befinden sich folgende: Herr Goulburn werde nicht Mitglied des neuen Kabinets seyn, sondern zum Sprecher vorgeschlagen wer— den, wodurch die neuen Minister gleich eine Gelegenheit erhal— ten wuͤrden, ihre Starke im Unterhause zu erproben, indem die
Whigs Herrn Littleton dagegen vorschlagen duͤrften; Sir C. Manners Sutton solle zum Pair erhoben werden, und Herr E. Sugden habe die Stelle eines General-Prokurators ausgeschla— gen und werde wahrscheinlich den Vice Kanzler ersetzen, der an
die Stelle des Lord Plunkett nach Irland gehe.
Der Courier giebt eine Liste der Namen, aus denen Es sind meist die oben im zweiten Artikel London genannten Per— sonen; nur werden noch Lord Maryborough als Ober-Stallmei ster und der Graf von Aberdeen als Gesandter beim Koͤnige der Franzäsen genannt, und was die muthmaßliche Ernennung des Lord Stuart de Rothsay zum General-Gouverneur von Indien anbetrifft, so wird hinzugefügt, daß dieselbe nur dann vorge— nommen werden wuͤrde, wenn man die Einwendungen der . 4⸗
das neue Ministerium wahrscheinlich bestehen duͤrfte.
indischen Compagnie, die lieber den Lord Melville
ben, wolle, uͤberwinden koͤnne.
.
ser Liste faͤhrt der Courier fort: „Was uns heute zu Ohren gekommen, beweist zur Genuͤge, daß der Herzog
en Wellington sich auf keinem Rosenlager gebettet findet. Se. Gnaden arbeitet heute im Ministerium des Innern und hat die Clerks des auswärtigen und des Kolonial-Amts zu sich beschei— Man zweifelt schon, daß die neue Verwaltung von Dauer seyn und daß Sir Robert Peel eine Stelle darin an— Lord Roßlyn und Herr Herries sind einige Fuͤr das neue Schatzamt sind noch keine Namen genannt worden; die alten Lord Roßlyn wuͤrde sich ohne Zweifel zum Lord Lieutenant von Irland sehr gut eignen Er hat festen Charakter und versoͤhnende, selbst liberale Gesin— Wenn er aber nicht ausdruͤcklich ermächtigt wird, sehr entschiedene Maßregeln zu versprechen, eine wirksame Kirchen— Reform zu verkuͤndigen Und dem Lande die Ueberzeugung beizu— bringen, daß fuͤr die katholischen Geistlichen und fuͤr die verlas⸗ senen Armen gesorgt und daß gegen Alle gleiche Gerechtigkeit geübt werden solle, so kann nichts, was Se. Herrlichkeit oder tons-Partei in dieser Zeit wahrschtinlich ihren Blick erweitert und sie mit dem Werth allgemeiner Prineipien in der Leitung
den lassen.
nehmen wuͤrde. Stunden im Ministerium des Innern gewesen. Beamten versehen noch die Geschaͤfte.
nungen.
sonst Jemand thun moͤchte, von Erfolg seyn.“
Graf Spencer wird nach der Bestattung seines Vaters nach London kommen, um seine Amts-Siegel in die Hande des Koͤ—
nigs niederzulegen.
Der heutige Courier sagt, Lord Mulgrave habe seine mtssiegel noch nicht abgegeben, weil noch kein neuer Großsiegel—
bewahrer ernannt sey.
Lord Fordwich hat als Unter-Staats-Secretair fuͤr die aus⸗ tz daß der Herzog von Wellington Willens ist, durch Militair Ge—
wärtigen Angelegenheiten seine Entlassung genommen.
Man haͤlt es nicht fuͤr unwahrscheinlich, daß die Maßregeln, welche, wie man weiß, die Lords Melbourne und Duncannon dem Parlamente in Bezug auf die Lage Irlands vorzuschlagen babsichtigten, in dem Herzoge von Wellington, der bisher jedem ndniß an Irland entgegen war, einen Verfechter finden Schon jetzt behaupten die Anhaͤnger des Herzogs, der— selte habe eine große Kirchen-Refornmfuͤr nothwendig und un— vermeidlich, sich selbst aber fuͤr einen Freund aller heilsamen und daher als Pflicht, uns gleich beim Beginn seiner Amtsfuͤhrung
Zuge staͤ
durften.
wahrhaften Reformen erklaͤrt.
Es heißt ziemlich allgemein, daß in vierzehn Tagen die Auf- gesetzmäßigen Mittel bedienen, aber er wird sie zu schlechten po—
loͤsung des jetzigen Parlaments erfolgen werde.
Der Lord⸗Mayor hat dem Verlangen der Herren Taylor, Galloway und anderer Mitglieder des Gemeinde⸗Raths, diesen / Körper zusammenzuberufen, um mit Bezug auf den Minister⸗
Die Times findet sich dadurch zu folgenden Bemerkungen veran- zogs, sondern ganz einfach aus seinem Charakter und Benehmen, so
Wechsel seine Maßregeln zu treffen, nicht nachgegeben.
laßt: „Wir bedauern es eigentlich recht sehr, daß den „allge— meinen Allarmisten“ nicht Raum gegeben wird, dem Lande zu zeigen, daß die Posse, die sie vor dem Publikum wiederholen wollen, durchfallen muß. Wer war es denn, beilaͤufig gesagt, der zuerst dieses Puppenspiel aufs Tapet brachte? Ist es zu glauben, daß Lord Brougham am Sonnabend oder
Donntag zu Herrn Galloway schickte und ihn ersuchen ließ, er
mochte Alles aufbieten, um politische Unionen, Versammlungen
Nach der Mittheilung die—
der Hut seyen, bedroht fagen wir, nicht als ob wir dem neuen
ds Gemeinde-Raths und anderer Koͤrperschaften zusammenzu⸗
ringen, durch welche die Verwaltung des Herzogs zertruͤmmert werden konnte? Wie wuͤnschen bloß Gewißheit hieruͤber. dasselbe durch zwei andere Umstände, außer dem Verlangen nach einem Guildhall⸗Parlament, noch bestaͤtigt. Der erste ist der Versuch, wieder eine politische Union in der Kron- und Anker⸗-Taverne auf die Beine zu bringen. : nehmen Lord Brougham's, der trotz der Entruͤstung, die er uͤber bie bloße Voraussetzung kund gegeben hat, als koͤnnte er sich her⸗ ablassen, sein Siegel noch einen Augenblick laͤnger, als es noth— wendig sey, zu behalten, doch noch fortwaͤhrend neue Prozesse instrulren läßt. Der boͤse Leumund meint: Se. Herrlichkeit wohe gern fuͤr die Operationen seiner Freunde, der „allgemeinen Allarmisten“, Zeit gewinnen.“ Auch der Courier enthaͤlt wieder einen Artikel, worin er den Charakter des Lord Broug— ham hart mitnimmt.
