1835 / 2 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wissen nicht, aus welcher Quelle, gemeldet, daß Sir NR. Peel . Herrn Charles Wynn aufgefordert habe, an der Verwaltung Theil zu nehmen.“ Das Hof-Circular meldet heute auch: „Herr Charles Watkin Williams Wynn kam gestern, nachdem er eine Mittheilung von Sir R. Peel erhalten, von seinem ; Landsitze zu Liangedwin, in Montgomeryshire, nach der Stadt und hattè eine Unterredung mit Sir R. Peel in dessen Woh— nung in Privy⸗Gardens.“ Im heutigen Courier liest man in derselben Beziehung: „Wir ersehen aus dem Hof-ircular, das es genau richtig gewesen, was wir von Herrn Charles Wynn's Ankunst und seinen sonstigen Verhaͤltnissen gestern ganz allein gemeldet hatten; dies wird, wie wir hoffen, unsere Leser bewe— Fen, sich auf unsere, wenn gleich nichtamtliche, Angaben zu ver— sassen. Her? Wynn war nach der gemeldeten Unterredung mit Sir R. Peel gleich nach Brighton zum Koͤnige abgegangen. Es soll ihm der Posten eines Ranzlers des Herzogthums Lan— caster bestimmt seyn und diese Ernennung noch heute Abend in der Hof Zeitung erscheinen.“

erd Melbourne ist wieder in London angekommen; dage— gen hat sich Lord Palmerston nach Pansanger begeben.

Die Dublin Evening Mail meldet (und auch der Lon— doner Courier will es gehoͤrt haben), daß, im Fall der Herzog v. Buccleuch die Stelle eines Lord-Lieutenants von Irland nicht annahme, dieser Posten fuͤr den Marq. v. Salisbury bestimmt sey, der in der letzten Zeit haͤufige Besuche bei den Ministern abgestattet hat. ;

Der Sergeant Pennefather hat den ihm angebotenen Po— sten eines General-Prokurators fuͤr Irland abgelehnt. Diese Stelle wurde darauf zuerst Herrn Frederick Shaw und dann dem Dr. Lefroy angetragen, aber auch diese beiden Herren schlu— gen sie aus, der Erstere angeblich deshalb, weil er einen so siche— ren Posten, wie der eines Recorders fuͤr Dublin ist, den er jetzt bekleidet, nicht gern aufgeben wollte, und der Letztere, weil er der Meinung gewesen seyn soll, man wuͤrde ihm noch etwas

sowohl die jetzigen als die vorigen Minister gleich heftig ange—

wurde, Herrn Walker, gewechselt worden ist: „Longford, Manchester, 2. Dezember.

Mylord! Als Vorstand einer zahlreichen und achtungswer— then Versammlung der Einwohner von Manchester und dessen Nachbarschaft hatte ich die Ehre, diesen Abend an Ew. Herr⸗ lichkeit die an den Koͤnig gerichtete Adresse zu befoͤrdern, welche bort durch ente sehr große Mehrheit beschlossen wurde, und bitte, Sie ersuchen zu duͤrfen, daß es Ihnen gefallen moͤge, die— felßbe Sr. Majestaͤt, sobald es Ihnen moͤglich ist, zu uͤberreichen. Ich nehme mir die Freiheit, zu melden, daß der Beschluß, diese NMoress? durch Ew. Herrlichkeit uͤberreichen zu lassen, einhellig Und mit Zeichen großer Billigung des polttischen Charakters

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4 Ew. Herrlichkeit durchging. Als Privatmann halte ich es fuͤr * Recht, zu melden, daß ich gehofft hatte, die Abresse wurde etwas . anderen Inhalts seyn, aber als Vorstand fuͤhlte ich mich ver, ö pflichtet, sie zu unterzeichnen, und muß hinzufuͤgen, daß ich nie ö. eine Versemmlung gesehen, worin das Volk sich mit größerer . Ordnung und Schicklichkeit benommen hatte. Ich habe die ö. Ehre u. s. w. C. J. S. Walker.“

ö „Lambton⸗Schloß, 8. Dezember.

Sir! Ich hahe die Ehre, Ihnen den heutigen Empfang Ihres Schreibens vom 2. zu melden, allein die Adresse, deren Die erwähnen, ist noch nicht an mich gelangt. Da ich jedoch mit dem Inhalte durch die offentlichen Blaͤtter bekannt gewor— den, so braucht es fuͤr mich keines Aufschubs, um Ihnen zu mel⸗ den, daß, da ich in meinen Ansichten von denen der Bittsteller ganz abweiche, ich es ablehnen muß, die Mittelsperson zu wer— Ben, durch welche diese Gesinnungen dem Throne mitgetheilt wer— den sollten. Ihr gehorsamer Diener Durham. An C. J. S. Walker zu Longford.“

Sir George Murray ist von hier nach Schottland abge⸗

reist, unn seine Wiedererwäͤhlung zu betreiben. 6

Lorb John Russell hat sich in einer am Montage zu Tavi⸗

; stock gehaltener Versammlung der Waͤhler von Devenshire uͤber

as Rundschreibt⸗ des Bischofs von Exeter (s. das vorgestrige

Vlatt der St. Zeit.) und uber Sir N. Peel's Adresse an seine

Tonstituenten ausgesprochen. Er widersprach der DVehauptung

des Ersteren, daß den Bischöfen von dem vorigen Mintsterium

me Müthellung in Bezug auf die beabsichtigte Zehnten, Al biö=

sung gemacht worden sey, und suchte zu beweisen, daß Sir R.

