1834 / 331 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

daß es im mindesten beschaͤdigt wurde, wieder flott zu machen. Die Engl. Flotte soll unverweilt nach Malta zuricksegeln. d. ist auch die unter dem Befehl des Admirals Has⸗— von Samos zuruͤckkommend, Der Kaiserlich DOesterreichische Gubernial⸗Rath und General ⸗Konsul in Aegyp⸗ hier angekommen.

Am 18ten san Bey stehende Tuͤrkische Escadre, in den Hafen dieser Hauptstadt eingelaufen.

ten, Herr Laurin, ist von Palermo zur See Der Gesundheits Zustand bessert sich.

,

Berlin, 27. Nov. Ueber die Resultate der Regulirung gutsherrlichen und bäuerlichen Verhaͤltnisse und Gemeinheits ebungen in der ProsSvinz Posen im Laufe des vorigen Jah—

der Auf res gehen uns folgende Mittheilungen zu:

Es sind im Gange gewesen und resp. angemeldet worden:

1) Regulirungen von ganzen Gemeinden zum Eigenthum ih—

rer Hoͤfe

uberhaupt ..

vorbereitet und als beendigt zu betrachten: 12 Regulirungen zum Eigenthum bei ganzen Gemeinden 2) Ablssungen

uberhaupt. Was die Zahl und die gewesenen Prozesse betrifft, so wurden beseitigt: 1) durch rechtskräftige Entscheidung 2) durch Entsagung der Klage 3) durch Vergleich

Schwekend sind geblieben in erster Instan z in zweiter in dritter in der Rekurs - Instanz ; wann rm, mne, 85 „Die Folgen dieser Regulirungen“, so schreibt man aus Posen, „treten in unserer Provinz im Allgemeinen augenfaͤllig hervor, besonders da, wo die ersten Jahre der neuen Verhaͤlt— nisse uͤberwunden sind, und eine gewerbthätige Population gefun⸗ den wird; und wenn sich an manchen Orten die Resultate min— der sruchtbar zeigen, so ist doch der Keim zu raschen Fortschrit— ten gelegt, und es läßt sich mit Sicherheit erwarten, daß die Kultur des Bodens der uͤbrigen Industrie in dieser Provinz voraneilen, und daß die National⸗Erziehung und oͤffentliche Ord— nung den Landmann bald in dem Sinne fuͤr Gemeingeist und Vaterland liebe wesentlich vorgeschritten finden wird. Eine höͤchst erfreuliche Erscheinung ist es, daß auch die Gutsbesitzer eine rasche und guͤtliche Ausgleichung dem prozessualischen Verfahren vorziehen und sich gern bereit zeigen, zu gemeinnuͤtzigen Zwecken, . B. zu Landdotationen der Schulen 2c. mitzuwirken. Die Regierung hat im Oktober 1832 einen Fonds von 10,000 Rthlr. zur Niederschlagung, und einen Kredit von 126,000 Rthlr. zur Stundung der Kosten bewilligt, und dadurch die Mittel ge— waͤhrt, Vergleiche zu befoͤrdern und billigen Wuͤnschen der In— teressenten mit Liberalität entgegen zu kommen. Numerisch Jas— sen sich die wohlthaͤtigen Folgen dieser Maßregel nicht darstellen. Sie haben sich aber vorzuͤglich darin geaͤußert, daß das Ver— trauen der Parteien zu dem Verfahren der Staats-Behoͤrde ge— stiegen ist, wie das verhaͤltnißmaͤßige Abnehmen aller bedeuten— den Prozesse ergiebt.“ ie oͤkonomisch technologische naturforschende Gesellschaft * Görlitz hielt am 13ten d. M. ihre erste Versammlung. Es amen dabei mehrere sehr interessante Abhandlungen und Bemer— kungen zum Vortrage, von denen einige zum Druck befoͤrdert und veröffentlicht werden sollen.

—— 0

Königliches Schau spüiel.

Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Aufuͤgen, nach einer alten Novelle von Raupach. Indem wir dieses neuesten Pro— dukts des unter unz wohnenden Dichters nicht nur wegen seincs poe— tischen Wertbes, sondern auch wegen des Beifalls, den es ge— funden, gedenken, wollen wir nur zuvoͤrderst uns uͤber das Wort „neue ste“ erklaͤren, was keinesweges so zu verstehen ist, als hätte der Dichter es eben jetzt erst vollendet; nein, schon seit länger als einem halben Jahre hat er es dieser Bühne uͤbergeßzen, und nur gewisser Hindernisse halber ist die Darstellung mit seiner Zustim⸗ mung verschoben worden. Zwei oder gar drei neuere Schauspiele hat er seitdem verfertlgt, die auch, wie verlautet, bald zur Auf⸗ fübrung kommen werden. Da Raupach erst 50 Fahr alt ist, so darf man von seiner Produktivität, bei dem fortgesetzten Fleiß, den er seit den zehn Jahren seines hiesigen Aufenthalts angewendet dat, in den naͤchsten 20 Jahren einen Reichthum von Schauspiclen erwarten, die zusammen einen sehr betraͤchtlichen Buͤhnenschatz aus= machen und an Zahl vielleicht den dramatischen Produkten von Lope de Vega gleichkommen möchten. Lope de Vega wurde 75 Jahr alt, und eben darum hat Ref. dem Herrn Raupach nur noch 25

