1834 / 328 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

auch besonders abgesehen scheint. Man sieht aus dem Pavillon in einen schoͤnen Englischen Park; außerdem sind die Gelaͤnder mit schoͤnem Rankenwüchs bekleidet und die Behandlung des verschie⸗ denartigen Gruͤns, bald im Sonnenschein, bald im Schatten, bald wieder transparent beleuchtet, nimmt sich neben den weißen Mar⸗ morsaͤulen vortrefflich aus. Aber noch mehr: weiter in der Ferne spiegelt sich eine sonnig gruͤne Wand in einem klaren Wasser und, um Alles noch einladender zu machen, so erscheint hier eine zierliche Narmor⸗Statue des Liebesgottes, welche Wasserstrahlen lustig von sich sprützt So anmnthig alles dies an sich ist, fo ist es doch noch ganz besonders vortheilhaft, um die röͤthlichen Fleischtbne der beiden nackten Gestalten durch den Farben-Kontrast zu heben, und die sich rufenden . durch ihren reinen Gegensah zu steigern, so daß man wohl sagen kann, es sey in dem Bilde eine rechte Farben⸗ lust, sehr entsprechend dem heiteren Inhalt des Gemaldes. Die Farben sind rein und kraͤftig, doch sehr harmonisch, und der Vortrag ist von großer Nettigkeit. Dasein ist an den For⸗ men im Ganzen und Einzelnen eine große Zierlichkeit zu ruͤh⸗ men, und daß die Zeichnung fein und correkt ist, braucht nicht ge— sagt zu werden. Wenn wir es nun wagen, auch einige Ausstellun— n an dem Gemaͤlde zu machen, so beöorworten wir dabei, daß es sich nur um feinere Nuͤancen im Bilde, freilich aber auf der andern Seite zuweilen um die ganze Auffassung und Ansicht handelt. Zu⸗— naͤchst scheint jene Zierlichkeit hier doch nicht ganz unbefangen und an— spruchslos; sie wuͤrde weniger gegen sich haben in dem entschiedenen Styl einer Arabeske, allein dafuͤr ist egenwaͤrtiges Gemaͤlde zu sebr Bild und schon zu drgmatisch und natuͤrlich. Sobann wieder glauben wir, daß fuͤr , Gedanken und die ganze Sphaͤre der Auffassung, sowohl . als Kolorit, mehr Styl, wenigstens einen an allen Thei⸗ len wohl gleichmäßiger durchgefuhrten, haben mußten. Eine Nymphe, mit der Fin gefluͤgelter Amor scherzt, darf doch wohl nicht in For⸗ men und Farben gus unserer näaͤchsten Nähe genommen seyn, und selbs das Nackte scheint beleidigend, sobald man dazu einen Portrait⸗ Kopf giebt, zumal einen von so modern gebildetem Ausdruck als hier. Es mag allerdings schwer seyn, sich mit der Phantasie aus den Kreisen unseres Lebens in eine poetische Natur-Zeit zu versetzen, allein dies stoͤßt jene Bemerkung nicht um, und wer es nicht kann, vaͤhle lieber andere Vorwuͤrfe. Was den Ausdruck der sogenannten Nymphe anlangt, so scheint sie uns keineswegs so ganz von Amor überrascht, vielmehr hat der Maler in ihren feinen zuͤgen, ganz be— sonders aber in den Augen eine gewisse Lüsternheit ausdrucken wol— len; ja noch mehr, er übertrug diese auch auf den Amor selbst, in dessen kleinen Augen und der uͤberdies sehr unschoͤnen Oberlippe sich ein eigenes Verlangen nur allzustark ausspricht. Sollte das nicht ganz gegen den Sinn seyn, den diese liebliche Gestalt allezeit ge— habt hat? Amor ist ein Liebesbote; er kann uͤbermuͤthig und aüs— gelassen seyn, aber immer ist er dabei unbefangen, unschuldig und ein Kind, er kann nie selbst die Stelle des Liebhabers nun m nd Dies ist gegen alle Natur; überdies aber beruht ja auch die ganze Anmuth seiner Existenz nur auf seiner Unschuld und Kindlichkeit.

Vielleicht ist noch ein Umstand nicht ganz vortheil haft: nämlich eitte gewisse Unsicherheit in der Bewegung Amors. Der Kuͤnstler scheint gemeint zu haben, daß er sich an das Maͤdchen eben an— schmiegt, so wie denn die Art, wie er ihr Haupt umfaßt, und sie ihn ein wenig ablehnt, auf groͤßere Ruhe hindeutet; allein die Stel⸗ lung des Knaben ist so, daß er anderntheils in heftigem Anlauf be⸗ griffen scheint: er wirft den Blumen-Korb so eben mit dem Fuß um, und droht auch das Maͤdchen selbst umzurennen. Dies muͤssen

risches Drama in 3 Abth., mit Ballet.

1332 Wien, 19. Novembor. 8 Met. om. A5 9177. Bank- Actien 12737. Neue Anleihe v. 1882

Eerliner Börse. Den 24. November 1834.

Amtl. Fonds- und Geld. Cours. Zettel. (Press. Corr.) r,, r, ,,. 101 3

100 ahr. FPfandbr. ö Fomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkzat. C. d. R. - u. N. L. Sch. d. K. u. N.

1

St. · Sebuld · Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seh. Kurm. Obl. m. I. C. eum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königab. do. Elbing. do. Danz. de. in Th. Westpr. Pfandhbr. Ciro saha. Pos. do. 102

.

Holl. vollw. Buuk. Neus do.