. PVeäl, so ehrenwerth auch dessen Charakter seyn moͤge, unmoglich

. Reformer werden konne, und daß die von den Whigs bheab⸗

chtiten Reformen den Verheißungen Sir Robert's bei weitem vorzuziehen seyen. .

Herr Spring Riee hat die von Liverpool an ihn ergangene Einladung, als Parlaments⸗-Kandidat fuͤr diese Stadt aufzutreten, üg eschlagen; man will nun Sir Francis Burdett an seiner tät einlaben. Herr William Brougham giebt seinen Parla⸗ rientssitz für Southwark auf, weil man ihm bestimmte Ver spre⸗ u lgen' ahforbern wollte, die er zu geben nicht geneigt war, Herr' D. W. Harvey wird nun als Kandidat fuͤr Southwark auftreten,

Die Wähler von Westminster hielten vorgestern Abend eine Persammlung in der Kron- und Anker⸗Tavern, um die atwort Sir Francis Burdett's auf die an ihn ergangene Auf⸗ sorderung zur Darlegung seiner politischen Ansichten zu verneh⸗

; wen.

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Sir Francis erklart, daß er den Ministerwechsel hoͤchlichst

/ pehaure, und daß die Namen der neuen Minister ihm kein Ver.

nen einslößen könnten, doch wolle er den Ausspruch: „Maß— reeln, nicht Personen“ zu seinem Grundsatz machen und abwar⸗ ö ren, was die neue Verwaltung thun werde, ehe er sich darüber os er sie unterstützen koͤnne oder sich ihr opponiren Nach einer sehr stürmischen Discussion, an welcher auch Eoans Theil nahm, wurde die Erklarung des genannten Daronets, als zufriebenstellend, angenommen. Die starke Oppositlon, die sich gegen die Minister zeigt, und die Gewißheit von der bevorstehenden Aufloͤsung des Par, lamentes, hat die Englischen Fends gedruckt, da man der Mei— nung ist, daß, ungeachtet der Neformbill, sehr viele Fonds ver⸗ kauft werden müssen, um die Kosten der Wahlen zu decken. Im Stand ach liest man Folgendes:; Die Beamten des Schats und der Aceelse sind seit einiger Zeit eifrig damit be— schaftigt, die wahrscheinliche Wirkung, welche eine gänzliche oder

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partielle Abschaffung der Malzsteuer auf die Staats⸗Einnabme ausuͤben wurde, zu berechnen. Wir koͤnnen den Agrikulturisten noch nicht mit der zuversichtlichen Hoffnung schmeicheln, daß die gaͤnzliche oder partielle Abschaffung dieser Steuer versucht wer⸗ den dürfte, weil noch nichts daruber entschieden ist; aber die Versicherung koͤnnen wir ihnen geben, daß sie auf jede Erleichte— rung rechnen konnen, die sich nur irgend gtwähren lassen wird.“

Aus Lissabon sind Briefe und Zeitungen bis zum 13. d. M. hier eingegangen. Es war in Portugal Alles ruhig und im besten Gedeihen. Die Maßregeln des Herrn Silva Car—

valho in Bezug auf die Finanzen, die Errichtung von Banken

und andern Verbesserungen waren in der Deputirten-Kammer durchgegangen, und man zweifelte nicht, daß sie die Zustimmung der Pairs erhalten wurden. Portugal schien in sehr sicherem und friedlichem Zustande zu seyn, denn alle Auslaͤnder waren im Be— griff, den dortigen Dienst zu verlassen, und diejenigen, welche in der letzten Zeit entlassen wucden, sollen alle ihren Sold voll— staͤndig ausgezahlt erhalten haben und mit dem Be—

nehmen der Portugiesischen Regierüng vollkommen zufrie— den seyn. Das durch den Korrespondenten der Times

verbreitete Geruͤcht, daß der Herzog von Palmella wegen zu— nehmender Unpopularitaͤt sich zur Abdankung werde genoͤthigt sehen, hatte, obgleich es durch andere Berichte fuͤr unbegruͤndet erklaͤrt wurde, doch einen etwas nachtheiligen Einfluß auf die Portugiesischen Fonds an der hiesigen Boͤrse. Man wollte uͤbri— gens aus jener Versicherung des Lissaboner Korrespondenten der Times ersehen, daß auch dieser schon im Sinne des Herzogs von Wellington schriebe, bei welchem Letzteren der Herzog von Palmella von früherer Zeit her nicht in besonderer Gunst steht. Am 5. Dezember war wegen des Geburtstages des Herzogs von Leuchtenherg in Lissabon große Gala bei Hofe und die Stadt erleuchtet gewesen; die Kammern hielten aber ihre Sitzungen ununterbrochen fort, weil die Session kurz vor Weihnachten, man glaubte am 16. Dezember, prorogirt werden sollte. (S. uͤbrigens den Artikel Pldortugal.)