wendig
In ihrem gestrigen Blatt enthalt die Times einen Artikel
aher den Minister-Wechsel, der mit folgenden Bemerkungen schließt: „Es verdient wohl beachtet zu werden, daß die Be— schuldigung, als sey der Sturz des Melbourne'schen Kabinets ne verabredete Inirigue gewesen, ungegruͤndet seyn muß, denn aätte der Herzog ein Verzeichniß von Kollegen fertig gehabt, so rauchte er nicht auf Sir R. Peel zu warten oder einstweilen die Siegel der drei Staats-Sekretariate selbst zu uͤbernehmen. In der That hat noch teine andere Ernennung als die seinige attgefunden, in Folge deren er die Hand des Koͤnigs als erster rd des Schatzes gekuͤßt hat und als Seecretair des Innern wreidigt worden ist. (Man vergleiche hiermit die Anzeige in der Hof⸗Zeitung, die nichts dergleichen besagt, sondern nur ganz allgemein gehalten ist.) Auch fuͤhrt er die Siegel des Kolonlal⸗ und des auswärtigen Amtes und wird, wie man vernimmt, die Regierung vermitkelst der verschiedenen Unter-Secretaire bis zur Ankunft von Sir R. Peel forifuͤhren. Auch wird Lord Lynd— harst einstweilen das große Siegel fuhren, bis die schließlichen nordnungen in Uebereinstimmung mit dem hochgeehrten Ba— onet (Sir R. Peel) getroffen sind. Man vernimmt, daß die uffallende Maßregel, die unverzuͤgliche Abgabe der verschie denen uts-Siegel von den bisherigen Inhabern zu fordern, keine Unzartheit zum Grunde hat, sondern daß man nur eine Wie— rholting jener Art von Erklärung zu verhuͤten wuͤnschte, die n bei einem fruͤheren Anlaß von einigen Individuen des da— mals abtretenben Kabinets vernahm, daß „sie nicht resignirt haͤt— ten“, daß „sie wen: gstens bereit waͤren, dem Koͤnige zu dienen“, und dergleichen Ungereimtheiten mehr.“
Die heutige Times (welches das neueste uns zugekommene vondoner Blatt ist) spricht sich uͤber die zu erwartende Lafee nr, ung des Ministeriums folgendermaßen aus: „Ein gestriges Abend-
— — 2
Es é ein solches Geruͤcht in der City sehr verbreitet, und wird! Standard enthaltenen Angaben (s. den Artikel London im gestri— gen Blatte der Staats-Zeitung) fuͤr verleumderische , ,,
Der zweite ist das etwas unerklaͤrliche Be⸗
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blatt bringt ein Verzeichniß von Ernennungen durch den Her— zog von Wellington; wir koͤnnen indeß, ohne unserem Kollegen
dieses Verzeichniß ganz unbegruͤndet ist. Wir haben den trif— tigsten Grund zu glauben, daß vor der Ruͤckkehr des Sir Ro— bert Peel keine Ernennung fuͤr das Kabinet oder fuͤr irgend ein anderes Amt stattfinden wird. Es ist sogar moglich, daß der sehr ehrenwerthe Baronet erster Lord des Schatzes (d. h. Pre— mier-Minister) wird, und daß der Herzog von Wellington einen geringeren Posten uͤbernimmt. Es ist ohne Zweifel moͤglich und sogar wahrscheinlich, daß einige von den Personen, welche der
len guten oder schlechten politischen Grundsaͤtzen, ist der Partei⸗ Mechanismus
treibung und suchten unndöͤthige Besorgnisse zu erregen oder un—
Frankreich zu stuͤrzen; zu selchen Traͤumen und Projekten hal—
Courier nennt, innerhalb vierzehn Tagen Mitglieder des neuen Ministeriums sind. Alles, was wir behaupten konnen, ist, daß in diesem Augenblick, mit Ausnahme des Herzogs von Welling— ton, das Ganze noch eine Carte hlanche ist, worauf noch kein Name verzeichnet steht. Es ist uͤberdies zu hoffen, daß man bei der Bildung des neuen Kabinets dasselbe nicht bis zum Er— sticken vollpfropfen wird, wie dies in den letzten 30 Jahren fast bestaͤndig der Fall war. Vierzehn oder funfzehn Mitglieder sind um die Hälfte zu viel bei gedrängten, gruͤndlichen und schwieri— gen Berathungen. Ein so uͤberfuͤlltes Kabinet artet in einen debattirenden Klub aus. Ein Conseil sollte nie mehr als sieben, acht oder hoͤchstens neun Mitglieder enthalten; denn es ist mit der Vereinigung von Koͤpfen nicht wie mit der von Banquiers; in der ersteren Klasse von Kollegen hat die größere Zahl nicht
immer eine großere Sicherheit der Firma zur Folge. Das Kahinet unter Pitt bestand, wenn wir uns recht erinnern, mehrere Jahre hindurch nur aus sieben Mitgliedern. Aber
eine so vollständig organisirte und disciplinirte Partei, wie die— jenige, an deren Spitze der Herzog von Wellington steht, bie— tet weniger Schwierigkeit dar, als andere Minister bei der Bil— dung eines Kabinets fanden. Es herrscht hier weniger Ver— wirrung uber den Rang, weniger Streit uͤber zuruͤckgesetzte An— spruͤche, weniger Theilung der Interessen. Abgesehen von al—
