1834 / 348 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den St. James⸗Palast und hatten eine sehr lange Audienz beim Könige. Dies sind die bis jetzt bekannt gewordenen unzweifel— haften Thatsachen; der Geruͤchte giebt es natuͤrlich außerdem sehr viele. In wohlunterrichteten Zirkeln am West-⸗Ende der Stadt wird mit Zuversicht behauptet, daß das Parlament am Frei— tage, den 12ten d. M., durch eine Proclamation aufge⸗ loͤst werden solle. Auch sagt man, daß die neuen Minister⸗Er⸗ nennungen heute Abend oder morgen fruͤh offiziell bekannt ge— macht werden sollten. Der Courier und der Globe, bei— des Abendblaͤtter, enthalten jedoch heute noch keine Anzeige von diesen Ernennungen. Der Globe meldet zwar, daß heute Nach— mittag um 2 Uhr ein Kabinets-Rath gehalten worden sey, um die nöͤthigen Vorbereitungen zur Bildung des Ministeriums zu treffen, glaubt jedoch, daß das Resultat derselben nicht eher als morgen bekannt werden duͤrfte. Diesem Blatt zusolge, ware Sir Robert Peel nicht mit dem Herzoge von Wellington ge, sammen, sondern allein beim Könige gewesen, nachdem er bis um 12 Uhr mit Jenem konferirt; und nach der Audienz bei Sr. Maj. sey er nach dem Ministerium des Innern zuruͤckgekehrt. Im Böͤrsen⸗Bericht des Courier wird das Geruͤcht von der angeblich auf den Freitag festgesetzten Aufloͤsung des Parlaments noch als sehr zweifelhaft hingestellt. ;

In seinem vorgestrigen Blatte sagt der Courier, es sey allgemein das Geruͤcht verbreitet, daß Sir Robert Peel, wenn er glaube, daß seine Pflicht gegen den Koͤnig und das Land ihn nöthige, das ihm gemachte Anerbieten anzunehmen, sich gleich nach seiner Ankunft an Lord Stanley, Sir James Graham, den Grafen von Ripon und den Herzog von Richmond wenden werde, um sie zum Eintritt ins Ministerium zu bewegen. „Wir sehen aber 3 ein“, fuͤgt der Courier hinzu, „wie es moͤglich ware, daß diese Herren sich dem Kabinet anschließen koͤnnten, wenn dieses sich nicht verpflichtete, aller wirksamen Kirchen-⸗Reform Widerstand zu leisten. Die oben genannten Mitglieder des Greyschen Kabinets zogen sich ja deshalb zuruck, weil ihre dama— ligen Kollegen Plaͤne in Bezug auf die Kirchen,Reform hegten, die, wenn sie auch etwas bewirkt hätten, doch noch nicht einmal so weit gingen, als das Publikum es mit Recht forderte, und die fuͤr die Zeitumstaͤnde nicht hingereicht hàaͤtten. Das Eintreten sol— cher Personen, denen jene Plane schon bedenklich erschienen, ins Ministerium, ja die bloße Anfrage, ob sie zum Eintritt geneigt wären, wuͤrde also der Erklarung gleichkommen, daß die neue Verwaltung es zu ihrem Prinzip machen wolle, sich Allem zu widersegen, was einer durchgreifenden Reform der Kirche ähnlich sähe, und in diesem Fall wuͤrde sie sich nicht sechs Monate hal ten. Wir glauben es aber nicht, daß Sir Robert einen solchen Schritt thun wird. Er besitzt zu viel Scharfblick, um nicht voll— zommen einzusehen, was die oͤffentlichen Beduͤrfnisse erheischen, und wenn er nicht eine vollstaͤndige und redliche Kirchen Reform hier sowohl wie in Irland billigen oder unterstuͤtzen will, so ist das Beste, was er thun kann, den Eintritt ins Kahinet ganz auszuschlagen.

. Wi gb. bemerkt, daß Sir Robert Peel noch in der Kraft seines Mannes-A Alters stehe; er sey nämlich am 5. Febr. 1788 geboren und also jetzt in seinem 47sten Lebensjahre.

Der Herzog von Portland hat es abgeschlagen, die von dem Kirchspiel Marplebone angenommene Adresse an Se. Masestaͤt, die gegen die Verwaltung des Herzogs von Wellington gerichtet ist, dem Koͤnige zu uͤberreichen.

Sir George Shee arbeitete gestern im auswärtigen Amte.

Der Marquis von Tren gh lt bekleidet noch immer das Amt etrees General-Postmeisters, doch soll er, wie es heißt, nur auf die Ankunft Sir Robert Peel's gewartet haben, um es nie⸗

erz in ug stus Fitzelarence ist nach kurzer Abwesenheit von

? r hierher zuruͤckgekehrt. Per n hr . Vice⸗Koöͤnig von Irland, Marquis von Wel⸗ zesley, ist mit seiner Familie am 4. d. von Dublin abgereist.

Der Ausbau der Hauser, in welchen das Parlament vor— läufig seine Sitzungen halten soll schreitet rasch vorwaͤrts. Man kann schon sehen, wie die inneren Einrichtungen der beiden

zuser feyn werden. Bekanntlich werden sich in dem fruͤheren Lokal des Oberhausts die Gemeinen versammeln, während fuͤr den Ge⸗ hrauch der Lords das sogenannte gemalte Zimmer in Stand ge— setzt wird. Was die Einrichtung des neuen Unterhauses anbe— trifft, so wird daran namentlich geruühmt, daß den Verichterstai⸗ tern der Zeitungen ein besserer Platz angewiesen ist, naͤmlich eine ganz ausschließlich fur sie bestimmte Gallerie uͤber und hin— zer dem Stuhl des Sprechers, mit einem besondern Eingange.

