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während man ihm nicht gleichieitig die Srlösung aus den Banden des einheimischen Agrikultur⸗Monopols zusichert! i mag 36 . deß er sich anbiete mit Englischen, Preußischen, Belgischen Fabrikan— ten auf inländischem Markte Preis zu halten, wenn man ihn nicht zu— gleich von der Abgabe befreien will, welche er für seine rohen Stoffe, ür seine Steinkohlen, für das Fleisch, welches seine Arbeiter essen, är jwanzig verschiedene Consumtions-A Artikel an den vaterländischen Girtsbesitzer oder an den Pflanzer der vaterländischen Kolonien bis
jest noch entrichten muß? Ein jedes System ist ein Ganzes, und, we-
.
niger als irgend eins, ein Zoll-⸗System geeignet, in isolirender und par— celirender Behandlung seiner verschiedenen Bestandtheile gehandhabt zu werden.
Rußland. Durch Allerhöchsten Us vom 3 Juli publüirt am
7 96 a. St. wird, in Bezug auf ben Asiatischen Handel, Folgendes verordnet.
1) Die in den Zoll-Aemtern des Orenburgischen, Siberischen und
Astrechanschen Zoll⸗Bezirks einzureichenden Angaben über Sinfuhr⸗Waa— ren spüen auf Stempelpapier mit einem besonderen Stempel, nach bestimmten Regeln, geschrieben werden.
2) In allen Zoll-Aemtern der obgenannten Bezirke sollen, nach— dem von den Einfuhr-Waaren der Zoll erhoben worden, den Eigenthü⸗
mern oder ihren Bevollmächtigten unverzüglich über den Betrag Quit— tungen auf ungestempelten Blanketten ertheilt, und Kopie derselben zugleich mit den Origingl-Deelarationen an das Departement des aut— wärtigen Handels eingesendet werden.
3) Der Tauschhandel in Detailwaaren und Vieh mit den Kirgi— sen und anderen Asiaten bei den Zoll-Aemtern und Barrieren und auf der Gränzlinie soll mündlich zu betreiben erlaubt seyn, ohne schriftliche Declarationen einzureichen, sobald der Werth jener Waaren nicht über Einhundert Rubel Bank⸗-Assignationen beträgt. Auf Waaren von hö— herem Werth ist Einreichung schriftlicher Declarationen erforderlich.
* Die Ausfuhr von ö tig jollfrei gestattet seyn durch alle Zoll-Aeëmter und Barrieren des Oren burgischen, Siberischen und 2strachanschen Zoll-Bezirks; zugleich wird aber die Zurückerstattung der Hohen-Ofen⸗Abgabe aufgehoben.
„) In allen Zoll⸗Aemtern und Barrieren des Qrenburgischen und Sikerischen Zoll-Bezirks sollen die neuen (beigeschlossenen) Etats einge— führt werden.
6 Alle diese Verfügungen treten in Kraft mit dem 1. Januar
ten Stempel-Papiers und die im 5 8 erwahnten Etats.)
Durch Erlaß vom 11. Sep. C. a St. ist aus dem Departement
des auswärtigen Handels Folgendes den Zoll-Aemtern zur Nachachtung vorgeschrieben worden:
1) Zur Ergänzung der früher erlassenen Vorschrift, daß Gläser vetschiedener Form und Größe mit Gemälden in Oel, welche zu Ar— beits-Kästchen für Damen, ju Lampen und anderen dergl. Dingen ge— braucht werden, unter dem zollfreien Tarifs-Artikel klassifizirt werden sollen: „Gemälde in Oel- und anderen Farben auf Holj, Knochen, Kupfer, Leinwand, Stein und Pergament ohne Rahmen“ — wird den Zoll-Aemtern aufgegeben, daß, gemäß dem gedachten Ergänzungs-Arti— kel, nur solche flache oder konvexe Gläser mit Gemalden zuzulassen sind, von welchen das Gemälde den Haupttheil ausmacht, aber keinesweges irgend eine Art von Malerei, weil sonst durch Zulassung dieser letzteren jedes Glaß oder Kristall⸗Gefäß eingeführt werden würde, wenn nur einige Malerei darauf angebracht wäre.
Folgen dann die Regeln über den Gebrauch des im 5. 1 erwähn⸗
seines Gewerbfleißes mit dem Auslande in freie Konkurrenz zu treten,
i, Stahl und Fabrikaten daraus soll künf⸗
2) Gemäß dem Tarifs-Artikel: „seidene und halbseidene Zeuche,
durchsichtige und halbdurchsichtige, farbige und bunte, desgl. ein⸗ oder
mehrfarbige gestickte, mit 11 R. S. das Pfund belastet“ — sind zuzu— assen sowöhl weiße seidene und halbseidene, durchsichtige und haib⸗ durchsichtige Zeuche, ein⸗ oder mehrfarbig, gestickt mit seidenem, baum— wollenem, wollenem, flächsernem und hänfenem Garn, als auch dergl. weiße, farbige und bunte Zeuche mit Gold-, Silber- oder anderen Metallfäden gestickt.
3) Alle nicht durchsichtige Tücher, deren Einfuhr nach dem jetzt bestehenden Tarif erlaubt ist, wenn sie mit Gold, Silber, Seide, Baum- wolle u. dergl. gestickt find, oder wenn sie nicht angewebte sondern an— genahete Fransen haben, gehören zum Verbots-Artikel des Tarifs. „Stickereien aller Art mit Gold, Silber, Baumwolle, Seide u. s. w. und goldenen, silbernen, seidenen u dergl. Fransen. .
F) Federmesser, an welchem auch ein Feuerstahl angebracht ist, sollen verzollt werden gemäß den Tarifs-Artikeln von Rasir- und Feder— 6 nn, nach dem festgesetzten Unterschiede derselben hinsichtlich der Hefte.