Es sollen später auch noch Privat-Briefe aus Lissabon vom 14ten d. hier eingegangen seyn, denen zufolge die wichtigen von Herrn Carvalho den Cortes vorgelegten Finanzplaͤne am 13ten auch in der Pairs-Kammer mit großer Masorität durchgegangen waͤren.

Die Portugiesische Kriegs brigg „Dom Pedro“, kommandirt

vom Capitain Cardozo, kam am Sonntag von Dartmouth in Falmouth an; sie ist, dem Vernehmen nach, dazu bestimmt, den Herzog von Leuchtenberg, der naͤchstens in England erwartet wird, nach Lissabon zu hringen. Das Schiff „Hira“ ist kuͤrzlich mi. 103 Tageloͤhnern, wor⸗ unter auch Frauen und Kinder, von Gravesend nach Jamaika abgesegelt; diese Arbeiter sollen auf den Plantagen des Herrn R. Barrett, Sprechers des Versammlungs-Hauses jener Insel, beschaͤftigt werden.

Nachrichten aus New-York vom 23. Nov. zufolge, sah man daselbst der Botschaft des Präͤsidenten an den Kongreß mit vieler Neugier entgegen, da man glaubte, er werde den Verkauf der 7 Milllonen Dollars betragenden Actien der Regierung in der Bank vorschlagen. Die Regierung wird, wie man glaubt, im naͤchsten Kongreß, seiner Zahl nach dem vier und zwanzigsten, 16 bis 20 Stimmen mehr zu ihren Gunsten zahlen.

Ueber Liverpool hat man Berichte aus New-York bis zum 1sten d. M. Es sollte an diesem Tage die zweite Session des drei und zwanzigsten Kongresses eroͤffnet werden, und man war auf des Praäsidenten Botschaft sehr gespannt, besonders auch wegen des Tones, der darin gegen Frankreich herrschen wird. Der Treubruch, dessen sich jenes Land in der Meinung der Amerika— ner schuldig gemacht hat, indem es die auf feierlichen Stipula— tionen begruͤndete Schuldforderung Nord-Amerikas nicht aner— kennen wollte, hat selbst die Oppositions-Journale bewogen, die Regierung zu einem würdigen Auftreten aufzufordern und ihr fuͤr diesen Fall jede mogliche Unterstuͤtzung zuzusichern. Der Bank der Vereinigten Staaten prognosticirt man allgemein ein baldiges Ende.

In Mexiko, wo man uͤber fortdauernden Mangel an Geld bei der Regierung klagt, ist eine neue Revolution, und zwar in Chiapas, ausgebrochen. Truppen unter dem Befehle des Ge— neral Vicahne marschirten gegen die Provinz, so wie gegen Huadalaxarg, wo ebenfalls eine Empoͤrung ausgebrochen ist.

In Buenos Ayres ist nach vielen vergeblichen Bemuͤ— hungen endlich ein General-Gouverneur in der Person des Don Manuel de Maza gesunden worden.

Selgien.

Bruͤssel, 26. Dez. In der Sitzung der Repraͤsentanten— Kammer am 2s. Dezember ward die Erörterung des Kriegs— Budgets fortgesetzt. Herr von Meulengere, Minister der auswärtlgen Angelegenheiten, nahm nach kurzen Debatten das Wort und sagte: „Der ehrenwerthe Deputirte von Mons (Herr Gendebien) hat mir gestern die Fragen zugeschickt, die er Ihnen vorgelesen hat; ich gestehe, daß unter diesen Fragen keine einzige ist, die nicht einer mehr oder minder glaͤnzenden Theorie zur Thesis dienen koͤnnte; allein ich bin der Meinung, daß die Kammer mir schlechten Dank wissen warde, wenn ich sie in eine Eroͤrterung hineinziehen wollte, die sie von jener des Kriege—

Budgets entfernen und eine kostbare Zeit verschlingen wuͤrde, die sie der Exroͤrterung eines hoͤchst wichtigen Ge—

genstandes zu widmen wuüͤnscht. Ein doppelter Beweg— grund macht es mir zur Pflicht, mich kurz zu fassen und ka— fegorisch auf die mir gestellten Fragen zu antworten. Hier die 1. Frage: Hat das Belgische Ministerlum von dem Deutschen Hundestage oder von einigen seiner Mitglteder offizielle oder gefällige Mittheilungen in Betreff Luxemburgs erhalten? Ich beantworte diese Frage mit Nein. 2. Frage: Hat das Ministerium keine Mittheilung von seinen Agenten zu Wien oder Berlin uber die Gesinnungen des Kaisers von Oesterreich oder des Koͤ— nigs von Preußen, oder uͤber die Gesinnungen des Deutschen Bundestages in Betreff Luxemburgs erhalten? Nein! Seit der Zuruͤckziehung des Ministeritums Melbourne nicht; die letz—

