so haben wir hier eine erfreuliche Ausnahme. üͤberhauyt sagen, die Deutsche Linde sey der Baum . unsere Land chafter viel ju selten anbringen, und dem sie viel zu wenig abjugewinnen wissen. Er gerade empfiehlt sich der Phantasie des Landschafters ganz desonders durch Reichthum, Ucp— keit und darmenische Schönheit der Formen, überdies durch setnen milden, frieblichen Eharakter und dabei doch durch sein ho⸗ hes Alter, seine lolossale Grütze und seinen oft phantastischen Wuchs; wogegen nicht zu leugnen steht, daß eine gewiffe Dürftigkeit der Rheinischen Gebirgs- Vegetation auf diese andschafterschule schon nachthéiligen Cinfsuß merken laßt. Auf der anderen Seite wieder zugt sich bier eine so einseitige Vorliebe für Felsen, als ob diese vor⸗ zugzweise malgrisch und interessant waͤren, ünd an sich schon jede Fosaische Auffassung ausschlössen. Auch ist vielleicht die Burch— Shnittenheit der Rbeinischen Gebirge dem größeren landschaftlichen Stol nicht durchaus günstig, denn im Allgemeinen kann man sagen, es seyen diese Bilder zu eng beschlossen, und es fehle an Fernen, na⸗ nentlich an solchen, wo Ech Gebirgslinien in großartiqer Ruhe hin— z'ü'ben. In dieser Ruͤcksicht möchte Italien dem Landschafter doch Unersetzlich bleiben, und vielleicht dürfte ein dort gebildetes Auge . unter dem, was unsere Natur bietet, noch eine andere Wahl reffen.
Von Franz Catel in Rom erhielten wir ein großes und groß— artiges Bild, ein Stück der Via Appia oder Graͤverffraße; in der Ferne, inmitten des Bildes, erhebt sich der Monte Cavo, der sich von dieser Seite durch seine Aehnlichkeit mit dem Vesuv und der Somma deutlich als ein alter Vulkankegel darstellt; man sieht die Straße entlang, ju deren beiden Seiten sich die alten Roͤmischen Grab⸗Monumente reiben. Im uebrigen ist die Gegend bde und kahl, un nur durch Hirten und durch eine Rinderbeerde bevölkert. Aber welch einc offene klare Luft, im Himmel, in der 4ußersten Ferne und durch die feinsten Nuancen bis in der naͤchsten Nahe. Die Ma— lere gefallt durch den breiten Vortrag einer Meisterhand« nur fur ö Vorgrund könnte vielleicht mehr Sorgfalt der Ausführung dien— ich seyn.
Nerly in Rom wetteifert offenbar auch einem großen Styl Aich und bestrebt sich, in seinen Bildern einen breiten, pastosen Hinsel zu zeigen; allein er scheint auch zu denen zu gehbren, welche die dachigtein der Italidnischen Natur fuͤrs erste noch übermannt hat, so daß er sich in den Extremen der Farben bewegt, ohne noch den wahren Schluͤssel fuͤr ihre Einheit zu besitzen Namentlich hat er, sich vor der Buntheit kalter Farben zu huͤten. Adbstrahirt man in seinen Bildern, so auch in seinem jetzigen, welches Capo Felict, von oberbalb Terracina aus gesehen, darstellt, von einzelnen außer der Harmonie liegenden Theilen, so wird man in andern eine grofe Feinheit sinden.
Ahlborn hat auch diesmal treffliche Darstellungen Italidni⸗ scher Gegenden gegeben. Amalsi, das sich am Busen des fiefblauen Merres und am Fuße der imposanten blauen Gebirge terrassenför— mig lagert, ist mit einer kecken Eleganz gemalt, die ihres Gleichen sunt. Vielleicht wurde es aber als Bild noch mehr seyn, wenn ber Maler sich hätte entschließen konnen, einen Theil des Vorgrundes gußzuopfern, denn indem er uns zugleich unten zu unsern Füßen in den agzurngn Golf und boch über uns auf den Gipfel des Gebirges schauen laßt, bekommt das Bild etwas Unbequemes und der Seh winktl nach der Höhe wird schon größer, als daß alles dies wirklich mit Einem Blicke überschaubar seyn könnte. Daß das Blau det Golfs uns Nordläaͤndern uͤbertrieben vorkommt, ist vielleicht in der Ordnung, allein wir haben doch auch von denen bescheidene Zweifel aehbrt, welche diese Natur genauer kennen. Einige Tyroler Ge— genden fuͤhren uns nach Deutschland zurück; wir gläuben, unter ih— nen besonders den Hochstein in den Salzburger Alpen auszeichnen zu müͤssen. Aber der Kuͤnstler verschmäht über die landschaftliche Fracht Italiens auch die Mackische Natur nicht: das Kloster Ehorin in der Uckermark iß mit vieler Liebe gemalt. Die Sonne geht unte, und wirtt ihr. Strablen durch die Wolkenluͤcken hinter enem Baum hervor fuͤr eint solche Beleuchtung finden wir aber wir ücrige Farbengebung etwas zu kalt, namentlich in jener Banm— gruppe, hinter welcher die Sonne steht. Ahlborn hat zu wachen, daß seine meisterhafte, allzufertige Hand nicht dem (Gefühl und Ge— anken vorauseilt.
Beinahe gerade n , . verhalt sichs mit W. Brücke, ter unt von seiner Italiaͤnischen Reise eine Falle von Ansich— en mitgebracht hat. In allen diesen Stäͤcken spricht sich ein schö— ner Fachensinn aus, allein es fehlt noch gar sehr am Vortrag, und oft auch an Zeichnung, ein Mangel der sich desonders in rin 4numen und noch empfindlicher in den Gebirgsiinten ausspricht. Dagegen ist das Archite ktonische oft sehr wohl gerathen.
