1834 / 351 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Im heutigen Börsen⸗Bericht der Times heißt es: „Die Consols hielten sich heute nicht so fest als gestern, weil das, ob⸗ gleich unsichere, Geruͤcht verbreitet war, daß die Bildung des neuen Miistertums Schwierigkeiten mache. Man glaubte im Allgemeinen, daß der Geldmangel nicht mehr lange anhalten würde; dies haͤngt jedoch davon ab, wie die Abrechnung am aus— wärtigen Markte in der naͤchsten Woche ablaufen wird. Die Kontrahenten der Spanischen Anleihe muͤssen sich in einer sehr schwierigen Lage befinden, es sey denn, daß sie sich ausbedungen hätten, an nichts gebunden zu seyn, falls der Kontrakt bei Spaniens Englischen Gläubigern keinen Beifall faͤnde. Sie sollen einige der Lon— doner Kapitalisten um Rath befragt haben, wie sie sich zu ver— halten haͤtten; es scheint aber keine Aussicht vorhanden zu seyn, daß der Ausschuß der Fonds-Boͤrse auf ihre Meinuna eingehen durfte, und man sieht einen Versammlung der Cortes⸗Glaäubiger und der Annahme scharfer Beschluͤsse gegen die neue Spanische Anleihe entgegen, obgleich auch einige Vorschlaͤge zur Einschla— gung eines Mittelweges gemacht worden sind.“

Der Courier sagt: „Die aus Madrid vom 2. d. hier eingegangenen Nachrichten bestaͤtigen es, daß die Anleihe defini— To dem Herrn Ardouin zugeschlagen worden ist, doch sind die Täaingungen noch nicht genau und deutlich angegeben. Es ging an Mödrid wieder das Geruͤcht, daß Herr Martinez de la Rosa En Wagriff stehe, seine Entlassung zu nehmen; als sein Nach e ner wurde Herr Rivera Hertara genannt. Madrid war ru— Fe; bei Hofe und unter der Bevölkerung schoöͤpfte man in Folge Fer Wendung, welche die Angelegenheiten im Norden genommen aden, neuen Muth und neue Hoffnungen.“

Aus Westtindien lauten die Nachrichten von manchen Ko— toönieen noch immer beunruhigend. Der Entschluß der Neger auf Jamaika, der bereits erwähnt worden, daß sie während der zu ihrer freien Verfuͤgung gestellten Zeit auch nicht fuͤr Geld erbeiten wollen, hat Herrn Barclay in der Kolonial-Versamm⸗ lung zu dem Antrage veranlaßt, die Neger durch ein Gesetz auch während der freien Zeit zur Arbeit gegen Lohn zu zwin— gen. Diesen Vorschlag motivirte der Antragsteller dadurch, daß er behauptete, der Zucker- und Gewuͤrz-Bau wuͤrde ganz un— möglich seyn and die Kolonie also ruinirt werden, wenn die Arbeiter den Pflanzern nicht jederzeit zur Disposition staͤnden.

Die Madras-Zeitungen vom 14. Juni melden, daß Herr Macaulay, der zum Mitgliede des hoͤchsten Raths von Is dien bestimmt ist, dort angekommen und mit einer Salve ron Kanonenschuͤssen empfangen worden sey. Der in Se— rampore verstorbene Dr. W. Carey war anfaͤnglich nur ein ar— mer Schuhmacher-SGeselle, widmete sich aber bald dem Beruf eines Baptisten⸗-Predigers und studirte die orientalischen Spra— chen mit solchem Erfolge, daß er 1793 als Missionair nach Ben— galen gesandt wurde. Auch seine Uebersetzungen des Ramasana nd anderer Schriften aus dem Sanskrit haben ihm einen Na— men erworben.

Zeitungen aus Singapore vom 2. Juli melden die gaänz— liche Niederlage des in Tochinchina eingefallenen Siamesischen Heeres; es war bei der Stadt Saigno geschlagen worsen. Aus Cochinchina hatte man die Missionaire und christlichen Untertha— nen des Koͤnigs fortgeschickt, weil man sie verdächtigte, daß sie das Ansehen desselben zu untergraben gestrebt hatten. Mehrere dieser Verbannten waren in Singapore angekommen.

Den letzten Nachrichten zufolge, die aus Persien hier ein⸗ „ergangen sind, war der alte Schach dem Tode nahe. (Sein wirklich erfolgtes Ableben haben wir bereits aus St. Peters— burger Zeitungen gemeldet.“ Man erwartete daher jeden Au— genblick den Beginn eines Erbfolge⸗Kriegs zwischen dem Sohne des Abbas Mirsa und den Bruͤdern des Letzteren. Was dem Ersteren, wie man glaubte, besonders zum Nachtheil gereichen durfte, ist die Entlassung fast aller Truppen, welche sein Vater mit vieler Anstrenung durch Europaͤische Offiziere hatte orga— nistren lassen. Der Englische Oberst Pasmore befand sich mit seinem Detaschement noch immer ohne Beschaͤftigung in Te— heran.

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Ans dem Haag, 13. Dez. Die zweite Kammer der Ge— neral-Staaten hat den Vorschlag, das Gesetz wegen Dampfung pelitischer Umtriebe auf ein Jahr zu verlaͤngern, gestern mit 40 gegen 5 Stimmen angenommen und sich darauf auf unbestimmte Zeit vertagt.

Belgien.

Bruͤssel, 12. Dez. Gestern war im Koͤnigl. Palaste gro— Fes Diner, bei welchem auch Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog ven Orleans zugegen war.

Der König wird an seinem Geburtstage (16. Dez.) wie— der eine Vertheilung des neugestifteten eisernen Kreuzes vorneh— men, und zwar, so heißt es in hiesigen Blattern, sollen alle diejenigen Mitglieder des ehemaligen National⸗-Kongresses damit dekorirt werden, die fuͤr die Russchlteßung des Hauses Nassau gestimmt.

Der General Merckr hat bei der Repraͤsentanten-Kammer eine Bittschrift eingereicht, in der er auf Abschaffung des Mi— litair⸗Ober⸗Gerichtshofes, als eines verfassungswidrtgen, unnuͤtzen und beim Heere nicht beliebten Instituis, anträͤgt.

Deutsch land.

