vfuͤnd. rotl bunten Königsberger 172 Fl., fuͤr 122fuͤnd. Preußischen Roggen 138 Fl., für 111pfüͤnd. alten dit? 140 Fl., fuͤr 121pjuͤnd. Mecklenburger Roggen 140 Fl., fuͤr 93vsünd. feinen Hafer 97 Fl., für SsSpfuͤnd. dicken dito so Fl., fuͤr 76pfuͤnd. Futterhafer 76 Fl., für Hafer ohne Gewichts⸗Angabe 54 Fl. .
Belge n.
Bruͤssel, 15. Nov. In der Sitzung der Repräsen⸗ tanten⸗ Kammer vom 145. November war die Diskussion des Entn urfs zur Beant vortung der Thron-Rede an der Tagesord— nung. Herr Doignon verlangte, daß die Kammer in einem besonderen Artikel ihre Zufriedenheit mit dem Ministerwechsel ausèruüͤcke, eine Maßregel, die das ganze Land mit Freude wahr— genommen habe. Er wuͤnsche nur, daß der Fall dieses Ministe—⸗ riums den neuen Ministern zur Warnung dienen möge. „Wo— her mag es kommen“, fuhr der Redner fort, „daß im Allgemei nen diejenigen, welche zur Macht gelangen, bald nicht mehr die— selben Menschen sind? Die Ursache ist wohl, daß sie allmaͤlig nicht mehr auf die Eingebungen ihres Gewissens hoͤren. So vergaßen unsere Minister, als viele Europaäͤische Mächte sich ge— gen unsere Constitution, eine der freiesten in Europa, erhoben, bald, um der fremden Polttik zu schmeicheln, ihren Eid, und entbiödeten sich nicht, sich unseren kostbarsten Freiheiten feindlich zu zeigen und ihre Faͤhtgkeiten und das Vertrauen der Kammer zu mißbrauchen, um sie mit erbärmlichen Concessionen zu taͤu— schen. Unsere Minister haben sich vorzuͤglich vor dem Franzoͤsi— schen Einfluß, vor der Gallsmanie, zu huͤten, vor dem Lande, wo der geheiligte Name der Freiheit so oft gemißbraucht wird, we noch Gesetze in Wirksamkeit sind, welche die persoͤnliche Freiheit, die Freiheit des Gewissens, des Kultus, des Un— terrichts u. s. w. zerstoͤren; vor dem vulkanischen bande, wo die Staatsmänner zu häufig ihre Prosekte und Sophismen auf unser so ruhiges und friedliches Belgten anwenden, das wohl eher Frankreich zum Muster dienen konnte; auf unser Belgien, das, ohne soviel von Freiheit zu sprechen, wie unsere Nachbarn, doch den Werth derselben weit besser kennt und einer wahren Freiheit genießt. Schande und Schmach den Ministern, welche den Einsflüsterungen Frankreichs Gehör geben oder sich durch das Beisptel oder die Macht dieser fremden Regierung versuͤhren lassen! Sollten einige von unseren Staatsmännern nicht den Muth ha— ben, den Fremden, welche uns ihre Gesetze aufdringen oder un— sere Constitution verletzen wollen, einen edlen Widerstand entge— gen zu setzen, so beschu re ich sie, sich lieber zuruͤckzuzie hen, als unser schoͤnes Vaterland zu erniedrigen. Wir hoffen, die neuen Minister werden niemals vergessen, daß die wahre Macht in der Gerechtigkeit und in der freien und loyalen Ausuͤbung des geselschaftlichen Vertrages besteht, und daß ihre Vorgaͤnger die Regierung durch Verletzung der Constitution und der Gesetze zum Theil der Licbe des Volks beraubt haben. Es wuͤrde uns zum Vergnuͤgen gereichen, alle Handlungen des neuen Ministe— riums loben zu ksanen, allein wir sehen uns in die unangenehme Nothwendigkeit versetzt, die letzten Ernennungen, welche es in meh— reren Provinzial Gouvernements vorgenommen, tadeln zu muͤssen. Das Ministerium wuͤrde sich vergebens hinter die Kaͤnigl. Praͤ— rogative zurückztthen, um sich gegen den Tadel der Kammer zu schützen. Man kann allerdings dem Koͤnige das Recht nicht streitig machen, diejenigen Personen zu Beamten zu ernennen, bie ihm gefallen, allein die Kammer hat auch das unbestreitbare Recht, uͤber diese Handlung der exekutiven Gewalt, wie uͤber de andere, zu debattiren. Die Thron-Rede schweigt gänzlich aber den Stand der Unterhandlungen in Betreff unserer aus— wärtigen Angelegenheiten; ich verlange von den Ministern hier über Aufklaͤtung.“ — Nach diesem Vortrage nahm Herr Du— mortier das Wort und sagte, da es Gebrauch sey, daß ein neues Ministerium bei der Uebernahme seiner Functionen der Nation ein politisches Glaubensbekenntniß adlege, worin der Gang, den es zu befolgen gedenke, angegeben sey, so habe er erwartet, daß in der Thron Rede etwas uͤber die großen seit ei— Ligen Jahren angeregten Fragen gesagt werden wuͤrde, und er sey erstaunt uber das gänzliche Stillschweligen in dieser Bezie⸗ hung. „Obgleich ich“, bemerkte der Redner, „noch andere Ein— wuͤrfe gegen die Adresse zu machen hätte, so deschranke ich mich doch fuͤr etzt auf die großen Fragen, welche durch unsere Tren⸗ nung von Holland entstanden sind. Die Convention vom 21. Mal ist ein Baum