der Konservatisen weit kuͤnstlicher, als der ihrer Nebenbuhler, der Reformer. Die Whigs muͤssen in den vier Jahren, in welchen sie im Amt waren, ihre administrativen Ta— lente verbessert haben, wahrend die Ausschließung der Welling—
der Angelegenheiten der Volker bekannt gemacht haben muß.“
Der Globe aͤußert sich heute folgendermaßen: „Wir moͤch— ten gern unter der jetzigen Aufregung den Vorwurf vermeiden, als verfielen wir bei dieser Gelegenheit in leidenschaftliche Ueber—
seren Gegnern boͤse Absichten unterzulegen. Wir glauben nicht,
walt zu herrschen, sich der Reform Akte durch eine gesetz widr ige Proclamatton zu uͤberheben oder das Land in einen Krieg mit
ten wir ihn weder fuͤr toll noch fuͤr schlecht genug. Aber wir sind uͤberzeugt, daß seine politischen Grundsaͤtze der Sache einer gu— ten Verwaltung widerstreben; wir halten seine Berufung ans Staagtsruder fuüͤr ein Zeichen, daß jene unheilvollen Grundsaͤtze die Norm der Verwaltung werden sollen, und es erscheint uns dagegen aufzulehnen. Er wird sich zwar gewiß der gewohnlichen litischen Zwecken anwenden. Er wird schwerlich viel von dem, was seine Vorgaͤnger gethan haben, ungeschehen machen, aber er wird sich sicherlich weigern, zu thun, was Jene gethan haben wurden. Dies folgern wir nicht aus verkehrten Ansichten von dem militairischen Charakter oder von den Tory⸗Grundsaͤtzen des Her⸗
wie aus den Umständen, unter welchen er die ihm angebotene Stellung angenommen hat. Und aus diesen Gruͤnden halten wir es fuͤr angemessen, unsere Landsleute aufzufordern, daß sie um der bedrohten Sache der politischen Verbesserung willen auf
Minister eine boͤsartige feindselige Gesinnung gegen seine Lands— leute zutrauten, sondern bloß weil wir seine Anhaͤnglichkeit an ein System und eine Partei kennen, deren Einfluß nicht allein von uns, sondern von der großen Masse unserer Landsleute als mit der Wohlfahrt des Landes unverträglich betrachtet wird.“ Der Globe erklrt Mehreres von den im vorgestrigen
„Wenn es wahr waͤre“, sagt dieses Blatt, „daß Lord Mel— bourne gestanden hätte, die jetzige Verwaltung koͤnne nicht laͤn— ger dauern, und daß er dem Koͤnige empfohlen hätte, nach dem Herzoge von Wellington zu senden, so wuͤrde er der schlechteste der Menschen seyn, statt daß er der ehrenwertheste ist. Wir er— klaͤren beide Behauptungen fuͤr ganzlich ungegruͤndet und fordern den Standard heraus, seine angeblichen Enthuͤllungen von Ka— binets-Geheimnissen zu vervollständigen und wenigstens etwas, wäre es auch nur ein Jota, mitzutheilen, was wie ein Beleg fr die Authenticitaͤt seiner romanhaften Mythe aussaͤhe. Da das Parlament nicht versammelt ist, so koͤnnen auch die eigentlichen Thatsachen noch nicht an den Tag kommen, und das ist es, worauf der Standard baut.“
Die hiesigen Blaͤtter theilen jetzt den vom Sten d. datirten Bericht des Geheimen-Raths uͤber die Entstehung des Feuers den Parlaments-Haäusern mit. Derselbe ist von bedeutender aͤnge und resumirt die Aussagen der vielen abgehorten Zeugen dahin, daß das Feuer durch Unvorsichtigkeit beim Verbrennen
Zahlen im Parlament gebraucht wurden, entstanden sey. Aussage des Herrn Cooper wird als ganz unglaublich und als nothwendigerweise auf einem Irrthum beruhend bezeichnet.
Im Boͤrsen-Bericht der heutigen Times heißt es: „Wider Erwarten ist der Stand der Dinge in der City einstweilen ru— hig geworden. Wie lange, das wird ganzlich von den ersten Handlungen des neuen Ministers abhangen. Sollte er irgend eine Absicht zeigen, die auswaͤrtigen Verhäͤltnisse zu stoͤren, oder den Fortschritt der Reformen, die das Land haben will, zu un— terbrechen, so werden die Kapitalisten bald Unruhe bezeugen, und der Staats-Kredit wird leiden. Die Meisten scheinen jetzt auf irgend eine That zu warten, auf welche sich ein Urtheil uͤber die kuͤnftige Politik der zu erwartenden Aëministration begruͤnden laßt. Die Englischen Fonds sind leidlich fest, mit Neigung zum Steigen, doch noch nicht wieder auf ihrem früheren Stand. In Spanischen Fonds war heute viel Leben, und sie wuͤrden mehr gestiegen seyn, wenn man nicht die Wirkung unserer Mini— sterial Veränderung auf die Fonds in Paris abwarten wollte.“
Berichte aus NewYork vom Zösten v. M. melden die Fortdauer der Kongreß-Wahlen, und fuͤgen hinzu, daß es mehr als zweifelhaft sey, ob dieselben im Ganzen gegen den Praͤsiden— ten oder vielmehr gegen dessen System ausfallen wuͤrden.
