1834 / 338 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. 6 Marrast „hat in einem Schreiben an den ö nten des Pairs-Hofes verlangt, daß der Bericht des Herren Girod und die ganze Instruction des Prozesses der Oef⸗ fentlichkeit uͤbergeben werden.

w, . zu zrranches Hat man unlängst das Manuserirt der beruͤhmten Schrift von Abelard uͤber die Drei— ,. betitelt: „Ja und Nein“ (sie et non) aufgefunden. . hatte . Handschrift, um deren Willen Abelard bekannt— ĩ. ,,, 11. von der Kirchen- Versammlung zu Sens verdammt, würde, längst fuͤr verloren gehalten. Herr Cousin ist jeh hit der Publication derselben beauftragt worden. . , dem Theatre frangais gegebene neue 6 ds Herrn Seribe „Der Ehrgeizige oder Robert Wal— ö e“ gehoͤrt, dem Urtheile der oͤffentlichen Blaͤtter zufolge, nicht zu, dessen bessern Arbeiten und hat sich nur eines mäßigen Bei falls, eines sogenannten succeès d'estime, zu erfreuen gehabt. Das Journal de Paris giebt in der bekannten halb amt— lichen Weise folgende Nachrichten aus Spanien, welche übrigens so wenig neu sind, daß sie sich bereits in den heute hier ange— tommenen Bordeauxer Blaͤttern hefinden: „Nach elner Depesche auüs Bahonne vom 26. Nov. hat Linares das gre Bataillon von Navarra im Thale Ahescoa uͤberfallen; nur 300 Mann entka— men; die ubrigen blieben auf dem Platze, geriethen in Gefan— genschaft, oder unterwarfen sich. Der Anfuͤhrer Mancho ist er— schossen worden. Die Pulver-Fabrik der Insurgenten zu Bur, guette it zerstoͤrt worden; man hat mehrere der Arbeiter erschos⸗ sen. Dagegen waren heute an der Boͤrse Geruͤchte von ei— ner Niederlage im Umlauf, welche Mina in der Nahe von Pam— pelona erlitten haben sollte, und wobei er selbst nur mit Muͤhe der Gefangenschaft entgangen waͤre. An näheren Details fehlt es

Der Phare de Bahonne theilt folzende Geruͤchte von?

der. Spanischen Graͤnze mit: „Die Kolonnen Espartero's und FZriartés griffen am 15. Nov. den General-Kommandanten der Kar listen von Biscaya, Eraso, an, dir mit 4 Bataillonen zu Dimas stand. n

Das Treffen war blutig; mehr als?

ner 49 Verwundete, und 500 Mann wurden zu Gefangenen gemacht; 560 Gewehre fielen ebenfalls in die Gewalt der Trup— pen der Königin. Die auf diesem Punkte durch die Karlisten angelegte Waffen⸗Fabrik ward zum Theil zerstoͤrt und Eraso bis an die Kuͤste verfolgt.

aigin schätzt man auf 50 Todte und 190 Verwundete. Der Brigadier Jaureguy brach, in Verabredung mit

den beiden anderen Kolonnen, Tages von Bergara auf und Don Carlos mit seinem Ministerium

am Morgen uͤberrumpelte un?

das

Ongte, seiner

Stadt selbst, toͤdtete ihm 30 Mann und machte 590 Gefangene. Jaureguy marschirte hierauf nach Mondragon, um dort die in Folge des Am 15. Morgens brach der Ober, General Mina mit einer Eskorte von 500 Mann und S Pferden von Pampelong in der Richtung nach Puente de la Reyna auf. Zwei Meilen von dem Platze stieß General Cordova mit 1000 Mann zu ihm und 2 Stunden später räckten sie unter dem Rufe: es lebe General Mina! in Puente des la Reyna ein, wo Abends eine Beleuch— tung statthaite. Am folgenden Tage vereinigten sich die Ko— lonnen Cordova's und Lopez, 8000 Mann und 400 Pferde stark, in jener Stadt. Der Ober-General hielt uber sie Heerschau und zog sich Abends nach Pampelona zuruck. Am 18ten d. verließen die beiben Kolonnen Puente de la Reyna, um den Zumalacar— reguy zu versolgen.“

In der Quotidienne liest man: „Briefe aus Bayonne vom 23. Nov. theilen umstaͤndliche Details uͤber den am 17. Nov. stattgehabten Einzug Karls V. zu Viana (2 Meilen von Lo— groüo mit, wo er mit allem den Lokalitäten angemessenen Pomp empfangen ward. Tänze wurden auf seiner Durchreise aufgefuͤhrt und die Bevoͤlkerung jedes Dorfes war mit ihrer laͤndlichen Musik herbeigeeilt.

des nämlichen

' E. ein Eskorte sich anschickte, zu verlassen; er verfolgte ihn in den Straßen der

Treffens von Dimas fliehenden Karlisten aufzuheben.

ö 3120 Karlisten blieben todt auf dem Schlachtfelde; die Insurgenten hatten fer⸗

Den Verlust der Truppen der Ko

Man beschaͤftigte sich mit den

Christinos so wenig, als wenn kein Mann derselben im Lande

waͤre.

Es ist bemerkenswerth, daß seit einem Monat, das heißt,

seit der Ankunft Mina's in Navarra, die Rollen ganzlich ge⸗

wechselt worten sind. Die Christinos fluͤchten sich jetzt in die Gebirge, waͤhrend die Karlisten die Ebene besetzt halten.“

Großbritanien und Irland.