des Guten und Boͤsen, er hat kostbare und battere Fruͤchte getragen, kostbare fur die Gegenwart und bittere für die Zukunst. Durch sie bleiben wir im Besitz der durch die Revolution erlangten Vortheile, und wir entgehen durch sie der Verpflichtung, einen Theil der Hollaändischen Schuld so— gleich zu bezahlen. Das sind die guten Fruͤchte der Tonvention, und sie vezithen sich auf die Gegenwart. Fär die Zukunft läßt sie immer noch den Traktat vom 15. No— vember bestehen und versetzt Belgien dadurch in die traurigste act; sie bindet uns, aber nicht auch Holland, so daß dasselbe frei ist, während wir es nicht sind; sie gestattet ferner, daß Hol— and eines Tages von uns die ruͤckstaͤndige Schuld fordern könne. Die Convention vom 21. Mai gewaͤhrt uns also viel Gutes fuͤr jetzt und viel Boͤses fuͤr die Zukunft. Haͤtte das Ministerium daher die Lage Velaiens begriffen, so würde es die Verlegenheit Englands und Frankreichs dei der Blokade Hollands benutzt und gerät haben, daß es den Vertrag vom 15. November nur an— nihnie, wenn er unverzuͤglich in Ausfuͤhrung gesetzt werde. Geschehe bies nicht, so halte es sich nicht dadurch gebunden. Hiervon geschah indeß nichts. Auch die gegenwaͤrtige Adresse hweigt hierüber, während der Holländische Minister erklart, dir Schuldfrage unwiderruflich festaesetzt sen. Der Vertrag 15. November legt Belgien eine Schuld auf, die es nicht
6m
boch erklären, daß gi
ihrer Rochte betrachte, Laß jedoch nicht alle
Belzten bindend seyen. Die einzelnen Artikel der Adresse wur⸗ zen mit einigen Aenderungen angenommen; bei der Abstimmung uber die Adresse stimmten von 67 Mitgliedern 61 fuͤr die An, nahme derselben und 2 (Gendebien usd Dumortier) enthielten ach der Abstimmung. Die Adresse wurde Saher angenommen.
1315
Die Kommission, welche dem Könige die Antwort auf die Thron— Rede uͤberbringen soll, besteht, mit Einschluß des Praͤsidenten, aus 12 Mitgliedern.
Im Journal de Liege wird eine ganze Kirche (deren Abbildung beigefuͤgt ist) nebst drei Altären, gelegen in Hasselt, zum Verkauf ausgeboten. Der Bischof hat nämlich den fernern Gottesdienst darin untersagt und die Eigenthuͤmer finden sich daher veranlaßt, ihr Grundstuͤck realisiren zu wollen.
Der hier sich aufhaltende Englische Edelmann Hey, bekannt durch seine tollen Wetten, ist von einem seltenen Reisegefährten, einem Wolfe, begleitet, der sehr zahm seyn soll.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 11. Nov. Beim Reichstage hat dieser Tage die bereits fruher erwähnte Frage wegen Einrichtung von Volks— Schulen zu sehr lebhaften Eroͤrterungen, besonders beim Bauer— stande, Anlaß gegeben.
Der Hof-Kanzler hat am 7Ften d. M. den Standen ein Koͤnigl. Schreiben uͤbergeben, betreffend die Aufnahme einer An— leihe von 2 Mlllionen Reichsthaler, welche im Auslande abge— schlossen und zur Beförderung der Hypotheken-Vereine verwandt werden soll.
8 nem nn.
Kopen hagen, 14. Nov. Der bisher von Frankreich hier— selbst atkreditirt gewesene außerordentliche Gesandte und bevoll— maͤchtigte Minister, Herzog von Montebello, der in gleicher Ei— genschaft bei dem Koͤnigl. Schwedischen Hofe ernannt ist, hatte am 12ten d. seine Abschieds-Audienz bei Sr. Maj dem Koͤnige, und gleich darauf uͤberreichte der Baron von Talleyrand Aller— hoͤchstselbigem sein Kreditiv als außerordentlicher Gesandter und bevollmaächtigter Minister von Frankreich bei dem Koͤnigl. Daͤni— schen Hofe. — Baron von Talleyrand war bekanntlich bisher Franzoͤsischer Minister in Hamburg.
D tr s chi and.
Muͤnchen, 15. Nov. Wie man so eben vernimmt, hat Se. Maj. der Koͤnig fuͤr die durch Brand verungluͤckten Be— wohner Reichenhalls eine Summe von 5000 Fl. aus Seiner Kabinets-Kasse an das Koͤnigl. Staats-Ministerium des Innern abgeben lassen. Gestern Abend erschien der Koͤnig zum ersten— mal seit Seiner Ruͤckkehr im Theater, und wurde mit Jubel empfangen.
Am Iten November wurde der Maler Georg Stamberger aus Schnei bei Lichtenfels, wegen politischer Vergehungen, nach Aaͤhrigem Untersuchungs-Arrest und nach vorgängiger Abbitte vor dem Bilde Sr. Maj. des Koͤnigs, nach Lichtenau zu acht— jaͤhriger Zuchthaus⸗Strafe abgefuͤhrt.
J tal e n.
Genua, 8. Nov. Ihre Majestäten, so wie der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf della Torre, sind am Ften d. M. hier eingetroffen und wurden bei ihrer Ankunft von den höͤchsten Militair- und Civil-Behoͤrden, von der in Parade aufgestellten Garnison und von den zahlreich versammelten Ein— wohnern begruͤßt.
