Bewegung uns ubrigens nicht einleuchten will, in glänzendem Blau dies wahr seyn, so verbieten sich darum dem Maler, weil sie dem eine viel geringere Auffassung. Es ist hier im—⸗ klar eingesehene Regel von Kunst: daß man lieber das wenn es nur wahrscheinlich sey, als das
gemalt sind. Gesetzt, es könnte doch gewisse aͤußerste Faͤlle schon Beschauer nie glaublich erscheinen und also Wirkung machen, als eine gemaͤßigtere mer die alte, schon von Aristoteles so der Wahrheit und Wahrscheinlich keit in der Unmogliche darstellen solle, Moͤngliche, ja Wirkliche, wenn es unwahrscheinlich
lich, daß in der Natur die seltensten und außerordentlichsten Be⸗
uchti und oft am meisten gefallen, zumal, weil sie hier nig den Zweifel der Unnatuͤrlichkeit und Unwahrheit gegen sich haben koͤnnen, aber dies Verhaͤltniß kehrt sich nachher im Bilde
leuchtungen und Formen
ganz um. Das eben betrachtete Bild fuͤhrt uns stucken uͤber.
Bildern, welche bewegt; wenn wir aber ganz unverhohlen unsere dußern sollen, tormmen, wo G ter der Veste schied, denn Meer und Luft scheinen stanz nach zu na
zu den
sem Kuͤnstler ziehen wir daher weit vor pater ausgesteg tes Stuͤck, gleichfalls ruhiges klaren Morgenbimmel, mit einem Markt am interessanten Figuren. Hier nicht an Schwere und Sub noch nicht recht in allen Theilen bewegt.
Meer
sie aber nicht bald vor der ankommenden hier tuͤchtig durchnaͤßt werden.
Von dem ausgejeichneten Marinemaler Dah hielten wir zwei große nördische Landschaften. uns einen Schiffbruch an der Rorwegischen Kuͤste.
ig, hohen Felsen eingeschlossenen Meeresbucht; es ist früher Mochen, dessen rotber Schein nur mähsam durch die dicken noch in wildem Aufruhr begriffenen Wolken hindurchbrechen kann; das Schiff gekappten Masten ist auf den Strand gelau⸗
mit zerbrochenen und fen, Lootsen und Schiffer sind mit der das Meer tobt noch fort und waͤlzt seine gen die Kuüste. Aus diesem Bilde lernen, denn der und studirt; als
Rettung
Bild aber Behandlung eher geführt haben würde. von dem Hollander Schotel, der nur
andere Stück von Dabl bildet den Kongsberg in Norwegen ab, ein Bild; und ehen so feine als wahre Farben hat, seine Größe kaum Interesse genug bietet. wirkt die dergrunde, woran auch das andere Bild leide daneben befindliche Gemaͤlde von besonders deutlich.
Die Marinen von Kar einfachen Natursinn ihren wir in cinem zungen Dilettanten, Herrn A. eine maͤßige Bewegung des Meeres schon re
Die Architektur⸗ zihlreich; von Gartner und von Fohann Karl Schulz des Muͤnsters zu Straßburg
das sehr
das Innere und des Doms
Wir halten besonders das letztere Bild für sehr gelungen, na⸗ men Gestühle und der Sonnen- schein anf dem Fußboden mit großer Wahrheit vorgestellt, da⸗
der Hoͤhe der Gewölbe an Reflexen und an h Interieurs erst ihr wahres In⸗ Aber weit übertroffen wurden unsere Ärchitertüur— Neuchatel, welcher in der That Markus-Kirche zu Venedig, ge— c i einer echt poerischen Hier spricht die wahre Stimmung entgegen, ; hier sind die, getzeimsten Sriele n chts mit Sicherheit hingestelli, Alles ist auf dem einfachsten und kuͤrzesten Wege gegeben, und dies macht ja
mentlich ist das alte Holzwerk der gegen fehlt es in Luft, wodurch ja teresse erhalten.
Maler von Aurel Robert aus in seinem Bilde, das Innere der zeigt hat, daß auch bieser Zweig der Malerei Auffassung fal ; die in solchen Kumen berrscht; der Farven und des Lichts
och dergleichen
eben den Meister.
Ein Blick von hier auf andere Bilder kann nicht vortheil haft
fuͤr sie seyn, namentlich wird man inne, was 8
werden trocken und unerfreulich und fast nur noch genießbar. Dies gilt besonders von feiner Ansicht ger Schlosses; dagegen fanden wir sein Bild des
farbiger und von angenehmerem Vortrage.
so genau sind, als
Zuvörderst sehen wir von Krausg eine Anzahl von das im Sturm bewegte Meer darstellen. Es ist wirklich
so scheint hier gleichsam noch nicht der Moment ge⸗ ott die Wasser uͤber der Veste von den Wassern un—
de verwandt, die Wolken zu schwer und das Wasser zu leicht und luftig. Eine Darstellung des rühigen Meeres von die— noch mehr aber gefallt ein
Strande und vielen sehr eblt es dem gruͤnlichen Meerwasser auch anz, aber die anrollende Welle scheint c ve Besonders gelungen ist der nasse Sand, auf dem eine stadtische kleine Familie spaziert wenn Welle fluͤchten, werden sie
Die eine davon zeigt
stuͤrzenden Wasferberge ge⸗ ksnnten angehende Seemaler viel Wellenschlag ist hier bis ins Kleinste beobachtet t scheint ihm doch noch etwas zu fehlen, namlich die wahre Bewegung, wohin wahrscheinlich eine leichtere — Wirkliche Bewegung der Wellen sahen wir unter neueren Malern noch von keinem besser, als m * leider diesmal nicht beisteuerte, und sein Landsmann Koeckoeck kann ihn keineswegs ersetzen. Das Wasserfall in der Naͤhe von
im Ganzen aber doch fuͤr ka Besonders nachtheilig dürftige und charakterlose Behandlung der Felsen im Vor⸗ ein Blick auf das Watelet macht dies Verhaͤltniß
1 Sch ulz erhalten sich immer durch einen Werth; einen neuen See⸗Maler erblicken W. Esperstedt, dem schon recht wohl geraͤth.