Friedriehsd'or .

Disco io

dT , m m.

ée

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 25. Nov. m Schauspielhause: Auf Befehl: Kaiser Friedrich II., dritter Theil, oder; Friedrichs Tod, histori— sche Tragoͤdie in 5 Abth., von E. Raupach.

Mittwoch, 2t. Nov. Im Opernhause: Die Vestalin, ly— Musik von Spontini. Herr Wurda: Lycinius, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) La famille Riquebourg. drame vaudeville en 1 actè, par Scrihe. 2) Le portrait de Michel Cervantes, comédie en 3 actes et en prose.

Königstädtisches Theater. Dienstag, 25. Nov. Herr Johann Strauß aus Wien wird

zum letztenmale vor seiner Abresse folgende Musikstuͤcke mit sei—⸗ nem Orchester vortragen: 1) Ouverture aus der Gper „die Falsch⸗

tausend Aengsten, Lustspiel in 1 Akt.

wir wenigstens fuͤrchten, weil sie in ihrer knieenden Stellung nur

schwach basirt scheint. Zuletzt moͤgen wir noch einen kleinen Uebel— stand der Zeichnung uns nicht im Knieen nuntergeschlagenen Fuß betrifft. Vom Knie ab ist das Gewand des unterschenkels so behandelt, daß man das Bein darun— ter glauben muß; auf einmal aber kommt der Fuß an einer ganz andern Stelle unerwartef zum Vorschein.

Vergleicht man die Carnation mit dem in der Naͤhe befindli— chen Bilde von Sohn, Diana mit ihren Nymphen, so läßt sich nicht leugnen, daß die letzteren bleich erscheinen; Wach dagegen ist vielleicht schon einen Schritt zu weit ins Rothe, namentlich auch im Amor. Sonst hat das Fleisch viel Leben und Weichheit, nur scheinen sich die blauen Tone der Brust noch nicht völlig mit dem Uebrigen zu verbinden. Gr.

Metestologische Beobachtung.

Morgen Nachmltt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

, ,, ö 336, ö 335,7 0 1 3385, 8 Par. Quellwärme 8,79 R. Luftwaͤrme h, 72 R. 1,87 R. 0, 90 R. Thauyunkt 3 0, R. * 0, 4 e R. 4 0, 1 g Buam 0, 0 8 R. Dunstsaͤttg. 20 pCt. 2 pCt. va pCt. Bodenwärmt 3,4 9 R. y . Mn. 3X ö 66 Ausdünst. 0,0 10 Ré. Wolkenzug ND. ͤ m

1834. 23. Novbr.

Aus wüärtige Börsen.

Amaterdam, 19 November. Niederl. wirkl. Sohnld 329. 55 do. So Ausg. Schuld —. Kanz-Bill. 213. 453 Amort. 97. 333 734 Russ. 98. 1 kreuss. Früm. Scheine 1077 do. Az Anl. Span. 55 böj.

2 273 38 272

Aut warp en, 18 November. Span. 53 5 33 28 Guebhurd A5. Liuzl. Iß4. Cortes àl3. La Uhrz. 22. November. kugt. Rus. 102 Hope ipu Cert. 973. 1193. Hola. 133. Schatz OGhlig. 983.

——

36 verschweigen, welcher eben diesen 59

——

muͤnzer“, von Auber; 2) Elisabeth⸗Walzer; 3) Cavatine aus der

Oper „Norma“, gesungen von Herrn Stranßky, ? ditglied des

Straußschen Orchesters. Hierauf: Die Unzertrennlichen, Posse

in 1 Akt. Dann: 4) Gabrielen⸗Walzer; 5 Großes Potpourri, ein Strauß von Strauß. Zum Beschluß: Der Hofmeister in

Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatengluͤck Lustspiel in 5 Akten, von Gotthold Ephraim Lessing. Mad. Crelinger, Koͤnigl. Hofschauspielerin: Eine Dame in Trauer; Olle. Bertha Stich: Minna von Barnhelm; Dlle. Klara Stich: Franziska; Herr Karl Devrient, vom Hof-Theater zu Dresden:

Mittwoch, 26. Nov.

Riccaut de la Marlinidre, als Gastrollen.)

Zu dieser Vorstellung sind die mit Freitag bezeichneten Bil⸗ lets guͤltig, auch werden Parterre⸗ und Gallerie⸗Billets im Bil— let Verkaufs⸗Buͤreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.

e eee e e e eee e .. e e Neueste Nachrichten.

Paris, 18. Nov. Vorgestern Abends wurden der Herzog von Bassano, der General Bernard und der General Dar iule vom Koöͤnige empfangen. Gestern arbeiteten Se. Majestaͤt mit dem Justiz⸗Minister und bewilligten dem General Bernard und— Herrn Guizot Audienzen. Von einigen Seiten wird behauptet, der Koünig werde bei der Wiedereröffnung der Kammern eine Thron⸗Rede halten; obgleich dies nicht unmoͤglich ware, so wuͤrde es doch gegen den gewohnlichen Gebrauch seyn.

Dem Journal du Commerce zufolge, ist ein definitives Arrangement uͤber die Bildung des Ministeriums bei weitem noch nicht beendigt; die Spaltungen, welche bei dem Austritte des Macschalls Gerard ausgebrochen waren, zeigen sich, wie es heißt, jetzt auch wieder im Ministerium Mertier. Herr Gui—

zot wolle, sagt jenes Blatt, den Herrn von Broglie in das Ka—⸗

Niederschlag , 2 1 Rh. graphen zu erhalten.“ Hr. Humann das ihm angebotene Portefeuille der Finanzen,

ablehnen. Oesterr.