's. 83) Von hier benannten Waaren soll, zufolge §. 16 der allgemei— nen Regeln für die Anwendung des Tarifs (Ausgabe v. 1835) die Tata auf folgender Grundlage berechnet werden:
a) Von grünen und schwarzen Oliven, in Fässern und hölzernen Ge— faßen 17 pCt.; in gläsernen und steinernen 20 pCt.
b) Von Oliven, die in Körben und Geflechten angebracht werden, als ven trockener Wagre, 8 pCt.
e) Von Oliven, die in Schläuchen angebracht werden, nämlich von Büsselhäuten zu 8, von Ochsenhäuten zu 6, von Schaaf- und Zie— genhauten zu 23 pCt.
4) Von Granatäpfel⸗Saft, Nardeck genannt, in Krügen angebracht, zu 30 pCt. Diese Wagre als eine nasse betrachtet.
e) Von Beckmos, oder dem ausgekochten Traubensaft, in Fässern und hölzernen Gefäßen angebracht 17, in gläsernen 20, in Krü— gen 30 pCt. Diese Wagre als eine nasse angesehen.
) Von Alwa oder Aima, in Fässern und anderen hölzernen Gefaä— fen angebracht, 8 pCt., aber in Körben, die in Fässer gelegt sind, 17 pCt. und diese Wagre ist für eine treckene zu rechnen.
8) Von gesponnenez Baummwelle in einsachen Säcken angebracht 2 pCt., in Deppelsicken à pCt.
6 Classificatien im Tarif nicht benannter Waaren:
a) Salz aus Achener Mineralwasser gekocht, ist zuzuzählen dem Ver bots-Artikel des Tarifs: „Katoliner Salz (Ca! Caralinense).“
b) Fabrikate aus Spangen, mit Seide im Zettel, zum Tarifs-Artikel: „seidene und halbseidene Zeuche, halbdurchsichtige und durchsich⸗ tige, farbige bunte mit verschiedenfarbigen und aufgeklebten Mu— stern, mit echtem oder unechten Gold oder Silber, oder ganz baraus gewebte, so wie aus Streh u. dergl. durchwebte, wie auch Marli, Filet, Kameg, weiß und farbig, mit einem Zoll von 12 R. S. das Pfund helastet.“
e) Das Wollenzeuch, unter der Benennung Diagonale aller Farben
Vilannt, zum Tarifs-Artikel: „Tuch, Halbtuch und Drap de Da—
mes von erlaubten Farben, mit einer Zoll-Abgabe von 1 Rub.
5 Kop. S. das Pfund belastet.“
Schweden. Von dem wichtigen, über künftige Zell- und Ta— rifs⸗R zul rung, mehr dem Prohibitivsystem als der Freiheit günstig, erstatteten Gutachten des betreffenden ständischen Ausschusses ist vor— läußg schen in Nr. 202 der St. 3. die Rede gewesen. Wir behalten
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uns vor, auf den Gegenstand zurückzukommen, sobald er in gesetzlicher Form abgeschlossen sich darstellen wird.
Nie derlan de. Die General⸗Direction der Marine hat bekannt gemacht, daß mit Anfang Oktober d. J. eine Verbesserung der Küsten⸗ Beleuchtung bei Egmond aan Zew eintrat. Sie besteht darin, daß die beiden alten Steinkohlen-Feuer durch jwei stillstehende, gleich hell brennende, linsenförmige Lampen-Lichter, auf zwei dazu neu erbauten Thürmen sich befindend, ersetzt werden. Das nördlichste Licht ist 36,6 Ellen, das südlichste 38,9 Ellen über dem Wasserspiegel bei gewöhnlich hohem Wasser: beide sind z10 Niederländische Ellen von einander ent⸗ fernt, und in der Richtung ziemlich nahe von NNW. . W. und SSO. . O, mißweisend werden sie in oder über einander erscheinen. Man kann diese Leuchtfeuer in einer Entfernung von A3 — 8 Deutschen Meilen sehen, je nachdem die Luft klar ist, oder nachs der Höhe, auf welcher der Beobachter sich befindet. (Schluß folgt.)
Meteorologische Beobachtung.
1833. Morgent Nachmitt. Abends Nach einmaliger
9. Novbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung. 66 333,80 e 25 . 333,9 Par. Quellwärme 8, s o R.
Luftwarme 7,32 R. 9,2 2 R. S oYR. .
ö 6.20 R. 6,3 ost. T, e gt. Fiutwärme ?, 8 R. Dunstsdttg. S5 6. 79 ot. 9A pCt. Bodenwärme 9, 20 R. . tn nne. trůbe. 1 . BPind ... KRS. S8. K Wolkenzu — SO. — Niederschlag 0, 2 0 Rh.
Am 8. November ergaben die Beobachtungen: 334.76. 333,27. 332, 50 Par. . 11,85. 9,6 0 R. . 6,7. 7, 9. 6, 0 0 R. . 566. 73. 80 pCt. — heiter, halbheiter, truͤbe. — S. S. S.
Berliner Börse. Den 10. November 1834.
3 . , en.
e St. Sehuld · Seh. 995 99 soatpr. Ffandbr. A 16003 — Pr. Engl. Obl. 30. 96 987 komm. do. * 106 rim. Seh. d. Seoe'h. — 605 60 Kur- u. Neum. do d 07 — Kurm. Obl. a. I. C. voi — Sehienische do. A siost sios; Neum. Int. Sch. do. Kkat C. d. R. u. X. — 735 7
kerl. Stadt · Ob. Z. . Sch. q. E. u. X — 735 73
König sb. do.