Rom, 6. Nov. Wir haben aus Palermo die Nachricht von dem Ableben des General-Vikars, Kardinals Placido Zurla, erhalten. Die Röͤmische Zeitung giebt mit vielem Wort— Gepraänge eine Lebensbeschreibung dieses Kardinals, wovon Fol— gendes das Wesentlichste ist: Aus einem altadeligen Geschlechte den 2. April 1769 zu Legnago geboren, trat er fruͤhzeitig in den Benediktiner ⸗ Orden, und wurde von Pius Vll. in dem Konsistorium vom 165. Mai 1823 zum Kardinal ernannt. Leo XII. erhob ihn zu seinem Vikar, welche Wuͤrde er auch bis zu seinem Ende bekleidete. Er starb am 23. Oktober zu Palermo, wohin er sich begeben hatte, um die Kloͤster zu inspiziren, welche in Sicilien unter seiner Aussicht standen. Auf seinem Posten als Vikar war er ein strenger Richter der Sitten, welches ihm aber eben nicht die Liebe der Roͤmer zuzog, die nun gern behaupten mochten, er sey keines natuͤrlichen Todes gestorben; eine Nach— rede, welche keine Beachtung verdient, da es sich erwiesen hat, daß ein Schlagfluß, welcher ihn bald nach seiner Ankunft in Pa— lermo befallen hatte, seinem Leben ein Ende gemacht hat. Als seinen wahrscheinlichen Nac folger nennt man den Kardinal Valzi aus dem Dominikaner Orden. Da in dee letzten Zeit durch das Ableben mehrerer Kardiale die Zahl des heiligen Kollegiums sehr zusammengeschmolzen ist, so erwartet man, daß der Paptt naͤchstens eine Kardinals-Creation vornehmen wird, und nennt schon die Namen verschiedener Prälaten als Kandidaten zu die⸗ ser Wuͤrde.
Gestern ist die Roͤmische Bank eroͤffnet worden, wozu die Direction eine Einladung an die Geistlichkeit, Diplomaten und Beamte erlassen hatte, um Augenzeugen zu seyn, wie die Baar— schaften in der Kasse deponirt wurden. Ein Notar fertigte dar— uͤber ein Instrument aus, das von den Beamten der Bank und vielen Zeugen unterschrieben wurde. Man wird nun in den Provinzen mehrere Filial-Banken errichten, damit alle Theile des Staates dieselben Vortheile wie die Hauptstadt genießen. Die Regierung hatte sich fruͤher mit einer andern Gesellschaft wegen Errichtung einer Bank eingelassen, aber die Unternehmer konn— ten, wie es scheint, ihr Wort nicht halten, und die neue Gesell— schaft erhielt den Vorzug. Hieruͤber unzufrieden, klagten jene Herren, wurden aber von den hiesigen Gerichten abgewiesen; sie wollen nun als geborne Franzosen in Paris Schutz fuchen. Die
Paͤpstliche Regierung wird jedoch ohne Zweifel triftige Gruͤnde
fuͤr ihr Verfahren anfuͤhren koͤnnen.
Neapel, 5. Nov. Se. Majestat haben ben zum Koͤnigzl. Sardinischen Gesandten am hiesigen Hofe ernannten Ritter von Breme in einer Audienz empfangen und die Beglaubigungs— Schreiben desselben entgegengenommen. —
Spanien
Madrid, 6. Nov. Der Observador spricht in seinem heutigen Blatt von der Ernennung des General Llauder zum Kriegs-Minister und des Herrn Modrano zum Minister des Innern; beide Ernennungen mißbilligt er, doch erwähnt er der; selben noch bloß als eines allgemein verbreiteten Geruͤchtes, ohne eine offizielle Bestäͤtigung hinzuzufügen. Eben dieses Blatt ent— haͤlt drei Königliche Verordnungen; durch die eine wird die von dem Kriegs-Minister Herrn Zarco del Valle eingereichte Entlas— sung angenommen, durch die zweite demselben zum Lohn suͤr seine Dienste das Großkreuz des Ordens Karts III. verliehen und durch die dritte Herr Martinez de la Rosa interim stisch mit der Verwaltung des Kriegs-Ministeriums beauftragt. (Aus diesen Nachrichten, die wir einem Theil unserer Leser noch in der gestrigen Nachschrist mittheilen konnten, ergiebt sich, daß die fruher eldung des Journal des Debats, als seyen die beiden Ministerien des Innern und des Krieges, das erstere mit dem
General Valdes, das letztere mit Herrn Modrand, schon wien definitiv besetzt worden, voreilig war.) ü
Die hiesigen Zeitungen fordern die Regierung wiederhole lich zur nachsichtslosen Strenge gegen die Karlisten und zu . energischeren Politik auf. So sagt unter anderen das 66 j Comercio: „Es ware endlich einmal Zeit, die Taͤuschun J aufzugeben und nach den Erfordernissen der Umstaͤnde zu öh. deln. Die Grundsäͤtze der Mäßigung und Menschlich kein mi x dann befolgt werden, wenn die Gefahr erst voruͤber ist. 9 handelt es sich darum, zu wissen, wer unterliegen soll, wir die Rebellen. Ein ganzes Jahr lang wiegt man uns bereits h dem Gedanken ein, daß Spanien endlich bei einer n che der Größe und des Wohlstandes angelangt sey, ö heute sehen wir uns am Rande eines Abgrundes. M. ziehe das Schwert und lasse es unerbittlich auf unsere Fan niedersallen.“ Im Cortes-Boten liest wan: „Der Uinsu⸗ des Krieget in Mavarra hat alle Gemüͤther mit Bestuͤrzung in Mißmuth erfuͤllt. Die Regierung muß die allgemeine Angst einem so wichtigen Augenblick auf irgend eine Weise zu ben gen suchen. Vergebens verbirgt man uns den Zustand der Ding das Geheimniß kann nicht undurchschaut bleiben; es verblest sich duͤstere Geruͤchte, und das Stillschweigen der Nen rung vermehrt den allgemeinen Schrecken. Eine blis Ministerial-Veränderung kann da nicht Genuͤge leistn was wir dringend fordern, ist eine Veränderung der jetzt von dem Ministerium befolgten Politik, deren traurige sultate wir nur zu sehr zu beklagen haben.