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des Reiches wieder mehrere Versammlungen statt, in welcher
Beschluͤsse gegen die von Sr. Majestaͤt vorgenommene Ministe.⸗
rial⸗Veraͤnderung gefaßt wurden; gestern im hiesigen Kirchspiel Marylebone, zu Rochester, zu Deptford, heute in dem Kirchspiel Westminster, vorgestern zu Greenock, am Frei— tage zu Birmingham und am Donnerstag zu Manchester An letzterem Ort waren uͤbrigens die gefaßten Beschluͤfse von der Art, daß fie einerseits zwar die Ernennung eines Tory-Ministe— riums als fuͤr das Wohl des Landes verderblich bezeichnen n, an berer
letzten Tagen fanden hier und an anderen Orten
wir im Interesse der Künste, der Ehre und des Ruhms dieser
Stadt zuruͤckkommen werden.
tair⸗Krebite gehalten hat, f
Schweden und Norwegen. Oeffentliche Blatter liefern nachtraͤglich aus einer Rede, welche der Königl. Schwedische Gesandte am Londoner Hofe, General Bsöenstierna, am 23. August im Adelsstande zu Gun— sten der von der Regierung verlangten außerordentlichen Mili— solgende eigenthuͤmliche Stelle: „Man
̃spricht von den verhältnitzmäßigen Kosten suͤr die Armee, allein,
seits aber auch die stärkstt Unzufriedenheit über die Whig⸗Verwaltung
und die groͤßte Freude daruͤber ausdruͤckten, daß der Konig ba vorigen Mininer entlassen habe. In der Versammlung zu Ber mingham wurde ein Schreiben des Herrn Thomas Attwoorh ver gelesen, worin dieser den Grafen von Durham als die zum P
mier⸗Minister geeignetste Person empfiehlt, was man mit stin mischem Beifall aufnahm. Auch in der Versammlung, welche heute fruͤh von den Waͤhlern des Stadttheils Westmminst- gzehal ten wurde, und welcher die Parlaments- Mitgliedar Herren
/ man
Brougham, Hume, Oberst Evans, r. Lushington und Sir
S. Whalley beiwohnten, ward dem Grafen Durham für seine
endlich
Vertheidigung der Volksrechte, der dreijährigen Parlamente, der geheimen Abstimmung und der Ausdehnung des Wahlrechts Dank
votirt. In allen Theilen des Landes, und namentlich in Schottlant, werden fuͤr die muthmaßliche Aufloͤsung des Parlaments lebhafte Vorbereitungen getroffen, und die „Wir hoffen und glauben“,
Adressen an die Waͤhler. sagt der
andidaten richten uberall
rig,
Courier, „daß die letzteren ihre Pflicht ihn und daß sie
nur solche Mitglieder wahlen werden, in die man das voliste Vertrauen setzen kann, daß sie diejenigen Reformen in Kirche und Staat, welche die Mehrheit der Mitrel— klasse fuͤr unerläßlich halt, zu befördern geneigt s
sehen.
Das Land wird hoffentlich nicht mit Repraͤsentanten zufrieben
1 1
seyn, die sich nur verpflichtet haben, eine oder die andere Regie-.
rung zu unterstuͤtzen, oder sich ihr zu widersetzen;
es verlangt
ein, allen revolutionnairen Projekten feindliches Unterhaus, das
aber zugleich entschlossen ist, diejenigen Maßrigeln, welche noih— wendig sind, um allen Klassen Gerechtigkeit wiberfahren zu lassen, nachdruͤcklich zu unterstützen, allen wirklichen Beschwerden ab un helfen, diejenigen zu versoͤhnen, deren Gunst durch fruͤhere schlechte Behandlung verscherzt wurde, und vorzüglich Ruhe und Wohlstand in Irland berzustellen. Die Waͤhler sollten daher sorgfaltig, ehe sie ihr Votum abgeben, die Anspruͤche der Kandidaten pruͤfen, und nicht zu viel Vertrauen auf bloße Versicherungen setzen, sondern ö. auf den allgemeinen Charakter und das unabhän— gige Betragen, als auf irgend etwas anderes sehen. Die jetz gen Mitglieder fuͤr Edinburg und Leith werden wahrscheinlich wieber gewahlt werden. Ihr Benehmen ist in seder Hinsicht ohne Tadel gewe— sen. Wir jweifém, ob irgend Jemand in dem Hause so thaͤtig in den Geschäͤften und so eifrig in der Befoͤrderung der Interessen seiner Konstitüenten gewesen ist, wie der vorige Lord, Avokat. Ihn nicht wieder za waͤhlen, waͤre der schwaͤrzeste Undank; es ist indez auch nicht der geringste Zweifel an seiner Wiederer—
wählung. Eben so wenig glauben wir, daß Sir Henry Parnell's Wiedererwählung zu Dunder gestoͤrt werben wird. Kein Ort
kann einen besseren Repräsentauten haben.“
In Trombridge wollte die Kirchenbehörde in der vorigen Woche eine Kirchenstener erheben, es ward jedoch in einer am Donnerstag daselbst gehaltenen Kirchspiels⸗Versammlung beschios— sen, die Ecwagung jenes Beschlusses auf ein Jahr zu vertagen, oder, mit anderen Werten, die Steuer nicht zu bezahlen. Die Beyrslkerung diesss Orts besteht ubrigens zu vier Fuͤnftheilen aus Dissenters
Die Britische Macht im Mittelmeere beträgt jetzt 19 Ba— taillene Infanterie, ohne die Artillerie. Die Flotte besteht aus 26 Kriegsschiffen mit 1100 Kanonen.
Der Courier vom 2ten December sagt: „Es geht ugs so eben noch ein Schreiben auß Madrid vom z4sten Novem— ber zu, woraus hervorgeht, daß die Nachricht von dem Eintritt des Hirsogs von Wellington in das Ministerium daselbst be— kannt war, und, wert entfernt, der Sache der Koͤnigin zu scha— den, ihr vielmehr zu nuͤtzen schien, indem sich alle Parteien, mit Ausnahme der Karlisten, zu ihren Gunsten vereinigen und dadurch diejenige Energie erlangen, welche nothwendig ist.
