1834 / 333 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Durch ein anderes Dekret der Königin, von Hrn. Barrete Ferraz de Vasconcelhos, Minister der Justiz und der geistlichen Angelegenheiten, gegengezeichnet, wird die Junta aufgelöst, welche den Auftrag hatte, den gegenwärtigen Zustand der Moönchsorden zu untersuchen und eine allgemeine Kirchen⸗Reform in Vorschlag zu bringen. Die Aufloͤsung dieser Junta findet, den Worten des Dekrets zufolge, deshalb statt, weil durch die Verordnung vom 30. Mai d. J. alle Mönchs-Kloͤster, Kollegien und Hos— pize von jedwedem Orden in Portugal fur erloschen erklart, die Nonnen-⸗Kloͤster aber den Ordinarien untergeordnet worden sind, und weil die Junta den gedachten Reform- Plan der Koͤnigin bereits vorgelegt hat.

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Berlin, 29. Nov. Dem neuesten Militair Wochen« blatt zufolge, ist der General⸗Major und Commandeur der 19ten Kavallerie⸗Brigade, von Wrangel, zum Commandeur der L3ten Division, der Oberst und Commandeur des 6ten Husaren— Regiments, Baron von Barneckow, zum Commandeur der 19ten Kavallerie / Brigade, der Oberst und Commandeur des aten Kuͤ— vassier Regiments, von Graevenitz, zum Commandeur der 11ten Kavallerie⸗Brigade, der Oberst Lieutenant und Adjutant des Prinzen Friedrich von Preußen Königliche Hoheit, ven Stranz, zum interimistischen Commandeur des Iten Kuͤrassier⸗-Regiments, und der Major und Commandeur des 3ten Bataillons Jasten Landwehr-Regiments, von Schoͤnermarck, zum interimistischen Commandeur des 6ten Husaren Regiments ernannt worden. Der Baron von Forstner, Major vom Sten Husaren⸗Regiment, uͤber⸗ ni nmt einstweilen die Fuͤhrung des 11ten Husaren Regiments.

Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland sind auf der Nückkehr nach Allerhöochstihren Staaten bereits an demselber Tage ihrer Abreise von hier (am 25sten Abends 97 Uhr) in Posen eingetroffen und setzten ohne Aufenthalt die Weiter— reise nach Warschau fort. Die Route uͤber Breslau war unter— weges in Muͤncheberg geändert worden.

Die hiesige Armen⸗Speisungs⸗-Anstalt hatte im verflosse⸗ nen Winter eine Einnahme von 8214 Rthlr., die Ausgabe be— trug dagegen 9118 Rihlr., wofuͤr in dem Zeitraum vom 15. Dezember vorigen bis 390. April d. J. 340,00 Portionen nahr— hafter Speise an bedürftige Einwohner hiesiger Residenz verab— reicht worden sind. Auch im bevorstehenden Winter beabsichtigt der Verein die Vertheilung von Speisen, weshalb derselbe, da rie vorhandenen Mittel nicht ausreichen, um dem Beduͤrfnisse nur einigermaßen zu begegnen, eine allgemeine Haus, Kollekte veranstalten will.

Am 2ästen d. M. fand zu Elberfeld die Eroͤffnung des Königl. Landgerichts statt, das Se. Majestaͤt der Konig suͤr die Kreise Eiberseld, Lennep und Solingen zu errichten geruht haben. Um 9 Uhr Morgens versammelten sich zu diesem Behufe die Beamten des Königl. Landgerichts und die städtischen Be— hoͤrden auf dem neuen Rathhause, von wo der ganze Zug, den Regierungs-Präsidenten Grafen zu Stolberg-Wernigerode an der Spitze, sich nach der evangelisch-lutherischen Kirche in Be— wegung setzte. Hier wurde ein feierlicher Gottesdienst gehalten, nach dessen Beendigung die Installatzon des Landgerichts auf dem Rathhause durch den Pfäsidenten desselben, Herrn Hoff— wann, erfolgte. Der Ober⸗Prokurator von Wingender forderte hiüernächst die Beamten zur Eidesleistung auf, die auch sofort vor sich ging. Ein frehes Mahl versammelte zu Mittag die obgenannten Behoͤrden und andere angesehene Personen im Saale des Casino. Abends war di Stadt zum Theil erleuchtet.