Fiel, 14. Dez. Dem hitsigen Korrespondenzblatte usolge, wird der ruͤhmlichst bekannte Professor der Theologie, 6. Twesten, zu Ostern von hier nach Berlin abgehen.

Munchen, 12. Dez. Die von hiesigen Blattern gegebene

Nachricht, daß im nächsten Jahre wieder eine Indu strie-Au s— stellung statifinden werde ist ungegruͤndet, dagegen bestaͤtigt sich das Heruͤcht, daß die Staatt, Regierung zu Hebung dez nie— dern Zustondes, auf dem sich viele Gewerbe in Bayern noch be— finden, durchgreifende Maßregeln treffen wolle und unter Ande— rem Gewerbs-Untersuchungen zu veranstalten, und zu die— sem Behufe aus jedem Kreise und jedem Industrie-Zweige, der noch gegen jene des Auslandes zuruͤcksteht, die geeigneten Män—⸗ ner demnächst einzuberufen und gruͤndlich zu vernehmen beab— si htige. . In der Nacht vom 8. auf den . Dezember sind in Lan— aenzenn an 20 Gebaͤube abgebrannt. Das Feuer soll dem Post⸗ haufe gegenuͤber bei einem Baͤcker ausgebrochen seyn. Mehrere 100 Centner Hopfen wurden ein Raub der Flammen. Verun— *ckt ist, dem Vernehmen nach, Niemand.

Stuttgart, 12. Des. Den Mitgliedern der Kommission err zioeiten Kammer fur Gegenstaͤnde der Verwaltung ist, wie sir vernehmen, die Einladung zugegangen, sich so einzufinden, daß am 5. Januar 1835 die erste Kommissions-Sitzung gehalten werden kznne. Der Synod der evangelischen Kirche hat ge— tern seine diessaͤhrige Sitzung geschlossen.

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Wiesbaden, 13. Dez. Se. Durchl. der Herzog haben Hoͤchstihren Minister-Residenten am Konig, Niederlaͤndischen und Koͤnigl. Bayerischen Hofe, Geheimen Legations-Rath von Roͤntagen, mit Beibehaltung seiner bisherigen Dienst-Functionen, zum Bundestags⸗Gesandten ernannt.

Das heutige Verordnungsblatt enthaͤlt ein landesherrliches Edikt vom 19ten d. uͤber die, mit Zustimmung und Bewilligung der Landstände beschlossene Erhebung zweier Simpeln direkter Steuern zur Deckung des vorläufigen Bedarfs der Landessteuer— Kasse fuͤr das Jahr 1835. Demnach soll ein Simplum Grund-, Gebaͤude⸗ und Gewerb⸗Steuer am 15. Januar und das andere am 15. Maͤrz 1835 erhoben werden.

He st erreich.

Wien, 13. Dez. Der Domherr, Praͤses der theologischen Fakultät und Professor der Dogmatik, Joseph Pletz, ist fuͤr das bevorstehende Universitaͤts-Jahr zum Rektor Magnificus der hiesigen Hochschule erwählt und in uͤblicher Weise proklamirt worden.

Zum Andenken Goethe's und Beethovens hat hier am 8. d. M. im Saale der Gesellschaft der Musik-Freunde eine musika⸗ lisch⸗deklamatorische Auffuͤhrung stattgefunden, welche auf hohes Verlangen am 16. d. M. wiederholt wird.

Schwei z.

Bern, 7. Dezember. Herr Kasthofer hat seinen bekannten Antrag wirklich noch nicht ganz aufgegeben, sondern gedenkt, ihn unter einer andern Form nochmals vor den großen Rath zu bringen. Was aber dieser Antrag noch bezwecken soll, nachdem der Regierungsrath das bekannte Memorandum nach Paris und Wien erlassen hat, wird Niemand begreifen, der nicht den in Bern herrschenden Hang zur Inconsequenz mit in Rechnung bringt. Doch sollte man glauben, des Schwankens waͤre endlich genug. Freilich ist dabei zu bedenken, daß das Memorandum nur von dem Regierungsrathe und nicht von dem großen Rathe aus— gegangen ist, was einen wohl zu beachtenden Unterschied macht. So lange letzterer, als die oberste Landes⸗-Behoͤrde, welcher der Regierungsrath durchaus untergeordnet ist, sich noch nicht oͤf⸗ fentlich fuͤr das in dem Meinorandum angegebene System ausgesprochen hat, und dieses ist bis jetzt nicht geschehen, so lange kann man auch noch nicht sagen, daß von der Republik Bern als Staatskörper das Memorandum ausgegangen sey. Dasselbe ist von hem Schultheiß in dem großen Rath nur an— gekuͤndigt gewesen, dagegen von dem Regierungsrath redigirt und abgesandt, ist daher nur als der Schritt einer Verwaltungs—⸗ Behoͤrde zu betrachten, welcher allerdings noch der Billigung oder Mißbilligung des großen Raths anheim fallen koͤnnte. Hierauf rechnet vielleicht Herr Kasthofer. Doch wird schwerlich sein Antrag, wenn er auch unter einer veraͤnderten Form vor— gebracht wird, die Zustimmung des großen Raths erhalten, so lange er die Burgdorfer oder Schnell'sche Partei gegen sich hat. Diese ist zwar an sich den Grundsaͤtzen und Ansichten, aus wel— chen jener Anzug hervorgegangen, nicht entgegen, sondern in Uebereinstimmung damit; allein es gebricht ihr an Muth zu einem Schritte, welcher die Sache auf die Spitze stellen wuͤrde. Sie ware wahrscheinlich auch fruühern radikalen Beschluͤssen ent— gegen gewesen, wenn sie die Folgen vorausgesehen und nicht erst jetzt begriffen hätte, daß es zu einem revolutionnaicen Prin— zipienkampf mehr bedarf, als bloßer Worte. Kasthofer ist sich wenigstens consequent geblieben, was auch selbst derjenige, wel⸗ cher seine Grundsaͤtze nicht billigt, als achtungswerth anerkennen muß. Seine jetzigen Gegner hingegen fangen an, ihre eigene Sache zu verleugnen und ihr untreu zu werden. Die Stu, denten der hiesigen Hochschule wollten Kasthofer wegen seines Antrags einen Fackelzug bringen. Er verbat es sich aber, da er ja seinen Antrag wieder zurückgezogen habe. Er aͤußerte jedoch bei dieser Gelegenheit abermals, daß er ihn neuerdings vor den großen Rath zu bringen gedenke. In dem Volksfreund liest man fortwährend Streitartikel zwischen Deutschen und dem jetzt unter dem Namen „Helvetus“ bekannten Hin. Hans Schnell, oder den Freunden seiner Partei, welche bis jetzt noch als die uͤbermaͤchtige in Bern angesehen wird, aber sich vielleicht nicht mehr lange auf dieser Höhe wird erhalten können.