ahre zugemessen, was indessen den Wunsch nicht ausschließt, daß sein Leben in dem Interesse der Deutschen Bühne noch über das von Lope erreichte Alter hinausreichen möge. Schon das vorliegende Schauspiel giebt uns einen triftigen Grund dies zu hoffen, denn der Dichter hat sich darin gewissermaßen verjüngt, wenn, man an⸗ ders befugt ist, den Ruͤcktritt aus dem Reiche der Geschichte der Hohenstaufen, Cromwells u. s. w in die Welt der Phantaste eine Verjuͤngung zu nennen. Zwar hat er, wie der Titel besagt, se ine „Corona“ nach einer alten Novelle gedichtet, aber die Novelle an sich war es n nicht, zu der er gleichsam seine Zuflucht genom— men, sondern weil sie der Depositair eines phantasicreichen dramati— schen Stoffes war, der gelegentlich seiner Phantasie begegnete, und ihm dasjenige darbet, was er freilich eben so leicht und' gut hätte erfinden konnen. Ob wir die Gabe aus erster oder zwelter Hand empfangen, kann uns ganz gleichguͤltig seyn; wir haben nur zu fra— e; ob der Empfänger ihrer werth war? Das Theater-Publikum

at darauf zweimal ein sehr vollstimmiges, fast möchte man sagen einstimmiges Ja zur Antwort gegeben; indeß mogen wir uns hei

5959 Davon sind seit der Organisation der General. Kommission fur die Provinz Posen . Ausfuhrung gebracht, oder dazu vollig

1381

Lage der im Jahre 183533 im Gange

1311

aller Achtung für die Stimme des Publikums doch damit nicht be— nugen und wollen uns vielmehr nach ,. Grunden des Bei⸗ alls umsehen. Das Aufsuchen wird uns nicht schwer; die Gründe kommen uns entgegen. Denn erstlich hat der Stoff selbst Ge— halt, und ein innerer Gehalt ist das erste und gemeinhin auch, das beste an einem Kunstwerk. Ein Mann, den man wohl als Autoritaͤt anführen darf, da er selbst dramatifcher Dichter ersten ,. zugleich auch der wiefsinnigste Kunst— richter war, wie denn beides in einem wahren Genie immer beisammen ist; kurz, Gothe sagt: Man kann zwar nicht leugnen, daß das Gente, das ausgebildete Kunst- Talent durch Behandtung aus Allem Alles machen und den widerspenstigsten Stoff bezwingen kann. Genau besehen, entsteht aber alsdann immer mehr ein Kunststuͤck als ein Kunstwerk, welches letztere auf Gegenstand beruhen soll, damit uns zuletzt die Behandlung durch Geschick, Mühe und Fleiß die Wurde des Stoffs nur desto gluͤck licher und herrlicher entgegen bringe. Einen solchen Gehalt hesitzt das in Rede stehende Stück; Vzlkerhaß, die Zwietracht der Fursten, Familienhaß und feindseliger Bruderstreit, wie verderblich' sie fur die Mitlebenden sind, haben, wie die Geschichte der Poesie aller Nationen bezeugt, immer der Kunst, namentlich der dramatischen, einen reichen und wohlthaͤtigen Stoff geliefert; Atreus und Thiest, Etcokles und Polyntees, Romeo Montecchi und Julia Capulet, Ju⸗ lius von Tarent und Guido, Don Manuel und Don Caͤsar sind bekannter und beruͤhmter in dem Reich der dramgtischen Poesie, als der Geschichte und Sage. Ez ist wohl uͤberfluͤfsig, den Grund anzufüͤbren, warum dle Dichter nach solchen Stoffen haschen; Liebe und Haß sind Geschwister; je enger das Band, je zar⸗ ter das Verhaͤltniß, aber auch desto empfindlicher der Riß die— ses Bandes, und desto gefaͤhrlicher und furchtbarer, wenn die aus Liche in Haß verwandelten Gemüther durch Macht oder Charakter— kraft , . sind. Liebt den Naͤchsten und guten Rachbarn und desgleichen, ist das Gebot aller Sittenlehren, aber überall in allen Landen und an allen Orten zanken sich Nachbarn desto mehr,