—
C 2 Es
Elbing. do. 3983 Holl. vollw. Duk. — 171
PDanz. do. in Th. 37] Neue do. — 181 18 Wegtpr. Pfandhr. 191 kriedriehsd'er .. — 13 131 Grosshz. Pos. do. — II024 Disconto. .... — 3 à
A uswürti ge Börsen.
Amnaterdam, S November.
Niederl. wirkl. Schuld 823. 53 do. 993. Ausg. Schuld —.
Kanz-Bill. 2255. A3 Amort. 9513. 353 737 Russ. 883. Gesterr. 983. Preuss. Präm. Scheine 107. do. A3 Anl. 993. Span. 53 A7.
3 28. Hamburg, 8. November. Engl. Russ. 102. Hope in Cert. 973. 1184. Holn. 132. 53 Schatz -ObI. 98]. St. Petersburg, 31. Oktober.
Preuss. Präm. - Sch.
London 2 Mt. 10993. Humburg 3 Mt.' 99 Amst. 8 Mt. 53. Paris 3 Mt. 1114. Siluer-Ruhel — 63 in B. A. 126. 33 Silber- Inser. 97. ;
Wien, 5. November.
53 Met. 993. Nene Anleihe v.
1834 8535.
8 923. Bank- Actien 1271.
Königliche Schauspiele. Dienstag, 11. Nov. Im Opernhause; Konzert: 1) Adagio und Rondo fuͤr Klarinette, von F. A. Kummer, vorgetragen
von dem ersten Klarinettisten der K. Sächsischen Kapelle, H. J.
G. Kotte. 2) Arie aus der Oper: IL Podesta di Burgos, von Mercadante, vorgetragen von der K. Saͤngerin Dlle. Lentz. 3) Schwetzer⸗Variationen fuͤr Klarinette, von W. Wieyrecht, vor— getragen von dem Herrn J. G. Kotte. Hierauf: Zum ersten— male wiederholt: Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth., von Ph. . Balletmeister der großen Oper zu Paris. Musik von M. Th. Labarre.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: La premiere représentalion de: Un Matelot, drame-vaudeville en 1 ate. 2) Le mari de la venve- comédie nouvelle en 1 acte, par Mad. Gay. 3) La famille Jahutet, vaudeville en 1 acte. .
Mittwoch, 12. Nov. Im Schauspielhause: Auf Befehl: Kaiser Friedrich 11., erster Theil, oder: Friedrich und sein Sohn,
histerische Tragödie in 5 Akten, von E. Raupach.
Köntastädtisches Theater. Dienstag, 11. Nov. Des Adlers Horst, romantisch komische Doer in 3 Akten, von K. v. Holtei. Musik von Fra iz Glaͤser. Mittwoch, 12, Nov. Der Freund in der Noth, Posse in 1 Akt. Hierauf: Die Reise auf gemeinschasftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely.
Neueste Nachrichten.
Paris, 4. Nov. Gestern Mittag hatten die Herren Guizot und Persil eine Konferenz mit dem Minister des Innern, nach welcher sich diese drei Minister in die Tuilerieen begaben. Lord Granville hatte gestern eine Konferenz mit dem WMinister der auswärtigen Angelegenheiten.
Geld- ours Tettel, (r- Got.)
Der Marschall Moncey, Herzog von Cenegliano, Gouwer neur des Invaliden-Hauses, ist gestern mit Tode abgegangen f
Graf von Mornay, Franzuͤssscher Gesandter in Baden, dem Vernehmen nach, auf Verlangen des Herrn Duchatel, ö. Paris gekommen, um Mittheilungen uber den Preußischen zol Verein und über die Absicht der Badischen Regierung hinsich, lich des Anschlusses an denselben zu geben. Graf von Mornä hat zu diesem Endzweck gestern eine Konferenz mit den Min stern des Handels und der auswaͤrtigen Angelegenheiten gehabt
Marschall Gérard hat, wie man jetzt erfaͤhrt, bevor er sein, Denisston gegeben, noch einen Akt der Gnade ausgeuͤbt, som
sollten.
gelegenheiten ein Courier nach Wien abgegangen. Courier wurde von dem Englischen Botschafter nach dem nam, lichen Bestimmungs Orte abgeschickt. Ihre Depeschen sollen auf die sichæ immer mehr verwickelnden Angelegenheiten des Orient Bezug haben. .
Die Handels-Kammer von Valenciennes hat sich fuͤr z Aufhebung des Prohibitiv-Systems und fuͤr die Herabsetzn der hoheren Eingangs-Zoͤlle erklärt, damit das Schmug gel. Systen vernichtet oder wenigstens doch vermindert werde, welches zj Graͤnz Bewohner gänzlich demoralisirt habe.
zestern wurde die „Tribune“ zum 104ten Male in u schlaz genommen.
Es sind in Toulon Nachrichten aus Algier bis zum 3 Okt. eingetroffen. Der Gouverneur stand im Begriff, sich uuf einem Dampfooote einzuschiffen, um die verschiedenen Staͤdte de Regentschaft zu besuchen.
Die Sentinelle des Pprenées vom 30. Oktober h richtet: „General Mina kehrte vorgestern nach Cambo zurlͤt, von wo er gestern nach Spanien abgegangen ist. Man glaubt, daß er uͤber Urbach und Elisondo gehen wird, wo General Ey
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renzo jetzt mit seiner 3— 4000 Mann starken Division steht. M der naͤmlichen Richtung ist gestern eine Sendung von 400 Fr. abgegangen, von den Chasseurs und dem Capitain Garen, einem Adjutanten Rodil's, eskortirt. Oberst Wylde und Lieu nant Turner befinden sich als Abgesandte der Englischen Regi rung bei dem Stabe des Generals Mina. — Don Carlos ha ein Dekret erlassen, durch welches er die Fueros und die Pm
es ihm seine Befugnisse als Kriegs-Minister gestatteten. Er ha befohlen, daß alle Militairs, die wegen einfacher Disziplin, Vergehen im Gefaͤngnisse waren, in Freiheit gesetzt werden
Vorgestern ist aus dem Ministerium der auswaͤrtigen A,. Ein andern
Preußische
Allgemeine
taats⸗-Zeitung.
r 314.
