1834 / 332 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

noch sichtoarer. Et sind dafür nicht weniger als o2 Mill. Realen in Anschla gebracht worden, um das Desteit auf 8. Mill. Realen herabzudrucken. Eis kommen aber . Posten als wahrschein⸗ liche Vermehrung der Staats, Cinnabmit vor 13,000,909 Realen an Mehr Einnahme bei der Thor⸗Accise, 10,000,909) Beisteuer der Geistlichkeit, 10,000, 9009 [ Kaufmannschaft, 16.00 un Mehr Einnahme der Zölle, 1 l, 00, 000 Realen, und wenn nun die anderen Summen, welche die 92 Mill bilden, (ben fo unsicher sind, so kann man dreist behaupten, daß? die oben berausgebebenen 31 Millionen bel der zerrätteten Lage Hes Landes und seiner üͤlfsquellen, bei den Verheerungen des Ga gert nn. 9 , n. , , . . bervortreten⸗ 9 e eistlich ke egen die jetzige Regierung, nie realisirt ö loͤnnen. . . g ? Stellen wir nun oben erwahnte Posten zusammen, so ergiebt sich 223 Mill. Realen Ueberschäͤtzung der Staats Einnahme, ö als Einnabmẽ zu streichen, und endlich 5 = eventueller vollig unsicherer Einnahme,

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zusammen 282 Mill Realen. und wenn wir also das Deßteit fuͤr 1835, wie oben, auf mindestens 20 Mill. Realen angeben, so bleiben wir noch unter der Wahrheit.

Da das Budget von Torend von gar keinen weltern amtlichen Belaͤgen begleitet worden, so lassen sich gegenwartige Untersuchun⸗ gen nicht weiter verfolgen; man kann aber? mit Gewißheit die Fol⸗ gerung ziehen,

1 daß die Zinszahlung von elrea 232 Mill. Realen jahrlich, mit nbegriff der Cortes-Schuld und der neuerlich anerkannten

Buchbhardschen Anleihe, Spaniens regelmaͤßige Einkünfte und Kraͤfte bei weitem uͤbersteigt;

2) daß die Anleie von 100 Mill. Realen, die gegenwartig aus⸗ eboten wird, nur dazu dienen kann, das Defielt 6. dieses abr zu decken; so daß, da wir uns bereits dem FJahresschluß

nähern, gleich wieder zu einer neuen Anleihe geschritten wer⸗ den muß, um dem Beficit von 1835 zu begegnen, ein Srstem, das so lange fortgesetzt werden wird, als sich Darlei— ber finden, wo dann ein General-Bankerött unausbfeiblich eintreten muß. Es scheint daher nicht ,, das Publikum, nach der so eben gemachten traurigen Erfahrung, chen, wie sebr es vor den neuen Tombinationen und den bevorste, benden Versuchen, seine Theilnahme fuͤr die jetzt beabsichtigte An— leihe zu gewinnen, sich zu hüten habe, und es dagegen aufzufordern, ö. . in bester bsicht aufgestellten Untersuchungen resflich zu

Großbritanien und Irland.

London, 22. Nov. Die ge strige Hof⸗e it ung meldet in einem Supplement die Ernennung ünd ereidigung des Lord Lyndhurst als Lord Groß⸗Kanzler.

Der von Sr. Maj. gestern gehaltenen Geheimen ⸗Raths⸗Ver⸗ sammlung wohnten der . von Wellington, der Marquis Tamden, der Graf von Roßlyn, die Lords Lyndhurst, Ellenbo— rough, Burghẽreh, Cowley und Maryborough, Sir Henry Har, di ige, Herr g und Herr Goulburn bei., Lord Lyndhurst empfing von Sr. Maj. das große Siegel. Seine Herrlich keit wurde dann zum Handkuß bel dem Könige zugelassen.

Die HofZeitung theilt Adressen mit, welche aus den Or— ten Brecon und Merthyr Tydoil, so wie aus Ashford und des⸗— sen Umgegend, in der Grafschaft Kent, an Se. Majestaͤt gerich⸗ tet sind, und die Ergebenheit und Loyalität der Unterzeichner, so wie deren Entschluß aussprechen, den Käͤnig in der Aus— abung seiner Prärogative, diesenigen Maͤnner an' die Spitze der Regierung zu stellen, welche er fuͤr geeignet halt, zu unterstůtzen.

Dem heutigen Hof⸗Cirkular zufolge wurde in der am Don⸗ nerstag gehaltenen Geheimen⸗Raths⸗Versammlung das Parlament nicht (wie gestern gemeldet) auf den 15ten, sondern auf den 18. Dezember prorogirt.

Die Times bezweifelt die Echtheit des (gestern erwahnten) angeblichen Schreibens des Herzogs von Wellington an Sir Robert Peel, nicht als ob es etwas enthielte, welches Se. Gna— den nicht geschrieben haben konnten, sondern weil es im hoͤch⸗ sten Grade unwahrscheinlich ist, daß ein Privat- Schreiben . Herzogs an Sir Robert auf der Börse so bekannt werden

nnte.

Gestern Abend gab der neue Lord,Kanzler ein großes Diner in seiner Wohnung in Hydepark.

Viscount Melbourne, Graf von Mulgrave, Lord Denham und Herr Spring Rice wohnten am Donnerstag Abend einem Diner bei Lord Auckland in der Admiralität bei Spater kam auch noch Lord Brougham.

Die Morning Ehroniele enthalt in ihrem gestrigen Blatte einen langen gegen die Times gerichteten Artikel in ezug auf die von dieser . angeblich auf Autoritaͤt des Loro Mel— bourne, abgegebene Erklarung, daß dieser dem Köͤnige nicht ge— radezu eingestanden hätte, seine Verwaltung könne sich unmöglich länger halten, und daß er auch nicht den . geäußert hätte, Se. Masestaͤt mochten die Verwaltung den Handen des Herzogs von Wellington anvertrauen. Mit dieser Erklärung namlich, meint die Morning Chronicle, sey noch gar nicht gesagt, daß die Times nicht die Nöthigung des Königs, das Mel— bourne sche Ministerium zu entlassen, doch den indirekten Vorstellungen des Lord Meibourne zuschreibe; denn daß Letzterer so weit gegangen seyn sollte, einen offenbaren Verrath zu bege⸗ hen, welches der Fall gewesen wäre, wenn das Geruͤcht, welches die Times durch Qbiges widerlegen wolle, sich bestaͤtigt hätte, das wuͤrde gewiß Niemand, der den Lord Melbourne naͤher kenne, von ihm glauben, und also habe es jener Art von Rechtfertigung desselben von Seiten der Times gar nicht erst bedurft. „Die Times sowohl, als der Standard“, fahrt das genannte Blatt fort, „vermeiden es zwar, dem Lord Melbourne das Geständ⸗ niß vorzuwerfen, daß er die Zuͤgel der Regierung nicht laͤnger u fuͤhren im Stande sey, aber beide stellen die Sache 1 dar, als hätte er offenherzig Dinge geäußert, die Se— Majestaͤt zu der Schlußfolgerung geleitet hätten, daß das Mi— nisterium sich nicht mehr halten konne. Es mag zu den Absich⸗ ten der Orggne Sr. Hoheit (des Standard und der Times) vassen, dem Lord Melbourne seine eigene Entlassung so wie die seiner Kollegen Schuld zu geben, aber jeder Unparteiische muß einsehen, daß die dem edlen Viscount angedichteten Aeußerungen niemals aus seinem Munde gekommen seyn können. Se. Herrlichkeit konnte dergleichen nicht außern, weil das Ministertum uͤber alle die von dem Standard m Bezug auf die Kirchen⸗Reform vollkommen einig war. Es war an eine Schwierigkeit hinsichtlich der Verwaltung der

