im Advokatenstande zeihe; wenn uͤbrigens, suͤgt das genannte Blatt hinzu, irgend etwas es wuͤnschenswerth machen koͤnnte, daß Lord Brougham vom Lord⸗-Kanzler⸗Amte zum Schatzkammer— Gericht herabstiege, so waͤre es eben die Moglichkeit, daß sonst jener unbeliebteste aller Englischen Rechtsgelehrten sich dieses Po— stens bemächtigen möchte. Der Courier ruͤgt ebenfalls das Benehmen Lord Brougham's und fragt, warum der Ex⸗Kanzler nicht gehandelt habe, wie Sir James Graham, der auf die ihm zu— stehende Pension von 2005 Pfund jährlich ganz und gar ver— zichtet haben soll. Das letztgenannte Blatt macht ubrigens dar⸗ auf aufmerksam, daß Lord Lyndhurst sich in der dem Lord Broug— ö ertheilten Antwort nur als provisorischen Lord⸗-Kanzler ansehe.
Lord Brougham ist wirklich in Dover angekommen, wie ron dort unterm 25. d. gemeldet wird, und hat sich in Beglei⸗ tung des Lord Brudenell am 26sten Morgens auf dem Dampf— schiff „Britannia“ nach Calais eingeschifft.
Der verstorbene Graf Spencer hat eine uͤberaus reiche Bigliothek hinterlassen, die, dem Vernehmen nach, ungetrennt bleib en soll.
Die Cambridger Chroniele widerspricht der Angabe, daß der Marquis von Camben sich um die Stelle eines Ober— Kürators der dortigen Universitäͤt beworben habe.
Am Montage wurde ein gewisser Eduard Collins, ein Mann von mittleren Jahren, auf offener Straße festgenommen, weil er durch seine politischen Reden einen Auflauf veranlaßt hatte. Es zeigte sich indessen, daß der revolutionnaire Redner betrunken war, und als man ihn ins Gefaͤngniß brachte, zog er sich nackend aus und hielt in diesem Zustande Reden an seine Mitgefangenen. Er ist mit einer kleinen Geldstrafe wieder entlassen worden.
In dem Kirchspiele Rotherhithe (Southwark) sind am Sonnabend ein großes Korn- Magazin und drei Haͤuser durch ab—⸗ sichtliche Brandstiftung ein Raub der Flammen geworden. Am 23. d. fand man dort abermals ein Feuer in dem Korn⸗Magazin der HH. Sheck und Redman und in dem Waarenspeicher des Hrn. Grice angelegt. Beide Feuer wurden indeß zeitig entdeckt und gelöscht. Die Behörden in jenem Kirchspiele, dessen Ein— wohner natuͤrlich sehr in Unruhe sind, haben fuͤr die Habhaft⸗ werdung des Brandstifters eine Belohnung von 2090 Pfd, aus— gesetzt, und der Herzog v. Wellington hat ihnen sagen lassen, daß die Regierung zu dem gleichen Behufe eine Belohnung von 1060 Pfd. aussetzen werde. Seitdem sind indessen wieder meh⸗ rere Feuersbrunste in diesem Kirchspiele vorgefallen, und meh⸗ rere achtbare Einwohner haben Drohbriefe erhalten. Auch aus Kent, Lincslnssire und andern Punkten Englands gehen Be— chte uͤber Brandstiftungen ein.
Die Berichte aus Irland lauten fortwaͤhrend sehr beun— cuhigend. Mehrere Mordthaten sind wieder gegen Zehnten-Ein⸗ fammüler begangen worden, und der Geist der Empoͤrung breitet sich von der Grafschaft Tipperary nach den Grasschaften Cork und Limerick aus.
Admiral Warren ist auf der Fregatte ‚„Isis“ von der West— kuͤste Afrika's, wo er drei Jahre lang das Kommando gefuͤhrt hat, nach Portsttebuth zuruͤckgekehrt. Seiner Aussage zufolge, segeln die Franzoͤsischen Sklavenhändler nunmehr unter Portugiesischer und Spanischer Flagge
Zwei Sohne des Ingenieurs Galloway, der seit laͤngerer Zeit in Alexandrien ansaͤssig ist, sind mit Vollmachten und Geld⸗ mitteln von dem Pascha von Aegypten hier eingetroffen, um die Anlegung einer Eisenbahn von Kairo nach Suez zu befördern, Ind werden nächstens den Ankauf von Eisen und Dampfwagen vornehmen. Auch wird thaͤtig an der Herstellung einer Dampf— schifffahrt mit Alexandrien gearbeitet. Es sind zwei Dampf— Ft? in Liverpool gebaut, um die Fahrt zu unternehmen.
Vorgestern Abend wurde in Guldhall der Ball zum Besten der Polen gegeben, an welchem 3000 Personen Theil nahmen. Unter den anwesenden Polen bemerkte man auch den ehemali— gen General Uminski. Nach Abzug der Kosten hat dieser Ball 709 Pfund fuͤr die Polnischen Fuuͤchtlinge eingetragen. Herr Weeding, der Präsident des Ausschusses der Inhaber Spwnischer Cortes⸗ Bons, begab sich am Sonnabend mit dem Hrn. Lall Ceinem der Parlamentsglieder fuͤr London) zum Her— 53 v. Wellington, und Belde hatten eine Unterredung mit dem— esten. Der Herzog aͤußerte seine Zufriedenheit mit dem, was Lord Palmrrston fuͤr die Inhaber geihan habe, wuͤnschte aber erst zuvor die Mapiere und Vorstellungen wegen ihrer Anspruͤche durchzusehen, ehe er einen Schritt in der Sache thaͤte. Die bei⸗ den Herren scheinen mit ihrem Empfange sehr zufrieden zu seyn.
Im heutigen Boöͤrsen⸗Bericht der Times liest man: „Das Ausbleiben aller Nachrichten aus Madrid uͤber die Anleihe, die doch, auch ohne den Telegraphen, schon durch Courier hätten hier seyn köͤnnen, ist so merkwuͤrdig, daß man sonderbare Muth⸗ maßungen daruͤber aäͤußern hoöͤrt. Einige glauben, das Resultat werde absichtlich zuruͤckgehalten, um einen etwanigen Einfluß desselben auf die Fonds-Abrechnung zu verhindern. Gegen den Schluß der Boͤrse fielen die Spanischen Papiere um pCi., woraus man folgerte, es sey eine Nachricht aus Madrib eingegangen, und es werde darauf hin operirt. Man
glaubt uͤbrigens allgemein, daß die Parteien, die auf die Anleihe
üren wollten, sich vereinigt haben, und daß nun in der That nur ein einziges Gebot erfolgt seyn wird, und zwar von eini— gen Bedingungen zu Gunsten der Cortes⸗ Schuld begleitet, so daß Herr Toreno, wenn er in dtese Bedingungen nicht einwil—
ligte, gar keine Anleihe erhalten wurde.