“ Die heutige R. vista äußert sich folgendermaßen: „Werden wir andere Minis erhalten? Dees ist Frage, welche dieser Tage in einer Versann lung in der Hauptstadt verhandelt wurde. Die meisten Inn senden antworteten bejahend, aber eine angesehene Pason welche gegenwärtig war, sprach sich mit einem Ton der festiß⸗ Ueberzeugung in folgender Weise aus: „„Nein, wir wennn keinen Ministerwechsel haben, und selbst wenn die n sonen gewechselt wurden, wird das System bestehen i ben; das ist eben das Ungluͤck, das auf uns last Ich achte und ehre die jetzigen Minister, ich vetlang ihren Sturz nicht, aber so talenivoll und redlich gesinnt sie a. seyn ingen, so erklaͤre ich doch, daß sie unmoͤglich länger der Spitze der Verwaltung bleiben konnen, ohne daß das biz Faktum ihrer Gegenwart unsere Lage noch schlimmer und kmh scher macht und der Enthusiasmus der Freunde der Natiojt sache ganz erstickt, und das in dem Augenblick, wo wir der He gebung derselben mehr als jemals bedurften. Unsere Adminisn toren haben sich bei keinem Ereigniß geschickt benommen. ) es in ihrtr Macht stand, oder nicht, die auf uns lastenden l⸗
3 riellen Partei den Garaus machen?“
annimmt. ausgesehen, hatte es zu wiederholten Malen vorherverltn digt und zuͤrnt jetzt daruͤber, daß man es nicht glauhn wollte; sie wird immer gebiteterischer, je mehr sie einsieht, di sie mehr Divinations-Gadbe hatte, als die Personen, welche n Staats⸗Ruder sitzen. Seit langer Zeit schon hatte die oͤffentlith Stimme den General Mina genannt. Endlich, da das Uch schon vollkommen ausgebildet ist, vertraut man ihm das Kon mando an. Schon sagt man, diese spaͤte Ernennung habe nu zum Zweck gehabt, den Ruf des Generals aufs Spiel zu sielln Wenn Mina gluͤcklich ist, wird man die Minister anklagtn, daß sie so lange angestanden haben, ihm die Kriegfuͤhrung in Nu varra anzuvertrauen. Ist er ungluͤcklich, so wird man sie fuͤr si Mißgeschick verantwortlich machen, weil sie ihm eine Sache uh tragen, an der sie selbst schon verzweifelt hatten. Immer mi das Bolk die Schuld auf die Minister schieben. In Reph sentativs Staaten ist blendender Schimmer die Grundlage ) Macht; wenn dieser Nimbus zerstoͤrt ist, stuͤrzt die Macht sammen. Was kann ein tuͤchtiger und wohlgesinnter Minisf unter solchen Umständen thun? Sobald er ins Amt tritt, sn det er sich in ein Labyrinth von Anmaßungen, Ränkg Eifersuͤchteleien und Forderungen von Seiten aller derjen gen, die irgend einen Einfluß haben, verwickelt. M muß mit großem Buͤrgermuth begabt seyn, wenn mi so viel Leuten, die sich mit ihrer Stellung in der Gesl
schaft bruͤsten, die zum Vortheil ihrer Verwandten oo
Güuͤnstlinge eine unerlaubte Gewalt uͤber die Regierung ausllhl
wollen, zu widerstehen und Stillschweigen zu gebieten im Sta
seyn soll. Der Grund unseres Uebelbefindens liegt nicht in
nicht hochstehende Cotporationen, deren Mitglieder ein ihrn Range angemessenes Vermoͤgen besitzen, durch die groͤßte 3
dringlichkeit und Anmaßung eine Vermehrung ihrer Emolumm ertrotzen, ohne Ruͤcksicht auf die Armuth des Staats · Schatzi
das Ungluͤck unseres Vaterlandes und die Mißbraͤuche ruͤhn nicht allein von den Feinden unserer Königin her; nm muß sie auch im Schatten ihrer Gunst aussuchen.““
Aus Saragossa sind sehr bedenkliche Nachrichten hier ch
getroffen, woruͤber der heutige Mensagero de las Cortäh
folgendermaßen berichtet: „Die Gemuͤther waren daruber n bittert, daß Carnicer mit 200 Mann suͤnf Leguas von d
Stade stehe, und, daß ein anderer Karlisten- Haufen (h Saragossa selbst sich in der Umgegend bildete.
; 2 Bald gab Auflauf und Bewegung, und ein Wundarzt wurde an der Säl des General-Capitains Espeleta verwundet. Nun ließen die hörden einen Buͤrger-Gardisten ohne hinlaͤngliche Indicien si nehmen und ins Gefaͤngniß abfuͤhren. Auf diese Nachricht ln
ten die beiden Bataillone aus eigenem Antriebe unter Waff h
und auf die Anfrage des General⸗Capitains, was sie wuͤnschtiß verlangten sie die Freilassung ihres Kameraden. Nachdem ss dieses erlangt, gingen sie weiter und forderten, daß eine andeh Behörde, die des offentlichen Vertrauens nicht genieße (vermüß lich der General-Capitain selbst), ihr Kommando aufgeben soll, Beim Abgange des Couriers war die Stadt noch sehr aufgeren, und die Milizen in Begleitung der Garnison schickten sich zum Auszuge an, um die Kuͤhnheit der Aufruͤhrer zu zuͤchtigen.“
P lor kug al.
In einem von der Times mitgetheilten Privat Schreibe
aus Lis sabon vom 4. November liest man noch folgendes Ni here uͤber die letzten Verhandlungen in der Porsugsesischen De
kutirten,- Kammer: Die Debatte uͤber die Ausschließung Dem Miguels und seiner Det cendenten von dem Portugiesischen Thren und Gebiet in der Deputirten-Kammer bot bei der Gleichhel der Ansichten uͤber diesen Punkt wenig von besonderem Interes
Die Deputirten uͤberboten sich in Aeußerungen des Hasset — 3t. 5 6 nun im Hafen vor Anker, und wird theilweise entwaffnet. Der
dar. gegen den vertriebenen Infanten, und die meisten such ten no durch allerlei Amendements zu dem von der ligten Gesetzes Entwurf ihren ganz besonderen Unwillen an di Tag zu legen. Der hierdurch noch verschaͤrfte Gesetz⸗ Entwurf, det
fn, als man sie zu Abgeordneten gewahlt hahe.
