1834 / 323 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hand sein Kleid vom Koͤrper entfernt, damit des Schneiders Nadel Hicht zu tief eindringe, mit der andern winkt er den ungeduldigen Frauen, nur noch einen Augenblick zu verweilen.

lnter Konstautin Schröters diesjaͤhrigen Genre-Bildern durfen wir die goldene Hochzeit als das Gelungenste bezeichnen, den? es ist voll von feiner und wahrhaft launiger Charakteristik, und man fuͤblt sich bis auf alle Einzelheiten volkommen aus dem Residenzsaale in das entsernteste markische Dorf versetzt. Das gol⸗ dene Brautpaar führt eben die Polonaise auf; die Abstufung des Alters und wie sich die Freude der Gesellschaft verschiedentlich aus⸗ spricht, ist eben so gemathlich als humoristisch gegeben. Ein ande—⸗ res Bild desselben Künstlers, eine Juden Familie auf der Wande— rung, hat einen fast allzu saftigen Ton, wogegen die Zeich⸗ nung etwas unbestimmt und dürftig ausfiel; aber ein größeres Ge⸗ maͤlde scheint unt schon zu sigurenrcich, als dag es in dieser Sphaͤrt anziehen könnte, dann hesonders aber ist die Amsfuͤhrung allzu derb und ungefüllig, auch der Ton weder wahr noch angenehm. Es stellt Saljbrunn in Schlesien vor; ein Gedraͤnge von Bauern ist versam—= melt, um einem Hanz wurst zuzuschauen. . .

Ein Schüler von Hensel, Ratti, zeigt in einem kleinen Bild—

chen eine sehr ansprechende Behandlung. Ein alter Musikant hat sich auf seinem Wege zur Schenke, wo die Tanzlustigen schon ihr Verlangen nicht mehr bejaähmen können, verspaͤtet:; mit 6 trippelnden Schrit⸗ ten eilt er dahin, sein großes Waldhorn unter dem Arm. Man sieht die Figur nur von hinten, aber niemand sieht sie ohne Ver⸗

nuͤgen. Ein zweites Bild, die Berliner Eva, mochte fuͤr den Gegen— Rand inen zu groten Raum gewahlt haben ein Neuchateler Schutze, in dessen Mütze zu lesen ift: Volonteur Adam, soll von einer Berli⸗ ner Obstbändlerin verfhrt werden. Diese moderne Eva haͤlt ihm namlich einen Apfel dar, und er kaͤmpft mit sich, ob er ihn nehmen darf. Glücklicher und zugleich anspruchsloser scheint uns Rabe, ein Schüler von Kruͤger, in einer dhnlichen kleinen Soldateske ge— wesen zu seyn. Einige Offiziere haben einen Hasen geschossen, der eben von ihren Burschen ausgeweidet und zugerichtet wird, wobel der eine so geschästig mit beiden Haͤnden ist, daß er das Messer in seinem baͤrtigen Munde hält; der Herr sieht mit Wohlgefallen zu And winkt seinem berzukommenden Kameraden, der sich lin Vorge— fuͤbl des seltenen Genusses den Schnauzbart streicht Nicht minder anziehend und mit feinen Zuͤgen belebt ist ein kleines Bildchen von demselben, welches bettelnde Kinder darstellt, die in schwerer Kälte mit zitternder Stimme ihr Verschen absingen. Ungetruͤbter freilich ist der Eindruck eines kleinen Gemäldes von Adolph Schrbdter, diesem mit Recht so hochgeschaͤtzten Genremaler: ein Jager auf dem An⸗ stande, im Winter; denn da der wohlbeleibte und uͤberdies wo hlbe⸗ velzte Sonntagsjaͤger auch noch, wie an seiner Nase zu sehen, mit gutem Burgunder geheizt hat, so lassen wir die komische Figur lie⸗ ber frieren, als jene armen nothle denden Kinder. Gr.

A us wärti ge körsen. Ant werpen, 13 November. Spun. S5 M. 33 223. ÜGuehhard 38. Tinal. 14. Cortes AI. Iamhburg., 17. Novemher. Engl. Russ. 1023. Iope in Cert. 973. Ereuss. l'riim. Seheine lion. 1423. Schatz. Oblig. 963. London, 11. November. Cons. 33 pr. Compt. 91x. Cortes 555. Holl. 253 5221. ort. 873. Engl. Russ. 1065. Columh. —. Belg. 99]. Wien, 1. Neremher. 23 92. Bank- Actien 12913.

119.

d 8 Met. S933. Nene Anleise v.

1834 3831.

König liche Schauspiele. Donnerstag, 20. Nov. Im Schauspielhause: Zum er⸗

stenmale: Corona von Sasuzzo, Schauspiel in 5 Aufzuͤgen, nach

einer alten Novelle, von E. Raupach. 5

T usik

1312 Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 26. Nov. Nach Sonnen -Untergang, Lustspiel in 2 Akten. Hierauf: Der diplomatische Schneider, Posse in 1 Akt. . Beschluß: Rataplan, der kleine Tambour, Vaudeville in 1 Akt.