Die Vorbereitungen zu den erwarteten neuen Wahlen wer— den uberall eifrigst fortgesetzt, und Schottland scheint sich dabti zum heftigsten Verfechter der Resorm⸗Prinzipien aufwerfen zu Hollen; auch in Irland bietet die Partei der Radikalen, O Con— nell an der Spitze, alle ihre Krafte auf; ihr altes Feldge— schrei: „Aufhebung der Zehnten!“ dient der selben als Losungs⸗ wort. Eine von O Connell in einer Versammlung des Dubliner Anti⸗Tory⸗Vereins beantragte Adresse an die Irlaͤndischen Wah⸗ ler fordert dieselben auf, jedem Kandidaten ihre Stimmen zu verweigern, der sich nicht verpflichten wolle, gegen die Zehnten zu votiren. ö.

In Birmingham, wo seit drei Jahren keine Kirchensteuer

erhoben worden ist, weil man sich derselben in den deshalb ge— haltenen Versammlungen regelmaͤßig widersetzte, und weil statt bessen freiwillige Beitraͤge zusammengebracht wurden, aus denen die Kirchen erhalten wurden, machte man am vorigen Freitag; wieder einen Versuch, den Einwohnern eine Kirchensteuer von Shilling auf das Pfund autzuerlegen; es wurde zu die sem Zweck ine Versatumlung einberufen, in der gegen 16, 006 Perjonen eeschienen. Der Versuch schlug jedoch fehl, denn es erhoben nur etwa 150 darunter ihre Haäͤnde zu Gunsten der Steuer. Man beschloß nun, am folgenden Tage zu einer soͤrmlichen Ab— stimmung zu schreiten, die jedoch, den Birminghamer Blattern zufolge, nicht anders ausfallen duͤrste. . Bie Rachricht von der Verweisung des Herrn Arthur O Connor aus Irland erweist sich als falsch,; Herr O Connor selbst widerspricht derselben in einem aus Cork vom 2ten d. da— irren Briefe, worin er versichert, daß er weder vom Herzöge vom Wellington, noch von irgend Jemand ein Schreiben erhal— ä hape, woducch ihm anbefshlen wärde, Irland i verlaffen; er habe übrigens, sagt er, als man ihm die Erlau niß ertheilt, sich nach Irland u begeben, um seine Privat, Angelegenheiten zu ordnen, sein Ehrenwort gegeben, daß er sich in keine politi⸗ schen Händel einlassen wolle, und werde e auch halten.

Sie Times vom Sten b. M. sagt in Bezug guf den von der Preußischen Staats, Zeitung (Nr. 327) mitgetheilten Aus⸗ zug eines vermeintlich in jenem Blatte gestand enen Artikels uber en Deutschen Zoll⸗Verband, daß sie diesen Artikel keinesweges ohlizirt habe, (Unsere Auelle in dieser Veziehung war , Rlacmeine Zeitung, welche jenen Aufsatz vollständig, ad nach derselben mehrere andere Deutsche Blatter, als aus

d. Times geschoͤpft, zuerst mitgetheilt)

1418 ] Die Dartforder Bank hat ihre Zahlungen einstellen muͤssen.

Die Morning Chronicle meldet: „Wir haben so eben einen Expressen von Falmouth erhalten. Die Zeit ist zu kurz, um alle Details unserer, von dem Dampfboot „Confiance,, wel—⸗ ches Lissabon am 2ten d. Nachmittags verließ, mitgebrachten Korrespondenz zu geben; der Haupt⸗-Inhalt derselben laͤßt sich jedoch in Folgendes zusammenfassen: Der 1. Dezember, ein großer Tag fuͤr die . Nation, indem es der Jah⸗ restag der Thronbesteigung des Hauses Braganza ist, wurde diesmal noch besonders wichtig und feierlich durch die Vermaͤh— lung der jungen Königin mit dem Herzoge von Leuchtenberg, welche durch Procuration vollzogen wurde, ein Ereigniß, welches man als den Schlußstein zu dem von dem verstorbenen Kaiser Dom Pedro begonnenen Werk betrachten kann, besenders da sich die einmuͤthigste Theilnahme. daran unter der Bevölkerung kundgab, wie man sie selten bei einer Begebenheit bemerkt hat, denn nicht nur die Kammern, sondern auch die Munizipalitaͤten und das Volk fuͤhlten die Noth⸗ wendigkelt, jeder Hoffnung irgend einer Faction ein Ende zu machen und die Vekfassung des Landes fest zu begruͤnden. Die Debatten über das Budget dauerten fort, und bei jeder einzel⸗ nen Abstimmung ergab sich eine Majoritäͤt zu Gunsten des Mi— nisteriums. Dat Land war ruhig, und die Berbesserungen schrit⸗ ten vor.“ Der Courier hat ebenfalls Korrespondenz.Nachrich— ten von Lissabon erhalten, behalt sich aber die Mittheilung der— selben vor und sagt nur: „Herr v. Bayard ist von seiner Mission an den Herzog von Leuchtenberg am 25sten v. M. mit Vollmach⸗ ten des Letzteren fuͤr den Herzog von Terceira, wodurch dieser befugt wurde, bei der Vermählung mit der Koͤnigin die Stelle des Prinzen zu vertreten, nach Lissabon zuruͤckgekehrt. Die Ver⸗ maͤhlung wurde demnach am 1sten d. mit großer Feierlichkeit voll⸗ zogen.“ Der Globe theilt ein Privat, Schreiben aus Lissabon vom 2. d. mit (s. Portugal) und will uͤberdies wissen, daß am 16. v. M. eine Portugiesische Korvette, mit dem Her— zog von Leuchtenberg an Bord, auf ihrer Fahrt von Italien nach Portugal bei Gibraltar vor Anker gegangen sey, was jedoch, wie auch aus den weiter unten mitgetheilten Nachrichten hervorgeht, wohl auf einem Irrthum berühen duͤrfte. Die Cortes waren am 25. v. M. von dem neuen Eatschluß des Ministeriums, die Vermaͤhlungs-Feier, statt am 20. d., schon am 1. stattfinden zu lassen, in Kenntniß zesetzt worden. Der General Sa da Ban— deira und der Graf Ficalho waren von Lissabon abgereist, Er— sterer in einer Portugiesischen Kriegs-Brigg, Letzterer, der be— reits in Falmouth angekommen ist, in einem Englischen Dampf⸗ boot, und sollen von London aus ihre Reise nach Muͤnchen zu dem Herzoge von Leuchtenberg gemeinschaftlich fortsetzen. Die Miguelistische Guerilla unter dem Kommando des Brigadiers Aloa, die sich in Algarbien gezeigt hatte, ist ganzlich vernichtet worden.