je naher sie an einander gerückt sind; Bruder und Schwester wer⸗

ben um das Mein und Dein, um eine Stecknadel und ein Schnupf⸗— tuch in Zorn entbrannter, wie Achill und Hektor, und liefern die schöͤnsten Stoffe zu Tragödien oder Tragikomßdien; es kommt nur auf das Talent des Dichters an, wie er sie zu gebrauchen versteht. Und der Gebrauch, den Herr Raupach von diesem fuͤr das Drama so ergiebigen und gunstigen Stoff gemacht hat, das eben ist der zweite Grund fur den Beifall, den seine „Corona“ erlangte; mithin, um an unsere oben citirte Autorität zu erinnern, konnte der Beifall nicht fehlen, da die Behandlung sich des Stoffs so bemaͤchtigt hat, daß sie denselben, dem Zwecke des Dramg's gemäß, faßlich und würdig allen aufmerksamen und empfaͤnglichen Zuschauern und Hörern entgegenbringt. Hier ware denn freilich der Beweis dieser Behauptung zu führen, der nur durch genaue Betrachtung der Theile und ihres Zusammenhangs mit dem Ganzen geführt wer— den kann. Aber dazu reicht leider der diesem Artikel in diesen Blaͤt⸗ tern bestimmte Raum nicht hin; wir wollen uns demnach nur auf Eins beschraͤnken, namlich darauf, daß, da jedes Drama einer Expo⸗ sition bedarf, die Expositions Scenen aber ihrer Natur nach nicht die Handlung selbst sind, Alle, die das Schauspicl mit bewußter Kenntniß dessen, was es leisten kann und soll, und mit redlichem Sinn besuchen, auch Lust und Ruhe haben muͤssen, zuvdörderst zu vernehmen, wovon gehandelt seyn soll. Damit soll ubrigens kei⸗ nesweges das Wort geredet werden, Allem, wie es dem Dichter in Wort und That beliebt hat; aber wenn Manches, unbeschadet der Beut⸗ lichkeit der Handlung, haͤtte abgekuͤrzt werden können, so werden wir doch durch die geist-⸗ gedanken- und bilderreiche Sprache des Dichters so vollkommen befriedigt, daß wir eben kein Verlangen nach einer rascheren Bewegung tragen. Uebrigens muͤssen wir dem Fleiß und der ernstlichen Anwendung der mimischen Talente unbedingt, dann insbesondere dem Herrn Rott, der mit großen Mitteln seiner Darstellungskraft ganz an seiner Stelle war, pflichtmäßig der mi— mischen Darstellung unsern Tribut zollen; gleich ihm Herrn Grua, der immer hervorragt, wo die Rolle ihn zur Begeisterung erhebt; auch Frl. v. Hagn in allen Scenen, wo sie nicht bis zum Tragifchen gesteigert wird. Eben so darf Herr Wauer nicht mit Stillschweigen übergangen werden.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach elnmaliger H Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

,. - 335, 32 Par. 335, 06 Par. 33 1,23 Par. Quellwärme 8, s ) R. Luftwaͤrme - 0, R. 4 1,8 6 R. 4. 0.70 R.

Thaupunkt l, 8 9 , , Flußwärme 0, 9 9 R. Dunstsattg. 86 vCt. S3 pCt. s3 pCt. Bodenmwärme 2,990 R. Tit. . . gin . . Lusdünst. 0, o 19 Rh. Wolken ug . W. RMiederschlag 0, oz o 9ntz.

1834. 26. Novhr.

REerliner Börse. Den 27. November 1834.

Amtl. Fonds- und Geld- Qours. Zettel. Dr, ,,,. 1600 9 6 60 9907 90] 9] 98] 98] 377 101 102

Wechsel- Cours.

mer Tem

St. Schuld- Sch. Pr. kngl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Swłeh. Kurm. Ohl. m. l. C. Ncum. Int. Sch. do. HBerl. Stadt - Ohl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Woentpr. Pfandbr. Grosshr. Pon. do.

Ostpr. Psandbr. homm. do. Kur- u. Neum. do. Schlenische do. R kat. C. d. K. n. X. TZ. Sch. d. . u. X. Holl. vollw. Duk. Neue do. Criodriehr'd'or .. Didconto ..

171 1 13 3 Prerise Cour Hr. ld. e m a0 1523 1521 6 253

102

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Amsterdam dito

Hamburg

dito London Paris Wien in 20 Rr. Angshbur 5 ö. Leipzig Frahfurt n. M. WX. etershurg Warschau

Kurꝝ. 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Alt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch. Kurz

29m 103 103;

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 22 November.

Niederl. wirkl. Schul! S2. 53 do. 99, Ausg. Schuld —. kKanz-hill. 2213. A7 Amort. 9d. 353 72 Russ. 981. Oegterr. 968i. 'reuss. l'rim. Scheine 1077 do. A5 Anl. —. Span. S3 M3. 33 27.

Ant werpen, 21. Noremher. 33 287. Guehhurd MS. ELintzl. 153. IIumhburg, 25. November.

Enzl. Russ. 1923. Il10pe in Cert. 974. H'reuss. 'rim. Scheine

lIHoln. 1433. Schatz Ohligs. .-. Hortuz. 793. Wien, 22. Novembér.

Spun. d 3 A5 Cortes Al.

53 Met. 99 . Noue Anleihe v.

A3 915. Bank-Actien 1277. 1831 5503.

einem wuͤrdigen

Königliche Schausopiele.

Freitag, 28. Nov. Im Opernhause: Jessonda, 3 Abth.,, mit Tanz. Musit von L. Spohr. (Herr Eich vom Stadttheater zu Leipzig: Nadori, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Un Matelot, drame- vaudeville nouveau en 1 acte. Parrain, comédie en 1 acte, par Scribe. marier, vaudeville en 1 acte, par Scrihe.

Sonnabend, 29. Nev. kesche, Schwank in 1 Akt, vom Dr. C. Toͤpfer. Hierauf: 7 Venefiz⸗Vorstellung, Posse in 1 Akt und in 5 Abth. Und; Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt,

Im Schauspielhause: bénésice de Mr. Francisque, 1) Une heure de mariagèe, par Mr. Etienne. actes, par Mr. Hlalevy. les premiers sujets du ballet. Mr. Hoguet remplira, pour cette fois seulement, d Arthur.)

Königstädtisches Theater.

Freitag, 8..f Nov. Norma, Oper in 2 Akten. Musik n Bellini.

Sonnabend, 29. Nov. Der boͤse Geist Lumpacivagabunnt⸗

3) Un divertissement,

verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Frieh⸗ Genee. Vorher:

Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angi

Neueste Nachrichten. Paris, 21. Nov,. Gestern arbeitete der Koͤnig mit din nach Neuilly.

seines Souverains uͤberreicht, worin dieser den Tod des Her . anzeigt. Der Koͤnig wird deshalb auf acht Tage Tran anlegen.

erwartet.

auswaͤrtigen Angelegenheiten Besuche von dem Englischen, ßischen, Sardinischen, Amerikanischen, Tuͤrkischen, Russischen und Hesterreichischen Gesandten.