Laut den Buenos, Ayres-Zeitungen vem 6. Sept. war die Praäͤsidenten⸗Stelle noch nicht besetzt, und Senor Nicho— z Anchorena, der nach Rosas von dem Hause der, Repraͤsen⸗ anten zu dieser Stelle erwählt worden war, hatte sie ebenfalls ausgeschlagen. Das Haus beschloß eine neue Wahl.
= Die Hannoversche Zeitung enthalt nachstehendes Schreiben aus London vom 25. November: „Es bestaͤtigt sich
zoön allen Seiten, daß vor Sir Robert Peel s Ruͤckkehr an keine
lung des Ministertums gedacht wird. Der Herzog v. Wel— 36 . Gesandten das Ministerium des In⸗ nern als den Ort, wo er fuͤr jetzt zu finden seyn werde, ange— eigt; daß er sich der auswaͤrtigen Angelegenheiten demnaͤchst mit M or uc annehmen werde, darf als gewiß gelten. Die naͤchste 2Birkung davon wird Spanien empfinden; die Maßregeln welche das Whig⸗Ministerium gegen Don Carlos getroffen hatte um dee Zufuhr von Geld und Waffen und Mannschaft zu erschwe⸗ ren, werden aufhören; die Englische Diplomatie überhaupt nir⸗
ends mehr im Gefolge der Franzoͤsischen erscheinen, de, . e , zu so bitteren Erfahrungen Anlaß gegeben hat, wie noch zuletzt die Antwort des Deutschen Bun⸗
s auf die Fraͤnzösisch-⸗Englischen Noten uͤber die Be— tzung ö 3e, worin belden Maͤchten ein einstimmiger Beschluß der Bundes⸗Versammlung, daß Deutschland von keiner Nacht irgend eine Intervention in seinen Angelegenheiten dul⸗ on wolle, zu erkennen gegeben war, und wobel selbst Lord Pal⸗
marston sich beruhigen z muͤssen einsah, nachdem das Fran⸗
1372
zoͤsische Ministertum mit Aufaebung der Sache selbst. sich auf den vergeblichen Versuch, eine mildernde Abaͤnderung in der
Form der Mittheilung zu erlangen, beschraͤnkt hatte. die Ruhe von Europa ist, wie jedem einleuchten muß, durch das neue Ministerium gewonnen. Was die in- neren Angelegenheiten betrifft, so ist der Zeitpunkt zu einer Aenderung des Ministeriums sehr klug gewaͤhlt worden; beide Par— teien erkennen dies an, natuͤrlich mit sehr verschiedenen Empfin⸗ dungen. Die erste und unumgaͤngliche Folge des Ministerwech— sels wird eine Aenderung in sehr vielen Stellen seyn, da die Whigs sich ein Geschaͤft daraus gemacht hatten, zum Theil mit großer Haͤrte in einem bei fruͤheren Ministerwechseln unerhoͤrten Maße die Inhaber zu verdrängen und ihre Freunde dagegen ein— zusetzen; das neue Ministerium darf schon seiner eigenen Sicher— heit wegen diesen Zustand nicht fortdauern lassen, und es wird sich durch die neue Besetzung eine kraftige und ihm ergebene Handhabe der Geschäfte wiederherstellen. Die zweite große Maßregel wuͤrde die Auflösung des Unterhauses seyn; es ist aber daruͤber noch nichts beschlossen; schon aus dem einleuch— tenden Grunde, weil der Mann, welcher die Lettung des Unterhauses zu uͤbernehmen haben wird, nicht anwesend ist, und seine Stimme dabei entscheiden muß. Doch werd wahr— scheinlich, fruuͤher oder spaͤter, zu dieser Maßregel gegriffen wer— den. Den Hauptwiderstand erwartet man von Seiten der Ra— dikalen, oder wie sie im Gegensatz zu den Konservativen genannt werden, von den Destruktiven. Die Whigs, als Partei, haben durch das ärgerliche Schauspiel der persoͤnlichen Zerwuͤrfnisse ihrer Fuͤhrer, der Lords Grey, Brougham und Durham, auf Jahre hin ihr Vertrauen und Ansehen bei Freunden und Fein— den verloren, und es steht dahin, ob die Bemuͤhungen Dur— ham's, der seiner persoͤnlichen Eigenschaften, besonders seiner Un— vertraglichkeit wegen, zum Haupt einer Partei nicht gemacht zu seyn scheint, bie uneinigen Elemente wieder sammeln, und durch Verbindung mit den Radikalen staͤrken kann. Die letztern haben sich des Sturzes der Whigs gefreut, da sie hoffen, daß die Tories, der Regierung nicht gewachsen, ihnen de— ren Zuͤgel werden uͤberlassen muͤssen. Die Hauptkraft der Radi— kalen sind die Dissenters, und es scheint, als wollen sie sich bei dieser unvorhergesehenen Veranlassting aufraffen. Dann kann der Kampf zwischen Erhaltung und Zerstoͤrung nicht ausbleiben. Seine Entscheidung aber liegt groͤßtentheils in der Hand des Herzogs von Wellington; sollte er, wie Viele vermuthen, die Ab, sicht haben, die schreienden Mißbraͤuche selbst abzuschaffen, welche unsere bischoͤfliche Kirche verunstalten, und so den gerechten Forderungen der gebildeten und wohldenkenden Mehrheit der Na— tlon zuvorzukommen, so darf man seiner Verwaltung Festigkeit und Dauer versprechen. Das thun sogar die bisherigen Whig— Zeitungen. Selbst die Times, welche alles Heil von Lord Dur— ham erwarteten, haben in der Schnelle des Augenblicks, wie wir sagen, gerattet (öéatted), den Ratten gleich, das Einsturz dro—⸗ dende Gebäude, das untersinkende Schiff, verlassen, und sich dem neuen Ministerium zugewandt.