Der Courier berichtet unter seinen Boͤrsen-Nachrichten Folgendes: „Aus Madrid sind heute fruuͤh Briefe und Zei— tungen bis zum 30. November eingegangen. Bis dahin war noch keine offizielle Anzeige uͤber die Kontrahirung der neuen Spanischen Anleihe erschienen; in den bestunterrichteten Zirkeln glaubte man aber zuversichtlich und verkuͤndigte es fast als gewiß, daß die Vorschlaͤge der Herren Ardouin und Ricardo angenom— men werden wurden. Die naͤchsten Berichte werden also wahr— scheinlich das definitive Resultat bringen, und man sieht ihnen mit großer Erwartung entgegen.“ (Vergl. den Art. Madrid.)

Im heutigen Börfendericht der Times heißt es: „Auf dem Geldmarkt stockten heute die Geschaͤfte ganz, weil man der Dinge wartete, die da kommen sollten. Die Häupter der Fonds und der Waaren-Boͤrse wuͤnschten eine Vereinigung der gemaͤ— ßigteren Whigs und Tories in dem neu zu bildenden Ministe— rium, indem sie meinten, daß gerade dadurch jetzt die Geschaͤfte zum hoͤchsten Flor gebracht werden konnten. Nach Geld war weniger Frage, als in den vorhergehenden Tagen.“

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Aus dem Haag, 9. Dez. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich, so wie Höͤchstderen Toch⸗ ter, sind gestern Abend um 8 Uhr wohlbehalten hier wieder angekommen.

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Bruͤssel, 9. Dez. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Orleans, der bereits seit mehreren Tagen hier erwartet wurde, ist gestern Abends um 7 Uhr im Schlosse von Laeken einge— troffen.

Der Baron Diskan, der von der Belgischen Regierung nach England geschickt wurde, ist von dieser Mission zuruͤck⸗ gekehrt.

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Dresden, 6. Dez. Se. Köoͤnigl. Maj. und des Prinzen Mitregenten Koͤnigl. Hoheit haben die durch das Ableben des Hofraths Ebert erledigte Stelle eines Ober⸗Dibliothekars bei der hiesigen Koͤnigl. offentlichen Bibliothek dem Bibliothekar Konstantin Karl Falkenstein uͤbertragen und den Bibliothek Se— eretair Dr. Gustav Klemm zum Bibliothekar ernannt.

Munchen, g. Dez. Hiesige Blatter berichten; „We⸗ gen eingetretenen Unwohlseyns St. Majestaͤt des Koͤnigs wur— den gestern in der Fruͤhe das hohe Georgi⸗Ritterfest so wie die Akademie bei Hose abgesagt, Und auf Mittwoch den 10. De— zember verschoben. Nachrichten aus Wien zufolge, durften Se. Koͤnigl. Hoheit unser Durchlauchtigster Kronprinz noch langere Zeit daselbst verweilen.“

Munchen, 11. Dez. Se. Majestaäͤt der Koͤnig haben am 9g. Dezember Sr. Durchlaucht dem Herzog von Leuchtenberg zu seinem 2äasten Geburtstage den St. Hubertus-Orden uͤbersandt. Der Koͤnigl. Gesandte am Kaiserl. Russischen Hofe, Graf von Lerchenfeld, ruͤckte bei dem St. Georgi-Ordens-Ritterfeste zum Commandeur dieses Ordens vor.“ .

Der Koͤnigl. Griechische Hauptmann Schmoͤljl ist beauf— tragt worden, ein eigenes Corps fuͤr die Congreveschen Raketen zu organisiren; ein Theil desselben ist bereits in Muͤnchen an— geworben.

Stuttgart, 10. Dez Gestern Nachmittag ist Se. Ho— heit der Herzog Alexander von Wuͤrttemberg, Bruder Ihrer Majestät der Königin, wieder von hier abgereist.

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Neapel, 20. Nov. (Allg. Ztg.) Der so lang erwartete Gesandte des Franzosischen Hofes, General Sebastiant, ist nun schon seit einem Manate hier, und bis jetzt scheinen seine Be⸗ muͤhungen, eine Aenderung in den von dem Könige erst kuͤrzlich noch ausgesprochenen Gesinnungen zu bewirken, von keinem sonder⸗