Besoldung der Pfarrer betreffend, unmittelbar vorher.
vorgestrigen
Kommission gebll . . irsstlich, fast melancholisch seyn. r klärter, von Aberglauben freier Mann, bemuͤht sich, seinem
srelllc keiner Zusaͤtze meht zu beduͤrfen scheint, wurde einstimmig J Herrn bie Sache als unbeden:
Ingenomman. Die wichtige Frog — ob die Ernennung des Ker, ogs von Palmella zum Praͤsidenten des Minister-Conseils ohne n Verantwortlichkeit auferlegendes Portefeuille verfassungsmäßig ey oder nicht, wurde am 31sten v. M. den Deputirten vorgelegt. r und wider ließen sich der Redner viele vernehmen, an jenem Jbende hauptsaͤchlich Hr. Magelhaes und der Marine Mi— ister auf der einen und die Herren Silveira und Ribello auf der anderen Seite. Der Letztere nannte sich einen per⸗ sJnlichen Freund des Herzegs, glaubte aber hier, wo es sich um eine öffentliche Angelegenheit handle, gegen ihn auf— treten zu muͤssen, weil die Verfassung aus druͤcklich die zu besetzen⸗ zen Minister-Stellen namhaft mache, ohne eines von ihnen ver— shiedenen unverantwortlichen ConseilsPräsidenten zu erwähnen. Der Redner erzäͤhlte bei dieser Gelegenheit, als er (Ribello) and ein anderer Deputirter (vermuthlich Saldanha) vom Her— oge angegangen worden, einen Sitz im Kabinette einzunehmen, abe man ihnen Nichts davon gesagt, daß die sechs ver fassungs— nißigen Departements sieben Ministern uͤbergeben werden holl— un. Der Ausgang der Debatte war um die Zeit, wo die Siz— ungen geschlossen zu werden pflegen, noch so wenig enischieden, zäß die Opposition darauf antrug, die Diskussion bis auf die nächste Sitzung zu vertagen; dies wurde denn auch durch eine Majo⸗ ritt von 4 Stimmen genehmigt. Vorgestern war Festtag. Ge— stern wurde die Debatte fortgesetzt; abermals Reden für und wider, und abermals um 3 Uhr der Antrag der Opposition, die Disk us⸗ sion zu vertagen; dieses Mal aber wurde er verworfen. Man dispu⸗ lirte noch ein paar Stunden weiter Hr. Silveira meintt, es sey ein gan fruchtloser Streit, ob die Ernennung Palmella's zu bestaͤ— sigen sey oder nicht, da Niemand daran zweifle, daß das Mint— erium sich auf keinen Fall werde halten können; der ir ' und der Graf Villa Real seyen in allen Dingen den wohlthaͤti⸗ gen Absichten ihrer Kollegen entgegen und wurden sich nie mit shnen vertragen koͤnnen. Endlich um 5 Uhr wurde zur Abstim—
mung geschrütten. Herr Pasos fragte, ob die Herren Silva Car⸗
valho und Freire sich wirklich entschließen koͤnnten, mit zu stim—
men, da sie doch Beide wissen muͤßten, daß das gegen die Charte
sey. Herr Freire antwortete, er votire nicht als Minister, son⸗ dern als Abgeordneter der Portugiesischen Nation, und sein Freund Carvalho eben so; sie Beide seyen schon Minister gewe⸗
Bei der Ab ßimmung ergaben sich 55 Stimmen fur den Herzog von Pal— nella und 47 gegen ihn. Auffallend war es dabei, daß einige Deputirte von der ministeriellen Partei gegen den Herzog und Mitglieder der Opposition fuͤr ihn stimmten. Als das Resul— tat bekönnt wurde, rief man auf den Zuichauer Tribuͤnen: „Nie⸗ der mit den Verräthern! wollen wir den Deputirten der ministe— Aber es blieb bei dem Geschrei, und die Ruhe der Stadt ist nicht gestoͤrt worden. Den beiden eben erwahnten Verhandlungen ging in der Devu— tirten⸗Kammer die Dis kujsion uͤber einen Gesetz- Entwurf, die Ein De⸗
— ——
—— — —— —
putirter scheute sich nicht, bei dieser Gelegenheit Dom Pedro wegen der von ihm bewerkstelligten Abschaffung der Zehnten mit
Vorwuͤrfen zu uͤberhäufen; die Zehnten, meinte er, seyen im göttlichen Recht begruͤndet, seyen schon von den Israeliten und sphter von Karl dem Geoßen sanctionirt worden, und derglei— chen schlagende Gruͤnde mehr. Ihm antwortete Hr. Fonseeg de
Sie
Magelhaes mit einer Rede, welche nicht verfehlte, bei dem Pu
blikum auf den Tribuͤnen, fur welches sie hauptsaͤchlich bestimmt nar, tiefen Eindruck zu machen, Er schilderte alle die Nachtheile und Unannehmlichkeiten, welche die Abgabe der arbeitenden (lasse mit sich fuͤhre; allerdings stamme sie aus Karls des Großen Zeiten her; aber damals seyen
elden zu dreierlei verwendet worden: Unterhalt
zum
die Einkuͤnfte der⸗ der
Geistlichen, zum Bau der Kirchen und zur Unterstuͤtzung der
Armen. Wozu dagegen in den spaͤteren Jahrhunderten jene
Einkuͤnfte verwendet worden seyen, wisse man zur Genüge. „Was die Begruͤndung im goͤttlichen Recht betrifft“, fuhr er Nach goͤttlichem Recht
fort, „so ist das vollends ein Unsinn. sollen wir übrigens nicht nur Zehnten zahlen, sondern auch Frei⸗ lags und Sonnabends uns der Fleischspeise enthalten. Dennoch hat ein ganzes benachbartes Land (Spanien) durch gluͤckliche Lei= iung gewisser finanzieller Umtriebe in Rom fuͤr immer Dispen— sation von dieser letzteren Pflicht erhalten. Kann man aber in dem einen Punkte dem goͤttlichen Rechte Abbruch thun, so kann man es auch im anderen, und brauchen wir dazu nicht erst Geld