Genf, 2. Dez. (Allg. Ztg.) Nicht allein in der hohen politischen Sphäre Frankreichs und Großbritaniens haufen sich die Raͤthsel, sondern auch in unserer Schweiz. Während der Kanton Bern seiner herausfordernden Stellung gegen die Deut— schen Machte entsagt, und endlich nach einem großen Phrasen— Aufwand thut, was man von ihm verlangt hatte; waͤhrend er verspricht, kuͤnftig alle diejenigen aus seinem Gebiete wegzuwei— sen, welche die Ruhe der Nachbar⸗-Staaten sioͤren wurden; waͤh⸗ rend er sogar verspricht, daß er sich durch sein kuͤnftiges Betra— gen als Direktorium Bemuͤhen werde, das freundliche Verhaͤlt— niß mit den Nachbar-Staaten zu erhalten ... waͤhrend Bern sich auf diese Art wieder ganz friedliebend zeigt, werden bei dem großen Rathe des Kantons Waadt Bittschriften eingereicht, wor— in man ihn auf die jetzige in der Schweiz herrschende diploma— tische Krisis ausmerksam macht, und ihn aufmuntert, die Berner Regierung in ihrer Stellung zu unterstuͤtzen, da sie unter allen Schweizer-Negierungen allein fuͤr die Erhaltung der National— ehre geraͤmpft habe. Der Großrath hat diese Bittschrift einer Kommission uͤbergeben, die den Professor Monnatd zu ihrem Berichterstatter ernannte. Da dieser aufgefordert wurde, den Tag zu bestimmen, wo er seinen Vortrag halten werde, setzte er den 5. Dez. fest, „um,“ füuͤgte er ironisch hinzu, „den an⸗ dern Bittschriften, die man uͤber denselben Gegenstand bereite, Zeit zu lassen, beim Großrathe anzuko]mmen.“ Nun fragt es sich jedoch, ob nach der oben erwähnten Aeußerung der Berner Regierung noch viele ähnliche Petitionen einkommen werden.

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Genua, 3 Dez. Se. Majestaͤt der Koͤnig wohnte am letzten Sonntag einer großen Akademie bei, welche der Ritter, Baron Paganini, bekanntlich ein geborner Genueser, durch sein Violinspiel verherrlichte.

Turin, 6. Dez. Ihre Majestaͤten der König und die Koͤ— nigin, so wie die Prinzessin von Savoyen-Carignan, sind aus Genua hierher zuruͤckgekehrt.

Spanien.

Madrid, 2. Dez. Am 26sten v. M. hielt der Herzog von Alagon, General der Garde du Corps, an der Bruͤcke von San Fernando Musterung uͤber die Schwadron, welche gegen die Iasurgenten zu Felde ziehen wird. Sie war auf dem Wege, welcher nach dem Pardo fuͤhrt, in Schlachtordnung aufgestellt, und wurde durch die Ankunft der Koͤnigin uͤberrascht, welche von den zahlreichen Zuschauern mit dem lebhaftesten Hurrah empfangen wurde. Die Koͤnigin ließ sich einen Karabiner und einen Handschuh von einem Garde du Corps reichen, und rich—

tete dann an den Herzog von Alagon folgende Worte: Ich Ihr fuͤr Euern Entschluß den Lohn empfangt, den Ich Euch he reiten werde.“ Darauf defilirte die Schwadron vor Ihrer Me jestaͤt und setzte sich in Marsch.

Das Eco del Comercio aͤußert sich uͤber den haufigen Minister-Wechsel in Spanien folgendermaßen? „Der häußig; Wechsel der Minister und hoͤheren Staats⸗-Beamten ist ein n luͤck fuͤr das Land. Spanten hat zu seinem großen Nachthej eit 23 Jahren uͤber 206 Minister des Innern gehabt. (7) Wenn wir aten diese bestäͤndige Veraͤnderung als ein Ungluͤck betrac, ten, so wollen wir doch keinesweges dadurch .- Deibehaltun eines Ministeritums oder eines Mitgliedes desseihen, wenn e dieselbe nicht verdient, und durch ein anderes zu ersetzen is vertheidigen.“ In Betreff des General Llauder sagt diefe Blatt, daß er Catalonien nicht verlassen koͤnne, da es von in, nen und von außen durch neue Intriguen der Furlisten hedroh; sey, und die Koͤnigin werde wohl ein anderes Arrangement tryf— fen muͤssen.

Der Courier meldet Folgendes aus Madrid vom 2. De, zember: „Man erwartet hier den General Mantilla, um ssh⸗ bie Anerkennung der Unabhaͤngigkeit Columbiens zu unterhandeh Martinez de la Rosa hat dem Londoner Kaßinet eine sch. energische Note uͤbersandt, worin er auf die genaue Ausführuhn der Artikel der Quadrupel-Allianz dringt. Nachstehende Vr zeigen, wie die Haͤupter der kriegfuͤhrenden Parteien sich gen, feinig behandeln. Der General-⸗Commissair der Karlisten schtit an den Alcalde von Villafranca: „Ich befehle Ihnen, hej R, desstrafe, mir sogleich sechs Ladungen des aͤltesten Weines r senden. Weigern Sie sich, dies zu thun, so werde ich ehe Schwadron Kavallerie schicken, um Eis zu verhaften und meine Befehle in Ausfuͤhrung zu bringen. Ich befehle ferner, daj

wei Mitglieder Ihrer Munieipalitaͤt sich heute Abend vor sf

hr zu Don Genaio Sanez begeben.“ Die Antwort hietalf lautet: „An den General-Commissair des Raͤuberhauptmannz Zumalacarreguy. Ich habe Ihr Schreiben erhalten, und als an soyaler Vertheidiger der Sache der Koͤnigin Isabella II. bin ich verpflichtet, Ihnen zu melden, daß, wenn Sie Wein bedlr, fen, Sie ihn selbst holen muͤssen und daß er Ihnen aus di Flintenlaͤufen der braven Urbanos, welche ich kommandire, vet abreicht werden soll. Die Mitglieder unserer Municipalitaͤt gr horchen niemals den Befehlen von Raͤubern, noch fuͤrchten se die Drohungen ihrer Anfuͤhrer.“ .