Berlin, Mittwoch den 12tn November
1834.
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W mtl che Nachrichten n e e Se. Majestät der Konig haben dem Unteroffizier Krause
; zom Zten Bataillon 10ten Landwehr-Regiments die Rettungs—
Anwalt bei dem Landgericht zu Elberfeld bestellt worden.
Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Der bisherige Advokat Peter Karl Kleudgen ist zum
Am heutigen Tage wird das 23ste Stuͤck der Gesetz⸗Samm⸗ lung ausgegeben, welches enthält: unter Rr. 1561. die Allerhoͤchste Kabinetsordre vom 27. September d. J, betreffend die Bestätigung des Reglements fuͤr die Tilgungs-Kasse zur Erleichterung der Ab— loͤsung der Reallasten in den Kreisen Paderborn, Buͤren, Warburg und Hoöͤxter des Regierungs-Be⸗ zirks Minden. Berlin, den 12ten November 1834. Debits-Comtoir der Gesetz-Sammlung.
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs—
Rath und Kammerherr, Graf von Hardenderg, aus Schlesien.
vilegien Biscaya's bestaäͤtigt, um dieser Provinz ein Zeichen dei
Anerkennung ihrer treuen Dienste zu geben.“
/ Weder die ministeriellen noch die ubrigen Blaͤtter theise
heute eine neuere wichtige Nachricht von dem Kriegs schauplatz im Norden Spaniens mit. Die Election behauptet, Genet Mina habe erst am Ihsten Morgens von St. Jean Pied de
den Sonnabend eintreffen werde.
einigt habe. finde sich in Elisondo, wo 309 Karlisten, die in dieser Gegan gestanden, zu ihm uͤbergegangen wären. Es heiße sogar, Zaval sey von den Seinigen ermordet worden. . Hiesige Zeitungen enthalten folgende Nachrichten aut Madrid vom 25. Oktober: „Ueber den Gesundheits- Zustan des Conseils-Praͤsidenten sind beunruhigende Gerüchte im Um lauf. Herr Martinez de la Rosa, an der Lunge leidend, Hef det sich in einem Zustande, wo die groͤßte Ruhe fuͤr die Erh tung seiner Existenz unerläßlich ist. Gestern mußten zroei Aer st zu ihm acrufen werden, welche ihm nach langer Berathung eh klaͤrten, daß er sein Leben auf das Spiel setzen wurde, wenn er sich den Geschaͤften noch ferner mit so großem Eifer hingäbe. Gestern begannen
tag hatten sich erst drei daß der Enthusiasmus nicht allgemein ist.
Deputirten von Cadix, einen neuen Zuwachs erhalten. Herr von Toreno ist seit einiger Zeit mit der Abfassung einer Denkschrist uͤber die innere Staats-Schuld eifrig beschaͤstigt. Dieses Do kument, welches er der Kammer vorlegen will, wird mit lebhafte Ungeduld erwartet.“
seyn sollen. Die Cholera diene zum Vorwand; der wirkliche
Franzosen.
angegeben, als daß schon zu viel ven seinen Landsleuten da seyen.
— Heute schloß 5proe. Rente pr. cour. 106. 50. proc. Er. comp. 8 S9 sin eur. 79. b. 5proc. Neap. pr. Compt. 96. 19. fin. Cour. 95. 50. 5proc. Span. Vente ä5z. Jaroc, do. 287. Ausg Span. Schuld 147. Eorteo 35. Guebhard 363.
Frankfurt a. M., 7 November.
1609 1003. 4proc. 921. 92, 2zIproc. 535 53. 1proc. 23 233 Bank⸗Acrien 1526. 1521. Part. Obtg 1593. 139 100 Gulden 2081. Br. Preuß. Praͤm Sch. 593. 59. do. Apree. Anl. güÿz. Br. Holl. Fxroc. Obl. von 1832 97. 967 Poln Loese 674. 67. proc. Span. Rente 457 453. 39ros. do. per). 274. 273.
Redaeteur Cottæl.
6 — —
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bekanntmachungen.
K ) In der letzten Nacht sind aus unserm Gefaͤngnisse albier der nebenstehend bezeichnete Jaͤger Heinrich Laake und der ehemalige Husar Fohann Christian Ritter, welche wegen Verdachts begangener Dieb stähle in Verhaft gewesen, mittelst giwaltsamen Aus⸗ bruchs entsprungen. C tair⸗Beboͤrden werden ersucht, auf dieselben Acht zu geben, sie im Betretungsfalle zu verhaften und an uns hierher abliefern zu lassen. Havelberg, den s. Königl. Preuß. Land, un? Stadtgericht.