Fuͤr
— — London, 28. Nov. Das so eben erschienene Stuͤck der Quarterly Review enthält in einer Nachschrift eine kurze Angabe der Umstaͤnde, welche zur Aufloͤsung des Melbourne schen Ministeriums gefuͤhrt. Es sind dieselben, welche gleich anfangs in Umlauf kamen, und Ihnen von mir als die wahrscheinlichste Angabe mitgetheilt wurde: nämlich, daß in Hinsicht auf die in der Kirche von Irland zu machenden Reformen Meinungs,-Ver— schiedenheiten im Kabinette herrschten, welche eine Aufloͤsung desselben während der nächsten Session unvermeidlich machten, und der Koͤnig, so wie wahrscheinlich Lord Melbourne mit ihm, es fuͤr das Rathsamste hielt, dieselbe lieber jetzt und frelwillig vorzunehmen. Die Morning Chronicle wider— spricht diesem zwar mit vieler Heftigkeit, und behauptet, die Meinungen der Minister seyen durchaus nicht von so entschiede— ner Art gewesen, daß sie sich nicht haͤtten unter einander aus— gleichen sassen; der unbefangene Theil des Publikums ist jedoch geneigt, jene Erklarung fuͤr die richtigste zu halten. Ohne Zwei— fel hatten die kraͤftigen Bewegungen der Irländischen Protestan— ten, so wie die Angriffe vieler liberalen Zeitungen auf Lord Brougham, den Monarchen bewogen, eiwas rasch zu verfahren, und sich den Dank der Gemaͤßigten zu verdienen. Sollten auch die Tories setzt manche ihrer bisherigen Ideen zum Opfer brin— gen muͤssen, so werden sie sich doch mit dem Gedanken troͤsten, daß sie nichts geopfert, als was die unuͤberwindliche Nothwen— digkeit erheischt, während die Whigs immer noch weiter gegan— gen seyn wuͤrden. Dies ist offenbar die Ansicht, welche sich bei dieser Klasse von Politikern zu entwickeln anfaͤngt, wie sich so— wohl aus ihren oͤffentlichen Organen, wie aus ihren Reden, be— sonders im Gespräch, deutlich abnehmen läßt. Aber auch bei vielen Unparteiischen, und selbst bei manchen Whigs, scheint diese Ansicht Boden zu gewinnen; und die Adresse des Herrn Span— kie an die Waͤhler von Finsbury druͤckt gewiß die Gesinnungen einer sehr großen Anzahl vernuͤnftiger gebildeten Personen im Lande aus. Diese finden, daß die Whigs als Partei sich er— schoͤpft hätten, ihre besten und geschicktesten Maͤnner seyen entweder gaͤnzlich von der politischen Buͤhne abgetreten, oder wenigstens zuruͤckgeblieben, weil sie mit den uͤbrigen nicht mehr gleichen Schritt halten wollten. Letztere seyen entwe⸗ der wirkliche Radikale, oder so sehr mit dieser Partei verwickelt, daß sie sich nicht mehr mit freier Mäßigung bewegen könnten. Ja, da die, welche nicht wirklich mit den Radikalen gemeinschaft— liche Sache machen wollten, auch in kurzem haͤtten zuruͤcktreten muͤssen, so bliebe dem Lande nichts uͤbrig, als entweder von jenen alle Institutionen umstuͤrzen zu lassen, oder sich den gemäßigten Maͤnnern unter den Tories zu vertrauen, welche, von der Zeit belehrt, bereit seyen, alle nothwendige Reformen einzuführen, und dies um so eher thun konnten, weil alle gemäßigte Whigs sie dabei unterstuͤtzen wuͤrden. Wenn demnach der bessere Theil der Nation die Entschuldigung, ja die Nothwendigkeit nachweist, weshalb jene Herren selbst dasjenige thun duͤrfen, was sie in ih— ren Gegnern verdammt haben, und es auch allerdings, sobald es von ihnen ausgeht, Vieles von seinem zerstoöͤrenden Charakter verlieren muß, so wird Sir Robert Peel wohl auch keinen Anstand nehmen, das angebotene Stauer zu ergreifen, und die Radikalen selbst werden sich's am Ende gefallen lassen, von der— selben Partei die Kirchen-Reform anzunehmen, welche den Ka— tholiken die buͤrgerlichen Rechte bewilligte. Inzwischen machen dle Radikalen so viel Laͤrm, als sie nur immer koͤnnen, und suchen aus Leibeskräften die Nation glauben zu machen, es sey zu einer Krisis gekommen, wo es die Frage gelte, ob die Er— wartungen, wozu sie die Reform-⸗Bill berechtigt, je gerechtfer⸗ tigt, oder fuͤr immer niedergeschlagen werden sollen. Dies ist der unmittelbare Zweck aller bisherigen Versammlungen, wie aller ihrer Reden und Schriften; und in diesem Sinne hat auch Herr Edward Lytton Bulwer so eben eine Flugschrift her— ausgegeben, welche zwar gut geschrieben und recht unterhaltend
dessen scheinen doch alle Bewegungen dieser Klasse nicht die V kung hervorzubringen, die sie davon erwarten. Der Stadt zie der City hat seine Versammlung gehabt, und, wie zu een e stand, eine Anti-Tory⸗Adresst an den Koͤnig durch eine geen Mehrheit durchgesetzt, wobei nur das Einzige bemer eng ej ist, daß die Adresse, welche die Gegenpartei vorschlug, als Ha grund der Beruhigung es fuͤr ausgemacht annahm, daß neue Ministerium die nuͤtzlichen Reformen fortsetzen wuͤrde. Der Lord Mayor, ein besonnener Mann, hat eine Zusammenberufung d' Buͤrgerschaft abermals abgelehnt, doch glaubt man, er werde si noch dazu bereden lassen, besonders da die Gegner der jetzigen Bewegung bei jener ersten Versammlung Gelegenheit gefunden manches Beruhigende einfließen zu lassen. Auch ist es in Em, land nicht immer recht, Versammlungen dieser Art verhin d zu wollen, weil die Erfahrung lehrt, daß, wenn der Rausch m die ganze Nation und zwar recht tief ergriffen hat, er sich durch Reden am schnellsten verliert. — Lord , . hat sich wir, lich bei Lord Londhurst erboten, dessen Stelle als Aber. Richte anzunehmen, und zwar ohne Gehalt, da er eine Pension von s0h0 Pfd, habe. Doch verlangt er die Wiedererstattung der damit verbundenen Unkosten, was denn wohl zusammen den wirklichen Gehalt dieses Richters, naͤmlich 7006 Pfd., leit kommen wurde. Er wußte natuͤrlich, daß man es ablehnen wuͤrde, und wollte dabei nur seine Uneigennuͤtzigkeit blicken le⸗ sen. Wenn die Whigs dem Lord Lyundhurst jene Stelle gaben so geschah es, weil er wirklich einer der ersten Rechts g elehrnn
Nieder lande.
Aus dem Haag. 28. Nov. Morgen wird sich die zwa Kammer der General-Staaten wieder versammeln.
Der Contre / Admiral Ziervogel, Kommandant des Marinien⸗ Corps, ist seiner bisherigen Stellung als Ober-Befehlshaber d Land- und Seemacht am Helder entbunden worden.