. Sch irm er aus Berlin weiß desto besser die Schonheit Ita
Sonst darf man
lianischer Formen jn empfinden, sowohl in den Bäumen als in den
Bergen. Er stellte der Art nur cin einziges Bild aus, die Villa
d Este, und dies ist nicht einmal im Stande, den vortheil haftesten
Begriff von seiner Kunst zu geben. Die Ferne hat wunderschbne
E njelheiten, azer die Baumgruppen ün Mittelgrunde wunfchte
lan noch volltunder, und wiederum die Amt, die Stanime innerhalb der Kronen mit hißeit, und foͤnnte Manier werden. Mont scheinlandschaft ven demselben.
Von Biermann haben wir in einem großen Bilde cinen Blick auf Florenz. Das Ganje ist mit Pzantasie aufgefaßt und mit ei nem tüchtigen 6. vorgetragen. Namentlich hat die duftige Ge⸗ bicg?-⸗Ferut viel Reiß und geiviß riel Wabrheit; Floren; liegt in kinem schänen Sonnenlichte, doch will es sich nicht recht in Per— spertine stellen und noch mehr läßt sich an den Baumpartseen' des
Czewo
.
,
1336 Mittelgrundes tadeln, daß sie flach bleiben ein Uebelstand, der auch in andern Bildern dieses sonst so ausgezeichneten Malers wieder kommt, ganz besonders diesmal in cinem Bildchen, das ein Tyroler Gebirgswasser darstellt. Mit vieler Empfindung ist der Sonnen Untergang in einer Schweizer-Landschast gemalt.
Kopisch gab uns noch spaͤt ein schönes Bild des Aetna von Taorming aus, im Glanz des strahlendsten fuͤdlichen Sonnen Üünter⸗ gangs. Der Kuünstler scheint hier recht eigentlich die Probe gemacht zu haben, wie weit die Mittel der Malerei hier ausreichen, und gewiß hat sich zur Genuͤge gezeigt, daß diese Mittel viel weiter zu gehen verstatten, als man gewohnlich, aus einer gewissen Farbenscheu, geht. Allein man kann vielleicht auch zu viel thun: so scheint uns im Vorgrunde mehr Glut in den Farben des Gemaͤuers zu seyn, als der Schatten wobl zulaͤßt; wenigstens ist dies wohl dem Ganzen des Bildes, das sonst nament— lich auf der Schattenseite des Berges eben so große Feinheit der Zeichnung als der Farben hat, nicht gerade vortheilhaft. Dem Vor— grund wuͤnschte man mehr Detail, damit das Auge auch außer der allgemeinen Farbenwirkung noch beschaͤftigt wurde. Ein zweites Bild, ein nebliger Sonnenaufgang auf dem Meere, ist sehr' merk—⸗ würdig, und so selten sich auch die Farben-Erscheinung in sol— cher Staͤrke zeigen mag, so scheint sie hier doch mit großer Ueber⸗ zeugungskraft hingestellt. Ein drittes Stuͤck bildet die blaue Grotte an der Nordkuͤste von Capri ab, deren Entdecker zugleich der Kuͤnsi⸗ ler ist. Die Tropfsteingrotte, in welche das Meer tief hineinspuͤtt, ist bis auf eine enge Einfahrt oberhalb ganz geschlossen und erhält alles Licht durch den Reflex des erheliten Wafsfers, welches seine ma— gischen blauen Scheine an der phantastisch zackigen Becke umher— wirft.
Siegert lieferte eine Reihe von Darstellungen aus den Karpa— tben, welche in threr Zeichnung so treu, und in ihrer Auffassung so wohl verstanden sind, daß sie dadurch sogar fuͤr den Geognosten ein Interesse erbalten. Es herrscht in den tlef zerkluͤfteten Gebirgskaͤm— men ein völliger Alpen⸗Charakter. Eins dieser Stücke, der Krivan, der höchste Theil der Karpathen im Liptauer Comitat, hat auch noch ein besonderes malerisches Interesse: die Strahlen des Sonnen“ Aufgangs sind mit vieler Wirkung gemalt, und vortrefflich verbrei⸗ tet sich der roͤthliche Daͤmmerschein uͤber die Ebene, aus welcher das Gebirge maͤchtig aufsteigt.
(Fortsetzung folgt.)
Meteorologisce Beobachtung. 1832. Morgens Nachmitt. . Abends J Rach einmaliger 24. Novbor. 6 Uhr. 2 Ur. 19 Uhr. Beobachtung.
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Qutllwärme 8,72 R. Bunt warme 0, o o R.
Rodenwärme 2 5 R.
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338, 3 2 Par. Bs, 55 Har. 4 1,7 R. 4. 140 0.
Uuftdruck. 338 2 Har. Luftwärme -c 16,0 9M. Thauynnkt — 1,5 92 R. Dunstsdttg. 80 pCt.
Wettet . Schnee. . Bind... SW. SX. xd. Wolkenzug! — We ö Niederschlog 9, os s Rt. Der Luftdruck am 23sten 15 Uhr Abends war 337, s S0.
4 0,0 05J. * 0, S σꝶ. 83 Ct. teiuͤbe. SS VW.
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Lusbünst. 0, o 123
Berliner Börse. Dan 25. November 1834.
Amtl. Fonds- und Geld- Hdours- Fette. (Eren. Cunr.)