nach Rom zu schicken.“
Minister: ob auch Geld da seyn werde, die Pfarrer zu salariren, wenn man ihnen ein Gehalt bewillige? Hr. Silva Carvalho antwortete: es seyen jetzt allerdings noch hinlängliche Mittel vor— handen; ein Anderes aber werde es in der Zukunft seyn, denn das von ihm in den naͤchsten Tagen vorzulegende Budget weise ein großes Defizit nach; nichtsdestoweniger nehme
er keinen Anstand, der Kammer zu versichern, daß er ohne neue
Anleihen auskommen konne und werde, wenn gewisse von ihm beabsichtiite Maßregeln die Billigung der Legislatur finden soll⸗ ten. Diese Erklarung machte, wie sich leicht denken laͤßt, niefe Sensation. Indessen ist das Budget noch immer nicht vorgelegt worden. Man schreibt diese Verzoͤgerung abermals dem antiliberalen Treiben Palmellas und Villa Reals zu, welche Alles anwenden sollen, um die Absichten Carvalhe's und Frei— res zu vereiteln. Das Publikum geht noch weiter und beschul— digt diese beiden Herren sogar, mit dem halb gestuͤrzten Spani— schen Ministerium Martinez de la Rosa in geheimer Verbin— dung zu stehen. Eine angesehene Person am hsesigen Hofe, heißt es (doch nicht der Spanische Gesandte Perez de Casteo), spiele den Unterhändler und uͤbermache dem Minister⸗Praͤsidenten die Weisun— gen von Madrid. Die Finanz⸗Kommission der Deputirten⸗Kam⸗ mer hat darauf angetragen, der Kaiserin Wittwe einen Pallast
zur Residenz einzuraumen und 49 Contos Reis, so wie ihrer Tochter, der Prinzessin Amalia, bis sie älter wird und mehr ge⸗— braucht, ein Gehalt von 4600 Millreis (100 Psd.) monatlich zu be⸗ (Man vergleiche hiermit das gestrige Schreiben aus der Morning -⸗Chronicle, wo diese Summe viel hoher angegeben
willigen.
war.) Von der jungen Koͤnigin etwas ungnaͤdig, von der Kai— serin dagegen sehr freundlich entlassen und mit einem Ring von Dom Pedro's Haaren beschenkt, geht Admiral Napier heute end— lich nach England ab. (Seine Ankunft in London ist bereits im latte der Staats-Zeitung gemeldet. Seine Pen⸗ sion, die so vtel Streit und boͤses Blut erregt hat, soll jetzt de⸗ finitiv auf 600 Pfund jahrlich festgesetzt worden seyn.“
H Konstantinopel, 21. Okt (Allg. Ztg.) Die Flotte liegt
Sultan soll noch immer über den Verlust seines Schwertes un— Der Reis -⸗Efendi, ein aufge⸗
schmeckt stark nach Republikanismus.
Hauptstadt des Reichs seyn soll.
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darzustellen, und wie es wirk⸗ lich der Fall ist, die Schuld dem Riemer beizumessen, der das Degengehaͤng nachlässig gearbeitet, und fuͤr das zu tragende Gewicht zu schwach gemacht habe; denn es ist in dem Augen— blick zerrissen, wo der Sultan mit einiger Anstrengung den rech— ten Fuß an Bord des Admiral-Schiffes gesetzt hatte. Ein solcher Zufall scheint uns Europäern geringfügig, und nur insofern der Beachtung werth, als mit dem Verluaste eines leblosen Gegen— standes geschichtliche Erinnerungen zerstört werden. Hier ist es aber anders, und es scheint unleugbar, daß seit dem Augenblick, wo das Schwert in den Abgrund versank, und der Sultan die Flotte verließ, eine voͤllige Umwandlung in der Politik der Pforte eingetreten, und alle Kriegslust verschwunden ist. Nach dem zu urtheilen, was seit zehn Tagen im auswärtigen Depar—
tement vorgeht, will man wirklich einlenken, und jedes Zer⸗ ganz uner⸗
wuͤrfniß mit Mehmed Ali virmeiden. Es mußten wartete Ereignisse eintreten, oder Reschid Pascha nicht zeitig genug mit den jetzt vorherrschenden Gesinnungen bekannt ge— macht worden seyn, und insofern nach den fruͤher erhaltenen Instructionen gehandelt haben, um besorgen zu lassen, daß der Friede noch gestoͤrt werden koͤnne, wenn nicht von Aegyptischer Seite angriffsweise vorgegangen wirt. unmoͤglich, daß, in Folge der vor drei Wochen an Reschid Pa— scha ergangenen Befehle, er die Umstände benutzt, und eine feind— liche Stellung gegen Ibrahim Pascha angenommen hätte. Man spricht sogar seit gestern von Bewegungen, die bei der Armee des Seraskiers stattgefunden hätten, indem sie sich der Gränze Syriens unter dem Vorwande genähert, den Schleichhandel zu verhindern, und den Streifzuͤgen der Kurdischen Horden ein Ende zu machen. Indessen ist diesen Angaben keinesweges zu
trauen; in der letzten Zeit sind so viele widersprechende Geruͤchte