Ministerium angenommen. morgen die Königl. Verordnungen in Betreff der

binet haben, wogegen sich Herr von Rigny straͤube, welcher sein Portefeuille nicht verlieren mochte und von Herrn Thiers unter⸗ stuͤtzt werde.

Der Moniteur meldet:

Hr. Jumann noch nich! „Gestern Abend um 5 Uhr war ! och nicht in

x Paris angekommen, und der Zustand der Atmosphaäre gestattet nicht, seine Antwort durch den Tele—⸗ Nach dem Constitutionnel wurde weil es einmal in den Handen des Hrn. Passy gewesen, gewiß Der Herzog von Bassand bewohnt noch immer das Ministerium des

sichert, Herr Humann habe das

zung des doctringiren Kabinets enthalten werde. Die Quotidienne behauptet, es werde auf Veranlassung

Hreuss. Prüm. Schfiue

ĩ J J

der Doctrinairs, welche besorgen,

s Innern und alle Mitglieder dieses Kabinettes besorgen noch die Geschaͤfte ihrer respektiven Ministerien.

J An der Boͤrse, wo die Rente stieg,

wurde mit Bestimmtheit ver⸗ ihm wieder angetragene Finanz! Man glaubt, daß der Moniteur Wieder einseʒ

daß sie einer heftigen Opposs⸗

1

tion in der Pairs⸗-Kammer begegnen wuͤrden, Pairs ernannt werden. Man spricht von 34.

daß Marschall Mortier seine Entlassung gegeben, und Herzog von Bassano unerschuͤtterlich auf seinem Posten bleibe, Im Allgemeinen habe man sich aber nur wenig mit dem Fran— zoͤsischen Quasi⸗Ministerium beschaͤftigt.

richtet gewesen.

In dieser Sitzung waͤre, heißt es, das doctringire Kabine, neuerdings zum Wanken gebracht worden, ein Geruͤcht, an wel ches uͤbrigens auch die Quotidienne nicht glaubt.

„Die Aufregung hat begonnen. vielen Orten Schmähschriften angeheftet. Bei den Bankett, welche man dem Lord Durham geben will, wird es tumultuarssth hergehen. Die Entlassung des Ministeriums ist ein ungluͤckselige Versuch.“ „Der Konig von England“, sagt die Gazetteh— France, „bringt sich, indem er die Unterstuͤtzung des Herzos von Wellington anruft, in eine gewaltsame Stellung und erf, net einen furchtbaren Kampf. Und wenn man auf das Sin, ken der oͤffentlichen Fonds und den Ruf des Unwillens mert, welcher sich erhebt, so erinnert man sich unwilltuͤrltz an die Epoche, wo Karl X. den Entschluß faßte, Herm von Polignae an die Spitze seines Conseils zu stellen.“ In einem anderen Schreiben aus London vom Sonnahen Abend wird behauptet, der Herzog von Wellington sey nicht ze halb nach Windsor beschieden worden, um den Auftrag zur In, dung eines neuen Ministeriums zu erhalten, sondern um S Majestät guten Rath als erfahrner Staatsmann und vertran— ter Freund zu geben. In den hestunterrichteten Zirkeln spreche man von einem aus mehreren der letzten Min ster und aus den gemaͤßigsten Tories zusammengeseh— ten Ministerium. Sollte dieser Plan fehlschlagen, es des Koͤnigs fester Wille, die Geschäͤfte des Landes einer Torm, Verwaltung anzuvertrauen. Sir Robert Peel und Sir C. N

Man hat die Bemerkung gemacht, daß das Wel lingtonsche Ministerium vor vier Jahren an Tage, am 14. November naͤmlich, durch die sung Wellingtons und seiner Kollegen aufgeloͤst worden is An der hiesigen Böͤrse ging auch das Geruͤcht, Herr Stanleh habe den Auftrag erhalten, das neue Englische Kabinet zu bis den. Die hier eingegangenen Londoner Zeitungen reichen uͤbt gens nur bis Sonnabend den 15. November. (Wir haben dem nach im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung schon neuere, naͤm lich vom 16ten, uͤber Holland mitgetheilt.)

In Folge der Nachrichten aus London hat der Spanische Botschafter einen Courier dorthin abgeschickt.

genannt.

nehmen, wenn es noch Zeit ist.

Die Boͤrse ist durch die Nachrichten aus London von 15. sehr bewegt worden. Man sprach sogar schon von der An— erkennung des Don Carlos von Seiten Englands und Neapeßz. Dies war jedoch wohl etwas allzu voreilig.

Nach den letzten Nachrichten aus Oran vom 26. Okt. hat die Cholera dort an Intensität nachgelassen. Sie hat sch auch in Mostaganem, Blida und Douera gezeigt.

Die Briefe und Journale aus Baponne vom 13ten z, so wie die Journale aus Bordeaux vom 15ten d., sprecheh

Christinos und den Insurgenten. Die Armee der Koͤnigin win

im Bastan⸗Thale.

seinem Ober⸗Kommando in den Baskischen Provinzen schon wie der abberufen worden.

106. Zvroc. pr. compt. 77. 70. sin Cour. 77. Neap. pr. compt. 95. 65. sin Cour. 95. 80. Rente 439. 3Zproc. do. 273. Cortes 40. 153. Guebhard 44.