Malcrei zeigte sich diesmal nicht sehr haben wir einen huͤbschen Stadt-Prospekt
ü Quaglio, bei allen seinen Vorzůgen einer genauen Zeichnung, dennoch fehlt. Seine Bilder entbehren der Farbe, wieviel mehr denn des Farbenschmelzes; sie
l ( Frauenburger Doms, wovon sich auf der Ausstellung nur eine gute Kopie befindet, schon ; ; . ge. Daß uͤbrigens Quaglio's Bilder oft selbst in wesentlichen Theilen der Zeichnung nicht immer
es nach der großen Ausfuͤhrung scheinen sollte, ist
ist. Sehr begreif⸗
eigentlichen See⸗ Meinung darüber
sich hier der Sub⸗
bei einem schoͤnen,
l in Dresden er⸗
Wir sind in ei⸗
beschaͤftigt. Aber
viele Verdienste,
zweier Kirchen, zu Königsberg.
dem Architekten des Marienbur⸗
1348
uns an zwei Bildern aus Danzig recht klar geworden. Auf der Dar— stellung des langen Marktes ift unter andern die Spitze des hochra— genden Rathhaus-Thurmes völlig ungestaltet, sowohl dem Ma— terial als auch dem Baustyl nach; ein Bild deffelben Gegen⸗ standes von Gregorovius, das sich auf der vorigen Äus⸗ stellung zeigte, scheint in vieler Ruͤcksicht den Vorzug zu be— haupten; aher, einige andere Werke dieses Kuͤnstlers, die er diesmal ausstellte, konnen sich nicht geltend machen wegen theil⸗ weiser Unwahrheit und uebertriebenheit der Farbe. Hintze gab uns einen Stadtprospekt aus Prag, wohin wir unsere Prospektma— ler saͤmmtlich schicken möchten. Man sieht aus bem Garten des Jesuiterstifts auf die große Moldaubruͤcke nach der Kleinseite und dem Hrabscin hinuͤber, aber das Majestaͤtische und fast Unver⸗ gleichliche dieser Lage leuchtet aus dem Bilde noch wenig hervor. Von Hasenpflug sehen wir den Halberstadter Dom, mit Ver— staͤndniß der Architektur und vielem Fleiß gemalt aber eine malerische Wirkung wußte der Kuͤnstler seineni Werte nicht zu geben; es fehlt an Luft und an Belebung der Flaͤchen, namentlich aber auch an Allem, wodurch das ehrwürdige Alter anschaulich werden konnte. Viel erfreulicher sind die diesmaligen Leistungen von Roch, welche einen schoͤnen Farbensinn und zunehmende Technik offenbaren.
Wir haben noch die Thierstücke uͤbrig, und gerade hier ist viel Beachtenswerthes geleistet worden. An weidendem Rind— vieh, bald satt im weichen Grase hingestreckt, bald in die frische Bergluft hinausbruͤllend, hat man reiche Auswahl; auch in vielen Darstell ungen siebt man das edle und das gemeine Pferd, das in Fülle der Kraft und des Muthes strotzende und wiederum das allen Müh⸗ salen erliegende. Der letztern Art wurde ganz zum Schluß noch ein boͤchst vortreffliches Bild von Adam ausgesteltt Zick gab schoönes Hochwild, auch sah man allerliebste Darstellungen der zahmen Ka— ninchen, und wiederum recht gelungene von grimmigen Wölfen und Baͤren.
Der Blumenstuücke gat es nicht viele; aber der bekannte Blumenmgler, Prof Völter, gab ein großes Frucht- und Blu— men Gemaͤlde, das mit seiner Pracht, Wahrheit und einfachen brei— ten Behandlung dieses Feld sehr wuͤrdig, und in der That hinrei— chend, vertritt Gr.
Meteorologische Beobachtung.
183. Morgens Nachmitt. Abends — Nach einmaliger 27. Novbr. 6 uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung.
. . za, n r 6 Par. 3333 Par. Quellwärme 8,79 R. Luftwarme 4 O, R. 4 2,0 6 R. - 3,7 0 R. ;
Thauvunkt . , 5 0 R. . 0, * o R. 3 2, s o R. lußwärme 1,4 3 R. Dunftsaͤtt zz Sa pt. 90 vât. 2 pCt. Boeodenwärme 2,5 9 R. . ö nig. be. ig. . ö. Kehrt. . tee is . ee. Ausdünst. 0, o 11 * Rh. Wollenzug ö SW. — Pꝛiederschlas O, o o 9 Rh.
Berliner Börse. Den 28 November 1834.
Amtl. Fonds und Geld Gours- Zettel. (HEretg/sa. Cum.) I, re, , rr, ,, ö 1
95 ii. cmñ̃ᷓ 95 166
960 35
e . St. Schuld - ch. l'r. Engl. (O0 bI. 30. Präm. Sch. d. Swo eh. Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- OblI. Königsb. do.
Eihing. do.
Danz., do. in Th. Wostpr. I'fandhbr. Grosghz. Pos. do.
Istpr. Hfandbr. Hoimmm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. kat. C. q. K. u. N. Z. Sch. d. K. u. N.
Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedriehsd' or. Disc onto
, 105 73 735
90]
Aus wäüärtige Bkörs en. Amsterdam., 23. Novemher. Niederl. wirkl. Sehuld 327. 58 Kanz Bill. 2253. Spau. 5 383 dito —. Cortes A417. Oesterr. —. ; Aut werp en, 22 Novemher. Spaun. S3 A 33 277 Guebhard 145. Ziusl. 151. do. Caup. 25. Noap. 89. Belg. 97 3. Gesterr. 1013. krankfurt a. M., 25. November. Qesterr 53 Netall. 95. 99 3. A8 915. 91 . 218 533. Br. 18 23 . Br. Bunk- ctien 1529 18527. Hart. Uhlig. 1397. 138. Loose zu 1090 G. 209. G. Preuss. Främ-Sch. 591. 579. do. A5 Anl. 935. Br. Holl. 53 Oblig. v. 1822 I6rF5. 965. Holn. Loose 673. 671. 55 Span. Rente A. M55. 33 do. perp. 26. 253. London, 21. November. Cous. 33 pr. compt. 915. Cortes 553. Holl. 2 Hort. 86. ns. Russ. 106. Golumh. 317. Mex. Griech. —. Brus. 783. Paris, 22. Novemher.