In einem anderen Schreiben aus Madrid liest mag. Obgleich die Freunde der Kaͤnigin durch die guͤnstigen Nachitz ten aus dem Norden etwas ermuthigt sind, so hegen sie nh die Meinung, daß Alles von der Entscheidung des Kabimtz des Herzogs von Wellington abhaͤngt. „Wenn, sagte ein th sichtsvoller Spanier, der Herzog unverweilt in Betreff Spy niens erklaͤrt, wie er es fuͤr Frankreich gethan, daß es bei de bestehenden Verträgen verbleibt, so wird unser Land bald beruhigt um der Aufstand unterdruͤckt seyn, denn die Insurtection wird durchden Glauben genährt, daß die Englischen Tories und die Französ— schen Karlisten ihren Fortgang wuͤnschen. Die Kommission zur Liquidirung der inneren Schuld, welche in der Hauptstadt ihre Sitzungen haͤlt und in verschiedenen Theilen des Lande Eommissaire hat, macht große Fortschritte und es bleiben von der ganzen Schuld nur 300 Millionen Realen zu liquidiren Diese Maßregel wird, wenn sie zur Ausfuͤhrung gebracht wird, viel zur Befestigung der Regierung beitragen. Man spricht wieder von dem Austritt des Herren Martinez de la Rosa aut dem Ministerium. Die Kommission der Prokuradoren ur Pruͤfung des Budgets hat ihre Arbeiten vollendet und mansch in kurzem ihrem Bericht daruͤber entgegen. Mehrere Mitgl— der sollen sehr auf große Einschraͤnkungen gedrungen haben.“

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Madrid von 29. Nov.: „Der Minister⸗Wechsel in England läßzt befüuͤrchtu, daß das hiesige diplomatische Corps eines seiner liebenswuͤwdiz, sten Mitglieder verliere; in der That verhehlt Herr Villiers den ihm naͤher Stehenden die Wahrscheinlichkeit seiner demnaͤchstigen Abberufung nicht; er war zu sehr persoͤnlicher und politische Freund des Lords Palmerston, als daß er nicht von jeher daralf gerechnet haͤtte, mit ihm zu stehen und zu fallen. Herr Villset zahlt erst 39 Jahre, und hatte das in den Annalen der Engi schen Diplomatie unerhoͤrte Gluͤck, nachdem er wenige Jahre i Petersburg und Paris Attaché gewesen war, sogleich den wich, tigen und eintraͤglichen Gesandtschaftsposten in Madrid zu erhi ten. Auf diesem wuͤrde er noch groͤßere Dienste haben leiste koͤnnen, wenn die Instructionen und Befehle Lord Palmerston— mit größerer Umsicht, Folgerichtigkeit und Sachkenntniß ausgr arbeitet gewesen waͤren. Herr Villiers hat sich hier durch semm einnehme nde Persoͤnlichkeit und außerordentliche Gastfreiheit di allgemeinste Zuneigung erworben; jeden Sonnabend war seiñ Haus (Herr Vllliers ist nicht verheirathet) der Zusthnj menfluß von Allem, was Madrid Ausgezeichnetes bt sitzt. Herr Villiers hat die Aussicht, nach dem einstigen Abster⸗ ben seines Oheims als Graf Clarendon in das Britische Oben haus einzutreten. Eine andere guͤnstige Witkung, welche det Ministerwechsel in England hier geäußert hat, ist die Erneh— nung des Generals Don Miguel Riearde de Alava zun Vch. schafter in London. Man konnte keine gluͤcklichere Wahl treffet⸗ der General ist vom Halbinsel-Kriege her der persoͤnliche oet— traute Freund Wellington's, kennt England und dessen Varhall nisse zu Spanien aufs genaueste, hat das unbedingteste Zatrauen seiner Natton, und die aufrichtigste Hingebung suͤr Hie Sich der Aufklaͤrung und des wahren Wohles seines Vaterlandes Noch vor kurzem, als ihm eine Pension von 6000 Duros hei ligt worden war, legte er dieselbe auf den Altar der Nation lz! der. Ich habe, seitdem ich in Madrid bin, Gelegenheit gehahn, ihn täglich zu fehen, da er seine Abende entweder bei dem Fran zösischen oder bei dem Englischen Gesandten zubringt, und immer habe ich ihn gleich ruͤstig, unveraͤndert, und uber alle Parteit erhaben gefunden. Seine äußere Erscheinun, Hat mich b weilen lebhaft an den altin Bluͤcher erinnert. Alavo bit seine Abreise unverweilt antreten. Weder von Mina noch do Llauder erfährt man etwas Neues von Bedeun ung; von all Seiten aber treffen Nachrichten uͤber die frechsten Raͤuberelz ein; von hier nach Andalusien ungepluͤndert kommen, In keine Moͤglichkeit mehr; nun ist guch die am 15ten von zie nach Frankreich abgegangene Briefpost bei Cervera angefalln und sammtliche Briefe sind von den Räubern verbrannt worden, gleiches Schicksal hatte kurzlich die nach Bilbao hestimmte. Az ein Ereigntß ganz anderer Art beschaͤftigt seit einigen Tagen, . Aufmerksamtelt der Bewohner der Hauptstadt. Die seit einigen

Monaten verheirathete, schoͤne und sehr muntere Graäͤfiag—=— (! (beruͤhmt als Freundin des Grafen T.) hatte zur Mittagsstunk den Besuch eines jungen Kuͤrassier-Offiziers, Namen . empfangen. Den Aussagen der Bedienten des Hauses gemäß, hi dieser junge Mann es gewagt, der Dame eine diebe s⸗Erklaͤrung z

6 Zaldivar

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machen, und als er nicht erhoͤrt worden, sich in seinen Degen ge⸗

wuͤnsche Euch bald und mit Ruhm bedeckt wiederzusehen, damst ö

hie din Ersteren bewogen haben konnten, seinen Ministerposten jn Porto aufzugeben und nach Frankreich zu gehen.