In der Provinz Pommern sind im Laufe dieses Jah— res 16 Remonte⸗ Markte 9 im Regierungs-Bezirk Steitin, 3 im Regierungs-Bezit? Coslin und J im Regierungs-Bezirk Stralsund abgehalten worden. Negierungs-Bezirk Stettin 162, im Regierungs-Bezirk Coͤslin 15 und im Regiernungs Bezirk Stralsund 118, zusammen also 2135 Pferde, angekauft und im Durchschnitt mit resp. g. Rthlr., 3383 Rtihlr. und 1060 Rthlr. bezahlt. Sämmtliche Pferde, met Ausschluß von 13 Stuͤck, welche mit 12183 Rthlr. bezahlt wur— den und aus Mecklenburg zu Markte gebracht waren, sind in Pommern gezogen und verschafften der Provinz eine Einnahme von nahe an 23,0900 Rthlr.

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sterl iner Börse. Peau 29. November 1834.

Ati. Fonda. und Geld- Uours. Kettel. (Hiro. Cuci.)

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Wolkenzug!

Auf denselben wurden im

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London abreisen.

1352

Preise der vier Haupt-Getraide-⸗Arten

in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaäͤdten im Monat Oktober 1834, nach einem monatlichen

Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

1 ;;; Namen der Staͤdte. Weizen Roggen

Tilsit Insterburg Rastenburg Neidenburg

66 .

romberg . Rawitsch

Kempen

Berlin

Brandenburg

Kottbus

n,, K andsberg a. d W. .... . Stralsund

Kolberg

Stolpe

Breslau Gruͤnberg Glogau

dien n,, Goͤrlitz. Hirschberg Schweidnitz . Glatz ö Neiße ,, Ratibor.

Trier Saarbruͤck Kreuznach

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Namen der Staͤdte. weten gioasen Gerste Han ö 2

Maadeburg ö,, . J ordhausen Muͤhlhausen

ne,, Minden. Paderborn... Dortmund

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Malmedy...

Simmern , Wetzlar Durchschnitts⸗Preise der 11 3 Staͤdte . Posenschen Städte I Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte 11 Schlesischen Staͤdte S8 Saͤchsischen Staͤdte 4 Westfaͤl. Staͤdte .. 12 Rheinischen Staͤdte

J

Meteorologische Beobachtung. Morgens RNachmitt. Abends Nach einmaliger Uhr. 2 ubr . 10 Hör. Beohachtung.

. ; 332 22 Per. 33a, 8 Par. 333,5 1 Par. Luftwarme - 4,3 9 R. - 5.25 R. 4. 3,0 8 R. .... Täaurentt t. z,. , sert b,, dt Pues n,, R. Dunstsattg. 91 pCt. S* pCt. 83 pCt. Bedenwärme 2, 39 R. Better regnig. truͤbe. truüͤhe. 6g . Bind 6 Sz. ,. Wusdünst. 0, 11 Rh. WMiederschlag 0, o 23 Rtz.

163A. 28. Novbr.

Queliwärmt 8 7 9 R.

SW. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 30). Nov. Im Opernhause: Fra Diavolo, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. (Hr. Eichberger, vom Stadttheater zu Leipzig: Fra Diavolo, als letzte Gastrolle.) .

Im Schausplelhause; Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth. Dlle. Bauer: Donna Diana, als Gastrolle.) Hierauf: Ein kleiner Irrthum, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Montag, 1. Dez. Im Schauspielhause: Eprona von Sa— luzzo, Schauspiel in 5 Abth., nach einer alten Novelle, von E. Raupach.

Dienstag, 2. Dez. Im Opernhause: Wohnungen zu ver— miethen, konisches Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely. Hierauf: Konzert: 1) Ouverture zur Oper „das Fischermaͤdchen“, von J. P. Schmidt. 2) Grose Phantasie fuͤr Violine, kom— ponirt und vorgetragen von Herrn C. P. Lafont, Ritter der Ehren Legion und erster Kammer-Virtuos des Kaiserlich Russi— schen und Königlich Franzoͤsischen Hofes. 3) Duett aus Cosi läu tutti, von Mozart, gesungen von Dlle. Lenz und Herrn Mantius. 3) Konzertino fuͤr Posaune, von Meyer, vorgetra— gen von Herrn Bädicker. 5 Italiänische Scene (Arie und Rondo), komponirt durch Herrn Lefont, gesungen von Olle. Gruͤnbaum, mit Begleitung der obligaten Violine durch Herrn Lasont. 67 Auf Begehren: Phantasie nebst Variationen uͤber Themata aus der Stummen von Portiei, komponirt und vorge— trazen von Herrn Lasont.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Köniastädtisches Theater.