ten Mittheilungen in Betreff der Luxemburger Frage beziehen

sich auf die Unterhandlung zu Biberich und auf die fuͤr die Wiedereroͤffnung der allgemeinen Unterhandlungen gestellten Be— dingungen. 3. Frage: Weiß das Ministerium etwas Bestimm— tes über den durch den Konig von Holland bei dem Bundestage und dem Schieds-Gerichte in Betreff Luxemburgs, sey es ün Ganzen, sey es mit Ausnahme des Herzogthums Bouillon, sey es in Betreff des kraft des Vertrages vom 15ten November 1831 abgetretenen Deutschen Theils von Luxem— burg gemachten Antrag? Ich muß diese dritte Frage wieder verneinend beantworten. Ich kenne in dieser Hinsicht nur die Zeitungs-Geruͤchte, und ich gestehe, daß ich meinerseits dieselben fuͤr grundlos oder uͤbertrieben halte. 4. Frage: Hat das Mi— nisterium, entweder durch Vermittelung unseres Botschafters bei

der Englischen Regierung oder direkt vom jetzigen Englischen Mi—

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Natificatlons-Akte vom 1. Juni, ist Belgien bis zum definitiven

nisterium offizielle oder gefällige Mittheilungen seit dem Eintritt des Herzogs 9 Wellington in das . erhalten? ö. ö Scwetzg ; ĩ die Regierung hat früher und später ganz offizielle, aber n,. Neuchatel, 26. Dez. Das von der Mehrheit der Mit— gefällige Mittheilungen empfangen. 5. Frage: Von welcher glieder des gesetzgebenden Körpers gebilligte Benehmen der De⸗ Art sind diese Mittheilungen? In der vorhergehenden Sitzung . zutirten bei, der Tagsatzung hat dennoch einigen Widerspruch habe ich mich in dieser Hinsicht erklart. Sie sind saͤmmtlich erfahren. Namentlich sind Einige der Meinung, daß die De— bis jetzt von der beruhigendften Art, nicht nur fuͤr den Eurg⸗ patttten, welche fuͤr ein außerordentliches Ucbungsigger der ö päͤischen Frieden im Allgemeinen, sondern auch far die Uncz, kestruppen stimmten, nachdem die gesetzgebende Versammlung sich haͤngigkeit Belgiens. Alle diese Mittheilungen koͤnnen ung schon dagegen ausgesprochen, ihre Vollmachten uͤberschritten haben. nichts anderes vermuthen lassen, als daß das jetzige Mini. Auch wurde ihr Benehmen bei Gelegenheit einer Bittschrift, sterium die durch seine Vorgänger Belgien gegenüber ein. welche die in Genf wohnenden Neuchateller bes der. Tagsatzung ein— gegangenen Verpflichtungen achten werde. 5. Frage: Hat dez «hen, nicht gebilligt; endlich wollten auch einige Mitglieder Winisterium direkt oder indirekt, auf eine amtliche oder gefül, zie Art, wie sie die Angelegenheit in Betreff der Kokarde, der lige Weise Mittheilungen der Englischen Regierung in Betreff Kantonalfarben und des Titels Fuͤrstenthum behandelt haben, Loxemburgs oder eines seiner Theile, und besonders in Betref nicht uͤberall gutheißen. Hr. v, Chambrier, General⸗Prokurator, der Ereignisse erhalten, deren Schauplatz Luxemburg in Folge bemerkte hierüber, daß nur der König das Recht habe, die Mi— der durch Holland bei dem Deutschen Bundestage oder dem j des Staates zusammenzurufen, keines weges aber der gese⸗ Schiedsgerichte gemachten Scheötte werden kann? Meine Ant, gebende Köͤrper. Das Benehmen der Deputirten in Hinsicht wort ist verneinend; die Regierung hat keine Mittheilung in its Uebungs Logers bei Thun sey ganz ihren Instructiotan se rieser Hinsicht erhalten. 7. Frage? Hat das Ministerium von mäß, denn hier sey nicht die Nede von den Sruphen des Staats der Franzoͤsischen Regierung direkt oder durch Vermittelung un, insbesondere, sondern von den Bundestruppen, und die Regie⸗ seres Botschafters, auf eine amtliche oder gefaͤllige Weise Mit. rung habe daher geglaubt, daß es dem Interesse des Landes thellungen in Beireff Luxemburgs oder eines Theils jener Pro, völlig angemessen e, das Kontingent desselben nach Shun zu vinz, vorzüglich in Betreff des durch den Koͤnig von Holland senden. Nach dieser Erlaͤuterung beantworteten die Majoritaͤt bei' dem Diutschen Bundestage und dem Schiedsgertschte in Und die Deputirten bei der Tagsaßung die brigen Vemerktingen Betreff Luxemburgs oder eines Theils jener Provinz geniachten der Minorttaͤt und wiesen den gegen sie ausgesprochenen Tadel zuruck. Antrags, erhalten? Nein, mein Herr. Diese Frage bezieht sih ,

auf die 9te Frage: Wird Frankeeich oder England allein ein. 2 60 litten. schreiten, wenn sich eine dieser Maͤchte demselben widersetzen sollte? Hier muß ich den ehrenwerthen Deputirten auf die Ant wort verweisen, die ich auf eine ähnliche Frage in der Sitzung vom 24sten d. gegeben habe. Ich kann sie nur wiederholen. Im Falle einer Invasion in Luxemburg läßt Alles uns vermu— then, und ich glaube, es mit Zuversicht sagen zu konnen, daß weder Frankreich noch England die versprochene Garantie ver— letzen wüͤrden. Als Minister des Koͤnigs ist es mir nicht er— laubt, in der Voraussetzung der Verletzung der Verpflichtungen dieser beiden Maͤchte Belgien gegenuͤber, ein Urtheil zu faͤllen; e , g.