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323 . Hethr. I fandhr. bontm. do. Kur- u. Nenm. do. 8e, Sehlesisehe do. 97. KRkrat. C.. . . n. . 9885 99 T.. Seh. 4. X. u. R.. -— künigsd. 4a. . k hiding. 393. 4 683 Noll. voll. Nuk, — 17 Lanz. d0. in Th. — 37. oue do. — 181 MWwertpr. Fifandhr. A 161 FrinsriekixMοr .. / 123 Li rusuhry Han. do. A 1023 Dise ono. ö 3
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Kanz - Bill. 2213. A3 Amort. 91. 333: Russ. 98 988. Preuss. Främ.-Scheine 1071. do. A§ Anl. —. Span. 33 28.
Qenlen
Frankfurt a. M., 22. November.
Qerterr SZ Metall. 9S9zßz. 99,5. A3 91. 915. 2 18 23. — Bank- Aetien 1529. 1827. Fart. Gblig. Loose zu 100 G. 209. G. Preuss. Prüm- Sch. 395. 9z. Anl. 95. Er. Holl. 33 Oblig. v. 1832 96z. 965. BFoln. J. 671. 35 Spaun. Rente MI. M. 33 do perp. Z Br.
London, 17. November. 8 br. compt. 91. Cortes 54. Holl. 213 S5. Enxl. Russ. 106. Columb. 313. Mex. XI. Paris, 19. November.
Ps Rente Er. eompt. 108. 909. tin cour. 106. — 33 J 3 Neap. pr. compt. 95. 80. 925 90. 3 Span. Rente As. 33 do. 273.
Schuld 135. Guebhard AMA.
91
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Cons. 3
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Helg. 8 l
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 26. Nov. Im Opernhause: risches Drama in 3 Abth., mit Ballet. (Herr Wurda: Lycinius, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: 1) La famille Riquebourg. vaudeville en 1 acte, par Scmrihe. 2) La seconde reprẽsen⸗ lion de: Le jeune homme en lolérie, comeldie en zel par Duval. 3) Monsieur Monflet, ou: Le Duel au 3me eli vaude ville camique en 1 acte. ö
Donnerstag, 27. Nov. Im Schauspielhause: bin, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Hierauf: belei, Lustspiel in à Abth., von Romer.
Sonnabend, 29. Nev. Im Opernhause: Lustspiel in 3 Abth. (Dlle. C. Bauer: Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Representation exfrard'inair héönäétice de Mr. Francisque, le spectacle se composer 1) Une lienre de mariage, comédie en 1 acte et en pre par Mr. Etienne. 2) Le Sauveur, vaudeville nouvean ej zetes. par Mr. Ilalevy. 3) Un diwvertissement, exécdtè les premiers sujets du ballet. (Hans la piéce du Sauen Mr. Uoguet remplira, pour cette fois seulement. Arthur.)
Billets zu dieser Vorstellung sind in Bellet-⸗Verkzussz reau zu folgenden Preisen zu haben: Ein Billet zum Baln und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Da zu dieser Benefiz-Vorstellung Abonnements nicht tig sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements Pl ersucht, bis Freitag den 28sten d. M. Mittags 12 Uhr beñn men zu lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wossen, oder oö die ben anderweitig verkaust werden sollen.
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Musik von Sponj
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Die Schft Liebe undi
Denna Düm Donna Dian, a
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König städttsches Theater. . Mittwoch, 26. Nov. Minna von Barnhelm, oder: 29
R Mad. Crelinger, Königl. Hofschauspielerin: Eine Dame in Trat Dlle. Bertha Stich: Minna von Barnhelm; Dile. Kira Sti Franziska; Herr Karl Devrient, vom Hof -Thrater zu Dregden Riccaut de la Marlinière, als Gastrollen. ; Zu dieser Vorstellung sind die mit lets guͤltig, auch merden Parterre- und
let Verkaufs⸗Buͤreau, Burgstraße Nr. 7, verkauft.
Donnerstag, 27. Nov. Zum erstenmale wiederholt, Das Koͤnigreich der Weiber oder: Die verkehrte Welt, Bür lezte mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Genee. Die Miürst ist vsj Musik Direktor Kugler arrangirt. Vorher: Der Weiber haso
Lustspiel in 1 Akt, ven L. Angeln. .
Gallerie⸗Billets im Bl
Markt⸗Preise vom Getralsde.—
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7 Sgr. 6 Pf.
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auch 1 Rthlr. 1 Sgr.: Erbsen 1 Rthlr 27 Zu Wasser:
Jö 5 Sgr.;
der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr.
Sorte) , Sonnabend. den 22. November 183 Pan ehe, Ftzrk s Tirler ggr, anch 8 Nthi= 6 Pf, auch 18 Sgr.
Redactene Cote a/
Gedruckt bet A. W
53) ahn
6
Bekanntmachungen.
e Es ha hen die Möͤllerschen Erben von Ribnitz durch und uͤber die
Liguidanten sonst
in
einen vorlängst verstorbenen Bevollmächtigten zweJ weitig den Rechten gemaͤß verfuͤgt werden wird. — Greifswald, den 3. November 1834. Preuß. Hofgericht von Pommern
Capitalien resp. von 800 Thlr. und 10900 Thir PocoVS8᷑;).. Datum Cour. beim von Sodenstern Buschenhageger Neuen Königl pleener Concurse anmelden lassen, und sind damit
zwar in der Prioritaͤts Erkenntniß gehörig locirt, (I. 8.) ihnen ist jedoch zugleich die Aufgabe gemacht, sich als Erben der verstorbenen Wittwe Möller besser als ge— schehen zu bezeichnen und zu legitimiren.