Sonntag, 360. Nov. Das Koͤnigreich der Weiber, oder: Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Die Mustt ist vom Musik-Dicektor Kugler arrangirt. Vorher: Der Hagelschlag, Lastspiel in J Akt, ven A. v. Thale.

Montag, 1. Dez. Der Maurer, komische Oper in 3 Ak,

ten. Musik von Auder.

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Neueste Nachrichten.

Varis, 23. Nov. Gestern arbeitete der König mit den Ministern des Krieges und des offentlichen Unterrichts, und be— gab sich darauf in Begleitung des Grafen von Montalivet und seiner Adjutanten nach Versailles.

Durch eine Koͤnigliche Verordnung vom gestrigen Tage wird der Admiral Duperré zum Minister der Marine und Kolonieen ernannt.

Es heißt, der Fuͤrst Talleyrand werde nur kurze Zeit in Paris verweilen und fast unmittelbar nach seiner Antunst nach Der Constitutionne! aber halt es fur sehr unwahrscheinlich, daß dies die Absicht des Fuͤrsten sey. Die hie⸗ sigen Zeitungen hatten die Ankunft des Fursten Talleyrand auf gestern angekuͤndigt. Er ist jedoch noch nicht angekommen. Wenn man den Blättern von Blois glauben will, fo ware derselbe noch nicht Willens, nach Paris zuruͤckzureisen, und auf keinen Fall wurde er nach London zuruͤckkehren.

Herr Guizot und der Herzog Decazes hatten gestern fruͤh ine lange Konserenz mit dem Marschall Mortier im Kriegs Ministerium.

Herr Persil hat vorgestern bei Herrn Thiers zu Mittag

gespeist. Unter den ubrigen Gästen bemerkte man den von Schonen.

Das Journal de Paris meldet: „Ein von London Sir Robert Peel abgeschickter Courier ist am Montag du Paris gekommen. Sir Robert Peel befand sich um diese in Venedig; jetzt muß er in Florenz seyn; dort wird ihn Courier einholen. Wenn Sir Robert Peel nicht durch! Krankheit seiner Gattin verhindert wird, sich augenblicklich an den Weg zu machen, so wird er binnen zehn Tagen in (ohn seyn konnen.“ ö

Im Moniteur liest man: „Alle Nachrichten aut Spa nien bestaͤtigen, was wir gestern meldeten, daß namlich in d Stimmung der Gemuͤther und der Lage der Dinge eine s merkliche Verbesserung vorgegangen ist. In den Kammern die Opposition im Ruͤckzuge begriffen; das Ansehen des M steriums hat sich seit der Bewisligung der Guebhardschen Ant bedeutend befestigt. Was die Armee anbetrifft, so hat sich! Muth der Truppen uͤberall neu belebt. Llauder hat das Kr Ministerium angenommen; er hat in dieser Beziehung ein Brief voll Adel und Freimuͤthigkeit an Mina geschrieben, wa er ihm die unbedingteste Hingebung für die Sache der Kom verspricht und ein Gleiches von ihm fordert. Mina hat seiners einen vollstaͤndigen Bericht uber seine Lage nach Madrid enn sandt. Man ist entschlossen, ihm alle Mittel, die er zu sen Operationen fuͤr noͤthig halten mochte, zu bewilligen. Car

ist an Osma's Stelle unter dem Oberbefehl Mina's zum

mandanten der Baskischen Provinzen ernannt worden— in

Gesundheits⸗ Zustand bessert sich fortwährend und erlaubt ih mit der größten Thätigkeit zu Werke zu gehen.

, e . Der min rielle Gesetz Entwurf in Beiress der National- Garde ist, a

Gegen-Beinuͤhungen der Opposition ungeachtet, bis zum vien

Artikel ohne Amendement angenommen worden. Die Nachrichten aus Madrid reichen bis zum 15. November.“ Wir haben auf direktem Wege Lissadoner Zeit an) bis zum 1sten d. erhalten. In allen Provinzen herrschte Rl ungeachtet des Geruͤchtt, welches man verbrestete, daß eine & sische Flotte an den Kuͤsten Portugals landen ward?, Unßh' Dom Miguel in dem Spanischen Vice-Königreich Navarra schienen wäre. Die Königin, von dem Wunsche belebt, die e schritte der Wissenschaften und der National- Literat 231 stigen, hat durch ein Dekret vom 20. Okt. die Statuten der Uissah Akademie der Wissenschaften bestaͤtigt. Der Plan fr d Reform ist den Kammern in Gestalt eines Gefetz E