— . — ; — — ———— — 2 — — Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten 9 Belle dung: Vaterland: Preußen. — Preußen zaͤhne: vollzaͤhli Preuß l ßen. Zaͤhne: zaͤhlig. — gut. 7. 1) des Laake, gruͤne Tuchjacke mit 1Schöͤßen, , , , dete. lber Bart: braun. — dunkelbraun. versehen mit 2 Brusttaschen und gelben Knoͤp= . . Havelberg. Kinn rund. . fen, bunte Weste, grau tuchene Hofen, lange n . . — cvangelisch. Gesichtsfarbe: gesund. — gefund. Stiefeln, dunkelgruͤne Muͤtze mit Schirm; Stand od. Gewerbe: Idger. — K Husar und Gesichtsbildung: laͤnglich. — klanglich. 2) des Ritter, . tuchene Jacke oder in alter Größe: 8 Fuß A zoll k Statur; mittlere. — schlant grau tuchener Nock, grau fiche ne Wesls, zen Häehhe . Zoll. . . Alter: AM Jahr. — 26 Jahr Saämmtlicht Civil? und Mill⸗ ö Stiefeln, braune tuchene Stirn; frei — Pbebed . . Besondere Kennzeichen: ,, nnen braun. — dunkelbraun. fehlen. — fehlen. Augen: blau. — gran. §ignsie ment Rꝛuse. lang. D fi ghnlich. J ovember 183. des Laake: des Ritter: Mund: gewoͤbnlich. — desgl. Geburtsort: Hohenofen. — Breddin.
Port nach Pampelona abreisen wollen, wo er am darauf folgen Dagegen sagt der Indie, teur de Bordeaux, Mina sey schon uͤber Roncevalles in da Bastanthal ges, en, wo er sich mit dem General Lorenzo ver⸗
(. del gbr ie 8 28niI6 chrIο, Mer H , d dee, g n,, sehende Krise Folgendes: „Alle Versuche zur Vervollstaͤndigung des Kabinets sind gescheitert.
die Einschreibungen fuͤr die mobile Stadtmiliz von Madrid. Um Mir Individuen eingeschrieben, ein Beweit, Die Opposition, wel che in der Prokuradoren-Kammer nichts an ihrer Starke ver liert, hat in der Person des Don Francisco Xavier Isturiz, di
eit n Rn chtich ten ,
.
Paris, 5. Nov. Das ganze Ministerium geht seiner Auf⸗ soͤsunz entgegen, und als naͤchste Veranlassung zu derselben ge— ben hiesige Blaͤtter die von dem Koͤnige verkuͤndigte Absicht an, den Marschall Soult wieder in den Minister-Rath zu berufen.
Das heutige Journal des Débats enthalt uͤber diese bevor—
Ueber die Hindernisse, die sich dem
Gelingen derselben in den Weg gelegt haben, steht uns heute noch kein Urtheil zu; doch koͤnnen wir schon jetzt erklaͤren, daß
eines dieser Hindernisse uns unuͤbersteiglich schien.
Eine Lage,
vie die gegenwartige, wuͤrde nicht fortdauern koͤnnen, ohne dem
Galignani's Messenger meldet nach einem Prien Schreiben aus Italien vom 25. Oktober, fast alle Italtanisch, Staaten hatten Befehle erlassen, daß alle Schiffe, welche von der Franzoͤsischen Kuͤste kommen, einer Quarantaine unterworfen
3
comÿt. 106. 15. in
Oesterr. 5proc. Mel.
Loo re
e .
zu schaden. . Rigny haben dem Koͤnige ihre Entlassung eingereicht.“ — Der Temps will wissen, daß die 3 ersteren Minister ihren Abschied zu erst genommen hatten, und daß die Herren Rigny und Duchatel diesem Beispiele unmittelbar gesolgt wären. „Alle guten Buͤr⸗ ger“, fuͤgt dieses Blatt hinzu, „erwarten mit Besorgniß den Ausgang dieser Krise. Wir wollen hoffen, daß der Konig den
Gange der oͤffentlichen Angelegenheiten wesentlich
lmaäͤßigen n, Die Herren Guizot, Thiers, Humann, Duchatel
Zustand des Landes richtig wuͤrdigen, und daß die öffentliche Meinung sich zu dieser Umwälzung des Kabinets nur Gluͤck zu wunschen haben werde.“ — Auch der Constitutionnel mel— det von gestern Abend um 11 Uhr, daß die gedachten fuͤnf Mi— nister ihre Entlassung eingereicht haͤtten; zwar wisse man noch nicht, ob selbige angenommen worden sey, indessen spreche man mehr als se von der Zuruͤckberufung des Marschalls Soult, der ohne Zweifel mit der Zusammenstellung des neuen Ministeriums beaufiragt werden wurde. — Der Courrier frangais meint dagegen, daß, da die Herren Persil und Jacob dem Beispiele ihrer Kollegen nicht gefolgt waren, der Erstere vielleicht den Auftrag erhalten wuͤrde, ein neues Ministerium zu bilden. — Die Gazette de France aͤußert sich folgendermaßen: „Durch die interimi—
Beweggrund aber sey die Besorgniß vor einem zu sehr um sch stische Verwaltung des Kriegs⸗-Ministeriums und die Erledigung greifenden Verkehr mit Frankreich und vor der Ankunft vielen Es sey kuͤrzlich in einer Stadt ein Franzose zurüch gewiesen worden, und man habe dafur keinen andern Grund!