Frankfurt a. M., 21. Nov. 9tz. 99 Hr. 4proc. 915 giz. 2lproc. 53 533. 19 ro 235 3*r. Bank⸗Actien 1531. 1529 Part. Oblig. 1395 139 106 Gulden 209. G. Preuß. Pram. Sch. 593 59).

85.

do. pro

Loose 675 673. 5proc. Span. Rente 443. 44. 261. 26.

Redacteur Cotteæl.

l

Der Katina! sagt, man habe gestern Abend behaupte, daß der

Die Aufmerksamleij

Die Nachrichten aus London haben, wie di. Quotidienne mittheilt, eine Sitzung des Conseils in di Tuilerieen, bei welcher 15 Personen zugegen waren, veranlaßt.

Ein Schrts ben aus London vom Sonnabend, 6 Uhr Abends, berichta, Diesen Abend sieht man n

so

Sutton werden beide von dem Getuͤcht als Premier⸗Minisn demselben . 23,171. 35,699. 414314. Entl

von theilwessen und unbedeutenden Scharmuͤtzeln zwischen za Süscht

; . ten Division, von Brause, nach Frankfurt a. d. O. fortwährend vermehrt. Am 1 ten befanden sich 90600 Christins . . . 53 *. 1 .

ö. . Brigase, von Zollicoffer, nach Magdeburg. Man wollte heute hier wissen, der General Mina sey vn ö jLor und Brigade-Chef, von Both, nach Ludwigslust.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 85. sin eon Spro 5proc. Syn Ausg. Span. Schul

Oesterr. Hproc. Men Anl. 9. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 953. 96. Pol

aproc. do. per des enthaͤlt 8 Koͤnigl. Verordnungen, wodurch:

eine Anzahl neuen

bereit, einer Belagerung gegen Herrn Thiers Stand zu halten.

des Publikums sey ganz auf den Herzog von Wellington ge.

x

Allgemeine

tagts-Zeitung.

Berlin, Mitt woch den 26sten November

Amtliche Nachrichten. Kronil des age sn.

Berlin, den 25. November. Se. Majestäat der Kaiser von Rußland haben in der ver— gossenen Nacht zwischen 12 und 1 Uhr uͤber Breslau und War—

ö f Allerhoͤchstihre Ruͤckreise nach St. Petersburg angetreten.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Lei stiko zu Pernstein, Reg. Bez. Frankfurt a. d. O., den Nothen Adler— IJiden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Köslin ist der Predigtamts⸗Fandidat Hentsch als Perdiger in Ruͤtzow angestellt worden;

zu Königsberg ist der Predigtamts-Kandidat Ziegler zum Pfarr-Adjunkten der evangelischen Kirche zu Pobethen be—

rufen worden. . w zer am 2ästen d. M. beendigten Ziehung der ten Königl. Klassen-Lotterie fiel 1 Gewinn von 2000 Nr. 93,035 nach Magdeburg bei Brauns; 9 Ge— zu 1006 Rthlr. fielen auf Nr. 12,837. 20,796. 22,458. g 56,819. 77,831 und 80,740 in Berlin mal bei Grongu, bei Joachim und bei Jonas, nach Bleiche, rode bei Fruͤhberg, Breslau hei J. Holschau, Bromberg bei erge, Merseburg bei Kieselbach und nach Minden bei Wol— fers; 17 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 9701. 10, S7. 16, 681. ) 56. 25, 852. 25,705. 29, 262. 30,6583. 32,805. 35,881. 39, 636. 2635. 56, 831. 62,172. 66,074. 67,079 und 88,495 in Berlin Ing bei Burg, 2mal bei Seeger und bei Sußmann, nach Bres— fin 2nal bei Gerstenberg, bei Leubuscher und bei Loͤwenstein, Csln bei Keauß, Halle bei Lehmann, Liegnitz bei Leitgebel, Ma—

9

. Bei Kalasse Ta Rthlr.

vwinne

rienwerder bei Schroͤder, Memel bei Kauffmann, Neisse bei Hr. von Roth schild soll einen Courier nach der Spanischen Hauptstadt ab fertigt haben, um seine Vorschlaͤge zu einem Anlehen zuruͤcz⸗

kel und nach Stettin bei Rolin und bei Wilsnach; 12 Ge—

öh, gti. Berlin, den 25. November 1834. Königl. Preußische General-⸗Lotterie⸗Direction.

Abagereist: Die General⸗Adjutanten Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland, Se. Excellenz der General der Kavallerie Graf von Benkendorff und Se. Excellenz der General⸗-Lieu— tenant von Adlerberg, so wie

Der General-Major und Commandeur der 1sten Garde— terie⸗Brigade, von Röder, nach Breslau.

2 2

Se. Excellenz der General Lieutenant und Commandeur der Der General⸗Major und Commandeur der 7ten Kavallerie—

Der Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche General-⸗Ma— Der Koͤnigl. Saͤchsische außerordentliche Gesandte und be— vollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, Oberst und

General-Adjutant, Freiherr von Luͤtzerode, nach Dresden.

Zeit ungs-Nachrichten. ö

Loose . ; ö . .

Heute ist endlich die Zusammenstellung

Paris, 19. Nov. d Der Moniteur

zes veiten Ministeriums bekannt geworden.

Marschall Herzog von Treviso statt des Gene—

1 —“ *

als Bernard zum Kriegs-Minister und statt des Herzogs von Bassano zum Praäsidenten des Minister-Rathes,

2 der Vice-Abmiral, Graf von Rigny, zum Minister auswärtigen Angelegenheiten statt des Herrn

rar.. 28 resson,

Gedruckt bei A W. Hayn.