ich bin der Meinung, daß nicht nur eine Invasion in Luxem— gegeben, als plötzlich alle Unterhandlungen von Meapolitanischer Seite burg, sondern selbst eine Androhung einer Invasion ein Casuz abgebrochen wurden. J focdris wäre, und wir wörden unverzuͤglich die Unterstuͤtzun signore Graf Ferretti, durch welchen diese Unterhandlunzen be⸗ und den Beistand Frankreichs u. Englands in Anspruch nehmen. itzeben worden, verlangte bei Erstattung seiner Berichte daruber Glaubt das Ministerium, daß es rathsam, daß es dringlich fey, vor Sr. Heiligkeit erscheinen zu durfen, um personlich Rechen⸗ zu fordern, daß Frankreich und England sich kategorisch her di. schaft von seinem Verfahren abzulegen. Er ist gestern hier ein, Interventions Frage bei bem Kon sllkt, der Luxemburg bedreht, Hetroffen, Und man sieht mit Ungeöuld dem Ausgange entgegen, 'rklaren? Nein, das Ministerlum ist der Meinung, daß ez da sich eine große Kälte zwischen beiden Hofen zu zeigen au, nicht rathsam sey, diesen Schritt n thun, und zwar aus den fängt. Mehrere Deputirte, welche zu der Unteren 2ten . er; Gründen, die ich bei der vorhergehenden Frage angedeutet habe, wähnten Kommission, um die Abgaben vom Grundeigenthume so lange nichts zu dem Glauben ermächtiget, daß die durch den im ganze Staate zu reguliren, ernannt waren, haben die se chrenwerthen. Beputirten gesteilte Hypothefe sich verwirklich, Ehre abgelehnt, unter dicsen; für Ferrara der Graf Berngtt, 11. Frage: Uebernimmt die Regierung die foͤrmliche Vero flih⸗

Bruder des Kardinal⸗Staats-⸗Secretairs; fuͤr Macerata der Mar— tung, die Raͤumung des ganzen Luxemburgs oder eines Thells desselben vor der Annahme und Vollziehung des Vertrags

quis Bandini; fuͤr Velletri der Ritter Cardinali. Aus welcher vom 15. November 1831 durch den König Wilhelm zu ver—

Ursache, ist nicht leicht zu ergruͤnden; auf jeden Fall ist zu be⸗ däuern, daß der gute Wille, den die Regierung gezeigt Hat, weigern? Meine Herren, nach der Uebereinkunft vom 21. Mat, die in Bezug auf uns das „uli possedelis“ bestaͤtiget, nach der

nicht bessere Untersiuͤtzung bei denen findet, auf die sie ihr Ver⸗ trauen gesetzt hat. Man arbeitet gegenwärtig an einem Co— dice amminiptrativo für den Paͤpstlichen Staat; im Publikum fuͤrchtet man, mehrere Verordnungan darin wurden dem neuen

und Luxemburg gesichert, die nach den Bestimmungen des Ver, Cioil— Gesetzbuche entgegen seyn, und dadurch, wieder zu Aban, trages vom 15. November 1831 spaͤter zu Holland gehoren. (Der derungen Anlaß geben. Der Kardina! Giustinian;, Fuhrer Minister verliest hier diese Ratisication; die allgemeine Erdoͤrte—⸗ Nuncktus in Lissabon, welche Stadt er auf Dom Pedro s Befehl rung des Entwurfs ward hierauf geschlossen und' man schritt zu verließ, worauf er sich in Genug, seinem Geburtsorte aufhielt, sener der einzelnen Artikel; mehrere derselben wurden ange, ist nun hier angekommen,. Er empfing, he h dem er dem Papste nommen.) seine Aufwartung gemacht, die Güiuͤckwuͤnsche der Geistlichkeit, des diplomatischen Eorps und des Adels. Dom Miguel machte Schweden und Norwegen. ihm auch seinen Besuch. Hr. Ouvrard, bekannt durch seinen Stock ho lm, 23. Dez. Der Adelsstand pflichtet am A0sten Prozeß unter Karl X. in Paris, hält sich hter auf, wie es d. M. nach einer lebhaften Debatte mit 5a gegen 40 Stim⸗ scheint, um in Italien seinem Speculation age ste ein neues Feld men dem Bedenken des Gesetz-Ausschusses bei, wonach fuͤr In zu eroͤffnen. Gestern Abend eilte Hr. C. Périer, als Courier

Vertrage die provisorische Occupation der Bezirke von Limburg

uriirung des Koͤnigs u. s. w. statt absoluter Todesstrafe zwei= von Paris kommend, hier durch nach Neapel.