denken, weil sich in Betre dann zur Sprache kommen koͤnnten, der Reform der Kirche in England und Irland, in Betreff der Reform des Munizipalwesens und der Rechtspflege, so wie in Betreff der den Dissenters zu gewaͤhrenden Abhuͤlfe, auch nicht 3 ein a. dissenttrende Stimme in dem Melbourne'schen Kabi— Het vorfand.

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darauf aufmerksam zu ma

und der Times erwähnten großen Fragen

t ker als se beweisen werde, daß die politische Freiheit Staats ⸗Geschaͤfte in der naͤchsten Parlaments- Session nicht zu 6. aller der Angelegenheiten, welche besonders aber in Betreff

der Theilnehmer weder

1350 Eben die ses Blatt wendet sich in Fragen und Antwor— ten an die Resormer, um ihnen auseinanderzusetzen, welche Er niedrigung dem Lande durch die Ernennung des Herzogs von

Wellington zum Premier -Minister zugedacht sey. „Bruͤder Re—

former“, fragt die Morning Chronicle, „ist es wirklich wahr,

daß der König sein fruͤheres Ministerium entlassen hat, weil ein einziger Mann aus dem Unterhause ausschied? Und ist es wirk— lich wahr, daß keine genuͤgende Verwaltung zu Stande gebracht werden kann, weil ein anderer Mann von England fern ist?

Ist es wahr, frage ich, daß, weil Lord Althorp ins Oberhaus

übergetreten ist, der Koͤnig seinen ersten Minister und dessen

Kollegen entlassen hat, ohne den leisesten Schatten von Be,

schwerde gegen dieselben zu haben? Und ist es ferner

wahr, daß diese mächtige Nation in diesem Augenblicke keine verantwortliche Minister hat, bloß weil Sir Robert Peel von Hause abwesend ist? Wenn dem so ist, und nach Allem,

was wir von den traurigen Geheimnissen der Regierung erfah— ren haben, muͤssen wir es glauben, dann ist England zu dem Zu— stande des kleinsten Fuͤrstenthums herabgewuͤrdigt. Bruͤder Re— former, es verhalt sich so, und der Herzog von Wellington ist aus— ersehen, das Volk des Vereinigten Koͤnigreichs mit dieser will— kuͤrlichen und thöoͤrichten Handlung zu versßhnen. Wenn aber der König sich nicht einmal ein paar Tage ohne einen Kanzler der Schaßkammer behelfen konnte, wie geht es zu, daß er setzt mehrere Wochen lang mit einem einzigen Minister auskommen will? Reformers, frage ich noch einmal, sollen wir dem Zufall zum Spiel dienen? Sollen der Tod des Lord Spencer und die Ab— wesenheit des Sir Robert Peel uns unter die Herrschaft eines einzigen

Mannes bringen. Und dieser eine Mann, wer ist es? Der

Mann, dessen ganze Laufbahn ein unablässiger Kampf gegen alle

National -Verbesserungen war; der sich der Irlaͤndischen Eman— cipation so lange widersetzte, bis er sich genothigt sah, entweder seine Grundsaͤtze oder seine Stell- aufzugeben; der den Forde— rungen der Dissenters Widerstand . bis er sogar durch

das Votum eines unreformirten Parlaments geschlagen wurde;

der sich gegen alle Reform des alten Burgflecken-Ünterhauses erklaͤrte; der sich der endlichen Abschaffung des abscheulichen Afrika—

nischen Sklavenhandels widersetzte; der noch jetzt jede Tyrannei im

Auslande und jede Anmaßung daheim unterstuͤtzt; der Mann,

welcher der Kaͤmpe bes Oberhauses und der Gegner des Unter—

hauses ist; dieser Mann ist es, den der Koͤnig gewählt hat, um

eine Verwaltung zu ersetzen, deren Verbrechen in der Vollbrin—

gung so vieler großer Reformen und in der Verheißung noch

fernerer Verbesserungen bestand.“ In dieser Weise fahrt die Morning Chronicle noch eine Zeit lang fort und schließt dann mit der Aufforderung an alle Reformer, sich bei den naͤchsten Parlaments⸗Wahlen eng zusammenzureihen, und ein Unterhaus zu Stande zu bringen, vor dem der Herzog von Wellington weichen muͤßte.

Die beiden bereits gestern erwähnten Versammlungen der Reformers zu Neweastle und der Konservativen zu Ashford in der Grafschaft Kent verdienen um so mehr Aufmerksamkeit, da sie einigen der Wortfuͤhrer der beiden Parteien die erste Gele⸗ genheit gaben, ihre Ansichten uͤber die neueste und bedeutendste politische Begebenheit auszusprechen. Die Zwecke beider Ver—⸗ sammlungen standen mit jener Begebenheit in keiner unmittel— baren Verbindung; in Neweastle sollte Lord Durhams Verdienst geehrt, in Ashford das Andenken an die angeblich vom Koͤnige den Bischoͤfen gegebene Erklaͤrung, die Verfassung sowohl in Bezug auf den Staat als die Kirche aufrecht halten zu wollen, gefeiert werden; aber gerade diese Zwecke und bie Tendenzen der