zu nahe treten zu wollen, auf das Bestimmteste versichern, daß
eingegangen; das Land war vollkommen ruhig, und die Wahle deren Resultat fuͤr den General Santana sehr guͤnstig autzun len versprach, waren fast beendigt. Man glaubte allgemein“; bei der Versammlung des Kongresses eine Veraͤnderung in i Regierungsform vom Ministerium vorgeschlagen werden
Aus Peru hat man Nachrichten bis zum 13 Jun d. Ein heftiger Zwiespalt zwischen der alten und neuen Regiern hatte in einem Treffen bei Arequipa geendet, in welchem Mann geblieben seyn sollen. Die siegreichen Truppen hes neral Gomero hatten indeß in panischem Schrecken nach
und die Generale Gomero und San Roman waren ihrense nach Bolivia entflohen. ; — Dem Hamburger Reporter wird aus London m
kein Allarm unter dem Volke erregt worden, und der Ton . Zeitungen wird Ihnen im Allgemeinen zeigen, daß eine öffnj liche Demonstration des Unmuths schwerlich zu denken ist. P mehr bemerkt man, daß noch nie ein Minister-Wechsel so wen Sensation gemacht hat. Wenn man auch keine so ploͤtzliche R änderung erwartete, so war doch die Schwäche der Ver walt so offenkundig, daß der endliche Sturz derselben kein Erstaun erregt hat. Fuͤr den Augenblick versieht der Herzog von V üngton die Geschäfte aller derjenigen Departements, wo l Aufschub von Nachtheil seyn wuͤrde. Sein erster Schritt, tz er von Brighton nach der Stadt kam, war der, daß er die qh genblickliche Abdankung der Minister forderte, und daß sie in Amts-Siegel in seine Hände niederlegen mußten. Die Tot dringen auf Auftoͤsung des Parlaments, aber die Whigs sin) s Ganzen der Meinung, daß der Herzog, wenn er nur mit (jp, gen gemaͤßigten Reform-Maßregeln hervortrete, das setz ige Pan lament sehr geneigt finden wurde, ihn zu unterstuͤtzen. Im erwartet man doch eine Aufloͤsung des Parlaments, sobald i ministeriellen Arrangements beendigt seyn werden.“
— — London, 17. Nov. Als ich in meinem leg Schreiben Vermuthungen daruͤber aufstellte, wer der neue Cn lische Finanz⸗Minister seyn wurde, ließ ich es mir nicht traͤum daß zur selben Zeit das Melbourne'sche Ministerium bereits n gehort hatte zu seyn, und der Herzog von Wellington sich sch wirklich, vom Koͤnige berufen, zu Brighton befand und h Auftrag erhielt, ein neues Ministerium zu bilden. Aber brauche mich hierbei meiner Unwissenheit nicht zu schaͤmen,h dem Stadt und Land, Hohe und Niedrige diese Unwissenht mit mir theilten. Koͤnige nach Brighton gefahren war, wußte man und n
kammer und Fuͤhrers des Unterhauses zum daß einige bedeutende Veraͤnderungen oder doch Versetzung
heit wußte, daß Herr Ellice das Ministerium verlasse. aber ließ sich's Keiner einfallen, daß dies einen gaͤnzlichen Wh sel der Parteien herbeiführen konnte, obgleich vor wenigen M naten, bei der Erneuerung des WhigMinisteriums, Alles de auf anzukommen schien, daß Lord Althorp an seiner Stelle in Unterhause bliebe. Niemand schien zu beruͤcksichtigen, daß der i fentliche Streit zwischen den Lerds Brougham und Durham die lag des Ministeriums unendlich erschwert und besonders die Harlekinadeh des Ersteren dem Kabinet in der offentlichen Meinung, und selbst in den Augen des Koͤnigs sehr geschadet haben moßten Man dachte nur an die Unmoͤglichkeit, daß die Tories jetzt Rn Staatsruder ubernehmen konnten, besonders darum, weil m mand einsehen kann, auf welche Weise sie die Reformen Kirchenwesen befriedigend einführen kennten, und schloß nun du aus, daß bei dieser Unmoͤglichkeit alle Schwierigkeiten der Wh uͤberwunden werden muͤßten. Aber der Erfolg hat gelehrt, nn gerade dieses unmoglich und jenes moͤglich war. Die erste Nat richt davon erschien am Sonnabend Morgen in mehreren 8 tungen, und lautete so, als habe der Koͤnig, von einer Hofkabale gelt tet, ja auf Eingebung der Koͤnigin, den ersten besten Vor wan
Kabinet zuruͤckzubringen.
zu erhitzen Da schwatzte man vom sogenannten Deutschen Eh
Aufloͤsung des Unterhauses und der Nothwendigkeit, vom nige die Verabschiedung des Herzogs zu fordern, oder sich du die Wiederbelebung der Unionen gegen das gewaltsame Regime
was in England fast unerhört, am Sonntag noch fand eine vo
gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinigen. Auf der Stot, boͤrse wurde jedoch die Veranderung kaum empfunden, indtz Jeder dort meint, daß im Wesentlichen wenig Unterschied in de innern wie in der aäͤußern Politik der beiden Ministerien stah finden koͤnne, und im Gegentheil der Herzog durch seinen Einfhh bei den auswärtigen Maͤchten wie bei den einheimischen Tories d unerläßlich gewordenen Reformen desto sicherer und friedfertig? herbeiführen werde, nnd daß am Ende ja auch die Whigs sehh keine andere Resormen versucht haben wurden. Das ist jeden falls gewiß, daß die Koͤnigin durchaus nichts mit der Begebe heit zu thun gehabt, und hoͤchst wahrscheinlich ist es dagegen, daß der Köͤnig sich nicht eher zu dem Schritte entschlossen, q bis Lord Melbourne ihn von der Unmöoͤglichkeit uͤberzeugt hatt unter den Whigs ein einstimmiges Kabinet zu bilden. Es hh statigt sich, daß Se. Maj. den Ex-Minister mit allen Zeiche der Gnade entließ und seitdem mit der hoͤchsten Achtung von ihn gesprochen hat. Der Standard behauptet, der edle Lord hab dem Koͤnige geradezu zu dem neuen Schritte gerathen, und Graf Grey habe dasselbe bei seinem Austritt aus dem Minish⸗ rium gethan. Beides ist moglich, da sie wohl erkannt habn mochten, daß es besser fuͤr den Staat sey, wenn der Herzog di noch zu machenden Reformen uͤbernehme, weil das Volk voh den Tories mit Dank aufnehmen wurde, wo ihm die Whigt nicht Genuͤge leisten koͤnnten, waͤhrend die Tory-AUristokratie h⸗ nen immer Schuld gebe, zu weit zu gehen, wenn sie auch nich halb so weit gingen, als der Herzog gehen durfte. Die Radi kalen freilich denken in dieser Beziehung anders. Diese freuch sich vielmehr im Herzen des Wechsels, so aufgebracht sie sich auch stellen mogen, weil sie in dem Wettstreit der beiden Parteien nut gewinnen konnen. Schon heißt es, der Universitäts-Senat von Oy ford habe beschlossen, Nonkonformisten, wie es bereits zu Cam bridge der Fall ist, wenigstens zu den Studien an der Unive sität zuzulassen; vielleicht gelingt es dem Herzog, beide Univeh,
Aus Mexiko sind Nachrichten bis zum 13. September hier
sitaͤten zu noch groͤßerer Liberalitaͤt zu bewegen, womit er die
wuͤr
1
6
Schlacht eine Zuflucht bei der Regierung von Arelogoso gesuch
18. November geschrieben: „Durch den Minister-Wechsel
muthete auch mit gutem Grund, daß der Besuch des erf! Ministers die Ernennung eines neuen Kanglers der Schu wecke hatte;
.