Wenn nun dieser Aufgabe bis jetzt kein Genuͤge Peleistet ist, spaͤtere Aufforderungen auch, da deren Insinuation Schwierigkeit gefunden, unberuͤcksichtigt geblieben sind, uͤberhaupt der jetzige Aufenthalts⸗Ort ver gedachten Erben unbekannt und deshalb die bei der Distribution für sie ausgefallene unabgeforderte Rate von 785 Thlr. J B. Pommer. Cour zum ge richtlichn Deposito genommen ist, die Sache aber nicht langer unabgeschlossen in ihrer gegenwartigen Lage belassen werden kann
Solchemnach werden die liquidantischen Erben aufgefordert, sich in termind unieo perentorio et
Edie Von dem Koͤni denz ist in dem
Glaͤubiger auf
sönlich, oder durch
vor dem Königl. Hofgerichte einzufinden, um ihre : woju ihnen beim
profitirten Rechte aus den beiden auf den Muͤller Möller ausgestellten Verschreibungen resp. vom 23. Mai 1785 und 22. Februar 1795 zum Betrage von 3060 Thlr. und 1900 Thlr. in der Art naͤher anzuge— ben und zu verifieiren, daß sie sich in der von ihnen behaupteten Erhqualität gehörig bezeichnen, vollstäͤn⸗ dig ausweisen und legitimiren, und um sodann nach berichtigtem Legitimationspunkte, die für sie ausge— fallene Rate von 785 Thlr. I H. Pomm. Eour ent=
J 4 z 67 llgemeiner A gegen zu nehmen, unter dem Rechtsnachtheile, daß
Forderung vobllig vom Coneurse werden abgewiesen
glichen Stadtgerichte hiesiger Resi=
28 Tblr. 17 s3Y. 5 pf. vorlaͤusig ermittelte, und mit einer Schulden⸗ Summe von 15,357 Thlr. pf, belastete Vermoͤgen des Kaufmanns Wilhelm Mischke am 4. August 183 eröffneten Con- eurs-Prozesse ein Termin zur Anmeldung und Nach- um weisung der Anspruͤche aller etwanigen unbekannten
den 3. März 1835, Vormittags um 10 uhr, vor dem Herrn Justiz⸗Rathe Am stetter angesetzt worden. Diesꝑe Glaͤubiger werden daher hierdurch aufgefordert, pradnlusirg den 27. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, sich bis zum Termine schriftlich, in
ren Justiz⸗Kommissarien Muͤller Uckermann vorgeschlagen werden, Horderungen, die Art und das Vorzugsrecht derselben anjugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubringen, tere rechtliche Einleitung der Sache zu, wogegen die Ausbleibenden mit ihren von der Masse werden ausgeschlossen und
mit der von ihnen angemeldeten schweigen wird auferlegt werden. urse Breslau, den 12. Sctober 1831. enosite befindlichen Gelder ander-
Residenz.
und Ruͤg en. . v. Möller, Praeses.
deunnschen Co neurg⸗ tal⸗ Citation. z h eric stuͤcks, welches über das auf einen Betrag von Wege 17 sgr. termi
in auf Friedrich Februar
verden, daß schrin 90 n
s n demselben aber per- gesetzlich zulaͤssige Hevollmachtigte Mangel der Bekanntschaft die Her⸗ J., Schulze und v. zu melden, ihre
tntzelannte Real-Interkssenten, als:
2) die Charlotte ageborne Koͤhler. zu diese n Termin vorgeladen. Bromberg, den 25. Juni 1834.
demnaͤchst aber die wei⸗
Kdͤnigliches Preuß. Stadtger
Subhast atio ns-⸗Patent.
Zam Verkauf des hieselbst in der Friedrichs-Straße zub No. 68 belegenen, zur Kaufmann J. J. Kühl⸗ er Masse gehörigen, in der frühern Sun hastarson dem Kaufmann Marg adjudieirten, Grund— gerichtlich auf 7891. Thlr. abgeschaͤtzt ä, Lebt, da, die Kaufgelder nicht berichtigt worden im
der Resubhastation der peremtorische Bietungs—
vor kem Herrn Landgerichts rath Koͤhler, Vormittags Uhr, in unserm Instructions- Zimmer an, zu velhem Fauflustige mit dem Bemerken eingeladen Tie Taxe und der neuese Hypothe ken⸗ diesem Grundstuͤcke in unserer Subhasla⸗ ions-Registratur eingesehen werden konnen.
Fagleich werden folgende ihrem Aufenthalte nach [) der Kaufmann Samuel Engelmann und Friederike Wilhelmine Kuͤblbrunn,
Königl. Preuß. Landgericht.
G
nzeiger für die Preußischen Staaten.
halb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein ewiges Still—
fruher Ober-Chirurgus bei dem Koͤniglich Preuß schen Infanterie-⸗Reglmente von Kleist, zuletzt Gu nison-Chirurgus hierselbsi, ist am 22. Ottober d] hierselbst gestorben, ohne eine letztwillige Verfuͤgun zu hinterlassen. ;
Es werden daher alle, welche an dessen Nachls Erb⸗ oder andere Ansprüche zu haben glauben, his mit vorgeladen, dieselben in dem auf Freitag
den 16. Januar k. J., Morgens 11 Uhr, an gesetzten Termine so gewiß anzumelden und nat zuweisen, als sie sonst damit werden ausgeschlost und der Nachlaß den sich melden den nächten Ei berechtigten wird abgeliefert werden.
Detmold, den 155 November 1833.
