1834 / 331 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und daß er deshalb unndthigerweise die Abgabe des Amtssiegels um einige Tage verzoͤgert, es nur auf eine peremtorische Auffor— derung von Seiten des Herzogs von Wellington und auch dann nur in Begleitung einer ellenlangen Erwiederung in seiner gewoͤhn⸗ lichen marktschreierischen Manier abgegeben habe. „Allgemein ist man jetzt davon uͤberzeugt“, sagt die Times, „daß der Sturz des Ministeriums Melbourne zum großen Theil dem unpassen— den Benehmen des Lord Brougham in dem hohen Amte eines Lord⸗-Kanzlers zuzuschreiben ist. Gegen diese Gefahr haben wir seit drei Monaten wiederholt unsere warnende Stimme erhoben und sind dafuͤr durch die niedrigsten Schmaͤhungen und die elendeste Verleumdung belohnt worden. Der Erfolg hat jetzt das Urtheil fuͤr uns gefallt, und es hat sich jetzt gezeigt, ob unsere Vorstellungen gegen die Marktschreierei, oder der Beifall der Schmarotzer, von Aufrichtigkeit, Klugheit und Freundschaft eingegeben wurde Die oͤffentliche Mei— nung ist ein gerechtes Tribunal, und unsere Versuche, den Lauf der Thorheit zu hemmen, ehe das Ungluͤck geschehen war, sind nicht vergessen worden; allgemein wird es unseren Verleumdern zugeschrieben, daß sie den Ex⸗Kanzler und durch ihn das abgetretene Ninisterium zu Grunde gerichtet haben, dadurch, daß fie jenem auf feinem Wege zur Schmach und zum Verderben Beifall zollten, waͤh⸗ rend wir jeden Versuch machten, seinen wilden Lauf zu hem— men.“ Eben so bestimmt äußert der Courier seinen Tadel: „Wenn wir die Schwaͤche des Lord Melbourne ausnehmen, mit der er ein Individuum im Kabinet beibehielt, das nie in das— selbe hätte aufgenommen werden muͤssen, indem es das Ministe— rium, dem es angehoͤrte, kompromittirte und herabwuͤrdigte, wenn wir diese Schwaͤche ausnehmen, so ist jede Handlung des Lord Melbourne die eines hochgesinnten, verstaͤndigen und liberalen Staatsmannes gewesen. Wir hegen keinen Zweifel, daß das Resultat des Vorfalls, der die Aufloͤsung des Ministeriums her— beifuͤhrte (die Gelangung des Lord Althorp zur Pairswuͤrde), ein ganz anderes gewesen waͤre, und daß die gegenwaͤrtige Krisis abgewandt seyn wuͤrde, wenn Lord Melbourne nach dem Vor— gange Pitt's gehandelt haͤtte, der den Kanzler Thurlow ohne Bedenken dem gemeinen Wohle aufopferte. Wir vernehmen und wundern uns daruͤber keineswegs, daß der Widerwille des Koͤnigs gegen das Verbleiben des Lord-Kanzlers im Kabinette ganz unuͤberwindlich gewesen ist, und waͤre Lord Melbourne eben so bereit gewesen, dem Koͤnige einen anderen Lord-Kanzler in Vorschlag zu bringen, wie er die Wahl eines neuen Kanzlers der Schatzkammer freistellte, so wuͤrde er aller Wahrscheinlichkeit nach den Konig als Premier-Minister verlas— sen, und sein Ministerium wuͤrde an Achtbarkeit, Zutrauen und moralischer Kraft gewonnen haben.“ Was den Lord-Kanzler noch mehr als den vermuthlich einzigen Stein des Anstoßes in den Koͤniglichen Rathschluͤssen bezeichnet, ist der Umstand, daß sowohl Times als Courier sich ermächtigt erklaren, auf das allerbestimmteste zu versichern, daß alle Geruͤchte von einer frei⸗ willigen Resignation Lord Melbourne's, oder als habe er seinen Widerwillen erklart, laͤnger im Amte zu bleiben, oder geaͤußert, das Kabinet muͤsse von selbst auseinandergehen, sey es vor Er— offnung des Parlaments oder bald nach derselben, oder endlich als habe er irgend einen Rath in Bezug aaf die Wahl seines Nachfolgers gegeben, falsch, ungegruͤndet und der Wahrheit zu— wider seyen. Denn da, einer fruheren, eben so bestimmten Er— Färnng beider Blaͤtter df l⸗ auch darin nicht die Ur— sache der Entlassung des Kabinettes lag, daß, wie einige Tory⸗— Blätter behaupten wollten, Lord Melbourne nicht im Stande ge— wesen sey, ein taugliches Subjekt zum Nachfolger des Lord 2. horp im Unterhause vorzuschlagen, so bleibt bei der allgemein be— zannten Abneigung des Königs gegen den Lord-Kanzler, die so weit gegangen ist, daß derselbe seit seiner Reise nach Schottland nicht ein einziges Mal vor den Konig gelassen wurde, die von den oben angefuhrten Blättern gegebene Behauptung, daß der Lord⸗Kanzler die, wenn vielleicht auch nur ostensible Ürsache zur Ernennung des Wellington schen Ministeriums sey, die wahr— scheinlichste. Wie sehr indeß auch das neueste Treiben des Lord Brougham in Bezug auf seine politischen Verhaͤltnisse von eini— gen Zeitungen getadelt wird, so heben doch andere zu seinen Gunsten hervor, daß die Zeit, waͤhrend welcher er dem Kanzler— Arte vorstand, in Bezug auf dieses selbst, immer als eine be— eur ende Epoche dastehen werde, denn allbekannt sey es, in wel— hem Zustande sich der Kanzlei Gerichtshof befunden, als Lord Droush am an die Spitze desselben trat; obgleich sein Vorgaͤnger, Jord Lynv hurst, schon manche Ruͤckstaͤnde, die der altersschwache Lord Eldon zurückgelassen, geordnet haͤtte, so sey doch der Ge— richtshof noch finmer im Munde des Volkes nur den Staͤlsen des Augias verglichen worden, und man sey daran gewohnt ge— wesen, enen Prozeß als ein Erbstuͤck seiner Kinder und Enkel zu betrachten, sobald er in die Hallen des Kanzlei⸗Gerichtshofes eingefuͤhrt worden. Mit rastloser Thaͤtigkeit habe Lord Broug— zam Ordnung und Schnelligkeit in die Geschäfte gebracht, und es sey seinen fortdauernden Anstrengungen so gut gelungen, daß er sich jetzt bei seiner Entfernung vom Amte ruͤhmen koͤnne, nur zwei Sachen zuruͤckzulassen, in denen noch keine Vortraͤge der Parteien gehört worden. Außerdem habe er bedeutende Refor— men in allen Theilen des seiner Verwaltung untergebenen Ad ministrations-Zweiges vorgenommen, Sinekuren vernichtet, die Gehalte der Beamten zu seinem eigenen Nachtheile reduzirt, die Patronats Rechte des Landkanzler⸗Amts beschraͤnkt und die Tren— nung der politischen Seite desselben von der juridischen bewirkt. Daß alle diese Verdienste von dem Publikum anerkannt werden, bewies das Herbeistroͤmen des Volks in den a,, . als Lorb Bibugham heute sruͤh dort seine Amitsthaͤtigkeit en dete. Nachdem der Lord⸗Kanzler noch seine Entscheidung in verschiede⸗ nn Sachen erthetlt hatte, hielt er folgende Abschiedsrede an die versammelten Mitglieder des Gerichts und die Anwäl,e: „Ich habe nun uͤber alle Sachen bis auf die letzte verfuͤgt, zr denen vor mir plaibirt worden ist, und ich freue mich sehr, daß ich dies Gericht verlasse, ohne irgend einer Partei die Kosten und den Verzug eines neuen Plaidoyers vor einem anderen Richter zu verursachen. Zu gleicher Zufriedenheit ge⸗ reicht es mir, zu bemerken, daß nur in zwei Sachen, die vor den letzten langen Ferien eingebracht sind, noch gar keine Vor— träge gehalten wurden. Ich habe daher die große Genugthuung, daß dseser Gerichtshof, den seine Feinde als den Temßel der Zwietracht, der Verzoͤgerung und der Theuerung schillern, wäͤh— rend der Dauer von fuͤnf Monaten zweimal geschlossen werden konnte. Dies besondere Gluͤck schreibe ich zum größten Theile der erprobten Fähigkeit und dem unermuͤdlichen Fleiße meiner ehr gelehrten und erfahrenen Beistände, des gegenwärtigen Vice— Ranzlers und des verstorbenen Archivars (Master of ihe Rolls, „wum Theil aber auch den Anstrengungen und den Talenten r Anwälte. Daß dasselbe Gluck auch meinem Nachfolger zu Theil werden wird, erwarte ich mit Zuversicht, denn er wird ich eben so wie ich der Huͤlfe des Vice-Kanzlers erfreuen und berdies von dem gegenwartigen Archiwar unterstuͤtzt wer— den, dessen hohe Vorzuͤge als Rechtsgelehrter, dessen vollendete