umlaufend gewesen, daß es unmoͤglich ist, das Wahre von dem Halbwahren und Unwahren zu unterscheiden. Sollte Reschid Pascha vorgeruͤckt seyn, so wuͤrde es wahrscheinlich, daß der schon lange in Syrien organisirte Aufstand ausgebrochen wäre, und die Syrier im Vertrauen auf Huͤlfe die Aegyptischen Trup— pen angegriffen hätten. Ob es dann klug, ob es moͤglich seyn wurde, sie ihrem Schicksale zu uͤberlassen, wage ich nicht, zu entscheiden. Bei dem diplomatischen Corps herrscht uͤbrigens we— niger Thaͤtigkeit, als vor ein paar Wochen; man hoͤrt in den Salons von Pera allgemein die Ueberzeugung aussprechen, daß an eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten nicht mehr zu den— ken sey. Thatsache ist es, daß die letzten Englischen Kriegs— schiffe von Vurla nach Malta unter Segel gegangen sind, wo sie überwintern werden. Die Botschafter der drei Machte, welche den Traktat von London wegen Griechenland unterzeich— neten, hatten kurzlich einige Konferenzen mit dem Griechischen Gesandten. Vermuthlich hat man sich uͤber die der Pforte zu leistenden Geldzahlungen berathen; auch soll ein Handels-Ver— trag, welchen Griechenland mit der Pforte zu schließen wuͤnscht, zur Sprache gekommen seyn. ö
Der Albion enthaͤlt folgendes Privat⸗Schreiben aus Rio Janeiro vom 28. August: „Seitdem ich das letzte Mal an geschrieben, sind die Reformen von der Deputirten Kammer angenommen worden. Sie wurden am 2Alsten d. von der Mu⸗ nizipal⸗-Kammer promulgirt, von der Bevölkerung der Hauptstadt aber uͤbel aufgenommen. Es fragt sich nun, welche Aufnahme sie in den Provinzen finden werden. Am Abend fand Erleuch⸗ tung statt, und gegen 10 Uhr durchstrich ein Haufen von Men⸗ schen die Straßen mit dem Geschrei: „Tod den Caramurus!“ Im Schauspielhause soll der Ruf ertoͤnt seyn: „Es lebe die Föderation! Fort mit allen Ausländern!“ Die Reformen setzen unter Anderem fest, daß in den Hauptstäͤdten der Provinzen Pro— vinzial⸗Versammlungen einberufen werden sollen. Praia Grande soll zum Hauptort dieser Provinz und zum Sitz der Provin— zial-Versammlung ausersehen seyn, während Rio-Janeiro die Ein noch nie vorgekommener Umstand bezeichnet die Annahme dieser Reformen: die Depu⸗ tirten⸗ Kammer beschloß, daß der Senat keinen Theil
an der Diskussion haben solle. — Der Muth der Caramu—
rus scheint durch Dom Pedro's Gluͤck in Portugal wieder ein
se. . Im ferneren Verlauf der Debatte Ministern, sondern in der Demeralisation und dem Mangel! kaate ein anderer Deputirter den gerade anwesenden Finanz⸗
Patrioꝛismus, die sich in der Gesellschaft zeigen. Sehen m
wenig belebt, und die von einer Englischen Zeitung ausgesprochene
Ansicht, daß Dom Pedro, so wie er Portugal erobert habe, auch Brasilien wieder erobern werde, scheint einige Mitglieder der Deputirten- Kammer in Bestuͤrzung versetzt zu ha— ben, denn eines derselben drang darauf, daß ein
abzuschließenden Defensiv⸗ Traktat gegen aut wartige Anmaßungen und zur gegenseittgen Unterstuͤtzung in der Entwickelung des Ge— deihens beider Nationen vorgelegt werden solle. Die Kammer
ließ diesem Vorschlage keine Aufmunterung zu Theil werden. In ertdr. Hand! z 8. ( Cirosshr boy d.
der Sitzung vom 23sten d. M. kam unter den vorläusig zum Druck verordneten Antraͤgen auch einer vor, der zum Zweck
hatte, daß es vier Jahre hindurch keinem Portugiesen gestaitet seyn scͤe, sich in einem Hafen des Kaiserreichs aufzuhal⸗ Der Senat hat dem Beschlusse der Abgeordneten, Herrn
ten. Andrada von dem Posten eines VBormundes der Kaiserlichen
Familie zu entfernen, seine Zustimmung ertheilt, und man ist
zu einer neuen Wahl geschritten, die auf den Marquis v Itha— naem fiel. Die „Matilda“ ist vor kurzem von London hier an— gekommen. Es ist eines der Schiffe, welche fuͤr die hiesige Re— gierung Rekruten hierher gebracht haben; seine Fahrt dauerte über hundert Tage. Es hatte 126 Matrostn an Bord, die un— terweges eine Meuterei anstifteten, o daß der Capitain sich ge— noͤthigt sah, in Sierra Leone anzulegen, wo Sz derselben deser— tirten. Die einzige Veränderung, welche in dem Ministerium vorgegangen, ist die Abdankung des Marine-Ministers. Am 26sten d. langte das Packetbozt „Camden“ hier an. Die Ge—
schäste liegen sehr danieder.“
.
Berlin, 20. Nov. Man schreibt aus Posen unterm 17ten d. M.: „Der hiesige Gesang- Verein, dessen ausgezeich— nete Leistungen zur Genüge bekannt sind, hatte am vorigen Frei tag zum Andenken an die verewigte Prinzessin Elisa Radziwill in dem sinnreich geschmuͤckten, mit dem Bildniß der hohen Ver— blichenen verzierten Saale des hiesigen Schlosses eine Trauer— Musik veranstaltet, zu der ein zahlreiches Auditorium eingeladen war. Die trefflich ausgefuͤhrten Gesangstuͤcke waren: Arte mit Chor aus „David“, von B. Klein; das Requiim von Mo— zart, und Chor aus „Faust“, komponirt von dem Vater der ver— ewigten Prinzessin, dem ihr vorangegangenen Fuͤrsten Anton Radziwill. Die innige Liebe und Verehrung, welche die liebens— wuͤrdige Fuͤrstin hier bei Jung und Alt genoß, sorach sich bei dieser Gelegenheit auf das lebhafteste aus, denn bei Keinem der Anwesenden fehlten die äußern Zeichen der Trauer um die so
Teilich wäre es nicht
Die ganze Maßregel mtl.