Fuͤrstlich Lippisches Militairgericht.
—
icht hiesiger
1835
.
Literarische Anzeigen.
In der Buchhandlung von Karl Curthsi Berlin, am Spittelmarkt Nr. 5, ist zu haben
Mythologie der Griechen und Romer. Zur belehrenden Unterhaltung fuͤr Tochter aus deu gebildeten Staͤnden, von Hr. G. B. Findeklet—
Zweite verbesserte Auflage. 15 gr.
Die nöthig gewordene neue r gslage beweiset ehen⸗ sowohl als die ann nn Rezenstonen die Nuͤtzlich keit dieses uberall mit Beifall aufgenommenen und in den meisten Töchterschulen bereits eingeführten Buches, daher es der wiederholten Empfehlung des⸗ selben in seiner neuen, zweckmaͤßigeren Gestält in
ewaͤrtigen, Inspruͤchen
iet al -⸗- Lad u ihnen des⸗
Ed Johann Christian Blume aus Calbe
Eltern und Erzieher der weiblichen Jugend kaum ng. bedarf.
9 a d. Saale,
in Zuͤllichau.
Die Vestalin,
Soldatengluͤck, Lustspitl in 5 Akten, von Gotthold Ephraim Lessnn
Freitag bezeichneten R
nanchen Guͤtern ist Segen gewesen; m Ganzen nicht herab.
Darnmann sche Buch handlung
3 ij
Allgemeine
86
—
e , n, , , e ee
Amtliche Nachrichten. Kröni des Tages.
Se. Majestät der Konig haben dem Ober-Landesgerichts— Fah Thebesius zu Magdeburg den Rothen Adler-Orden ter Flasse zu verleihen geruht. ö
Se. Masestaäͤt der Koͤnig haben dem Foͤrster Schlefereit zu Ecöͤnbruch, Regierungs-Bezirk Königsberg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Masjestaͤt haben den Landrichter Loöper zu Meustadt in Westpreußen zum Kreis-Justizrath fuͤr den Neu— ssädter Kreis, und den Landrichter Waage zu Carthaus zum Frerö-Justizrath fuͤr den Carthauser Kreis im Regierungs, Be— irk Danzig zu ernennen geräht.
Des Koͤnigs Masjestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den Ad— spökat⸗ Anwalt beim Appellationshofe zu Koln, Professor Doklor Fleißem, zum Justizrath zu ernennen.
Ihre Hoheiten die Herzoge Friedrich und Wilhelm, Eöhne, und die Herzogin Louise, Tochter Sr. Koͤnigl. Ho— heit des Erb⸗Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, sind nach urwigslust abgereist.
Das kanstliebende Publikum wird hierdurch benachrichtigt, haß die Ausstellung heute Agend geschlossen worden ist und haß die ausgestellten Gegenstaͤnde nunmehr an dir Besitzer ver— sifolgt werden koͤnnen. ]
Berlin, den 26. November 1833.
Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste. (ge) Pr. G. Schadow, Direktor.
Angekommen: Der Königl. Daͤnische Geheime Rath und of Jagermeister, Graf von Hardenberg-Reventlow, von Hamburg. ; Der Herzogl. Sachsen-Meiningensche Praͤsident des Gehei— en-⸗Raths und Ober-Hofmeister, Freiherr von Baumbach, hon Meiningen.
ö , chte n. n 6 a n w.
ö St. Petersburg, 18. Nov. Se. Maj. der Kaiser ha— ben dem Kommandanten von Moskau, General-Lieutenant Stahl, den St. Annen-Orden erster Klasse und dem Chef des Vatika— nischen Archivs, Grafen Marino Marini, den St. Annen-Or— hen zweiter Klasse verliehen. Aus Reval wird in Russischen Blaͤttern geschrieben: „Mit Den Lebensmitteln sieht es hier traurig aus, Und man fuͤrchtet fehr fuͤr den Bauer und Beamten mit niedrigem Gehalt. Auf aber das setzt die Preise Die Tonne Roggen kostet 12 bis 13 Rubel, die Kulle Brodmehl 20 Rubel, Butter 9 bis 10 Rubel Nas Liespfund, ein Kuͤlmet Kartoffeln 100 bis 120 Kopeken. Ich abe einen Rubel zugelegt, und Frucht bekommen, die man sonst lur dem Vieh gab. Gerstenaruͤtze ist fast gar nicht zu haben. Bier kostet die Bouteille 20 Kopeken, und ist schlecht. Gott mag er Armuth helfen! — Unterdessen ist von der Regierung alle Vor; icht angewandt, damit die Bauer-Magzazine die Noih einiger⸗
naßen mildern.“
Im Kurlaändischen Provinzial⸗Blatt liest man: „Zu Reval ist eine interessante Erfindung gemacht worden. Bekannt, ich hatte man schon seit hundert und vielleicht zweihundert Jah— en sͤr reiche Podagristen Lehnstuͤhle erfunden, in denen sie ich selbst herumfahren konnten. In Deuischland hat man, au—
er den Draisinen, in diesem Jahr Reisemaschinen verfertigt, mit welchen ein Mensch ohne Pferde oder Dampf soll reisen können: wahrscheinlich eine, wie es heißt, complicirte Nachah— mung jener Promnenir-Stuͤhle. In Reval aber hat ein armer Tischler⸗-K‚nabe ohne alle fremde Beihuͤlfe einen solchen Wagen berfertigt, der sehr einfach zusammengesetzt ist, sich mit einer Hand fortbewegen laßt, und dabei die Schnelligkeit eines tra— benden Pferdes hat. Er hat damit eine Probefahrt gemacht, die sehr befriedigend ausgefallen ist. Die Maschine besteht aus zwei großen, 6 Fuß hohen Raͤdern, die an einer mit ihnen unbe— sweglich verbundenen Achse stecken. An diese Achse wird ein, ohne Zveisel sehr leichter, am besten wohl nur geflochtener Sitz⸗ orb gehaͤngt; in der Mitte aber ist sie mit einem Griffe verse— hen, mit dem der Fahrende die Achse und die Rader fortdreht. Um den Wagen zu lenken, ist unter dem Sitz korbe ein drittes, slleines Rad angebracht, an einem gekrümmten Holze, dessen vorderes Ende zwischen den Knieen des Sitzenden hervorkommt, und von diesem rechts oder links leicht hingeschoben wird. Wahrscheinlich laͤßt sich dieses so abaͤndern, daß ein staͤrkeres Auftreten des einen oder des andern Fußes hinreicht, den Wa— gen zu wenden.)