lichen Erfolg gewesen zu seyn. Indessen spricht man neuerdings

wieder von der so oft angekuͤndigten Verbindung der P Marie von Frankreich mit dem Bruder des Koͤnigs. Man 1 sich sehr irren, wenn man glauben wollte, es seyen erson Ruͤcksichten, welche den jungen Fuͤrsten bis jetzt abgehalten dd seine Zustimmung zu dieser Heirath zu geben; er ist im Gum theil allen seinen Verwandten in wahrhafter Liebe zugeiss und spricht bei jeder Gelegenheit, namentlich von seiner Ln der Koͤnigin der Franzosen, mit der groͤßten Verehrung, ; was er einmal fuͤr gut und recht, und dem Wohl seinez 3 kes fuͤr zutraͤglich anerkannt hat, davon will er nicht wii. und sollte er diesem Prinzip auch die theuersten Bande he Bluts aufopfern. Man meint, durch eine engere Verbin n mit Frankreich koͤnnte der Damm, welchen hier die Liebe h Nation zu ihrem Souverain gegen die revolutionnairen sinnungen bildete, wo nicht zerstoͤrt, doch gefaͤhrdet ler den, und man hat die kaum vernarbten Wunden von 189 na nicht vergessen. Daß man das Gute ernstlich will, ag zeugt wieder ein Gesetz die Austrocknung der Sümpfe imm zen Koͤnigreiche und die Vortheile betreffend, welche man“ zu diesem Zwecke mitwirkenden Grund-Eigenthuͤmern zuxesh will, welches der Konig an seinem Namenstage, den 12. Jun 1835, zu erlassen gedenkt. Das Klima von Neapel nh dieses Fahr seinen alten Ruhm. Seit Anfang dieses Nimm ist das Thermometer von Réaumur nicht unter 170 üuͤber fallen, und laue Suͤdwinde erhalten die Temperatur fasl in waͤhrend zwischen 20 und 22 Grad Waͤrme. Diese schin Fruͤhlingstage locken jedoch nicht wie sonst die Fremden zu kn, senden nach dem reizenden Parthenope, die Gasthoͤfe sim m halb voll und man nennt his jetzt kaum zwei oder dre alt gezeichnete Russische und Englische Familien. Indessen tttrtz man im nächsten Monat eine großere Menge dieser resimn Zugvögel. Eine neue hier gebildete Gesellschaft unten in Namen Compagnia Edilizia, deren Zweck ist, zur Versthf, rung der Hauptstadt mitzuwirken, und an deren Spitze dit ch gezeichnetsten Architekten und Ingenieurs des Landes ihn erfreut sich großer Theilnahme. Im Theater S. Carlo, in unter der Leitung der neuen Entreprise mit einem ungenhhh lichen Luxus und Glanz von Decorationen und Kostuͤmes pin bezaubert aufs neue Madame Malibran ein enthusiaststz Publikum. Die letzten Ausgrabungen von Pompesi hila den Zweck, die Straße, welche vom Tempel der Fortuna zh Isis-Thore suͤhrt, ganz zu befreien. In dem sogenannten Hůh des Daͤdalus hat man herrliche Fresken entdeckt. Seit th ger Zeit werden auch die fruͤher so vernachlaͤssigten hertz Gegenden des alten Samniums die Thaͤler der Melsa ih der Orfenta, welche die Reize des suͤdlichen Himmels mit n ernsten Große der Schweiz vereinigen, und deren Anblich! interessantesten historischen Erinnerungen ins Gedaäͤchtniß in von wißbegterigen Fremden und Einheimischen haͤufig bestz und bald werden treffliche Kunststraßen in die entlegensten H des Koͤnigreichs fuͤhren.

Spanien.

Madrid, 30. Nov. Die Königin hat den Pardo nt nicht verlassen und man glaubt allgemein, daß sie vor dem neln Jahre nicht in die Stadt zuruͤckkommen werde. Das Mut rium scheint jetzt einiger als jemals und man spricht nicht meh von der Entlassung des Herren Moscoso. General (luder hat, wie man versichert, Herrn Martinez de la Rosa angtheigt, daß er am 5. oder 5 Dezember in Madrid eintreffen wunn= Die Nachricht von dem Eintritt des Herzogs von Welling

ins Ministerium machte anfaͤnglich einen sehr unangenehm Lhten g Die Depeschn 0 60 Rthlr.) geschaͤtzt wird. Der Graf Ficalho hat den Be—

Eindruck, der indeß nicht von Dauer war. welche Herr von Rayneval von seiner Regierung erhielt, hin die unsrige etwas beruhigt. Heute geht ein Courier n Paris ab, der, wie man vernimmt, den Kontrakt der zwistht unserer Regierung und dem Herrn Ardouin abgeschlsst nen Anleihe uͤberbringt. Dieser Banquier wird monahlt 314 Millionen Realen und nicht, wie man ann glaubte, 31 Millionen zahlen.

einem Englischen Kapitalisten zu 67 pCt. abgeschlossen sey. Mh indeß auch der Kontrahent seyn mag, so viel ist gewiß, deß n ersten Zahlungen nicht die Kassen des Staates fuͤllen wer denn es muͤssen 1) gemaͤß dem von Herrn Gonzalez Allende geschlossenen Kontrakt, 60 Mill. Realen an Rothschild, Y! Millionen, welche Ardouin vorgeschossen hat, und 3) 12 and Millionen, welche nach den Versicherungen der Minister bel h Diskussion uͤber das Finanz- Gesetz auch Herr Rothsch noch zum Theil zu fordern hat, zuruͤckgezahlt werden, Die e iter hatten, in Bezug auf die Anleihe, das Gerl verbreitet, daß das Banquierhaus, welches dieselbe negohlth seine Vorschlaͤge modificirt habe und daß die Regierung dec sehr unvortheilhafte Bedingungen einzugehen gezwungen wohh! sey. Wir konnen diese Geruͤchte widerlegen und thun dies n um so groͤßerem Vergnuͤgen, da wir die Quelle kennen, aus j sie gefloffen sind. Es hat weder vor noch nach den Ereigfssn in 'ne. eine Modification in den Bedingungen der Anh stattgefunden, und wir versichern mit Bestimmtheit, daß, bn ja eine Modification vorhanden ist, diese dem Lande nur sin Vortheil gereichen wird. . Aus Santander wird vom 28. November gemeldet, n die Negierung auf Verlangen des General Mina mehrer ziere, welche durch ihre Tepferkeit und ihre Ergebenheit suͤr 1 Thron Isabella's II. sich des Vertrauens wuͤrdig gemachh n dein Grade, welchen sie zur Zeit der Constitution bekleidehn unter den Befehl Mina's gestellt hat. Es sind der 3m Sancho, die Obersten Savano und Orvilla. Letzterer 99. fũr seine tapfere Vertheidigung des Trocadero den Nang als oon, Der Englische Globe enthaͤlt folgende Nachrichten ö Madrid vom 30. November: „Von den Anleihe, Vr schh scheint bis jetzt noch keiner die definitive Bestaͤtigung der Nenn erhalten zu haben, wiewohl der Kommissions⸗Bericht dem ⸗. gierungsrath die Annahme des Ardouinschen Anerbietens ei len hat. Die von Herrn Bertrand de Lys gemachten Vors ; wuͤrden wahrscheinlich den Vorzug erhalten haben, ben im Stande gewesen waͤre, ,, Buͤrgschaften datss ten, und Einige glauben, der Regierungsrath zögere ö deshalb noch mit der Annahme irgend eines s ges, weil er Herrn Bertrand de Lys in Stand sekze t, len, sich bei den Londoner und Pariser Kapitalisten nach ö. stand umzusehen. Seit dem 20sten sind der Regierung n ö neue Vorschlaͤge eingereicht worden, einer von Herrn Lees e der andere von Herrn Michelles. Der Letztere erbietet lh, cn Regierung 2 Monate hinter einander 35 Mill. Nealen vor, ölen und dann die Obligationen zu J pCt. Kommisstons“ e g und zu einem Minimum, der Regierung zum Vortheil, m kaufen. Die Nachrichten uͤber den innern Zustand des pn lauten im Ganzen guͤnstig suͤr die Sache der Königin.