Das Reichsgericht kam heute zusammen. Die angeschuldigten —⸗ ͤ . d , . Mitglieder und der Staats-Secretair erschienen D Lissab k . ,, . alle persoͤnlich, nahmen die Anklageschrift des reichsständischen Deputirten ner vom 13ten verlangte Hert. —ͤ

nah geschrif össtaͤndisch don den Ministern einige . uͤber den Zustand der oͤf—

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gegen wo naͤchst dann der Justi Bevollmächtigte seinen Schluß fentlichen Gefaͤngnisse, lund eide 2 arteien schienen darin über⸗ An irg zu machen haben . . hiuß einzukommen, daß sogleich etwas fur die Verbesserung derselben Uöchern in den Kloͤstern, welche durch Aufhehung der in

Kopenhagen, 27. Dez. Am Lästen d. hat der Koͤnigl, orden der Negierung zugefallen seyen, untergebracht werden koͤnn⸗ Preuß. Gesandte au K. Daͤnischen Hofe, Frhr. ,,. v. 3 ten. Die Vorschlaͤge Silva Carvalho's sind von der Deputirten— raden, bei Sr. Maj. dem Koͤnige seine Antritts-A t. ; z

z . , n, . Berathung vor, die sie ohne Zweifel auch, ungeachtet aller Be—

muüuͤhungen des Grafen Taipg, das Gegentheil zu bewirken, un—

Schwerin, 29. Dez. vbverändert annehmen werden. Bei der Diskussion bes Vorschlaas zur zu Malchin gehaltene Landtag ist am 18ten d. durch den Groß ·⸗ Konsolidirung und Verbesserung des National Kredits bemerkte herzoglichen Bescheid geschlossen worden, wonach zunaͤchst in Be⸗ der Finanz. Minister, daß die Regierung deshalb nicht noͤmhig

. 5 .. . . BrIiche 916 ö tion fuͤr das Jahr von Johannis 18354 bis Johannis 1835, un⸗· mindern oder die Dauer der gegenwaͤrtigen aͤhr lichen Abgahe ter Bezug auf den Eondocationstags Abschied 8 agu verlängern. Portugal ist der Regierung vielen Dank schul⸗

zug auf g6„Abschies vom Jahre 1868, e 6. sie, ungeachtet des unnützen, aber beständigen Geschfeies

Munchen, 265. Dezesaber. In der gestrigen Mitternacht der, Opposition, bese Maßregeln befördert hat, denn die Bor— herrschte in unsern Straßen ein reges, ihn f e eit Ganze theile, weiche dem Lande daraus erwachsen, sind fast unberechtu— Schaaren Andchtiger zogen von einer Kirche Wreandern? ur bar (Herr Macdgts de Ca st ro machts Einen Antag hm, ie uberall die imposante Feier der heiligen Mette stattfand. Se,. . ; 285 , Maj. der Konig begab sich mit a . ,,, der Hof mung zu sichern. Er schlug nämlich vor, daß die Stelle eines Offiziers nn. . Feier beizuwohnen. Alle Kirchen waren gedrängt voll. Zahlreiche Patrouillen, sowohl vom Linien-Milii⸗ *. . . * tair, als auch von ,, ; wahrend de Gericht genemmen werden koͤnne. Der Antrag wurde von der Gottesdienstes die Straßen, um fuͤr die nächtliche Sicherheit Kammer allgemein gebilligt. Die Ihrer Kaiserlichen Majestaͤt

Tubingen, 24. Dez. Die Zahl aller hier Studirenden . de Reis wurde nach einigen Debatten bewilligt. Die Eintuͤnfte im gegenwartigen Win el halbschr ist 74, worunter 71 Auslaͤn, w , . hn ,, der, nämlich: J. Theologie Studir von d ischen aͤhrlich 13,000 Pfd. betragen, genießt die Kaiser

ö ch Theologie Studitende n. der protestantisch wegen der Vermählung der Koͤnigin jedoch nur so lange, bis es der Stadt 70; 2) Auslaͤnder 9. II. Theologie Studirende von ; w der katholischen Könfession: 1) Wuͤrttemberger, a) im K. Wilhelms kstgeborngn Kinde der Königin zufällt. Die Dis tussion ahhh

9 a, obewilligten Summen Ansaß, und mehrere Deputirte rühmten Wuͤrttemberger 76; 2) Ausländer 6. V. Medisin und höhre 3 , ö . Chirurgie Studirende:; Zuͤrttemberaer 107; 2) Aus 0; Antrag von Manoel Passos und anderen Deputtrten aus Porto n , , , , ,, ,,,, ' wegen Rückzahlung der im Jahre 1803 in Porto gemachten An— Philosophie Studirende: 1) Wuͤrttemberger, a) im K. prote⸗ * . fantischen Seminar Fh, b) im K. Wilheümsstift 51, 8 in der Abzahlung bach lossen. . Stadt 17; 2) Auslaͤnder 4. VII. ne ' f n cer Ha 2 Die Times enthaͤlt nachstehendes Privat⸗Schreiben aus jahr war die Zahl aller Studirenden 746; im letzten Winter⸗ amn 2. Januar der Ordnung hach 8 nn,, d iese Ir ehe Jöß. , Die Zahl der Auglaͤnder hat sest den letzten Vertagung wird fuͤr mehrere Minister eine Zeit der Erholung