des Praͤsidentenstuhls ist, wie sich solches voraus sehen ließ, die ministerielle Krise nur noch um so drohender geworden: man hat on alle Thuͤren geklopft; keine hat sich aufgethan, und doch fehlt es der Partei der richtigen Mitte nicht an ehrgeizigen Maͤnnern. Unter diesen Umstaͤnden blieb zuletzt nichts weiter uͤbrig, als zu dem fruͤheren Systeme zuruͤckjukehren. Der Marschall Seult wird wieder eintreten; wenigstens ist dies das allgemeine Ge— uͤcht. Wenn nun aber der Marschall der einzig mogliche Prä— sident ist, weshalb hat man ihn entlassen? Was hat sich seit seinem Ausscheiden in der Lage der Regierung und der Kammer, der Doktrinairs und der offentlichen Meinung geandert? Durch seine Zuruͤckberufung raͤumt man also ein, daß seine Entlassung ein Mißgriff war. Wir unsrerseits glauben, daß seine Zuruͤckberufung ein neuer Fehler waͤre. Es heißt, der Marschall habe sich mehrere Bedingungen gemacht, diese waren aber so hart und gebieterisch, daß 5 seiner ehemaligen Kollegen es vorzoͤgen, das Feld zu raͤu— men. Wird jetzt der Marschall Soult dazu berufen, ein neues Ministerium zusammenzusetzen, so ist dies eine Ruͤckkehr zu der materiellen Gewalt gegen die moralische, wodurch nur Katastro— phen hervorgerufen und dem Lande gewaltige Stuͤrme bereitet werden.“ — Die Quotidienne glaubt, daß der Beschluß der mehrerwaͤhnten 5 Minister, aus dem Ministerium auszuscheiden, durch die gestern von Herrn Dupin bei der Wiedereroͤffnung der Sitzungen des Cassationshofes gehaltene Rede definitiv herbeige⸗ fuhrt worden sey. In dieser Rede kommt naͤmlich eine Stelle in Bezug auf die Amnestie vor, welche also lautet: „„Es waͤre z wuͤnschen, daß man in dem General-Berichte uͤber die Justij⸗
erwaltung, der Statistik der Kriminalfaͤlle auch eine Statistik der Begnadigungen mit Angabe des Eindrucks hinzufuͤgte, den sie auf die Moralität der Begnadigten und auf den Geist der uͤbrigen Verurtheil⸗
ten hervorbringen. Sie ersehen hieraus, m. H, daß ich hier bloß
motivirte und persoͤnliche Begnadigungen nach bereits erfolgtem Urtheile, d. h. solche Begnadigungen im Sinne habe, die ein ausschließliches Vorrecht der Krone und gar sehr verschieden von jenen Amnestieen in Masse und vor erfolgtem Urtheile sind, wodurch dem Laufe der Gerechtigkeit vorgegriffen und die Wir— kung des Gesetzes gehemmt wird.“ Die Quotidienne meint nun, daß diese Ansicht des Herrn Dupin mit derjenigen des Mi— nisteriums allzusehr im Widerspruch stehe, als daß letzteres noch
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estand haben koͤnnte. Aus demselben Grunde findet dieses latt es auch nicht unwahrscheinlich, daß der Marschall Gérard wieder ans Ruder berufen, wuͤrde. Der Marschall hatte gestern eine Unterredung mit dem Könige. — Der Moniteur und das Journal de Paris schweigen heute noch ganz uͤber das Abschieds-Gesuch der 5 Minister.
Heute Nachmittag war uͤber das Ministerium noch nichts bekannt. Um 3 Uhr hatten der Marschall Gérard und Herr Dupin eine Konferenz mit dem Koͤnige. Auch der Graf Mols war nach den Tuilerien berufen worden; doch scheint es, daß man sich noch nicht geeinigt hot.
Ein hiesiges Blatt macht sich uber das Journal des Debats lustig, das noch am 30. Okt. nach dem Ausscheiden des Mar— schalls Gérard erklärte, jede Unwissenheit uber das Kabinet und dessen System habe nunmehr ein Ende, indem es sich nur noch darum handele, das Mmisterium durch einen Conseils-Praͤsiden⸗ ten zu ergänzen.
Der Englische Botschafter hatte gestern Mittag eine Konfe⸗ renz mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.
Der National will wissen, daß der Fuͤrst von Talleyrand wegen seiner großen körperlichen und geistigen Schwäche vom polttischen Schauplatze ganzlich abtreten und sich nach der Pro⸗ vence begeben werde; zu seinem Nachfolger in London sey der Herzog von Broglie bestimmt. Die Revue des deur mon— des sagt dagegen bloß: „Herr von Talleyrand, der von der Zukunft Englands ein sehr truͤbes Bild entwirft, scheint sich nicht sehr zu beeilen, dorthin zuruͤckjzukehren. Sein Aufenthalt in Valengay wird sich sehr in die Laͤnge ziehen.“
Die von mehreren Zeitungen verbreitete Nachricht von dem Tode des Marschalls Mongey, Gouverneurs des Invaliden— hauses, hat sich nicht bestätigt. Der Adjutant des Marschalls schreibt dem Moniteur, daß der Gesundheitszustand desselben zwar Manches zu wuͤnschen uͤbrig lasse, daß er ihm jedoch nichts desto weniger noch ein langes Leben verspreche.
Durch eine Konigl. Verordnung vom 3Zten d. M. wird das General-Conseil des Departements des Indre und der Loire auf den 24sten d. M. extcaordinair zusammenberufen, um uͤber verschiedene oͤrtliche Angelegenheiten zu berathschlagen. Diese außerordentliche Sitzung darf gesetzlich nur 5 Tage dauern.
Die hiesigen Legitimisten feierten vorgestern den St. Karls— Tag; mehrere von ihnen durchzogen die Vorstädte und ließen Freudenschuͤsse erschallen; sie wurden verhaftet.
Der hiesige Assisenhof fällte gestern sein Urtheil in dem Prozesse des Barons von Richemont, angeblichen Lud⸗ wigs XVII. Nachdem der Praͤsident die weitlaäͤufigen Verhand— lungen in diesem gerichtlichen Verfahren zusammengefaßt und der Jury die verschiedenen Fragen, woruͤber sie zu entscheiden hat, gestellt hatte, zogen die Geschworenen sich in ihr Berathungs⸗ Zimmer zutuͤck, und erklaͤrten nach dreistuͤndiger Besprechung den Angeschuldigten in allen Punkten (mit Ausnahme der Anklage der Prellerei und einer Verschwoͤrung gegen das Leben des Koͤ— nigs) fuͤr schuldig, worauf derselbe von dem Gerichtshofe zu 12jähriger Haft verurtheilt wurde. Der vorgebliche Baron von Richemont, der in der Anklage-Akte als Carl Hebert bezeichnet wird, vernahm seine Verurtheilung, ohne ein Wort zu sprechen; nur als er den Saal verließ, hoͤrte man ihn sagen: „Wer nicht zu dulden weiß, ist auch der Ehre der Verfolgung nicht wuͤrdig.“ Die uͤbrigen Mitangeschuldigten wurden freigesprochen.