beiden Versammlungen uͤberhaupt mußten natuͤrlich ein so wich

tiges Ereigniß, wie die gaͤnzliche Veranderung des Systems der Regierung, einen unmittelbaren Einfluß auf die Aeußerungen der Theilnehmer gewinnen lassen. In Neweastle ging man 'so, gar noch weiter und benutzte die Versammlung, um einen Beschluß zu fassen, welcher „Unwillen und Erstaunen uͤber die Ernennung des Herzogs von Wellington und zugleich die gegenseitige Verpflichtung aller Anwesenden aussprechen sollte, ihm durch alle legalen Mittel aufs Aeußerste Widerstand zu lei— sten.“ Zugleich wurde eine Adresse an den Koͤnig in Vorschlag gebracht, in welcher derselbe gebeten wird, statt des Herzogs von Wellington den Grafen Durham, der sich des Vertrauens der großen Mehrzahl seiner Mitbuͤrger erfreue, da er immer kraͤftig die Rechte derselben gegen alle gend! constitutionneller Freiheit versochten habe, an die Spitze der Geschäfte zu stellen. Dieses Vorspiel, welches der Ankunft Lord Durham's vorherging und, dem von der Times mitgeiheilten Berichte zufolge, keinesweges von der respektableren Klasse der Bevölkerung ausging, endete in einer Prozession der Theilnehmer durch die Straßen der Stadt, wobei ö. mit mancherlei Inschriften, unter andern auch mit der: „Keine Deutsche Politik“, umhergetragen wurden. Nach— mittags langte Lord Durham unter dem Zusammenstroͤmen ei— ner fehr großen Menschenmenge an und wurde durch zwei

Diputationen, eine der arbeitenden Klassen, die andere der

Zuͤnfte der Stadt, empfangen, welche ihm beide Adressen uͤber—

reichten. In denselben fanden sich die Erwartungen ausgedruͤckt,

welche man von dem ferneren Wirken der Reform-Bill und ih— rer Befoͤrderer hegt. Obenan standen die drei auptfragen, in deren Erledigung man die Konsolidirung der Reform erblickt, naͤmlich die dreijährigen Parlamente, die geheime Abstimmung und das Wahlrecht aller Besteuerten. Ferner wuͤnscht man eine fuͤr Alle guͤltige Kriminal- und Civil-Gesetzgebung, die Ver— nichtung aller und jeder ausschließlichen Privilegien, Ab, schaffung der Korn Gesetze und Einfuͤhrung einer Luxus- Steuer, Vernichtung der Sinekuren, Schutz suͤr die produk⸗ tive Industrie, Aufhebung der Gesetze über das Matrosen, pressen und das Spießruthenlaufen im Heere, freie Municipa— litaͤt! Wahlen und endlich eine milde und vaͤterliche Regierung fuͤr Irland. Lord Durham hob in seiner Antwort hervor, daß in fruheren Zeiten das Volk nicht geeignet gewesen sey, zu den

Rechten zugelassen zu werden, welche es setzt begehre, aber

neuerdings die vermehrte Intelligenz und bessere Erziehung der

arbeitenden Klassen die Freunde derselben berechtigt haben, ihre

Zulassung zu politischer Macht als eine sichere und vortheilhafte

Maßregel darzustellen. Zugleich machte er darauf aufmerksam,

daß jeder neue Beweis von Ruhe, Festigkeit und Vernunft, den

die arbeitenden Klassen geben, den Verfechtern ihrer Rechte neue

Waffen an die Hand biete und den Widerstand ihrer Feinde

vermindere. Mehr als jemals aber sey ein kraͤftiges, ruhiges und

besonnenes Auftreten bei der jetzigen Krisis noͤthig, da es staäͤr— der arbei⸗ tenden Klassen mit der oͤffentlichen Sicherheit wohl vereinbar, und daß durch dieselbe die politische Existenz der Gegner kei⸗ nesweges, wie diese fuͤrchten, gefaͤhrdet sey. Diese Antwort

Lord Dutham's wurde auf seinen Wunsch der versammelten

Menge vorgelesen, da seine noch immer schwankende Gesundheit

ihm nicht erlaubte, selbst zum Volke zu reden. Das Diner,

welches spaͤter folgte, konnte sich zwar in Ansehung der Zahl mit dem von Edinburg, noch mit dem

von Glasgow messen, indeß war die Ursache nur die Beschtank, heit des Raumes, nicht der Mangel an Theilnahme. Ru i009 Personen konnten mit Bequemlichkeit aufgenommen wen, den. Nach Beendigung des Mahles wurden die gewohnlichen Trinkspruͤche ausgebracht, auf das Wohl des Koͤnigs und der

Königin, und dann auf das der Prinzessin Victoria und det ne

übrigen Mitglieder der Königlichen Familie. Die Nennung de Koͤnigs sowohl als der Koͤnigin verursachte Zischen und man nigfaltige Zeichen des Mißfallens; der dritte Toast dagegen wurn⸗ mit lautem Beifall aufgenommen, der sich bis zum Enthußan— mus steigerte, als darauf der Toast erfolgte: „das Volk, die ein zige Quelle aller legitimen Gewalt!“ Vom Praͤsidenten wurde de

naͤchst das, Wohl des Grasen Durham“ ausgebracht, und der lang anhaltende Beifailsruf verhinderte eine geraume Weile dan Grafen, die Acußerungen seines Dankes vorzubringen. Als g ihm endlich gelang, zu Worte zu kommen, wies er darauf hin, wie sehr es ihm woh lthun muͤsse, in seiner Heimath auf ein solche Weise empfangen zu werden, nachdem er in ver schiedenen andern Theilen des Landes eine so schmeichelhafte Aufnahme e funden habe.“ Lord Durham ging alsdann auf das Them uͤber, welches in den ihm uͤberreichten Adressen aufgestellt wat, auf die Erwartungen, welche das Volk sich von der Wirkun der Reformbill in der naͤchsten Zukunft macht, und wie derhelt. was er in dieser Beziehung in Glasgow gesagt hatte. In B treff des Wahlrechts aller Besteuerten bezog er sich auf die vo ihm bereits im Jahre 1821 daruͤber gemachte Motion im Unten, hause, in welcher er jenes Recht folgendermaßen begraͤnzte: f sollen alle Familien⸗Vaͤter das Stimm ⸗Recht bei den Parlament Wahlen haben, die hong side zu Kirchen- oder Armen⸗Sieum gezogen werden oder seit sechs Monaten vor dem ersten Wh tage direkte Steuern bezahlt haben, dabei aber von der &. meinde keine Unterstuͤtzung erhalten.“ Ferner fuͤhrte Lord Du ham an, daß dieses so qualificirte Wahlrecht nicht von ihm zue in Vorschlag gebracht sey, daß vielmehr schon im Jahre 1) in einer Versammlung der Freunde des Volkes, der sein Vath, praͤsidirt habe, dasselbe anerkannt sey, daß Lord Grey es in dem selben Jahre zum Gegenstand einer Motion im Parlamente g macht habe, und daß er bei derselben von Sheridan, Erthsn und Fox unterstuͤtzt worden sey, ja daß der Letztere schon du mals dieses Wahirecht aller Besteuerten als mit den Grund Principien der Verfassung im Einklange dargestellt habe. Em lich fuͤgte Lord Durham hinzu, daß das Unterhaus selbst bereih . Mal das jedem Besteuerten zustehende Wahlrecht anerkann

abe. Die Zweckmaͤßigkeit einer . Dauer der Path . Herzogs von Wellington, dem unter Anderem das Lob gespen—

mente, den zweiten Hauptwunsch des Volks, stellte er uber ale

Zweifel erhoben dar, und benutzte darauf den dritten die geheimen Abstimmungen, um auf seine Ansichten in der jetzigen Krisis uͤberzugehen.