3) Herr Duchatel zum Handels-Minister statt des

Herrn Teste, der seine Entlassung eingereicht hatte,

e, ,, ,

Das Königl. Dber- Landesgericht von Sachsen zu Naumburg macht hierdurch bekannt, daß uͤber den Nachlaß des am 11. April . zu Weißenfels verstor= benen Forst Inspectors und Forstmeisters Johann] Friedrich August Freiberrn von Ende, woruͤber per ecrHatum vom 19. October c., auf Ansuchen der Ge neficial Erben, Gebruͤder August Ludwig Carl und Carl Bernhard Hilmar von Ende der erbschaftliche

achten.

meiner Anzeige

Bekanntmachungen. cher Gelder oder Sachen dieselben verschweigen oder

zuruͤckbehalten sollte, er noch außerdem aller seiner daran habenden Unterpfands- und anderer Rechte fuͤr verlustig erklaͤrt werden soll. .

Wornach sich alle diejenigen, welche es angeht, zu

Naumburg, den 14. November 1836. Königl. Preuß. Qber Landesgericht von

e D m da. r Da-

fur die

lungen, in Breslau bei Ader burg bei Höwert, zu haben: Köhler. Dr. F scher Beziehung,

. Gęꝛverhsehulen.“ gr. 8vo. Es ist in diesem Leitfaden alles 6 und nur die Hauptsachen den. Fabrikanten und Professionisten fast kein anderes Werk vorhanden ist

Sach en. Mahlmann.

Liquidations-Prozeß eröffnet ist, zugleich der offene Arcest verhaͤngt worden.

Es wird daher allen und jeden, welche von dem Gemeinschuldner Etwas an Gelde, Sachen, Effekten oder Briefschaften hinter sich haben, hierdurch ange— deutet, nicht das Mindeste davon an irgend Femand zu verabfolgen, vielmehr dem Königlichen Ober-Lan— desgerichte davon fördersamst getreuliche Anzeige zu machen und die Gelder oder Sachen, jedöch mit! Vorbehalt ihrer daran habenden Rechte, in das ge

Verschiedene privilegirte Apotheken à Ac. 8. 19.5. 184, 204, 25, 30. his A0, 000 Thlr. in Sehlesien, im (Girosslierz. Posen, in der Mark Bran- enburg, der Lausitz, in VWestipreulsen und am Rhein zind zum Kauf nachzuweisen vom Aufrasg e- und Adrefs-Bureau den IIuunt und RKesidenz- Stadt Breslau

Hinweglassung alles gelehrten abhandelt, ; Anstalten eingefuͤhrt.

(alles Rntlihaus).

schaftlichen C Unter dem Artikel:

i

richtliche Depositum abzuliefern, widrigenfalls und wenn dennoch an irgend Einen Andern Etwas be— zahlt oder ausgeantwortet wird, dieses fur nicht ge— schehen geachtet, und zum Besten der Nachlaßmasse anderwest beigetrieben; wenn aber der Inhaber sol⸗

Literarische Anzeigen.

In der Enslin schen Buchhandlung Müller) in Berlin, Breite Straße Nr.

Zeile J von unten, heißt es: Secundg eines Gymnasiums Dafuͤr setze man: daß er (Ferd. siums entlassen worden sey. 23, ist er⸗

—— ———

chen Staaten.

schienen und daselbst, wie auch in allen bolz, in St. Peters—⸗

ri e dr.. die Chemie in leclini- Leitfaden für Vorträge in dreis 26 sg r. 3 pl.

Unwesentliche weg⸗ 1 di achen lind erörtert wor— Außer den Schuͤlern ist dies

, . ist, was auf wenigen . das ganze Gebiet der technischen Chemie, mit

Wesens, so populaͤr . ; aaassung eingereicht hatten, nicht nur aufs neue eingetreten, son—

Auch wurde es bereits in mehreren Lehr- ö j dern auch dieselben Portefeuilles wieder erhalten haben, die sie

Nöthige Korrektur eines Drucksehlers in meinem forstlichen und forstnath onversations⸗Lexicon.

Forstlehrling, Seite 293, daß er wenigstens aus entlassen worden sey. aus Prima eines Gymna⸗

.

Buchhand⸗ ßen Schrift fur das kaufmännische Publikum Bemerkungen eines Kaufmanns

ü ber den 3Zollverband, hauptsaͤchlich in Bezug a briken und deren

Zerbst, bei Kummer.

Bei E. S. Mittler in Posen, Bromberg, Gnesen Buchhandlungen zu erhalten.

Werkchen jedem dee. broch. 3 sar

unentbehrlich, da

Anzeige für Kunst handlun

ö l 5 2n Wir haben von

sämmtlichen Verlass - Artikel

bedeutende Anzahl an uns gekunst, und ollerire selbige den hiesigen und auswärtigen Fennsihmd lungen au denselben Preisen, wie sie die Verlas handlung stellt. Neuere Verlags- Artikel diese Handlung, so rie eta , Artikel beso gen wir in möglichst kurzer Frist.

Gebrüder Rocct,

Königsstr. No. 17

aturwissen⸗

Anzeige einer beachten swerthen, z eitg e mi⸗ teerrichts ernannt wird.

der Herren Pagni, Bardi & Comp, in Flo renz ein]

worden waͤren.