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Fähigkeit fuͤr das Richter-Amt seine Ernennung zu einer der groͤßten Wohlthaten fuͤr das Publikum machen und mir zugleich meinen gewichtigsten Anspruch auf die Dankbarkeit des Advoka—⸗ ten-⸗Standes verschaffen.“ Diese Rede, die wohl im Ganzen wenig den Erwartungen entsprechen mochte, die man sich von dem Auftreten des so heftig angegriffenen Lord-⸗Kanzlers in einem fo wichtigen Momente wahrscheinlich gemacht hatte, wurde von der Versammlung selbst ohne Zeichen des Belfalls oder Mißfal⸗ lens aufgenommen; erst als der Lord-Kanzler den Gerichtshof

verließ, um sich in die fuͤr seinen Privat-Gebrauch angewiesenen

Gemaͤcher zu begeben, empfing ihn der Beifallsruf der auf dem Wege dahin versammelten Personen, der sich auch wiederholte, als Lord Brougham seinen Wagen bestieg.

Es langen hier jetzt allmaͤlig Nachrichten aus dem Innern uber die Aufnahine an, welche die Ministerial-Veraͤnderung dort gefunden hat. Waͤhrend hier in London sich im Allgemeinen nur die radikalen Blaͤtter in direkte Opposition zu dem neuen Ministerium setzen, die ubrigen aber, mit Ausnahme der natuͤr— lich in unbedingte Lobpreisungen ausbrechenden Tory⸗Zeitungen, das schon neulich von der Times aufgestellte Thema behandeln, daß es sich nicht um Individualitaͤten, sondern um die zu tref— fenden Maßregeln handle, spricht sich die uͤberwiegende Anzahl der Irlaͤndischen und Schottischen Tagblaͤtter auf das bestimm— teste gegen den Herzog von Wellington aus. An vielen Orten werden überdies, nach dem Beispiel der Hauptstadt, Versammlungen gehal⸗ ten und Beschluͤsse gefaßt, welche die neue Administration als un⸗ heilvoll darstellen; so unter anderen in Derby, wo sich alle Theil— nehmer an einer sehr bedeutenden und, wie es heißt, von sehr ehrenwerthen Personen besuchten Versammlung verpflichteten, alle Kraͤfte daran zu setzen, um bei den neuen Wahlen, welche die erwartete Aufloͤsung des Parlaments verursachen wird, nur tuͤchtige Vertheidiger der bisher von der Regierung befolgten Grundsaäͤtze der Reform zu erhalten. In Hull beschloß man auf die Nachricht von der Katastrophe eine Bittschrift an den Koͤ— nig, in der er gebeten wird, Lord Durham mit der Bildung des neuen Kabinettes zu beauftragen. Auch hier in London neh— men die Versammlungen der liberalen Partei immer mehr zu. Gestern Abend allein wurden drei vorbereitende Versammlungen gehalten, in denen Bittschriften an den Konig gegen Ernennung eines aus Konservativen bestehenden Kabinets verabredet wor— den sind. Der Lord-Maypor aber hat auch eine zweite an ihn ergangene Aufforderung, den Gemeinde-Rath zusammen zu be— rufen, um uͤber eine ahnliche Bittschrift zu berathen, zuruͤckge— wiesen, da er nicht eher einen Gemeinde-Rath berufen konne, bevor er nicht nach Uebernahme seines Amtes (es ist der erst kuͤrzlich installirte Lord-⸗Mayor Winchester) in einer Versamm— . Aldermen, die erst am 2Zösten stattfinden werde, praͤsi⸗ rt habe.