„Was die ist meine Meinung, daß sie von . Nutzen seyn werde wahrend andere nicht weniger aufrichtige Reformers im Gegenthꝙ darin ein Mittel sehen, jeden Betrug zu verschleiern. Dies glu mir Gelegenheit, zu wiederholen, was ich schon in Glasgow sagtt, daß ich mich nie geschaͤmt habe, den Meinungen meiner Freunhe nachzugeben, sobald ich von deren Richtigkeit überzeugt worden bin, daß ich Nachgiebigkeit nicht verdamme, wenn sie dazu dient, eine heilsame Maßregel allen Freunden derselben annehmlich zu machen. Die Art der Nachgiebigkeit, die ich verdamme, ist die Rachgiebiglü gegen Leute, die mit einer vorgeschlagenen Maßregel uberhaupt fich zufrieden sind, mit einem Worte, die Nachgiebigkest gegen die Feinde derselben. Wenn ich nun aber aus diesem Grunde schon in Fas— gow den Reformers Einigkeit ans Herz legen mußte, um üg mehr muß ich sie nicht bei der gegenwaͤrtigen gewichtvollen Kt anempfehlen. Es steht uns ein großer Kämpf bevor, ein Kampf, der die Entwickelung aller uns zu Gebote stehenden Kraͤfte erheisch en with, gegen einen höchst maͤchtigen, genmeinsamen Feind. Man hat Hof⸗Intt⸗ uen als die ßnrsache dieses Ereignisses angegeben, und so wenig ich von den

usbruch dieser Iutr gun überrascht worden bin, so kann ich doc nicht den Schrecken beschreiben, mit dem ich eine solche Bet hrung betrachte. Lange bin ich von den gehrimen Machinationen untat. richtet gewesen, die nur eine guͤnstigs Zeit, wie es scheinbar die jef . ist erwarteten, um die Ming springen zu lassen. Ich def Ihnen, 1 ich meines Theils kein Bedauern hege über das, geschehen ist. Ichenfalls wissen wir jetzt, gegen wen wir zu käm— pfen haben werden. Wir werden sehen, wem der Sieg bleibt. Wenn

in der That das Volk dieses Landes den Tories angehbrt, wenn

wirklich aus einem Haufen von Antt⸗Reformers hesteht, dann,; cher dies zekannt wird, desto besser. Wer ist bestimmit, die Stelle der Minister einzunehmen, die auf eine so schmach volle, so beleidi gende Weise entlassen wurden? Wer anders als diese Tories, die

gen jede bis zu diesem Augenblicke vorgeschlagene Maßregel de

cform votirt, gekaͤmpft und intriguirt haben? Das sind die Men— schen, welche zur Verwaltung der An . dieses Reichs bt⸗ rufen sind, und es muͤssen nun ihre Erkl gen der gegenwartigen Art, und die Aufloͤsung des Parlament welche ich fuͤr unvermeihlich halte, beweisen, ob diese Partei Iht Zutrauen und das Zutrauen des Volks dieses Landes in ha dem Maße besitzt, als das des Souverains' J jcht haben unsere Gegner das Feldgeschrei erhoben. Die Kirch ist in Gefahr. Was aber versehen sie unter der Kirche) Wenn sie geistliche Sinekuren, Pfruͤndenbäͤufung, Nicht ⸗Residen und jene unwuͤrdigen ungleichhelten, welche in der Besoldung dit wirklich töaͤtigen Geistlichen stattfinden, darunter meinen, dann als lerdings ist dis Gefahr groß, ernsthaft und sehr drohend. Wenn mu aber unter Kirche wahre RNeliglon, die reinen Bögmen des prote— stantischen Glaubens versteht, wenn, wie ich der Änsicht bin, ulchts Anderes heißt, als die Gemeinde der Gläubigen, dann he haupte ich, daß die Kirche nie weniger in Gefahr war und nie bes— ser unterstuͤtzt wurde. Ein anderer Ruf ist der. Die Monarch schwebt in Gefahr. Durch wen, frage ich“ Ich blickte nach Not— den, Süden, Westen und Osten, und ich bin nie im Stande gem, sen, ein Wort zu vernehmen, das nur den Schatten eines Sch aͤtten von Widerstand gegen die monarchischen Institutionen enthielte Ich glaube im Gegentheil, daß die Hinneigüng zu diesen Institu⸗ tionen nie größer war, als in diesem Augenblick, und daß sie sic nur nicht so bemerklich macht, erstlich, weil man einer solchen Dt⸗ monstration nicht bedarf, und zweitens, weil diejenigen, welcht si erregen konnten, so wenig Mltgefühl, fur *die Wün— sche und die Beduͤrfnisse des Volkes zeigen. HJein, keinct der bel den Faͤlle ist . weder die Kirche noch die Monarchie sind in Gefahr, aber ich will Ihnen sagen, was sich in Gefahr befindet, es ist, z die Oligarchie. Thatsache i es, daß wahrchd' einck lan— gen Zeit, in den Tagen Georgs JJ. und Georg's j, der Soupt— rain dieses Landes sich ganz in der Gewalt einer Partei befand. Er war in der That nichts als eine Puppe, beweglich nach deren Wuͤn— schen; alle Macht und alle Ehren wurden nur zum Vortheil sener Partei geübt. Sie sah ein, daß die Reform. Bill ihr den Todet⸗ streich versetzte, und nun steht sie im Begriff, einen letzten Kampf zu wagen, um die ihr entwundene Gewalt wieder an sich zu rel. zen. Nachdem wir ihre Kerker vernichtet, nachdem ihre Been allmaͤlig gefallen sind, hat sie ihre Augen auf einen gro—⸗ ßen Kriegsmann , der bestimmt ist, das Fortschrel⸗ tin ders Referm aufzuhalten, durch deren vernichtende Ham die Mißbraͤuche in den Muntcipalltaͤten, in der Kirche 'und in allen anderen Institutionen des Tanbes zertrümmert wer⸗ den sollten Ich gestehe Ihnen, daß dieser gioße Kriegsheld viel icichter finden wird, Bädgjoz und Ciudad Fäodrtgz neff Srurn zu nehmen, als dem Volke seine Freiheit und Ünabhängigkest wie er abzugewinnen. Ich spreche meine ijcherzeugung aus, wenn ich