Das Packetschiff „Lamden“, welches am 30. November in Falmouth an ekommen ist, bringt Nachrichten aus Rio-Janeiro bis zum 21. September mit. fuͤrchtete noch immer einen Besuch Dom Pedro's. In der De— putirten⸗ Kammer war der Vorschlag gemacht worden, der Köni— gin von Portugal alle Vorrechte zu nehmen, die ihr als Prin— zesfin von Brasilien gebüͤhren. Auch wollte man mit den Ver— einigten Staaten von Nord-Amerika einen Vertrag zur Besörde— rung des Handels und der gegenseitigen Unterstützung gegen auswärtige Anmaßungen abschlteßen.
J 68L*.
Aus dem Haag, 2. Dezember. Berichten aus Tilburg zufolge, wird Se, Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien am bten d. M. im Hauptquartier erwartet.
Belgien.
Bruͤssel, 2. Dez. In der gestrigen Sitzung der Repraͤ— sentanten⸗Kammer lenkte Hr. Dumortier die Aufmerksam— keit der Versainmlung auf die von den Belgischen Zeitungen ge— gebene Nachricht von Bewegungen bei der Hollaͤndischen Armee. Er fragte demnächst den Minister der auswärtigen Angelegenhei— ten, ob die Regierung den Blick aaf das gerichtet halte, was jetzt in Holland geschehe und ob sie darauf vorbereitet sey, jeden moglichen Angeess zuruͤckzuweisen? Der Minister antwortete: „Obgleich die von einigen unserer Blaͤtter gegtbtnen Nachrichten uber Truppen⸗Bewegungen einen foͤrmlichen Widerspruch von Sei— ten Holläͤndischer Blätter gefunden haben, sao ist doch nichtsdesto— weniger meine Aufmerksamkeit und diejenige der Regierung dar— auf gerichtet geblieben Die Regierung hält ein wachsames Auge auf Alles, was in Holland geschieht, damit Eelglen nicht zum zweiten Male das Opfer eines Ueberfalles werde, und damit un— sere Feinde sich nicht einer starkern Heeresmacht ruͤhmen konnen, als die unserige ist. Wenn Helland seine Bewaffnung fortsetzen sollte, so wird der Konig nicht anstehen, den Beistand der Kam— mern zu reklariren. Er kennt Ihre Gesinnungen; er weiß, daß er inmer auf Ihre Bereitwilligkeit, ihn in allen Maßregeln zu ünterstuͤtzen, welche die Unabhängigkeit des Vaterlandes und die Integrität seines Gebietes züm Zwecke haben, unbedingt zählen kann.“ (Beifall von allen Seiten. Die Berathungen uͤber bas Kommunal⸗Gesetz wurden sodann fortgesetzt.
Das Journal d' An vers schlaͤgt vor, dein großen Maler Rubens eine Statue in der Stadt Antwerpen zu errichten. Dies ist ein Gegenstand, sagt es, worauf wir dle oͤffentliche Aufmerksamkeit vor der Revolution gelenkt haben, und worauf
Das Land war ruhig, aber man . wähnte) in der Gesetz Sammlung enthaltene Verordnang in Be—
meine Herren, Alles ist relativ. Die eingetheilte Armee z. B. ist theuer, in Verhältniß zu der wenigen Uebung, die sie hat, um den Stamm zu einer zahlreichtn Wehrmannschaft auszumachen; wie ein Streitroß fuͤr theser haͤlt, menn es 11! Monate im Stalle steht, ohne sich zu bewegen, und nur 14 Tage Dienste istet. Abet dieses, meine Herren, ist nicht der Fehler des Ros— ses, es ist der Fehler derjenigen, die so uͤbel rechnen, datz sie
eber eine Million mehr geben, um ein wohlgeuͤbtes Heer 5 Millionen fuͤr ein Heer, das es nicht ist. zu anderen Armeen wird die Schwedische un⸗ Ich will mich nicht als Bei— allein genugsam durfte Sachsen, Wuͤrttemberg,
zu haben, als Im Verhaͤlmniß wohilfeil unterhalten. spiel auf großere Staaten berufen, Schweden die Vergleichung mit Baden leiden koͤnnen. Jede dieser Armeen kostet mehr als die Schwedische, Wohnstellen 2.1, Ruͤstungspflichtigkeit und alles Andere mit eingerechnet. Aber damit noch nicht ge— nug. Jenseins des Oceans findet man eine Republit, Nord- Ame— die, ohne einen maͤchtigen Nachbar fuͤrchten zu durfen, und demnach ohne ein größeres Vertheidigungswesen zu beduͤr— fen, dennoch jahrlich nicht weniger als 4 Millionen Dollars, mill sagen 10 Millionen Rihlr. Banco, dafuͤr aufopfert, wie aus dem jährlichen Budget erhellt. Und Nord-Amerika hat au— ßerdem eme Miliz, die jährlich 5 Millionen Dollars, d. h. 121 Milltonen Rihlr. kostet: so daß Nord⸗Amerika's Vertheidigungs—
wesen zu Lande 22 Millionen Rthlr. des Jahres kostet,
Schwedens 5 Millionen Rihlr.“ Im Verhaͤltnisse zu an— dern Staaten haben wir demnach unser Vertheidigungs— wesen sehr wohlseil. Bevor ich schließt, meine Herren,
muß ich Ritterschaft und Adel bitten, mir geneigtest ei— utge allgemeine Betrachtungen uber unser staatswirthschaftliches S ystem, als Schlußjätze zu dem Vorhergegangenen, zu erlauben. Wir sind mit einem Steuerwesen behaftet, das, obgleich seiner Natur und ungleichen Vertheilang nach das druͤckendste von al— len, als Resultat fuͤr das Staats-Beduͤrfniß beinahe nichts giebt. Wir haben ein Vertheidigungswesen, das durch seine Beschaffen—
heit, allein den Landwirth zu belasten, und durch die entstehen⸗
vikanirendste in Europa ist, ohne, aus Mangel an Uebung, die Sicherheit zu gewähren, die das Vaterland zu erwarten berech— tißt ist Wir haben ein Finanz, und Bank-System, das druͤk— kendste burch sein der Bank verliehenes doppeltes Monopol, Muͤnze zu machen und den Darlehns-Verkehr zu dirigiren (wie der Pascha von Aegypren allen Handel in seinem Lande leitet und monopo— listtt), ohne daß doch dieses Spstem weder die noͤthigen Vor⸗ schuͤsse zum Betriebe der Gewerbe, noch Zuschuͤsse fuͤr den Be— darf des Staats zu schaffen vermag. Wir haben eine Admini— stration, die, durch unzählige Formen gebunden, und fast unab— haͤngig von den wirklichen Organen des Staates, nicht zum Werkzeuge fuͤr ihre Bestrebungen dient. Wir haben einen Or— ganismus in der hoheren Regierungs-Sphaͤre, diren einzige Triebkraft Reservation ist, und die, gleich dem Schiffe mit aus— gespannten Segeln auf trockenem Boden, selbst des Elements, um sich darin zu bewegen: der Macht, der Mittel und Finanz— Anschläge entbehrt. Wir haben eine Repraͤsentation, die, dem Maschinen-Wesen der Vorzeit gleichend, ihre ganze Kraft in der Frictien aufbraucht, und nach muͤhsamer Arbeit als Resultat beinahe nichts uͤbrig läßt. Wir haben eine Gesetzgebung im Oekonomischen, die, anstatt das Wohl des Volks zu bereiten, es mehr in Trunkfaͤlligkeit versenkt, und, als Folge, in Laster und Se, meine Herren, ist der gesellschaftliche Zu— stand Schwedens beschaffen. Mit tiefem Kummer muß ich die— ses finstere Gemälde davon aufstellen. Diesem, meine Herren, muß abgeholfen werden, wenn nicht Schweden am Ende ganz versinken soll.“
Sittenlosigktit.