London, 29. Nov. Im gestrigen Standard (der be— kanntlich für das vom Herzoge von Wellington beguͤnstigte Blatt gilt) liest man Folgendes in Bezug auf die Bildung des neuen Ministeriums: „Wir glauben im Stande zu seyn, mit Zuver— sicht eine Nachricht mittheilen zu koͤnnen, welche die Besorgnisse des Gemeinde-Raths verscheuchen wird. Aller Wahrscheinlich— keit nach wird nicht der Herzog von Wellington, sondern Sir Robert Peel Premier-Minister werden. Wie Sir Robert s Kabinet zusammengesetzt seyn wird, kann man naturlich jetzt noch nicht wissen; wir glauben jedoch mit ziemlicher Gewißheir, daß es Konservattve von allen Klassen in gehoͤrigem Verhaͤltniß in sich begreifen wird, konservative Whigs nicht ausgeschlossen.“

Ueber die zu erwartende Ruͤckkehr des Fuͤrsten von Talley— rand bemerkt die Times: „Kann man wohl daran zweifeln, daß der Fuͤrst wahrscheinlich mit dem Herzoge von Wellington auf einem freundschaftlicheren Fuße stehen wird, als mit Lord Palmerston? Der Verkehr mit Letzterem muß ihm zuweilen recht unangenehm gewesen seyn, da der Charakter des edlen Lords aus einer Mischung von Anmaßung und Gereiztheit besteht; wogegen allgemein bekannt ist, daß der Herzog und der Fuͤrst die groͤste Achtung und Bewunderung suͤr einander hegen.“

Ueber die jetzige Stellung des Herzogs von Wellington 4außert sich der Alblon folgendermaßen: „Die Ereignisse haben den Herzog in eine ahnliche Lage versetzt, als die war, in wel— cher er sich im Jahre 1830 befand, ehe das Unterhaus ihn im Stich ließ. Wenn er jetzt ein demokratisches Unterhaus besitzt, so hat er auf der anderen Seite die Unfaͤhigkeit und Uneinig— keit der Whigs. Die Masse der Eigenthuͤmer, fast alle achtba— ren Handwerker, diejenigen, welche viel zu verlieren haben und nicht geneigt sind, das, was sie besitzen, aufs Spiel zu setzen, diese sind sämmtlich fuͤr den Herzog; aber es giebt zwei Parteien, die er niemals zu versoͤhnen hoffen darf, und

die bis aufs Aeußerste seine halsstarrigen, bestimmten Feinde seyn werden. Die eine dieser Parteien besteht aus den Nachkommen der Presbyterianer und Independenten,

die, als ihr Koͤnig enthauptet war, eine Republik fuͤr einen moöͤz— lichen Versuch hielten und die jetzt sogar behaupten, daß der Ver— such niemals aufrichtig unternommen worden sey; wollte man ihn jedoch mit den durch die Erfahrung erlangten Vortheilen von neuem unternehmen, so wuͤrde er wahrscheinlich gelingen. Die andere Partei bilden diejenigen, welche etwas gelesen haben und daher glauben, daß sie viel wissen, und daß die Fortschritte des Zeitalters ihnen das Recht geben, sich auf Kosten ihrer Vor—

gaäͤnger herauszustreichen, die ferner behaupten, daß die Irrthuͤ⸗

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1G,

ser letzten Partei kann ̃ richten, sie sieht keine Gefahr, denn sie stellt keine Vergleichungen an, sondern sie geht blindlings vorwärts, sie spricht so lange von Sinekuren und Pensionen, bis Alles darunter und daruͤber geht, gleich dem Dr. Tucker, Dechanten von Gloucester, einem beruͤhmten politischen Schriftsteller seiner Zeit, der so eingenommen war fuͤr sein System der einheimischen Politik, daß er, als der Koöͤ— nig nach dem Frieden von 1783 zu ihm sagte: „Nun, Herr Dechant, Sie sehen, wir haben Amerika verloren und wir sind

doch noch auf den Beinen;“ erwiederte: „„Ja Sire, und wenn wir erst Ostindien verloren haben, so werden wir eine

rirt haben wuͤrden. die Mitglieder eines gende gewesen

Arthur O'Connor (dem erst ein Pardon ausgewirkt wer⸗ den muͤßte, weil er jetzt aus Großbritanien verbannt

ist),, Secretair fuͤr Irland. Zu allen diesen Namen fuͤgt der Albion einige humoristisch-ironische Erlaͤuterungen hinzu, um die ihnen zugedachte Charge zu motiviren. So heißt es un— ter Anderem zu Nr 1.: „Die Verwaltung seines eigenen Schatzes laßt dem eblen Grafen, dem Vernehmen nach, so viel Muße uͤbris, daß er dem Schatz des Landes, wenn man es von ihm verlangte, feine ungetheilte Aufmerksamkeit wuͤrde schenken konnen.“ Zu Nr. 2. „Diese Ernennung waͤre vortrefflich. Der Oberst ist felbst ein Auslaͤnder und war Adjutant bei Murat, dem Ex-Koͤnig von Neapel, einem fremden Souverain und fremd

au dem Volke, uͤber welches er sich Gewalt anmaßte. Herr Maceroni hat uͤberdies ein Buch geschrieben, um den Engländern zu zeigoön, wie sie sich den verfassungs—

mäßigen Gewalten am besten widersetzen koͤnnten, welches ge— wiß für den guten Sinn des Englischen Volkes etwas so aus— laͤndisches ist, daß die Verhaäͤltnisse zum Auslande ganz fuͤr die Verwaltung des Obersten gemacht zu seyn scheinen.“ Zu Nr. 3: „Wahrscheinlich zum Lohn fuͤr seine schlagenden Verdienste. (Herr Gully, jetziges Parlaments-Mitglied, war naͤmlich fruͤher Schlächter und einer der famoöͤsesten Boxer.) Die erste Rauferei, die vorfiele, wuͤrde eine Herausforderung fuͤr ihn seyn, von sei— ner Faust Gebrauch zu machen.“ Zu Nr. 4; „Beruͤhmt durch den Rath, den er den Kanadiern in Bezug auf die Art und Weise ihres Verbandes mit dem Mutterlande gegeben, indem er ihnen gezeigt, wie sie die Dauer desselben ab- kurzen koͤnnten, sobald es ihnen augemessen schiene. Er wuͤrde ohne Zweifel ein sehr friedlich gesinnter Minister seyn; das Ein⸗ zige, was man gegen ihn einwenden koͤnnte, waͤre, daß er seine Stelle sehr bald in eine Sinekure verwandeln moͤchte.“ Zu Nr. 5: „Die beruͤhmte Entdeckung dieses Herrn, daß drei halbe ein Ganzes machen (er sagte nämlich einmal, die Bevölkerung Indiens bestehe halb aus Christen, halb aus Muhameda— nern, halb aus Hindus), wuͤrde, auf den Inhalt der Engli— schen Schatzkammer angewandt, dem oͤffentlichen Dienste sehr frommen.“ Zu Nr. 6: „Der Mann, der so feurig fuͤr die Emancipation der Neger wegen ihrer grausamen Behandlung sprechen, und zu gleicher Zeit das Verbrennen der Indischen Wittwen fuüͤr Geld vertheidigen konnte, muß gewiß eine treff— liche Acquisition fuͤr das Ministerium seyn, da er ihm in allen strupulöͤsen Faͤllen die besten Dienste leisten wird.“ Zu Nr. 7: „Wohl nur deshalb, weil er ein Lord ist und die Lords unter dieser Partei rar sind.“ Zu Nr. 9: „Wenigstens eben so gut zu dem Posten geeignet, als Mylord Viscount Palmerston,