Der Assisenhof beschaͤftigte sich gestern auch neuerdings mit einem Prozesse der „Tribune“, veranlaßt durch einen Artikel dieses Blattes in Bezug auf die Reise des Koͤnigs nach Com— piegne, worin der Prokurator eine Beleidigung der Person des Monarchen und eine Aufreizung zur Verachtung der Regierung erblickt hatte. Zwar verlangte der Herausgeber der Tribune, Herr Bichat, eine Verlegung des Prozesses, um mehrere Perso— nen, wie z. B. die Herren Dupont von der Eure, Carrel, J. Laffitte u. A. als Zeugen vorladen zu koͤnnen. Der Gerichtshof nahm indessen auf diesen Antrag keine Ruͤcksicht und verurtheilte Herrn Bichat zu einjähriger Haft und einer Geldbuße von 10,000 Fr. Herr J Laffitte war in dieser Gerichts⸗Sitzung als Mitglied der Jury zugegen. ;
Die liberalen Korrespondenz-Mittheilungen von der Spani— schen Graͤnze melden einstimmig, daß Zumalacarreguy am 2ä. Oktober in der Gegend von Viana abermals einen glaͤnzenden Sieg uͤber 4500 Christinos unter den Befehlen Cordova's davon getragen habe. Zumalacarreguy, der 7 Bataillone bei sich hatte, behauptete das Schlachtfeld. Der Verlust des Feindes wird auf 40 Todte und Verwundete angegeben. — Die Quotidienne berichtet uͤber dieses Gesecht, das bei Poblacion zwischen Viana und Logreno stattgefunden hat, nach einem Bayonner Schreiben in folgender Weise: „Das Gefecht begann um 2 Uyr Nachmit— tags. Zumalacarreguh an der Spitze von 5 Bataillonen von Navarra, 2 Bataillonen von Guivpuzcoa und seiner Kavallerie hat die Kolonne des Generals Cordova und diejenige des Ober— sten Lopen, die zusammen 4000 Mann mit 150 Pferden stark waren, angegriffen. Nach einem zweistuͤndigen sehr lebhaften Feuer zogen die Truppen der Koͤnigin sich auf Viana zuruͤck, indem sie 140 Todte und mehr als 250 Verwundete auf dem Kampsplatze zuruͤckließen. Nachdem die Kolonne von Oraa den Christinos zu Huͤlfe gekommen, um ih— ren Ruͤckzug zu decken, repliirten die Karlisten sich in groͤßter Ordnung auf Santa-Cruz, Acedo und Orbiso. Die Karlisten hatten in diesem Gefechte 75 Todte und 90 Verwundete.“ — Der Indicateur de Bordeaux, der dieses Schreiben mit— theilt, fuͤgt hinzu, daß man sich auf wichtige Ereignisse in Bis— caya gefaßt machen muͤsse, wo die Karlisten viermal stärker als die Christinos waäͤcen; man hege sogar Besorgnisse fuͤr Bilbao, seitdem der General Eraso das Kommando fuͤr Don Carlos uͤber— nommen habe.
Nachrichten aus Algier zufolge, hatte der General-Lieute⸗ nant Graf Drouet d'Erlon sich am 25. Oktober auf dem Dampf⸗ boote „L'Eclaireur“ eingeschifft, um die ganze Nord-⸗A Afrikanische Kuͤste zu bereisen.
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Großbritanten und Irland.
London, 4 Nov. Am Sonnabend gab der Lord Mayor im Mansion-House dem Lord⸗Kanzler, den Richtern, den Alder— men, den Sheriffs der Grafschaften und mehreren Privat Freun— den ein glänzendes Diner. Der Lord-Mayor hatte dies Fest zur Feier des Tages veranstaltet, an welchem das neue Central-Kri— minal-⸗Gericht bei dem Gerichtshofe von Old-Bailey eroͤffnet wurde. Nach den uͤblichen Toasts auf das Wohl der Koͤnigli— chen Familie erhob sich der Lord-Mahyor und brachte mit fol— genden Worten die Gesundheit des Lord Brougham aus: „Der Lord⸗Kanzler von England hat mir die große Ehre er— wiesen, bei einer so wichtigen Gelegenheit, die durch die Verbindung, in welcher der Name dieses talentvollen und geistreichen Herrn mit der hier von uns gefeier— ten Maßregel steht, noch interessanter wird, meine Ein— ladung anzunehmen. Es wird wohl nicht zu kuͤhn erschei— nen, wenn ich erkläre, daß ich von dem Gesetz, welches eine so bedeutende Veränderung in der Rechtepflege hervorgebracht hat, den groͤßten Vortheil fuͤr das gemeine Wesen erwarte. Der wuͤnschenswerthe Zweck, daß auf Anklagen sogleich ein Verhör erfolge, ist erreicht, und ich hoffe, daß die Verbrechen sich durch den Einfluß eines Gesetzes, von dessen Trefflichkeit man sich auch ohne Erfahrung auf den ersten Blick uͤberzeugen muß, sehr vermindern werden. Der Lord-Kanzler hat mit seinem außer— ordentlichen Talent sehr viel zu dieser großen Veranderung bei— getragen, und das Publikum hat die Maßregel als einen wichtigen Theil in dem System der Kriminal-Rechtspflege, aus dem der Gesellschaft gewiß wesentliche und ausgedehnte Vortheile erwachsen werden, mit Genugthuung begruͤßt. Der Lord-Kanzler dankte und sprach die feste Hoffnung aus, daß die Meinung des Lord⸗Mayor in Betreff dieser besonders fuͤr die Londoner Buͤrger so wichtigen Maßregel sich bewahren und daß sich durch die neue Einrichtung die oͤffentliche Sicherheit auf der festesten Basis begruͤnden wurde. Der Oberrichter, dessen Gesundheit sodann ausgebracht wurde, versicherte, daß er Alles thun werde, was in seinen Kraͤften staͤnde, um die Wirk— samkeit jener Maßregel zu unterstuͤtzen, die natuͤrlich unermuͤd— liche Mitwirkung der Richter des Landes erheische.