Irland befindet sich jetzt wieder in einem Zustande der groͤß— ten Aufregung. Alle Tages-Blaͤtter sind mit Berichten uͤber Ermerdungen und Gewaltthaͤtigkeiten aller Art angefüllt, und der Marquis von Wellesley, der, jetzt abberufen, in England erwartet wird, hat sich endlich nach langem Zoͤgern genöͤthigt gesehen, sowohl die Baronie Clanwilliam als einen Theil ber Baronie Kilnemanagh in der Grafschaft Tipperary den Be— stimmungen der Zwangs-Bill zu unterwerfen. Zugleich ist vor kurzem die Zehnten-Bill, welche der fruͤhere Secretair fuͤr Ir—

land, der jetzige Lord Stanley, entworfen hat, in Kraft getre—

ten, und zahlreiche Truppen-Abtheilungen durchziehen das Land, um deren Bestimmungen zu vollziehen. Von Neuem tritt jetzt auch O Lonnell, den Augenblick benützend, kraͤftig auf; was man von ihm zu erwarten hat, verkuͤndete er in einer Rede, welche er bei einem neulich ihm zu Ehren veranstalteten Mahle in Cork hielt.

„Wir sind, meine Freunde“, sagte er, „am Vorabend großer Ereignisse; das Whig-Ministerium ist aufgeldst; doch was kuͤmmern wir uns um Veraͤnderungen in der Administration, ob Whig, ob Tory herrschen, wenn die Tyrannei und Ünterdrückung in FIriand so kraͤftig, frisch und blutduͤrstig wie jemals fortdauert. Man wird uns sagen, daß die Whigs Irland viel Gutes thaten und noch mehr zu thun beabsichtigten. O ja, wir zwangen sie zu einigen Maßregeln von untergeordnetem Nutzen, doch wen haben wir dafür zu dan⸗ ken? Nicht ihnen, sondern unserm Entschluß, Irland frei zu sehen, und der Wachsamkeit und Thaͤtigkeit, welche uns befähigt, ihre Schwaͤche, ihre Heuchelei uns zu Nutze zu machen, denn glaubt mir, wenn ihre Verlegenheiten, ihre Besorgniß, sich im Amte zu erhalten, es ihnen nicht eben so, wie ihren Vorgaͤngern, den To—⸗ ties, abgerungen hätte, nichts Gutes wuͤrden sie fuͤr Irland im Sinne gehabt haben, als das gute alte Heset getull z Cy fen Nun, wen werden wir denn jetzt vor uns haben? Vielleicht den Heiden von Waterlos den haben wir früher geschlagen, und ihn wiederum zu schlagen, sind wir auch noch im Stande. Er gelangte zur Macht, in der bestimmten Voraussetzung, daß er uns dis Emaänchpation der Katholiken werde vorenthalten können, dessenungeachtet aber zwan— gen wir ihn, zu kapituliren und sich auf die von uns gestell ten Bedingungen zu ergeben, und, nach einem vergeblichen Kampfe mit der moralischen Macht des Volkes mußte er sich unruͤhmlich zurückziehen und den Befehl der Truppen an— dern Haͤnden überlassen. Damals war die Tory ⸗Administration in voller Kraft. Das Parlament war nicht reformirt, die Sligarchie und die Freunde protestantischen Uebergewichts deckten ihm den Ruͤcken, aber dessenungeachtet schlugen wie ihn. Wie dem aber auch sey, moͤgen Whigs oder Tories gegen uns in die Schranken treten, was Irland bedarf, soll es dennoch haben; und fo lange Leben in meiner Brust ist, soll meine Stimme dem Drommetenschalle glei⸗ chen, der zu der Auferstehung des Landes schmettert. Was kümmern wir uns um eine Veranderung in der Administration? Mag das Personal derselben sich andern, aber unser Zweck ist unveränderlich, und wer wagt es vorherzusagen, daß nicht Se. Allergnaͤdigste Ma= jestat zur Erreichung dieses Zweckes endlich Einige ünter uns Ra— dikalen auffordern werden, um den ebeln abzuhelfen, welche durch jene politischen Quacksalber und Pfuscher hervorgebracht sind. (Lau— ter Heifall und Gelächter. Von Grund meiner Seele aus verab— scheue ich sowohl Whigs als Tories, denn sie sind alle beide die Feinde Irlandz.“

Der Rede folgte unmittelbar ein Trinkspruch auf die „Auf— hebung der Union.“ Auch Herr Cobbett, dem in Dublin ein großes Festmahl gegeben worden ist, aͤußerte bei demselben, daß Irland durch die Ministerial⸗Vetaͤnderung nichts verlieren werde. Er hoffe, dieses gewichtige Ereigniß werde weder das Wachsen des Grases, noch das Fettwerden der Ferkel verhindern, und da auch das Athmen der Lungen nicht durch die abgehenden Mini— ster bewirkt worden sey, so glaube er, man werde ganz gut ohne sie fertig werden koͤnnen.

Vor einigen Tagen wurden unter den Fondsmaͤklern Unter— zeichnungen zu einer Denkschrift an den Ausschuß der fremden Stockbörse gesammelt, um jetzt, nachdem Spanien die Cortes— Schuld anerkannt hat, und ein zufriedenstellendes Arrangement eingegangen ist, die Notirung der Spanischen Papiere an der Boͤrse zu erlangen.

In Portsmouth werden setzt viele Seeleute und Marine— Soldaten, welche sowohl aus Englischem Dienst, als hauptsaͤch= lich aus dem Dienste der Donng Maria entlassen sind, für Don Carlos angeworben. Sie sind fuͤrs Erste nach Holland bestimmt.

Deutscchlan d. Mehrere Briefe unserer . ge der Ob er⸗ ĩ berichten uns, daß in der Mancha sich Insurgenten⸗Hau⸗— n n, ,, Prin . und daß diese Haufen, ungeachtet der Anstrengungen

4 ist gestern Abend von Berlin hier wieder bnserer Truppen, sich vermehren und auf allen Punkten erschei⸗

u Burgos wird ungestraft conspirirt. Es giebt Orte, Weimar, 25. Nov. Heute Nachmittag ist Se. gong men. Auch z 9 gestraf Pp Hoheit der Großherzog im besten Wohlsein von Berlin zurn

wo man nicht weiß, ob Don Carlos oder Isabella il. regiert. gekehrt. gieren Viößfei erreicht hat? um einige Tage hier zu verweilen. liche Aufmerksamkeit folgt mit lebhaftem Interesse allen Be— auf den 14. Januar k. J wieder zusammenberufen. suakta ernannt worden, obgleich in den Privilegien (PFueros) Die neuesten Regierungs⸗-Blaͤtter enthalten nur einige Det RNavarrese, 2) daß der Vice ⸗Koͤnig seine Residenz Pampelona nicht nisirung der Gerichte, der unregelmaͤßigen Truppen, des zol mig mit dieser Bestimmung den Anfang zur wirklichen Ab— Generals von Heideck war auch hier durch Briefe verbreis Has letzte Bulletin mit den Worten: „Ich stieg zu Pferde, ich ruͤckte mit mehreren Offizieren, die aus dem Griech. Dienst in den Bahn! Verschwö ungen dauern fort. In den Provinzen und hier wer— men ist. Dagegen sind mehrere Maͤnner vom Eivil nebs / selbst scheint weniger streng zu seyn, wenigstens liest man im ner, welchec als Finanzmann gleich Anfangs die Regentsij Grunde Griechenland verlassen hatte, wird als Adjutant e ber Prokuradoren-Kammer vom 19. Nev erregte eine von rokuradoren vorgelegte Petition eine lebhafte Diskussion. . 6 34) . vernn eder der Kammer, und zwar 3 dafuͤr und 3 dawider, in der