swederte hierauf, er sey zwar ein großer Bewunderer freier In—

Beri 59 F 8 J 3 2 Fichte aus Konstantinopel vom 25. November melden:

ru O J e rd, Ter n erfolgten Ableben des Schachs von Persien

des Abbas

Andern (mehr Glauben findenden) Geruͤchten zusolge, haͤtte „hffizier seinen Degen im Vorzimmer gelassen; ein dritter hinzu⸗ mender, von Eifersucht getrieben, diesen ergriffen, sey in das Zim⸗ „mgeeilt, und habe dem Ungluͤcklichen einen Stich durch den h zersetzt, Sein Onkel aber, der Herzog v. San Lorenzo, ht, auf den Fall sein Neffe den Tode unterlaͤge, mit einer ge— hilichen Untersuchung des Vorfalls. An dem Abende desselben nes erschien zum Erstaunen des Publikums die Graͤfsin V. G. s'Arm ihres Gemahls im Theater.“

portugal.

Lissabon, 2. Dez. (Aus der Times.) Die Verhand⸗ ngen, die in der vorigen Woche in der Deputirten Kammer gepflo⸗ wurden, waren von grohem Interesse. Die Vorschlaͤge der Mini⸗ 9 Hesellschaften zur Anlegung von Kanaͤlen und Landstraßen o zur Errichtung von Banken zu bilden, damit alle natuͤrliche sissquellen des Landes gehoͤrig benutzt werden koͤnnten, wur— n nit einer Mehrheit von 9 Stimmen (53 dafür und 44 da, fan) angenommen. Die Majoritaͤt war nicht größer, weil ha 7 Deputirte, welche gewohnlich fuͤr die Minister stimmen, sschtlich weggebslieben waren, indem sie gegen einige dieser Vor⸗ sitze manches einzuwenden hatten. Dies ist kein Wunder in fim Lande, dessen Bewohner in Vorurtheilen so befangen sind, ö die Fremden mit solcher Eifersucht betrachten, daß sie, ob⸗ lich se selbst kein groͤßeres Unternehmen irgend einer Art aus— sslhren vermoͤgen, es doch lieber ungethan lassen, als es Frem— n übergeben. Die gewoͤhnliche Zahl der Oppositions⸗Mitglie⸗ etimmante gegen saͤmmtliche Vorschlge. Indem Herr Fran⸗ zo Antonio de Campos uͤber den Kredit des Landes Euch, nahm er keinen Anstand, zu versichern, daß er es den neeresen Portugals fuͤr nachtheilig halte, daß die auswaͤrtige schuld in so hohem Preise stehe, oder mit anderen Worten, er sedalerte, daß Portugal im Auslande eines so hohen Kredits bniefe, und doch steht dieser Herr als Finanz-⸗Minister auf der it der Oppoösition, wenn sie etwa zur Macht gelangt. ben Moutinho da Silveira machte gleichfalls einige [fallende Bemerkungen; er wollte z. B. die Errichtung sher neuen Bank-Gesellschaft nicht gestatten, bis dargethan sey, 'z die Bank von Lissabon zu sehr beschaͤftigt sey, so daß, wenn fach die erstere mehr als die letztere Erleichterungen zu ver— sthffen, und dadurch der Industrie einen neuen Impuls zu ge— m im Stande sey, das Land doch, nach der Meinung des ehren— ehen Deputirten, dieser Wohnhat nicht genießen duͤrfe. In baref der Anlegung von Straßen und Kanaͤlen aͤußerte er, es nisse dies nur allmaäͤlig geschehen und jährlich nur eine bestimmte line Summe darauf verwendet werden; das Land soll also un— ide in seinem jetzigen beklagenswerthen Zustande der Unthaͤtig⸗ Ait und Tragheit verharren. Es ist indeß unnuͤtz, Alles anzu— shren, was die Deputirten uͤber diesen Gegenstand vorbrachten; ler ich habe es niemals fuͤr moͤglich gehalten, daß Maͤnner, wel— he so viel gereist sind, wie manche dieser Herren, mit so geringer Fenntniß der Fortschritte im Auslande und mit ihren alten ein— swurzelten Vorurtheilen in ihr Vaterland sollten zuruͤckgekehrt n. Wegen Verwerfung des 20sten Artikels des Preßgesetzes ich die Pairs und der Ernennung einer Kommission von 14 Mitgliedern beider Kammern zur Berathung uͤber diesen Ge— nstand, fand in der Deputirten⸗Kammer eine lebhafte Debatte sͤt. Herr Lionel Tavares sagte bei dieser Gelegenheit den putirten der ministeriellen Seite einige harte Worte, die sie ech ganz ruhig hinnahmen. Auch die Herren Monsinho da Elbeira Und Rodrigo da Fonseca Magelhaes geriethen hart einander, weil Letzterer sich uͤber die Motive geaͤußert hatte,

Da herrn Sclva Carvalho's Name im Laufe dieses Streits ge— nt wurde, so schilderte er in wenigen Worten den pfnungslosen und verzweifelten Zustand der Finanzen, so wie fe Sache der Königin in Lissabon uͤberhaupt an dem Tage, ver freiwillig sein Amt uͤbernommen habe. Er wurde durch— luz von keinem Oppositions-Mitgliede unterbrochen, und es heint also, daß sie seine großen Verdienste um die constitution— le Sache in jenem kritischen Moment anerkennen. Bei der 6cussson über die der Herzogin von Braganza jaͤhrlich zu be— llgenden Summe suchten zwei Deputirte darzuihun, daß eine Ihr kleine Summe voͤllig hinreichend sey, da Ihre Kaiserliche Majesät aus dem großen Privat-Vermoͤgen Dom Pedre s ge— i ein bedeutendes Einkommen beziehe; das Haus ließ sich ndeß nicht darauf ein, und bewilligte die ganze Summe. Fu der Sitzung der Deputirten-Kammer, am 25., verlangte 'r Marine, Minister Freire, daß die Zuschauer die Galle— ken verlassen sollten, indem die Regierung eine sehr wichtige Mitkcheilung zu machen habe. Als dies geschehen war, theilten hie Minnter mit großer Freude den Deputirten die Details uͤber ßie Vermählung der Koͤn'gin mit. Herr Lionel Tavares bemerkte, er sähe nicht ein, daß dies ein so gluͤckliches Ereigniß eh und es koͤnne uberhaupt keine Mittheilung der weinister den Portugiesen willkommen seyn, so lange der Herzog von Palmella nter ihnen sey, zu dem die Liberalen durch aus kein Verirauen saben konnten. Der Herzog, augenscheinlim sehr aufgeregt, er—