Hort rechnen sie wahrschein!ich ebenfalls auf die Majoritaͤt. ch will ihnen alle nur moͤgliche Unterstuͤtzung in einem neuen Un—

. etre

geheimen Abstimmungen betrifft,“ fuhr er fort,

niß herrschte.

rungen bei Versammlun⸗ nige nur

DTonnellschen Ministerium die Wahl geblieben. Was die aus—

ge, daß ihm ein solches Beginnen gaͤnzlich fehlschlagen wird; ich it mich in meinen Landsleuten sehr irren, wenn es anders seyn znnte, Der Erfolg der Tories ist unvereinbar mit der Macht, nclche Ibnen die Reform Bill gegeben hat, mit dem liberalen Geiste, rim ganzen Lande herrscht, ünd mit dem maͤchtigen Ein slusse, den tüchtige Presse ausübt. Moͤglich wäre es indeß, daß die To— ihr Etreken auf Vernichtung der Reform als ein vergebliches herennend, sich in (inem neuen Charakter zeigten und als Liberale nd Reformers auftraten. Etwas Widerlicheres und u würdigeres s Mieses Aufgeben aller Grundsaͤtze ließe sich indetz von einem In— toduum nicht denken, das ich fortwährend als Gegner je t Reform im Oberhause habe auftreten sehen. Wenn wir mn Tory Ministerium haben sollen, dann sey es in Gottes Ramen n chrliches, hochkirch liches, anti reformistisches Tory-Ministerlum; hiltten die Tories als Wolfe in Schafskleldern auftreten, dann waͤre se Achtung des Volks vor dsentlichen Charakteren verschwunden gas uns aber betrifft, meine Herren, so lassen Sie unser Feldge chrel seyn „Reform, Freiheit und Verfassung!“ Lassen Sie uns se kleine Zwiste vergessen und uns zum bevorstehenden Kampfe hbe— läten. In jeder Stabt, in jedem Dorfe des Reichs muͤssen sich socatio nen bilden. Es ist mir klar, wie der Tag, daß eine Auf⸗ hung des Parlaments stattfinden muß, daß die Tortes die letzte nt in dem verzweifelten Spiele ausspielen muͤssen, wenn sie ge⸗ zonen sind, es zu Ende zu bringen. Wahrscheinlich rechnen sie auf sehnaforitaͤt in den Grafschaften durch die ungluͤckliche Klausel, welche Stimmrecht denen ertheilt, die, in einseitig widerruflichen Pacht⸗ iuntrakten stehend, 30 Pfd St. Pacht bezahlen. Auch welß ich, daß nge Wahlorte der zweiten Abtheilung wegen Nichtzahlung von Ettuern und anderer Umstande in einen Zustand gerathen sind, der oh dem der fruheren kaͤuflichen Wahlflecken wenig , Aber

its,

erhause zugeste hen, und doch werden wir im Stande seyn, sie dort u überwinden. Gegen uns haben wir dann nur den Hof und die hair, fuͤr uns das Volk und das Unterhaus. Wenn der Kampf ich zwischen zwei so entgegengesetz ten Parteien erhebt, dann bedarf es hut J um zu entscheiden, wem der Sieg zu Theil strden wird.

. gn der oben erwahnten Versammlung zu Ashford wurden hamentlich die Gefahren aufgezaͤhlt, von denen die Tories die üirche bedroht sehen wollen. Hier fanden die Toasts auf das Bohl des Königs und der Koͤnigin den enthusiastischsten Bei— il; dagegen erhielt der Trinkspruch auf die Gesundheit der Prinze ssin Pictoria und deren nähere Verwandten den Zusatz, daß dieselben nie— Hatz vergessen mochten, welchen Grundsaͤtzen das Haus Braun— shweig seine Erhebung auf den Thron Großbritaniens zu ver— Janken habe; auch wurde dieser Toast ziemlich lau aufgenom— hen. Desto großeren Beifall fand der Toast auf das Wohl des

et wurde, daß er weit uͤber alle Partei-Ruͤcksichten erhaben sey nd keinen anderen Zweck verfolge, als den, die Ehre des Reichs U erhalten und dessen Wohlfahrt zu wahren. Der Graf von

nchelsean machte auf die verderblichen Grundsaͤtze auf— erlsam, welche sich im Lande verbreiteten; es seyen dies

. a , 5. * . eselben Prinzipien, sagte er, welche der ersten Franzoͤsischen

Revolution zur Grundlage dienten; wie wenig sie aber zum Heile ereichen, beweist das Beispiel Frankreichs, welches, ungeachtet iser Grundsaͤtze und mit einem vom Volke gewaͤhlten Koͤntge n seiner Spitze, doch in den aͤußersten Zustand der Sklaverei ersunken sey, aber doch immer noch lieber in diesem verharren, 6 dem Zustande der Anarchie sich preis geben wolle, der aus ner Ruͤckkehr zu jenen republikanischen Grundfaͤtzen unvermeld— h hervorgehen muͤsse. Aehnliche Acußerungen ließ Lord strangford vernehmen, der bei dem Toast auf das Wohl 6 Oberhauses zum Ruhm desselben namentlich hervorhob, daß sich während der letzten Session so entschieden der Eman— pation der Juden und der Zulassung der Dissenters zu den ademischen Wuͤrden widersetzt habe. Er schloß seinen Vortrag it den Worten: „Wenn wir heute hier versammelt sind, unsere dankbarkeit fuͤr bloße Worte zu bezeugen (nämlich fuͤr die Worte, selche der König vor einiger Zeit an die Bischofe gerichtet ha— in soll), wie viel mehr Dank sind wir dann dem Koͤnige fuͤr eglaͤnzende That schuldig, die seinen Worten gefolgt ist. Wie oͤstend ist diese That! Sie hat den ersten Schimmer von poffnung dahin geworfen, wo bisher undurchdringliche Finster— Moͤge denn der Koͤnig, und zwar vielleicht zum sten Male, seitdem er den Thron bestiegen hat, die wahre, rlliche Stimme des Volks vernehmen, die Stimme denkender, rnuͤnftiger und freier Männer, verschieden von dem Geschrei rteisüchtiger Demagogen und Sklaven des Ehrgeizes, mit dem Nas Ohr des Koͤnigs nur allzulange belagert worden ist.“ All— meiner Beifall folgte dieser Rede. Die Times, welche den Herzog von Wellington zu ver— idigen fortfaͤhrt, behauptet unter Anderem, es sey dem Koͤ— wischen einem Wellingtonschen und einem Hume—