— 9 6
253.
Cortes A0. Bras. 78.
523.
9 8 1.
h 4
95 70. 33 Span. Rente A3). Schuld 155. Guebhard A5).
Königliche Schauspiel
Sonnabend, 29. Nev. Im Opernhause: kesche, Schwank in 1 Akt, vom Dr. C. Toͤpfer. Hierauf: dJ Venefiz Vorstellung, Posse in 1 Akt und in 5 Abth. Und; In Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt, von E. Blun
Im Schauspielhause: Représeutation extraordinaire bénésice de Mr. Francisque, le spectacle se comhosera q 1) Une heure de mariage, comédie en 1 acte et en pro par Mr. Etienne. 2) Le Sanveur, vaudeville nouveau en actes, bar. Mr. Halevy. 3) Un di vertissement, exécute . les premiers sujets du ballet. (Dans la piece du Sauyt Mr. Ilozuet remplira, pour cette fois seulement, ¶ Artlnir.)
Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet Verkaufs d reau zu folgenden Preisen ö.. haben: Ein Billet und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Abonnements sind zu dieser Vorstellung nicht guͤltig.
Sonntag, 30. Nov. Im Opernhause:
e.
komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. h Eichberger, vom Stadttheater zu Leipzig: Fra Diavolo, alz lt Gastrolle.)
Im Schauspielhause; Donna Diana, Lustspiel in 3 Ah (Dlle. C. Bauer: Donna Diana, als Gastrolle.) Hierauf. 6 kleiner Irrthum, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.
Montag, 1. Dez. Im Schauspielhause:
aupach.
Dienstag, 2. Dez. ö des Herrn E. P. Lafont, Ritter der Ehren⸗Legion, i erster Franzoͤsischen Hofes.
bn Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königstädtisches Theater.
oder. Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in 3 Alt Sonntag, 30. Nov. Das Koöͤnigreich der Weiber, oder; ö. Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Fri ene.
Montag, 1. Dez.
ten. Musik von Auber.
Markt⸗Preise vom Getraide—. Berlin, den 27. November 1831.
16 Sgr. 3 Pf; Roggen 1 Rthlr. 19 Sgr, auch 1 Rthlr. 10 6 ö Gerste 1 Rthir. 1 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr. S leine Gerste 1 Rthlr 10 Sgr, auch 1 Rtblr. 3 Sgr. 9 Pf; hi 28 Sgr. 2 Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 2 Rthlr. 5 Sgr. tz 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf Linsen 3 Rthlr, auch 2 Rthlr. 26 69 Eingegangen sind 959 Wisvel 14 Scheffel. Zu Wasser. Weizen (weißer) 2 Rthlr. ! Sgr. 3 Pf, alt 1Rthlr. 25 Sgr. und 1 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr 5 Egr auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. z Hafer 23 Sgr.; Erbsen 1 Rthlt B Sgr / (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Eingehngt sind 778 Wispel. Mittwoch, den 26. November 1834. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 13 Sgr, auch 5 Rthlr. der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf, auch i Sgr. Branntwein⸗Preise vom 21. bis 27. November 1834). —ͤ Das Faß von 209 Quart nach Tralles 3M pCt. oder A0 1 Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Kt Branntwein 26 Rtblr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 25 Rthlr.; Kartoff Branntwein 25 Rthlr. 15 Sgr., auch 24 Rthlr. 15 Sgr. . Kartoffel⸗Preise vom 209. bis 26. November Der Scheffel 25 Sgr., auch 15 Sgr.
20 En
163
Redacteur Cottal.
. 3 Rente pr. Compt. 105. 95. tin cour, 106. 5.
9 * ꝛ 3 pr. compt. 77. 70, tin cour. 77. 30. )
53 Neup. pr. compt. 95. 60. fin cour.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Allgemeiner Anzeiger für 7.
b) in den Hypothekenbüchern uber die Stadt Horn—
ᷣ dasige Flur stehen bei dem burg, in der Vorwerkstraße sukh No, Wendt und Knigge belegenen Schuhmacher Carl Gaertnerschen, Hause, ingleichen einem Hopfen im braunem Schlage neben einem halben Morgen Gaupp und Sievers, und einem Viertel Morgen Hopfenacker am lecke, saͤmmtli Gaertnerschen Eheleuten Obligation aus
Bekanntmachungen.
— wer ti sse n ent. ; Die dem Grafen Arnold von Skorzewski gehörigen, im Stuhmschen Keeise gelegenen Gutsantheile: 1) Lichtfelde No. 35 Lit, B. landschaftlich auf 20. 58 1 Thlr. 27 sar. 9 pf. taxirt; 2) Lichtfelde No. 35 Litt. C. landschaftlich auf 17.966 Thlr. 19 sgr. 5 pf. taxirt und 3) Güldenfelde No. 19 Litt. A. landschaftlich auf 13, 132 Thlr. 23 sgr. 4 pf. taxirt, von denen jeder Gutsantheil besonders ausgeboten werden soll, sind zur nothwendigen Subhastation ge⸗ stellt, und ist der Bietungs-Termin auf ben . Fir 1335, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Oleg. endet gerichti⸗Asse so Walter hierselbst angesetzt worden. „Die Taxe und der neueste Hypotheken-Schein sind übrigens jederzeit in der hiesigen Ober-Landesgerichts⸗ Registratur einzusehen; etwanige besondere Kaufbedin, . sollen in dem obigen Termine bekannt gemacht werden. Marienwerder, den 25. Juli 1834. Civil⸗Senat des Königlichen Ober— Landesgerichts.