siutzonen und der Freiheit der Debatten, allein er glaube doch ane hoͤchst ungeziemende Weise angegriffen worden zu seyn, under wuͤnsche wohl zu wissen, wie Herr Lionel Tavares dazu

sonme, sich fuͤr das Organ der Portugiesischen Libera— 9 ju halten? Er (der Herzog) glaube, durch die BVienste, welche er der Sache der Koͤnigin geleistet und

uch die Opfer, welche er ihr gebracht, weit mehr daz? berech— tigt zu seyn. Er habe niemals Dom Miguel gedient, sich nie⸗ J. vor ihm gebeugt und niemals Ehrenstellen von ihm ver— äugt, wie gewisse Personen, welche der ehrenwerthe Deputirte genau kenne, gethan haben sollten. Gewisse Leute, deren oͤffent— 6. Leben keine Untersuchung ertragen könne, thäten hesser, 9 . zu melden. Im Laufe der Rede hatte der Herzog . luck, einige Redensarten zu gebrauchen, welche die rein— , Gefuͤhle. der Oppositions⸗Maͤnner verletzten, sie erhoben sich n ö. unde suchten durch ihr stuͤrmisches Benehmen . des . . zu stoͤren. Nachdem sodann noch die pa nderung des Ministeriums in England angezeigt worden Far, wurde die geheime Sitzung aufgehoben.“

Persien. 2

De

„, Der Gesterreichische Beobachter meldet nunmehr eben— 6. das Ableben des Schachs von Persien (s. Nr. J48 der Stä Zeit.) und zwar liest man in demseiben: „Die neuesten

Lil ster ; J nn . aus Persien hier eingetroffener Tatar hat die Nach— ü von dem am 20sten v. M., nach einer Z8jaͤhrigen Regie—

Sein Nachfolger, Mohammed Mirsa, Sohn

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von Rußland und von England in dieser Eigenschaft anerkannt j worden, und stand im Begriff, sich von Tabris nach Teheran zu begeben, um Besitz vom Throne . ergreifen, wenn anders feine fechs Bruͤder und seine sechzig Oheime ihm kein Hinderniß in den Weg legen.“

Kunst⸗Nachrichten. Die Sammlung der vaterlaͤndischen Alterthüͤmer des Königl. Mufcums, deren Aufstellung in den hierzu eingerichteten Raͤumen des Schlosses Monbijou naͤchstens stattfinden wird, hat vor kurzem durch den Erwerb der gegen 50090 Nummern umfassenden Samm⸗

lung Slavisch⸗Germanischer Alterthüͤmer des Herrn Profes⸗ sors Danneil in Salzwedel eine eben so interessante als be⸗

traͤchtliche Bereicherung erhalten. Schon die fruheren Berichte über die gemachten Ausgrabungen des bisherigen Eigenthuüͤmers, wie sie in Kruse's Deutsche Alterthuͤmer B. J. H. 5. S. A5. 6. und B. 2. H. 2. S. A8. 36. niedergelegt worden sind, mußten die Auf⸗ merksamkeit jedes Freundes der dem vaterlaͤndischen Boden entho⸗ benen Alterthuͤmer in hohem Grade in Anspruch nehmen; allein die Ausbeute der letzteren Jahre, namentlich der reichen Guͤßefelder Ausgrabungen, woruͤber das interessante Detail dem größern Pu⸗ blikum bis jetzt vorenthalten blieb, übertrifft noch bei Weitem die Ergebnisse der fruͤheren Nachgrabungen. Besonders ergiebig waren die Ausgrabungen auf dem Jaskrnberge und Wolfsberge bet Briez, auf dim Windmühlenberge ünd Molmsberge bei Cheine, beides in der Naͤhe von Salzwedel; ferner auf dem Windmuͤhlenberge bei Guüßeseld und bei Lohne im Kreise Osterburg; aber auch andere Then der Altmark, Priegnitz und des Herzogthums Magdeburg geben Ausbeute. Unter der beträchtlichen Anzahl zum großen Theile sehr wohlerhaliener Urnen sehen wir Exemplare der nn wg eff Größe und seltensten Form; unter den zahlreichen Geräthschaften aus Me⸗ tall, theils . Schmuck und haͤuslichen Gebrauche, theils zur Be⸗ waffnung dienend, ist besonders die Menge vorhandenen Eisens be⸗ merkenswerth: denn wegen der Zerstörbärkeit dieses der Oxidirung so leicht unterliegenden Stoffes gehdren dergleichen Funde aus der vorchristlichen Zeit stets zu den großeren Seltenheiten. Das zahl⸗ reichere Vorkommen von Geraͤthschaften aus Eisen erklaͤrt sich wohl hier durch die juͤngere Zeit, der die Gegenstaäͤnde anzugehd⸗ ren scheinen: denn bekanntlich kehrten ene Gegenden, als zum Sachsenlande gehoͤrig seit dem 9ten Jahrhundert christlich, bei groͤßtentheils Wendischer Bevdlkerung dem Beispiel ihrer uͤberelbi—⸗ schen Stammgenossen folgend, wieder zur Religion und zu den Ge— braͤuchen ihrer heidnischen Vorfahren zuruck und beharrten darin bis zum 12ten Fahrhunderte. Was nun gerade dlesen Sachen einen entsichiedeneren Werth giebt, ist, daß sie , zu seyn scheinen, Haltpunkte fuͤr das Schwierigste in der Alterthumskunde zu geben, naͤmlich fuͤr die Altersbestimmung der Gegenstaͤnde.