Paͤrige Politik des neuen Ministerlums anbetrifft, so glaubt leses Blatt, daruͤber Folgendes sagen zu koͤnnen: „Ohne naͤher aon unterrichtet zu seyn, sind wir doch der festen Meinung, alle Diplomaten autorisirt worden, ihre Hoͤfe zu benachrich⸗ gen, daß unsere Verhaͤltnisse zu den fremden Staaten unver— ndert bleiben wuͤrden. Die Politik des Herzogs ist stets fried— ch gewesen und wuͤrde es unstreitig auch bleiben, ware E auch nicht durch Vertrage gebunden; denn nur ein blödsinniger koͤnnte ihm die Absicht zuschreiben, daß er ölkerrechtlich bestehende Verpflichtungen, die von seinem Fouverain und seinem Parlamente ratifizirt worden, verletzen olle. Wohl hat es Diplomaten gegeben, von denen Vertrage ur als Bogen vollgeschmierten Papiers angesehen wurden; der hetzog aber hat stets gezeigt, daß er dieselben als heilige Buͤrg⸗ haften ansieht, die sich nur mit vollkommener und gegenseitiger snwilligung der kontrahirenden Parteien auflöͤsen lassen.“ Ei— in ähnlichen Ton, wie die Times, stimmen auch der Courier ind der Morning Herald an. Dagegen beharren die Mor— ing Chrontele und der Globe, der radikalen Blaͤtter nicht ju gedenken, bei ihrer Opposition.

Niederlande.

Aus dem Haag, 23. Nov. Se. Maj. der König haben em Armenischen Mechitaristen⸗Kloster San Lazzaro in Venedig, delches Allerhoͤchstdemselben ein Exemplar des von den Mechi' Fristen in 24 Sprachen herausgegebenen Werkes: „Preces S. lereis Clasensis““ hatte uͤberreichen lassen, eine goldene Me— paille mit einer hierauf Bezug habenden Inschrift verliehen.

Se. Königl. Hoheit der Erbprinz von Oranien und dessen UÜngster Bruder erschienen gestern im hiesigen Franzoͤsischen Theater, wo die Oper „Aladin“ gegeben wurde.

Haare, AU mst erdam, 22. Nov. Der Preiswechsel am hiesigen Fondsmarkt war in abgelaufener Woche so groß nicht, wie man ton den Nachrichten aus London und Paris über den Minister— hächsel an beiden Höfen hatte vermuthen konnen Die Hollaͤndi⸗ chün Staats- Papicke! nahmen zwar anfangs bei Meldung von ber ubrscheinlichkn Ansteüung des Herzog! von Wellington deinen et; höhern Stand ein, erhtelten sich sedoch wegen mehrerer erheb—

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lichen Verkaͤufe darin nicht vollkommen. Russische Obligationen, vorzůg⸗ lich die der aͤltesten Anleihe bet Hope u. Comp., wurden haͤufiger ausgeboten, was ein Weichen von ungefaͤhr z pCt, verursachte; Desterreichische und incourante i,, ,. blieben beinahe preis- haltend Wie gewohnlich boten die Spanischen Fonds wieder die meiste Abwechselüng an; die zproc. Perpetuellen stiegen bis A6 nm pCt, dle Cortes-Anleihe bis A436, zproc. Perpetuelle bis 273, zinsenlose Schuld bis 163 und Coupons der Cortes-Anleihe, worin sich ein lebhafter Handel erhielt, bis 27 pCt. Letztere behtelten noch gestern diesen Preis, die zinsenlose Schuld stand auf 155 pCt., die Uebrigen Her gingen wieder auf die Course von voriger Woche zurück Im Ganzen zeigten sich mehr Verkaͤufer als Nehmer, der im allgemei⸗ nen aber unbedeutende Umsatz verhuͤtete einen großeren Courswech⸗ sel. Nach Geld bleibt eine etwas lebhafter Frage fortdauernd. Am gestrigen Getraidemarkt fanden sich fuͤr Polnischen Weizen Kaͤu—⸗ fer, welche jedoch nicht völlig die vorigen Preise anlegten; rother Weizen wurde billiger abgelassen, wodurch mehrere Partieen zur Speculattfon und zum Verbrauch aufgerdumt wurden. Mit Preu⸗ ßischem Roggen war es still, nur in inlaͤndischem Korn ist etwas ge— macht und dabei ungefaͤhr der letzte Cours bedungen. Hafer fand wiederum eneigte Abnehmer und wurde höher bezahlt. Die gemachten Preise ind: fuͤr 130. 1319fuͤnd. weißbunten Weizen 220 Fl., 13099fünd. schoͤnen bunten dito 213 Fl. 127 . 131pfuͤnd geringeren dito 176. 208 Fl fuͤr 132 1349fuͤnd. Rostocker und Wismarschen Weizen 175 180 Fl. 130pfuͤnd Mecklenburger 168 Fl., 123pfünd. alten uckermaͤrk— schen 168 Fl.; für 121pfünd. Mecklenburger Roggen 140 Fl.; fur 1I9pfuͤnd. Holsteinsche Gerste 165 Fl.. für so. 82. 90pfuͤnd. feinen Friesischen Hafer 89 91 1060 Fl.; fuͤr 92pfuͤnd. dicken 98 Fl, 76pfuͤnd. alten Futterhafer 78 Fl.

B et le n.

Bruͤssel, 24. Nov. Herr Coghen ist zum Bericht⸗Lrstat— ter uͤber das Einnahme-Budget ernannt worden.

Abermals hat hier vorgestern ein mißlungener Versuch mit einem Dampfwagen auf gewohnlichen Straßen stattgefunden. Auf dem Wege von der Laekener Straße uͤber den botanischen Boulevard und die Koͤnigsstraße nach dem Park mußte der Wa— gen wenigstens fuͤnf Mal anhalten, weil an der Maschine Man— ches in Unordnung gekommen war.

D n .