Und dennoch will Niemand den Abgrund, der sich vor unsern Füßen öffnet, sehen. Wollen wir warten, bis das Uebel seinen Gotha, 26. Nov. Heute Mittag ist unsers re Herzogs Durchlaucht von Koburg in hiesiger Stadt eingetroffn Madrid, . Nov. i. Blicke sind oi g rtl nach rdlichen Provinzen Spaniens gerichtet und die ent⸗ Hannover, 26. Nov. Durch eine Bekanntmachung g nn. , ö. q Koͤnigl. Kabinets-Ministeriums wird die Stande; Versammsu sucgzungen Mina's. Dieser General ist zum Tice,König von Ra— MWuͤnch en, 21. Nov. Aus Griechen land fehlen uns dri beser Provinz gusdruͤclch gesagt ist, l) daß der Vice König nicht liche Nachrichten seit mehreren Wochen (vergl. Griechenlan nn Nabarra geboren seyn darf, und Mina ist bekanntlich ein Verordnungen, aber noch nichts uͤber die wichtigern in geg rrlassen darf, was unmöglich ist, denn Mina kann nicht bestaäͤn⸗ heiten, welche zur Erledigung kommen sollen, als da sind Oig Fig an einem Orte bleiben. Man glaubt daher, daß die Regie— sens, der Mittelschulen ꝛc. Die in mehreren auswaͤrtigen ; Bfung der Huaeros gemacht habe. Minas Proclamationen tungen uͤbergegangene irrige Nachricht von dem Austritte md Bulletins werden allgemein zu emphatisch gefunden; so beginnt * *. d ö 2. Wahrscheinlich entsprang sie daraus, daß man wußte, er habe sn ws und die In surgenten verschwanden. Napoleon hat, selbst in der Resignation eingereicht, und aus der Abreise seiner Gattin, wel Begeisterung uͤber seine Siege, so etwas nicht gesagt. Die schen zuruͤcktreten, vor mehreren Wochen in Ancona angeln in die Namen Zea, Calomarde, Carlos ganz öffentlich genannt. . ) lim 7 Conver sation war niemals freier und die feindliche Gesin⸗ zelnen Militair⸗-Abtheilungen dahin abgegangen, unter jenn n ung gegen das Ministerium zeigt sich ganz offen. Die Censur junger Baron v. Griesenbeck und Regierungs, Direktor v. Si . bservador Artikel, deren Aufnahme unmöglich anders zu er— begleitete, und wegen seiner geschwaͤchten Gesundheit nach Bam len ist, als durch freundschaftliche Verhaͤltnisse zwischen dem zuruͤckkehrte. Auch Graf v. Saporta, der aus gleich M. des Koͤnigs Otto Ende Dezembers mit seiner ganzen i elt milie wieder nach Nauplia zuruͤckkehren. Die Petitionaire verlangten, daß in Zukunft eine Frage nicht iir hinreichend eroͤrtert gehalten werden solle, bevor nicht Mit— gerten Termins zur Inseription sind an unserer s . . ; 6 vor 3 Jahren . ö e , an izemeinen Distussian sich hätten vernehmen lassen. Diese Pe,