Unter den fruheren zahlreichen Erwerbungen der zu einer gro⸗ ßen Bedeutung herangewachsenen Königlichen Sammlung nehmen die Alterthuͤmer eine vorzuͤgliche Stelle ein, die in einer Reihe von . dem Institute durch den auf dem Felde der vaterlaͤn⸗ dischen Alterthumskunde so thaͤtigen und ruͤhmlichst bekannten Hrn. Kreis-Physikus Hr. Wagner zu Schlieben geschenkt worden sind. Es laßt sich erwarten, daß eine der Nachahmung so wuͤrdige Unei⸗ gennuͤtzigkeit noch mehr wie bisher Nacheifrer finden werde, wenn es erst vergoͤnnt seyn wird, dem großeren Publikum den, Sinn fuͤr das Vaterlaͤndische in gleichem Maße weckenden und befriedigenden Ein⸗ blick in diese merkwürdige Sammlung zu gewaͤhren. L. v. L.

6 erliner Börse. Den 18. Dezember 1834.

Amtl. Fond. und Geld. Cours ettel, Cres. Con

7 D, d. St. chusũ · Sch. 1 sidj hz JS0oz jũstpré. Ffandbr. I J. 100 kr. Engl. Obl. zo. 96 955 bomm. do. 1 1665 1061 rim. Sch. d. Seh. 614 664 Kur- u. Neum. do., A 1063 1061 Kurm. Obl. m. l. C. 997 997 Sehlerisgche do,. A 166 Neum. Int. Sch. do. 991 kat C. d. R. u. . 735 733 Bor]. Staat Hb. 3 89 JI. Sci. . E. u. 733 23 Känigsb. do. B REihing. do. A —i Holl. voll. Duk. 174 Danz. do. in Th. ] 38 Neue do. 18 Wwertpr. Pfandbr. A 1i101E 10d Rriedriehsd'or.. 131 131 föerofah z. Pos do. A 1025 1025 I Piscontg.-. 3 4 22 aer, / rene s, Conan. Weg 0 r s. w e cghsel- Gours 5 . . J 250 FI. IKurz. 1415 1 il 250 FI. 12 Mt. 1413 141 ,, i;) 300 Mk. Kur 1521 , 300 Mk. 2 Mt. 152 111 1 LSt. 3 Mt. 6 21 JJ 8047] 80? w 159 El. S2 Mt. . , 150 FI. 2 At. 10663. 1031 e 1090 Th. 2 Mt. 89, J 100 Thi. S Tage 102 J 100 FI. 2 Mt. 1033 1063 J 1090 Rbl. 3 Woch. 301 , 80M ur? . Auswärtige körse u. Amsterdam, 13. Dezember. Niederl. wirkl. Sehuld 53343. S5 dv. 99 rz Ausg. Schuld 1r*«

Kanz- Bill. 23 AM 8 Aunort. 327 98g Preuss. Präm. - Scheine 1098 do. A5 Aul. 99 33 28.

313 753. Russ. 98. Oesterr- Span. S535 .

Abt werpen, 12. Dezember. Span. 53 4M. 33 273 Gurbhrg M. linsl. 1851. London, 12. Dezember. Cons. 33 pr. compt. 92. Cortes 523. Holl. 218 55. 58 100.

Cyrtes Alz.

Port. Saz. Engl. Russ. 106. Columb. zi. Mex. AI. Belt. 98. Griech. —. Bras. 78. Gesterr. ki nRmburg, 16. Deremher. oln. 137. Schatz-Oblig. —. Portug. Soz.

Wien, 13. Dezember.

53 Met. 993. A8 9lrzS. Bank-Actien 12773 Nene Anleihe v. 1s3a 353. Köntgliche Schausptele. Freitag, 19. Dez. Im Opernhause: Auf Begehren;

Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. Im Schauspielhause: 1) Ma place et ma semme. comédie en 3 actes. 2) La première représentation de: Judith et lo- sopherne, vaudeville nonvean en 2 actes, par Mr. Thöaulon. Zu den beiden Freitags-Vorstellungen, sowohl im Opern— wie im Schauspielhause, bleiben die bereits geloͤsten und mit Donnerstag bezeichneten Billets guͤltig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Donnerstag bezeich— net seyn. Königstädtisches Theater. Freitag, 19. Dez. Zum erstenmale: Sappho, Trauer— spiel in 5 Akten, von Grillparzer. (Mad. Crelinger, Köͤnigl. ofschauspielerin: Sappho, als sechste Gastrolle. Dlle. Bertha

Neueste Nachrichten.

Paris, 12. Dez. Vorgestern Abend harten der Preußische,

der Belgische und der Nord⸗Amerikanische Gesandte beim Könige

Audienz. Gestern Nachmittag begaben sich Seine Masestät mit

der Koͤniglichen Familie nach Neuilly.

Auf den Wuͤnsch des Herrn Rouen, Herausgebers des Na—

tional“, hat die Pairs-Kammer den Prozeß gegen dieses Blatt

auf vier Tage hinausgeschoben, um Herrn Rouen Zeit zu las⸗

fen, sich einen Vertheidiger zu waͤhlen. Man glaubt, daß jene

Wahl auf Herrn Carrel fallen werde.

Gestern erschien Herr Bichat, verantwortlicher Herausaeber

der „Tribune“, vor dem Assisenhofe. Der inkriminirte Artikel

ist vom 14. September und fuͤhrt die Ueberschrift: „Reise des

Königs nach Tompiegne.“ Er enthalt eine Stelle, worin der

Koͤnig des Undanks gegen Lafayette, Dupont (von der Eure)