legt worden. Nach dem von der Kommission Kammer erstatteten Berichte wird die Lusitanische Kr bisthuͤmer, Bisthimer und Gemeinden getheilt. Der bezeichnet die Sitze der Erzbischoͤfe und Bischsf— den Umfang der Gemeinden und den Gehalt Wurdenträger jedes Ranges. Das Maximun des Gehalts tie Prälaten, Lissabon ausgenommen, ist 12,000 Cruzabos, n das Minimum fuͤr die Pfarrer 200,060 Reis. Die P muͤssen ihre Koadfutoren selbst bezahlen.

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Frankfurt a. 265 Nov. 99 0. 4proc. 91. 91 Bank⸗Actien 1529. 1527 100 Gulden 209. G. Prenz. Anl. 9434. Br. Ho. proc. Loose 673. 675. 5proc. Span. 25. 265.

Oesterr. 55roc.

21H proc. 533. 1proe,. R Part. Oblig. 139) 1383. koost Pram. Sch. 60 593. do. 4h Dbl. von 1832 97. 963. Po Rente 433. 433. Zproc. do. pl

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Redaeteur Cotted.

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Gedruckt bel A. 28. Hayn.

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Allgemeine

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M ihn tliche Nachricht en. r nil des dag es.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben zu Kreis-Justizräthen im De— rrtement des Ober Landesgerichts zu Koͤnigsberg ; den Land- und Stadtgerichts-Direktor Hein zu Memel fuͤr

den Memeler Kreis;

den Land- und Stadtgerichts-Direktor Benthin zu Labiau

fuͤr den Labiauer Kreis; ö

den Land- und Stadtrichter Hildebrandt zu Rastenburg

fuͤr den Rastenburger Kreis;

den Land- und Stadtzerichts⸗ Direktor Dullo zu Braunsberg

fuͤr den Braunsberger Kreis;

den Land und Stadtrichter Martens zu Allenstein fuͤr den

Allensteiner Kreis;

den Land- und Stadtrichter, Ober-Landesgerichts-Assessor Rei⸗

chert zu Osterode fuͤr den Osteroder Kreis, und

den Land- und Stadtrichter Hambruch zu Willenberg fuͤr den Ortelsburger Kreis zu ernennen geruht.

Angekommen: Der General⸗Maior und Commandeur der 13ten Division, von Wrangel, von Posen.

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ngs⸗Nachrichten. ? J

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22. Nov. Se. Majestaͤt der Kaiser haben, auf den Vorschlag des Armenischen Patriarchen und des General⸗Gouverneurs von Georgien, dem Armenischen Erzbischofe Bogdasar Hassan Dschalaloff den St. Annen-Orden 1ster Klasse verliehen.

Dem Besitzer des Dorses Tschischmi in Bessarabien, Bojar Kumpani, ist für die Einfangung zweier Raͤuber eine um den Hals am Annen-Bande zu tragende silberne Medaille mit der Inschrift: „Fuͤr patriotischen Eifer“, verliehen worden.

Im Dorfe Pitkarand, welches an der Nordkuͤste des Ladoga— See's, 70 Werste von der Stadt Serdobol, liegt, hatte vor etwa E Jahren der Kolleglen-Rath Omeljanow bereits fruͤher ge⸗ machte und wieder aufgegebene Versuche zum Auffinden von Erzen erneuert. Im verflossenen September wurde von ihm beim Fortarbeiten Zinn-Erz gefunden, und er trifft nun alle nstalten zum Ausbeuten. Auch Kupfer-Erz hat sich beim Ar— beiten daselbst gefunden.

Herr Professor Charles Durand, Nedacteur des „Journal de Francfort“, hat jetzt auch hier, wie fruͤher in Moskau, einen Kursus von Vorlesungen uͤber die Franzssische Literatur ange— kuͤndigt.

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Paris, 23. Nov. Morgen wird der Pairshof zusammen⸗

treten, um sich den Bericht des Herrn Girod abstatten zu lassen.

Man glaubt, daß die Verlesung desselben sechs Sitzungen aus—

Die Zahl der Personen, welche sich noch in An—

eträgt 309.

In dem gestrigen Minister-Conseil ist, wie man versichert, entschleden worden, daß der Gesetz-Entwurf in Betreff der For⸗

derung der Vereinigten Staaten von 25 Millionen Fr. gleich in einer der ersten Sitzungen der Kammern vorgelegt werden soll.