Kopenhagen, 18. Nov. Die heutige Nummer der Col— legial-Zeitung theilt die allgemeinen Resultate der im eigent— lichen Dänemark stattgefundenen Volkszählung mit, unter Hin— ufuͤgung der Bemerkung, daß daruͤber seiner Zeit genauere ö verbunden mit Vergleichungen uber die im Jahre 1801 vorgefallene Volkszählung, folgen sollten. Im Ganzen be— traͤgt die Volkszahl 1,223,807, während nach der Zahlung von 1801 nur gaä,974 Seelen im Reiche vorhanden waren, so daß also der Zuwachs 298,833 Menschen, oder zwischen 32 und 33 pCt. beträgt. Kopenhagen zaͤhlt gegenwartig 113, 292 Einwoh⸗ ner. Fuͤnen hat am meisten von allen Provinzen, sowohl in den Staͤdten, als auf dem Lande, an Population gewonnen. In den Inselstiftern betraͤgt die Population 697,855, in Juͤtland 525,952 Menschen, und im ungefähren Verhaͤltniß hiermit ist es daher auch bestimmt, daß Juͤtland 48, die Inseln 60 Repraͤsen— tanten zu den Staͤnde-Versammlungen zu stellen haben. Be— kanntlich sind uͤbrigens die Städte, wenn man die Volkszahl zum Maßstab nimmt, gegen das Land unverhaͤltntßmaͤßig stark repraͤ— sentirt. Dieses folgt schon aus dem Umstande, weil das Intenstve es ist, welches hier eine gleiche Vertretung noͤthig macht. Wenn man hinzu rechnet, daß die Staͤdte eines Wahl -Distrikts kein konti⸗ nentes Ganze ausmachen, ja das in Daͤnemark, lokaler Verhaͤlt— nisse wegen, nicht einmal eine Vereinigung der waͤhlenden Staͤd⸗ ter in einer und derselben Stadt, gleich wie in den Herzogthuͤ— mern, fuͤr zweckmaͤßig erachtet worden ist, indem vielmehr in jeder Stadt ein separater Wahl⸗-Akt vollzogen wird, so ist es be— greiflich, daß das Verhaͤltniß der Red nnen hinsichtlich der Städte und des Landes nicht gleichartig nach Volkszahl bestimmt werden konnte; und hieraus folgt auch eine ungleiche Repraͤsen— tation selbst der Staäͤdte im Verhaͤltntß zu einander, wie denn in Juͤtland bei dem weiten Abstande der Staͤdte, diesen bei sei⸗ ner Population von 57,575 Menschen 14 Repraͤsentanten be— willigt worden sind, waͤhrend die Inselstaͤdte (Kopenhagen aus— genommen), welche eine Beyoͤlkerung von 76,645 Seelen zaͤhlen, nur 11 Repraͤsentanten zu der Stände-Versammlung zu stellen haben.

In oͤffentlichen Blaͤttern ist der Wunsch ausgesprochen wor— den, daß der Daͤnisch redende Theil des Herzogthums Schles— wig einem eigenen Superintendenten oder Bischof unterworfen wer⸗ den moͤge, wobei auch wohl daran gedacht ist, diesem Bisthum die Inseln Alsen und Aroe, sammt dem Toͤrninglehn einzuver— leiben. Ein im Dagen mit der Ueberschrift: „Ein paar Worte uͤber das Herzogthum Schleswig“ aufgenommener Artikel, macht darauf aufmerksam, daß weder hinsichtlich der Sprache, noch der sonstigen verwickelten Verhaͤltnisse fuͤr jene Schleswigschen Landestheile aus einer solchen Maßregel eine eigentliche innere Veranderung und vortheilhafte Umgestaltung hervorgehen wuͤrde. Der Verfasser erwahnt aber sodann der Nachtheile, die das ver— mischte Zusammenwohnen nicht nur von Schleswigern und Daͤ— nen, sondern auch von Schleswigern verschiedener Aemter unter— einander zur Folge hat, und haͤlt es unter allen Umstaͤnden fuͤr wuͤnschenswerth, daß diese bunte Verfassung durch eine einfa—⸗ chere ersetzt werde, vermoͤge welcher das Koͤnigreich und das Herzogthum durch Geblets-Austausch schaͤrfer begränzt und zu— gleich die Schleswigschen Aemter eine vollständigere Abrundung erhielten. Als Hauptregel stellt der Verfasser den Grundsatz auf, daß beim Austausch keiner durch hoͤhere Gebuͤhren und Abgaben gedruckt werden duͤrfe, als mit welchen er in seiner fruͤhern Stel— lung sey beschwert worden. Beispielsweise wird sodann eines Um— tausches eines Theiles der Grafschaft Schackenburg gegen Theile der Froͤs,, Calslund⸗ und Hvidding-Harden erwähnt. Die In— sel Romoe scheint dem Verfasser sowohl in geistlicher als in welt⸗ licher Hinsicht am passendsten zu Ripen, der noͤrdliche Theil der Insel Sylt aber zu Tondern gelegt werden zu koͤnnen. Schließ— lich wird bemerkt, daß Maßregeln dieser Art nicht ohne sorg— fältige Vorbereitungen, gestuͤtzt auf genaue Lokal-Kenntniß, und muͤhevolle Arbeit zu Stande zu bringen wären; falls es aber an Neigung und Kraft hierzu gebreche, scheine es besser, beym Alten zu bleiben, indem unwirksame oder verkehrt wirkende Mittel nur das Uebel schlimmer machen und den alten Verwickelungen neue hinzufügen wuͤrden. Sicherlich duͤrfe man sich aber mit der Hoffnung schmeicheln, daß es das Ziel unserer aufgeklaͤrten Regierung seyn werde, mehr und mehr Uebereinstimmung in die Administration der Herzogthümer und des Koͤnigreiches, sowohl in weltlicher als geistlicher Beziehung zu bringen und es solchergestalt den Unterthanen weniger fuͤhl— bar zu machen, zu welcher Seite sie gerechnet wuͤrden.

Die Witterung ist hier abwechselnd mit Regen und gelin— dem Frost, doch haben die Stuͤrme, welche vorhergegangen, manches Unheil angerichtet. Unter andern ist das Faͤhrboot zwi—

schen Feid und Laland wahrend des Sturmes vom 5ten d. M. untergegangen, wobei der Faͤhrmann nebst zwei Ueberfahrenden

ihren Tod in den Wellen fanden. Der Sturm war so heftig, daß die Kopenhagener Post, denselben Tag von Wordingborg nach Falster bestimmt, mit eintger Gefahr zu kämpfen hatte und wiederum nach Wordingborg zurückkehren mußte. In Laland ist die Kaͤlte im Anfange der Woche bis auf 7 Grad gestiegen

Pole n.

Warschau, 25. Nov. Der Fuͤrst Statthalter ist gestern Nachmittags von hieß nach Lowitsch , .

Der Koͤniglich Preußische General, Lieutenant von Grol— mann ist mit mehreren Offizieren von Posen hier angekommen Von St. Petersburg langte in diesen Tagen der General Rozniezki in hiesiger Hauptstadt an.

De n f chl e nd

Hannover, 26. Nov. Der Koͤniglich Wuͤrttembergische Gesandte am Königlich Preußischen und am hlesigen Koͤntglichen Hofe, General⸗Lieutenant von Bismarck, ist von Berlin hier ein— getroffen

Hamburg. 27. Nov. Laut Bekanntmachung des Senats ist im Laufe des gegenwärtigen Monats mittelst Uebereinkunft zwischen demselben und der Schweizer Eidgenossenschaft die Ab— schoß⸗ und Auswanderungs-Abgabe hinsichtlich der beiderseitigen Gebiete und Angehoͤrigen aufgehoben worden.