(Wegen Unpaͤßlichkeit des Herrn Fischer kann die Oper: Dee Familien Capuleti und Montecchi, nicht gegeben werden. Die dazu bereits gekauften Billets bleiben zur heuti⸗

en Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr elend in Empsang genommen werden.

Freitag, 21. Nov. Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatengluͤck, Lustspiel in 5 Akten, von Ephraim Lessing (Mad. Crelinger, Königl. Hofschauspielerin: Eine Dame in Trauer; Dlle. Bertha Stich: Minna von Barnhelm; Dlle. Klara Stich: Franziska: Herr Karl Devrient, vom Hof-Theater zu Dresden: Riccaut de la Marlinidre, als Gastrollen.)

Meueste Nachrichten.

Paris, 13. Nov. Der Herzog von Bassano und Herr Persil arbeiteten vorgestern Abend mit dem Koͤnige. Gestern Mittag hatte der Portugiesische Gesandte, Ritter von Lima, die Ehre Sr. Maj. in einer Privat-Audienz das Notifications⸗ Schreiben seiner Regierung in Bezug auf den Tod des Herzogs von Braganza, so wie ein zweites wegen der Thronbesteigung der Donna Maria, nachdem letztere von den Cortes fuͤr muͤndig erklärt worden, zu uͤberreichen. Wegen jenes Todesfalls legt der Koͤnig heute eine dreiwöͤchentliche Trauer an. Gleich nach be— endigter Audienz wurde ein Minister-Rath gehalten, in welchem der König den Vorsitz fuͤhrte und der beinahe drei Stunden dauerte.

Der Russische und der Oesterreichische Botschafter statteten gestern dem neuen Conseils⸗Praäͤsidenten Besuche ab.

Durch 3 im heutigen Blaͤtte des Moniteur befindliche, vom; 12ten d. M. datirte und von dem Herzog von Bassano kontra⸗ signirte Koͤnigl. Verordnungen wird das 10te Wahl-Kollegium des Seine⸗Departements, das ste des Eure Departements und das 4te des Gard-Departements resp. auf den 8., 6. und 13. Dezember in Paris, Louviers und Uzes zusammenberufen, um die zu Ministern beförderten Herren Karl Dupin, Passy und Teste wiederzuwählen, oder andere Deputirte an ihre Stelle zu ernennen.

Wenn man der Aussage eines Morgen-Journals glauben darf, so wären in dem neuen Kabinette bis jetzt erst zwei Ange— legenheiten zur Sprache gekommen, die Amnestie und das zu befolgende System. Ueber die Nothwendigkeit der ersteren Maß— regel waͤren alle einstimmig gewesen und Herr Persil hätte es uͤbernommen, den desfallsigen Antrag bei den Kammern zu stel— len. Hinsichtlich des zweiten Punktes soll sich der Herzog von Bassanod fuͤr das System vom 13. Marz erklart haben, und gleich Kasimir Périer strenge Gesetzlichkeit zur Richtschnur der Regie— rung annehmen.

Herr Cousin hat seine Stelle als Ober-Aufseher uͤber die Normal⸗Schulen niedergelegt.

Der Temps nimmt eine ganz entschiedene Sprache zu Gunsten des neuen Ministeriums an und zuͤrnt uͤber die Ban— kier-⸗Verschwoͤrung, welche die Rente druͤcke. Die Dé— bats dagegen sind bereits in die Reihen der Opposition uͤber— getreten.

Die aus den Departements eingetroffenen Mittheilungen uͤber die Municipalwahlen, welche vom 1. Okt. bis zum 15. Dez. vor sich gehen muͤssen, und die an sehr vielen Orten schon statt— gefunden haben, sind nach der Aussage des Moniteur erfreu—

len fielen auf verstndige Männer, Freunde der Ordnung un der Verfassung. Diesen Charakter boten besonders die Wahl. in den Departements des Var, des Cantal, der Oise und d. Seine und Oise dar. ;

Der Pair Graf von Contades ist am 9. . M. zu Anger etwa 80 Jahre alt mit Tode ahgegangen.

Gestern Nachmittag um 4 Ühr ist hier folgende tele graph sche Depesche aus Madrid vom 8. und aus Bayonne vom Nov. eingegangen: „Der Franzoͤsische Botschafter an den M nister der auswärtigen Angelegenheiten: Die Procuradoren Kammer hat heute mit starker Stimmen, Mehrheit und ohn irgend eine Veraͤnderung die von der anderen Kammer in zen Gesetze uͤber die auswärtige Schuld gemachten Amendements genommen. Die Guebhardsche Anleihe ist also aner kannt, und mit allen uͤbrigen Anlehen auf gleiche Stufe, stellt.“ 1 Der Indicateur de Bordeaux vom 49ten enthalt . gendes: „Zumalacarreguy hat seinen Plan wieder geaͤndert inn ist mit seiner Artillerie auf dem Marsche gegen Vittoria begrifft, Die Division Oraa ist am 7ten in das Bastan-Thal eingerit und hat die Insurgenten zur Aufhebung der Blokade von G sondo gezwungen. Am naͤmlichen Tage schlug Espartero n Karlisten bei Sommorostro, während ein anderer Chef 80 Insuz genten bei Villaloros gefangen nahm oder toͤdtete. Don En sos hat Oñate verlassen und sein Hauptquartier zu Santa Emn de Campezu aufgeschlagen. Mina hat Pampelona noch nt verlassen.“