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Obgleich diese Angaben föts fiziell sind, so hat doch die Zoͤgerung der Regierung, sie belmm zu machen, zu dem Geruͤchte Aulaß gegeben, daß die Anleihen

. Maßregel irgend einer Art gegen die bestehende Spanische nzierung ergreifen werde.“

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Der Globe enthält ein Privat-Schreiben aus Lissabon m?. 2 worin es im Wesentlichen heißt: „Die Vermaͤh— ng der Königin durch Procuration wurde gestern mit dem groͤß⸗ Pomp gefeiert. Die Koͤnigin wurde von allen Klassen mit em Enthusiasmus empfangen, wie er selbst ihrem Vater nie—⸗ etz zu Theil geworden ist. Kanonen-Salven ven den Batte— een und Kriegsschiffen, das Lauten der Glocken und die kriege— sche Musik mehrerer Truppen Corps, welche sich vom Palast Ne⸗ ssdades bis zur Kathedrale in Parade aufstellten, verkuͤndigten Feier des Tages. Um 11 Uhr bewegte sich eine sabsehbare Linie theils sehr eleganter, theils sehr antiker Equi⸗ gen nach dem oͤstlichen Stadttheile. Die vornehme Welt bei— blei Geschlechts war in hoͤchster Galla. Der Wagen der Koͤ⸗ gin, dem Kavalleristen in Staats Uniform ohne Kopfbedeckung anritten, wurde von acht schoͤnen Englischen Pferden gezogen, E aufs reichste ausgeschmuͤckt waren und Federbuͤsche von blauen 1 weißen Straußfedern trugen. Dle Vorreiter und Kutscher Bren in Scharlach und Gold gekleidet. Der Wagen war von rmöistnrother Farbe und oben mit einer goldenen Krone verse— „Ihre Majestaͤt war in weißer Seide gekleidet und trug Diadem von Diamanten, und Kränze von Smaragden im zar. Sie war sehr heiter. Von allen Balkons und Fenstern, g sie voruͤber fuhr, wurden Blumen auf ihren Wagen herab— worfen. Die Seiten der Häuser waren mit seidenen ppichen von allen Farben des Negenbogens behaͤngt, Damen wehten mit den Tuͤchern, alle Huͤte flogen in die Luft d das Viva⸗Rufen war in der That betäaͤubend. Zwei Hof— men saßen bei der Königin im Wagen. Der Marquis von anta Iria fuhr als ihr Kammerherr in einem von acht Pfer— gezogenen Staatswagen vorauf. Das Lancier⸗Regiment der nizin und das 10te Dragoner-Regiment ritten vor und hinter Koͤnigl. Staatswagen. Da man den Herzog von Terceira in vor der Ceremonie in gewöhnlichen Kleidern hatte reiten hen, so verbreitete sich das Gerücht, daß nicht er, sondern der jatguis von Santa Iria die Stelle des Braͤutigams vertreten rde. Allein dies war ein Irrthum; der Herzos wohnt nahe bei Kathedrale und kleidete sich mit fast theatralischer Schnelligkeit um. er Patriarch vollzog die Ceremonte mit wahrhaft Koͤniglicher jd imposanter Feierlichkeit und erst um vier Uhr Nachmittags hrte der Zug in derselben Ordnung zuruͤck und die Koͤnigin rde wieder mit allen Beweisen der Liebe von den Bewoh— in Lissabons empfangen. Am Abend waren die Stadt und Schiffe glaͤnzend erleuchtet. Das Theater von San Carlos r zum Erdruͤcken voll, obgleich Ihre Majestaͤt es nicht mit ihrer egenwart beehrte, wie wohl Viele geglaubt haben moͤgen. Waͤhrend ganzen Nacht spielten Musit⸗-Corps des Militairs auf den Stra—⸗ und Plaͤtzen. Die Koͤnigin hat dem Herrn Bayard, welcher den se⸗Kontrakt aug Munchen und die Vollmacht zur Procuration den n von Terceira uͤberbrachte, eine Dose mit Bril— eschenkt, deren Werth auf 30 Contos de Reis (ungefahr

fl erhalten, sich von London nach Muͤnchen zu begeben, um n Herzog von Leuchtenberg hierher zu begleiten. Man glaubt,

Marschall Solignae werde im Gefolge des Prinzen nach Lis⸗— jon kommen. Morgen ist große Cour bei Ihrer 33. im Pa⸗ f Ajuda, um die Gluͤckwuͤnsche des Hofes und der oͤffentlichen ehörden entgegen zu nehmen.“