Das Comité zur Unterstuͤtzung der Abgebrannten in Tula hat zur Regulirung feines Verfahrens eine ausfuhrliche Instruc— tion erhalten, welche jetzt in dem Journal des Ministeriums des Innern abgedruckt ist.
n. Wir haben hier bereits t Grad Kaͤlte und die Newa ist voͤllig zugefroren.
ö .
Paris, 19. Nov. Der Admiral Duperrs hat, wie man kt ganz bestimmt erfährt, das ihm angetragene Portefeuille des de, Ministeriums abgelehnt, und soll dasselbe nunmehr dem in bulen befindlichen Admiral Rofamel angeboten worden seyn. Das Journal des Debats hatte vor einigen Tagen gemel—⸗
det, daß der Fuͤrst Talleyrand bei der
schafter am Londoner Hofe eingesandt h sches Blatt bemerkt dagegen: d wurde nicht durch den Fall des docteinairen Min dem er sich wenig machte, schafter Ludwig Phlilipp's h
die in London ausgebrochen⸗
was er von dem Sch cksale
NMachricht von der Bil— Nov. seine Entlassung als Bot—
Ein legit imisti⸗
„Der Fuͤrst von Talleyrand
isteriums, aus
zum Rücktritt bewogen. Der Bot⸗
atte ernstere Grunde, sich aus London
darauf hingedeutet, und
Krisis beweist, daß
Whig⸗Ministe⸗
XX
dung des Ministeriums vom 10.
wir haben schon fruͤher ministerielle wir uns nicht getäuscht hatt'n. Der Fall des riums war laͤngst vorbereitet, und Herr von Talleprand wußte, seiner Freunde zu denken habe.“
in seinem heutigen
zu entfernen;
Das Journal des Dabats enthaͤl Blatte einen hauptsaͤchlich gegen die Politik des sogenannten tiers-harti gerichteten Artikel, worin es unter Anderm heißt: „Alle Versuche, das System des 13. Marz zu modifiziren, muͤs— sen somohl innerhalb wie außerhalb der Kammern scheitern, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil dieses System das System der Nothwendigkeit ist. Daß die leidenschaftlichen Gemüiher dieses Joch abzuschuͤtteln trachten, daß sie sich gegen eine Poli⸗ tik auflehnen, die den Staat vor ihrem Ehrgeize, ihrer Unwis⸗ senheit, ihrer Habsucht bewahrt, dies ist uns erklärlich. Welche Rolle spielen aber diejenigen Maͤnner, di
ohne sich zu jenen Utopisten zu zahlen, nichts destoweniger System der Re— gierung modifiziren möchten! ie tadeln
die Excisse der Ta— gesbläͤtter, und doch wollen sie, daß d resse unbeaufsichtigt sey; sie raumen ein, daß die Natlona“ Garde unter den Waffen nicht berathschlagen duͤrfe, und doch fallen sie über das Ministertum her, wenn es berarhschlagende National Garden entwaffnet; sie verlangen eine loyale auswärtige Polltik und die Heilighaltung der eingegangenen Verpflichtungen, und doch schikaniren sie, wo es auf die Vollziehung der Traktaten aukoöͤmmt; ihnen ist eine Negierung ohne Polizei, ohne Armee, ohne Richter, ohne thaͤtige Beamten, ohne Macht gegen die Factionen, ein Unding, und doch treten sie der Verwaltung durch unzeitige Ersparnisse hem— mend in den Weg. Dies ist aber die Rolle, die man noih ven— dig spielen muß, wenn man weder Regierungs- Par— tei, noch zur Opposition gehort, man sich durch das Gute und das Schlechte gewissermaßen hindurchwinden will, wenn man sich mit einem Worte laͤcherlich macht. Zu allen Zeiten noch hat der oͤffentliche Tadel Diejenigen getrof— fen, die keinen Entschluß zu fassen wissen, zu allen Zeiten hat eine Neutralität bei den Bewegungen im politischen Leben fuͤr Seelenschwaͤche gegolten Aber die bewaffnete Neu— tralitaͤt des tiers - parti ist gewis noch viel gefährlicher, denn diese Partei, die nicht regieren kann, will auch nicht, daß ein Anderer regiere; sie handelt nicht, hemmt aber jede andere Hand— lung; es fehlt ihr an Kraft, das Staatsruder zu führen, aber sie schilt die muthigen Piloten aus, die das Staatsschiff durch so viele Klippen hindurch fuͤhren; ihre Fahne scheint die In— schrift zu tragen: Ohnmacht und Widerspruch. Auch hat Frank— reich der Fahne des tiers-parti nicht folzen moͤgen.“