. Man versichert, Herr Thiers habe bei seiner Ruͤckkehr in das Ministerium gleich an die Praͤfekten geschrieben, sich fuͤr den Fall einer Aufioͤsung der Deputirten-Kammer schon jetzt zu den neuen Wahlen zu rusten.

Es treffen bereits viele Deputirte hier ein, und die Gesell— schaften gewinnen ein lebendigeres Ansehen. Die Debatten durften, namentlich im Ansang der Session, sehr interessant werden, da der lierscparti zu einer entschiadenen Opposition ent— schlossen scheint. 6 Lord Grey und seine Familie sind am 19ten d. M. auf ihrer Reise nach Paris durch Valenciennes gekommen.

Der ehemalige Spanische Minister Cruz ist am 18ten d. mit seiner Familie von Bordeaux nach Paris abgereist.

Der Constitutionnel sagt: „Das Ministerium hat nicht, wie es verkuͤndete, die Ankunft des Herren Humann abgewar— tet, um sich zu vervollstaͤndigen. Der Admiral Duperrs hat endlich den dringenden Bitten, die seit der Ruͤckkehr der Doc— trinairs an ihn gerichtet wurden, nachgegeben. Es ist diesen Herren also gelungen, sich einen sehr rühmvollen Namen zuzu— gesellen; sie moͤgen es sich zur Ehre rechnen, und sich Gluͤck dazu

wuͤnschen. Aber der berühmte Seemann, den sie in ihrer Sache kompromittiren, wird seine Nachgiebigkeit bald bereuen. In der

llianz, zu welcher man ihn gezwungen hat, ist fuͤr ihn viel zu verlieren, und nichts zu gewinnen.“

In demselben Blatte liest man: „Die gestrige Abend— Hesellschaft des Lord Granville war ungewöhnlich zahlreich be⸗ sächt; mehrere Minister, viele Mitglieder des diplomatischen

orps und der Kammern hatten sich dazu eingefunden, wmahr— scheinlich um dem Botschafter Englands, von dem man glaubt, daß er, sobald das neue Englische Kabinet zu Stande gekommen, aus eigenem Antriebe sein jetziges Amt niederlegen werde, Be— veise der Theilnahme zu geben. Unter den Anwesenden bemerkte man auch den Herzog von Orleans, der sich uͤber die muthmaß— che Abreise des Lord Granville, und über den Ruͤckzug des

Vabinettes, in dessen Namen er England repraͤsentirte, auf eine

Werse ausdrückte, in der sich keine besondere Vorliebe fuͤr den⸗ senigen, der an seine Stelle treten durfte, zu erkennen gab. Lord

Granville soll laut erklart haben, daß er bald seinen Gesandt—

schafts-Posten in Paris verlassen wuͤrde; er fuͤgte hinzu, daß

der Herzog von Wellington noch keine Absicht in Bezug

fuͤllen wird.

———

auf eine anderweitige Besetzung dieses Postens zu erkennen gegeben habe; daß es sogar, wenn er sich mit einer Fraction der gemäßtzten Whigs verbinden sollte, nicht unmöglich ware, daß er ihm den Antrag machte, auf seinem Posten zu bleiben. Lord Granville bemerkte aber auch, daß er entschlossen sey, alle dergleichen Anerbietungen zuruͤckfzuweisen. Der Bot— schafter war ebenfalls der Meinung, dat der Graf Aberdeen nicht zu seinem Nachfolzer gewahlt werden wuͤrde. Urbrigens wird Bildung des Tory-Ministeriums einreichen.“

Der Courrier frangais enthaͤlt Folgendes: „Die Minister erwarten mit großer Ungedule die Ankunft des Herrn von Tal— leyrand; sie scheinen einen besondern Werth darauf zu legen, daß er sich wieder auf seinen Botschafter⸗-Posten nach London begebe; bis jetzt ist Alles nur brieflich verhandelt worden. Der Fuͤrst

hat sich geweigert, vorschuͤtzend, daß, da er durch seine politische

Ansichten an die Whigs und an das Kabinet des Lord Grey ge— knuͤpft sey, er sich durch die Annahme des Botschafter-Postens

bei einem Tory⸗Kabinette in eine falsche Stellung versetzen wuͤrde;

daß er allerdings den Herzog von Wellington persoͤnlich kenne,

daß aber, besonders in England, wo die Parteien so ent⸗ un⸗ Man hofft indeß noch immer, seine Abneigung zu besiegen, und der Koͤnig wird im Kanzleihofe und hat die zweite auf den 4. Dez. angesetzt.