Ent ⸗ wurf zu einem zwischen Brastlien und den Vereinigten Staaten
Danz, do, in Th.
früh Dahingeschiebene, deren Andenken in dem Herzen Aller, die sie kannten, unaustilghar fortleben wird.“
— Aut Stromberg im Kreise Kreuznach des Regierungs—⸗ Bezirks Koblenz geht uns unterm 14. d. M. folgende Mit— theilung zu: „Heute feierte unsere Stadt den Jahrestag der begluͤckenden Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit unsers verehrten Kronprinzen. Im vorigen Jahre glaubten unsere Burger, den Freudentag besonders dadurch autzeichnen zu koͤnnen, daß sie das zerstoͤrte Benkmal wieder herstellten, welches dem am 20. Maͤrz 1793 auf den Ruinen des Gollenfels ruͤhmlich gefallenen Lieu— tenant J. G. von Gauvain gesetzt ward. Seine Freunde ehr— ten damals sein Andenken durch ein Denkmal, welches die Fran⸗ zosen im Herbste 1796 auf ihrem bekannten Ruͤckzuge zerstoͤrten. Heute vor einem Jahre ward nun dieses Monument durch die Errichtung eines vierseitigen Obelisken mit denselben Inschrif— ten wie fruher von der hiesigen Buͤrgerschaft wiederhergestellt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz geruhten am 14. November v. J. die Bitte, bei der neuen Aufstellung gegenwartig zu seyn,
huldvoll zu gewähren, und begaben sich zu diesem Behufe uͤber die Ruinen der alten Burg an die nahe Stelle, wo der junge Krieger das fruͤhe Grab fand.
Posaunenschall und der durch die riefen Thaͤler weit hinrollende Donner der Boͤller bezeich ne— ten die Ankunft Sr. Königl. Hoheit, und unter dem ununter— brochenen Jubel⸗Ruf des Volkes legten Höchstdieselben den Moͤrtel in die Einsenkung des Fuß-Gestelles, in welche sofert der Obelisk sich niederließ. Se. Königl. Hoheit genehmigten damals, daß in der Inschrift der vierten Seite (der Obeliek hatte fruͤher nur drei Seiten mit eben so viel Inschriften) Hoͤchst—⸗ ihrer Gegenwart Erwaͤhnung geschehe; nachdem nun diese letzte Inschrift juͤngst vollendet worden, ward heute der Jahres tag Je— ner Feier festlich begangen. Die Geistlichkeit und die staädtische Behoͤrde fanden sich um dieselbe Stunde, wie im vorigen Jahre, bei dem Denkmale ein, und der Pfarrer Pollich sprach einige eben so herzliche als angemessene Worte, die der zahlreich ver⸗ sammelten Menge die vorjaͤhrige begluͤckende Gegenwart des , Königesohnes recht lebhaft ins Gedächtniß zu— ruͤckrief.“
— Nach den eingegangenen Nachrichten ist die Wintersaat im Regierungs⸗Bezirk Posen fast uͤberall völlig bestellt und ihr Zustand zur Zeit hoöchst erfreulich. Die Kartoffel-Aerndte ist da— gegen durchweg schlecht ausgefallen und die gewonnene Frucht als Nahrungsmittel weder gut noch gesund. Bet der Wichtig⸗ keit dieser Frucht fuͤr die niedere Volksklasse ist der diesjährige geringe Ertrag derselben um so mehr Besorgniß erregend, als auch die Buchweizen⸗ und Kohl-Aerndte nur eine karge Ausbeute geliefert hat. Dazu kommt noch, daß es zweifelhaft ist, ob die diesjährigen Kartoffeln sich den Winter hindurch halten werden. — Im Reg. Bez. Bromberg herrschen, wie im Posenschen, Fieber und Ruhren. Letztere Krankheit will man ebenfalls dem Genusse von schlecht gerathenen und nicht zur Reife gekommenen Kartoffeln zuschreiben. Die große Sterblichkeit unter dem Federvieh dauert in diesem Regierungs⸗Bezirk noch immer fort, und besonders auffallend scheint es, daß man auch ein bedeuten— des Sterben unter den Fischen in der Netze wahrgenommen hat — Der Wiederaufbau der abgebrannten Städte Schneide— muͤhl und Uscz schreitet rasch vor. Unter die huͤlfsbeduͤrftissten Abgebrannten zu Uscz haben Se. Majestàaͤt der Köoͤnig ein Gna— dengeschenk von 600 Rihlrn. huldreichst vertheilen lassen. — Der Graf Franz von Czapski zu Bromberg hat sich um das Gedeihen des dortigen , ur Erziehung verwaister und erdienst erworben, indem er
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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 15 November.
Niederl., wirkl. Schuld B2. 53 do. Ss. Aung. Schuld — kaun-Bill. 223. 413 Amort. MJ. 313 735 Russ. Sa Oesterr. E81 Preaurs. Prä- Scheine 1077 do. A: Anl. —. Span. S3 a8. 33 27.
; Ant weren, 14 November.
pan. S3 45 23 273 Guebhard z9. Lina. 13 do. Coup. 25. Neap. 89 Belg. 99 Oesterr. —.
Hamburg., 18. November.
Engl. Russ. 1023. Che in Cert. 97. Preuss. Präm. Scheine
119. Holn. 135. Schutz Gblig. — .
Corts: 02. Bras. v4.
Königliche Schauspiele. Freitag, 21. Nov. Im Opernhause: Auf Befehl: Die Stumme von Portiei, große Oper in 5 Abth, mit Ballet. Mut von . ger ; .
u dieser Vorstellung sind nur noch Billets zung Parterre à 20 Sgr. und zum Amphitheater 2 10 Sgr. im , kaufs ⸗Buͤreau zu haben.