Mit dem 1. Jan 1835 sollen auch die noch im Umlauf befindlichen 6pCtigen Schatz -Billets eingeloͤst werden.
— — Am st erdam, 29. Nov. Die abgelaufene Woche zeichntt sich am hiesigen Foudsmarkte durch einen ruhigen Geschdfiggam aus, welcher ohne Zweifel eine Folge der Nachrichten aus Londä war. Man wird die dortige ministerielle Krisis wohl abwarten, ch über die Folgen Muthma ungen und Ansichten entstehen und Spe eulationen darauf gegruͤndet werden. Fuͤr Hollaͤndische Staatöpf— piere erhielt sich eine maͤßige Neigung zum Einkaufen, wodurch
deren Preise etwas angenehmer wurden? das Gegentheil fand sim mit den Russischen, welche einen flaueren Stand behielten; Preuß sche Praͤmienscheine sind mehr wie gewöhnlich ausgeboten gewesch und gingen dadurch um J Fl niedriger. In Spanischen Fonds sind nur wenig Geschaͤtte gemacht worden; auch weisen die mehrtaͤgigmm
nicht geschehen ist — Am Getraidemarkt gin olnisch er Weinen wahrend diese: Woche in demselven ee ge u ö 9, ab; der Handel war aber wegen mehrerer offentlichen Verkaͤufe weniger lebhaft; schoͤne neue rothe Sorten holten etwas bessere Preise. Von Roggen waren keine bedeutende Partieen zu Markte, wodurch di Course sich auf ihren vorigen Stand erhielten. Mit Gerste und vorzuͤglich Hafer ging es lebhafter her, auf letzteres Korn scheim sich die Speculgtion besonders legen zu wollen. Die gestern ange— legten Preise sind, fuͤr 131pfuͤnd. weißbunten Polnischen Wen 222 Fl., fur 130pfuͤnd. bunten dito 195 Fl., fuͤr 131p5ùnd. nurn schoͤnen rothen Koͤnigsberger Weizen 193 Fl., für 128pfünd. Meaͤ— lenburger 150 Fl, für 121 122pfuͤnd. Pommerschen Roggen 156. zw Fl, fur 115 117pfuͤnd. Preußtschen dito 12 148 Fl, für 110pfünd. Wismarer Gerste 10s Fl., fur 101pfünd. Oldammer Winter-Gerst 114 Fl, für 193pfuͤnd. So mmer⸗-Gerste 110 Fl, für 96pfünd dicken Hafer 98 Fl. fuͤr 7lpfuͤnd. Futterhafer 72 Fl, für 78 76pfuͤnd. dit; 80. 81 Fl., fuͤr 81pfuͤnd. feinen Hafer 90 Fl.
p oe n.
Warschau, 30. Nov. Se. Masestät der Kaiser brachten den vorgestrigen Tag in der Festung Modlin zu, und es hatten sich viele Generale und Beamte aus Warschau dorthin begeben.
noch nichts.
Die Generale Maletski und Bontemps sind aus St. Peters burg hier angekommen.
Nach einem hier erschienenen statistischen Nachweis belies sich die Bevölkerung des Königreichs Polen im Jahre 1833 af 4,937, 925 Seelen; unter dieser Einwohnerzahl waren 2,0023 männlichen und 2,035,543 weiblichen Geschlechts. Warschaä zaͤhlt im Ganzen 129,705 Einwohner, worunter 63,212 maͤnnt chen und 66,äg3 weiblichen Geschlechts. Die Beyoͤlkerung der Haupistadt hat sich seit dem Jahre 1832 um 4837 Seelen ver mehrt. Die meisten Einwohner hat (selbst ohne die Stadt Wan. schau) die Wojewodschaft Masovien und nach ihr die Wojewod— schaft Kalisch. Die weibliche Einwohnerzahl ist uͤberall großer als die maͤnnliche ausgenommen in den Wojewodschaften Plozk und Augu— stowo. Was die verschiedenen Religionsparteien anbetrifft, so it die Zahl derer, die sich zur Griechischen Religion bekennen, in der Wojewodschaft Podlachien am größten, die Zahl der Lucht raner in der Wojewodschaft Masovien, die Zahl der Reformirten in der Wojewodschaft Kalisch, und die Zahl der Juden in den Wojewodschaften Masovien und Augustowo. Am meisten hat sich die Bevölkerung vom Jahre 1832 bis 1833 in den Wose wodschaften Masoypien und Plozk vermehrt.
Deutsch lan d.
Gotha, 1. Dez. Des regierenden Herzogs Durchlaucht ist gestern von hier nach Koburg zuruͤckgekehrt.
Darmstadt, 29. Nov. Das Großherzogliche Regie— rungs-Blatt enthält eine Verordnung vom 25. d. M., wo⸗ durch den diesseitigen Handwerks-Gesellen das Auswandern nach der Schweiz verboten wird. Auslaͤndische Handwerker, die sich nach dem 1. Januar 1834 in der Schweiz aufgehalten haben, sollen an den Graͤnzen nicht zugelassen werden.
.
Wien, 28. Nov. Das Oesterreichische Dampfboot „Maria Dorothea“, gefuͤhrt vom Capitain Visconti, welches am 1 Nov. Triest verlassen hatte, ist nach so eben eingegangenen Berichten am 14. Nov. um 8 Uhr Morgens gluͤcklich in Konstantinopel eingetroffen. — Das Schliff legte die Reise
.
d 62 Stunden ü 16 . JI ö 52 ü ᷣ ö ĩ . Smyrna nach Konstantinopel in 4 ö m 164 Fahrstun⸗
den zuruͤck; die uͤbrige Zeit wurde zum Aus- und Einschiffen der Reisenden und Guͤter und zur . des noͤthigen Brenn— stoffes verwendet. — Das Schiff erfreute sich nicht nur allen Orten der freundschaftlichsten Aufnahme, sondern genoß auch von
ist, aber sehr viel Unwahres und Uebertriebenes enthält. In—
Seiten der K. K. Oesterreichischen Gesandtschaft in Konstantine
seiner Zeit ist, was man Lord Brougham nicht nachsagen la..
Course beinahe keine Abwechselung nach, welches in längerer Zeit 1
Ueber die Weiterreise des Kaisers melden die hiesigen Zeitungen . . 1 Provinz Herzegowina sieht es ge rau Ge altthaͤtigkeiten und Willkuͤr⸗-Maßregeln der Tuͤrten gegen Rajas
l allen jenen tgende
iffes, dessen schoͤner, s ö . Ech ehe Bau, uͤbertrafen in allen Haͤfen, wo es bis—
reinlief, die
und man erklaͤrte es als das vorzuglichste, was in jenen teissern erschienen war. — Das Schiff hat am 15. Novem,
Abends Ko schen Konst
Ankona,
hrend von dem Abzuge unserer Franzoͤsischen Besatzung; aber jh ohne Grund:
nee mit Artilleristen, ankommen. —
r bedarf, hleres seinen gefordert
heit setzen lassen, worauf Herr von Egraman nach Frankreich lereist ist.
se wissen nich
ute abgenommen. geht unserer Nachbarschaft, vor sich.