Sir John Cam Hobhouse oder Herr Edward Ellice.“ Zu Nr. 12: „Aus keinem anderen Grunde, als weil

seine Reden im Ostindischen Hause bewiesen haben, daß er, wenn er sich auch mehr um die Angelegenheiten Indiens kümmere, als Herr Charles Grant, doch eben so wenig davon weiß, als dieser.“ Zu Nr. 13: „Die bekannte Geschaͤftigkeit dieses Herrn ist eine sichere Buͤrgschaft dafuͤr, daß er alles Moͤgliche aufbieten wird, um unnuͤtzen Aufenthalt der Posten zu verhindern.“ Zu Nr. 14: „Bereits vorbereitet, wie wir hören, den Un— terschied zwischen dem Prisengeld eines Admirals und dem eines gemeinen Matrosen zu vermindern; er soll ge— sagt haben, es sey doch ein gar zu großes Mißverhaͤltniß zwischen 7000 Pfund und 30 Schillingen.“ Zu Nr. 15: „Weil bie Erfahrung, die er aus der verkehrten Verwaltung und Rui— nirung seiner eigenen Guͤter gezogen hat, ihn in Stand setzen wird, ähnliche Irrthuͤmer bei der Aufsicht uͤber die Kronlaäͤnde⸗ reien zu vermeiden.“ Was die drei letzten Namen, Nr. 16, 17

und 18 betrifft, so meint der Albion, diese spraͤchen fuͤr sich selbst und die erste von diesen drei Ernennungen wuͤrde wenigsten oͤkonomisch seyn, da der „Tribut“ hier die Stelle des Gehaltes

vertreten koͤnnte.

Folgendes sind die Beschluͤsse, welche vorgestern von dem ume ] hiesigen Gemeinde-⸗Rath auf den Antrag des Herrn Afshurs Hume sich haͤlt, geht naͤchstdem daraus hervor, daß jener Herr nach einer ziemlich lebhaften Diskussion, welche der Lord-Mayh— ho Ente n , mehreremale mit Mahnungen zur Mäßigung und mit dem An, Advocate“ daselbst, zugleich berichtet, es sey gar nicht wahr, drohen, die Versammlung aufheben zu wollen, unterbrach, mit

109 gegen 60 Stimmen gefaßt wurden:

„Diese , empfindet innigen Dank gegen Se. Ma

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dafuͤr, daß Sie

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nehmigt und sanetionirt haben, und insonderheit fuͤr die höͤchst huh. reiche Erklaͤrung Sr Maj. in Ihrer Antwort auf die Adresse di ser Versammlung vom 12. Okt. 1831, daß wir namlich Ihres auf richtigen Verlangens versichert seyn konnten, die Burgschaften af recht zu erhalten und zu verstaͤrken, welche die Verfassung fuͤr Erhaltung der Ihrem Volke zustehenden Rechte gewahrt, und daß diese Versammlung sich auf die fortwaͤhrende Neigung Sr. Ma verlassen konne, die Ergreifung solcher Maßregeln zu Föoͤrdern, R dazu am geeignetsten scheinen mochten. Diese Versarsmlung ist fer daß die Sicherheit der Krone, die Dan unserer geschaͤtztesten Justitutionen und das bleibende Wohl des Enn des nur durch standhaftes Beharren hei jenen heilsamen Vexbest, rungen, welche das Land fordert, und auf deren Erreichung sgz mit Hoffnung und Vertrauen zu verlassen, diese Versammlung oh. Waͤhrend di

ner der Meinung,

germaßen veranlaßt worden, erhalten werden konne. ; Versammlung die constitutionnelle Praͤrogative Sr. Majestaͤt, )

n ihren huldreichen Reden vom Throne die groß Maßtegel der Parlaments-Reform anempfohlen und nachmgls g

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jenigen, welche Sie dazu fuͤr angemessen erachten, zu Ihren Mm

stern zu ernennen, ehrfurchtsvoll anerkennt, kann sie gleichpo

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nicht umhin, sich ihres eonstitutionnellen und gleich heiligen Reh

tes zu bedienen, Sr. Majestaͤt ihren tiefen Kummer daruͤber zug

zeugen, daß die von Ihnen erregten und gestaͤrkten Hoffnung durch die Wiederanstellung von Ministern verscheucht worden sin,

die sich stets der großen Maßregel der Parlaments-Reform möz⸗

setzt haben; und sie fuͤhlt sich gegen sich selbst und gegen zg

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Land zu der Erklarung verpflichtet, nicht das Vertrauen he gen zu koͤnnen, daß die gesetzmaͤßigen Folgen jener Akte tr

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durch Jene werden betrieben werden, welche dieselbe auf jeder Stu angegriffen und sich ihr, ungeachtet der Sanction, die sie von E.

Majestaͤt erhalten, widersetzt haben.

Diese Versammlung kann alt

keine Abstellung der Mißbraäuche in den gesellschaftlichen und polit.

schen

Institutionen des Landes von denen erwarten, welche ihn

Stimme bestaͤndig zur Vertheidigung dieser Mißbraͤuche erhoben hh

ben, und sie kann sich nicht erwehren, unterthaͤnigst und ernstlich ;

Hoffnung auszusprechen, daß die Angelegenheiten dieses Landes d

Leitung von Ministern werden uͤbertragen werden, welche im Be

der Zuneigung und des Vertrauens des Volkes sind, dessen Wo ö

und luͤck die Ernennung derselben nothwendig betrifft.“

Da die Versammlung, in welcher diese Beschluͤsse gefnn wurden, die erste Gemeinde-Raths-Sitzung unter dem neun Lord-Mayor war, so haͤtte der Gebrauch erfordert, daß der e schluß einer Dankbezeugung an den vorigen Lord-Mayor ( derman Farebrother) allen uͤbrigen Geschäften vorangegangen ware; dies ließen aber die eifrigen Reformer nicht zu, und ach nach der Annahme obiger Resolutionen Herr Price auf Beschlist antrug, welche den besagten Dank aussprechen sollten, schlug Hu Pritchard ein Amendement dagegen vor, welches unterstuͤtzt um Mithin ist

mit 88 gegen 16 Stimmen angenommen wurde. dem vorigen Lord-Mayor kein Dank votirt worden.