Daß Lord Melbourne am Donnerstag zn
nothwendig geworden, besonbers da man mit ziemlicher Gen Denn
benutzt, un den Whigs die Thuͤr zu weisen und die Tories in f rir Die messten Sonntags Zeitungen ben sich Muͤhe, diese Meinung zu verstaärken und die Gemuͤts
der verschiedenen Zuͤnfte, leitete die Wahlen
fuß, von Stlllstand, ja von Ruͤckgang in allen Reformen, u strengen Gesetzen, Dragonaden u. s. w.; von einer nad
der Tories zu sichern. Auch wurden schon am Sonnabend un ⸗ den hiesigen Radikalen Anstalten zu Versammlungen gemacht un
laͤufige Versammlung im Gasthofe zur Krone und Anker stal deren Zweck vorzuͤglich war, alle Freunde der Reformen aut fordern, ihre gegenseitigen Streitigkeiten zu vergessen und i
Nontenformisten sich leicht gewinnen könnte. Laßt er dann auch den rlaͤndischen Katholiken in Hinsicht auf ihr Verhaͤltniß
r eine gesetzliche Unterstutzung der Armen des Landes ein, so wird ihm England gern den Arm leihen, um O Connell und dessen Gesindel 3 — zuͤchtigen und in Schranken zu halten. Ja, man verspricht sich so viel von ihm, daß er es wohl wagen durfte, selbst mit dem zetzigen Unterhause die Session zu eröffnen; die Times und andere Journale beeilen sich, ihm zuzufallen, selbst ohne diejenige Vorsicht, welche Leute sonst zu beobachten pflegen, die einen großen Sprung wagen, indem sie zuerst Betten und an— dere weiche Dinge herabwerfen, um nicht den Hals zu brechen. Nur die Radikal, und eigentlichen Whig⸗ Journale hehalten noch den feindseligen Ton bei, weil sie fuͤr den Fall einer
neuen Wahl das Volk zu bearbeiten suchen. Die eigentli chen Ultra⸗ Tories sehen nicht heiter bei der Sache aus
kein Geruͤcht nennt einen von ihnen, der vom Her- sg berufen worden waͤre, sein Ministertum en zu
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helfen, und wäre es auch nur für den wegen der Abwesenheit des Sir Robert enschiedene Bildung desselben statifinde ; . benn laͤngst auf den Wechsel gerechnet, und Verabredung getrof— sen haben, was kaum denkbar ist, weil Sir Robert sonst nicht in einer solchen Zeit eine so weite Reise unternommen haben wuͤrde. Wer also des Herzogs Kollegen seyn werden, weiß man noch nicht mit Gewißheit daß er, wie einige glauben wollen, Lors Brousz— ham beibehalten werde, ist nicht zu glauben. ährigen Minister haben diesen Nachmittag gel die Haͤnde des Koͤnigs zuruͤckgegeben, werden aber, wie hei sol— schen Fällen gewohnlich, ihre Aemter fortverwalten, bis ihre
n, — man muͤßte
Rachfolger bereit sind, solche zu uͤbernehmen. — Der Geheime⸗
Rath hat seinen Bericht uͤber den Brand der Parlamentshaͤu⸗ ser abgestattet, woraus erhellt, daß zwar Nachlaͤssig keit dabei oh— gewaltet, solches aber ein Werk des Zufalles war. — Der Koͤ— nig und der ganze Hof sind in der Stadt und werden wahr— scheinlich hier bleiben, bis das Minister um eingerichtet . kord Brougham hat noch vor seinem Austritt Gelegenheit ge— funden, zwel verdienstvolle Geistliche von seiner Partei mit ein, träglichen Pfrunden zu versorgen, namlich Professor Sedywick Lund Herrn Thirlwall, einen der Uebersetzer von Niebuhrs Roͤ— mischen Geschichte, Beide von Cambridge, und wovon der Letztere vor kurzem als Strafe fuͤr seinen Liberalismus eine einträgliche Stelle an der Universitaͤt verloren hatte.
D elgi
Bruͤssel, 21. Nov. Die Repraͤsentanten⸗Kammer beschaͤf— lügt sich anhaltend mit der Diskussion des Kommunal-Gesetzes.
.
w
Hamilton die Functionen eines Gesandten Englanes in Belgien. Gestern hat, wie man versichert, Herr Crampton, einer der Ge— sandtschafts-Secretaire, seine Ernennung als Geschäftsträger an die Stelle des Sir G. Hamilton erhalten.
Die feierliche Eroͤffnung der freien Universitaͤt zu Bruͤssel fand gestern statt. Nach der Verlesung der Statuten hielt der Professor Baron eine Eroͤffnungsrede vor einer zahlreichen Ver— sammlung. Hierauf erklaͤrte der Buͤrgermeister die freie Univer— sitaͤt fuͤr installirt. ; .
Die Herren Davignon und andere Mitglieder der Belgischen Handels-Kommission sind seit gestern von Paris zuruͤck, und, wie sie sazen, mit ihrer Reise zufrieden. Sie ver sichern zwar, daß das Franzoͤsische Ministeritum den Stand der Angelegenheit voll kommen richtig auffasse, jedoch wollen sie nur dann, wenn von einer definitiven Unterhandlung die Rede ist, nach Paris zuruͤck— kehren.
Vorgestern hat man die Arbeiten an der Eisenbahn der Section von Löwen nach Tirlemont begonnen. Dänemark. Kopenhagen, 18 November. (Alton. Merk.) Die virklichen Wahlen haben mit., dein gestrigen Tage begonnen
Lund auf diese Weise den vorbereitengen ein Ende gemacht. Un⸗
ie von den Hand werks-In— nungen abgehaltene Versammlung, welche den 14. Nov. statt— fand. Ein Comité, bestehend aus 25 wahlberechtigten Meistern
und ein Comitsé— Mitglied hielt bei Eroͤffnung des Wahl-Aktes eine Anrede an die , daß es nicht die Absicht sey, die Interessen einzelner Zuͤnfte und Innungen wahrzuneh— men, sondern darauf ankomme, daß der gesammte Handwerks— stand Kopenhagens als solcher, durch Manher, aus dessen Mitte genommen, repräsentirt werde. Als Wahl-Kandtsaten wursen hernach 6, dem Handwerksstande angehörige Individuen, nam—
ö haft gemacht.