VJ . zu über die kurzlich hei den 2. Juse Randers der Tuͤrkischen Flotte folgenden Artttel: „So wie Se. hoheit von Zeit zu Zeit sich von der
. th
kt exerzirten zichstoieselben nd ließen in
oschee von
oschar gen, der
d die Mand h Hächtdiese
om Kapudan Be. Hoheit be chahik, wosel
hteten von da aus das Mansver der Flotte, am rhergehenden Abend in zwei, von den Schiffen „Mahmudie
d „Messudi ten J th e Stun rtgesetzt wurde, und wobei das erstaenannte Linienschiff seine
indgeladenen
ne Flotte zu entlassen, und in Begleitugg h auf dem Dampfboote nach dem
s zuruͤckzuzie
mn über die dabei entwickelte Bolltommenheit Kur
üusdruͤcken.“ — 1e S
Mehren sich auf eine schaudervolle Weile n Stolacb — so lange er
r Allirte u nem wahrer
n Undank. Man glaubte damals, al ͤ 28 l den Waffen rief, er handle einzig im Interesse des Sultans, lein nun sieht man klar, daß nur sein persoͤnliches Interesse nd Haß und Eifersucht
hef Hussein
ufbürdung v
l erlaubt. 6 Rajas, m
tslüͤchtet. her sich waͤ Pforte nach Ruhe aber
lines Geistlich
chem Gebiete
rtraͤglicher, s
fuͤrchten ist.
ien bestimmt
zuch in der Herzegowina ein gesetzlicher Zustand eingeführt wer— den, welche Nachricht die Rajas vorläufig in der Geduld stäͤrkt, und einen Ausbruch von Unruhen verzogert; allein in der That ä diese Hoffnung wenig gerechtfertigt, wie die Erfahrung lehrt.
. seyn, daß beim Anzuge eines Tuͤrkischen Heeres die Bosnischen und Herzegowinischen Tuͤrken dem Sul⸗ an ihre Ergebenheit von Neuem versichern werden, um die Hlorte dadurch zu veranlassen, von weitern Sicherheits⸗Vorkeh⸗ rungen abzustehen, dann aber ihr altes Treiben von Neuem
Man darf
brzinnen.“
n unumgaͤnglich beduͤrfen.
mienschiffe, Fregatten und Korvetten, zusammen zehn Schiffe, ter dem Befehle des Kapudan Pascha's, nach den Prinzen— seln aufbrechen. ben
Beylerbey verrichteten freitägtgen Andacht nach aiderpasche, und ü piost
hampfboot, in Begleitung Hoͤchstihrer
e auten Abdibei nnd Said Esendi. aserl, Vertrauten Abdibei und Sad lle hatt . Flotte in zwei Theilen aufzestellt, das den Namen Sr. Hoheit führende isch: Nessudi“ an ihren Spitzen. Da f diese Flotten Abtheilung zu, und Se. öͤchsteigener Person das
st zuruckogen. In dem fuͤr den Ibolgenden Tag zestimmi en Ma⸗ ver waren der Groß⸗MWesier, der Seriasker, der Kaiserl. Schwie⸗ rsohn, der Kaiserl. Moschir, der Garde Dwilions. Genera. die jioistons- Generale der Linientruppen, Mehmed Pascha, Said jascha und Selim Pascha, der Brigade General Aschfer Pa—⸗ ha, dann der Kiayabei und der Finanz Minister der Armee ge⸗ den, welche sammtlich fruͤh Morgens in Backen mit fuͤnf Ru⸗ rpaaren anlangten, und, nachdem ahme bei Sr.
rgilt diesen die ihm fruher Jeleistet: Huͤlfe mit dem schwaͤrze⸗
hen Insurrection ; — je fruͤher gegen ihn gestritten, hat er keanadigt, und viele als einahe unümschräͤnkte Herren Über die Rajas gesetzt, an welchen hren ehemaligen Feinden) ihren Grimm auszulassen jene nun ine Gelegenheit versaͤumen. 1 it immer neuen Gelderpressungen ünter aiserlei Vormaͤnden und
erinnern wissen; zugleich aber scheint seine cht dahin zu gehen, bie Rajas, deren Kraft er kennen gelernt at, unschaͤdlich zu machen, wozu er sich die abscheulichsten Mit⸗ Es ist erwiesen, daß in diesem Jahre schon über
sch umgebracht worden sind.
nd auch mache och dem Sultan ergebene Tuͤrken haben sich Der Igumen des Klosters Dugi (Duschi), wel—
en als Fluͤchtling in unsern Mauern, Andere auf Hesterreichi—
änter den Bewohnern der Herzegowing immer tiefer Wurzel, nd gegenseitiges Mißtrauen macht die Lage mit jedem Tage un—
Schutz, den Unternehmungen in so entfernten Die vorzügliche Ausstattung der beabsichtigten Schnelligkeit so
Erwartung, die man sich von demselben gemacht
nstantinopel wieder verlassen, um seinen Dienst ntinopel und Smyrna regelmaͤßig fortzusetzen.
Jöialk e n.
17. Nov. (Allg. Ztg.) Man spricht hier fort⸗ im Gegentheit soll nachster Tage eine Ga— deren die hier befindliche halbe Batterie Wie man erzaͤhlt, hat General Adjutanten, Hrn. v. Caraman, der ihn zum Zwei⸗ hatte, in Artest nehmen, doch gestern wieder in
Auf- Befehl ber Paͤpstlichen Regierung werden, t aus welchem Grunde, den Centurionen ihre Pa—⸗ Heute geht diese Operation zu Camerano,
T üarke i. Die Tärkische Zeitung Prinzen⸗-Inseln stattgehabten
Tüchtigkeit der unausge— Landtruppen zu uͤberzeu en pflegen, so wollten nun auch die Marine in Augenschein nehmen dieser Absicht die vor Beschiktasch ankernden
Se. Hoheit begaben sich nach der in der estiegen daßelhzst das in Beeeitschaft gesetzte ; Katserlichen Prinzen, Palast Seeretaire, des zweiten Hof⸗Imans und der
Mittlerweile hatte
irienschiff „Mahmudie“ und das Linienschiff Das Dampfboot steuerte gerade Hoheit geruhten, in Rominando derselben zu ubernehmen ver ausfuͤhren zu lassen, nach deren Beendigung p lben in den auf der Insel Chalkt befindlichen Pa⸗
sie sich einer gnaͤdigen Auf— Hoheit zu erfreuen das Gluͤck hatten, mit einem Peoscha veranstalteten EGzastmahle beehrt wurden.
hen sich in ganzer Bealeitung nach der Insel gaben sich in ganzer Begleitung Inse öst besondere Jelte aufgeschlagen waren, und beob— Flotte, welches wie am
e“ angeführten Abtheilungen darch eine Stunde
Se. Hoheit geruhten hierauf Ihres Hof-Staates ifer-Palaste von Staave— Die Augenzengen bei diesen Mansvers kenn ihren Beifall
Kanonen abfeuerte.
hen.