mehr als 1309 instribirt. Die hiesigen Blätter enthalten . ö ,,, . in, . bemierkenswgrrhe Hekannimachung des Magistrats der abgehin . öen für las dand cichtigen Frage zu Ferhindern, n de ten Stadt Wunsiedel, worin derfelbe die schnelle Bereitwillg n den Ministern heftig bekämpft und nach einer stuͤrmischen dankbar anerkennt, mit der die Feuer Versicherungs. Geselssth Debatie mit 77 Stimmen gegen 51 verworfen. in Gotha nicht nur die versicherten Summen ausbezahlte, n Der Morning Herald enthalt nachstehendes Schreiben dern auch noch Geld-Vorschuͤsse leistete. Die oͤffentlicy s Lesaca vom 11. November: „Die wichtigste Tagesneuig— Geld⸗⸗ Sammlungen fuͤr Wunsiedel wurden schnell durch eit it, daß die Karlisten in Catalonien Fortschritte machen. Ech großere Ungluͤck in Neichenthal unterbrochen, welch Bchon sind drei Bataillone daselbst erganisirt und die Depeschen, tadt nun die Privat, Spenden sehr reichlich zuflien elche die Junta von Navarra von dem Oberbefehlshaber dieser Schon gegenwaͤrtig ist die Lage der ihres Obdachs rovinz erhalten hat, geben die besten Hoffnungen auf einen raubten Einwohner Reichenhalls hoͤchst traurig, da sie g Piöolichen Erfolg. Seit langer Zeit sind die größten Anstrengun— den wenigen Wohnungen, welche das Feuer verschonte, dann g hen gemacht worden, um Waffen fuͤr die zahlreichen Patrioten den, innerhalb der Brandstellen noch erhaltenen Gewölben un mnzuschaffen, deren Ungeduld, ins Feld zu ruͤcken, eine zu fruͤh— sonstigen ungesunden Behaͤltnissen zusammengedraͤngt, den Wi hitige Bewegung befuͤrchten ließ, wodurch sie ihren Untergang ter zubringen muͤssen, ohne ihren Berufsarbeiten genuͤgend oh J invermeidlich herbeigeführt häͤtten. Es wurden deshalb zuver— liegen zu koͤnnen; noch mehr aber wird sich dieser Zustand in üssige Agenten in jene Provinz gesandt, um das Volk zu ermu— naͤchsten Fruͤhjahr verschlimmern, weil bei der bisherigen schech higen und es zu ermahnen, seine Gesinnungen zu verbergen ten und winklichen Bauart der Stadt fast keines der abgehrann, und vor Allem sich nicht eher zu erheben, als bis das Zei— ten Haͤuser auf der alten Stelle errichtet werden darf, chen gegeben wird. Das Schicksal Romagosas verzögerte ganz neue Straßen, Linien und Quartiere gebildet wer die Operationen der Karlisten einige Zeit und verschaffte dem sen, wodurch die Einwohner gezwungen werden, ihren Auf Beneral Llauder einen momentanen Sieg. Das Volk, wuͤthend halt unter freiem Himmel zu nehmen. ch dem Willen MMiber den Mord, drohte, sich in Masse zu erheben, und wurde Königs sollen die beiden genannten Staͤdte . dem Sonnen fur durch das Versprechen, ihm bald einen Anfuͤhrer zu geben, ber es gegen den Feind fuͤhren sollte, zuruͤckzehalten. Die Zeit bes Handelns ist jetzt gekommen und in kurzem werden die der Kronprinz von Bayern, der bisher noch in dieser Haun Berge Cataloniens mit den Streitern des Don Carlos bedeckt ĩ ', nn on. In Catalonien giebt es keine juste milien- Partei; die Einwohner von Barcelona und langs der Kuͤst« sind eifrige Ra— tale, waͤhrend die Bewohner der Berge und der Graͤnze ge— en Frankreich entschiedene Karlisten sine. Auf beiden Seiten st Isabella von Feinden bedroht und durch ihr Bestreben, beide harteien zu schwaͤchen, staͤrkt sie beide und beschleunigt dadurch hren eigenen Sturz Es muß laängst Ihr Erstaunen erregt ha— en, daß den 75,606 bewaffneten National-Gardisten in Catalo— nien niemals gestattet wurde, gegen die Karlisten in Navarra zu narschiren, und daß Lauder, ungeachtet seiner imponirenden Macht, bestaͤndig Truppen aus Madrid verlangte, ja sogar lohte, sein Kommando niederzulegen, wenn er die verlangte mterstuͤtzung nicht erhalte. Für diejenigen, welche die Provinz annten, wor dies kein Räthsel. Der General-Cepitain wagte 6 nicht, sich dem Beistande des Volkes zu uͤberlassen, er kannte en Haß desselben gegen die schwankenden despotischen Grund— uͤze, welche das Kabinet von Madrid regieren; er kannte den bscheu, womit die National-Garde den Moͤrder des ungluͤckli—⸗ en General Lach betrachtete, er wußte auch, daß dieselbe ent— chlossen war, bei erster Gelegenheit die jetzige Regierung ü stuͤrzen und die Constitutlon von 1820 zu proklami— n. Don Carlos befindet sich in Santa Cruz de

Spanien.

Madrid, 12. Nov. Die hiesige Hof-Zeitung mel die Ernennung des General-Lieutenants Don F. Espoz y Min QOber-Befehlshabers der Operations, Armee des Nordens, zun Vice-Koͤnig von Navarra und die Ernennung des General- jors Don Jose Caratalla zum General⸗Kommandanten der B kischen Provinzen.

Die Königin hat auf den Vorschlag des Finanz-Minist verfuͤgt, daß die konsolidirten und nicht konsolidirten Königlich Vales, so wie die Schuld⸗Forderungen an den Staat, wel aus verschiedenen Ursachen an den fruͤher festgesetzten Termin nicht eingereicht worden, zur Liquidation zugelassen werden solle

In der Sitzung der Prokuradoren⸗Kammer vom it wurde der erste Artikel des Reglements der Stadtmiliz diskunn! Die Opposition verlangte, daß die Benennung „Stadtmiliz / n „Nationalgarde“ umgewandelt werde. Bei der Abstimmung erlitti deß die Opposition eine Niederlage. Heute (12.) war der 2te Artikeln , . Es , . . Dienst der Sta miliz gezwungen oder freiwillig seyn soll. Man glaubt, daßd Ca ; kleinen Dorfe in Alava, an der Gränze Minister noch den Vortheil in dieser Frage erlangen werdtz , m. vier . von Vittoria, drei von . uͤber die erst morgen abgestimmt wird. Es geht ein Geruch Ind zwei ph Logrosiöo. Don Carlos hat deshalb sein Haupt— daß 20 230 Deputirte sich , wollen. Dieser fri uartier hier aufgeschlagen, weil sich aus den Garnisonen dieser willige Ruͤckrug eines großen Theiles der Opposition waͤre Btadte bestaͤndig viele Ueberlaͤufer einfinden. Nina kann in beklagen, das parlamentarische Ansehen würde dadurch verlien KVahrheit sagen? „Meine Armee ist aufgelöst.“ Niemals war und der ganze Vortheil bliebe dem Ministerium, welches fi ein Heer in einem so traurigen Zustande; ohne Kleidung, kärg— seyn wuͤrde, auf diese Weise von einer Gegenpartei befreit i iich besoldet, entmuthigt durch wiederholte Niederlagen, entkraͤf⸗ seyn, welche noch einige Neigung zur Unabhängigkeit hat. tet durch Krankheiten verdienen diese Leute wirklich Mitleid. Die Regierung scheint endlich in Hinsicht auf die nördliche, Der Ober-Befehlshaber ist hoͤchst unzufrieden und setzt seine ein— Provinzen einige van der Sicherheit gebotenen Maßregeln ergte⸗ ige Hoffnungen guf den Erfolg serher politischen Freunde und fen zu wollen. Es ist im Werk, zu Burgos eine Reseroe l in Erheben der National Garde in Catalonien. Die Truppen bilden, die aus 3 Schwadronen Garde⸗Lanciers, 1 Schwadron unter dem Befehl des Genecal Osma in Alara sind, wo moͤg— Garde du Corps, einigen Bataillonen Infanterie und mehrern lch, noch schlechter, als die in Navarra. Die Gefechte vom anderen in den suͤdlichen Provinzen befindlichen Corps bestehn Nen und 25sten haben ihrem Muthe und ihrem Patrtotismus wird. Diese Reserve soll die Streiszuͤge der Karlisten nach Al⸗ en Todesstreich versetzt; auch die Niedergeschlagenheit ihres Ge— Sastilien verhindern. Die Kapitalisten scheinen die Vorschlin nrrals, der zu einem Freunde sagte: „Wir haben Alles, auch die in Betreff der Anleihe ruhen lassen zu wollen. Es ist inde hre verloren!“ ist nicht geeignet, eine Aenderung hervorzubren— rn, ,,,, . einem ö. Werthe al gen.“ ; nb, dt, dbzuschlie ßen in meerdt. Ale die cine Franzoͤsischen Blattern mitgetheilten Pri— rigkeiten vermehren die Verwirrung unserer finanzielle Hoaischreid ! e gn ,, 6 Nov. heißt ö. datz es zu Krisis in solchem Grade, daß es zweifelhaft ist, ob man selhs eimer sehr lebhaften Erklarung zwischen dem General-Capitain die von den Kammern getroffenen neuen Arrangements wird be Quesada und den Mitgliedern des Spanischen Ministeriums streiten koͤnnen, Aus den bekannten ministeriellen Dokumenten gekommen sey, weil der General die Verschwoͤrer von Cuenza und den Berichten der Amortisations . Kasse und der Bank Sa erschießen lasfen wollte, dle Minister aber sich dieser Maßregel Fernando geht deutlich hervor, daß Spanien wenigstens in den widersetzten. Am letzten Sonntag war auf dem Platze de la ersten beiden Semestern nicht einmal die Hälfte der Schuld wid] Cibada in Madrid ein Karlist ermordet worden; eben daselbst bezahlen können, die es anerkannt hat, wenn nicht in den Finam. wurden in den letzten Tagen einige Soldaten der Stadtmiliz zen des Landes irgend eig unvorhergesehenes Ereigniß eintrin auf dem Heimwege von drei bis vier Individuen zu wiederhol— Es heißt, daß der General Rodit auf. Befehl der hoͤchste ten Malen angegriffen; mar glaubt jedoch, die Angreifenden Behöͤrde verhaftet worden sey. Man schreibt dlese Maßregel dei harten sich in den Personen geirrt.