Gestern fruͤh sind zwei Depeschen

rium der auswaͤrtigen Angelegenheiten eingetroffen. Er hat n Konferenz mit Lord Wellingion gehabt, welcher, wie es heiß,

jedoch nur unter gewissen Bedingungen. erfahren, worin diese Bedingungen bestehen, glaubt jedoch, di sie Beziehung auf Spanien und Portugal haben.

Herr Humann ist noch nicht angekommen. Alle uͤbriy Minister haben ihre respektiven Hotels wieder in Besitz genoln men. Seit dem Wiedereintritte des Herrn Thiers hat man en außerordentliche Thaͤtigkeit in den Bureaus seines Ministeriums wahrgenommen. Telegraphische Depeschen sind nach allen Wal ten hin abgeschickt worden, wie man glaubt, um seine Ruͤckleht in das Kabinet zu melden.

Gleich nach dem Wiedereintritte der Doctrinairs sind einhh Stellen von

Dem Courrier frangais zufolge, haben mehrere Mh glieder des dreitägigen Ministeriums eine Denkschrift aufgesel die sie ihren Kollegen in den Kammern mittheilen wollen, in worin sie die Intriguen darlegen, die ihren Eintritt ins Min sterium und die verschiedenen Umtriebe, welche die Doctrinalirs schon seit lin gerer Zeit vorbereitet hatten, um Herrn Dupin zu mystisiciren

Seit 5 oder 6 Tagen bietet die Boͤrse fortwährend diu nämliche Schauspiel dar. Im Anfange steigen sogar; allein gegen den Schluß der Boͤrse hin gehen s wieder zuruͤck. In den Spanischen Effekten werden selbst i comptant immer weniger Geschäfte gemacht.

In Algier soll das Geld so knapp seyn, daß man 18, ja mib unter 25 pCt. dafuͤr zahlen muß, und daß keine Wechsel unän 3 pCt. fuͤr den Monat discontirt werden; es sollen in Fohz dessen mehrere Arbeiten, die man sonst vorgenommen haͤtte, lin terblieben seyn. ;

In einem Schreiben aus Bayonne vom 16ten d. hel es: „Das von den Einwohnern Riosas und Riberas gegeben Besspiel ist von der Bevölkerung der umliegenden Orte“ nahh geahmt worden, und Alles bietet dem General Mina seine Dienst an. In den Gebirgen haben sich viele kleine Banden, die Mn Truppen der Königin mehr Schaden zufuͤgten, als alle Streb kraͤfte Zumalacarreguys in der Ebene, zu Gunsten M na's erklärt, und nachdem sie den Karlisten die Communication abgeschnitten. ziere abgeschickt worden, um ihre Manöver zu leiten. Die Km listen ziehen sich in die entlegensten Theile des Landes zurlt der Hunger wird men. pelong vorbeikamen, wurden zersprengt.“

Kabinets- Courier habe dem General Capitain von Catalo nich, General Llauder, die Ernennung zum Kriegs-Minister uͤben bracht, und dieser habe sie unter der Bedingung angenommen, daß die Spanische Regierung ein System befolgen solle, welcht mit den Wuͤnschen der Cortes und des Volkes mehr überein stimme. Es war zu Barcelona ein neues Freiwilligen-Batailllo gebildet worden, welches, als es seine Waffen erhlelt, sie nichl eher niederzulegen schwur, Fuͤnf Bataillone waren schon sruͤher organisirt.

Heute schloß 5proc. Rente pr. Comßlt. 105. 75. sin Coin, 105. 90. Zproc. pr. compt. 77. 45. siu Cour. 77. 60. Hpre⸗ NVeap. pr. eompt. 95. 55. sin cour. 95. 70. Iproc. Span Rente 437. Zproc. do. 273. Cortes 38. Ausg. Span. Schuh 155. Guebhard 451.

Frankfurt a. M., 21 Nov. DOesterr. 5proc. Metall

21proc. 53. —. 1proc. 23

99 , 99e. 4proc. 911. 91 I.

Bank⸗Actien 1526. 1524 Pari. Oblig. 1393. 1390 Foose t 100 Gulden 209, G. Preuß. Praͤm. Sch. 59; 59. do. Aprös— Anl. gü. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 gz. 96 13. Poln, Loose 673. 673. proc. Span. Rente 437. 433.

25. 26.

Red acteur Cottες·-

Gedruckt bet A. W. Hayn—

1) La seconde reprèésentalion e 3) La lemorselss Im Opernhause: Die welße pn

von C. Dir Representation extraordinaire ̃ le sbectacle se composera . comédie en 1 acle et en pro] 2) Le Sauveur, vaudeville nouveau en . execulè (Dans la piéce du Sauen le yhsß (

oder Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Aln Sonntag, 30. Nov. Das Koͤnigreich der Weiber oder; 3

Die Musik ist vom Musik- Direktor Kugler arran

Minister des Innern und begab sich darauf mit der Konig

Der Gesandte des Großherzogs von Mecklenburg Schwerin nt dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten ein Schreisa

Der Fuͤrst Talleyrand wird heute oder morgen in Pm Der Admiral Rigny empfing gestern im Ministerium z .

des Herrn von Bacall

unseres ersten Gesandtschafts⸗Secretairs in London, im Mins

dem doctringiren Kabinette seine Unterstuͤtzung versprochen hi! Man hat noch niz

Bureau,Chefs in den Ministerien neu besetzt wornnl

ihr Ausscheiden aus demseiben begleiteten, so ni

sind die Course fest un

sich zu Guerillas form Es sind O

sie aber bald noͤthigen, wieder hervorzukon Einige Haufen, die vor wenigen Tagen fliehend bei Pan

Ein Schreiben aus Barcelona vom 11ten d. meldet, cl

bis es den Feind gezuͤchtigt haͤKtö R

3Zproc. do. per /

Hpet ij bern

Preußische Staat

Allgemeine

——

Amtliche Nachrichten.