4) Herr Humann zum Finanz-⸗Minister statt des

Herrn P'ssy, der gleichfalls seine Entlassung eingereicht hatte,

s) Herr Thiers zum Minister des Innern statt des

Herzogs von Bassano und

5 Herr Guizot zum Minister desoͤffentlichen Un—

Durch die 7te Verordnung wird die Entlassung des Herrn

Carl Dupin angenommen und der Graf von Rig ny interimi— stisch mit dem See-Ministerium , der „M, ordnung endlich uͤbertcägt das Finanz-Ministerium interimi⸗ . uf die Zu ceif inn end en nr i ; W f dell! z . ; . Wirkung auf den Hande Lditser Verorbnungen ist von Herrn Persil (welcher Großsiegel⸗ Berlin C techbabsi r 5] bewahrer bleibt und das Justiz- und Kultus Ministerium behaͤlt), so wie in allen äbrigeh . se tragen alle das Datum des 18. Nov. Man ersieht aus den—

Die Ste Ver—

stisch dem Handels-Minister, Herrn Duchatel. Die erste

die F andern aber sind von dem Marschall Mortier contrasignirt;

selben, daß die sämmilichen Minister, die am 6. Nov. ihre Ent—

fruuͤher inne hatten. Die einzige Veranderung ist also, daß, stait des Marschalls Gérard, jetzt der Marschall Mortier an der Spitze der Verwaltung steht. Das Jour— nal des Dabats meldet, daß, nachdem gestern (ttz) die Ein— willigung des Herrn Humann eingegangen, der Koͤnig sofort den Marschall Mortier und die Herren von Rigny, Thiers, Guizot, Persil und Duchatel nach den Tuilerieen habe berufen lassen, wo um 3 Uhr die obigen Verordnungen unterzeichnet Der Koͤnig, fuͤgt das gedachte Blatt hinzu, habe es fuͤr angemessen befunden, die definitve Ernennung eines See⸗

Ministers bis zur Ruͤckkehr des Herrn Humann, der einige Tagelang in Siraßburg zuruͤckgehalten werbe, auszusetzen. Den Wiedereintritt der früheren Minister hatte man schon seit mehreren Tagen so bestimmt erwartet, daß dieses Ereigniß von den Journalen erschoͤpfend besprochen worden war, und daher nur zur Wiederholung alter Diatriben Anlaß geben konnte. weitem lebhafter dagegen beschäftigt man sich mit der ministeriel⸗ len Krisis in London. Das Journal des Débats aͤußert sich

Tagen erlebt haben, ward gestern zu Paris bekannt und hat hier eine große Sensatton erregt: Der Herzog von Wellington ist von dem Koͤnige von England beauftragt worden, ein neues

Ministeriums Melbourne uͤberlassen. Andere, die ohne Zwei— fel verwegener sind, als wir, werden mergen das Eng— lische Ministerium darstellln, als sey es aus den sten Feinden Frankreichs zusammengesetzt. Fuͤr uns reiche es hin, daran zu erinnern, daß der Herzog von Wellington der erste war, der die durch die Juli ⸗Revolution begründete Regie⸗ rung anerkannte. Die Gewalt der Umstaͤnde, die ihm in dieser

vernichtet, daß es, unserer Meinung nach, einem Englischen Mi— nister, wer er auch sey, moglich ware, nicht nur an dem damals in Erfuͤllung gegangenen Ereigniß, sondern auch an den neuern Beschlüssen, welche beide Regterungen verbinden und die jetzi— gen, wie die fruͤhern Minister verpflichten, das geringste abz—u⸗— andern. Wir haben ferner nicht vergessen, daß der Herzog von Wellington schon mehreremale in seinen Versuchen, ein Kabi— net zu bilden, gescheitert ist; zwar ließ das damals versammelte Parlament keinen andern Ausweg als den einer unverzuͤglichen Aufloͤsung und leidenschaftlichen Wiedererwählung. Jetzt wer— den die Parlaments⸗Haͤuser sich erst im Februar versammeln; es ware sogar auf eine constitutionnelle Weise moͤglich, deren Zusam⸗ menberufung auf eine noch spaͤtere Zeit zu vertagen. Sollte man auf