Obgleich die Times sich zu Gunsten der Verwaltung bes Herzogs von Wellington ausspricht, so tadelt sie doch den lord— Mayor wegen seiner Weigerung, dem Gesuch einer Deypwtokon Londoner Bürger um Einberufung einer sogenannten Gemeinde

Halle, in der sich die ganze Buͤrgerschaft versammelt, nachzu

ben. Sie sagt in dieser Beziehung: „Manche gute und gerechl Sache ist durch unvorsichtige Unterstuͤtzung zu Grunde gerichtt worden, und da wir nicht Zeit haben, unsere Worte zierlich ß

stellen, so muß man uns entschuldigen, wenn wir diest Benehmen Sr. Herrlichkeit des Lord, Mayors fuͤr kun

sichtig und einfaͤltig erklaͤren. Ohne uns dabei auf die Eroͤr rung des constitutionnellen Rechts einlassen zu wollen, frag

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wir nur, ob wohl irgend etwas so handgreiflich gegen den sunden Menschenverstand und gegen die allergewoͤhnlichste Klly heit verstoͤßt, als ein Versuch, die Theilnahme fuͤr das mill Ministerium durch ein so offenes Eingeständniß, daß es ein

Sache sey, die keine Diskussion vertrage, zu verstopfen.“

Der Morning Herald will gehoͤrt haben, daß der Ha

zog von Wellington die an ihn gerichtete Frage, ob die besp

nenen, vom Parlament anbefohlenen Untersuchungen uͤber us

Munizipalwesen ihren Fortgang haben sollten, auf das enischit

.

denste bejaht habe, woraus denn natuͤrlich folgen wuͤrde, deß

der Herzog einer Reform desselben nicht abgeneigt sey. OD'Lonnell's Treiben in Irland erstreckt sich jetzt darauf, n den Reformern und Radikalen jeder Art einstweilen gemeinscha

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liche Sache gegen das neue Ministerium zu machen, es moͤzh

dieselben fuͤr die Aufloͤsung der Union stimmen oder nicht. D

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Times erklärt dies Verfahren, dem offenbar die Absicht s

Grunde liege, dem auf diese Weise gewonnenen Anhange nac

her, wenn der erste Zweck erreicht wäre, auch die Aufhebung d

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Union abzuzwingen, fuͤr nichts besseres, als einen schurkenhafte

elenden Kunstgriff, um das alte Projekt zu einer gelegeneren Ill wieder aufnehmen zu koͤnnen und die auf den Grund ihrer in formistischen Gesinnungen gewahlten Repraͤsentanten spaͤterhin sn

Foͤrderung jenes Unrechts zu verleiten, dessen Ausfuͤhrung He O'Connell jetzt aufs Unbestimmte hin verschiebe.

Dieser Tage ist der General⸗Mayor Sir Alexander Woo ford, Ober⸗Befehlshaber der Truppen auf den Jonischen Inszel auf Urlaub hier angekommen.

Aus Indien ist die Nachricht hier eingegangen, daß gelehrte Dr. Carey, der viele Jahre lang der Missions- Anf und Druckerei in Serampore oder Frederiksnagor, einer Daͤn

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schen Niederlassung unweit Kalkutta's, vorstand, im 72sten Jah'

seines Alters gestorben ist. Uebersetzung der heiligen Schrift in mehrere Asiatische Sprache die man fruͤher kaum kannte, einen Namen gemacht.

Er hatte sich besonders durch di

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Man wird sich des Schreibens von Hrn. Joseph Hume einen Freund in Kanada erinnern, das in einer dortigen Zeitum abgedruckt erschien, und worin er bei seiner Ermahnung an dl Kanadier, auf ihren Forderungen zu bestehen, so weit ging, d Hoffnung auf eine Krisis auszusprechen, die mit ihrer „init hängigkeit und Freiheit von der verderblichen Beherrschum

des Mutterlandes endigen werde.“ Bekanntlich machte ihm

Parlament Hr. Spring Rice dieserhalb heftige Voꝛrwts

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und äußerte, daß es eine Sache sey, wegen deren er als Hochverrath angeklagt werden koͤnnte, worauf Herr Hum die Ausflucht brauchte, er habe unter jener Beherrschunh

dessen

nur die Kolonial-Politik des Herrn Stanley (an Stelle seitdem Herr Spring Rice gekommen war) St; standen. Jetzt hat nun ein Hr. Mackenzie in Toronh

einen zweiten Brief des Herrn Hume, einen erlaͤuter nden

wie er sagt, drucken lassen, worin Letzterer sogar die and

auffordert, „stets das Benehmen der Amerikaner von 1772 h

/

„a und den Erfolg davon im Auge zu behalten!“ Die Times 10 * . 2 2 . ö 2. 2 2 *

igt sich hieruͤber aͤußerst entruͤstet; sie fragt, wohin dies ziele, ' damit etwa auch bloß eine Veraͤnderung in der Besetzung z Kolonial-Secretgriats gemeint sey, und ruft Pfui! Über rn Hume aus. Was fuͤr eine Art von Korrespondenten Herr

sackenzie, Mayor in Toronto und Herausgeber der Zeitung h die oben erwahnte Debatte zwischen Herrn Hume und Herrn pring Rice stattgefunden hätte, sondern die Times habe eine sche bloß erfunden, um das Volk von Kanada zu betrugen.

Meder lg hn d e.