Kröhil des Tages.

Se. Masestaͤt der Koͤnig haben dem Prinzen Alexander der Niederlande Koͤnigl. Hoheit den Schwarzen Adler-Orden ö zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl, Hoheit der Prinz von Oranien, so wie Höchstdessen Sohn, Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Alexan— der, sind nach dem Haag, und

Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt— Dessau, so wie Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin, sind nach Dessau zuruͤckgekehrt.

. Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 1sten Gar de⸗Infanterie⸗Brigade, von Röder, von Posen. Abgereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Kämmerer, Ge— Heime Rath und Botschafter am Koͤnigl. Großbritanischen Hofe, Fuͤrt Esterhazy von Galantha, nach Wien.

Der diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister an dem Koͤnigl. Hannoverschen und Kurfuͤrstl. Hessi⸗ schen Hofe, so wie an mehreren andern Hoͤfen, Oberst Frelherr von Canitz und Dallwitz, nach Hannover.

Zeit ungs-Nachrichten. R 9 z

paris, 22. Nov. Gestern fuͤhrte der Koͤnig den Vorsitz im Minister⸗Rathe, und ertheilte darauf dem Marschall Géraro eine Audienz.

An der gestrigen Boͤrse hieß es, der Fuͤrst von Talleyrand habe sich bewegen lassen, die Botschafter⸗Stelle in London noch fernerhin beizubehalten.

Im Journal des Débats liest man: „Man hat heute die Antwort des Herrn Bresson auf das Schreiben erhalten, worin ihm der Herzog von Bassano anzeigte, daß er zum Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden sey. Hr. Bresson hatte den Posten nicht angenommen.“

Die von mehreren Blaͤttern gemeldete Ankunft des Mar— schalls Soult war voreilig; derselbe wird erst in 5 bis 6 Tagen in Paris erwartet.

Herr Dode de la Brunerie hat die Stelle eines Unter— Staats-Secretairs im Kriegs-Ministerium nicht angenommen. Es heißt jetzt, man wolle jenes Unter-Staats⸗Secretariat in zwei Abtheilungen theilen, naͤmlich in die des Materials und in die des Personals. Erstere werde den Herrn Martineau des Che— netz, und letztere den General Schneider zum Direktor erhalten. Die Sekundanten des Herrn Thiers haben auf das (gestern mmitgetheilte) Schreiben der Sekundanten des Herrn Pata fol— gende Antwort in die offentlichen Blaͤtter einruͤcken lassen: „Am vergangenen Montag fanden sich die Herren de la Rifaudiere und von Jumilhac bei Herrn Thiers ein, um ihm von Seiten des Herrn Paira eine Herausforderung zu uͤberbringen, welche sich auf mehrere Verhaftungen gruͤndete, die Herr Paira erlit⸗ ten hatte, und die er dem persoͤnlichen Hasse des Herrn Thiers zuschreiben zu muͤssen glaubte. Herr Thiers, der den Herrn BPaira niemals gekannt, und niemals mit ihm weder direkt noch nndirekt in der geringsten Verbindung gestanden hat, beauftragte

.

uns, uns mit den Herren de la Rifaudière und von Jumilhac ju verstndigen, um zu erfahren, uͤber welche persoͤnliche Belei⸗ digung sich Herr Palra beklagen zu muͤssen glaube. Wir bega⸗ ben uns am andern Morgen zu jenen Herren. Aber in der Un— terredung, welche wir mit ihnen hatten, erlangten wir bald die uUeberzeugung, daß es sich lediglich um eine politische Heraus⸗ porderung handelte, deren Wuͤrdigung wir dem Publikum Über, lassen, Und der zu entsprechen von Seiten des Herrn Thiers unverzeihlich seyn wuͤrde.

- (gez.) General Lascours. J. Chatry⸗Delafosse.“ . Das Journal de Paris erklaͤrt die Nachricht, daß Herr Paira ein Fenster am Wagen des Herrn Thiers durch einen Peitschenhieb zerschmettert habe, fuͤr grundlos.

. Herr Jakob Koechlin, ehemaliger Deputirter des Oberrheins, ist am 16ten d. zu Muͤhlhausen gestorben.

J Das Journal de Paris enthaͤlt Folgendes: „Eine De— pesche aus Bayonne vom 19sen d. meldet, daß Oraa am 15ten ine Recognoscirung nach Goyzueta unternommen hat. Die Junten haben sich nach Yanzi gefluͤchtet Am 18ten Morgens ist Oraa rasch auf Etchalar marschirt Mehrere der wichtigsten Personen der Karlistischen Partei waͤren beinahe in seine Haͤnde gefallen. Sie konnten ihm nur durch die schnellste Flucht ent— gehen, wobei sie alle ihre Papiere und Effekten zuruͤckließen. Die LKöoͤte Verwirrung herrscht unter ihnen. Alle? Nachrichten Tus daß sich, seit dem Votum uͤber oͤffentliche Stimmung wesent— Ministerium sich taͤglich mehr

3

-

ö.