Deutsch lan d.
Kassel, 1. Dez. Nachstehendes ist die (vorgestern er— treff der Gerichtsbarkeit und innern Landes-Verwaltung der bißs— herigen Fürstlich Rotenburgischen Landestheile: „Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm Kurprinz und Mitregent von Hessen ꝛc. 36 haben nach erfolgtein Aussterben der Fuͤrstlich⸗Hes⸗ sen⸗Rotenburgischen Linie und in Hinsicht auf die von Uns er— lassent besondere Erklarung, nach Anhoͤrung Unseres Gesammt—⸗ Staats-Ministeriums, zur Vollziehung der bestehenden Gesetze Folgendes verordnet. — §. 1. Die ehemals Fuͤrstlich⸗Rotenbur, gischen Aemter nehmen die Bezeichnung „Kurfuͤrstlich-Hessische Ig stiz⸗-Aemter“ an und uͤben innerhald ihrer Bezirke die unter— gerichtliche Gerichtsbarkeit in derselben Ausdehnung aus, in wel— cher solche Unseren Unter-Gerichten zusteht. — 5. 2. Die Ge— schaͤfte der inneren Landes-Verwaltung werden nicht mehr von jenen ehemals Fuͤrstlich⸗Rotenburgischen Aemtern, sondern von Un sern Kreis-Aemtern besorgt. — §. 3. Unser Ober-Gericht in Kassel tritt zu den erwähnten bisher Fuͤrstlich Rotenburgischen Acmtern in dasselbe Verhältniß, wie zu den uͤbrigen Unter-Ge—
richten des Ober-Gertechts⸗Bezirks, so daß auf dasselbe auch die
Geschäͤfte, welche der nicht mehr bestehenden Kanzlei in Roten—
burg zukamen, insoweit solche nicht zur untergerichtlichen Zustaͤn⸗
digkeit gehören, übergehen. — §. 4. Dit Geschäfte der inneren Verwaltung, welche gedachter Kanzlei in Rotenburg bisher obla— gen, sind von Unserer Regierung fuͤr die Provinz Niederhessen lend unsern Kreis-KRemtern nach Maßgabe der fuͤr dieselben be— stimmten Wirkungskreise zu uͤbernehmen. — §. 5. Die Behoͤr— den, so wie sonst Alle, die es angeht, haben sich hiernach gebuͤh— rend zu achten, und es ist, namentlich wegen der Ueberlieferung der Akten, das Erforderliche schleunig zu verfuͤgen. Urkundlich unter Unserer höchsteigenhändigen Unterschrift und des beige— druͤckten Staatssiegels gegeben zu Kassel, am 28. Nov. 1834. Friedrich Wilhelm. Hassenp flug.“ Darmstadt, 30. Nov. Die Großherzoglich Hessi— sche Zeitung enthält folgenden Artikel: „Ueber den öͤffent⸗ lichen Dienst. „Wenn es eine Forderung des natuͤrlichen und positiven Staatsrechts ist, daß die Staats⸗(Hewalt in allen Be— ziehungen nur Eine sey, daß insbesondere in der Anwendung aller zeittel zur Erreichung des Staatszwecks die moͤglichste Ue⸗ bereinstiminung herrsche; wenn es ferner wahr ist, daß jede Amts—⸗ gewalt ein Ausfluß der hoͤchsten Staats-Gewalt ist, so erscheint es auch als eine aus den nothwendigsten Grundsaͤtzen des oͤffent⸗
mals Graͤflich von Toͤringischen Palats an dem Max Joschh
chen Rechts fließende unzweifelhafte Verbindlichkeit jedes ; fentlichen Beamten, in seiner dienstlichen Stellung sowohl ad in seinen außerordentlichen Beziehungen strenge dem Sysien . der hoͤchsten Staats, Regierung gemäß zu wirken. — jene Einheit in der Anwendung aller Mittel zur Erreichung de Staatszweckes ist die vorzuͤglichste Grundlage jeder guten Eiaalf Verwaltung. Wie kann sie aber bestehen, wenn das Besteeben
eglien. Mailand, 27. Nov. Der Koͤnigl. Großbritanische Kam—
ECbah nerherr, James Hudson, welcher am 17ten von London abge— hhickt worden war, um Sir Robert Peel in Italien aufzusu—
en und ihm seine Berufung nach England zu überbringen, ist, der aͤußerst schnellen Reise von fuͤnf Tagen, am 22sten d. M.
einiger untergeordneten Staats-Repraͤsentanten (denn daz mn durch die hiesige Stadt gekommen.
