 106,572,089; im diesjährigen nur 10,158,907 Pfd. Sterl. Die Aufhe⸗ bung der Haustaxe hatte auf das direkte Steuer-Einkommen bis jetzt nur erst sehr wenig Einfluß üben können, weil der beträchtlichste Er⸗ hebungs-Termin erst noch bevorsteht. Im Stempel-Artikel betrug, sehr bedeutend eingetretener Erleichterungen ungeachtet, das letzte Jah⸗ res⸗Minus doch nür os, 609 Pfd. Das letzte Plus bei den Zöllen, so wie das Minus bei der Aecise sind eigentlich beide nur scheinbar, weil auf dem Umstande beruhend, daß seit Aufhören des Ostindischen Com⸗ pagnie⸗Monopols die Thee⸗äbgabe, statt sonst bei der Aceise, jetzt bei den Zöllen erhoben wird. Man muß also zur richtigen Vergleichung der dritten Quartale von 1833 und z34 eigentlich die Zoll- und Aceise⸗ Einnahmen zusammenwerfen, dann aber ergiebt sich für das letztere ein Minus von 2000 Pfd. Sterl. .
Der Einfuhrzoll vom Kapweine nach der Insel St. Helena ist von 20 Schilling pr. Pipe auf 10 D. pr. Gallone ermaßigt worden.
Frankreich. Die Regierung publizirt die Staats-Einnahme der ersten drei Trimester dl. J aus den indirekten Steuern. Die zwei ersten hatten, gegen die kofrespondirenden 6 Monate d. v. J., ein Mi⸗ nus von 1,760,060 Fr. gezeigt: durch Hinzutritt des dritten ist das⸗ selbe auf 1,075,000 Fr. vermindert, also hier ein Plus von 625, 000 Fr vorhanden. Wenn man außerdem bemerkt, daß bei der Lotto⸗ Einnahme ein Minus von 3,687,000 Fr. vorkommt, so kann man den Franzosen zu dem ganzen Resultate nur Glück wünschen! Außer dem Lotto hat eine Einkommens-Verminderung noch stattgefunden bei den Rubriken Enregistrement, Stempel, Gerichts- und Hypo—⸗ theken - Sporteln, und Gali⸗Reg le; eine Einkommens ⸗Ver⸗ mehrung hingegen bei den Rubriken Getränkesteuer, öffentli⸗ ch e s J Taback, Schießpulver, Briefpost, und die Fproc. Abgabe von baaren Geld-Versendungen. Im Ganzen wird, selbst von Oppositions-Journalen, der Bllanz der gesammten Sta4ts-Einnahmen und Ausgaben d. l. J. ein, wo nicht glänzendes, doch günstiges Prognostikon gestellt.
Eine Königliche Ordonanz vom 10. Okt. d. J. modifizirt die bis⸗ herige Stempel Freiheit der Inseriptionen des großen Buchs der Na— tional-⸗Schuld und der Staats-Effekten dahin, daß dieselbe künftig nur insofern, als bei Emission und Eirculation der bezüglichen Effekten (i. B. Renten⸗Kontrakte, Königliche Bons, Mandate, Tratten auf die Depar⸗ tements, Sola⸗Wechsel der General-Einnehmer) das Interesse des öf⸗ fentlichen Dienstes vorwaltet, nicht aber insofern dieselbe irgend für Privatgeschäfte stattfindet. .
Nach Deeision des , vom 6. Okt. d. J. sollen Ba⸗ stard⸗Perlemutter, und die unter dem Namen Haliotiden bekannten , in Paris zum Entrepot zugelassen werden, wenn sie über bie in der Drdonnanz bezeichneten Häfen von Marseille, Bordeaux, Nantes, Havre und Rouen eingeführt werden. .
Der Moniteur publizirt in Nr. 271 eine Königliche Ordonnanz vom 25. Sep. d: J. zur , ,, neuer Statuten der zu Paris etablirten General-Assekuranz⸗Gesellschaft gegen Seegefahr.