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Konstantinopel, 18. Nov. Man hatte gehofft, daß hrien beruhigt und die Aufregung gedaͤmpft sey; allein nach neuesten Berichten ist es vielmehr groöͤßtentheils in einem surrectionnellen Zustande. In der ersten Halfte des verflosse⸗ n Monats brach ein Aufstand in Haleb aus, wo die täglichen inrichtungen die Erbitterung des Volkes aufs Hoͤchste gestei⸗ t hatten; er ward nach einigen blutigen Auftritten unter— ückt, worauf dann die Zahl der Hinrichtüngen sich verdoppelte. ist zur nämlichen Zeit hrach ein Aufruhr zu Beirut aus, der mit Muͤhe gedaͤmpft werden konnte, und den Aegyptiern h Leute kostets. Einige Tage spaͤter erhob sich die ganze Be— lterung des Kesroan eines Seitenzweigs des Antilibanon), d drohte, den Arabischen Truppen ihre Tommunicationen ab— schneiden, was auch geschehen wäre, wenn nicht der Emir der rusen, den Letztern zu Hülfe eilend, die auf mehreren Punkten gonnenen Gefechte zu Gunsten der Aegyptier entschieden haͤtte. sst dafuͤr von Ibrahim Pascha belohnt, und mit Bewachung ser Gegend beauftragt worden, die noch keinesweges beruhigt sondern den Kampf, wenn gleich mit geschwaͤchten Kraͤften, stsßt. Die Aegyptier, mit dem Corps der Drufen unter den efchlen des Emirs, waren ungefähr 14, 000 Mann stark, sind kr seitdem um 5000 Mann vermehrt worden. Auf die erste achricht von diesen Vorfaͤllen hat Reschid Pascha far zweck⸗ nich erachtet, seine Armee an den Graͤnzen von Adana zu nlentriren und Anstalten zu tressen, die auf einen baldigen sbruch der Feindseligkeiten schließen ließen. Dies war es hn, was hier zu dem Geruͤchte Anlaß gab, daß er die Graͤnzen herschritten, und Ibrahim, der seinerseits auch geruͤstet war, ange— sifen habe. Dies war nicht der Fall, aber beide Heere stehen sich genuͤber, und koͤnnen jede Stunde handgemein werden, besonders inn es den Aegyptiern nicht gelingen sollte, den immer mehr um g greifenden Geist des Widerstandes in Syrien zu unterdruͤcken. in lann das Unbehagen ermessen, welches hier herrscht, und die Be⸗ tpnisse, die man neuerdings wegen Erhaltung des Friedens hegt. Die herschiffungen von Truppen nach Asien werden auch wieder thaͤ— ger betrieben, und es soll schleunig ein foͤrmlicher Courier— hel von Skutari aus nach dem Hauptquartier Reschid Pa— eingeht werden, damit der Sultan genau und schnell ö em Nachricht erhalte. Auch spricht man von Ausruͤstung ö Kriegsschiffe, um nach Smyrna zu segeln und die . bewachen, vor welchen man Aegyptische Schiffe wahr— ü i. haben will. Von Franzoͤsischer Seite ist Mehmed än wn worden, sein Betragen gegen den Sultan zu äͤn— n ö. Bedruͤckungen in Syrien einzustellen; es scheint aber, 1 Ke stelungen des Franzoͤsischen Konsuls in Alexandrien in erf g! n, geblieben sind, da die Syrier vor wie nach grau— ch werden, und Ibrahim Pascha eine drohende Stellung . genommen hat. Mehmed Ali soll sein Vorhaben, ngig zu erklaͤren, keines wegs aufgegeben haben. Wir

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stehen also auf demselben Punkte, wie vor einigen Monaten, und es wird von den Ereignissen in Syrien und dem Willen der großen Europaͤischen Mächte abhaͤngen, ob der Orient noch lange in diesem Zustande der unerträglichsten Spannung blei— ben, oder ob das Kriegsgluͤck uͤber den Sultan und Mehmed entscheiden soll. Letzteres ist nicht wahrscheinlich, da dem ge— sammten Europa zu viel daran gelegen seyn muß, jede Katastro— phe im Oriente zu vermeiden, die leicht den allgemeinen Frie⸗ den stoͤren koͤnte. Inzwischen stehen wir auf einem Vulkane, und wissen heute nicht, was morgen geschieht. Die Pest hat hier nachgelassen, herrscht aber in vielen Gegenden Asiens mit großer Heftigkeit. Auch bei Ibrahims Truppen haben Pestfaͤlle stattgefunden, was in diesem Augenblicke ihr gefaͤhrlichster Feind werden kann. Ibrahim hat Alles angewendet, um den Gesund— heitszustand seiner Armee zu sichern, allein dies mochte jetzt schwer werden, da er sie konzentrirt halten muß. Das von Smyrna angekommene Tuͤrkische Dampfschiff wird heute dahin zuruͤcksegeln, und den Oesterreichischen Konsul, Herrn Laurin, uͤberfuͤhren.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗ↄPFork, 19. Nov. Das Resultat der Wahlen zu dem bevorstehenden Kongreß hat eine Masjorität fuͤr den Prä— sidenten Jackson ergeben. Der Secretair des Schatzes hat an die Zoll-Einnehmer und an Alle, die öoͤffentliche Gelder einzukas⸗ siren haben, ein Cirkular erlassen, worin er sie anweist, nicht laͤnger die Obligationen der Zweigbanken der Bank der Verei—⸗ nigten Staaten anzunehmen.

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Amerikanische Blätter melden aus Vera Cruz vom 5. Oktober, daß Santana das Ministerium provisorisch ernannt und dem Herrn Lombardo das Departement der inneren und äaͤußeren Angelegenheiten, dem Herrn Lebriji das Finanz-Mini— sterium, Herrn Mors das Mäinisterium des Krieges und der Marine und Herrn Portugal das des Kultus uͤbertragen. Herr Alaman, welcher unter Bustamente's Verwaltung Premier-Mi⸗ nister war, und, obgleich von Santana verbannt, sich heimlich im Lande aufhielt, steht jetzt an der Spitze der Camarilla und man erwartet, ihn bald wieder als Premier-Minister zu sehen. In den politischen Cirkeln der Hauptstadt wollte man wissen, daß Santana eine diplomatische Note an den Praͤsidenten der Vereinigten Staaten erlassen habe, worin er ihn von den neue— sten Ereignissen und Veraͤnderungen in der Republik in Kennt— niß setzt, sich uͤber einige seiner Maßregeln rechtfertigt und den Wunsch ausspricht, die freundschaftlichen Verhaͤltnisse zwischen beiden Republiken noch mehr zu befestigen. In einer 6 Note soll er ernstlich auf die endliche Erledigung der schon so lange schwebenden Streitigkeiten uͤber die Gränze beider Repu— bliken in dem Gebiete von Texas gedrungen haben.

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Aus Rio Janeiro vom 14. Oktober wird gemeldet, daß die Session der General-Versammlung am 1. Oktober ge— schlossen worden ist, ohne daß dieselbe einen Beschluß uͤber die so noͤthige Verbesserung des Muͤnzfußes gefaßt habe. Die Nachrichten aus den Provinzen sind zufriedenstellend. Die Zei— tungen enthalten eine Menge Dekrete, Beschluͤsse u. s. w. fuͤr

die verschiedenen Departements, die jedoch nur von lokalem In— teresse sind.