Der Moniteur meldet, daß, nachdem die Karlisten nch dem Bastan⸗Thale zuruͤckgekehrt, Oraa sie an der Spitze nnn 1000 Mann wieder aus diesem Thale verjagt habe. (

Auf außerordenilichem Wege sind hier die Madrider zi tungen vom 6ten November eingegangen; sie melden urch noch nichts Definitives uͤber die vorgestern hier verb tet gewesene Ministerial-Veräͤnderung. Mit der Ern nung des Herrn Medrano zum Minister des Innern scheint 4 seine Richtigkeit zu haben; dagegen nennt der Observadorinl General Llauder (nicht den General Valdes) als Nachfohh des Herrn Zarco del Valle, ohne jedoch diese Nachricht verhn gen zu wollen. Eben dieses Blatt enthalt drei Dekrete n verwittweten Königin; durch das erste wird die Entlassung Kriegs-Ministers Hrn. Zarco dei Valle angenommen; das zwi ernennt diesen General zum Lohne suͤr seine Dienstleistunnmn zum Groß-Kreuz des Ordens Karls III.; das dritte uͤbertij das Kriegs-Ministerium interimistisch dem Herrn Martine la Rosa. Einige Madrider Blaͤtter fordern zur nachsichtelo . Strenge gegen die Karlisten auf; die Zeit der Guͤte und Sen muih, meinen sie, duͤrfe erst eintreten, wenn die Gefahr voruͤberso

Heute schloß hproc. Rente pr. compt. 105. 75. sin eo

Zvroc. pr. compi. , 5b n ur. ö sin cour. g8.—. z3proc. Cortes 39. Ausg. Span. Schl

a 6 Neap. pr. compt. 5. S5. Rente 425. 3proc. do. 27. 14. Guebhard 42.

Berlin, 19. Nov., Nachmittags 4 Uhr. Aus Streis burg ist heute hier die auf telegraphischem Wal dorthin gelangte Nachricht aus Paris vom 15ten einn gegangen, daß das unterm 19ten d. Mer wählte Fran zoͤfische Ministerium wieder aufgelsst worden ißst.

Redacteur Cattel.

Gedruckt bei A. W. Hayn

w/ /// * 2

Bekanntmachungen.

Naturgeschichte der drei Reiche

zur allgemeinen Belehrung bearbeitet von

ür dir Preu

Schreib und Taschenkalender fur prak-schen Charakter aufgefaßt. he tische Aerzte auf das Jghr 1835, in ge rer Idee nach ist, was sie demnaächst durch die

Er zeigt was die Ehr

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,,

Die chemals zum Domainen Amte Zuͤllichau gehb⸗ rige, im Züllichauschen Kreise belegene, und auf 1* 2652 Thlr. 7 sgr. 2 pf. geschaͤtzte Glauchower Forst, ist zur notbwendigen Subhastation gestellt, und der Bictungs⸗ Termin auf

JJ

Vormittags 19 ubr, vor dem Ober-⸗Landesgerickts⸗ Assessor v Rohr im hiesigen Ober-Landesgerichte an beraumt.

Die Taxe, der neneste Hypotheken⸗-Schein und, die befondern Kaufbedingungen sind in unserer Registra— tur einzusehen.

Zugleich werden die, dem Namen nach unbekann— ten, zur Aufhütung in dieser Forst berechtigten Wein bergs Besitzer bei Zuͤllichau zi dem Termine Behufs Wahrnehmung ihrer Gerechtsame vorgeladen.

Frankfurt a. d. O., den 21. Mai 1834 .

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. J

Das Koͤnigliche Landgericht zu Duͤsseldorf als Han= delsgericht füngirend, hat auf den Antrag der provi⸗ sorischen Syndilten des Falliments von Bbddinghaus & Gamp. in Bilk hier, H H. Advocgt Anwalt Chri⸗ stian Evelt und Kaufmann Carl Luckemeyer beide in Duͤsseldorf, so wie auf Vortrag des Commissars H. Tandgerichtsrath von Hagens durch Beschluß vom F. November d. J, denjenigen Creditoren der besag—⸗ ten Fallite, welche bei den fruͤhern Liguidgtions. Terminen am 16. und 30. Oktober juͤngst sich nicht

emeldet haben, namlich: 1 Voswinkel in Langen⸗

erg: 2) Bbddinghaus . Mohr in Amsterdam: 3) C. J. Böddingbauüs in Amsterdam ) Peter Frowein in Liber eld. 3) C. E. Meyer jun. in Coblenz resp dessen Falit Masse; 6 Johann Christian Heinecke in Berlin als Cesstonar von Johann Friedrich Wolff in Elberfeld, und 7) Wittwe Heinrich Michels und. Sohn zu Mühlheim an der Ruhr, eine neue Frist