schieden getrennt waͤren, eine politische Verbindung ganz abhangig von persoͤnlicher Freundschaft sey—

ohne Zweifel die Hingebung des Fuͤrsten von Talleyrand in An— spruch nehmen, wie er die Hingebung so vieler anderen politi— schen Personen zum Eintritt in sein System und in sein Mi— nisterium in Anspruch genommen hat.

zu seinem Nachfolger bestimmt ihm dieselben Schwierigkelten entgegenstehen, ausschließlichen Verbindungen mit den Whigs.“

Die hier bestehende Commission der dramatischen Schrift— steller versammelte sich vorgestern, um uüͤber das Verbot der Behoͤrde, das Drama „Pinto“ aufzufuͤhren, zu berathschlagen. Der Verfasser desslben, Herr Lemercier, war bei dieser Kon— ferenz zugegen, die damit endigte, daß eine Unter⸗-Commission er— nannt wurde, um dem Herrn Thiers Vorstellungen zu machen. Nach der Audienz, die diese Commission darauf bei dem Mini— ster des Innern hatte, hat Letzterer die Auffuͤhrung des Stuͤckes wieder gestattet, jedoch unter der Bedingung, daß man die darin enthaltenen politischen Anspielungen streiche. Demgemäß soll morgen wieder eine Vorstellung des „Pinto“ auf dem Theater am Thore St. Martin stattfinden.

Die Absicht, in Marseille eine Bank zu errichten, ist von dem Publikum sehr guͤnstig aufgenommen worden. Man hatte das Stammvoermoͤgen anfangs nur auf 3 Mill. Fr. festgesetzt, wovon die Gruͤnder sich 700,000 Fres. reserviren wollten, 1 Mill. aber den Pariser Banquiers, und 806,006 Fres. dem Mar— seiller Handelsstande angeboten hatten. Zu den Subseriptionen war eine zehntaͤgige Frist festgesetzt worden, innerhalb welcher aber von 227 Subseribenten bereits 7,512,000 Fres. unterzeich— net waren.

Das dem Grafen von Semonville zugehorige Schloß zu Grand⸗Pré, im Dept. der Ardennen (nicht der Maas), ist nur zum Theil in Asche gelegt worden, so daß sich der angerichtete Schade auf etwa 106,900 Fres. reducirt.

Aus Toulon meldet man vom 16ten d.: „Heute hatte in der hiesigen Kathedrale ein aͤrgerlicher Auftritt statt. Die Leiche eines vor einigen Tagen im Zweikampfe verwundeten und 24 Stunden spater gestorbenen Matrosen ward diesen Nachmit—⸗ tag durch die Kameraden desselben, welche die Beihuͤlfe der Geistlichkeit forderten, zur Kirche gebracht. Der Pfarrer weigerte sich, die Beerdigung zu vollziehen. Vergebens bestanden die Matro— sen darauf und sammelten unter sich 30 Fr., um die Begraͤbniß⸗— Kosten zu bezahlen. Da die Matrosen die Beharrlichkeit des Geistlichen sahen, setzten einige derselben die Glocken in Bewe— gung. Die Kirche war mit Matrosen und Soldaten angefuͤllt; man zaͤhlte dort mehr als 10690 Personen. Sechs Matrosen be— maͤchtigten sich endlich der Bahre und trugen die Leiche in Pro— zession nach dem Friedhofe; sie wurden von 2 bis 3000 Perso— nen begleitet. In der Kirche wurden keine Excesse begangen. Nur die rothen Teppiche, welche die Pfeiler schmuͤcken und worin man noch die Lilien sieht, waren der Gegenstand der Beschim— pfung des Volkes.“

Das republikanische Blatt „le Précurseur de Lyon“ hat am 20sten d. M. zu erscheinen aufgehört und seinen bisherigen Lesern den ebenfalls in Lyon erscheinenden „Censeur“ empfohlen.