d d B n n n,
In dem Hyvothekenbuche üer die Dorfschaft Nimbeck, bei dem daselbst sul. No. 17 zwischen Meyer und Eheleben belegenen, dem Kossath Fhristopb Littgau, jetzt deffen Erben gehörigen Kothhofe, stehen aus der gerichtlichen Schuld⸗ und Hypothek ⸗Verschreibung vom 11. September 1323 für den verstorbenen Landes-Director von Gustedt zu Deersheim Zweihundert Thaler Gold ex decrein vom 7. Oetober isz23, Tom., I. lol. 61
burg und die
tracte vom 6
heimer Flur Boͤhnstedt zu
Eigenthuͤmer,
ben in dem auf
den 28. Januar k. J., Vormittags 11 uhr im biesigen lherichtzlõkale⸗ ] . Herrn Justizrath Siemens,
eingetragen
ch auf Hornbur
se Dezember 1820 Christian Steinbach und dessen Ehefrau, zeborne Osteroth zu Hornburg, Achthundert Thaler Gold ex degreio vom 19. Fanuar 1821, Tom III. fol 247, Tom III. der Hornburger Hypothekenbücher eingetragen. In dem Feldhypothekenbuche über die auf Velt⸗ belegenen, Veltheim gehdrigen Ländereien, sie— hen aus der gerichtlichen Verschreibung vom 28. 223 Einhundert Thaler Eonventionsgeld für die fruͤher verehelicht gewesene Ackermann Friedrich Gerecke, geborne Rauch, fruͤher zu Heteper, jetzt zu Osterode Tom JI. i Da nun die über hend naͤher bezeichneten Doöcumente verloren gegan⸗ k gen sein sollen, so werden ent! Cessiongrien, Pfand ⸗ Briefsinhaber Anspruͤche daran hierdurch aufgefordert, zur Geltendmachung dersel⸗
sich zu melden, widrigenfalls
— — — 2
zu Horn⸗ ᷣ 188, neben Pesten in den wurden.
jetzt Nagelschmidt Kramerschen Dsferwieck, den 3. Oktober 183. fen und Obstgarten Fischer und Sievers,
Acker im Ziesel, neben
Iberge neben Richart und Rün— er Flur und den leuten zugeh 7 aus dem als efertigten gerichtlichen Kaufcon— fuͤr den Fleischer
tation des Schmidt, zu Neuholland worden. Schmidt und durch oͤffentlich vorgeladen, und spaͤtestens in dem auf
den 30. Maͤr
6
lol 2a und Tom 1V. fol. 157 e den dem Kossath Rudolph
Schuld- und Hypothek⸗
Juli und 24. Scptember
werden wird. Liebenwalde, am 25. Mai 1834.
sol. 127 eingetragen. obige Posten lautenden, vorste⸗
alle diejenigen, welche als oder sonstige
zu haben glauben
beiten zu lassen, gesonnen sind. vor dem Deputirten, anberaumten Termine
sie damit praͤkludirt,
Preußischen Staaten.
ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt, das Document aber fuͤr mortificirt erklärt und die Hypothckenbuͤchern gelöscht werden
Kdͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
8 ern , it aten, Auf den Antrag seines Curators ist die Edietal-Ci⸗ Handlungsdieners George Ehristian Friedrich eines Sohnes des Schneĩdermeisters geboren am 12. Juni 1788, Demgemaß werden der Handlungs-Diener seine etwanige unbekannte Erben hier⸗ sich innerhalb neun Monate
en ri 1835, Morgens 11 uhr, zuf hiest gem Justiz-Amte angesetzten Termin zu mel⸗ „weitre Anweisung, ausbleibenden Falls aber zu sewaͤrtigen, daß der Provoeat für todt erklaͤrt, und sein Vermoͤgen seinen legitimirten Erben zugesprochen
Königl. Preuß. Ju stiz-Amt.
Zur Beachtung für Fabrikanten. Sollten kautionsfähige Fabrikanten das Woll. aämmen in der hiesigen Straf-Anstalt hesorgen au lassen und dieserhiasß mit uns in einen Konttskt. zus trefen geneigt sein, so bitten wir, uns ihre Ent- sehliessungen kis spKätstens Mitte küntltigen Monats in portotréien Briefen bekannt zu machFen zugleich aber auch die Sorten anzugeben, welche sie 7erar=
Goerlitz, den 18. November 183). Die Direktion der Königlich Preulsis chen Straf- Anstalt sierselbst.
Literarische Anzeigen.
Bei A W. Hayn, Zimmer Straße Nr. 2, erschienen und daselbst, lungen zu haben:
Die Preußische Staͤdteordnun vom 19. November isos, mit den gesetzlichen sonif als reglementsmaͤßigen ergaͤnzenden und erläutern Bestimmungen, nebst der revidirten Staͤdteordnmj mit den dazu gehdrigen Verordnungen vom 17. Mh 1831, und einer Vergleichung beider. Von J. D) Rumpf, Koͤnigl. Preuß. Hofrathe
Ausgabe. Preis 13 Thlr.
chmidt verfuͤgt
Berichte, Protokolle, Kontrakte und and rer Geschäfts⸗Aufsaͤtze, durch Regeln und It spiele dargestellt. Von J. D. F Ru in pf, Kön Preuß. Hofrathe. Vierte verbesserte und vermehn
Ausgabe. Preis 1 Thlr.
entscheidend fuͤr die Gemeinnstzigkeit . du es einer besondern Empfehlung nicht welter behan
An zeig e für Theologen. Tübingen. Bei C. F. Dsian der ist so cha erschienen und in allen Buchhandlungen zu habch in Berlin bei Ludwig Oehmigke, Burgstißs Nr. 8, und in Neu⸗Ruppin:
Die Glaubenslehre der evangelisch-protestantischen Kircht, nach ihrer guten Begruͤndung mit Ruͤcksicht auf des
Beduͤrfniß der Zeit kurz dargestellt von
Dr. Joh. Cbrist. Fried. Steudel, ordentl. Professor der Theologie in Tubingen gr. Svo. 1832. XLV. und 520 Seiten. 2 Thlr. jost⸗
ammer-Virtuos des Kaiserlich Russischen und Koni
Der Maurer, komische Oper in 3] .