bewilligt, um die Liquidation, Bewaͤhrung und Er— haͤrtung ihrer Forderungen zu bewerkstelligen, und zu diesem Zwecke den Termin auf Freitag, den 16. Januar 1835, Nachmittags deei Uhr, im Civil-A1udienzsaale des hiesigen . anberaumt . Arttkel 512 des Handels-!Gesetzbuchs bringt dies zur bffentlichen Kunde Duͤsseldorf, den 10 November 153 . der Ober⸗Secretair beim Koͤnigl. Landgerichte Hoffmann.

Literarische Anzeigen.

G. W. Bischoff, J. R. Blum, H. G. Brone, K. C v. Leonhard, F S. Leuckart u. F S Voigt, akademischen Lehrern zu Freiburg, Heidelberg und Jena. 1Ate und 1dte Lieferung Subseriptions-Preis 9; sgr. fuͤr eine Liefg. von 8 Bo gen geö so., sammt einer Tafel mit Abbildungen in Quart. . Mehrseitigen Wuͤnschen entsprechend, geben wir die jetzt fertigen Theile jenes ausgezeichneten Werkes zu beigesetzten Preisen nun auch einzeln ab, und zwar: Blum's Lehrbuch der Oryktognosie. z27 Bogen gr Sy9. Mit 261 im Texrt eingedruck— ten Figuren und einem vollstaͤndigen alphabetischen Register. Preis 2 Thlr. Bischoff's Lehrbuch der Botanik. Mit 16 lithographirten Tafeln und mehreren Holz— schnitten. Ir Band. z1 Bogen. gr. Svo. Preis 2 Thlr. Die 16 Tafeln mit Abbildungen zu dem Lehrbuch der Botanik werden ganz neu gestochen und zusam men mit dem zweiten Bande ausgegeben. Bestellungen konnen in jeder güten Buchhandlung gemacht werden, in Berlin in der Stuhrschen Buch⸗ handlung, Schloßplatz Nr 2, auch bei Düummler, Mittler, L. Oehmigke u. A., in Potsdam bei Horvath und bei Riegel, in Brandenburg bei Wiesicke, E. Schweizerbarts Verlagshandlung.

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Gnade, durch die goͤttliche Erziehung der Menschs im A. B. und in der Kirche Christi bereits wich geworden ist, oder noch werden soll. Die Sch giebt also sowohl eine rein ideale Entwicklung! Ehe, als eine rein historische, woran sich denn ihn tiefern Wesen nach die christl. theologische anschli ö und duͤrfte daher gebildeten Lesern all Stände willkommen seyn. Besonders mic sie durch die freimuͤthige Darlegung des großen Mt falls, in dem die ehel. Verhaͤltnisse namentlich ah in der evangel Kirche noch immer darnieder ch und die größe Aufgabe, welche zu loͤsen der Küt vorbehalten ist, ein wahrhaftes Beduͤrfniß der z

befriedigen, und sowohl fuͤr diejenigen beruhihh

und belehrend seyn, welche in Beurtheilung!

kirchlichen Mißverhaͤltnisse in Hinsicht der Ehe

das aͤußerste Extrem getrieben sind, als sie auch d jenigen zur ernsten Anerkennung der wirklichen?

brechen der Gegenwart viel zu gering anschlagen.

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Leipzig und Carlsruhe, im Septbr. 183q.

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———

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liegenheiten der Kirche leiten konnte, welche die

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deutschen Uebersetzung Dr. Martin Luthers

Allgemeine

he Staats⸗3

323 51 /

eitun

Berlin, Freitag den 21 sien November

Amtliche Nachrichten. hr ohi e ages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Capitain Allert, Commandeur der 2ten Abtheilung der 1sten Garde ⸗Invaliden⸗ Compagnie, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verlei— hen geruht. . .

Se. Majestàt der Koͤnig haben dem Regierungs-Secretair Burkhart zu Breslau das Prädikat als Hofrath Allergnaͤdigst beizulegen und das desfallsige Patent für denselben Allerhoͤchst— selbst zu vollziehen geruht.

Der bisherige Stadtrichter Licht zu Bernau ist zum Justiz⸗ Kommissarius bei dem Stadtgerichte hiesiger Residenz destellt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Breslau ist dem bisherigen Pfarrer in Gelse, Pritzel, die erledigte katholische Pfarrstelle in Keulendorf übertragen worden;

zu Koblenz ist der evangelische Pfarr-Vikar Blum zu Niedercleen zum Pfarrer in Obercleen, und der evangelische Predigtamts⸗-Kandidat Fuchs zum Pfarrer in Pfalzfeld ernannt worden;

zu Köln ist der bisherige Pfarrer in Winterscheid, Jo— hann Krein, zum Pfarrer in Oberpleis ernannt worden;

zu Oppeln ist der bisherige Kaplan in Klein-Oels, Jo— seph Rosenberger, zum Pfarrer in Hohengiersdorff, und der bisherige Kaplan Karl Mrozik zum Pfarrer in Boischew

ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General Lieutenant und Commandeur der 5ten Division, von Brause, von Feankfurt an der Oder.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und erste Komman— dant von Magdeburg, Graf von Hacke, von Magdeburg.