Im Indieateur liest man folgendes Schreiben aus Ba— yonne vom 18. Nov.: „Es heißt, General Mina sey am 15ten von Pampelona nach Tuzela und Elisondo im Bastan⸗-Thale aufge⸗ brochen. Man weiß nicht, wie man sich diese Bewegung mit der vorgeblichen Blokade von Pampelona durch 8 Insurgenten— Bataillone unter dem Kommando Zumalacarreguy's erklaren soll. Ein von Vittoria kommender Spanier versichert, es sey dort eine Verstaͤrkung von 5000 Mann für Mina angekommen. Unter diesen befinden sich 150) Douanier,. Ein Geld-Transport ist am 17ten von Bayonne nach Pampelona abgegangen. Oraa sollte dasselbe in den Aldudes in Empfang nehmen und Lorenzo im Thale Ulzama zu ihm stoßen. Cordeva steht in der Borunda und die Brigade des General Lopez zu Lerin. Don Carlos und Zumalacarreguß waren mit Kavallerie und 7 Bataillonen am 1Iten zu Moneres. Die Junta befindet sich in Articusa. Frei— willige bilden sich zu Cerbera und in der Rioja.“ Das Me— morial meldet von der äͤußersten Gränze: „Eine aus dem 2., 4., 5. und 6. Bataillone von Navarra bestehende Karlisten-Ko— lonne hat kuͤrzlich von Uzama ihre Richtung nach der Ge— gend von Pampelona genommen, wo Zumalacarreguy mit 6 an— dern Bataillonen, seiner ganzen Reiterei und 6 Feldstuͤcken, der einzigen Artillerie, die er besitzt, steht. Es scheint, daß dieser Chef die Absicht habe, diesen Platz, wo General Mina einge— schlossen ist, regelmäßig zu belagern. Die ganze Umgegend der Stadt ist in Contribution gesetzt worden. Me waffenfaͤhige Einwohner werden genoͤthigt, ohne Unterschied der Meinungen,

zu haben, obgleich nämlich seine

sich unter die Fahnen des Don Carlos zu reihen;

ord Granville seine Entlassung erst nach der definitiven

eno Wenn Herr von Tal⸗ leyrand nicht annimmt, so scheint man den Herzog von Broglie

die Streit⸗ kraͤfte der Insurrection scheinen so mit jedem Tage bedeutender zu werden; allein kann man auf die Ergebenheit solcher Solda—

ten rechnen? Karlisten-Haufen streifen fortwährend in der Um— gegend von Elisondo,

dem sie sich nicht zu nähern wagen, seit Lorenzo der Garnison Unterstuͤtzung gebracht hat;

alle Anstren⸗ gungen der Insurgenten gehen jetzt dahin, die Einfuhr von Le— bensmitteln in jenen Platz zu hindern.“

Großbritanien und Irland. London, 25. Nov. Heute wurde in dem zu diesem Zwecke

eingerichteten Bibliothek⸗Zimmer des Oberhauses die Proroga—⸗

tion des Parlaments bis zum 19. Dezember d. J. durch eine vom Koͤnige ernannte Commission, bestehend aus dem Lord— Kanzler Löondhurst, dem Grafen Roßlyn und Lord Hill, vorge— nommen.

Jetzt ist wieder die vorherrschende Meinung, daß das Par—

lament nicht werde aufgeloͤst werden.

Der Portugiesische Gesandte, Hr. Moraes Sarmento, hatte am Freitage eine Privat- Audienz bei Ihrer Maj. der Königin.

Der Herzog von Wellington gab am Sonnabend den Ün— ter⸗Staats Secretairen des Schatzamts, des Innern und der Ko— lonieen in Apsley⸗House ein Diner.

Lord Lyndhurst hielt am Sonnabend schon die erste Sitzung

Nach der Meinung einiger Blaͤtter wuͤrde, im Fall Sir

Robert Peel den Posten als Premier-⸗Minister und Kanzler der

Schatzkammer annahme, der Herzog von Wellington das Staats— Sekretariat fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten behalten, und das des Innern dem jetzigen Sprecher des Unterhauses, Sir Ch. Manners Sutton zufallen.

Lord Melbourne unterzeichnete noch am 22sten die dringend eren Ausfertigungen als erster Lord des Schatzes. Alsdann wurde vom Herzoge von Wellington eine Kommission zur Besorgung dieser Ge⸗ schaͤfte ernannt. Der Globe will wissen, daß folgende Personen zu den neuen Lords des Schatzes ausersehen seyen: der Herzog

von Wellington, die Lords Roßlyn, Ellenborough und Marybo—

rough, Sir John Becket und Herr Planta; Lord Granville Somerset aber sey zum Secretair des Schatz-Amtes bestimmt.