1
unfehlbar
so wie in allen Buchhin
6te vermehn
Die Abfassung der Bittschriften, Vorstellungeh
Die vierte Ausgabe dieses Werkes spricht schon
33 do. 273. Cortes 39. Ausg. Spal
Die weiße
le . 6 zum Bahn
Fra Dian
Im Opernhause: Konzert, untet M ;
wPraͤsidenten von
3
. Regterungs—: Rath erhöoͤchsteigenhändig zu vollziehen geruht.
Sonnabend, 29. Nov. Der hoͤse Geist Lumpacivagabunn⸗ ö. Justi⸗ . Iippel ations gerichts-Vice⸗Praͤsidenten Fischer zum zweiten Ober—
. ; . ö. . es Ober-Landesgerichts zu Marienwerder, Kuhlmeyer, zum Die Musik ist vom Musik-Direktor Kugler arrang . . ; Vorher- Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von A. v. Ah
Achen, mit Anweisung seines Wohnortes zu St. Vith ernannt
. orden. . border
.
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr.? Sgr. 6 Pf, auch 1 RM
Personen versichert, daß weder Lord Aberdeen, noch Lord Cowley, noch L eines Großbritanischen
land und in doch beim leisesten Hauche wieder erwachenden Hoffnungen den öBahlreichen
Furcht noch die Hoffnung sind sichere Fuͤhrer in der Politik.
Die Politik ist ein bewegliches Ding; sie ist stets den Noth— vwendigkeiten der Ereignisst, den Veränderungen der Thatsachen
2 — ä / diige
und dem Rittmeister, Grafen von Tolstoy, den Rothen Adler— Orden
. Corona von ey .
luzzo, Schauspiel in 5 Abth, nach einer alten Novelle, nn .
des Ober-Landesgerichts zu Posen zu ernennen geruht.
reußische
Allgemeine
tagts⸗
tit ung.
Berlin, Sonntag den 30sten November
i ee, ,
.
Amtliche NM achri chte Kronik des Tages.
Se. Majestät der Koͤnig haben den General-Adjutanten Er. Majestat des Kaisers von Rußland, General ⸗Lieutenants von Adlerberg und Kavelin. den Rothen Adler⸗Hrden er⸗ sier, dem General zidjutanten, General, Major von Man su—
roff, den Rothen Abler-Hrden zweiter Klasse mit dem Stern,
dritter Klasse zu verleihen geruht. ö .
Se. Majestät der Koͤnig haben den Kaiserl. Nussischen Virklichen Staatsraͤthen Dr. Arendt, hr. von Crichton und von Chambeau den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit dem Stern, desgleichen dem Kammerdiener Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland, Friedrich Jerichow, den Rothen Abler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. Se. Majestat der Koͤnig haben den bisherigen Regierungs— Reiman zum Wirklichen Geheimen Ober— zu ernennen und die Bestallung hieruͤber Al—
Des Koͤnigs Majestaͤt haben bei der neuen Einrichtung der orden im Großherzogthum Posen den bisherigen Ober—
Mt 2
Meß — ö ——
Appellationsgerichts-Präsidenten, den bisherigen Vice⸗Praͤsidenten Przͤsidenten des Ober-Landesgerichts zu Bromberg, und den bis— herigen Landgerichts-Direktor Bielefeld zum Vice⸗Praͤsidenten
r Notariats, Kandidat Joseph Artois ist zum Notar
yg Den 2
riedensgerichts-Bezirk St. Vith, Landgerichts -Bezirks
im J
Angekommen: Der Fuͤrst Eduard zu Schoͤnaich— Carolath, von Gruͤneberg. — 1 . ¶ Abgereist: Der Kaiserl. Russische General-Major und
Commandeur der Artillerie des Garde⸗-Corps, von Sumaro— kow, nach Dresden.
Zeitungs-⸗Nachrichten. 9 8
Franken ei ch.
Paris, 22. Nov. Der Russische und der Englische Bot⸗ chafter hatten gestern im Ministerium der auswärtigen Ange⸗ genheiten lange Konferenzen mit dem Grafen v. Rigny. Es wurde heute von einigen gewoͤhnlich gut unierrichteten
ord Heytesbury, sondern Sir Charles Bagot die Stelle Botschafters in Paris erhalten werde. Das Journal des Débats enthält folgenden Artikel: Daß der Name des Herzogs von Wellington an der Spitze Kabinettes die Hoffnungen der Tories in Eng— zpa neu belebt; daß jene so oft getaͤuschten und
ür
J . . vos (Sz eye r des Cugitschen
(SS
en Unter-Abtheilungen der liberalen Masse aͤngstliche Besorgnisse einfloͤßen, das Alles ist natuͤrlich. Aber weder die
18 Mangel an Verständniß der Menschen und der Bewegun⸗ die auf ihn eingewirkt haben, fuͤr das einzige und vollstän— Symbol einer Boktrin. Wenn ein Ministerium ein unmoͤg— liches System repräsentirt, so wissen wir, in welchen Abgrund das System und das Ministerium selbst gerathen. Alle Voraussicht, alle Vorhersagungen sind daher voreilig. Zwischen dem Lors Wellington, wie man sich ihn noch immer denkt, zwi⸗ schen dem anerkannten Oberhaupte der Tories, dem Wiederhersteller eines untergegangenen Systems, und dem Minister von 1834 hat sich eins eherne Mauer erhoben; sie konnen nicht neben ein— ander besehen. Wir duͤrfen uns daher nicht beeilen, vorauszu— sagen, daß der Herzog versuchen werde, die Reform zu vernich⸗ ten, daß er, indem er alle Gewalt in seiner Hand vereinigt, eine unmögliche Diktatur versuchen wolle. In solchen Prophezeiun⸗ gen läge Unklugheit und gaͤnzliche Verkennung der Thatsachen, der Gegenwart, der Vergangenheit, der Politik und sogar des Charakters des Herzogs von Wellington. — Wer haͤtte im Jahre 1817 vortauszusagen gewagt, daß der erste Schlag gegen die All— gewalt des Protestantismus von einer Hand geführt werden wurde, die der protestantischen Dynastie und den Grundsaͤtzen der protestantischen Tories so