Entdeckung eines bedeutenden Defekis in der Kasse der Arme ;

zu. Indeß ist dies nur ein Geruͤcht.

Censor und dem Herausgeber dieser Zeitung. In der Sitzung

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Türe.

Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Serbischen Gränze vom 8. November: „In Konstantinopel selbst hat die Pest nachgelassen, hingegen ist sie in Pera ausgebrochen, wo ein Bedienter des Schwedischen Gesandten daran starb. Die Europaäͤischen Einwohner von Pera waren daruͤber in groͤßter Bestuͤrzung, und hielten ihre Haͤuser streng abgesperrt. Die Witterung war indessen guͤnstig, und man hoffte, daß der Frost einen wohlthaͤtigen Einfluß auf den Gesundheits-Zustand aͤußern wurde. Die Ottomanische Flotte war theilweise entwaff⸗ net und alle Kriegsbesorgniß verschwunden. Die Land-⸗-Truppen wurden jedoch fortwährend verstaͤrkt, und die Rekruten, sobald sie etwas eingeubt, nach Koniah geschickt, wo Reschid Pascha fortwaͤhrend sein Hauptquartier hat. Die Pforte scheint aber Mangel an Waffen zu leiden und daher große Ankaͤufe von allen Waffengattungen im Auslande zu beabsichtigen. Es fragt sich nur, wo sie die Fonds dazu hernehmen will, denn der oͤffentliche Schatz ist erschöͤpft, und der Kredit, den die Pforte im Auslande genießt, nicht bedeutend genug, um ohne Baarzahlung starke Ankaͤufe bewerkstelligen zu konnen. Man sagt zwar, einige Spe— kulanten haͤtten es uͤber sich genommen, das Noͤthige herbeizu— schaffen, allein dergleichen Lieferungen sind mit so viel Nachtheil verbunden, daß die Pforte besser thut, sich ohne sie zu behelfen. Erstens wird sie aufs äußerste uͤbertheuert; zweitens bekommt sie so schlechte Waare, daß gewohnlich die Reparaturen mehr kosten, als die Waffen werth sind. Im Jahre 1528 hatten es auch Spekulanten uͤbernommen, der Pforte eine ansehnliche Quanti— taͤt Flinten zu liefern; das Stuͤck ward mit drei Dukaten be— zahlt, ob es gleich den Lieferanten nur drei Gulden gekostet hatte. Als man Gebrauch davon machen wollte, zeigte es sich, daß unter hundert Gewehren kaum sechs brauchbar waren, und daß, um sie zu benutzen, man gezwungen gewesen waͤre, unge⸗ wohnliche Kosten und Zeit auf die Reparatur zu verwenden, welches die damalige Lage der Pforte nicht erlaubte. Also muß— ten achtzigtausend Gewehre, mit schwerem Gelde erkauft, als unbrauchbar in das Depot des Arsenals gelegt werden, wo sie theils verrosten, theils als rohes Material verwendet werden. Das sind gewohnlich die Vortheile, die eine Regierung zu er— warten hat, weiche mit Unterhändlern kontrahirt.“

Griechenland.

Nauplia, 16. Okt. Gestern Abend kam Se. Majestaͤt der Koͤnig von seiner sechswoͤchentlichen Reise in Rumelien im besten Wohlseyn hier an. Die hiesigen Burger hatten Vorbe— reitungen getroffen zu einem feierlichen Empfange, und die Stadt sollte Abends illuminirt werden, allein Se. Majestaͤt hatten sich alle Feierlichkeit verbeten. In ganz Rumelien wurde der Koͤnig mit Jubel empfangen. Das Volk zog ihm uͤberall entgegen, und begleitete ihn eine Strecke weit. Se. Majestaͤt sollen mit der dortigen Aufnahme im hoöͤchsten Grade zufrieden seyn. Der Koͤnig bestieg uͤberall die hohen Berge, und war auf den muͤh— samen Wegen, selbst bei schlechtem Wetter, immer der Vorderste, so daß es seiner Begleitung oft schwer fiel, zu folgen. Dieses Zeichen einer guten körperlichen Gesundheit verursachte den Grie— chen viele Freude. Heute hatten die Mitglieder der Regentschaft und der Vayerische Geschaͤftsträger, Herr von Gasser, die Ehre, bei Sr. Majestät zu speisen.

Der Entwurf zu einem neuen Douanen Gesetze ist ausgear— beitet und mehreren Sachverstaͤndigen zum Begutachten uͤberge— ben worden. Endlich ist auch die heilige Synode, deren Zeit schon mit dem 1. August abgelaufen war, wieder erneuert wor den. Zum Praͤsidenten wurde Herr Kyrillos, Metropolit von Korinth, ernannt. Die uͤbrigen Mitglieder sind Herr Neophy— tos, Metropolit von Attika, Herr Paissius, Metropolit von Böoͤotien, Herr Kyrillos, Metropolit von Argolis, und Herr Jo— nas, Bischof von Elis.