Die Quotidienne enthaͤlt folgenden Artikel: J1In dem⸗ selben Augenblick, wo die Regierung vom 9. August sich mit ei— genen Haͤnden im Innern zerstoͤrt, stuͤrmen von Außen die Lon— doner Ereignisse auf sie ein, gleichsam um Allen zu zeigen, daß das Gluͤck ihr eben so sehr fehlt, als die Intelligenz — Dieje— nigen, die dem Zufalle mehr zugestehen, als der Geschicklichkeit, köͤn⸗ nen nicht mehr sagen: sie ist glücklich! und diejenigen, welche ihr aus Schmeichelei die Werke des Zufalls zuschrieben, koͤnnen nicht mehr sagen: sie ist geschickt! — Die gleichzeitigen Ereignisse in London und Paris sind von uͤberwtegender Wichtigkeit, besonders durch das Zusammentreffen der beiden Krisen. Man sehe indeß, durch welche unbedeutende Ursachen sie herbeigefuͤhrt worden sind. In England stirbt Lord Spencer, und Lord Althorp nimmt dessen Stelle im Oberhause ein; in Frankreich erhebt sich im Kabinette ein jammerlicher Streit der Eitelkeit. Das reichte hin. Der mit Ereignissen schwangere Zustand bedurfte keiner staͤrkern Anregung. So wahr ist es, daß die Juli-Revolution die beiden Laͤnder in eine falsche Stellung versetzt hat, und daß unter einem luͤgenhaften Anschein von Zukunft und Stabilitat sich in der That weder Stabilität noch Zukunft vorfindet. — Wir geben natuͤrlich unsere Muthmaßungen nicht fuͤr erfuͤllte Thatsachen aus. Es herrscht zu viel Unordnung in den Euro päͤischen Angelegenheiten, als daß man der Vernunft und Logik eine bestimmte Linie ziehen, und dafuͤr einstehen koͤnnte, daß sie nicht uͤberschritten wird. Aber der Zustand der Dinge, so weit er jetzt schon gediehen ist, giebt Stoff zu nuͤtzlichen Ve⸗ trachtungen. Bis jetzt steht bereits Folgendes fest: das gaͤnzliche Verschwinden des Ministeriums des Lord Grey, der, bel seinein Ausscheiden, dem Lord Meldourne seinen Schatten hinterlassen hatte, und die von dem Koͤnige an Lord Wellington ergangene Aufforderung, sich dem muͤhsamen Geschäfte der Bildung eines neuen Ministeriums zu unterziehen. Was wird bei dieser Ruͤck— kehr Englands zu den Konservativen aus der Ailianz mit Frank, reich werden, eine Allianz, die man uns als die Frucht des Ge— nies des Herrn von Talleyrand geschildert hatte? Obgleich der Beistand des whigistischen Kabinettes niemals sehr wirksam ge⸗ wesen ist, nicht als ob es dem Lord Palmerston an gutem Wil⸗ len gefehlt hatte, sondern weil er wider Willen fuͤhlte, daß alle seine Handlungön die Interessen der Nation verletzten, so ist doch nicht zu leugnen, daß es von ungeheurer Wichtigkeit fuͤr die gegenwartige Regierung in Frankreich war, England, wenn auch nicht gerade fuͤr sich, doch wenigstens nicht gegen sich zu haben. Wenn die Konservativen ans Ruder kommen, so aͤndert sich diese Stellung. Wir koͤnnen zugeben, daß das Wellingtonsche Ministerium vielleicht nicht zu Stande kommt; aber wenn es zu Stande kommt, so tritt es gewiß aus der Allianz mit Frankreich, um in die Allianz mit Europa ein— zutreten.“ - . 3
Es heißt allgemein, daß, wenn das Wellingtonsche Ministe— rium zu Stande kaͤme, der Herzog von Broglie als Franzoͤsischer Botschafter nach London gehen wuͤrde.
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Es scheint gewiß, daß das Duell zwischen den Herren
Thiers und Paira nicht sta
Da die Verordnung, gestern unterzeichnet
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iib seine neue Stellung ihm
wird. welche Erstern zum Minister ernennt, worden ist, so hat derselbe erklaͤ nicht erlaube, eine Ausforderung der Art anzunehmen.
Das im Departement der Maas gelegene Schloß des vo⸗ rigen Groß-Referendars der Pairs-Kammer, Grafen von Se— monville, ist in der Nacht vom 13ten zum 14ten d. M. ein Raub der Flammen geworden; der hierdurch verursachte Schade wird auf 1 Million Franken geschaͤtzt.
Im Westen Frankreichs regen - sich die Chouans wieder mehr als je. Am 14ten griff ein Haufe unter dem Kommando eines gewissen Dain einen von Plosrmel nach Pontivy bestimmten Geld-Transport, 2 Meilen von dieser letztern Stadt, in der Naͤhe des Waldes von Vincennes an. Die Cheuans waren etwa 40 Mann stark, und der Angriff geschah mit großer Entschlossen— heit; allein die aus 20 Karabinieren bestehende Bedeckung wehrte sich tapfer und noͤthigte zuletzt die Chouans zum Ruͤckzuge; 3 dieser letzteren, worunter ihr Anfuͤhrer, blieben auf dem Platze. Die Karabiniere hatten 1 Todten und 2 schwer Verwundete.