Nadrid stimmen darin uͤberein, die Guebhardsche Anleihe, die lch gebessert habe, und daß das befestige.“ . Die Quotidienne macht zu dieser Mittheilung, die sich in denselben Worten auch im Moniteur befindet, folgende Be— merkung: „Das ministerielle Blatt enthält heute eine Nachricht, die eben so nichts sagend ist, als alle fruͤheren. Man hat schon so oft durch den Telegraphen melden lassen, daß die groͤßte Ver⸗ wirrung unter den Karlisten herrsche, daß man sich nach gerade nach einer andern Phrase umsehen spollte, ware es auch nur, um die Einfoͤrmigkeit zu vermeiden“

In einem Schreiben aus Bavonne vom 13ten d. heißt es;: „Ein hier angekommener außerordentlicher Courier bringt nns sehr interessante Nachrichten. Bisher hatten nur die Städte . 1 den vier Provinzen die Rechte der Koͤnigin unterstuͤtzt, das Landvolt hatie, sey es nun aus Zwang oder aus aufrichtiger Nei⸗

s- Z3eitung.

—m

—————

Berlin, Sonnabend den 296en November

gung, wenigstens an vielen Orten, der Sache des Don Carlos geholfen. Dieser Zustand der Dinge aͤndert sich nun sehr gluͤck⸗ lich durch Mina's Ankunft, dessen Name noch immer in Spa— nien eine Art von Zauber ausübt. Schon sind la Rioja und die Dorfer von Ribera in Masse aufgestanden, um die Sache der Christinos zu unterstuͤtzen. General Mina will nun selbst diese Bewegung, die fuͤr die Karlisten sehr nachthetlig werden kann, anordnen. In vielen andern Gegenden der insurgirten Provin⸗ zen dauert die Desertion unter den Karlisten fort, und man be— merkt unter denen, die zu den Truppen der Koͤnigin uͤbergegan⸗ gen sind, den Capitain Lanz, denselben, der im Unabhaͤngigkeits⸗ Kriege gekaͤmpft hat. Endlich haben auch diejenigen unter den Insurgenten, die in dem Kampfe beharren, kleine Niederlagen erlitten. Eine der wichtigsten fand bei Lesama statt; ein wohl organisirtes Bataillon wurde hier fast ganz durch die Truppen der Koͤnigin aufgerieben. Die Letztern bestan⸗ den nur aus 500 Fußgängern und 400 Reitern; die Fußgaͤnger waren aber von dem General Cordova, die Reiter von dem General Lopes befehligt, die ihren Leuten mit dem Beispiele der groͤßten Tapferkeit vorangingen. Ein anderer Vortheil der Trup⸗ pen der Koͤnigin war, daß sie vier Artilleriestuͤcke hatten, welche große Verheerung in den Reihen des Feindes anrichteten. Die Reiterei des Generals Lopes fuͤhrte ein sehr geschicktes Manoͤ⸗ ver aus, um die Karlisten zu hindern, sich durch die benachbar— ten Schluchten zu retten, und so errang man einen Sieg, der große Bestuͤrzung in das Lager der Insurgenten brachte. Wir erhalten zugleich merkwuͤrdigs naͤhere Angaben uͤber die geschick—⸗ ten Len dem Ober-General der Truppen der Koͤnigin getroffe— nen Anstalten. General Mina hat seine Armee in drei Corps abgetheilt, wovon das erste, von Lorenzo befehligt, hauptsaͤch⸗ lich bestimmt ist, die Insurgenten unter dem unmittelbaren Be— fehle des Zumalacarreguy zu bekaͤmpfen. Das Corps des Ko— renzo ist sehr zahlreich. Jaureguy mit einer minder betraͤchtli⸗ chen Truppenzahl hat den Befehl erhalten, die Karlistische Junta und die sie umgebenden Truppen zu verfolgen. Die Junta war den letzten Nachrichten zufolge zu Lerma. Iriarte endlich soll in Verbindung mit Ora den Don Carlos selbst angreifen, der den letzten Nachrichten zufolge zu Zunica war. Ein anderer General wird mit detaschirten Truppen die Ufer des Ebro be— wachen, wahrend Mina selbst mit einer Truppen-Macht, die man auf 19,900 Mann schaͤtzt, und die zu Pampelona organi⸗ sirt ward, sich nach denjenigen Punkten begeben will, wo seine Gegenwart von Nutzen seyn kann. Das erste Resultat bieser Verfuͤgungen wird seyn, die Communicationen zwischen den ver— schiedenen Corps der Insurgenten abzuschneiden. Nach einem von den Legitimisten von Bayonne verbreiteten Geruͤchte hatte bei Estella ein Gefecht zwischen den Corps des Lorenzo und des Zumalgcarreguy stattgefunden; sie behaupten, der Lötztere habe einen Vortheil errungen; aber die ganze Nachricht ist falsch, und man weiß nur mit Gewißheit, daß Lorenzo gegen Zumalacarre— guy ruͤckt.“