Aus dem Haag, 30. Nov. In der gestrigen Siz— ug der zweiten Kammer der General⸗Staaten wurden die Be⸗ chte der Central-Section uͤber die beiden Gesetz-Entwuͤrfe hin— sich der Auswechselung der 5 procentigen Obligationen n iss0 gegen dergleichen Inscriptionen auf das zweite ke Buch der Niederlande, so wie hinsichtlich der fer— unn Zinszahlung auf denjenigen Theil der Schuld, wel— x kuͤnftig auf Belgien fallt, zur Berathung vorgelegt. hede Berichte wurden zum Druck vorgelegt. Es geht haus hervor, daß viele Mitglieder mit den Vorschlaͤgen nicht sberstanden sind und daß man namentlich darauf angetragen, scjenigen Inscriptionen nicht weiter zu verzinsen, die in dem genannten Brusselschen Beibuch eingetragen sind. Die fernere harathung daruͤber wird am naͤchsten Dienstage stattfinden.

Daß Holland seine Militairmacht nicht verstaͤrkt, beweist e Verordnung, die in Beziehung auf die in Hollaͤndischen hiensten stehenden Deutschen erlassen wurde. Bekanntlich be⸗ öht unter den Deutschen Bundesfuͤrsten das Kartell, daß kein sterihan eines Bundesfuͤrsten in Dienste eines andern tre— n kann, wenn er nicht seine heimathliche Militairpflicht erfuͤllt Der Koͤnig, als Mitglied des Deutschen Bundes, konnte so dem abgeschlossenen Kartell nicht entgegenhandeln; doch ur'e hinsichtlich der in Hollaͤndischen Diensten stehenden Deut— e, der dringenden Nothwendigkeit wegen, seit dem Jahre 1831 mniger genau datauf geachtet. Jetzt ist aber eine Verordnung Hangen, daß jeder Unterthan der Deutschen Bundes- Laͤnder, fe in Holländischem Militair-⸗Dienst steht, und dessen Engage— ent zu Ende gegangen, erst dann wieder engagirt werden kann, en er einen Ausweis seiner heimathlichen Behoͤrde vorweist, iz er seiner heimathlichen Militairpflicht entsprochen hat.

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Bruͤssel, 29. Nov. Bei der fernern Berathung uͤber das ommunal-Gesetz machte der Minister des Innern in der Re— sssentanten⸗-Kammer den Antrag, daß den staͤdtischen Behoͤrden e Aufsicht uͤber die Theater zugetheilt werde, damit namentlich e unsittlichen Auffuuͤhrungen, wie sie jetzt mitunter stattfaͤnden, pn der Buͤhne verbannt wuͤrden, und noͤthigenfalls das Thea— r geschlossen werden koͤnne. Dieser Antrag fand vielen Wider— sruch; man schrie uͤber Censur und meinte, daß dies ein Vor— el zur Abschaffung der Preß-Freiheit seyn wuͤrde u. dgl. m. die Kammer ist noch zu keinem Beschlusse daruͤber gekommen.

Dent schlan d.

Dresden, 1. Dez. (Leipz. Ztg.) Der Fuͤrst Esterhazy on Galantha kam von seiner außerordentlichen Mission zur Be— ickwuͤnschung Ihrer Masestaͤten des Katsers und der Kaiserin n Rußland, mit dem Andreas-Orden in Diamanten geschmuͤckt, jr 3 Tagen hier an, speiste am Sonnabend bei Sr. Majestaͤt i Koͤnige, Sonntags bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen ditregenten, und wird morgen nach Wien zuruͤckreisen, von wo bald nach seinem Gesandtschaftsposten in London abgeht, den seit 20 Jahren bekleidet.

Gestern kam der Musit-Direktor Strauß von Berlin und lipzig hier an. Er wird mit seinem Orchester diesen Abend in m Saale des Hotels zur Stadt Wien seine neuesten Compo— ionen fuͤr Tanz⸗Musit aufführen. Das Entrée ist 1 Rthlr.

Weimar, 3. Dez. Der Erbgroßherzog hat unter der zitung des Kammerherrn Dr. von Wegener und des Geheimen LzationsRathes Dr. Soret, seines bisherigen treuen Fuͤhrers, 2Asten v. M. die Reise nach Italien angetreten.

Am 29sten v. M. trafen Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz M Oranten und dessen Sohn, der Prinz Alexander der Nieder—

nde, auf der Ruͤckkehr aus Berlin hier ein.

Das heutige Regierungs-Blatt enthält die Bekannt— achung des Bundes -Gesetzes vom 30. Oktober dieses Jahres, öelches die Errichtung eines Schieds-Gerichts betrisst. „Es wird abei“, bemerkt die hiesige Zeitung, „ausgesprochen, daß in en Minister-Konferenzen zu Wien noch die Verabredung eines semeinschaftlichen, unerschuͤrterlich festen Ganges in den wichtig“. en Regierungs-Angelegenheiten vorausgegangen ist; ferner, daß Fe. Königliche Hoheit, der Großherzog, sowie Er selbst treu ö dem Deutschen Bunde halte und die Pflichten gegen den— lhen erfuͤlle, dasselbe auch von Seinen Behoͤrden und Unter— anen erwarte. Uebrigens waren bisher in unserm Regie— ungs-Blatte die Bundes -Akte und die Wiener Schluß-Akte och nicht abgedruckt worden, obgleich sie, wie auch jetzt wieder— At wird, bei verschledenen Gelegenheiten schon als Theile, ja ss die Grundlage des öoͤffentlichen Rechtes in den Deutschen bundesstaaten, also auch in dem Großherzogthume, anerkannt orden sind. Dieß hat veranlaßt, daß sie jetzt zur Erganzung es Regierungs-Blattes, als der bestehenden Gesetzsamm— ng, mit eingeruͤckt werden. Wir erinnern daneben noch n einen Umstand, der fuͤr die Verfassungs- und Rechts-Ge—

thicht des Großherzogthums nicht unwichtig ist. Bald ich den. Konferenzen zu Wien 1819 und 1820 trug

zer landstaͤndische Vorstand darauf an, daß ihm uͤber den Inhalt zerselben und uber die gefaßten Beschluͤsse Mittheilung gemacht perden mochte. Sie erfolgte mit der Offenheit und Vollstaͤndig— eit, welche dem hier bestehenden schoͤnen Verhaͤltnisse zwischen Hegierung und Staͤnden entspricht. Nach genommener Einsicht tllarte der Landtag unter dem 21. Dezember 1820, daß k in der geschehenen Mittheilung nicht nur einen Be— beis von Fuͤrstlichem Vertrauen gefunden habe, sondern auch die wiederholte Bethäͤtigung erkenne, wie Se. Königliche Hoheit, 9 Großherzog, mit Festigkeit an der Verfassung halte, durch delche die Unterthanen begluͤckt worden seyen. Diese That— sche ist wichtig in Stoff und Form, wenn auch bei uns die Mage uͤber das Verhaͤltniß des Landes-Staatsrechtes zu dem dundesrechte jemals wiederholt werden konnte.“