2. ⸗ 1 ; Er Fir Ei scfHve chlesische Zeitung meldet: „In der Tuͤrkischen gegenwärtig traurig aus. Ge—
Der Wesir Ali Pascha ihren Beistand noͤthig hatte — nd Beguͤnstiger der Chresien, zeigt sich jetzt in w Lichté, als der rohe bigotte Muselmann, und
s Ali Pascha die Christen Bosnischen Rebellen—
Haͤupter der Bosni— Alle Tuͤrken,
gegen den Capetan und andere ꝛ; setne Schritte motibirte.
Ali Pascha selbst ist unermuͤdlich
on Frohndiensten, wer sich's die aͤltesten Leute nicht barbarische Ab⸗
Ansehen, größtentheils meuchelmoͤrde⸗
eistens von ; de⸗ Eine weit größere Anzahl Raslas
Unruhen als Anhänger der Ragusa gefluͤchtet hatte, nach Her stellung der zuruͤckgekehrt war, ist wieder in Gesellschaft en von Ali Pascha und mehrerer anderer Perso—
hrend der letzten
uͤberhaupt. Haß und Zwietracht schlaͤgt dadurch
so daß mit allem Grunde eine Katastrophe zu be⸗ Es helßt zwar, es sey in Scutari eine fuͤr Bos⸗ e Tuͤrkischs Armee angekommen und werde dadurch
den Stadtverordneten, den Lehreen und Schülern, auch die höhe⸗ ren Militair- und Civil⸗Behoͤrden eingefunden.
geraͤumig; frische und gesunde Luft kann in jedes derselden ein—
sehnt.
1373
,,
Berlin, 4. Dez. Die in der Leipziger Zeitung vom 20 sten v. M. enthaltene Nachricht aus Berlin, daß in der Provinz Sachsen 8000 Mann Kavallerie mit 10,000 Pferden aus le⸗ sien erwartet wuͤrden, um dort Winter-Quarttere zu halten, weil in Schlesien das Futter bekanntlich mißrathen sey, ist voͤl⸗ lig ungegruͤndet, und an eine solche Truppen Verlegung auch nicht entfernt zu denken.
— Aus Torgau wird Folgendes gemeldet: „Der Bau unseres neuen allgemeinen Schulhauses, zu welchem am 1 April d. J. von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albrecht der Grund— stein gelegt wurde, ist im vergangenen Sommer dergestalt geföͤr⸗ dert worden, daß das stattliche Gebäude am Sten v. M. gerich—⸗ tet werden konnte. Zu dieser Festlichkeit hatten fich an dem ge— dachten Tage Nachmittags 3 Uhr, außer dem Magistrate und
Der Ichuͤler⸗ Chor eroͤffnete die Feier mit einem Festgesange. Hierauf hielt der Stadt⸗Mauermeister Michael vom Gipfel des Gebaͤudes herab eine Rede in Versen. Auf diese solgte ein zweites pas⸗ sendes Gesangstuͤck und nun wurde von dem Superintendenten Dr. Koch ein Dankgebet gesprochen, an welches sich das von der zahlreichen Versammlung andachtsvoll mitgesungene Lied: Nun danket alle Gott!“ anschloß. Statt der sonst ublichen Trink⸗ spruͤche wurde zuletzt von dem Mauermeister Michael zurrst Sr. Majestaͤt dem Könige, dem erhabenen Befoͤrderer des Volks⸗ Unterrichts, und dann Sr. Königl. Hoh. dem Prinzen Aldrecht, in dankbarer Erinnerung an die ven Hoöͤchstdemselben vollzogene Grundsteinlegung, ein dreifaches Lebehoch gebracht.“
— In Bres lau erfolgte am 23. v. M. mit angemessener Feierlichkeit die Einweihung des hinter der Eilftausend⸗-Jung, frauen⸗Kirche neu aufzeführten Gevaäudes fuͤr die Hospitaliten der beiden Institute von Eilftausend-Jungfrauen und von St. Hieronymus. Das nene Hospital-Gebaͤude ist uͤberall auf das Zweckmaͤßigste eingerichtet; die Wohnzimmer sind freundlich und
dringen, und beinahe 50 Personen finden hier die Bequemlich— keit, nach der sich das Alter, in welchen Verhaͤltnissen es auch sey, Die Baukosten haben fast ganz aus den eigenen Mit— teln der beiden gedachten Institute bestritten werden können, und das Fehlende ist von dem Magistrate und der Stadtver— ordneten⸗Versammlung auf das Bereitwilltgste hergegeben wor⸗ den. Die Einweihungs Feier schloß damit, daß saͤmmtliche Hos, pitaliten festlich bewirthet wurden.
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Haupt⸗Momente
neuerer Finanz- und Polizei-Gesetzgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.
XV.
Berlin, 30. November 1834.
Großbrittannien. Verschiedene Tagblätter behaupten, daß es im Werke sey, in Ostindien die inneren Zölle aufjuheben, und die in den dortigen großen Städten erhobene Aecise bedeurend herabzusetzen. Die letztere ist bisher den damit belasteten Städten besonders deshalb drückend gewesen, weil sie bei etwaniger Wieder⸗Ausfuhr der veraecise⸗ ten Waare nicht zurückerstattet wurde, und dadurch eben die größten Stadte Ostindiens außerhalb aller Möglichkeit eines mit selchen Waa— ren zu treibenden Transito-Handels sich befanden.
Frankreich. Die sogenannte „ Enquèâlt commerciale“ ist unter allen im letzteren Monate eingetretenen Ministerial-Krisen fortgesetzt worden Ueber ihr Resultat darf man kürzlich behaupten, daß es licht⸗
verbreitet, aber die Hoffnung eines in der nächsten Kammer-Session zu adoptirenden liberaleren Handels-Systems zu nähren wenig geeignet ist. Die Mehrzahl der abgehörten großen Fabrikanten, und selbst der Handels-Kammern, hat sich im Sinne des ProhibitivSystems, mehr oder weniger unbedingt, ausgesprochen. Es ist vorauszusehen, wie die par— lamentarische Faction der großen Grundbesitzer dieses Thema in ihrem Interesse zu kommentiren und zu variiren wissen wird; auch erscheint es zweifelhaft, Eb ein etwaniges liberales Zollgefttz⸗Projekt des Mi⸗ nisteriums Duchatel durch die unterdessen in England vorgegangene Ministerial-Veränderung begünstigt und erleichtert werden dürfte.