ter diesen war nicht unmerkwuͤrdig die
DVersammlung, in welcher es bemeck
Den tsch lan d. . Rotenburg an der Fulda, 18. Nov. (Schw. Merk.) Heute iraf hier bie Nachricht ein, daß der Landgraf Victor Ama— deus von Hessen Rotenburg, geboren 1779, zu Zembowitz am I2. Nov. gestorben ist. Dir Landgraf ist der letzte Sproͤßling derjenigen Nebenlinie des Hessen-Kasselschen Faͤrstenhauses, wel— che der Landgraf Moritz von Hessen-Kassel zu Bunsten seiner
1 Kinder aus zweiter Ehe im 17. Jahrhundert gestiftet hatte, mäh—
Victor Amadeus war zwar zweimal (mi n., vermaͤhlt, hat aber esaß den vierten Theil des Gebiets von ganz Nieder⸗-Hessen mit einer Bevoͤlkerung von ungefahr 50,0090 Seelen mit vielen Rechten der Landeshoheit, ob leich er der Seuverainetät von Kurhessen unterworfen war. Seine Gerech tsame und Hoheits— echte waren gioͤßer, als die der Kurhessischen Standes Die fruͤher mit der Kurhessischen Regierung angeknur
rend in der maͤnnlichen Nachkommenschaft jenes Landgrafen aus dessen erster Ehe sich das regierende Hans ron Hessen Kassel fortpflanzte. Das Landgraftich Hessen- Retenburgische Haus be— kannte sich zur Roͤmisch-katholischen Konfesston. Der Landgraf
. Hohenloheschen Prin—
keine Naͤchkemmenschaft.
die Kurhessischen Landstaͤnde aber hatten ihre Zustimmung zu ei— nem solchen Vertrage versagt. Durch die Eriöͤschung des Hau— ses Hessen-⸗Rotenburg fallen jetzt dessen sämmtliche beträchtliche omainen Kurhessen anheim, so wie dessen Schloͤsser mit allen usruͤstungen, nach den Haus-Verträgen, an das regierende Haus As Eigenthum zuruͤckgehen. Schon in finanziesser Beziehung ist dieses Ereigniß fuͤr Kathessen von großer Wichtigkeit. Hamburg, 24. Nov. Da gestern der Ostwind das Treib— eis groͤßtentheils weggetrieben hatte, so haben mehrere bereits an den Strand geholte Schiffe wieder abgelegt und sind die Älbe herunter gefegelt. Heute aber ist der Wind plotzlich nach Suͤdwesten gegangen und' so hat sich das Treibeis in der Elbe n unserer Gegend wieder so gehaͤuft, daß die Lootsen es heute
ur anglikanischen Kirche Gerechtigkeit widerfahren, und fuhrt
1 9. . , Dieser sowohl als alle ihrꝛ Amtssiegel in
i,. maßen: s; Fahne der glorreichen Insurrection zur Vertheidi ung ihres le— gtimen Fuͤrsten erhoben, suchte der verwegene und hochmuͤthige
— ———
Seit der Abreise des Sir Robert Adair versah Sir Georges
1239
nicht unternehmen wollen, die segesfertigen Schiffe von hier hin⸗ unter zu lootsen.
.
Wien, 20. Nov. Gestern sind der Graf von Wrbna als Wirklicher Geheimer-Rath und Oberst-Stallmeister, der Feld— marschall-Lieutenant Graf von Salis als Wirklicher Geheimer Rath und als Oberst-Hofmeister des Erzherjogs Franz Karl, und der Graf Moritz von Dietrichstein als Oberst-Hofmeister Ihrer Majestaͤt der juͤngern Koͤnigin von Ungarn vereidigt worden.
Spanten.
Die von Zumalacarreguy im Namen des Don Carlos erlassene (bereits vor einigen Tagen erwahnte) Proclamatton lautet folgender⸗ „In dem Augenblick, wo die tapferen Navarresen die
Rebell, Don Manuel Lorenzo, sie zu unterdruͤcken, und bekundete ouleich sein: Barbarei dadurch, daß er den unsterblichen Don Zantos de Ladron in den Gräben von Pampelona erschießen ließ, wosuͤr er von dem Range eines Oberst-Luieutenants zum Vice-Koͤnig erhoben und ihm der Ober-Besehl in der Provinz übertragen wurde. Quesada und Rodil waren menschlich im Vergleich mit Lorenzo. Die am 14. Oktober von ihm erlassene Proclamation zeigt seine blutduͤrstigen Absichten und seinen
Wunsch, die unschuldigen Einwohner durch seinen grausamen
Despotismus zu vertilgen. Wie verschieden hiervon war das Benehmen, welches die Vertheidiger der Legitimitaͤt gegen ihre Feinde gezeigt haben! Obgleich nicht im Besitz befestigter Staͤdte, und bestaͤndig von einer vierfach staͤrkeren Macht verfolgt, haben sie die unglücklichen Gefangenen geachtet, den Verwundeten aͤrzt— lichen Beistand geleistet und auf alle Weise fuͤr sie gesorgt.