bis zehnjaͤhrige Festungs- oder Todesstrafe eintreten soll. Portugal. Justiz-Bevollmächtizten zur Beantwortung am Sonnabend en! geschehen muͤsse und daß die Gefangenen aus ihren unsauberen D hem gr Kammer angenommen worden und liegen jetzt den Pairs zur Deutschlan d. Der diesjährige in diesem Monat treff der Proposition die Bewilligung der ordinairen Contribu, gnädigst angenommen wird. . . n Unabhaͤngigkeit der Offiztere gegen die willkürliche Gewalt der Regie⸗ als ein Eigenthum desselben betrachtet werden solle, das ihm nur anus gerechten Ursachen, und selbst dann nur durch ein Kriegs— und Ruhe der Stadt zu sorgen. ver Herzogin von Braganza ausgesetzte Penston von 40 Contos Konfession: 1 mberger, a) i 3 ; in . . ses RVuͤrttem berger, ar im C; Seminar Cl, b) dem naͤchsten Herzog oder Herzogin von Braganza, d. h. dem Theologie Studirende 2. IV. Rechtswissenschas 1 6 6 3 n, deolosie S , issenschalt Studiren de;. bei dieser Gelegenheit die große Sparsamkeit Dom Pedro s. Ein Höhere Chirurgie 1. Pharmacie 12. Niedere Chi ie 41. V. j as⸗ Döhers Chirurgie 1. Pharmacig i2. Näiedere Chirugie 41. . jez von 4 0h0 Pfund würde angenominen und? die allmmaälige dirende:; 1) Wuͤrttemberger 51; 2) Ausländer 2. In diesem 1 Alffab on vont 106. Dezember, „Dit Cortes erden in, einigen . ĩ ige 2 ., ĩ ĩ e mmer Halbsiahr um Ih abgenommen. seyn, denn sie sind durch die bestaͤndige Aufmerksamkeit, die sie

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habe, einen Pfennig mehr zu zahlen, den Tilgungs-Fond zu ver⸗

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ben Cortes widmen muͤssen, und durch die Anfertigung so vieler Dokumente, die taͤglich, ja stuͤndlich von der Opposition unnoͤ⸗ thiger Weise gefordert werden, wahrhaft geplagt. Die Unzu— friedenheit mit dem Herzoge von Palmella nimmt in dem Maße zu, als seine Stellung im Minister-Conseil an Festigkeit gewinnt. Er floͤßt Niemand Vertrauen ein. Ich kann jedoch versichern, daß ich durchaus keinen Grund zu diesem Mißtrauen habe auf— finden konnen, aber nichtsdestoweniger nimmt es zu. Die Auf— nahme seines Schwagers, des Grafen von Villareal, ins Mini— sterium, war in diesem Augenblicke sehr unzweckmaͤßig.“

In einem vom Courier mitgetheilten Schreiben aus Lis—⸗ sabon vom 13. Dez. heißt es: „Die fremden Truppen sollen saämmtlich entlassen werden. Das Belgische Corps, welches in Elvas in Garnison stand, verweigerte vor einigen Tagen, angeb— lich weil es keinen Sold erhalten hatte, den Gehorsam; es traf gestern in Lissabon ein und soll sobald als moglich nach Ostende uͤbergeschifft werden. Einem Briefe aus Coruna zufolge, hat der Englische Gesandte in Madrid, Herr Villiers, auf Verlangen der dortigen Regierung die Fregatte „Castor“ requirirt, um 8600 Gewehre von Coruna nach Santander zu bringen.“

T inen ni.