Zu Marseille hat sich zur Gründung einer dortigen Diskonto— Bank eine Actien-Gesellschaft gebildet, und ihre Statuten bereits der Regierung zur Approbation vorgelegt. Es ist nicht zu bezweifeln, daß die Regierung auf einen Plan eingehen werde, welcher für Frankreichs Handel und Wechsel-Cours mit allen Ländern des Mittelmeeres sich sehr nützlich zu erweisen verspricht. Doch hört man vorläufig die Mei⸗ nung äußern, daß die in den Statuten für das Stiftungs-Kapital be⸗— stimmte Summe von 3 Mill. Fr. bald einer Erhöhung bedürfen werde, um den Zwecken des neuen Instituts in allen Konjunkturen und Jah⸗ reszeiten gerecht zu seyn. Die Bank von Bordeaux ist mit 3, 180,006 Fr. fundirt; und das Circulations-Bedürfniß stellt sich, periodisch wenig— stens, zu Marseille ungleich höher als zu Bordeaux.
Die Französische Diplomatie schent sich mit Consolidation der Französtschen Handelsverhältnisse zu den Süd⸗Amerikanifchen Republiken eifrig zu beschaftigen. Der Französische Geschättstrüger, Hr. Mar⸗— tigny, war, nachdem er ein Arrangement mit Bolivien abgeschlossen, zu Quito angekommen, um auch hier eine provisorische Uebereinkunft zwischen Frankreich und der Republik Ecuador zu unterhandeln. Man sagt, daß seine Vorschläge in verschledenen Konferenzen günstig aufgenommen, und wirklich einige, dem F anzö ischen Handel ungemein vortheilhafte, der Genehmigung des Kongtesses in seiner nachsten Sitzung zu unterwerfende Präliminair⸗- Artikel bereits unterzeichnet wurden. Herr Martigny hat sich darauf nach Callao einge⸗— schifft, um eine gleichartige Negocigtion mit der Republik Peru zu eröffnen. .
Hingegen will der Französische Handelsstand his jetzt keinesweges die Wirkungen des neuen Handels-Traktates zwischen Frankreich und Venezuela loben, indem der neueste in diesem Jahre zu Laguayra publizirte Zoll-Tarif sämmtliche Haupt⸗-Artikel der Französischen Einfuhr daselbst (Seidenwaaren, Bänder, Parfümerieen, Liqueure, eingemachte Früchte, Makaronen ꝛe), statt sie zu erleichtern, bedeutend höher als bisher besteuert, und auch im letzten Jahre, gegen das nächstvorher⸗ gehende gerechnet, die Französische Ein- sowohl als Ausfuhr zu La— gugyra nicht unbeträchtlich, und zwar in folgender Proportion, ab⸗— genommen habe:
1832 — 1833 1833 — 183) Einfuhr in A Schiffen 585,963 Fr. Einfuhr in A Schiffen A2, 908 Fr. Ausfuhr in 5 Schiffen 146,928 Fr. Ausfuhr in A Schissen 111,593 Fr.
Die von der General-Zoll⸗Verwaltung offiziell veröffentlichten Er⸗ gebnisse des gesammten Französischen Handels im Jahre 1834 enthält der Woniteur vom z0sten v. M. Nr. 303 in einem Auszuge der Haupt-Fakten und Zahlen, wovon das Wesentlichste den Lesern der 3 220 op ino * . 9. 86 Staats-Zeitung bereits in einer früheren Nummer dieses Monats mit— getheilt wurde. .
Seit dem 15ten d. M wird der Eingang des Hafens von Ant bes im Var-Departement, offiziell vorangegangener Ankündigung zufolge, durch ein die ganze Nacht hindurch brennendes, ausgezeichnetes, inter“
volle Aufklärung über viele Punkte der Französischen Gewerbs-Statistik
kürilich an der Spitze des östlichen Molo's errichteten Thurmez; her iedesmalige Glanz dauert — — 3 Sekunden, und wiederholt sich alle ; rem Bei gutem Wetter soll es auf 83 Seemeilen sicht⸗ ar seyn.
Rußland. Aus dem Departement des auswärtigen Handels sind
folgende Vorschriften und Publicationen ergangen:
I) Im Falle des Anhaltens ausländischer, durch Ukas vom 23.
März 1771 in Rußland verbotener Lotterie⸗Loose, sollen dieselben den
Eigenthümern nicht ausgehändigt, sondern aufbewahrt und Acht gegeben
werden, ob nicht auf irgend eins derselben ein Gewinn fällt, der Ge
winn dann abgefordert, der Confizeation unterworfen, und darüber, wie über alle aus dem Verkaufe verbotener Einfuhr-Waaren gelös ten
Gelder nach §. 392 des Zoll-Reglements disponirt werden.
2) Ausländische Assignationen und Billets ausländischer Banken,
die im Tarife nicht genannt sind, sollen nicht in den Bereich der Zoll—
Behörden gehören, sondern frei durchgelassen werden, sowohl nach als
aus Rußland, auf derselben Grundlage wie ausländische Kredit⸗Papiere
oder Wechsel frei aus einem Staate in den andern übergehen. 3) Es sind zu klassifiziren; . . ö
a) Aus Holz gedrechselte Figuren, in Gestalt von Eiern, Früchten und andern Gegenständen, mit Harmonika's im Innern dersel— ben, nicht mehr wie bisher unter den jur Einfuhr erlaub— ten Artikel „Musikalische Instrumente“, sondern unter den Verbon Artikel des Tarifs „Spielzeug für Kinder;“ .