Statt diesen Handlungen der Menschlichkeit zu entsprechen, ha—
ben unsere verstockten Feinde die Kriegsgesetze verachtet und ihre gerühmte Menschenliebe artete in die abscheulichste Unmenschlich— keit aus; denn gleich den, nach Menschenblut duͤrstenden Tigern haben sie nicht nur diesenigen Personen, welche unter meinem Befehl standen, erschießen lassen, sondern auch mit ihren Dol— chen und blutgefaͤrbten Bajonnetten die Kranken und Verwunde— welche von allen civtlisirten Nationen geachtet wer— ermordet. Ihr unmenschliches Verfahren zwang mich zuletzt, das Recht der Vergeltung zu ergreifen, und, um das Blutvergießen zu hemmen, befahl ich, daß sfuͤr jeden ermordeten Royalisten fuͤnf Gefangene erschossen werden sollten. Diese strenge Maßtzregel hielt sie nicht ab, die Royalisten, welche in ihre Haͤnde fielen, zu erschießen und mit kaltem Blute ihrer wilden Barbarei zu opfern. Dessenungeach⸗ tet konnte ich, da die Zahl unserer Gefangenen die der ihrigen so sehr uͤberstleg, dem Flehen so vieler Ungluͤcklichen nicht wider— stehen, und ich setzte sie entweder in Freiheit, damit sie in ihre Heimath zuruͤcktkehren konnten, oder ich gab ihnen Waffen, die sie dringend verlangten, um gegen ihre eigenen Kameraden zu fechten. Dies kluge Benehmen wurde von den Rebellen verach— tet, die nicht nur ihre Grausamkeiten fortsetzten, sondern sich auch aller revolutionnairen Maßregeln bedienten, um die unru— higen Provinzen zu verwuͤsten. Der Rebell Quesada er— ließ grausame Proclamationen, der treulose Rodil mach— te andere bekannt, welche Blut und Zerstoͤrung athmeten, und der Verraͤther Lorenzo hat endlich jene durch seine schimpf— lichen Cirkulare bestätigt, indem er es sogar bedauert, daß sie nicht zur Ausfuͤhrung gekommen sind. Deshalb habe ich, mit Beiseitsetzung aller Nachsicht und Ruͤcksichten, die ich bis jetzt gegen die Feinde beobachtete, Folgendes beschlossen: „„Art. 1. Alle dem Feinde abgenommenen Gefangenen sollen, ohne Ruͤck— sicht auf ihren Rang und Stand, als Verraͤther gegen ihren le— gitimen Fuͤrsten, erschossen werden. Art. 2. Bei allen Corps un— ser meinem Befehl soll das Losungswort „Sieg oder Tod“ ange⸗ nommen werden, bis der Feind seinen Befehl, keinen Pardon zu geben, widerruft. Art. 3. Da ich haͤusig Beweise gehabt
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habe, daß in den Reihen des Feindes sich Viele befinden, die
der gerechten Sache ergeben sind, die aber, wegen der Entfer— nung oder der Wachsamkeit ihrer Unterdruͤcker sich nicht hierher— begeben koͤnnen, so mache ich, vermoͤge det von unserem Herrn mir ertheilten Vollmachten und in Uebereinstimmung mit seinen wohlwollenden Absichten, bekannt, daß ich diejenigen, welche uͤber— gehen wollen, nicht nur aufnehmen, sondern auch nach ihren Verdiensten auszeichnen und belohnen werde.
Lecumberri, 1. Nov. 1834. Thomas Zumalacarreguy.“
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Berlin, 25. Nov. Die Landes, Kultur-Gesellschaft zu Arnsberg hat den Ober-Bergrath und Professor Dr. Noͤggerath zu Bonn „zur Befoͤrderung ihrer statutenmaͤßigen Zwecke“ zum Ehren⸗-Mit liede erwaͤhlt.
— Die kurzlich von dem Koͤnigl. Ober-Berg-Amt fuͤr die Rhein-Provinz veranstaltete und in Druck erschienene „Nach— weisung der im Jahre 1833 auf sammtlichen Berg- und Huͤt— tenwerken, Sasinen, auch Haupt-Steinbruͤchen des Koͤnigl. Rheinischen Haupt-Berg-Distrikts stattgefundenen Forderung und Production, deren Gelbdwerth, Ausbeute und Zubuße, Zahl der Zechen, Huͤtten, und Hammerwerke, so wie der darauf an— gefahrenen Arbeiter“, gießt felzendes summarische Resultat:
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. , eb d,, 3 1 23 Geldwerth der Foͤr⸗ ; . . 82 3 3 31 . na Art der Werke. * 22 derung und Pro⸗ 15 . duetion. 1 —— — 2 — — r TB . . . CC , S Rthlr. Sgr. Pf. vs 139 2 . 7 — 1. Metallische Werke. ; 9 lo. is i, 33,3 14 2 Il. Steinkohlenwerke .. 8 3755 89, 142 15 2 III. Braunkohlenwerke. 2 — 923 96,79 6 3 ld, nen V. Alaun- u. Vitriolwerke 1 310 de 3 18 3 VI. Haupt⸗Steinbruͤche 404 — 15431 132,073 28 4
Summa . . 1304 3531 17,78 116, 27,8934 119
Literarische Nachrichten.
Allgemeines Deutsches Conversations-Lexikon fuͤr die Gebilde— ten eines jeden Standes, mit den gleichbedeutenden Be— nennungen der Artikel in der Lateinischen, Franzoͤsischen, Englischen und Italiänischen Sprache, nebst der Deut— schen Aussprache der Fremdwoͤrter. In 10 Banden. Herausgegeben von einem Vereine Gelehrter. Leipzig, Gebruͤder Reichenbach.
Der sich mannigfach haͤufenden Erscheinung von Real-Ency⸗ elopaͤdieen und Conversations-Hanibuͤchern liegt ein allerseits ge⸗
fuͤhltes Bedurfniß der Intelligenz unserer Tage zum Grunde. Nur wird es fast schon zu sichtlich, daß die eine Erscheinung die andere uͤberholt und uͤberbietet. Zu diesem absichtlichen Ueberbieten ge sellt sich naturlich eine etwas konfuse Wirthschaft und Haushaäl⸗ tung, bei der das leitende Prinzip der Herausgeber selbst ge— stoͤrt wird, und die Handels-Speculation verwirrt und schwaͤcht auch am Ende den guten Willen des Publikums. Das Brock⸗ haus'sche großere Conversations⸗Lexikon hat das Verdlenst, den Anstoß zu dieser Lawine von ahnlichen Handbuͤchern gegeben zu ha⸗ ben, die den Jahrmarkt zu uͤberfluthen droht. Das Beduͤrfuiß des Fortschreitens, der Erweiterung und Ausdehnung bis auf die Inter⸗ essen der Gegenwart brachte neben der gebßeren Encyklopaͤdie aus gedachter Offizin noch ein „Conversations Lexikon der neuesten Zeit“ hervor, das aber, statt einen gedraͤngten uͤbersichtlichen Complex der ephemeren Erscheinungen des Tages zu