6g. 28. Nov. Eine hoͤchste Verordnung, welche sich h der Presse befindet, giebt Verfuͤgungen in Betreff der kuͤnf⸗ 9. Handhabung der Rechtspflege und der neuen Organisation h en lichen Verwaltung in saͤmmtlichen Gebieten, welche bis— hr er HessenRothenburgischen Regierung unterworfen waren. „iernach ist die Landgraͤfliche Kanzlei, welche als Hauptbehorde

1377

Art waren, indem dieselbe nicht bloß die Verwaltung der Roten⸗ burgischen Quart leitete, sondern auch das Justiz-Tribunal bil— dete, an welches Berufungen in zweiter Instanz gerichtet wur— den, aufgehoben. Die Functionen der Rotenburgischen Amtleute hoͤren auf, und gehen auf die landesherrlichen Kreis⸗Aemter uͤber, waͤhrend in Verwaltungs-Sachen die landesherrlichen Provin— zial-Regierungen an die Stelle der Rotenburgischen Kanzlei tre— ten. Die Rechtspflege in erster Instanz ist den landesherrlichen Justiz⸗Amtmaͤnnern uͤbertragen, und die Appellation von deren Entscheidungen geht, statt wie sruͤher an die Kanzlei in Roten— burg, an das Ober-Gericht in Kassel.

Man beschaͤftigt sich hier mit der Entwerfung einer neuen, nächstens zu veroͤffentlichen Rang⸗Ordnung. Die bisherige, vom Kurfuͤrsten Wilhelm II. erlassene, welche 8 Kiassen feststellt, ist in vielen Stuͤcken nicht mehr anwendbar. Dem Vernehmen nach soll namentlich den evangelischen Geistlichen ein hoͤherer Rang, als ihnen bisher zustand, in der neuen Rang-Ordnung angewiesen werden.

Bernburg, 29. Nov. Das hiesige Wochenblatt enthaͤlt folgende Bekanntmachung der neuvermaͤhlten Herzogin: „Seit meiner Ankunft in meinem neuen Vaterlande sind mir so viele und mannigfaltige Beweise der Liebe und Ergebenheit aus allen Staͤnden seines treuen Volkes geworden, daß ich mich gedrungen fuͤhle, mich laut daruͤber auszusprechen. Wohl habe ich die Freude gehabt, vielen Behoͤrden und Personen meinen herzlichen Dank selbst ausdruͤcken zu koͤnnen, allein fast jede Stunde brachte mir von fern und nahe so viele Liebesopfer, daß die Beseligung dar— uͤber es meinem Herzen zum wahren Beduͤrfniß macht, auchoͤffentlich Allen und Jeden zu versichern, mit welch innigem Danke ich Alles erkenne, was man gethan, um mich in meiner neuen Hei— math das Gluͤck und die Zufriedenheit wieder finden zu lassen, bie ich in meiner fruͤheren verließ. Ihnen Allen, meine ge— liebten Landsleute, rufe ich zu, was beim Betreten der Graͤnze unseres Vaterlandes, der Blick in die Zukunft meiner tiefbeweg—⸗ ten Seele entdraͤngte: Mit unwandelbarer Zuversicht auf Gott in treuer Liebe zu Ihrem Fuͤrsten und im festen Ver— trauen auf Ihre bewahrte Anhaͤnglichkeit an Fuͤrst und Vater— land komme ich zu Ihnen. Auf diesen dreifachen Grund baue ich meine Hoffnung, durch unablaͤssiges Streben, mein ganzes Leben dem Fuͤrsten und Volk weihend, so viel es in meinen Kraͤf— ten steht, den Erwartungen zu entsprechen, womit Sie mich so liebevoll empfingen. 3 tägliches Gebet ist immerdar: Gott Gott segne sein treues Volk!

Friederike, Herzogin zu Anhalt.“

Altona, 2. Dez. Dem Vernehmen nach hat sich in un— serer Vaterstadt eine Gesellschaft gefunden, welche in Verbindung mit Theilnehmern aus Hamburg auf gemeinschaftliche Kosten die Errichtung einer Telegraphenlinie nach Cuxhaven beabsichtigt, um von dort in möͤglichst kurzer Frist und zu jeder Jahreszeit Han— dels- und Schifffahrts-Nachrichten zu erhalten. Der Linie waͤre die Richtung nach Uetersen und von dort uͤber die Elbe nach dem Hannoͤverschen zu geben.

Das von den in den Herzogthuͤmern residirenden Konsuln fremder Maͤchte ausgeuͤbte Recht des Flaggen-Aufztehens ist nun—⸗ mehr durch verschiedene in dieser Beziehung erlassene Verfuͤgun⸗ gen dahin naͤher bestimmt, daß selbigen die Befugniß zum Auf— ziehen der National-Flaggen auf ihren Haͤusern nicht eingeräumt ist, wogegen sie, wenn sie sich in eigener Person an Bord von Schiffen ihrer Nation begeben, auf den Boten, diese moͤgen ihre eigenen oder gemiethet seyn, vorausgesetzt fuͤr den letztern Fall nur, daß sie nicht als lastträͤchtig gebrannt sind, ihre National— Flagge aufziehen konnen.