die mit einem Staats-Amte Versehenen) nicht im Einklann mit dem Geiste der Leitung des Ganzen steht, vielmehr ö wenn auch nur im Stillen, ein gewisses Widerstreben gegen n Anordnungen der hoöͤchsten Gewalt zu erkennen giebt? Kann del isolirte Werken der einzelnen offentlichen Diener, selbst wenn s äußerlich die ihnen auferlegten Dienst-Verrichtungen voln⸗ hen, wenn aber dieses nicht im Geiste des Ganzen ) schieht, den nothwendigen innig harmonischen Organiim̃ in der Staats-Verwaltung herstellen? — Jeder Diener, welche Stelle er auch in der Reihe aller zur 6 reichung des Staats-Zweckes geschaffenen Staats, Aemter ch
nehme, muß, wenn er seinen angewiesenen Beruf treu erfülgn
will, sich bei seintm Wirken stets bewußt seyn, daß er ein Glij der gesammten Staats-⸗Verwaltung ist, daß er in der von obej dem Ganzen gegebenen Richtang zu wirken hat, weil er son gegen die Befoͤrderung des Staatswohls anstrebt, sich unwiüth macht des Vertrauens, welches in ihn gesetzt wurde, als man si ju dem wichtigen Berufe der Mitwirkung fuͤr die Crreichij senes erhabenen Zielts berief Solche Glieder im öffentlich Dienste, bei welchen sich jene Voraussetzung nicht finkzet, sinp s⸗ gefaͤhrlichsten Feinde des Staatswohls: denn indem sie för die Beförderung dieses letztern ihre angestrengte, Thi aufzubieten hätten, wirken sie, unter Mißbrauch der zm Zwecke der Erfüllung ihrer Amts-Pflichten ihnen zu Gihhh, gestellten Staatsmittel, gegen den ungehinderten lebendigen hr ganismus, welcher das Walten im ,, öffentlich en Dien der innigen Einheit des Staatslebens verknuͤpfen soll; indn, sie durch der hoͤchsten Leitung des Ganzen treuergebenes cosst quentes Handeln das Vertrauen der Unterthanen zur höͤchs Staats⸗Regterung, wie zu dem Gesammt Verbande aller oͤfn lichen Dienst Verwaltungen erwecken und erhalten sollen, su sie es gerade, welche den gefaͤhrlichsten Samen des Mißtraun ausstreuen, weil sie die allgemeine Wuͤrdigung auch der weises und wohlthätigsten Anordnungen der hoͤchsten Gewalt hemm oder untersruͤcken. Die Erreichung des Staarszweckes erhesst es, nach dem Angedeuteten, nicht nur: daß Per sonen, welche nn den, durch ihr bisheriges Wirken and Benehmen an den U gelegten Grundsaͤtzen nicht fähig sind der Mitgliedschast in Rn durch den Geist der Einheit organisch verbundenen Systeme n oͤffentlichen Dienstes, nicht faͤhig sind der Wuͤrde, welche Ru Bewußtseyn, ein Glied jenes harmonisch verbundenen Ga zu seyn erzeugt, zu dem oͤffentlichen Dienst nicht zugelassen wi
dffenn h
16
ahlreiche Festlichkeiten statt.
Genua, 23. Nov. In den Umgebungen unserer Stadt, elche haufig von Ihren Majestäten besucht werden, finden jetzt So wurden kuͤrzlich die Huͤgel,
uelche das nahe Spezia umgeben, so wie der Meerbusen, glän— zend erleuchtet, was einen praͤchtigen Anblick gewährte. In szpezia hatte die regierende Königin eine Zusammenkunft mit
en Großherzog und der Großherzogin von Toskana.
1
Rom, 23. Nov. Dom Miguel ist, von Genua uͤber
gucca kommend, hier wieder eingetroffen.
Rom, 22. Nov. Allg. Ztg.) Das Verzeichniß der laͤngst warteten neuen Gesetz⸗ Sammlung, so wie der Prozeß, Codex,
snd endlich durch ein Motu praprio des Papstes promulgirt
1 d h
eden. Da das Ganze durch den Druck bekannt gemacht wer— cn und erst mit dem neuen Jahre in Kraft treten wird, so ent— alte ich mich bis dahin eines Urtheils. Leute, welche Gelegen— eit hatten, diese Verfuͤgungen im Manuskript zu sehen, heben
unter Anderem ein Gesetz hervor, wodurch dem weiblichen Geschlechte mehr Rechte bei Erbschaften zugestanden werden. Hie alten Gesetze der Paͤpste schlossen namlich die Frauen gan von der Erbschaft aus, bis Pius Vll. ihnen im Jahre isltz durch ein Gesetz gleiche Anspruͤche auf das mitgebrachte Vermoͤgen der Mutter verlieh. — Allgemeines Interesse er— regt gegenwärtig ein Rundschreiben des Herzogs Braschi, En—
ez eines Nipoten von Papst Pius VI., an alle Kardinaͤle,
hraͤlaten, Diplomaten und den Adel.
. In dieser Schrift sucht er , sich bei seinen Mitbuͤrgern gegen jede falsche Aus—
tzung folgenden Vorfalls zu vertheidigen. Die Paͤpstliche Kam— ner machte an den Herzog eine Forderung von 62,000 Scudi,
ls einer angeblichen alten Schuld an den Staat.
Wegen die⸗
er Forderung verklagte der Herzog die Kammer bei dem kom—
etenten Gericht, welches aber noch kein Urtheil gesprochen hat. Mittlerweile ward aber auf einen Theil seiner Guͤter von dem esoriere Beschlag gelegt, Man ist auf den Ausgang des Pro— es sehr gespannt, und hofft, der Papst werde sich ins Mittel
gen, um die Gache guͤtlich zu beendigen. — Aus Neapel sieht fan taͤglich einer neuen Verordnung entgegen, welche unsere Verbindungen mit diesem Lande noch mehr erschweren wird. a nach einem Geruͤchte die Cholera in Frankreich ausgebrochen eyn soll, so will die Neapolitanische Regierung kuͤnftig sich nicht amit begnuͤgen, Reisende, welche dorther kommen, fuͤr 8 Tage
den, sondern auch, daß alle diejenigen, welche sich erst nach Ube] ier auzuhalten. Die Furcht vor dieser Krankheit ist wohl noch n keinem Lande so groß gewesen, als in Neapel, die Briefe wer— len auf eine Weise geraͤuchert, daß mehrere, welche ich gesehen jabe, ganz unleserlich wurden, und in diesem Stande wieder ierher zuruͤckgeschickt werden mußten, um sie den Ausstellern
tragung eines offentlichen Amtes, das bei dieser von der höch sten Gewalt in sie gesetzte Vertrauen hintergehend, jener M. gliedschaft im öffentlichen Dienste unwuͤrdig gezeigt haben, al demselben wieder ausgestoßen werden. Wer nicht, in dankt rer Anerkennung des in ihn gesetzten hoͤchsten Vertrauen das erhebende Bewußtseyn, in seinem Wirken den von da hoͤchsten Regierung allen Zweigen der Staatt-Verwaltung gegä benen Richtung und beigelegten Zwecken, diesem Gesste des Staatslebens stets treu geblieben zu seyn, und auf diese Weise zur Herstellung und Erhaltung der, fuͤr vollkommene Erreichum bes Staatszweckes unerläßlich vorausgesetzt werdenden Cinhy in dem Staats-Organismus beigetragen zu haben, empfind mag oder kann, dem liegt uͤberhaupt Nichts an dem Bewih seyn erfuͤllter Berufspflichten, und er ist mithin nicht bloß ch nutzloses, sondern auch ein schaͤdliches Glied in dem oͤffentlichn Dienste. ben aus jenem.“
München, 30. Nov. In der hiesigen politischz Zeitung liest man: „Seit einiger Zeit werden in inlaͤndischu
offentlichen Blaͤttern Nachrichten von Brandlegungen mit einn
Zuversicht verbreitet, daß man kaum an der Richtigkeit der n zählten Thatsachen zu zweifeln wagt, und doch beweisen die al ganz zuverlässigen Quellen eingezogenen Erkundigungen, daß g
solchen Nachrichten auch nicht ein wahres Wort ist, vielmcs chme seiner Papiere das ganze Komplott. Er gab
dieselben ganz aus der Luft gegriffen sind. So ist es glnzltz
unwahr, daß in Reichenhall oder in St. Zeno ein Brandlegun
'.