Vereinigte Staaten vom La Plata.

In Englischen Blättern wird aus Buenos-Ayres vom 14. September noch Folgendes berichtet: „Zeitungen aus Montevideo zufolge, hat die Regentschaft von Brasilien dem Präsidenten von Rio Grande die bestimmten Befehle uͤbersandt, daß er den General Lavalleja und seine Anhaͤnger noͤthigen solle, in einer bestimmten Zeit das Land zu verlassen, und ihn, wenn er sich widersetze, zu verhaften. Wer von ihnen in Brasilien zu bleiben wuͤnscht, darf sich nur in Rio Janeiro, Bahia und Pernambuco oder in der unmittelbaren Naͤhe dieser Staͤdte aufhalten. Die hiesige Regierung hat eine Antwort auf die Note erhalten, worin sie die Republik Peru von der Absicht des Madrider Hofes, die neuen Republiken in Suͤd Amerika in Mo— narchieen umzuwandeln, in Kenntniß setzt. Die Regierung von Peru spricht in der Antwort ihren festen Entschluß aus, nur solchen Vorschlaͤgen des Kabinets von Madrid, die sich auf An— e , der neuen Staaten als Republiken beziehen, Gehoͤr zu geben.“

8 nan sd.

Berlin, 15. Dez. Es sind nunmehr drei Jahre verflos= sen, daß Se. Maj. der Konig durch das Statut vom 26. Nov. 1831 die Huͤlfskasse fuͤr die Provinz Westphalen ins Leben treten ließen. Aus einer unlängst erschienenen Bekanntmachung der Direction uͤber die seitherige Wirksamkeit dieses Instituts, das durch die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 4. August d. J. auf Antrag des vierten Westphaͤlischen Provinzial-Landtages eine erweiterte Bestimmung erhalten hat, entnehmen wir Folgendes: Am 5. Januar 1832 wurde die Direction mit einem Stamm⸗— Kapitale von 325,828 Rthlr. 9 Sgr. 3 Pf. installirt. Von dieser Summe, mit Inbegriff der seitdem aufgekommenen Zinsen, sind bis zum 1. Nov. d. J. verwendet worden: 1) Zu Darle— hen an Gemeinden 171,770 Rthlr. 2) Zu Darlehen an Priva— ten zu Uebermachungen und Abloͤsung von Real-Lasten 28,723 Rthlr. 3) Zur Befoͤrderung von Gewerbe- und Fabrik, Anlagen 28,250 Rihlr. 4) An Unterstaͤtzungen fuͤr gemeinnuͤtzliche Institute und Anlagen durch den dritten und vierten Provinzial- Landtag 18,950 Rthlr. 5) An Verwaltungs— Kosten und extraordinairen Zahlungen 2605 Rthlr. Es bleiben beiläufig noch auszuleihen 99,979 Rihlr. Verluste an Kapital oder Zinsen sind bisher gluͤcklich vermieden worden. Aus den vorstehenden Angaben ergiebt sich, daß vorzuͤglich die Gemeinden das Institut der Provinzial-Huͤlfskasse benutzt haben, um sich entweder die noͤthigen Mittel zu neuen Anlagen zu verschaffen, oder um ihren Schuldenstand zu vermindern und mit der Zeit gaͤnzlich zu tilgen. Die Darlehen zur Abloͤsung von Real -Lasten fanden in der noch nicht zur volligen Ausfuͤhrung gediehenen Gesetzgebung uͤber diesen wichtigen Gegenstand ein Hinderniß; dagegen haben sie mehreren Gewerbe und Fabrik-⸗Anlagen einen erfreulichen Schwung gegeben. Durch die dem Institute durch die obgedachte Allerhöchste Kabinets-Ordre beigelegte Befugniß zur Uebernahme von 50,9090 Rthlr. aus den Sparkassen der Provinz wird es demselben moͤglich, seine Wirksamkeit kuͤnftig noch bedeutend zu erweitern. Allgemein anerkannt ist der Nutzen, den die Sparkassen sowohl in moralischer als 5konomischer Hinsicht gewähren; sie geben der geringeren Klasse eine Gelegenheit, auch kleine Ersparnisse nutzbar anzu—

legen und sie so der Gefahr leichtsinniger Verwendung zu ent—

ruͤcken. Ein bedeutendes Hinderniß wohlthäͤtigen Wirkens fan⸗

den indessen bisher die Sparkassen selbst in der Schwierigkeit, ihre Baarschaften zu angemessenen Zinsen unterzubringen, indem

die hypothekarische Anlegung den Uebelstand bietet, daß bei einer

solchen die Ruͤckzahlung, wenn sie noͤthig wird, nicht rasch genug

bewirkt werden kann. Um nun diese Verlegenheit abzuwenden,

wird die Provinzial⸗Huͤlfskasse vom 1. Januar k. J. ab einer

jeden von dem Ober-Präsidium genehmigten Sparkasse, die sich

deshalb an dieselbe wendet, eine um n. bezeichnen, bis zu wel⸗

cher sie Gelder ohne vorherige Anfrage einsenden und rentbar machen kann. Der einzusendende Betrag muß indessen min⸗ destens aus 50 Rthlr. bestehen. Die Verzinsung betraͤgt 3 pCt. und die Ruͤckzahlung erfolgt immer spaͤtestens 14 Tage, nachdem solche von der betreffenden Sparkasse verlangt worden.