Muͤnchen, 29. Nov. Das heute erschienene Regierungs— Blatt enthalt den Bundes-Beschluß vom 30. Oktober 1834 uͤber das Institut des Schiedsgerichts mit folgender Königl. Ver— ordnung:

„Ludwig, von Gottes Gnaden Koͤnig von Bayern ic. rc. In der Plenar-Versammlung des Deutschen Bundes vom 30. Ot⸗ tober d. J. sind über das Institut des Schiedsgerichts, welches die Bestimmung hat, Irrungen zwischen Regierung und Staͤnden in allen jenen Faͤllen zu beseitigen, wo nicht durch Gesetz und Landes- Verfassung fuͤr diesen Zweck bereits Vorkehrungen getroffen sind, folgende zwoͤlf Artikel beschlossen worden (nun folgen die Artikel des Bundes⸗Beschlusses). Nachdem einerseits die Autoritaͤt der Deut⸗ schen Regierungen bereits durch die Bundes-Beschluͤsse vom 28sten Juni 1832 (Regierungs-Blatt 1832 S. 6857 ff.) befestigt, und nun andererseits durch das, der Vereinbarung dargebotene Schiedsgericht fuͤr die Beschirmung des bestehenden Rechts⸗ Zustandes und der rechtmaͤßigen Freiheiten aller Unterthanen der Deutschen Bundes⸗Regierungen gleichmaͤßig Vorsehung getroffen worden ist, so machen Wir Unsern saͤmmtlichen D rd und Staats-Angehdrigen diese auf das allgemeine Wohl im Deutschen Bunde abzielenden Beschluͤsse mit dem Beifuͤgen bekannt, daß da⸗ durch die Bestimmungen der Verfassungs-Urkunde Unseres Reiches keinen Abaͤnderungen unterworfen worden sind.

München, den 23. November 1834.

segne den Herzog!

Ludwig. Freih. v. Lerchenfeld, v. Weinrich, Freih v. g fe, Fuͤrst v. Oettingen⸗Wallerstein, Freih. v. Schrenk. Auf Koͤnigl. Allerhbchsten Befehl der Geh Rath v. Kreuzer.“

Dem Paͤbstlichen Nuncius in Muͤnchen, Grafen Karl von Mergh d' Argenteau, Erzbischof von Tyrus, wurde das Groß— kreuz des Civil-Verdienst- Ordens der Bayerischen Krone von Sr. Maj. dem Koͤnig Allerhoͤchstselbst zugestellt.

Durch Allerhoͤchste Entschließung vom 25. Nov. wird die Extrapost- und Estaffetten⸗Taxe vom 1. Dez. an auf 1 Fl. 30 Kr. pro Pferd und einfache Station erhoͤht, jedoch mit Beibe— haltung des, den Koͤnigl. Post-Stallmeistern zu Augsburg, Muͤnchen, Nuͤrnberg, Wuͤrzburg und Regensburg unter dem Namen Boste ropalèé seit langerer Zeit zukommenden Zuschlags von 15 Kr. pro Pferd und einfache Station.

Der Schwäbische Merkur schreibt aus Munchen, daß der hiesige Magistrat, um der Noth der Haͤuser-Besitzer (deren Grundstuͤcke bekanntlich durch die vielen unvorsichtig unternom— menen Bauten der letzten Jahre sehr entwerthet sind) einiger— maßen abzuhelfen, mit dem Plan umgehe, die Zinsen auf Hypo—⸗ theken (oder Ewig-Gelder, wie sie hier genannt werden) auf pCt. zu reduziren. „Hierdurch,“ bemerkt die genannte Zei— tung, „moͤchte allerdings manchem Haus—-Besitzer eine nicht un— betraͤchtliche Erleichterung zugehen, nur ist zu bezweifeln, ob die Kapital⸗Besitzer sich uͤberall einer solchen Reduction, die nur auf ge⸗ genseitige Einwilligung gegruͤndet werden könnte, unterziehen, oder ob sich uͤberhaupt auch genug Kapital-Besitzer finden wer— den, die auf das fuͤr unsicher gehaltene Hypothek-Objekt der Haͤuser Geld zu niedern Procenten zu 4 gesonnen sind. An diesem letztern Umstande koͤnnte die wohlgemeinte Absicht des Magistrats leicht scheitern, denn gerade solche Hausbesitzer, die im Gedraͤnge sind, und bei denen Abhuͤlfe Noth thut, werden wohl schwerlich einen Kapitalisten anziehen, außer etwa gegen hohere Procente. Es nimmt wohl kein Gegenstand die oͤffent—

ihren Sitz in Rotenburg hatte, und deren Geschaͤfte gemischter

liche Aufmerksamkeit mehr in Anspruch, als dieser, den man hier

mit dem etwas unpassenden Namen des bevorstehenden Hiuser Bankerottes zu bezeichnen pflegt. Projekte folgen auf Projekte, von deren Autoren aber bis jetzt keiner den Stein der Weisen gefunden zu haben scheint. ö. Stuttgart, 25. Nov. Se. Majestaͤt der Kaiser von Ruß⸗ land haben Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich von Wuͤrttemberg, Neffen Sr. Masestaͤt des Königs, Höͤchstwelcher vor kurzer Zeit zum General der Kavallerie ernannt wurde, den ersten Srden Rußlands, den des heiligen Andreas, verliehen Der Kammerherr von Demidoff, mit dem Auftrage, diesen und die mit demselben verbundenen übrigen Russisch-Kaiserlichen Or den Sr. Koͤnigl. Hoheit hierher zu uͤberbringen beehrt, ist in den letzten Tagen wieder von hier abgereist.

Stuttgart, 30. Nov. Das Regierungsblatt ent— haͤlt eine Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, be— treffend den Vollzug der Königl. Declaration uͤber die staats rechtlichen Verhaͤltnisse des Graff. Hauses Quadt-Ißny, wonach der Graf auf die Ausuͤbung der Rechts-Pflege, Polizei⸗Verwal tung, Forst-Gerichtsbarkeit und Forst⸗Jagd⸗Polizei in seinen standesherrlichen Besitzungen verzichtet hat. . Karlsruhe, 1. Dez. Ser Königl. Hoheit der Großherzog haben den Maler Theodor Weller aus Mannheim zu Hoͤchst ihrem Hofmaler ernannt. . . Mainz, 25. Nov. Auch in unserer Stadt wird sich, dem Vernehmen nach, eine Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft auf Actien bilden, deren Fonds vorlaͤufig auf eine Million Gulden angege— ben wird. . Luxemburg, 29. Nov. Die hiesige Zeitung macht auf die Unsicherheit aufmerksam, welche seit einiger Zei im Groß⸗ herzogthum, und namentlich in den nahellegenden Dorfschaften hertscht Wan hofft, daß kuͤnftig von der Festung aus naͤcht— liche Patrouillen in die Umgebung geschickt werden wuͤrden.