Versuch neuerlich gemacht und zwei der Thaͤter auf der This Nann, Namens Estefani, befindet. . Möoͤchten doch Redacht Poldaten im Gefaͤngniß, zwei von der Königlichen Garde und
ergriffen und verhaftet worden seyen. nen hiesiger Blätter bei der Aufnahme solcher das Publilun beunruhigender Nachrichten denselben mehr auf den Grund s hen und nur verbuͤrgten Thatsachen die Aufnahme in ihre Bhh ter goͤnnen. — Der Nachricht, daß bei dem Abbruche des vo
Platze ein Schatz gefunden worden sey, muß als zanz unwch widersprochen werden.“
G esterren ch.
Wien, 1. Dezember. Se. Majestaͤt der Kaiser haben sih bewogen gefunden, die Leitung des Obersten Gerichtshofes kli tig nur Einem Obersten Justiz-Praͤsidenten zu uͤbertragen un die Stelle eines zweiten Hin lehren ganz wegfallen zu lassn Demnach ist der bisherige . Praͤsident senes Gerichtshofet Graf von Taaffe, zum Obersten Justiz ⸗Prasidenten ernann und als solcher vereidigt worden. .
Se. Majestaͤt haben den bisherigen Praͤsidenten der Lan des-Regierung in Oesterreich ob der Enns, Grafen von Ugartz, zum Gouverneur von Maͤhren und Schlesien ernannt.
Die Preßburger Feitung vom 21. Nov. enthaͤlt, zu Erganzung der bereits mitgetheilten, noch welter in das Einjest gehende Nachrichten über das Erdbeben in Ungarn vom 16. 6b tober d. J. Hier noch Einiges daraus: An mehreren Otti spaltete sich die Erde, und aus den armsdicken Spalten derselbet sprudelte Wasser mit Sand hervor. Der Sand wurde von Ap!
thekern chemisch untersucht, sie fanden ihn voll Schwefel un
Salpeter; er ist aschgrau, und so fein wie Mundmehl, er bet pufft im Feuer. Anderwaͤrts fuͤllten sich ploͤtzlich die trockenen Wiesengraͤben mit Wasser; auch in den Brunnen stieg das Wa ser bis zu den Brunnenstoͤcken hinauf. Schlffsleute und Schift empfanden auf der Theiß und Szamos dieses schreckliche Nu tur-Ereigniß mit Lebensgefahr, weil beide Fluͤsse ö hoh Wellen warfen, welche die Üfer uͤberstiegen. In der Theiß un Latorkza warf das Erdbeben die Kiesel und den Sand so un einander, daß die Fischer sich an die Ufer fluͤchteten. Ander wert fielen die Pferde der Reisenden von der heftigen Erschuͤtterum auf die Kniee und ein benachbarter Berg spritzte Wassersäuln in die Hohe, deren truͤbes Wasser bald den Weg so hoch h deckte, daß die Pferde bis an die Kniee im Wasser standen.
z D.
suruͤckfugeben. — Unter den ausgezeichneten Fremden, welche
esen Winter hier zubringen wollen, befindet sich auch der Mar—
huis von Anglesea, welcher eine große Wohnung in Miethe ge— sommen hat.
Spanien. Die Times enthalt nachstehendes Schreiben aus Madrid
som 25. November: „Gestern wurde der Namenstag der jungen Eoönigin gefeiert.
Die Urbanos, oder die bewaffneten Buͤrger,
zeigten ihre Freude durch Versammlungen, Schauspiele und zeig 9
Naskeraden, und Madrid war am Abend erleuchtet. Der Zweck des Staates fordert die Entfernung desss ten waren trauriger als gewohnlich, denn einer ihrer Anfuͤhrer,
Die Kar—
r, waͤhrend Don Carlos in Portugal war, sich auf besondere
inladung eines Vertrauten dieses Peinzen dorihin begab, wurde tut fruͤh auf dem Platze de la Cebeda mit dem Sirange hin—
richtet. Sein Name war Don Manuel Saez de Velasco und ie sich aus dem oͤffentlichen Verhör ergab, hatte er von Don arlos Vollmacht und Geld erhalten, womit er sich nach Madrid egab, und sich daselbst verborgen hielt. Die Polizei machte je—
boch seinen Aufenthalt ausfindig, und entdeckte durch Weg—
auch ie Namen seiner Verbuͤndeten an, von denen schon einige ver— aftet worden sind, worunter sich ein in Madrid wohlbekannter Es befinden sich jetzt drei
ner von der Kavallerie, die zu desertiren suchten. — Der Prie⸗ er Merino war mit 250 Kavalleristen nach Caracena, suͤdlich om Duero, vorgedrungen, um die jungen Maͤnner aus den ver—
hhiedenen Dörfern hinwegzufuͤhren; er wurde jedoch von dem
barcones angegriffen und in die Flucht geschlagen.