einige Monate rechnen, um die öffentliche Meinung zu beruhi— gen oder umzuwandeln? Wir glauben, daß es Niemanden ge— geben sey, die politische Bewegung rückgängig zu machen, die vielleicht zu schnell England aus der Bahn seiner alten Consti— tution herausgerissen hat; wir glauben, daß die Reform noch im Lande die naͤmliche Majorität zählt, wie im Unterhause; es wuͤrde uns aber besorgt machen, wenn man dieselbe in einer Bewegung des Unwillens befra e; die Antwort durfte zu leb— haft ausfallen. Wir werden mit einer ernstlichen Ungeduld das Resultat der Konferenzen von Brighton abwarten. Wir grei— fen dem Ereigniß nicht vor; es wird Zeit genug seyn, dasselbe zu analysiren, wenn es in Erfuͤllung gegangen ist; wir haben uns gleichzeitig gegen uͤbertriebene Besorgnisse und gegen ein unbe— dingtes Vertrauen zu waffnen.“ Das Journal du Com— mer ee spricht sich im Wesentlichen also aus: „Man will behaupten, daß unsere restaurirten Minister sich uͤber die Restauration des Tory⸗Ministeriums freuen. Dieses wäre wieder ein schlagender Beweis von der Fluͤchtigkeit und Oberflaͤchlichkeit, wovon sie schon so oft Beweise gegeben haben. Ohne von den persoͤnli⸗ chen Gesinnungen Wellington's in Bezug auf Frankreich und dessen Revolution sprechen zu wollen, ist es wohl ganz klar, daß ein gegen die Reform gebildetes Ministerium andere Verbin— dungen als die unsrige suchen wird. Aber dies moͤchte vielleicht in den Augen der Doctrinairs, deren Sympathieen auch ander— warts sind, als in Frankreich, kein Uebelstand seyn. Indeß liegt die eigentliche Gefahr, die sie nicht zu sehen scheinen, fuͤr sie und fuͤr Frankreich in den unvermeldlichen und so unvorsich— tig hervorgerufenen Unruhen und Besorgnissen, zu denen ein Tory-Ministerium das Stganal geben wird.“ Der Cour— rier frangais meldet Folgendes: „Ein von dem Herzoge von Wellington an Sir Robert Peel nach Florenz expedirter Courier hat dem Lord Granville zuerst vorgestern Abend die Nachricht von den ministeriellen Veränderungen uͤberbracht. Er ist Ueberbringer eines eigenhändigen Schreibens des Herzogs, und hat auch den Auftrag, dem Sir Robert Peel die Beschaf— fenheit der projektirten Arrangements auseinanderzusetztn. Es scheint, daß Sir Robert Peel schon eine Ahndung von den letz— ten Ereignissen hatte; denn als er durch Paris kam, hatte er geaͤußert, daß er den Wigter uber in Neaptl zu bleiben gedenke, und kaum in Florenz angekommen, schrieb er an seine Freunde in London, daß sie seine Briefe an die Englische Gesandtschaft in Paris schicken mochten, da er im Begriff stehe, nach Frank— reich zuruͤckzukehren. Man glaubt bet der Gesandtschaft, daß der aus London abgesandte Courier ihn schon unterweges treffen wird. Der Secketair hat dem Lord Granville erzählt, daß der Herzog von Wellington den Sir Robert Peel ersuche, den Posten als Kanzler der Schatzkammer anzunehmen, und daß er sich selbst nur den Posten des Oberbefehlshabers der Armee vor— behalte.“ ö .

Bei Eroͤffnung der heutigen Boͤrse stellten sich die Fondt be—⸗ deutend hoͤher als gestern, was man den Anstrengungen der Freunde der wieder eingetretenen Minister zuschrieb. Aber um 3 Uhr fingen die Course plötzlich wieder zu weichen an, weil sich das Geruͤcht verbreitete, daß in London und in mehreren Englischen Fabrik, Distrikten Unruhen ausgebrochen wären, und daß die Reformisten sich in großer Anzahl versammelt haͤtten. Man sprach auch von einem Artikel im Globe, worin das Englische Volk aufgefordert wurde, selbst seine Rechte zu wahren.

Im Courrier frangais liest man: „Es wurde heute an der Boͤrse und in den Kaffeehäusern viel von einer Heraus— forderung zum Duell gesprochen, die an Herrn Thiers ergangen und von demselben angenommen worden sey. Der wahrschein— lichsten Version zufolge, hatten sich gestern zwei Freunde des Herrn Paira, eines Offiziers, der früher auf dem „Carlo Al— berto“ verhaftet worden war, zu Herrn Thiers begeben und von ihm im Namen des Herrn Paira Genugthuung verlangt, nach—

dem sie ihm vorher bemerklich gemacht, daß man, so lange er

Bei des Herrn Paira zu verständigen. Ob diese Version die richtige

Kabinet zu bilden. Wir wollen uns noch keiner ernstlichen Muth maßung uͤber die wahrscheinlichen Folgen der Aufloͤsung des t Nachrichten von der Spanischen Gränze: „Die Rioja und

erklaͤrte⸗

Hinsicht nicht einmal Unschluͤssigkeit gestattete, ist noch nicht so

Minister gewesen, diesen Schritt aus Nuͤcksicht fuͤr seine amt⸗

liche Stellung unterlassen habe. Herr Thiers haͤtte erwiedert, daß er seine Sekundanten senden wuͤrde, um die Bedingungen des Duell zu verabreden. Er haͤtte auch in der That gleich darauf den General Lascours und den Obersten Chatry, Lafosse beauftragt, sich uͤber diesen Gegenstand mit den Sekundanten

ist, steht zu erwarten. Mittlerweile erfaͤhrt man, daß Herr

uͤber diesen Gegenstand folgendermaßen: „Ein Ereigniß, das Thiers von mehreren Seiten aufgefordert worden sey, auf seinen

durch seine Wichtigkeit alle andern uͤberwiegt, die wir seit 14

in der ersten Aufwallung gefaßten Entschluß zu verzichten.“ Ein hiesiger Banquier hat heute einen Courier aus Madrid erhalten; er soll der Ueberbringer der definitiven Nachricht von der Entlassung des Herrn Martinez de la Rosa aus dem Spa— nischen Kabinette seyn. Der Indicateur vom 15. November enthaͤlt folgende