Für den Hafen von Boulogne ist eine polizeiliche Bekanntmachung erschienen, folgenden wesentlichen Inhalts: s
1) Vom i. Nov. d. J ab wird der neu eröffnete Eingang zum Hafen seewärts der einzige praktikable seyn.
2) Die Spitze des südwesilichen Hafendamms soll durch ein rothes Leuchtfeuer bezeichnet werden, dessen Höhe über dem Meeresspiegel bei hohem Wasser ungefähr dieselbe seyn wird, als die der Katadioptrischen Feuer, die sich schon früher auf der Spitze des alten Hafendammes im Westen befanden, jetzt aber dort östlich des Hafens liegen. Auf der außersten Spitze der Verpfählung im Nordssten wird eine hölzerne Hütte errichtet, worin der schwache Wiederschein eines Lampenlichts das Ende des Hafendamms andeutet.
3) Einlaufoͤnde Schisse haben auf das rothe Feuer zu steuern, das kleine Licht und die Katadioptrischen Feuer aber auf Backbordsseite lie⸗ gen zu lassen. Sie nahern sich demselben möglichst, und halten bei SSW. und SW. dicht am Winde, weil die Strömung an der Spitze des Hafendammes in nördlicher Richtung geht mit 2 — 3 Knoten Schnelligkeit. .
) Die Spitze des südwestlichen Hafendammes ist um 170 Meters egen die Spitze der nordwestlichen Verpfählung vorgerückt, 30 gegen bie Katadioptrischen Feuer; der Kanal hat im Fonds 72 Metres Länge.
83) Beide Feuer, das rothe und die Katadioptrischen, brennen nur von Mitte Fluth bis Mitte Ebbe; zu jeder anderen Zeit würde es höchst unvorsichtig und gefährlich seyn, ohne einen kundigen Ortsloot— sen am Bord, einlaufen zu wollen.
6) In den Tagssignalen ist nichts verändert; sie bestehen noch der Bekanntmachung vom 23. Febr. 1833 gemäß.
Die seit einigen Wochen eifrig verfochtene Ansicht der Französischen Journalistik, daß die vom Handels-Minister Herrn Duchate! mit fämmtlichen Handels-Kammern eingeleitete Berathung über Zuläßig⸗ keit einer bedeutenden Modification des bisherigen Prohibitiv-Systems in Bezug auf die Einfuhr fremder Fabrikate, nicht nur zu keinem ge— deihlichen Resultate fuhren, sondern auch den Stand der Sache ärger als bisher verwirren werde, scheint sich allerdings zu bestätigen Die Gemüther erhitzen sich und zwar offenbar in einer dem Plane des Mi⸗ nisters nicht gunstigen Richtung, und zwar in einer solchen, welche, jetzt vielleicht mehr als sonst geschehen wäre, von der Monopolisten⸗Partei der Deputirten⸗Kammer in Schutz genommen werden wird. Die Han— dels-Kammern von Rouen, St. Quentin, Roubaire, Elboeuf und Lou— viers haben bereits laut gegen jede Milderung des bisherigen Restriktip⸗ Systems protestirt; die von Havre hat alle Theilnahme an der Bera— thung abgelehnt; die von Bordeaur beharrt zwar auf ihren bisher schon kundgegebenen liberaleren Ansichten, glaubt aber für Realistrung der⸗ selben auf dem eingeschlagenen Wege wenig Hoffnung zu sehen. Auch die bei der Untersuchungs-Kommisston stattfindenden Abhsrungen ein zelner bedeutenden Tabrikanten gaben bis jetzt noch kein besonders tröͤstliches Resultat. Ueber Zugabe etwaniger Möglichkeit künftiger Zu— lassung einiger bisher zur Einfuhr verbotener Artitel gegen einen Schutz—⸗ joll von 36 pCt. ad val. scheint sich noch keine individuelle Liberali— taet erheben zu haben. Wie könnte es aber auch anders seyn? Wee
mag man dem Französischen Fabrikanten zamuthen, für die Leistungen