nfuͤhrer der beweglichen Kolonne der Provinz Guadalaxara bei Der Ver⸗ st der beweglichen Kolonne soll etwa 15 Todte und Verwun— ete betragen. Das Vordringen dieses kuͤhnen Anfuͤhrers bis 0 Engl. Meilen von Madrid ist ein merkwuͤrdiger Ümstand. ine Bande von 17 Mann, welche die Dorfer Piedra Buena nd Valenzuela in der Mancha pluͤnderte und den Alcalden er— brdete, ist bei Viso von den Truppen bis auf drei Mann nie— ergehauen.“
— In einem von der Morning Post mitgetheilten
Schreiben aus Bayonne vom 23. November heißt es: „Am
November Morgens zog Karl V. unter den enthusiastischen
jurufungen der Menge, die von weit und breit herbeigekommen
I
*
zusiherungen von Ünterstuͤtzung.
zen, sich ihm zu nähern.
hat, in Viana ein. Ein Mann, der Augenzeuge dieses wahr— aft nationalen Festes war, sagt, daß es ein erhebender Anblick Ewesen sey. Der Name eines Fuͤrsten, welchen das Volk nie— als zuvor gesehen, schien die Erinnerungen an seine Tugenden wecken, und es bewunderte ihn nicht nur wegen seines Mu— hes und seiner Großherzigkeit, sondern auch wegen der Gefah— in und Entbehrungen, denen er sich zum Besten des Volkes nterzogen hat.“
— Der Korrespondent des Morning Herald meldet eben aher; „Meinen letzten Nachrichten zufolge, war Don Carlos n der Graͤnze von Biscaya. Er befindet sich wohl und erhaͤlt bttmaͤhrend von den benachbarten Provinzen die bestimmtesten Der wohlwollende Charakter Königs verschafft ihm die Liebe Aller, welche die Ehre ha— Sein Wort ist heilig, denn er giebt ur Versprechungen, wenn er gewiß ist, baß er sie erfuͤllen kann.
er steht früh auf, und gestattet dem Geringsten seiner Untertha—⸗
9h den Zutritt; er arbeitet mit den Ministern, pruͤft genau die gaben fuͤr sein Heer, fuͤhrt in allen Zweigen eine strenge
. ein, erhebt Contribut onen von den Reichen und un—
. kt die Armen, Niemals wurde ein Monarch mehr ange—
ö und Karl V., König ber Baskischen Provinzen allein, n stolß seyn auf seine Stellung.“
1385
Br fit e n.
Rio Janeiro, 20. Sept. In der Sitzung der Depu⸗ tirten⸗ Kammer vom 16. Sept. machte Senor Alcibiades, Be— richterstatter der Special-Kommission zur Untersuchung der Miß— braͤuche der vorigen Verwaltung, folgende drei Vorschlage: 1) Die Ernennung des Herrn F. M. Gordilho Vellago Bar— buda zum Senator des Reichs fuͤr unguͤltig zu erklaͤren. 2) Alle von dem Ex-Kaiser ohne Zustimmung der General⸗Versammlun eingesetzten Titel und milliairische und andere Orden , fen. 3) Alle von der Brasilianischen Regierung mit auswärtigen Nationen abgeschlossenen Vertrage aufzüheden, namlich Artikel 1, 2, 7, 8 und 10 des Vertrages mit Portugal vom Jahre 1825. Die Stipulationen uͤber den Einfuhrzoll in dem Ver— trage mit Frankreich vom 6ten Juni 1825, mit England vom 17'ten August, mit den Hansestaͤdten vom 17ten Sep— tember, mit Oesterreich vom 27sten November 1827, mit Preußen vom 17. April, mit Danemark vom 26. Oktober, mit den Niederlanden vom 20. Dezember 1828; ferner den 10ten Artikel des vorläufigen Friedens-Traktats mit der Republik der vereinigten Provinzen des Rio de la Plata vom 27. August 1828, und endlich die in Folge des am 23. September 1826 mit Eng— land abgeschlossenen Vertrags niedergesetzte gemischte Kommission zur Abschaffung des Sklavenhandels und zur Bestrafung der Per sonen, welche Sklaven aus Afrika einschmuggeln. Es wurde beschlossen, die beiden ersten Vorschlage in Berathung zu ziehen den letzten jedoch nicht zu berucksichtigen. —
In einer dem General⸗Konsul von Schweden und Daͤne— mark zugefertigten Depesche wird Beschwerde daruͤber gefuͤhrt,
daß bei dem in die genannten Lander eingefuͤhrten Zucker ein sechs Prozent in dem dekla⸗
konstanter Defekt von vier bis rirten Gewicht vorgekommen sey. Die Regentschaft hat die aͤußerste Wachsamkeit anempfohlen, um dergleichen fuͤr die Zu—
nisse Brasiliens in schlechten Ruf kommen muß.
k
Berlin, T Dez. Der General-Major, Baron von Luͤz— zow l., der im Befreiungs-Kriege das Frei⸗Corps befehligte, das
der rend der Vorlesung des Protokolls der letzten Sitzung, die durch Herrn Felix Réal geschah, bedeutend zu.
nach seinem Fuͤhrer genannt wurde, ist in der Nacht vom 5.
zum 6. Dez. im 52sten Lebensjahre am Nervenschlage hierselbst verstorben. j
— Im neuesten Stuͤckt des Amtsblaites der Königl. Re— gierung zu Breslau wird nachstehender Versuch zur Ent— fernung der mephitischen Luft aus Brunnen, welcher unlaängst bei der Reparazur eines bis zum Wasserspiegel 60 Fuß tiefen Brunnens bewahrt befunden worden, zur 6ffentlichen Kenntniß gebracht. Nachdem man sich anderthalb Tage lang vergeblich
bemuͤht, die Stickluft durch brennende Spaͤhne, oder durch die
Entzuͤndung von Schießpulver zu vertreiben, wurden etwa 180
Quart beinahe kochendes Wasser mit einemmale in den Brun
gen gegossen. Dies hatte die Wirkung, daß sich sofort undurch— sichtige Dampfe entwickelten und 15 — 20 Minuten lang empor— stiegen, wodurch die Stickluft aus dem Brunnen gaͤnzlich ent— ferut ward, da unmittelbar nach dem Verschwinden dieser Dampfe die Arbeiter ohne alle Beschwerde bis zum 60 Fuß tie⸗ fen Wasserspiegel des Brunnens hinabsteigen ünd ihre Arbeit . konnten. Ein gleichzeitig hinuntergesenktes Licht blieb rennen.