Se. Excellenz der General-Lieutenant, General-Asjutant St. Majestaͤt des Koͤnigs und Commandeur der tzten Division, von Thile, von Torgau.

Se. Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der sten Kavallerie⸗Brigade, Prinz George zu Hessen-Kassel, von Frankfurt an der Oder.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Preußen, von Schon, nach Königsberg in Preußen.

Zeitungs-Nachrichten. .

1 Frankreich.

Paris, 13. Nov. Die am 10ten d. M. entlassenen Mi— nister haben saͤmmtlich ihre Hotels ihren Nachfolgern uͤbergeben. In ihre Privat⸗Wohnungen zuruͤckgekehrt, empfingen sie alle, ohne Ausnahme, die Besuͤche mehrerer der ehrenwerthesten und ausgezeichnetsten Personen. Das Koͤnigl. Conseil des oͤffentlichen Unterrichts erschien, als Herr Guizot sein Hotel verließ, in cor— pore bei ihm, und Herr Villemain, der in jenem Augenblick noch Vice Praäͤsident war, verlas mit tiefer Rührung folgenden Beschluß: „Das Conseil druͤckt, nach gepflogener Berathung, einstimmig und im Namen des ganzen Lehrkörpers das Bedauern aus, das es wegen des Zuruͤckziehens eines Ministers empfindet, der dem oͤffentlichen Unterricht so wichtige Dienste geleistet hat. Gegeben im Koͤnigl. Censeil, Sitzung vom 11. Nov. 1831“ Gestern Morgen begab sich Herr Eousin, als Secretair des Koͤ— nigl. Conseils, zu Herrn Guizot, um ihm die offizielle Abschrift dieser Berathung zu uͤberreichen.

Herr Guizot wird, dem Vernehmen nach, seine Vorlesungen als Professor der Geschichte, in welchem Posten er seither von Herrn Michelet vertreten wurde, wieder beginnen.

Ein hiesiges Blatt enthält Folgendes: „Der Moniteur giebt uns noch nicht das politische Programm des neuen Mini— steriums. Es scheint sogar, daß letzteres uͤber sein System noch nicht vollkommen mit sich einig ist. Die neue Verwaltung ist so unvorbereitet und eilig gebildet worden, daß die Mitglieder derselben bei der Uebernahme der Geschaͤfte noch keinen hestimm— ten Plan entworfen haben konnten. Indeß scheint es gewiß, daß der Herzog von Bassano am Tage seiner Ernennung gemein— schaftlich mit Herrn Etienne eine Auseinandersetzung der von ihm zu befolgenden Politik entworsen hat, deren Grundlagen ein

mnestie-Gesetz, die Einstellung der Verfolgungen gegen die Presse und die Restauration der Juli-Revolution seyn sollten. Dieser Entwurf war der gaͤnzliche Ümsturz der Politik der Doc— trinairs; aber als der Herzog denselben im Conseil vorlegte, wurde er von dem Koͤnige lebhaft getadelt, und auch Hr. Persil sprach sich entschieden dagegen aus. Dieser Letztere erklärte, daß man sich huͤten muͤsse, so gänzlich mit dem von dem vorigen Ministerlum befolgten Systeme zu brechen, daß man sich da— durch die Doctrinairs zu , fh. Fetnden machen, und sich die auswärtigen Kaäbinette entfremden wurde. Man koͤnne, soll er gesagt haben, Einiges an der Politik des 11. Oktober aͤndern, ohne sie gaͤnzlich uber den Haufen zu stoßen. So solle man z. B. die Amnestie bewilligen, da diese Maßregel nun einmal nothwendig geworden sey; aber nachdem man die— selbe bewilligt habe, solle man mit unverminderter Strenge auch ferner gegen die Preß⸗ Vergehen einschreiten. Diese Meinung des Herrn Persil wurde von dem Herzoge von Bassano keines— weges gebilligt, indeß sah sich der Letztere doch genoͤthigt, seinen

lan aufzugeben, und nun eroͤrtert man seit zwei Tagen das politische Programm des neuen Ministeriums, ohne zu einem Entschlusse gelangen zu konnen.“