ergeben war? Wer haͤtte geglaubt, daß das erste Signal zu oͤkonomischen Reformen von dem Her— zoge von Wellington gegeben werden wuͤrde? Durch eine selt⸗ same Laune des Schicksals scheint der Lord Wellington, das Haupt der Englischen Aristokratie, nachdem er die politische Re— form begonnen, berufen, dieselbe fortzusetzen. Es wuͤrde ihm, dem Emanzipator der Irlaͤndischen Katholiken, der dem Grey⸗ schen Ministerium den Weg gebahnt, der augenscheinlich die parlamentarische Reform vorbereitet hat, sicherlich schlecht kleiden, wenn er als bewaffneter Gegner jener unwiderstehlichen Bewe⸗ gung auftreten wollte, zu der er, gezwungen oder freiwillig, aus lberzeugung oder von den Umstaänden getrieben, den ersten und thaͤtigen Anstoß gegeben hat. Wir haben das heftige Geschrei nicht vergessen, welches die Tories und die Verfechter der prote— stantischen Allgewalt erhoben, als der Drang der Umstaͤnde und der richtige Blick des Herzoas von Wellington die Irlaͤndische
chrei der Sinekuristen vergessen, welche er so schonungslos an⸗ griff. In den Augen der reinen Tories war der Herzog von Wellington ein Ueberläufer; sie stellten ihn in die Klasse der ih⸗ nen so verhaßten Whigs, welche sich zum Radikalismus hinneigen. Diese Meinung, entweder ein unfreiwilliger Irrthum oder eine Luͤge, war falsch. Ja, er verletzte seine alten Freunde, vielleicht seine Verpflichtungen, seine fruheren Granssaͤtze, seine Erinne— rungen; aber er blieb jenen Gewohnheiten seines Geistes treu, die fuͤr ihn aus dem Leben eines Staatsmannes ein Studium gelehrter Taktik machen. Er untersucht die Stellungen, er nimmt Partei nach den Erfordernissen des Augenblicks und des Ter— rains; dann verfolgt er mit einer Hartnäckigkeit, die weltbekannt ist, die Linie, welche er sich vorgezeichnet hat. Bis jetzt wenigstens kann man ihn nicht, ohne ungerecht zu seyn, zu denjenigen zaͤhlen, welche die Gewalt mit dem Entschlusse uͤbernehmen, die beste enden Thatsachen einer vorher uͤberlegten Doktrin zu opfern und lieber mit dem System unterzugehen, als sich nach dem Gange der Ereig— nisse zu richten. — Die Kenntniß unserer Zeit und die Liebe zu unserm Vaterlande haben uns fuͤr das System und fuͤr das Ka— binet des Lord Grey die Achtung und die Bewunderung einge⸗ flößt, die wir immer laut bekannt haben. Jenes System und jenes Kabinet vereinigten durch ein energisches Band die bei— den staͤrksten Nationen Europas. Wird diese Allianz gefähr— det werden? Wir wollen der Zukunft nicht vorgreifen. Welche Vorliebe auch ein Minister persoͤnlich haben mag, die Gewalt der Dinge wird ewig uber einen blinden Willen den Sieg da— von tragen. Wir glauben nicht, daß es in der Macht eines Ka— binettes liege, die Englisch⸗Franzoͤsische Allianz aufzuloͤsen; von bei⸗ den Seiten ist es die Repräsentatin⸗ Regierung, von beiden Seiten sind es die wichtigsten Interessen, welche in der benachbarten, vormals feindlichen Nation einen thaͤtigen Bei— stand, einen maͤchtigen Schild, einen 3 Wall fin⸗ den; von beiden Seiten ist es die Masse selbst, ist'es das Herz der Nation, welches gegen die Fractionen und gegen die Aus— nahmen kaͤmpft, um eine Allianz zu erhalten und zu befestigen, auf welcher ihre Sicherheit und ihre Zukunft beruhen. In die— ser Beziehung hat sich daher nichts geändert. Was die unge— heuren Schwierigkeiten betrifft, von denen das Britische Kabinet umringt ist: hier die blinden Tories, dort die feindlichen Radi⸗ kalen, weiterhin die Whigs, so verhehlen wir uns dieselben nicht, und es ist unmoͤglich, daß der neue Minister sie nicht vorausgesehen und erwogen haben sollte.“ :
Ein anderes hiesiges Blatt macht zu obigem Artikel fol— gende Bemerkungen: „Sobald man hier erfuhr, daß der Her— zog von Wellington mit der Bildung eines neuen Kabinettes be— auftragt sey, fragte man sich, welchen Einfluß ein solches Ereig⸗ niß auf das eben wieder zusammengestellte doctrinaire Ministe— rium aͤußern wurde. Die Doctrinairs selbst hatte jene Nach⸗ richt mit Schrecken erfuͤllt, und dennoch haben sie sich jetzt schon dermaßen von ihrer Furcht erholt, daß sie von Wellington bei⸗ nahe wie von einem Minister sprechen, der ganz bereit ware, die Politik der Melbourne'schen Verwaltung fortzusetzen. Einige Londoner Journale behaupten, Wellington habe er— klart, er wolle in Bezug auf die Portugiesischen und Spanischen Fragen strenge Neutralitaͤt beobachten. Dies wird ohne Zweifel ein neues Argument seyn, dessen sich das Journal des Debats morgen bedienen duͤrfte; aber Niemand glaubt daran, daß es einem Tory-Kabinette mit jener Beobach⸗ tung einer strengen Neutralität Ernst seyn koͤnne. Die Englaͤn⸗ der werden jetzt fuͤr Don Carlos thun, was Frankreich und Eng— land fuͤr Dom Pedro thaten. Sie werden, indem sie oͤffentlich den Grundsatz der Nicht-Intervention aufstellen, seine Sache auf alle mogliche Weise unterstuͤtzen, und wenn es ihm gelingt, nach Madrid zu kommen, so wird Frankreich gezwungen seyn, ruhiger Zuschaüer der Spanischen Restauration zu bleiben.