alle Dorfer der Ebene Navarra's haben sich fuͤr die Königin er— hoben; Offiziere sind abgesandt worden, um diese Begeisterung zu unterstuͤtzen, die fuͤr die Aufruͤhrer unheilbringend zu werden verspricht. Man glaubt, daß Mina selbst sich nach diesem wich— tigen Theile seines Kommando Bezirks begeben werde. Die Karlisten verbreiten, um sich wegen der unter Zumalacarreguy bei Lerin erlittenen Niederlage zu troͤsten, daß die Christinos am 12ten zu Estella geschlagen worden seyen. Diese Nachricht bedarf sehr der Bestaͤtigung. Man versichert, daß schon Tirailleurs,Schar⸗ muͤtzel zwischen den Vorposten Mina's und Zumalacarreguy's in der Umgegend von Lerin stattgehabt haben. Alle Generale unter dem Befehle Mina's haben Instructionen fuͤr eine allge⸗ meine Bewegung erhalten. Die Stellung beider Parteien war folgende: Lorenzo stand mit 3000 Mann in der Umgegend von Estella, Oraa hatte mit 5000 Mann das Bastan⸗Thal besetzt. Die uͤbrigen Streitkraͤfte der Koͤnigin konzentriren sich unter den Mauern Pampelona's und zu Vittoria; von Madrid meldet man die An— kunft einer Verstaͤrkung von 30900 Mann. Schwieriger ist es, die schnellen Bewegungen der Insurgenten genau zu bestimmen. Die Junta von Navarra, die eit einigen Tagen zu Lesaca war, hat dieses verlassen und ihre Richtung nach Saldias genommen. Sagastibelza hat sein Lager bei Lamayen aufgeschlagen. Ibar⸗ rolla durchstreift mit seinem Corps die Umgegend von Sumbiella. Don Carlos haͤlt sich in Begleitung einer Elite⸗Garde und einiger Vender⸗Offiziere gewohnlich an der Graͤnze Biscaya's und Na⸗ varra's auf, und ist bereit, sich nach den Wechselfällen des Krie⸗ ges, in die eine oder die andere Provinz zu begeben. Was Zu⸗ malacarreguy betrifft, so weiß man nicht, wo man ihn finden soll; kuͤrzlich erschien er zu Lerin, zu Estella und 2 Tage spaͤter gab er 15 Meilen weit von dort Befehle. Man versichert, der— selbe habe unter Todesstrafe das Verbot erneuert, sich den von den Truppen der Koͤnigin besetzten Staͤdten und Doͤrfern zu nähern.“ Die Gazette du Midi theilt folgende, aus Paris vom 30. Oktober Morgens 8 Uhr, datirte telegraphische Depesche des Ministers des Innern an den Praͤfekten des Var mit: „Die anze Familie Bourmont ist am 26sten von Genf abgereist, und en angezeigt, daß sie am 5. November zu Genua seyn, und sich nach Civita Vecchia einschiffen wurde. Lassen Sie dessen⸗ ungeachtet das Ufer und die Gränze fuͤr den Fall beaufsichtigen, daß diese Erklaͤrung nur in der Absicht gemacht worden wäre, die oͤffentliche Aufmerksamkeit von der wahren Reiseroute ab— zulenken.“

Großbritanten and Frland.

London, 17. Nov. Se. Maj. hielten heute um 2 Uhr eine Geheimeraths-Versammlung, bei welcher die Lords Mel— bourne, Duncannon, Palmerston, J. Russell und Mulgrave, Sir C. Hobhouse und die Herren Spring Rice, Ellice, Aber— cromby und C. Grant zugegen waren; sie legten ihre Amts⸗-Sie⸗ gel in die Haͤnde des Koͤnigs nieder. Letzterer ertheilte sodann dem Herzoge von Wellington, Sir C. Manners Sutton, Sir George Murray, Lord Ellenborough, Hrn. Alexan⸗ der Baring, dem Lord-Kanzler, Hrn. C. Arbuthnot, Sir Henry Hardinge und Sir James Scarlett Audienz.

Gestern erhielt Lord Melbourne Depeschen von Sr. Maje—⸗ staͤt aus Brighton und fertigte zweimal Depeschen dorthin ab. Lord Palmerston arbeitete bis 4 Uhr Morgens im auswaͤrtigen Amte. Der Herzog von Richmond und Sir J. Graham be— gaben sich am Freitage nach Knowsley Park, dem Wohnsitz des Lord Stanley.

Im Kanzleihofe erklärte heute Lord Brougham denjenigen fuͤr einen Verleumder, der ihm die Absicht angedichtet habe, als wolle er unter den jetzigen Umständen Lord⸗-Kanzler bleiben; so⸗ bald die wichtigsten Geschaͤfte an diesem Gerichtshofe erledigt seyn wuͤrden, was in drei bis vier Tagen der Fall seyn könne, werde er seine Siegel niederlegen.

Es heißt, Lord Ellenborough werde zum Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten ernannt werden, weil Lord Aberdeen dem Könige der Franzosen persoͤnlich zuwider sey.

Dem Courier zufolge, wurde Lord Löondhurst Großsiegel— bewahrer werden, dabei aber seine Functionen als erster Baron der Schatzkammer beibehalten.

Der Standard fügt heute zu seinen am Sonnabend ge— gebenen Mittheilungen uͤber die Veraͤnderung des Ministeriums noch Folgendes hinzu: „Es ist nicht der leiseste Grund, ja nicht einmal der leiseste Schatten eines Grundes vorhanden, die Kö⸗ nigin oder irgend ein Glied der Koͤniglichen Familie der Mit— wirkung an der Aufloͤsung des Whig-Kabinets zu beschuldigen. Es ist eine unbestreitbare Thatsache, daß Ihre Majestaäͤt bei der Ankunst des Herzogs von Wellington in Brighton am Sonna— bend um 5 Uhr, zu dessen Empfang sie vollig unvorbereitet war, ihre ,. fragte, was denn wohl die Ursache einer so unerwarteten Ankunft seyn koͤnne, worauf Niemand von dem Koͤniglichen Hofe oder von der Koͤniglichen Familie zu antwor— ten wußte. Wir brauchen unsere Leser nicht daran zu erinnern, daß ein unvorbereiteter Besuch bei dem Koͤnige, selbst von dem ruhmbedecktesten Unterthan Sr. Majestaͤt, un