Im Journal des Débats liest man heute einen sehr lan gen raisonnirenden Artikel, der allgemein dem Herrn Guizot zu⸗ geschrieben, und in dessen Einleitung zwar wiederholentlich er— lärt wird, daß man die Handlungen des neuen Ministeriums abwarten wolle, bevor man es beurtheile, an dessen Schlusse sich aber das gedachte Blatt bereits folgendermaßen aͤußert: „Wenn wir Alles sagen wollten, was, unserer Ueberzeugung nach, das neue Ministerium Verderbliches fuͤr unsere Inkeressen im In— und Auslande in sich trägt, so wurden wir es sehr in Erstaunen scßzen, und vielleicht die Graͤnzen uͤberschreiten, welche wir uns fuͤr jetzt gezogen haben. Wir sind uͤbrigens fest uͤberzeugt, daß die neue ministerielle Combination scheltéern wird. (Diese Pro— phezeiung ist schnell genug in Erfuͤllung gegangen. Nein, dle boͤsen Geister, welche vier Jahre hindurch auf den Straßen und in den Klubbs verfolgt und besiegt worden sind, werden nicht aufs neue ihr Haupt erheben! Nein, nicht alle fuͤr die Ruhe und den Wohlstand Frankreichs von unserer National-Garde und unserer Armee gewonnene Schlachten werden fruchtlos gemacht werden! Aber daß einige derselben unvermeidlich ein solches Schicksal erleiden werden, oder vielleicht schon erlitten haben, daran ist nicht n zweifeln. Das Sieges-Geschrei, welches seit zwei Tagen ertoͤnt, sagt es laut genug?“

Die Quotidienne äußert sich über das neue Ministerium folgendermaßen: „Alle Organe der Opposition, sowohl der ultra⸗ liberalen und republikanischen, als der royalißischen, stimmen darin uͤberein, daß sie an der Dauer der neuen Verwaltung zweifeln, und zu dieser Ansicht gesellt sich bei ihnen ein gewisses mitleidiges Gefuͤhl fuͤr die jetzigen Kabinets-Mitglleder. Die Presse tritt mit Schonung gegen sie auf. In der That haben die neuen Minister einen aroßen Vortheil, und dieser besteht darin, daß sie eben den Doctrinairs im Amte folgen. Es ist dies, wenn man will, ein negativer Vortheil, aber es bleibt immer ein Vortheil. Leugnen laßt sich uͤbrigens nicht, daß diese Maͤßigung der Presse sehr klug berechnet ist; die Opposition er— wartet nämlich, daß das neue Ministerium dem Provocations— Systeme der Doctrinairs entsagen werde, und sie will sich daher

nicht den Vorwurf zuziehen, daß sie ihm bei dieser loͤblichen Ab— sicht vorweg hemmend in den Weg getreten sey. Welches Sy— stem die Verwaltung jetzt auch annehmen möge, so kann sie nicht vorschuͤtzen, daß die Heftigkeit der Presse es ihr unmoglich mache, ihre guten Plaͤne zu verwirklichen; die ruͤhige Haltung der Journale scheint vielmehr dem Ministerium zuzurufen: „Zeiget uns jetzt, daß ihr am Leben seyd, und vor allen Dingen gleichet nicht den Doctrinairs!“

Der Temps beklagt sich daruͤber, daß man an der Boͤrse beunruhigende Geruͤchte aussprenge, um die Fonds zum Weichen zu bringen, und dann den Fall derselben der Unpopularität des neuen Ministeriums zuzuschreiben. „So hat man“, sagt das genannte Blatt, Sheute viel von einer nahe bevorstehenden Intervention in Spanien gesprochen. Dieses Geruͤcht ist indeß durchaus ungegruͤndet, und es ist, so viel wir wissen, keineswe— ges von einer solchen Maßregel die Rede, welche sehr viele Schwie⸗ rigkeiten und Hindernisse sinden wurde. Eine andere Nach⸗ richt hat einiges Aufsehen gemacht, naͤmlich die von einer Mor— gen-Zeitung gemeldete angebliche Entlassung des Fuͤrsten Talley— rand. Der Fuͤrst bedarf der Ruhe; ein schmerzlicher Verlust macht ihm dieselbe noch nothwendiger, als sein Alter. Er wird nicht nach London zurückkehren. Dieser Entschluß war gefaßt, ehe von einer Veraͤnderung des Ministeriums die Rede war. Aber es ist, wie man versichert, nicht seine Absicht, sich schon gaͤnzlich von den Geschaͤften zuruͤckzuziehen.“

Der Tonstitutionnel sagt: „Herr Villemain hat seine Entlassung als Vice-Präsident des Conseils des offentlichen Un— terrichts eingereicht. Dieser Platz, welcher ihm die Leitung des Schul⸗Personals gaß, vermehrte sein Gehalt als Rath der Uni— versitaͤt um 5000 Fr. Den letztern Posten behaͤlt Herr Ville— main. Seine Verzichtleistung ist eine ehrenwerthe Thatsache, wenn er sich fuͤr verpflichtet gehalten hat, das Schicksal des Mi— nisters des offentlichen Unterrichts zu theilen. Aber wir konnen nicht umhin, zu bemerken, daß die Stelle, die Herr Villemain so großmuͤthig aufgiebt, schon mehreremale von den Kommissio— nen der Deputirten-Kammer als eine Sinekure bedroht worden ist, und daß dieselbe jetzt wahrscheinlich ganz eingehen wird.“ an findet allgemein diese Auslegung des neuen ministeriellen Organs sehr kleinlich, und wundert sich, daß den Vertheidigern der neuen Verwaltung Zeit zu so haͤmischen Angriffen uͤbrig bleibt.