Ueber das (bereits in der Nr. 327 der St. Z. erwaͤhnte) Gefecht, das am 19. Oktober bei Bugia statthatte, enthalten Briefe aus Algier vom Zten d. M. einige nahere Details. „Diese kleine Stadt“, heißt es darin, „deren Besitz den Fran, zosen schon so viel Blut kostete, ohne auch nur den Schein ei⸗ nes Vortheils zu gewaͤhren, ist gegen die Landseite hin offen, und nur von einigen neu errichteten Erdschanzen und einer Reihe von Blockhaͤusern vertheidigt. Eine Viertelstunde vor der Stadt erheben sich steile Bergketten, die mit kleinen Waͤldern bedeckt und nur von Kabylen bewohnt sind, die von Anfang an den feindseligsten Sinn gegen die Franzosen offenbarten, alle, Verbin dungen mit ihnen zuruͤckwiesen, und selbst durch Gelz vg spre, chungen nicht bewogen werden konnten, Lebensmittel nach Bugia zu bringen, so daß die Besatzung schon oͤfters Mangel lite da wegen bes schlechten und unsichern Hafens nur wenige Schiffe dorthin gehen. General Duvtvier versuchte mit den mächtigen Stammen Ben- Zamun und Ben-Yacub mittelst der Juden und Mauren Unterhandlungen anzuknüpfen, die ader an dem unversoͤhnlichen Religions Fanatismus der besonders den Bewohnern des oͤstlichen Theils der Regentschaft eigen ist, voͤllig scheiterten. Zu Anfang Oktober ward dem General von juͤdischen Spionen hinterbracht, daß die Kabylen, durch jene bei⸗ den Stamme und die Emissaire des Beys von Konstantine auf— gehetzt, abermals einen Angriff in Masse gegen die Stadt ver— suchen wollten. Die Marahbouts verbreiteten Proclamationen und riefen alle Glaͤubigen im Namen ihrer heiligen Religion zum Kampfe auf. Mit den Kabylen, die von ihren Vergen stiegen, vereinigten sich einige Beduinen Stamme der Ebene. Am 16. Oktober Abends zeigte sich eine Kolonne von 6000 Ka— bylen, welche, gefuhrt von einem Franzoͤsischen Dꝛserteur, ihren Angriff gegen die Blockhaäͤuser Salem und Kliffa wandten, Die Besatzungen, die jede nur 30 bis 10 Mann zahlten, vertheidigten sich heldenmuͤthig, und richteten durch ihr grobes Geschügfeuer eine furchtbare Verheerung unter den dich ten Massen der Feinde an; mehreren der Tollkuͤhnsten gelang es jedoch, sich uͤber die Barriere zu schwingen, wo sie von Franzoͤsischen Bajonnetten nie— dergemacht wurden. Der Kampf dauerte bis 1 Uhr Nachts; die
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durch die Menge, noch durch das wilde Geheul jener Barba⸗— ren einschuͤchtern ließen, auf allen Punkten zurückgeschlagen. Man sah ihre lange Kolonne nach der Richtung der Berge hin verschwinden, die Leichen der Gefallenen mit sich tragend. Die Afrikanischen Jäger, ein vortreffliches Reiter-Corps, das aus lauter schoͤnen und kräftigen jungen Mannern besteht, und von den Arabern sehr gefuͤrchtet wird, waren waͤhrend des Gefechts zu Pferde aufgestellt, wagten aber wegen der Finsterniß und der bedeutenden Zahl der Feinde nicht, den Ruͤckzug derselben zu stoͤren. General Duvivier spendet seinen Kriegern, beson⸗ ders dem Lieutenant Mahout, der das Blockhaus Salem kom— mandirte, das groͤßte Lob. Man erwartet eine Anzahl schwer verwundeter Soldaten zu Toulon. Unlangst sah ich auch einen Oberst der Afrikanischen Jager mit lahmen Fuße hier herum . derselbe war bei einer fruͤhern Affaire blessirt worden.
ieser so wie andere Militairs aus Bona, die ich gesprochen, waren der Meinung, daß man mit versoͤhnlichen Maßregeln nichts gewoͤnne, und daß nur der Schrecken und die Gewalt der Waffen jene wilden Staͤmme zahm machen konnten. Eine Expedition gegen Constantine, wo der Heerd ist, von dem alle feindseligen Versuche ausgehen, scheint zur Unterwerfung des Landes unumgänglich noͤthig zu seyn.“
— — Paris, 22. Nov. Die Preußische Staats- Zeitung hat sich in letzter Zeit auf eine loͤbliche Weise damit beschaäͤftigt, denjeni⸗ gen Theil des Publikums, der sich so bedauernswerth mit Geld⸗ÄUn⸗ lagen in Spanischen Fonds eingelassen hat, uͤber den wahren Finanz⸗ Zustand Spaniens aufzuklaͤren, und namentlich ist in der Nr. 860 dieser Zeitung eine gewissenhafte Auseinandersetzung des Budgets, wie es Torend in Vorschlag gebracht hat, erfolgt, worgus sich er= giebt, daß das ganze Defieit fuͤr 1833 nur auf 4,610,209 Rthlr. Preuß Courant angegeben wird. Der Vergleich zwischen Preußen und Spanien, welchem letzteren sein reicherer Naturfonds und seine guswaͤrtigen Besitzungen bei weitem mehr Huͤlfsguellen gewaͤhren,/ fuͤhrt ganz naturlich zu der Ansicht, als sey ein Deficit von 4 Mil- lionen fuͤr Spanien von geringer Bedeutung und bei Beurtheilung der finanziellen Verhaͤltnisse dieses Staates von keinem Gewicht. Es findet sich aber bei naͤherer Beleuchtung der, dem Publikum vor⸗ liegenden Dokumente, daß dieser anscheinend so geringe Ausfall in der Wirklichkeit bedeutend großer ist, und daß . das Deficit fuͤr 1834 mindestens 400 Millionen Realen, * ' 1835 2 250 * —
zusammen 659 Millionen Regalen, oder ungefaͤhr Sieben und Vierzig Millionen Preuß. Thaler betragen wird.