G ch wet

Bern, 22. Nov. Drei Deutsche, Namens Lessing, Schlott⸗ hauer und ein Dritter (wahrscheinlich Soldan) haben den ge— messenen Befehl erhalten, am 2tsten Bern zu verlassen.

Am 15ten d. M. wurde die neue Universitaͤt in Bern eroͤff—⸗ net. Der Baumwollenwaaren⸗ Fabrikant Herr Neuhaus aus Biel, Chef des Erziehungswesens im Kanion, hielt die erste, Herr Wilhelm Snell als Rektor die zweite, Dr. Troxler die dritte Rede. ,

Am 17. September d. J. erstieg ein gegenwartig in Hei— delberg sich aufhaltender Englaͤnder, Dr. Martin Barry, von sechs Fuͤhrern begleitet, den Mont-Blanc. Man konnte aus der Tiefe des Chamounythales, wie vom Mont Brevent, durch Fernglaäͤser die Ankunft der Wanderer auf dem Gipfel sehen. Dr. Barry ist der zwoͤlfte seiner Landsleute, welcher den Mont Blanc erstlegen hat. Er machte auf der Hoͤhe mehrere Barome⸗ ter, und andere Beobachtungen. Unter anderem gelang es ihm auch, auf dem Gipfel mit Holz und Holzkohlen Wasser zum Kochen zu bringen, was man bis jetzt, wegen der Luft⸗Verduͤn— nung, in so großer Hohe nicht fuͤr möglich gehalten hatte. Der große Alpen⸗Forscher H. B. v. Saussure bediente sich, um das Wasser zum Kochen zu bringen, einer Spiritus⸗Lampe.

Spanten.

In dem zu Barcelona erscheinenden Vapor vom 9g. No—⸗ vember heißt es: „Es ist ein trauriges Schauspiel, daß blinde und unheilbringende Leidenschaften uns in Partei⸗ und Rangstreitig⸗ keiten verwickeln, waͤhrend ein eben so schlauer als grausamer

Feind diesen Zwiespalt der Meinungen zu seinem Vortheil be—

nutzt, um die Anhänger unserer politischen Reform abwendig zu machen. Dieses Uebel verbergen, einen Schleier uͤber diese ver⸗ derblichen Leidenschaften werfen wollen, ihnen sogar schmeicheln, indem man sie zur Unterstuͤtzung der Unabhaͤngigkeit herbeiruft, hieße die Interessen des Vaterlandes verrathen. Der Augen⸗ blick ist gekommen, wo alle unsere Meinungen sich endlich klassi— fiziren und demaskiren muͤssen. Es handelt sich darum, ob man eine Reform oder eine Revolution will. Anfangs schien es, als ob die allgemeinen Wuͤnsche durch die Bekanntmachung des Koͤnigl. Statuts und die Zusammenkunft der Cortes befriedigt seyen; aber eine unzeitige Uebereilung, eine zu große Begierde nach schnellen Neurungen, ein unglückliches Streben nach dem Bei— fall der Gallerie, fuuͤhrten die Cortes bald von dem Wege der Klugheit ab. Sie haͤtten sich vorzugsweise mit der Sicherstel— lung der Beduͤrfnisse des Schatzes, der Vermehrung der Na— tionalkräfte und der Verfuͤhrung der Partei, durch Einfloͤßung von Hoffnung und Vertrauen, beschäftigen muͤssen. Statt des⸗— sen hat man angefangen, durch eine unzeitige Diskussion der Menschenrechte die Theorieen von 1823 und sogar von 1792 zu erneuern, und vergißt die Angelegenheiten des Landes und ie dringenden Beduͤrfnisse des Krieges. Seitdem man die Opposition den Weg einer demokratischen Constitution ein⸗ schlagen az erinnerten sich die Gutgesinnten an die Excesse des Volks, an das Joch der geheimen Gesellschaften von 1820, deren ungezuͤgelte Tyrannei und deren Servilismus unter einander, deren Intoleranz und Hinterlist nur in den Kloͤstern ihres Gleichen haben. Die Hauptstaäͤrke Karl's V. besteht nicht allein in den Banden Zumalacarreguy's, sondern vorzuͤglich in den Agenten, welche unter uns zerstreut sind, um die Uebertrei— bungen zu unterstuͤtzen und die liberale Partei zu trennen und verhaßt zu machen. Wenn die Menschen, welche die Reform unseres Vaterlandes durch ihre unbedachtsamen Declamationen kompromittiren, durch ihren uͤbermaͤßigen Ehrgeiz eine Re— volution zu ihrem Vortheil hervorbringen, so ist es um unsere Freiheit ünd unsere Wiedergeburt geschehen. Dann werden sich Tugend, Kenntniß und Vermoͤgen in die Dunkelheit zurückzie— hen und die Fahne der liberalen Partei dem Sturm der Anar— chie uͤberlassen.“

P dri ug g

Lissabon, 4. Nov. Das Amnestie⸗ Dekret, welches die Königin unterm 20. Oktober erlassen hat, wird jetzt von der Re⸗ gierungs⸗-Seitung mitgetheilt. Es lautet folgendermaßen: „Da Ich den Zeitpunkt auszuzeichnen wuͤnsche, wo Ich durch die feierliche Erklarung der allgemeinen Cortes berufen worden, die Mir durch die constitutionnelle Charte der Portugtesischen Monarchie ver⸗ liehene politische Gewalt auszuuͤben, da Ich die Mir von Mei— nem erhabenen Vater vererbten Grundsaͤtze der Menschlichkeit, welche Mir derselbe noch in den letzten Augenblicken seines kost⸗ baren Lebens ausdruͤcklich anempfahl, durch eine Hand— lung der Gnade an den Tag legen will, soe habe Ich fuͤr gut befunden, von der in dem ten Paragraphen des Jästen Artikels der gedachten Charte Mir ertheilten Be— fugniß Gebrauch zu machen und nach Vernehmung des Staats— Raths allen den wegen Civil und politischer Verbrechen ange— klagten Individuen, welche sich zur Zeit der Bekanntmachung des Dekrets vom 27. Mai d. J. in den Gefaängnissen befanden, Verzeihung angedeihen zu lassen. Ausgeschlossen von dieser Ver— zeihung sind diejenigen, welche wegen Gotteslaͤsterung, wegen erst nach der Bekanntmachung des gedachten Dek rets begangener po⸗ litischer Vergehen, wegen Falschmuͤnzerei, falschen Zeugnisses, Todschlages, vorsaͤtzlich und verrätherisch zugefügter Verwundun— gen, wegen Vergiftung, Ausbruch aus dem Gefaͤngniß, Noth⸗ zucht, Beschimpfung der Behoͤrden, Widerstand gegen die Justiz, gewaltsamen Diebstahls und Straßenraubs gefangen gesetzt sind.

Die Königin.“