Im Globe liest man: „Herr John Bidwell, der neulich zu einem der Unter-Secretaire des auswaͤrtigen Amts ernannt wurde, verrichtet jetzt alle Geschaͤfte im auswaͤrtigen Amte. We— der Sir George Shee noch Lord Fordwich haben sich in den letzten Tagen dort blicken lassen. Es ist jetzt sehr ungewiß, ob Sir George nach Berlin abgehen wird, obgleich er sschon alle Anstalten zur Abreise getroffen hatte. Sein Gepaͤck befindet sich noch an Bord des Dampfbootes zu Woolwich, wohin es bereits vor dem Minister⸗-Wechsel gebracht worden war.“

Die Hof-Zeitung meldet die Ernennung des jetzigen Gra— fen von Derby zum Lord⸗Lieutenant der Grafschaft Lancaster, so wie die Vereidigung desselben in diesem Posten, und die Erhe— bung des Herrn Felix Booth zum Baronet. Der Letztgenannte war es, der die Kosten der letzten Nordpol⸗-Expedition des Capi⸗ tain Roß bestritt, und nach welchem dieser das neue entdeckte Land Boothia benannte.

Dem Morning Herald zufolge, auch Oberst Fox, als Ober-Aufseher des Geschuͤtzwesens, Oberst Leith Hay, als Secretair dieses Departements, und Capitain H. Duman, als Ober⸗Magazin⸗Verwalter, ihre Stellen niedergelegt.

Unter den in diesen Tagen hier umlaufenden Geruͤchten be— fand sich auch das, daß unser Gesandter in Madrid, Herr Vil— liers, von seinem Posten abberufen sey.

Die n Post sagt, Lord Brougham habe es nun sogar gewagt, sich den Befehlen seines Souverains zu widersez— zen, denn statt sich nach dem St. James-Palast zu begeben, wie ihm anbefohlen worden, um seine hohe Wurde zu den Fuͤßen des Koͤnigs niederzulegen, und das große Siegel Sr. Maj. ein— zuhaͤndigen, habe er das Siegel bloß an Sir Herbert Taylor äbersandt. Dem Vernehmen nach, will Lord Brougham sich nach Paris begeben.

Der Courier sagt: „Am Sonnabend äußerten wir, daß, den letzten Briefen zufolge, Sir Robert Peel sich in Venedig befinde und, wenn er nicht von dem Wunsche Sr. Masestaͤt, daß er ins Ministerium treten moͤge, vorher Nachricht erhalte, die Depesche des Herzogs von Wellington ihn wohl nicht vor seiner Abreise von Rom nach Neapel erreichen wuͤrde. Wir haben die Genugthuung, daß diese Angabe vollig genau war. Wenn da— her der Albion Gruͤnde hatte, der gestern von ihm mitgetheil— ten Nachricht, daß Sir Robert Peel am 12ten in Florenz ge— aͤußert habe, er wolle in einigen Tagen nach England zuruͤck— kehren, Glauben zu schenken, so muß derselbe nothwendig vor— her schon Nachricht von dem erhalten haben, was am 14ten und 15ten in Brighton zur Ausfuhrung kam.“

Herr Edward Lytton Bulwer hat in einer Broschuͤre in der Form eines Schreibens an einen der setzten Minister seine Ansichten uͤber die gegenwärtige Krisis ausgespro⸗ chen; er ist der Meinung, daß das Melbourn(sche Kabinet nicht ohne vorhergegangene Verabredung zwischen Sr. Maj. und dem Herzoge von Wellington aufgeloͤst worden sey; daß der von Wellington ein Reformer werden köoͤnne, halt der der Broschuͤre fuͤr rein unmoͤglich.

Im heutigen Courier liest man? „Wir erfahren aus den Zeitungen, welche die anerkannten Organe des Herzogs von Wellington sind, daß Se. Gnaden sich in einer sehr schwiertgen Stellung befinden. Der Standard sagt, daß das Benehmen einiger Parlaments-Mitglieder aus der Hauptstadt und fall in Stroud eine Aufioͤsung des Parlaments nothwendig ma— chen. Der Albion giebt zu, daß der gegenwartige Zustaud der Angelegenheiten ein solcher f

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̃ sey, „der vernuͤnftigerweise das Mißfallen des Landes erregen

1 . zaben

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so eben publizirten

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nuüͤßte, wenn er nicht durch die Vothwendigkeit bedingt wurde.“ Durch welche Nothwen digkeit? Die Nothwendigkeit, auf Gir Robert Peel zu warten. Seine Ab⸗ wesenheit war ja bekannt, ehe das vorige Ministerium ohne Weiteres entlassen wurde. Können die Konservattven nur ihn zu ihrem Führer