Das Desicit der 400 Millionen Regalen pro 1834 kann auf die leichteste Weise durch Toreno s eigene Worte dargethan werden. Als dieser Minister namlich am 7. Auügust d. J. der Kammer der Proku⸗ radoren seinen Finanzplan vorlegte, berechnete er den ihm bekannt
Ewordenen Ausfall auf 336,264,175 Realen bis zum 1. August, und er. hinzu. „Nach dem Qbengesagten belaufen sich die Ruüͤckstaͤnde es offentlichen Schatzes auf 201,815,307 Regalen, und hierin sind die laufenden gußerordentlichen Kriegskosten nicht begriffen. — Es ist dies ein jährliches Deficit, welches sich am Ende des gegenwartigen Jahres verdoppeln durfte, wenn dem Schatze nicht schleunig zu Huͤlfe gekommen wird.“ Toreno's Forderung einer Anleihe von A00 Mil⸗ lionen Realen, um jenen Ausfall zu decken, ist, wie bekannt, von den beiden Kammern ,, worden, und diese Anleihe soll am 20.
ovember zugeschlagen werden. ;. ; ö Das . 1833 wird von Toreno nur auf 65 Mill. Rea⸗ len angegeben; dasselbe ist aber viel bedeutender, und zwar aus fol⸗ genden, ebenfalls auf Thatsachen beruhenden Gründen.
Als Gargollo, ehemgliger Direktor der Amortisations-Kasse in Madrid, uͤber die Vorschlaͤge zu einer neuen Anleihe von Seiten Aguag— do's zu Rathe gezogen wurde, antwortete er unterm 26 Nov. isz3 in einem mit großer Umstaͤndlichkeit und Gewissenhaftigkeit entwor⸗ enen Berichte an die verwittwete Koͤnigin, worin er jene Vorschläge i sehr entruͤsteten Ausdrucken gegen Agugdo verwarf. Er setzte darin auseinander, daß das bisher befolgte Anleihe⸗System Span ien unaufhaltsam zum Stagts-Bankerott fuͤhre und unterstuͤtzte dtese Ansicht durch den Beweis, daß von der am 21. Febr. 1831 dekretir⸗ ten Anleihe von 1 Mill. 3 procentiger Renten, deren Verkauf an Aguado zum Mittelpreis von 27 pCt. uͤberlassen wurde, auch nicht ein Maravedi in den öffentlichen Schatz geflossen, sondern der ganze Betrag derselben dazu verwendet worden sey, die seit 1831 ver⸗ fallenen 3insen der auswärtigen Staats-Schuld zu zah— len. Die Zinsen-Last belief sich, wenn man Aguados damalige Vorschlaͤge annahm, auf die (nach seinem Ausdrucke) kleine Summe von 23 283,11 Realen, ungefahr 17 Mill. Rthlr., welche kleine Summe indessen beinahe die Haͤlfte der reinen Staats-Ein⸗
nf etragen wuͤrde. ö . n,, , Toreno in seinem obenangefuͤhrten Berichte vom 7. Aug., daß die reine Staats Einnabme fuͤr 1835 auf 819, Ss, 97a zu berechnen ist, und basirt darauf das fuͤr 1833 angegebene Defieit don A00 Mill. Realen. — Seine Angabe würde also mit der von Gargollo, in so weit sie die Staats- Einkuͤnfte betrifft, ganz uͤberein⸗ stimmen; nur muß man die Frage aufstellen, wie weit Toreno Mittel gefunden, in offenbaren Wderspruch mit seiner und Gar⸗ gollo's Angabe, die Staats-Einnahme fuͤr 1835 vloͤtz lich 1. statt auf eireag 820 Mill. Realen auf 681,867, 79 Realen anzuschwellen, und hierzu noch unter dem un⸗ klaren Namen von Ennkünften des Ministe⸗ riums des Innern“ andere .: hu n zu fagẽsn, wodurch die Einkünfte fuͤr 1835 si ich auf 7A2, 724,871 Realen 14 . 223,000,000 Realen mehr als die Ennahme von
33 seststellen. . . ⸗ . 1966 rechtfertigt diese willkürliche Vermehrung, uͤber die sich Toreko auch weiter gar nicht geäußert. hat, und die bei dem sorg— fältigsien Nachforschen auf nichts begründet zu seyn scheint.
Gehen wir nun die Mittel und Wege zur Einnahme weiter durch, so finden wir außer jener nicht gerechtfertigten Anschwellung des Budgets in Einnahme gestellt. 4
7.800, 00 Realen Contribution der Baskischen Provinzen, waͤh⸗ rend keine einzige dieser Provinzen seit dem Auf⸗ stande irgend eine Steuer entrichtet hat; Ersparung beim Kriegs-Ministerium, waͤbrend alle militairischen Operationen in den insurgir⸗= ten Provinzen die Unzulaͤnglichkeit der Streit⸗ kraͤfte darthun, und solche bedeutend vermehrt werden muͤssen, wenn man das Land in Ruhe erhalten will.
Untersuchen wir aber nun die im Budget unter der Rubrik „eventuelle Vermehrung der Staats⸗Einnahme für 1838“ angefuͤbr⸗
v1, 1857, 292
2, 705, 000 5
Kabylen zeigten den wuͤthendsten Muth, wurden aber durch die
Emanccation bewirkten. Wir haben eben so wenig das Ge—
kaltbluͤtige Tapferkeit der Franzoͤsischen Truppen, die sich weder
ten Summen, so ist das Bestreben Toreno's, solche zu übertreiben,