geben, sich uber die Maßen in biographische Detalls verliert, und doch in seiner Abgerissenheit von dem Interesse der Vergangenheit keine Selbststaͤndigkeit gewin⸗ nen kann. Auch wurde daͤsselbe, ehe es noch vollendet war, durch das Erscheinen einer neuen Ausgabe der großeren Real-Encyklopaͤ⸗ die, welche der Hauptsache nach jenes in sich absorbirt, unnuͤtz ge—⸗ macht. Um so erfreulicher ist das langsame Gedeihen des obgedach— ten Reichenbachschen „allgemeinen Deutschen Conversations⸗-Lexi⸗ kons“, das allen Anforderungen eines gebildeten und eines sich bil denden Publikums auf eine eben so einsichtsvolle als umfassende Weise entspricht. Die Kenntniß der alten und neueren Sprachen kann nicht allgemein ins solchem Grade vorausgesetzt werden, daß eine Unterstuͤtzung in linguistischer Hinsicht, wie sie dies Werk be— zweckt, unndthig und unwillkommen zu nennen waͤre. Außerdem uͤberzeugt uns eine Vergleichung mit anderen neu erschei— nenden Werken derselben Tendenz, daß hier in technologi— scher, naturwissenschaftlicher, agronomischer und gemeinnuͤtziger Hinsicht ein uͤberwiegender Reichthum und eine auserlesene Man— nigfaltigkeit, die fast erschöpfend seyn duͤrfte, anzutreffen ist. Dazu kommt, daß der jetzt an die Spitze des Gelehrten-Vereins getretene Herausgeber, Dr. Weiske, der als Kenner Orientalischer Literatur seinen Ruf begruͤndete, ganz besonders fuͤr die Kreise seiner speziel—⸗ len Interessen sich in einer ansehnlichen Reihe gedraͤngter, umfassen⸗ der und geschmackvoller Artikel thaͤtig erwiesen hat, ünd so auch in diesen, den populairen Beduͤrfnissen ferner liegenden Gebieten einem gelehrteren Publikum ein erfreuliches und bequemes Geschenk gebo— ten wird. Daß das Werk alle einzelnen Vorzuͤge fruͤher erschiene⸗ ner Lexika in sich vereinigt, durfte den Herausgebern kaum zum be— sonderen Verdienst angerechnet werden. Von demselben sind bis jetzt 19 Hefte herausgekommen, jedes von 14 großen Oktav⸗Bogen und im Preise von 11 Sgr. Auch in letzterer Bözsehung kann das Handbuch als empfehlenswerth hervorgehoben werden.
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Meteorologische Beobachtung. (1834. Morgens Nachmitt. Abend Nach einmaliger 25. Novbr. 6 Uhr. 2 Gtr. 10 Uhr. Beohachtung.
Luftdruck. ; 338, 33 Par. 337, 0 Par. 386, 3 Par. Quellwärme 8 s 9 R. Luftwaͤrme . 0,8 R. - 3,02 R. C Y Rg 0 9 Thaupunkt — G62 0 R. . 6,1 e R. — 2,20 . Fluwärme O0” R.
Dunstsqͤtt a. 91 . 79 pCt. 79 Ct. Bodenwärme 2,5 9 R. Better. neblig. truͤbe. truͤbe. ö ö Wind w 66 SSD. SSDO. Ausduünsl. 0, o 16 Rh. Wolkenzug — SSD. — Niederschlag 6.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21 November. Niederl. wirkl. Schuld B62]. 58 do. 99) Kanz- Bill. 223 418 Amort. 91. 338 7A 384. Preuss. Prüm. -Scheine 1097 do. A3 Anl. —. 335 27.
Ausg. Schuld —. Russ. 985. Oesterr. Span. 5 3 57.
Antwerpen, 20 November. 23 283. Guehhard A5. Zinzl. 18. Cartes M. Hamburg, 24. November.
1092. Ilope in Cert. 974. Preuss. Prüm. Scheine Schatz-Oblig. 983. Portug. 793.
London, 18. November. conipt. 91. Cortes 53. Holl. 28 825. 58 983. Columb. 313. Mex. Al.
Span. 53 AM
Engl. Russ. Holn. 1342.
Cons. 33 pr. Fort. S5. Enkl. Russ. 1663. Griech. 30. Bras. 78.
St. Petersburg, 18. November. London 3 Mt. 10175 Hamburg 3 Mt. 92 Faris 3 Mt. 1115. Silber-Ruhel 359. Wien, 21. November. A5 91 2. Bank-Aetien 1281.
at, B n
53 Met. 9031. Neuss Anleihe v.
1834 3552.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 27. Nov. Im Schauspielhause: Nehmt ein Exempel daran, Lustspiel in 1 Akt, vom hr. C. Toͤpfer. (Dlle. Bauer, Kaiserl. Ruffische Hof-Schauspielerin: Die Frau, als Gastrolle.) Hierauf: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abth. vom Dr. C. Töpfer. (Dlle. Bauer Leopoldine.)
Freitag, 28. Nov. Im Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abth., mit Ballet. Musik von Spontini. (Herr Eichberger, vom Stadttheater zu Leipzig: Cortez, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: 15 La seconde représentalion de: Un Matelot, drame-vaudeville nouveau en 1 acte. 2) Partie et Revanche, vaudeville en 1 acte, par Scrihe. 3) Los, ou: Lamanl prété, vaudeville en 1 acte, par Scribe.
Sonnabend, 29. Nav. Jin Opernhause: Die Lichtenstei⸗ ner, dramatisches Gemaͤlde in 5 Abth., mit einem Vorspiele, von Bahrdt.
Im Schauspielhause: Representation extraordinaire au häönéstee de Mr. Francisque, le spectacle se composera de: I) Une heure de mariage, comédie en 1 acke et en prose. par Mr. Elienne. 2) Le Sauveur, vaudeville nouveau en 3 actes, par Mr. Halevy. 3) Un divertissemenkt, exècuté par les premiers sujets du ballet. (Dans la piéce du Sauveur, Mr. Hoguet remplira, pour eette fois senlement, le rsle d' Arthur.)
Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet-Verkauss-Bu— reau zu folgenden Preisen zu haben: Ein Billet zum Balkon und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Da zu dieser Benefiz⸗Vorstellung Abonnements nicht guͤl— tig sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements-Plaͤtzen ersucht, bis Freitag den 283sten d. M. Mittags 12 Uhr bestim— men zü lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wollen, widrigenfalls bdiesclben anderweitig verkauft werden muͤssen.
Königstädtisches Theater.
Donnerstag, 27. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Das Koͤnigreich der Weiber oder: Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Genee. Die Musik ist vom Musik Direktor Kugler arrangirt. Vorher: Der Weiberhasser, Lustspiel in 1 Akt, ven L. Angely.
Freitag, 8. Nov. Norma, Oper in 2 Akten. Bellini.
Musik von