— Berichtigungen. Im gestrigen Artikel: „Neueste Nachrichten“ Sp. J, 3. 10 statt „19ten“ lies, Seine“. Sp. 3, Z. 14 statt „verlangt“ lies „vertagt“, und Z. 19 statt „stellen“ hee nelle,
Göͤthe und Zelter über die Möserschen Quartette.
Mit dem unlaͤngst ausgegebenen fuͤnften und sechsten Bande ist der Briefwechsel zwischen Gothe und Zelter geschlossen Der Leser wird mit gesteigertem Interesse, wenn er an demjenigen, was die geistige Beziehung zweier so engverbundener Freunde ausmachte, wirklich Antheil nimmt, ihren Mittheilungen bis zum Schluß fol— gen. Für Berlin insbesondere können diese Briefe als eine Kunst, Thronik gelten, da hier keine Erscheinung vorübergeht, ohne daß Zelter dem Freunde Bericht erstattet und sie gegenseitig ihre An— sichten austauschen. Eine wesentliche Erganzung aber erhaͤlt unsere bisherige Kenntniß von Göthe's umfassendem Genie dadurch, daß wir ihn, was wir fruͤher nicht so vollstaͤndig von ihm wußten, als Kenner und Freund der Musik nach allen ihren Verzweigungen ken— nen lernen. Es wurde eine sehr anziehende und belehrende Zusam— menstellung geben, wenn man Goͤthe's Urtheile uͤber Haͤndel, Sc— bastian Bach, uͤber Italiaͤnische und Deutsche Musik, uͤber die Son= tag und Milder, uͤber Paganini und Rossini aus diesem Briefwechsel sammelte, wodurch „Rameagu's Neffe“ einen bedeutenden Nachtrag erhalten konnte.
Wir beschraͤnken uns hier diesmal nur darauf, en die unterhal⸗ tung beider Freunde uber Möser's musikalische Soiréen zu erin“ . 3 wir seit einigen Wochen wieder so manchen schönen Abend verdanken.
„Ware ich in Berlin — schreibt Gothe den 9. November 1829 an Zelter — so würde ich die Möserschen Quar— tett- Abende selten versaͤumen. Diese Art Erhivitio⸗ nen waren mir von jeher von der Instrumental : Musik das Verstäͤndlichste man hoͤrt vier vernuͤnftige Leute sich un— tereinander unterhalten, glaubt ihren Discursen etwas abzuge⸗ winnen und lernt die Eigenthuͤmlichkeiten der Instrumente kennen.“ — Zelter schreibt ihm hierauf zur Antwort: „Wie Du von Möoͤser's Quartetten sprichst, so scheint es, als wenn Du sie bis hin nach Weimar höͤrtest. Ich muß sagen, so selten ich sie auch besuche, so sind sie mir das Liebste ihrer Art. Ich weiß nicht, ob ich Dir je⸗ mals daruͤber geschrieben habe, darf aber zweifeln, ob Haydn, Mo⸗ zart und Beethoven ihre Quartetten so rein und sicher und gesund wieder genossen haben, wie sie hier 6. werden und wie sie die— ser Möser in guter Stunde hören läßt. Er weiß seine Mitspie⸗ ler zu elektrisiren, auch der Hoͤrer weiß nicht, wie ihm geschieht. Man glaubt mitzuspielen, man versteht das Unbegriffene, man ist ergriffen und weiß nicht wovon, und dabei sieht er aus, als ob er gar nicht dabei ware.“
Zwei so gewichtige Urtheile konnen nur dazu beitragen, daß auch in diesem Winter wieder recht viele Zuhörer sich diesen reinsten und schoͤnsten Genuß musikalischer Aufführungen goͤnnen. F. F.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 2 Dezember.
Niederl. wirkl. Schuld S523. 53 do. So.. Aug. Schuld —. Kanz-hill. 22 13 Amort. 9IzJ. 353 7a. Rugs. S7z3. Oeaterr. 28. Preauss. Präm. Scheine 10573 do. A8 Anl. — - Spau. S3 A3 . 8 3 27.
Antwerpen, 1. Dezember.
Sban. 55 3. 33 273. Guehhard E34. Livsl. 183. Cortes A603.
do. Coup. 247. Nea. 889 Belg. 973 Genterr. 1003. Bras. 773. Hamburg, 5. Dezember.
ul. Russ. 1023. Hope in Cert. 97. Ereuas. Prüm. Scheiu
1193. oln. 1343. Schatz-0blig. — Hortug. S0. London, 2. Dezembor.
. , , beider Kammern. : in Strsmen ergoß, so hatte sich doch eine zahlreiche Menge von kunft zu verhindern, indem hierdurch eins der Haupt-Erzeug⸗ , n . ,,.
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Cous. Sz Pr. compt, lf. Corten diz. Hell, 258 La. z val ö
Port. 823. Engl. Riss. 106. Mex. AI. Belg. 8
Griech. — Bras. 78
Columb. 314
Wien, 2 Dazemher.
18 S0ö. Bank- Actien — Her Anleihe v.
53 Mot. 98957. 1834 515.
Königliche Schauspiele.
Montag, 8. Dez. Im Schauspielhause: Kaiser Friedrich 1I., dritter Theil, oder: Friedrichs Tod, historische Tragödie in 5 Abth., von E. Raupach.
Dienstag, 9. Dez. Im Schauspielhause: Gabriele, Drama in 3 Abth., von Castelli. (Dlle. Bauer: Gabriele, als Gastrolle.) Hierauf: Ehristinens Liebe und Entsagung, Drama in 2 Abth., von Th. Hell. (Dlle. Bauer: Christine.)
Mittwoch, 10. Dez. Im Opernhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 . Musik von Mozart. (Dlle Stephan: Die Graͤfin.)
Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königstädtisches Theater.
Montag, 8. Dez. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher- Nummer 777, Posse in 1 Akt, von Lebruͤn.
Dienstag, 9. Dez. Zum erstenmale: Der neue Figaro, ke— mische Oper in 2 Akten, nach dem Italiänischen des Feretti, von J. C. Gruͤnbaum. Musik von L. Ricci.
Neueste Nachrichten.