In einem anderen Schreiben aus Bayonne vom 17ten heißt es dagegen: „Es ist hier die Nachricht eingegangen, daß ein ganzes Bataillon des Zten leichten Regiments mit Offizieren, Ke fen und Gepaͤck zu den Karlisten uͤbergegangen ist. Die Desertion zeigt sich in allen Reihen der Armee der Koͤnigin. Auch in Catalonien steht die Sache der Royalisten gut, woran die Gegenwart des Obersten Plandolit keinen gerin— gen Antheil hat. Ein Privat-Schreiben aus Barcelona vom 11ten sagt: Ein gestern von hier nach dem Gebirge abgegange— ner Waffen-Transport ist den Insurgenten in die Haͤnde gefal⸗ len; wir sind leider geschlagen worden.“

Im Bon Sens liest man: „Gestern Abend verbreitete sich in ganz Paris das Geruͤcht, daß die Regierung am Mor— gen einen Courier erhalten habe, welcher die Nachricht uͤberbringe, daß allen Britischen Land- und See-Offizieren von Seiten des Herzogs von Wellington der Befehl zugegangen sey, sich unver— züglich auf ihre Posten zu begeben. Man fuͤgte hinzu, daß in Folge dieser Nachricht ein Minister-Conseil siattgefunden habe, in welchem beschlossen worden sey, sogleich eine Reserve von 200 Bataillonen zu bilden. Dies Alles wurde von dem General Roguet erzählt, welcher oft aufs Schloß kommt und bei dieser Gelegenheit in Lobeserhebungen uber die Festigkeit der Regierung ausgebrochen ist. Wir erwaͤhnen dieser Geruͤchte, ohne denselben eine besondere Wichtigkeit beizulegen.“ Das Journal du Commerce sagt ebenfalls: „Man sprach gestern Abend viel von der schleunigen Bildung von 200 Re— serve⸗Bataillonen. Der Effektiv-Bestand eines seden dieser Ba— taillone solle aus 29000 Mann bestehen, ohne daß die Anzahl der Offiziere groͤßer wäre, als bei den Linien-Infanterie-Batail⸗ lonen.“

Der Figaro, der bekanntlich seine fruͤher so pikante Op— position mit dem Dienste des Ministeriums vertauscht hatte, scheint bei diesem Wechsel seine Rechnung nicht gefunden zu ha— ben; denn das Eigenthumsrecht dieses Blattes foll am 1. De— zember oͤfffentlich versteigert werden, wobei 4000 Fr. als Mini— mum des Kaufgeldes festgesetzt sind.

Die zweite Vorstellung des „Pinto“ von Herrn Lemercier, welche gestern auf dem Theater der Porte St. Martin stattfin⸗ den sollte, wurde, weil bei der ersten Vorstellung einige politische Anspielungen von dem Publikum sehr laͤrmend aufgefaßt worden waren, auf Befehl des Ministers untersagt.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Nov. Gestern hielt der Koͤnig eine Geheime— Naths- Sitzung im St. James-Palaste, welcher der Herzog von Wellington, die Grafen von Jersey und Roßlyn, die Lords Lyndhurst, Burghersh, Ellenborough, Cowley und Maryborough, Sir C. M. Suiton, Sir H. Hardinge, Sir J. Becket und Herr Goulbourn beiwohnten. Unter den Personen, welche Au⸗ dienzen beim Koͤnige hatten, befand sich der Herzog von Graf— ton, welcher das durch den Grafen Spencer erledigte blaue Band erhalten hat.

Als dieser Tage die Herzogin von Kent und die Prinzessin

Victoria eine Spazierfahrt machten, warf sich eines ihrer Pferde mit Ungestuͤm zur Erde und wuͤrde den Wagen umgestuͤrzt ha⸗ ben, wenn nicht Herr Macklethwaite und ein Geistlicher, Herr Gould, hinzugesprungen waͤren und das wuͤthende Thier zur Ruhs ge⸗ bracht hätten. Ihre Königlichen Hoheiten konnten nun sicher aussteigen und bezeigten beiden Herren ihren herzlichen Dank. Der Erstere ist bei diesem Vorfaͤll so verletzt worden, daß er einen Wundarzt brauchen muß. .

In der gestrigen Sitzung des Geheimen-Raths, von der man eine provisorische Ernennung zu den verschiedenen Mini— ster⸗Stellen erwartete, wurde nur der Beschluß gefaßt, daß das Parlament vom 25sten d. M. an weiter bis zum 15. Dezember d. J. prorogirt werden solle.“

Die Times theilt in ihrem heutigen Boͤrsen-Bericht Fol— gendes als einen Auszug aus dem von dem Herzoge von Wel— lington an Sir Robert Peel abgefertigten Schreiben mit: „Ich habe von unserem Souverain den Befehl erhalten, eine neue Verwaltung zu bilden, und bin diesem Auftrage aufs schnellste nachgekommen. Es war schon laͤngst meine Ansicht, und sie ist es noch, daß der Premier-Minister des Landes ein Mitglied des Unterhauses, nicht des Oberhauses seyn mu sse. Ich gestehe aufrichtig, daß ich Niemanden fuͤr geeigneter halte, als Sie, diese Stelle zu bekleiden, und ich bitte Sie daher, unverzuͤglich zuruͤckkehren und jenes Amt annehmen zu wollen. Was mich betrifft, so wuͤnsche ich uͤberhaupt gar keine Anstel— lung; wenn ich jedoch meinem Souverain und meinem Lande nuͤtzlich seyn kann und es Ihr Wunsch ist, so bin ich bereit, unter Ihrer Verwaltung jedes beliebige Amt, welches Sie mir uͤbergeben wollen, anzunehmen.“

Noch immer ist uͤber die Zusammensetzung des Ministeriums nichts entschieden, und es gewinnt daher das Ansehen, als ob die allgemein verbreitete Meinung die richtige sey, daß naͤmlich uberhaupt keine definitive Regulirung der Administration vor Ankunft des Sir Robert Peel, den man jetzt . bis vier⸗ zehn Tagen erwartet, stattfinden werde, weiche Meinung auch dadurch bestaͤtigt wird, daß Lord Melbourne noch immer die Geschaͤfte als erster Lord des Schatzamtes versieht.