b) Thermometer mit bronzenem' Gestelle, um sie auf einen Tisch zu stellen, nicht mehr wie bisher unter den zur Sinfuhr ver⸗— statteten Artikel „Thermometer“, sondern unter den Verbots Artikel des Tarifs „Bronze⸗-Fabrikate:“ ;
e) allerlei kupferne Platten zum Graviren, mit Ausnahme der für die Ziz-Fabriken erlaubten gravirten Blätter, zum Verbots— Artikel des Tarifs „Kupfer in Geschirren und allen andein Ar— beiten, außer den besonders angeführten;“
ch wollene Türkische Fessi mit verschiedenartigen Flittern gestickt, zum Tarifé⸗-Artikel Mützchen, Türkische oder Fessi, wollene, rothe und weiße, mit 2 Rubeln Silber das Dutzend belastet;“ ;
e) ir dene Tabacktspfeisen mit Vergoldung verziert, zum Tarifs⸗Arti⸗ kel „Tabackspfeifen von Gips und Thon ohne Einfassung, mit 10 Kop. Silber das Pfund belastet:“ x
) Bernstein⸗Mundstücke mit eingelegter Metall⸗Damaseirung oder ähnlichen Verzierungen, zum Verbots-Ärtikel des Tarifs „Bern— stein, eingefaßt.“ . In Bezug auf 5. 10 — A der Verordnung vom 12. Febr. 18390
über den Bau und die Seefahrt der Rusüischen Handels⸗Fahrzeuge, ist
nach Prürung der Frage im Kommerj-Conseil — wie mit Schiffern
Russischer Kauffahrteischiffe zu verfahren sey, welche keinen Eigenthums⸗
696 und kein Patent haben? — folgender Beschluß gefaßt und be—
tätigt: .
„In Betracht der Verhütung des Betruges und der Mißbräuche,
denen die Theilhaber an der Ladung durch mancherlei Verluste und
Schäden ausgesetzt seyn möchten, soll unnachläßlich gesordert wer
den, daß die Schiffer bei'm Absegeln des Fahrieuges den Eigen⸗
thums-Brief und das Patent zum Aufjiehen der Flagge bei sich füh⸗ ren, wodurch allein die Nationalität des Schiffes bewiesen, und deshalb, auch selbst im Falle diese Dokumente verloren gegangen wären, eine Bescheinigung ihnen daruber ertheilt, und die hinrei=
chende Frist eines Jahres gestattet mird, um sich dieselben auf s
Reue zu verschaffen,! Um nun die Schiffs-Eigenthümer zu nöthi⸗
gen, unerläßlich die in 5. 2 der Allerhöchst bestatigten Verordnung
vom 12. Febr. 1830 verordneten Dokumente zu haben, sollen die
Zoll- emter keine Schisser zum Laden zulassen, welche diese Dykn⸗
mente nicht haben. Damit aber durch diese Maßregel kein Auf
enthalt für das Absenden der Ladungen entstehe, soll dieselbe erst vier Mongte nach Bekanntmachung von der Ober-Zell⸗ Behörde, vermittelst der Handels, und anderen Zeitungen, n Kraft treten.
(St Petersb. Handels-Zeitung Nr. Ss vom 22. Okt. 1883 a. St.)
Niederlande. Am 13ten d. M. hat der Ober⸗Statthalter von Batavia, im Namen des Königs, eine auf Beförderung des Kolonjal⸗ Schiffbaues gerichtete Verordnung erlassen, deren Details in Nr. 6951 der diessährigen Hamburger Börsenhallen-Zeitung nach gesthen werden mögen. Es sollen danach künftig in . nur für Schisse und Fahr⸗ zeuge, die in Niederland oder Niederl. Judien gebaut wurden, Ser⸗ Brlefe ausgegeben, die bereits ausgegebenen jedoch guftecht erhalten werden. Jedes mit einem neuen See⸗Briefe zu versehende Fahrzeug soll nur von einem festen Einwohner des Niederlandischen Indiens geführt werden dürfen, vorbehältlich etwaniger von dieser Regel tem, porair durch die Regierung zu gestattenden usnahmen Dann sell aber jedes, vermöge solcher Ausnahmen durch Ausländer zu führende Schiff, nach Verhältniß seiner Loestenzahl, 1 3 mit gewissen Eigen schaften versehene Steuermanns-Lehrlinge an Bord haben, oder für jeden Fehlenden 8ob Fl. jährlich zu einer Kasse iahlen aus welcher gewisse Ermunterungen der See⸗Schifffahrt zu bestreiten die Regierung beabsichtigt.
Spanien. Durch Königl. Dekret vom 6. Sept. d. J. ist die unter dem Namen ja compaßia de las Felipinas bekannte Handels Gesellschaft aufgehoben, und dem Spanischen Handelsstande, ohne Un— terschied, der Handel und die Schifffahrt nach den Philippinischen In⸗ seln freigegeben worden.
Portugal. Für die aus Schweden in Portugiestsche Häfen an⸗ kommenden Schiff, Personen und Waaren ist von der Königl. Sani⸗ täts⸗-Junta eine Beobachtungs-Quarantaine von resp. 12 und 8 Tagen verordnet worden.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Die große BankFrage sieht der Lösung durch den neuen Kongreß demnächst ent⸗ gegen. Eine große Wahrscheinlichkeit, daß sie nicht anders als im be harrlichen Sinne des Prästdenten Jack son gelös't, folglich eine Ver⸗ längerung oder Erneuerung des Frei⸗Briefs der ULaitéed - States ank nicht werde zugestanden werden, geht aus dem Ergebniß der bisheri⸗ gen Wahlen hervor, bei welchen, nach glaubwürdigen New-Vorker Nichrichten, die Opposition bedeutendes Terrain 6 haben soll.
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Metetorolsgische Seobachtung.
1822. Morgens Nachmitt. Abends — gtach ein nialigtz 3 Dezbr. 6 ür. 2 Uzr. 6 zr. Veo bachtunz.z. Custdruck. . 38 *, 16 Par. 38. 66 a Bas, 0 Per. Quellwärme 8 70 R. Lustwarme 4 A6 R. 4 8d. * R. - 5.52 R. ö Herrn sr ?, , , , d, d Putwärme 233. Dr nstsartg. S2 pCt. tzo pCt. 75 pCt. HBodenwerme A a *R. 2 . 5 1 . . z . . kus dünst. 0, o 9 Rh. Wolken zug — NW. — ieder cdl O0, 6 Rh.
Auswärtige Börsen. Amaterdam, 29 November. Niederl. wirkl. Schuld d25. S8 do. 93.7. Ausg. Sehuld —«
318 M. Runs. 973. Oesterr.
Kan(a-Bill. 2216. M 8 Amort. II. 11 do! 13 Tul. . Span. S3 AA.
N77. Hreusnr. Früm. Seheine 107.
33 223. , . 28 Novomher. Spaun. 85 M 38 27 Guebbard nE. Xiusl. 18. Cortes A0. Ham burg, 2. Dezember. ö Engl. Russ. 1023. lope iͤn Cert. 57. Preuss. Präm.-Seheine Holn. 1314. Sehatz-Oblig. — Pkortug. So. Wien, 29. November. 53 Met. 994. A8 Sor x. Bank- Actien 1277.
1II9.
Neue Anleihe v.
mittirendes Leuchtfeuer angedeutet. Es befindet sich dasselbe auf dem
1831 34533.