Es soll durch den Telegraphen die Nachricht angekommen seyn, daß Herr Sauzet Lyon verlassen habe, um sich nach Paris zu begeben.

Am 10ten d. hat die Instructions-Kommission des Pairs— hofes, auf den Bericht der Herren von Bassano, Decazes und Freville, wieder die Freilassung von 22 Angeschuldigten verord— net. Die Zahl der noch Angeschuldigten betraͤgt jetzt ungefaͤhr 300; allein man vermuthet, daß noch mehrere andere freigegeben werden wuͤrden.

Großbritanien and Irland.

London, 14. Nov. Der Sprecher des Unterhauses hat den Theil seiner Wohnung, der von den Flammen verschont wurde, bereits wieder bezogen. Neulich wären fast die noch uͤbrigen Parlaments-Gebaͤude ebenfalls in Feuer aufgegangen, indem die Roͤhren in einem der Ausschuß-Saͤle plotzlich zu gluͤ⸗ hen anfingen, so daß eiligst eine Spritze herbeigeholt werden mußte. Auch ist wieder ein Arbeiter bei dem Einsturz einer Mauer stark beschädigt worden.

Unter den hier umlaufenden Geruͤchten uͤber die durch den Tod des alten Grafen von Spencer und die Versetzung des Lord Althorp ins Oberhaus nothwendig gewordene Ministerial-Ver— aͤnderung befindet sich auch das, es sey von dem nunmehrigen Grafen Spencer der Wunsch geaͤußert worden, sich ganz ins Privatleben zuruͤckzuziehen, und es werde derselbe in seinem Po— sten als Kanzler der Schatzkammer und ministerieller Wortfuͤh—

rer im Unterhause durch den Kolonial-Secretair Herrn Spring Rice, dieser wiederum durch den Großsiegelbewahrer Grafen von

Mulgrave und Letzterer durch den ersten Lord der Admiralität, Lord Auckland, ersetzt werden; falls Graf Spencer jedoch im Ministerium

bliebe, wuͤrde er entweder das Kolonialwesen oder die Abmiralität über

nehmen. Aller Augen sind jetzt auf Lord Melbourne gerichtet, * 9 1 6 9 3 . ö. ö der auf diesen Fall laͤngst gefaßt seyn mußte, indem der alte

Graf Spencer schon seit langerer Zeit kraͤnkelte und bereits sein

Töstes Lebensjahr erreicht hatte. Der Verstorbene stammte in

gerader weiblicher Linie von dem Herzoge von Marlborough ab

und bekleidete zur Zeit der groͤßten Seesiege Englands, zwischen 1794 und 1806, den hohen Posten eines ersten Lords der Admi— ralitaͤt. Er zog sich dann mit Pitt aus dem Ministerium zu— ruͤck und sprach gegen den Frieden von Amiens, trat jedoch im Jahre 1806 als Minister des Innern mit den Whigs wieder ins Ministerium ein. Bei seinem Ableben bekleidete er nur

noch Ehren, Aemter.

Die Geistlichen der Anglikanischen Kirche in Irland haben eine Gesammt⸗Vorstellung uͤber den Nothstand des Irlaͤndischen

Klerus beim Lord-Lieutenant eingereicht, jedoch sowohl von die—

sem als von dem Minister des Innern, Lord Duncannon, zur Antwort erhalten, daß die Verwerfung der Zehnten-Bill in der letzten Parlaments-Session es der Regierung unmoͤglich mache, etwas suͤr sie zu thun.

Nach Briefen aus Madras vom 20. Juni hatte Rund— schet Singh seine Truppen gegen die Patanen ausgeschickt; sie waren aber vor einer von den Letzteren besetzten Festung durch einen Ausfall der Belagerten uͤbel zugerichtet worden und hatten 150 Todte und 300 Verwundete, darunter 7 angesehene Offi⸗ ziere, auf dem Platze gelassen.

Ueber den furchtbaren Orkan, welcher am 20. September in Westindien gewuͤthet hat, wird aus Dominica folgendes Naͤ⸗ here berichtet: „Diese Insel ist auf eine beispiellose Weise ver— heert worden. Sowohl die Aerndte als ein großer Theil der Haͤuser sind dem Boden gleich gemacht. Auf der ganzen Insel ist kaum noch eine Spur von Vegetation sichtbar. Ueber hun— dert Menschen haben das Leben verloren. Auch in der Stadt ist großer Schaden angerichtet, und man fuͤrchtet, daß die In— sel auf lange Zeit fuͤr die Cultivation verloren seyn durfte.“

Aus Trinidad vom Anfang Oktobers wird gemeldet, daß u Port of Spain ein Tumult stattgefunden hatte, wobei der . sogar in eines der Rathszimmer eingebrochen war. Die

ehoͤrden hatten eine Proclamation erlassen, wodurch jeder Auf— lauf von Menschen fuͤr gesetzwidrig erklärt und den Theilneh— mern mit Verbannung und Confiscation gedroht wurde.