In der Rede, mit welcher der Graf Durham bei dem Di— ner zu Glasgow den (bereits erwaͤhnten) Toast auf die Franzs— sische Nation . bemerkte er, dies sey von allen Trink— spruͤchen dieses Abends fuͤr Glasgow und fuͤr ganz Schottland der wichtigste. Er (Durham) habe in der letzten Zeit Gelegen heit gehabt, nicht nur mit dem Souverain und den hoͤheren Staͤnden in Frankreich, sondern auch mit den mittleren Klassen in Beziehungen zu treten, und er koͤnne kaum beschreiben, wel— che Umwandelung in den Ansichten des Volkes uͤber die Briti— sche Nation vorgegangen sey; die alte Feindschaft sey gaͤnzlich verschwunden; vielfach habe man gegen ihn die Meinung aus— gesprochen, daß so lange das Freundschafts-Buͤndniß zwischen England und“ Frankreich fortdauere, keine andere Macht im Stande seyn werde, den Frieden Europa's zu stoͤren; dabei wurden fuͤr beide Laͤnder aus ihrer Verbindung große, unbe— rechenbare Vortheile erwachsen, namentlich in kommerzieller Hin⸗ sicht; freilich sey aber jetzt noch der Handel Englands mit Frank— reich sehr unbedeutend, und von der Regierung, so wie von der Kammer in jenem Lande, die meist noch Monopol-Inhaber re— praͤsentire, sey nicht viel zu erwarten, aber der gute Geist der Franzoͤsischen Nation werde das bisherige System gewiß nicht lange mehr dulden, und in der näͤchsten Kammer werde sich di Zahl der Vertheidiger der Handels-Freiheit nicht wie bisher auf 5 oder 6 beschraäͤnken, sondern eine starke Partei bilden, und Herr Bowring, der jetzt diese Verhaͤlinisse in Frankreich untersuche, habe ihm (Lord Durham) versichert, die Partei werde so stark werden, daß es der Regierung nicht länger moͤzlich seyn werde, nach ihrem bisherigen System das Franzoͤ— sische Volk auszupluͤndern. (Hoͤri! hoͤrt! Die Franzosen hatten kaum einen Begriff davon, wie sehr jetzt ihre Taschen in An— spruch genommen wuͤrden, um das Monopolien-System aufrecht zu halten; bloß um das Eisen-Monopol zu erhalten, haͤtten sie 1-600. 9000 Pfund zu bezahlen; das sey die Differenz zwischen dem Preise, den sie in Frankreich fuͤr Eisen bezahlen, und dem, den sie in England 1. wuͤrden; das Monopol System nuͤtze zu nichts, als das Schmuggeln zu befoͤrdern. Lord Durham sprach nun den Wunsch aus, es moͤge bald so weit kommen, daß Glasgow seine Manufaktur-Waaren gegen die Franzoͤsischen Weine austauschen koͤnne; das werde die Folge eines besseren Handels-Systems in Frankreich und einer innigen Verbindung mit England seyn; beider Lander Interessen seyen identisch. Als er hinzufuͤgte: „Diese innige Vereinigung zu besoͤrdern, um den Krieg in Europa unmoͤglich zu machen, wurde mein innigstes Bestreben seyn, wenn ich berufen wäre, bei der Administration dieses Landes wirksam zu seyn“, rief man von allen Seiten: „das sollen Sie, das muͤssen Sie!“
Der Courier enthaͤlt folgenden Artikel: „Herr Littleton (Staats⸗Secretair fuͤr Irland) ist gegenwartig hoch geehrt. O Connell und der Marquis von Londondery machen ihn zum Gegenstand ihrer Angriffe Dies beweist wenigstens, daß en es mit keinem der beiden Extreme halt, und wir können keine bessere Empfehlung desselben fuͤr alle friedliebenden Bewohner Irlands finden, als daß er von beiden verfolgt wird. Er wird sich weder den Orangisten zur Unterdruͤckung der Katholiken, noch den Katholiken zur Unterdruͤckung der protestantischen Kirche anschließen; aber gleich dem Ministerlum, dessen Mitglied er ist, wird er beide so sehr als moglich in den Graͤnzen der Maäͤßs— gung halten.“
Die Times berichtet in einem Schreiben aus Genua: „Ein Britischer Reisender besuchte kuͤrllich den Papst, der ihn mit gro— ßer Guͤte empfing. Beinahe seine erste Frage war eine Erkun— digung nach O'Connell und seinem Treiben, woran er großen Antheil nimmt, wiewohl er O Lonnell wegen seiner Fehlt, sei— ner Uebereilungen und seiner Unbeständigkeit in vielen Punkten tadelt. Wenn uͤbrigens ein vernuͤnftiger Irischer Katholik, so
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