Paris, 1. Dez. Heute Mittag erfolgte die Eröffnung Obgleich der Regen sich
Zuhoͤrern zu dieser ersten Sitzung auf den offentlichen Tribunen Von den Deputirten befanden sich bei Eröffnung elben nur einige 80 im Saale; ihre Zahl nahm aber wäh—
Auf der Ministerbank waren saͤmmtliche Minister. Nachdem die Herren Odilon⸗B‚arrot, Laffitte, Clauzel, Valazs, Betlay, Delaborde und Sault, die in meh— reren Bezirken zugleich gewahlt worden, sich fuͤr diesen oder jenen er⸗ klärt, auch einige andere Deputirte den Eid geleistet hatten, zeigte der Präͤsident der Versammlung den Tags zuvor erfolg ten Tod det Herrn DugasMontbel, Deputirten von Lyon, an. Demnaͤchst erfolgte die Erneuerung der Bureaus. Nac Been— digung dieses Geschaͤftes bestieg der Großsiegelbewahrer die Rednerbuͤhne, um der Kammer einen Gesetz⸗Entwurfuͤber die Berant⸗ wortlichkeit der Minister vorzulegen. Dieser Entwurf ist im Wesent⸗ lichen derselbe, der schon in den vorigen Sessionen eingebracht worden war. Ein zweiter Entwurf, den derselbe Minister vorlsgte, de⸗ traf die Banquerotte, und ein dritter das auf dem Halme be— findliche Getraide. Ueber die Vorlegung eines se unerheblichen Gesetz⸗Entwurfes, wie dieser letztere, in einem so wichtigen Mo— mente, entstand ein lautes Gelaͤchter, das sich wiederholte, als der Finanz-Minister einen Gesetz⸗Entwurf uber den Taback ein— brachte. Nach Herrn Humann legte der Han dels-Minister einen 42 Seiten langen Gesetz Entwurf uͤber die Aafhe—⸗ bung des Einfuhr-Verbots von gewissen Handels Artikeln vor. Hierauf ergriff auch noch Hr. Thlers daz Wert, um von der Kammer einen Kredit von 360,900 Fr. zu verlangen, wofuͤr ein besonderer Saal erbaut werden soll, um zu din Ver— handlungen des gegenwartig vor dem Pairshose schwebenden Prozesses zu dienen. Der Minister beruͤhrte bei dieser Gele— genheit zugleich die Amnestie⸗Frage, wobei er die Meinung aus— sprach, daß die Bewilligung einer Amnestie in dem gegenwärti—⸗ gen Augenblicke die verderblichsten Folzen haben wärde. Zu— gleich erklärte er, daß nicht die Amnestie⸗Frage an sich, sondern nur die Frage uͤber die Zeitgemaͤßheit einer solchen Maßregel den Austritt des Marschalls Gérard aus dem Ministerium herbeigefuͤhrt habe. Zuletzt bestieg noch der Minister der ausCwärtigen Angelegenheiten die Rednerbuͤhne. „Es ist gebraͤuchlich“, sagte derselbe, „daß bei Eröffnung einer Ges— sion die Regierung sich in der Thron⸗Rede uͤber die auswärtigen Verhäͤltnisse ausspricht. Gern haͤtten wir Sit eine Stimme vernehmen lassen, die uns theuer ist. Die Minister eines Repraͤsentativ Staates duͤrfen sich aber nicht hinter den Fuͤr— stenmantel verbergen; wir erscheinen daher allein, und wenn ein Mitglied dieser Kammer die Absicht haben sollte, In- terpellationen an uns zu richten, wie selches gebräuchlich ist, so sind wir bereit, die verlangten Aufschluͤsse zu geben.“ Auf die Frage des Herrn Etienne, ob die Minister die letzte Adresse der Kammer als Antwort auf die Thron Rede gut hießen eder nicht, erwiederte Herr Guizot: „Der König hat diese Asbresse angenommen; wenn sich indessen Zweifel uͤber die Bereitwillig⸗ keit dieser Kammer, die Regierung zu unterstuͤtzen, erheben, fo ist es die Pflicht der Minister, sich zu allen von ihnen verlang— ten Aufschluͤssen zu erbieten, und dies allein bezweckte die (obige) Aufforderung des Ministers der auswärtigen Angelez enheiten.“ — Die Sitzung wurde hierauf aufgehoben.
In der Pairs⸗-Kammer fand die Ersffnung der Session schon etwa 1 Stunde fruͤher (gegen 11 Uhr) statt. Man he— schaͤftigte sich bloß mit der Erneuerung der Bureaus.
Das , zu Pau hat an die Stelle des zu einem hoͤheren Justiz⸗Amte beförderten Herrn Dufau den Azvo— katen Lavielle zum Deputirten ernannt.
Herr Ingres hat gestern die Reise nach Rom angetreten.
Es sind gestern hier Nachrichten aus Madrid bis zum 25. Nov. eingegangen. Die Nachricht von der in London statt—⸗ gehabten MinisterialVeränderung war am 23sten dort eingetrof— fen, und hatte die lebhafteste Sensation erregt. Die Prokura— doren⸗ Kammer schloß sofort ihre Berathungen uͤber das Miliz Gesetz, um sich mit dem Rekrutirungs Gesere zu beschaͤftigen. Die neue Anleihe war am 2ästen den Herren Ardouin und Ri— cardo zu dem Course von 60 pCt. mit 3 pCt. Kemmissions-Ge— buͤhr zugeschlagen worden.
— Heute schloß proc. Rente pr. compt. 105. 856. fin Cour. 106. 15. Zproc. pr. compt. 77. 45. sin Cour. 77. 89. Sproc. Neap. pr. Compt. 95. 60). fin cour. 96. 30. Ceoup. dt.) proc. Span, Rente 433. Zproc. do. 3. Cortes 105. Aus. Span. Schuld 153. Guebhard —.
Frankfurt a. M., 4. De Oesterr. 5proc. Metall. 291. 994. . proc. 914. 9e. 2Iproc. 53 — 1proc. 233. 237 Bank ⸗Actien 1530. 1529. Part. Oblig. 1393. 139 Loose zu 106 Gulden 210. G. Preuß. Praͤm.⸗Sch. 50]. 60. do. proc. Anl. gäß Vr. Holl. Hproc. Obl. von 1832 97 963. Poin. . 7. 675. 5proc. Span. Rente 431. 433. Zyroc. do. perp.
Zs.
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Red acteur Coe
Gehrn t hei d. B. Hapn.