Die Verwaltung des Kurmaͤrkischen Land-Armenwesens hat im Jahre 1833 folgende Haupt⸗Resultate geliefert: In dem Land ⸗Armenhause zu Straußhberg befanden sich am Schlusse des Jahres 1832 uͤberhaupt 475 Individuen; im verflossenen Jahre wurden eingeliefert 1176, in Summa 1651. Die Zahl der Ge⸗ storbenen, Entwichenen, nach ihren Angehoͤrigkeits⸗Orten Entlas⸗ senen, als Ausländer uͤber die Graͤnze Gewiesenen, in Dienst Untergebrachten oder nach anderen Anstalten Translocirten be— trug 1221, so daß am Schlusse des Jahres 1833 noch 430 im Hause verblieben, namlich 258 Männer, à8 Weiber und 124 Kinder. In dem Land⸗Armenhause zu Wittstock befanden sich am Schlusse des v. J. 153, und in dem dortigen Provinzial⸗ Invalidenhause 192, endlich in der Land⸗Irren⸗Anstalt zu Neu⸗ Ruppin 130 Individuen. ie Unterhaltungekosten fuͤr Verpfle⸗ gung und Bekleidung, einschließlich der allgemeinen Administrations⸗ Kosten, betrugen im Jahre 1833 fuͤr die Anstalt in Straußberg 27,205, in Wittstock 8546, und in Neu⸗Ruppin 9782, in Summa also 45,527 Rthlr., d. i. im Allgemeinen etwa 3600 Rthlr. we⸗ niger als im Jahre 1832. Der Abschluß des Vermoͤgens-Zu⸗ standes des Kurmaͤrkischen Land⸗Armen⸗Fonds ergab am 1. Januar d. J. einen Bestand von 13,482 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf.

Die Ausgrabungen, welche vor kurzem im Weilerbusch bei Fließem, im Kreise Bittburg des Regierungs-Bezirks Trier, vorgenommen worden sind, haben eine interessante Aus— beute geliefert. Beide Fluͤgel des dort aufgegrabenen Gebaͤudes sind jetzt nach deren Außenmauern vom Schutt befreit. Sie laufen nach der vorderen Seite in halbrunde Thuͤrme aus, von denen jeder mit drei 6 Fuß breiten und 8 Fuß dicken Wider— lagern gestuͤtzt ist. Das Innere derselben ist noch nicht aufge— raͤumt. Außer einigen Säͤulenschaften, einem wohlgearbeiteten Kapital Korinthischer Ordnung, einem weiblichen Kopfe (sammt, lich von weißem Sandstein) und einem kleinen gut erhaltenen kuͤnstlich gearbeiteten Schluͤssel⸗Ringe von Bronce, erregt beson⸗ ders eine Bilder⸗Gruppe aus Muschelkalk Aufmer ksamkeit. Das Ganze stellt eine Saͤule dar, um welche mehrere Darstellungen in erhabener Arbeit angebracht sind. Auf der einen Seite be— findet sich ein von Blaͤttern und Blumen bedeckter Baum; die andere Seite ist verstuͤmmelt. An der einen Wendung ist eine Venus bemerklich, welcher der rechte Arm fehlt, an der andern Wendung steht dem Anscheine nach ein Apollo, jedoch ebenfalls verstuͤmmelt. Mehrere daneben gefundene Bruchstuͤcke scheinen diesem Torso anzugehoͤren. Uebrigens sind bisher keine Inschrif— ten bemerkt worden. Die Nachgrabungen werden im erweiter⸗ ten Umfange und unter Leitung sachkundiger Personen fort—

esetzt. ; . Von der (nach Nr. 363 der St. Z.) am gten d. M. bei ei⸗ nem Brande in der Gartenstraße hierselbst verungluͤckten Fami⸗ lie sind nach einander bereits die 3sährige Tochter und die Mut— ter an den Folgen der erlittenen Verletzungen mit Tode abge— gangen.

Meteorologische Beobachtung.

18332. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 13. Dezbr. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 3 3, Par. a8, Par. 8I3, 7 Par Quellwärme 8,99 R. Luftwaͤrme 4. 0,20 R. - 1,09 R - 1,19 R. glußwarme 1ů*0 R Thaupunkt 0, 9 R. O, R. O, 20 R. ö. ;

Dunstsaͤttg. 91 pCt. 87 pCt. 89 pCt. Bodenwarme 3,9 R. rr. . . . . Ausdünst. C, o 7 Rh. Bolkenzug W Pꝛiederschlag o,o os Rh.

Berliner Börse.

Den 15. Dezember 1834. Aut. Fonds- und Geld- Gours-Pettel. (Ereczg /a. Cocur-]

. . D D, re, erer. . St. Schuld · Sch. 2 1099 6 90ę Oatpr. Pfandbr. A 100 l'r. Eugl. Obl. 30. 96 955 Homm. do. X 106 HPräm. Sch. d. Seeh. 6075 607 Kur- u. Neum. 40. à 1067 i106. Kurm. Obl. m. l. C. 993 99 Schlesische do. io Veum. lut. Sch. do. A 993 Rkst. C. d. E. i. X. 735 73 kerl. Stadt · Obi. 990 L. Sch. d. K- u-N. 732 733 Königsh. do. 2 kEihbing. do. 2 Holl. vollw. Duk. 174 Danz. do. im Th. 377 374 Neno do. 18 Wentpr. Elnndbr. A 1014 kEriedriehbsd'or.. 13 13 Grolahz. Ron. do. A 1025 102 IDisconto ..... . 3 *

Auswärtige Börs sn.

8

Amsterdam, 10 Derember.

Niederl. wirkl. Schuld Sa,. 53 do. 99. Ausg. Schuld 1*1. Kanz-Bill. 285 AHS Amort. 921. 333 7833. Russ. 88. Oesterr. 8j. Hreuss. Präm. -Scheine 1073. do. Az Ank —. Span. S3 A4. 33 27, *.

. Ant werpen, 9 Dezember.

Span. 53 Mr. 33 27. Guebhard 3. Zingi. 183. Carter a03.

do. Coup. 253. Nesp. Bel. N74 Oesterr 1017. Bras. London, 9. Bezember.

Cons. 35 pr. compt. 92z. Cortes 5a3. Holl. 213 S1. 55 99. ort. Ss. Eugl. Russ. 1963. Columb. 31. Mex. àIl. Beg. 8. Griech. —. Bras. 789. Oesterr. —.

St. Fetersburg, 5. Dezember.

London 3 Mt. 195. Hamburg 3 Mt. 99 Amst. 3 Mt. 334.

Paris 1113. Silber-Rubel 359. Silber-Inser. Ser. III. u. IV. —. Wien, 10. Dezember.

53 Met. 993. A8 9053. Bank- Actien 1271. Neue Anleihe v.

is31 S0.