und Laffitte beschuldigt wird. „Ist nicht Herr Laffitte“, heirt

es darin unter Anderem, „nachdem er dem Könige sein unge—

heures Vermögen und beinahe seine Popularität geopfert hat,

mit Schmähungen uͤberhauft, und auf das Unerbittlichste von

Gläubigern versolgt worden, die einer mächtigen Person nur

ihre Namen geliehen hatten? Muß nicht den Aufreizungen

derselben Person das unselige Duell zugeschrieben werden, welches

Dulong das Leben kostete, und dem Herzen Dupont's eine so tiefe und schmerzliche Wunde versetzte?“ Der verantwort⸗ liche Herausgeber erschien in Begleitung des Advokaten Ledru⸗ Rollin und des Herrn Germain Sarrut, Haupt, Redacteurs der „Tribune“. Herr Sarrut verlangte, die Wahrheit der ange⸗ fuͤhrten Thatsachen durch das Zeugniß der Herren Laffitte, Bu⸗ geaud, Georg Lafayette und des Obersten Lamy zu beweisen, die er zu diesem Ende hatte vorladen lassen, und die in der Sitzung zugegen waren. Herr von Rumigny, ebenfalls als Zeuge vor. geladen, war nicht erschienen. Der Gerichtshof verwarf aber auf den Antrag des General-Advokaten, Herrn Plougeulm, das An⸗ suchen des Herrn Sarrut, und stuͤtzte sich dabei auf die deutlichen Bestimmungen des 20sten Art. des Gesetzes vom 19. Mai 1826, und auf die durch die Charte ausgesprechene Unverletzlichkeit ver Person des Königs. Der General Bugeaud und die Herren Georg Lafayette und Lamy verließen also den Saal; Herr Laf⸗ fitte aber blieb. Jetzt nahm der General⸗Advokat das Wort, um die Anklage zu behaupten. Er äußerte sich mit großer Lei⸗ denschaftlichkeit, was den Herrn Sarrut veranlaßte, ihn zweimal zu unterbrechen, woruͤber Herr Plougoulm seinerseits wieder Klage fuͤhrte. Namentlich war Herr Sarrut daruͤber aufge⸗ bracht, daß der General⸗Advokat ihn beschuldigte, er habe durch einen Artikel der Tribune vom 12. April die blutigen Auftritte des 13ten und 14ten hervorgerufen. „Ich kann mich unmoglich bezaͤhmen“, rief Herr Sarruüt bei diesen Worten, „wenn man sich nicht entbloͤdet, meinen Freunden jene Auftritte beizumessen. Die Redacteurs der „Tribune“ sind saͤmmtlich wegen des gedach⸗ ten Artikels dem Pairshofe uͤberwiesen worden, der sie aber frei gegeben hat.“ „Ho ho!“ rief Hr. Plougoulm bei dieser Et⸗ klaͤrung, „wenn Sie in diesem Tone fortfahren, so werde ich auf die Anwendung des Gesetzes gegen Sie antragen.“ Diese Drohung erregte ein schallendes Gelaͤchter im udi⸗ torium, worauf eine der Personen, die mitgelacht hat⸗ ten, von der Wache zum Saale hinaus gefuͤhrt wurde. Nachdem Herr Plougoulimn sein Reguisitorium zu Ende ge—= bracht hatte, trat der Advokat Ledru Rollin zur Vertheidigung des Herrn Bichat auf, worauf noch Herr Sarrut das Wort er⸗ griff, um dem General, Advekaten seine Heftigkeit vorzuhalten. Rach einer Replik des Hrn. Plougoulm faßte der Praͤsident die gerichtlichen Verhandlungen zusammen, worauf die Geschwernen sich in ihr Berathungs Zimmer zuruͤckzogen und nach ihrer Ruck⸗ kehr den Herausgeber der Tribune der Beleidigung der Persen des Königs und der Aufreizung zu Haß und Verachtung der Regierung fuͤr schuldig erkannten. Herr Bichat wurde sonach zu einjähriger Haft und zu einer Geldbuße von 600 Fr. ver⸗ urtheilt.

ö dem Marschall Lobau wird, wie es heißt, ein neues Gesetz uͤber die National⸗Garde vorbereitet. Sollte der vom Marschall entworfene Plan angenommen werden, so wuͤrde die gegenwartige Anzahl der National-Garden um das Dreifache vermehrt und in jeder Mairie ein Fonds gestiftet werden, um allen denen eine Uniform anzuschaffen, die diese Ausgabe nicht bestreiten koͤnnen. Das Gesetz enthält auch Vorkehrungen da— fuͤr, daß ein regelmäßigerer Dienst gesichert und das auf klein⸗ liche Entschuldigungen gestuͤtzte Austreten verhindert wird.

Gestern fand die Wahl eines beständigen Secretairs der Franzoͤsischen Akademie an der Stelle des Herrn Arnault statt; es waren 25 Mitglieder zugegen. Herr Villemain erhielt die meisten Stimmen und wurde also zum Secretair proklamirt. Herr Droz hatte nur eine Stimme wen ger.

Das Mémorial des Pyrenées meldet: „Man verst— chert, daß Zumalacarreguy an den General Mina g schrieben und ihm als Mittel, dem Blutvergießen auf der Halbmsel ein Ende zu machen, die Verbind ang des Sohnes des Don Carlos mit der jungen Königin vorgeschlagen, von Ming aber zur Ant— wort erhalten habe, daß die Insurgenten vorerst ihre Waffen niederle⸗ gen muͤßten. Der Krieg wird also wehl mit erneuter Wuth beginnen und zu einem wahren Vertilgungskampfe werden. Der General Ming hat zwei Compagnieen Urbanos, Freiwillige aus Pamoe⸗ lona, bei sich. Er riß neulich mit eigenen Händen zweien Ca⸗ pitainen und einem anderen Offizier die Epaulettes von den Ach— seln, weil sie ihre Mannsch aft in einem kleinen Gefecht in der Borunda im Stich gelassen hatten. Don Jose Echevaria, Bru— der des Praͤsidenten der Junta von Navarta, und drei andere Spanier wurden am tzten d. in Baponne verhaftet, weil sie keine ordentliche Päͤsse hatten.“

Heute schloß proc. Rente pr. Compt. 106. 30. fin Cour. 106. 55. Zproc. pr. compt. 76. 60. fin cour. 76. 80. 5oroc. Neap. pr. compt. 9g3. 15. sin cour. 93. 40. Spros. Span. Rente 23. 3Zproc. do. 27. Cortes 393. Ausg. Span. Schuld 145. 23proc. Hollaͤndische 55.

Frankfurt a. M, 15 Dez. Oesterr. 5prec. Metall. 10017 9955. 4proe. 91. 9g proc 535 B. 1proc. 253.

23 Bank ⸗Actien 1535. 1533 Part. Oblig. 139 139 Loose zu 1605 Gulden 210. B. Preuß. Pram. Sch. 60! 60. do. 4proc. Anl. 943. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 97) 977. Poln. Loose 683. 5proc. Span. Rente 434. 427. Zproc. do. perp. 26. 253.

Redacteur Co ttel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Mirsa, war schon bei Lebzeiten seines Großvaters

tich: Eucharis; Dlle. Klara Stich: Melitta, als Gastrollen.)