Daß man sich noch immer viel mit Geruͤchten in Betreff der neuen Minister beschaͤftigt, ist naturlich Die Meinung, als ob Sir James Graham, der Herzog von Richmond und Lord Stanley eintreten werden, scheint an Konsistenz zu gewinnen; auch wird behauptet, daß der Marquis von Chandos, der be— kannte Verfechter des Agrikultural⸗Interesse, zum ersten Lord der Admiralitaͤt, oder wenn seine eigene Meinung Beruͤcksichtigung finden sollte, zum Gouverneur von Jamaika bestimmt sey.

Mehrere wahrend des Whig-Ministeriums zu den hoͤheren Hof⸗Chargen ernannte Personen, unter denen sich die Lords Er— rol und Falkland und der Herzog von Devonshire befinden, ha— ben, wie es heißt, gegen den Wunsch des Koͤnigs, ihre Stellen niedergelegt. Von den abtretenden Ministern haben dagegen jetzt auch Lord John Russel, Sir John Cam Hobhouse und Lord Brougham ihre Amtssiegel abgegeben.

Vorgestern wurde Befehl erlassen, den Marquis von Wel— lesley von seinem Posten als Vice-Koͤnig von Irland abzube— rufen. Berichten aus Dublin vom 19ten d. M. zufolge, soll derselbe, so wie der Lord-Kanzler von Irland, Lord Plunkett, und der General-⸗Anwalt, Herr O Loghlin, bereits seine Ent—⸗ lassung eingesandt haben. Ihre Nachfolger sind noch nicht bekannt.

Man nennt Sir John Becket, Herrn Planta und Lord Granville Somerset als kuͤnftige Lords des Schatzes.

Zu Ashford in Kent wurde am 20. d. ein großes konserva—⸗ tives Diner gegeben und eine Danksagung an den König be— schlossen, mit der Versicherung, daß man mit Leib und Leben an Monarchie und Kirche halten wolle. Voran unter den Unter schriften dieser Adresse liest man die Namen des Grafen von Winchilsea und des Lord Strangford.

Lord Durham hatte Gelegenheit, seine Ansichten uͤber die neue Ministerial⸗Veraͤnderung bei einem großen Festmahle aus— zusprechen, welches ihm am 19ten d. M. in Neweastle veranstal⸗ tet wurde. Er hielt eine Aufloͤsung des Parlaments fuͤr unver— meidlich und forderte alle Reformer auf, ihre Zwistigkeiten unter einander zu vergessen, Associationen zu bilden und alle Vorberei⸗ tungen zu dem großen Kampfe zwischen den Freunden und Fein— den der Reform zu treffen. Zugleich wiederholte er seine in Glasgow abgegebene Erklaͤrung, daß er fortdauernd nach dem Wahlrechte aller Besteuerten, nach der geheimen Abstimmung und nach dreijaͤhrigen Parlamenten strebe. Es wurde von der Ver— sammlung der Beschluß angenommen, daß die Bewohner dieses nördlichen Distrikts die Berufung des Herzogs von Wellington an die Spitze des Rathes Sr. Majestaͤt mit großem Unwillen und Er— staunen vernommen, nachdem der Herzog schon zweimal wegen seines feindseligen Widerstandes gegen alle liberale Maßregeln von seiner Hohe gestuͤrzt worden, weshalb sie sich verpflichteten, sich ihm auf jede gesetzliche Weise zu opponiren. Auch ward eine Adresse an den Koͤnig von ähnlichem Inhalt nebst dem Ge— such, den Grafen Durham in's Ministerium zu berufen, von der Versammlung genehmigt. ö

Der Lord-Kanzler scheint von allen Ministern derjenige zu seyn, der, wenn ihn auch die vorgegangene Veränderung maie⸗ riell am gelindesten beruͤhrt (er behalt bekanntlich eine Pension von 5000 Pfd. St.), in Bezug auf seinen Charakter als Staats⸗ mann am schlimmsten davon kommt. Waͤhrend nur die radika— len Journale noch einigermaßen die Hoffnung bewahren, daß es ihm moͤglich seyn werde, den Glanz seines Ruhmes als Ver⸗ fechter der liberalen Interessen zu erneuen, stuͤrmen die Wort— fuͤhrer der Whig-Partei sowohl als der Tories mit vereinter Wuth auf ihn ein, indem die Einen ihm vorwerfen, daß er sei— nen fortwährenden Machinationen gegen seine Kollegen durch den von ihm herbeigefuͤhrten Sturz des Melbourne'schen Mint steriums die Krone aufgesetzt habe, und die Andern behaupten, daß seine Intriguen auch nach der Katastrophe noch nicht ihr Ende gefunden haͤtten, sondern daß er es noch immer fuͤr möglich gehalten, sich durch seine Gewandtheit sein Amt zu bewahren,