Quebecker Blätter vom 9gten v. M. berichten, daß die Provinzial⸗Legislatur durch eine Proclamation des Gouverneurs aufgeloͤst worden ist.

Die in England eingetroffenen Nord-Amerikanischen Blaͤtter beschaͤftigen sich noch immer mit den Kongreßwahlen; die meisten der letzteren sind uͤbrigens jetzt beendigt und, wie jene Blaͤtter behaupten, meist fuͤr die Partei der Bank-Direktoren guͤnstig ausgefallen, so daß der Präͤsident Jackson sich wahr— scheinlich in der Minoritaͤt befinden wird.

Nieder lan de.

Aus dem Haag, 15. Nov. Die Staats-Einnahmen in den vier letzten Monaten von 1833 und den acht ersten von 1834, angeschlagen zu 49, 240, 841 Fl., haben 49,045,768 Fl. be— tragen.

Am 10ten d. ist vom Helder die Fregatte‚„Diana“ mit dem Unter⸗Statthalter des Niederl. Ostindiens am Bord nach Bata⸗ via abgesegelt.

Der Bruͤsseler Indépendant hatte wissen wollen, daß die Hollander sich anschickten, die Forts Lillo und Lieskenshoek zu räumen. Das Amsterdamer Handels blad erklaͤrt solches fur rein aus der Luft gegriffen.

Am 12ten ging in Amsterdam das Gerücht, man wolle die Ausgabe von Bons fuͤr den Belgischen Antheil der Staats— Schuld Zinsen vorschlagen. Auch wurde daselbst wieder ein Anleihe-⸗Plan fuͤr Don Carlos durch Baron v. Haber bekannt gemacht; die Anleihe ist bei den Haäͤusern S. und D. Saportas und Westendorp u. Comp. zu 65 pCt. eroͤffnet, wovon 10 pCt. sogleich, 5 im Februar, 19 in der zweiten Woche, nachdem Don Carlos in Madrid anerkannt seyn wird, und 40 pCt. vier Mo- nate spaͤter einzuzahlen sind.

Am sterdam, 15. Nov. Die schon vorige Woche wahr— ,, Flauheit in den Hollaͤndischen Staats-Papleren hat zu

nfang der gegenwärtigen noch angehalten, ohne daß sich ein ande⸗ rer Grund dafür finden laßt, als die Reglisirung mehrerer Fonds fur auslaͤndische Rechnung, zu welchen sich sogleich keine eifrige Abnehmer fanden; der heutige Abrechnungstag hat indeß vorgestern

und gestern wieder einige Verbesserung herbeigefuͤhrt, weil viele Ver—⸗

kaͤufe gegen diesen Termin gedeckt werden mußten; am meisten va⸗ riirten die AIproe. Syndikat⸗-Obligationen, welche von 91 auf 904 gefallen waren, und sich nun wieder bis 91 pCt. gehoben haben; Integrale stehen noch pCt., Kanzbillets aber nur 4 Fl niedriger wie vor acht Tagen. In Russischen und Oesterreichischen Fonds war es still bei unerheblich wechselnden Preisen, im Ganzen fanden sich indeß dafuͤr mehr Verkaͤufer als Liebhaber. Von den Span. Effek— ten, worin wieder bedeutender Umsatz vorfiel, haben sich die proc. Perpetuellen am besten im Preise erhalten; dieselben standen gestern 133 pCt, nachdem die Differenz der mehrtägigen Course nur unge⸗ faͤhr z pCt. ausmacht; diese ist groͤßer gewesen in den zvroc, elche auf 2755 und also, im Verhaͤltniß zu den 5proce., 3 pCt. niedriger wie vorige Woche, stehen blieben; Cortes-Obligatio nen ind dagegen allmältg um 2 pCt. heruntergegangen; es scheint, de die jungsten Vorfaͤlle in Spanien nebst bedeuten den Verkaufs⸗Auftraͤgen aus Ant= werpen solches veranlaßten; fuͤr die ruͤckstaͤn digen Zoupons dieses Ef⸗ fekts hat sich aber durchweg Frage erhalten, fr selbst, daß der Cours um pCt., höher wie vorige Woche steht. Die für Bon Earlos hier beabsichtigte Anleihe ist unter etwas veränderter Form dem Publikum wieder offen gestellt; bis jetzt ist aber noch kein Geschaͤft darin bekannt geworden. Das Geld machte sich etwas seltener und 22 2 3 pCt. werden bei Leih- Ge schaͤften gern Der Handel in Getraide war

bewilligt. diese Woche von geringer Wichtigkeit, da nur fuͤr Hafer anhaltend Begehr war; es wurde gezablt; für 128pfuͤnd, weißbunten Polni— schen Weizen 228 Fl., fuͤr 129pfuͤnd. bunten dito 215 Fl., fuͤr 1265.