Im 5ten Marine-Bezirk, dessen Hauptort Toulon ist, hat die Negierung die Aushebung von Matrosen befohlen; man glaubt, daß letztere zur Bemannung der beiden Linienschiffe „Montebello“ und „Scipio“ bestimmt sind
Man schreibt von der Spanischen Gränze vom 13. d.: „Es verbreitet sich hier das Geruͤcht von einem Gefecht, welches in der Gegend von Miranda am Ebro zwischen Mina und Zu— malacarreguy stattgefunden haben soll. Letzterer, heißt es, waͤre geschlagen worden, hatte sich jedoch, nach einem nicht ganz un— beträchtlichen Verluste, in ziemlich guter Ordnung zuruͤckgezogen. Nähere Details fehlen noch.“ — Die legitimistischen Blaͤtter machen darauf aufmerksam, daß, wenn die Nachricht gegruͤndet ware, sie schon vor einigen Tagen durch den Telegraphen hier haͤtte eintreffen muͤssen, und von der Regierung gewiß unverzuͤg— lich publicirt worden waͤre.
Großbritanien and Irland.
London, 19. Nov. Der Koͤnig ertheilte gestern im St. James⸗Pallast dem Herzoge von Wellington, dem Grafen Amherst, den Lords Elphinstone und Fitzroy Somerset, und den Herren Cutlar Fergusson, Sir C. Manners Sutton, Sir John Macdonald und Sir James Cockburn Audienz.
In einer vorgestern Calso am 17ten) gehaltenen Ge— heimen⸗Raths⸗-Sitzung hat der Herzog von Wellington den Eid als Staats-Seeretair geleistet und die Siegel des Ministeriums der ingeren Angelegenheiten uͤber—⸗ nommen. Unmittelbar vorher hatten sämmtliche Minister der abtretenden Administration, mit alleiniger Ausnahme des Kriegs— Zahlmeisters Lord John Russell und des ersten Forst- und Wald— Commissairs Sir John Hobhouse, ihre Abschieds-Audienzen beim Koͤnige gehabt, wobei die Lords Mulgrave, Palmerston, Duncannon und Hr. Spring Rice zugleich ihre Amts-Siegel uͤber⸗ reichten, in deren Besitz die uͤbrigen Minister nur bis zur Ernennung ihrer Nachfolger, der laufenden Geschäfte wegen, bleiben werden. Ue— ber die Bildung der neuen Administrarion scheint definitiv noch nichts bestimmt zu seyn, und es heißt, daß uͤberhaupt bis zur Ankunft des im Auslande befindlichen Sir Robert Peel, dem Einige den Posten eines Premier-Ministers, Andere den eines Secretairs fuͤr das Departement der Kolonieen, oder das Schatzkanzler⸗Amt bestimmen, nichts entschieden werden wird. Bereits am 16 ten ist ein Courier von Dover abgegangen, der, nach Florenz be⸗ stimmt, dem Sir Robert die Anzeige der vorgegangenen Veraͤn— derungen uͤberbringen und ihn zur Theilnahme an der neuen Administration einladen soll. Eine vorläufige Besetzung aller Aemter erwartet man indeß in einer auf morgen angesetzten Ge— heimen⸗Raths⸗Versammlung zu Stande gebracht zu sehen. Bis dahin fungirt der Herzog von Wellington als Minister des In— nern, der Kolonieen und der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Un⸗ ter diesen Umständen beruhen naturlich alle Listen, welche in großer Anzahl uͤber das Personal des neuen Ministeriums zir— kuliren, auf bloßen Hypothesen. (S. den folgenden Artikel aus der Times.) Am allgemeinsten bestimmt man fiuͤr die auswärtigen Angelegenheiten den Lord Ellenborough, den bisherigen Sprecher Sir Ch. Manners Sutton fuͤr das Ministerium des Innern (wenn naͤmlich der Herzog von Wel— lington dieses Amt mit einem Andern umtauschen sollte), Sir George Murray zum Kolonial-Minister und Lord Lynd—⸗ hurst, den Vorgaͤnger des Lord Brougham, zu dessen Nachfol— ger. Nur Wenige halten Lord Stanley fuͤr konservativ genug, um sich dem neuen Kabinette anzuschließen, und lassen ihm fuͤr einen solchen Fall die Wahl zwischen dem Muͤnz-Amte, dem Ko⸗ lonial-Amte und dem Praͤsidium im Admiralitäts-Kollegium. Außerdem heißt es, Lord Roßlyn werde den Marquis von Wellesley als Lord,Lieutenant und der General-Major Sir Henry Hardinge Herrn Littleton als Secretair für Irland ersetzen. Lord Stuart de Roth say soll General-Gouverneur von Indien werden und Lord Cowley an die Spitze der Ost⸗ indischen Kontrolle treten.
Lord John Nussell und Sir John Hobhouse waren die einzigen Kabinets-Minister, welche der vorgestrigen Cour, in der die bisherigen Minister von Sr. Majestät Abschied nahmen, nicht beiwohnten; sie haben sich dem Koͤnige schriftlich em— pfohlen. .
Die Hof-Zeitung enthaͤlt in ihrem gestrigen Blatt be— reits die amtliche Anzeige, daß der Koͤnig den Herzog von Wel— lington zu einem seiner ersten Staats-Secretaire ernannt habe. Auch meldet diese Zeitung, daß, in Folge des Ablebens des Hrn. Thomas Fitzgerald, der Sprecher des Unterhauses in vierzehn Tagen ein neues Wahl⸗-Ausschreiben fuͤr die Grafschaft Louth er—
werde. a, Morning Post meint, Sir Robert Peel sey vor drei Wochen nicht in England zu erwarten; als man zuletzt von ihm Nachricht erhielt, war er in Turin und stand auf dem Punkte, sich nach Rom zu begeben.
Unter den Geruͤchten, welche heute hier im Umlauf sind,