Das Journal, der Sotir, ist noch nicht wieder erschienen, seitdem es in der Königl. Druckerei nicht mehr gedruckt werden darf. Da der Eigenthuͤmer des Blattes einen Vertrag mit dem Finanz⸗Ministerium abgeschlossen hatte, so soll bereits ein Pro— zeß uͤber diese Sache von ihm anhaͤngig gemacht worden seyn. Hingegen sind in der Zwischenzeit zwei neue Zeitungen entstanden, der National und die Epoche. Beide erscheinen in Griechischer und Franzoͤsischer Sprache. Erstgenanntes Blatt, sagt man, soll unter hohem von der Regentschast aus— gehendem Einflusse stehen, und das zweite der Partei der Nap— pisten angehoͤren. Der National sucht die Ansichten des Sotir zu bekämpfen. Er verlangt so hohe Eigenschaften von den Griechischen Ministern, wie sie sich in dem jetzi— gen Griechenland schwerlich finden durften. Auch dringt er sehr auf eine Constitution mit zwei Kammern, und zweifelt nicht, daß sie der Konig bei seinem Regierungs-Antritte sogleich geben werde. Herr Polyzoides fünctionirt wieber als Praͤsident des hiesigen Gerichts, und Hr. Terzetti als Richter.

Die Allgemeine Zeitung meldet aus Triest vom 16. Nov.: „Die Briefe, welche wir aus Griechenland uͤber Missolunghi und Patras haben, reichen bis zu Anfang dieses Monats, sind aber an Nachrichten noch leerer als gewöhnlich. Die Aeußerungen uͤber den Gang der offentlichen Angelegen— heiten haben fast ganz aufgehoͤrt; doch hoͤrt man, daß die Mäiß— verhaͤltnisse zwischen Regentschaft und intzter um ernsthaster werden, und man einer Aenderung desselben entgegensieht. Der Sotir, welcher als Organ von Koletti gilt, war in den letzten Zeiten mit solcher Entschiedenheit gegen das, was geschah, auf— getreten, daß die Regentschaft sich bewogen fand, ihn aus ihren Druckereien zu verweisen, und ihm ih e Unterstuͤtzung zu entziehen. Here Graf Armansperg wohnt fortdauernd zu Argos im Hause Trikupis, und werd dort oͤfters ven Herrn von Ko— bell besucht, der nichts von Bedeutung ohne ihn unternimmt, ubrigens die Reprasentation in Nauplia besorgt, die fremden Gesandten empfängt, den oberen Beamten und den Abgeordne— ten aus den Provinzen Audienz giebt und mit den Ministern arbeitet. Ob das frühere System durch Ausfuhrung der noch feh— lenden Maßregein fortgesetzt und erganzt, oder ein neues ein— geleitet wird, steht noch zu erwarten. Letzteres scheint die Ab— sicht des Herrn Praͤsidenten zu seyn, welcher sich wiederholt er— klaͤrt: „die Restauration des Griechischen Prinzips“ in der Re— gierung sey seine Absicht. Wie er dieses fasse, und durch welche Vorkehrung er es beleben wolle, daruͤber sehen wir imit jeder An— kunft dem Naäͤhern entgegen. Unter den Offizieren, welche in den Bayerischen Dienst zuruͤckkehren, ist auch Herr von Fuchs, welcher in Griechenland zum Oberst, Lieutenant avaneirt war, und nun, wie wir hoͤren, als Königl. Bayertscher Ober-Lieute— nant wieder in sein altes Dienst-Verhaͤltniß eintritt. Die Un— geduld und das Verlangen der Griechen nach dem Anfange der Regierung ihres geliebten Koͤnigs waͤchst mit jedem Tage.

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Jnlan n

Berlin. 28. Nov. Durch eine von dem Direktorium der Frankeschen Stiftungen zu Halle beabsichtigte Reorganisation der dortigen Realschule wird der Kreis der in jenen Stiftun— gen bestehenden Schul-A1Anstalten in einer so großartigen Weise erweitert, daß sich vielleicht nirgends ein aͤhnlicher Verein von Schulen in einem und demselben Institute auffinden läßt. Die Frankeschen Stiftungen zählen alsdann: 1) eine eigentliche Volks— Schule fuͤr Knaben und Maͤdchen, bestehend aus 8 Klassen, von denen 4 die Knaben Freischule; und 4 die Madchen Freischule bilden; 2) eine Toͤchterschule; 3) eine Knaben-Buͤrgerschule mit 3 Klassen; 4) zwei Gymnasien, naͤmlich die Lateinische Schule und das Königl. Pädagogium, wovon jene 6 Klassen, dieses eben⸗ falls h Klassen und eine Progymnasial⸗Klasse hat. Diesen Gym⸗ nasien gegenuber soll nun 5) die jetzige Real⸗Schule so organisirt werden, daß aus ihr eine Anstalt entsteht, in welcher die Na— tur⸗Wissenschaften an die Stelle der alten Sprachen treten, also eine Realschule im eigentlichen Sinne des Wortes. Hierzu koͤmmt noch, daß mit den hoheren Lehr-Anstalten zugleich Pen— sionate verbunden sind. Es werden demnach in diesem Win ter in den verschiedenen Schulen, welche . den Frankeschen Stiftungen gehoren, 20 Knaben und Maͤdchen unterrichtet und von diesen 308 Knaben und 16 Maͤdchen auch dort erzo— gen. Zum Unterricht und zur Erziehung sind angestellt 112 Leh— rer und 12 Lehrerinnen. Mag nun (sagt der Hallesche Courier, aus dem wir obige Mütheilung entlehnen) die Reor— ganisation der Realschule zu einer noch größeren Frequenz der Schul⸗ anstalten beitragen, oder nicht, jedenfalls ist sie von großer Wich⸗ tigkeit fuͤr jeden Schulmann; aber sie hat außerdem noch eine hoͤhere Bedeutung. Der Streit zwischen Humanismus und Realismus ist wieder maͤchtiger, als je zuvor recht: Min e leugnen, daß den Natur-DWissenschaften dieselbe bildende Rraft, wie den alten Sprachen, inwohne, und daß die Jugend durch sie zu derselben Stufe geistiger Bildung gebracht werden könne, an— dere suchen dies auf wissenschaftlichem Wege darzuthan und ha— ben bereits viele gewichtige Männer fuͤr sich gewonnen. Die Erfahrung aber ist noch zu wenig zu Rathe gezogen, und eben deshalb muß die Errichtung jeder neuen Realschule ein allgemei— nes Interesse haben, besonders wenn sie in dem Bereiche von Instituten vorgenommen wird, in denen sich zwei wohleinge— richtete Gymnasien befinden, an deren Spitze Maͤnner stehen, welche die Resultate unparteiisch wuͤrdigen können. Die Reor— ganisation der Realschule erscheint daher als ein großartiges Ex— periment, wodurch die gewichtige Streitfrage uͤber Humanismus und Realismus der Entscheidung auf eine ausgezeichnete Weise näher gebracht werden wird.