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Prag, 2. Dez. Am 5. Oktober wurde die Fuͤrstlich Met⸗ ternichsche Schloß-Kapelle zu Koͤnigswart, im Elbogner Kreise, von dem Eranbischof von Prag, welcher am vorhergehenden Tage daselbst eingetroffen war, um die heilige Handlung in eigenen Person vorzunehmen, unter Assistenz von fuͤnfundzwanzig Geist— lichen, unter großem Zustroͤmen von Volk feierlich konsekritt. Diese Schloß⸗-Kapelle gehort sicher unter die sehenswürdigsten Tempel des Herrn, und wenn gleich die bescheidene Aufschtife nur faßt: „G. W. L. P. a Metternich renovavit 1832. ss kann doch die ganze Kapelle, von der aus fruͤherer Zeit nichts blieb, als die Wölbung in den Seiten-Waͤnden, als ein Werk des Fuͤrsten, dessen Leitung er dem, durch seine Wissenschaft beruͤhmten Hof⸗Baurath und Direktor der Architektur⸗Schule bei der K. K. Akademie der bildenden Kuͤnste zu Wien, Herrn von Nobile, anvertraute, betrachtet werden. Als die höͤchste Zierde dieses im echten Jonischen Style dekorir— ten Gotteshauses erscheint der Altar, ein Geschenk des jetzt re— gierenden Papstes Gregor XVI. an den Fuͤrsten. Derselbe ein Denkmal hoher Kunst ist aus den seltensten Marmor— Arten, Ueberbleibseln der am 15. Juli 1823 abgebrannten St. Pauls ⸗Kirche zu Rom diesem ersten großen christlichen Mo⸗ numente Kaiser Konstantins zusammengesetzt und reich in Bronze gefaßt. Ein Sarkophag aus Rosso antieg umhüllt die Reste eines vor wenigen Jahren in den Katakomben mit eige— ner Grabschrift und den Zeichen des Maͤrtyrerthums aufge— fundenen heiligen Leibes. Diese Kapelle behauptet heute un— ter den Denkwuͤrdigkeiten, an denen Boͤhmen so reich ist, einen ausgezeichneten Rang.

Schweiz.

Bern, 17. Nov. In der sogenannten Basel⸗Landschaft steht es schlimm. Es scheint ausgemacht, sie kann sich nicht selbst re— gieren. Die Verwirrung hat einen hohen Grad erreicht, und man spricht aufs neue von Inkorporirung in den Stand Bern.

Die Vorberathungen uͤber die kuͤnftige Organisation der voroͤrtlichen Behoͤrde Bern, die die Benennung eines Staats Raths erhalten soll, ruͤckt vor und wird dermal von Rath und Sechzehnern gepflogen. Im großen Rath werden sich die Mei— nungen fuͤr einen unabhangigen und fuͤr einen dem Regierungs— Rath untergeordneten Staats-Rath wahrscheinlich bekaͤmpfen. Nach allen Anzeichen wird Herr Tavel Schultheiß, Tscharner Vice⸗Schultheiß und Herr Simon Landamman.

Zurich, 28. Nov. Dem voroͤrtlichen Staatsrathe hat die Regierung von Bern das Memorandum mitgetheilt, welches sie an das Oesterreichische und Franzoͤsische Kabinet direkt gelangen ließ, und worin sie anfuͤhrt, wie sie in Folge der Steinhoͤlpll— Versammlung den Handwerkern zu verstehen gegeben, daß solche Zusammenkuͤnfte aufhören muͤßten, und die diesem Zuwiderhan— delnden weggewiesen habe. Auch versichert die Regierung, sie werde alle diejenigen, welche von ihrem Gebiete aus die Ruhe benachbarter Staaten stoͤren, wegweisen und uͤberhaupt durch ihr Betragen als Vorort ein freundschaftliches Vernehmen zu unter— halten sich angelegen seyn lassen.

Spanien.

Franzoͤsische Blätter enthalten ein Schreiben aus Madrid vom 22. November, worin es heißt: „Nachdem Ge— neral Llauder die aus Spanischen und Franzoͤsischen Karlisten bestehenden Truppen Caragol's zerstreut und zum Theil vernich⸗ tet hatte, kehrte er nach Barcelona zuruͤck, das er, sobald Gene— ral Baza in Catalonien angekommen ist, verlassen wird, um das Kriegs⸗-Ministerium zu uͤbernehmen. Der immer thaͤtige Gene— ral Valdez beschaͤftigt sich mit lebhafter Verfolgung der Banden des Carnicer und anderer, welche das Land noͤrdlich von Valen⸗ cia, an den Gränzen von Catalonien und Aragonien, verwuͤsten. Der Brigadier Peon folgt dem Merino auf dem Fuße, ohne ihm einen Augenblick Ruhe zu goͤnnen. Die Stadt⸗Miliz wett⸗ eifert uͤberall mit den Linien-⸗Truppen, und die Geistlichkeit uͤber⸗ häuft sie mit Lobes-Erhebungen, die wohl eben nicht sehr auf— richtig gemeint seyn mogen. Einige Kloͤster im Suͤden haben sich erbo— ten, eine Anzahl von Stadt⸗Milizen auszuruͤsten. Der Erzbischof von Toledo, Kardinal Iguenzo, der sich so lange weigerte, der Koͤni— gin den Eid zu leisten, hat eine betrachtlich Summe zu dem— selben Zweck unterzeichnet. Der Koͤnigliche Rath von Spanien und Indien hat so eben die durch Ferdinand VII. geschehene Ver— leihung eines ausgedehnten Landstrichs (die Suͤmpfe des Gug— dalquivir genannt) an Herrn Aguado, der sich hiernach den Ti⸗ tel eines Marquis beilegte, fuͤr unguͤltig erklaͤrt. Der Rath be— nutzte hierzu einen in der Form der Schenkungs- Urkunde began— genen Fehler. In der Prokuradoren⸗Kammer wird die Dit kussion über die Stadt-Miliz noch fortgesetzt, Das Mini— sterium ist fortwaͤhrend auf glaͤnzende Weise im Vortheil.

Der Graf von Toreno und Herr Martinez de la Rosa benutzen jede Gelegenheit, nur die Grundsaͤtze, welche darzulegen. Herr Galiano laßt dagegen keine

sie leiten,

Gelegenheit, sie anzugreifen, voruͤbergehen, aber er zieht