Am 11ten d. M. entstand in Lessen, im Graudenzer Kreise des Reg. Bez. Marienwerder, auf eine noch unermittelte Weise eine Feuersbrunst, durch welche in wenigen Stunden 28 Wohnhaͤuser, 23 Scheunen, 15 Staͤlle, alles Getraide und Fut— ter, die Lebensmittel und sehr vieles Haus, und Wirthschafts—

raͤth der betreffenden Ackerbuͤrger in Asche gelegt wurden; 305 Menschen sind hierdurch ihres Obdachs und ihrer Habe ver— lustig, und haben fuͤr sich und ihr Vieh im bevorstehenden Win⸗ ter keine Nahrung. Die Wohn- und Wirthschafts-Gebaͤude waren kaum zum vierten Theil der Wiederherstellungs-Kosten, alles andere Verlorene aber war gar nicht in der Feuer-Kasse versichert. Es hat sich sofort an 93 und Stelle ein Verein zur Unterstuͤtzung der Abgebrannten gebildet, in dessen Namen der Kreis-Landrath von siose n, Tn nnn, alle theilnehmende Menschenfreunde in der Naͤhe und Ferne um milde Beitraͤge angeht.

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Kun ste—

Eine Landschaft von Boöͤnisch fuhrt den fuͤr uns so tröstlichen Beweis, wie wenig von sogenannter Natur-Schdnheit der Kuünstler braucht, um noch sehr Treffliches und Ansprechendes zu leisten. Ein Teich mit ein Paar Enten, ein Paar Bauernhaͤuser, ein Paar Lin⸗ den und Erlen und daruͤber Regenwolken, das ist, um so zu sagen, hier das ganze landschaftliche Inventartum: hiernach braucht man in der That bei uns nicht weit zu suchen, und doch was hat der Kuͤnst⸗ ler daraus gemacht! Daß dies Bild sehr entschieden eine friedliche, gleichsam süillende und heilsame Wirkung ausübt, wird wohl jeder Beschauer erfahren haben: die truͤbe Luft ist doch so mild und klar; es will regnen, aber noch ziehen die Wolken voruͤber, und still und unbewegt liegt der Teich, des Dorfes da, in dem die stillen Wipfel der Baume sich spiegeln und die plätschernden Enten ihre Furchen ziehen. Wir sehen hierin den schoͤnsten idyllischen Charakter, sofern die laͤndliche Ruhe und diese friedliche Beschränkt⸗ heit sich dem bewegten Weltleben, mit allen seinen Leidenschaften und Intriguen, gegenuͤberstellt.

Was wir Blechen auf der vorigen ÄAusstellung voraussagten, daß seine Bilder nicht minder genial seyn wuͤrden, wenn er seinen wilden Pinsel maͤßigte, dies ist jetzt zu unserer Freude eingetroffen. Er malie zwei Ansichten aus dem Innern des Palmenhauses auf der Pfaueninsel, und spaͤter erschien die eine derselben mit geringer Ver⸗

nderung in größerem Maßstabe. Obwohl hier das Darzuͤstellende gegeben war, welch eine Phantasie des Künstlers spricht dennoch dar⸗ aus hervor! Wir vergessen freilich uͤber diese Darstellung ganz die Pfaueninsel, und glauben eher am Ganges oder in Hinterindien zu s yn, als an der Havel ja selbst auch shne die uͤppigen Indierinnen womit der Kuͤnstler diese Raume staffirte, wuͤrde die vioße glu ffas⸗ sung und Behandlung der exotischen Vegetation uns schon naͤher in ihr Vaterland versetzen! Die hochragenden Arme der Faͤcher⸗ palmen verbreiten sich bis an das zierliche Gebaͤlk des mit heitern Farben bemalten Hauses, und uͤppige Schlingpflanzen ranken an den Pfeilern empor Ein energisches Sonnenlicht fallt herein und spielt auf dem Boden und unter der Vegetation umher, und lustige Reflexe fallen auf die bunte Decoration des Hauses, dessen Architektur sich dem Maurischen naͤhert. So erscheinen denn die Indischen Wei⸗ ber recht eigentlich als poetische Persontfieation dieses fremdartigen Eindrucks; in ihrer Ruhe liegt etwas Wouͤstiges und nicht minder in den starken Wendungen ihrer schlanken, beweglichen Leiber. Der Schnitt ihrer Gesichter tragt ganz das Ost⸗Asigtische Gepraͤge, das aus dem Gesicht gestrichene Haar und die schraͤggestellten Augen sind schon Chinesisch, und mit diesen Augen glotzen sie so seltsam nach uns herüber, recht als ob wir die fremden Gestalten waͤren, uͤber deren seltsame Bildung vielmehr sie sich verwunderten. Das spaͤter erschienene großer Stuͤck uͤberbietet die andern noch an Kraft der Farben und der Charakteristik, und zu welch einer Zierlichkeit und freien Eleganz hat dieser sonst so unge⸗ zügelte Pinsel sich hier bequemt! Außerdem stellte der Kuͤnstler nöch die Ruine einer Kapelle von einem wahrhaft melancholischen Che⸗— rakter aus; endlich ein Paar Roömische Hirten, welche noch am mei⸗ sten an die aͤltere Manier zuruͤck erinnern.

Die Masse der Gegensaͤnde noͤthigt uns zur Eile, und so be— nutzen wir nur noch den Augenblick, um einen jungen Kuͤnstler vor der Gefahr zu warnen in die ihn seine fruchtbare, äber wilde Phan⸗ tasie siürzt: dies ist Elsasser, dessen wir schon fruͤher rähnilich st gedenken konnten. Sein Bild, die Muͤndung der Pontinischen Suͤmpfe im Meere, unweit Fondi und Itri, erinnert durch die Gewaltsamkeit des , und den chaotischen Aufruhr in den Wolken und dem Meer an gewisse Englische Kupferstiche. Hier

kommt aber noch ein grellerer Effekt der Farben hinzu, indem die

Wolken schwarz, das Licht schwefelgelb und die Meereswellen, deren