Konstantinopel, 11. Dez. (Allg. Zeit.) Wenn die Aufregung Syriens noch laͤnger fortdauert, so wird es kaum möglich seyn, ohne irgend einen entscheidenden Schritt von der Pforte die Ruhe herzustellen. Taͤglich treffen Nachrichten ein, die das traurigste Bild von jenem sonst bluͤhenden Lande ent— werfen und eine Katastrophe als unvermeidlich voraussagen, so lange Ibrahim Pascha unbeschraͤnkt daselbst hausen duͤrfe. Der Sultan nimmt sich die beyraͤngte Lage der Syrier sehr zu Her— zen, und er wuͤrde zu jeden Spfer bereit seyn, koͤnnte man ihm die Gewißheit verschaffen, daß dadurch der uͤhermuͤthige Sieger von Koniah versoͤhnt und der auf Syrten lastende Druck er— leichtert wurde. Es ist selbst den befreundeten Maͤchten der Pforte nicht moͤglich, ihn hieruͤber zu beruhigen, und so darf es nicht befremden, wenn man unaufhoͤrlich von Kriegs⸗-Ruͤstungen sprechen hoͤrt. Erst in der verflossenen Woche wurden wieder 19 Eskadrons leichte Kavallerie, 9 Bataillone Infanterie und ein Artillerie⸗ Park von 42 Kanonen von hier nach Asien uͤber— geschifft, um Reschid Pascha's Armee zu verstaͤrken; anderer se its ist Ibrahim auch nicht unthaͤtig und ruͤstet so viel er kann. Wohin sollen solche Anstrengungen von zwei erbitterten Gegnern anders fuͤhren, als zu ernsthaften Ereignissen? Freilich muß Ibrahim sehr behutsam seyn und sich nicht zu weit vorwagen; seine Lage ist kritisch und kann verzweifelt werden, sobald mehr Einigkeit unter seinen Feinden herrscht, und er ihnen Gelegenheit gtebt, ihre vereinten Krafte an ihm zu versuchen. Die Pforte allein, mit aller ihrer militairischen Kraft⸗Entwicklung, fuͤrchtet er wohl nicht, aber vereint mit den zersplitterten Insurgenten⸗Schaaren in den neu erworbenen Provinzen moͤchte sie ihm furchtbar werden. Dies zu hindern, ist jetzt seine Taktik, und deshalb dringt er mit so vielem Ungestüͤm auf die Entfernung der Ottomanischen Armee. Die Pforte hat ihn aber durchschaut; sie weiß, daß der Abmarsch ihrer Truppin den Aegyptern freie Hand gewähren würde, um ungestoͤrt den in Syrien herrschenden Geist ersticken u konnen, ohne den Haß, den Ibrahim und sein Vater gegen fuͤhlen, verloͤscht, ohne aus dem Feind einen Freund gemacht u haben. Eine Nachgiebigkeit von ihrer Seite wuͤrde nur dazu dienen, die Aegyptische Herrschaft mehr zu befestigen und später den Pascha nur exigenter gegen den Sultan zu machen. Darum ist es nicht wahrscheinlich, daß Reschid Pascha seine jetzige Stel— lung verlassen, daß überhaupt die Verhaͤltnisse sich besser gestalten und vergleichsweise die streitenden Parteien sich verstaͤndigen soll⸗ ten. Die Europaͤischen Botschafter scheinen dies zu fuͤhlen, und man darf sich nicht wundern, daß sie an ihre Hoͤfe in einem Sinne berichten, der außerordentliche Ereignisse voraussehen laßt, und Aufmerksamkeit fordert. So scheint denn auch die Eng— lische Eskadre, von der es mehrmals hieß, daß sie nach Nauplia oder Malta segeln wuͤrde, um dort zu uͤberwintern, einstweilen bei Smyrna ihre Station behalten und abwarten zu wollen, was in Syrien geschieht. Daß uͤbrigens die großen Europaͤischen Maͤchte uͤber die orientalische Frage einig sind, leidet wenig Zwei— fel, und daß keine eine fernere Beeinträchtigung der Pforte dul— den will, ist wiederholt erklaͤrt worden. Die Gegenwart der Englischen Eskadre kann also nur fur den Schutz der Englischen Unterthanen, oder dazu dienen, Ibrahim von einem entschiedenen feindlichen Schritte gegen die Ottomanische Armee abzuhalten, wenn es ihm doch, nach vergeblichen Vorstellungen fuͤr ihre Ent— fernung, in den Sinn kommen sollte, sie anzugreifen. Allem An— scheine nach wird Letzteres aus den eben erwahnten Gruͤnden nicht geschehen, auch scheinen allmälig die Huͤlfsquellen zu ver— siegen, die Mehmed Ali erlaubten, eine fuͤr seine Verhaͤltnisse

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so ungewoͤhnlich starke Armee auf dem Kriegsfuße zu halten.“

Man weiß, daß er in großer Geldverlegenheit ist, und daß alle Bemuͤhungen, sich mittelst einer Anleihe Fonds zu verschaffen, vergeblich waren, woraus man auf das Vertrauen schließen kann, das er in Frankreich und England einfloͤßt, da andere Länder in den kritischsten Zeiten, und die Pforte unter allen Umstän— den, Kontrahenten fuͤr Anleihen gefunden haben. Dies hindert inzwischen nicht, daß die Franzoͤsischen und Englischen Agen— ten in Alexandrien große Freundschaft fuͤr Mehmed Ali zei— gen, ob zwar ihr ganzes Verfahren beweist, wie wenig ernstlich es damit gemeint seyn kann. Erst unlaͤngst hat der Englische Konsul, welcher von Mehmed angegangen worden, ihm einige Muster, Gewehre von einer neuen Englischen Erfindung zu ver— schaffen, nicht nur diesem Wunsche entsprochen, sondern im Na—⸗ men seiner Regierung dem Pascha mehrere Tausende solcher Ge— wehre zum Geschenke gemacht, die gleich zur Bewaffnung zweier Miliz⸗Bataillons benutzt wurden. Nach den neuesten Nach— richten aus Alexandrien lag die Aegyptische Flotte groͤßtentheils in jenem Hafen vor Anker, und Mehmed Alt war nicht nach dem Innern abgereist. Die Pforte hat ihren ersten Direktor des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Lailikeln Ef— fendi, zum Botschafter nach London ernannt, und Namik Pascha zuruͤckberufen.

Griechenland.

Die Münchener politische Zeitung schreibt aus Nauplia vom 16. Nov.: „Alle Dikasterten sind nun mit dem Umzuge nach Athen beschaͤftigt, der nach allerhoͤchster Bestimmung in dem laufenden Monat alten Styls beendigt werden soll. Die Ministerien haben mit dem heutigen ihre Arbeiten sistirt; die Buͤreaus der Regentschaft werden am 2. Dez. geschlossen wer— den, und in den nächst darauf solgenden Tagen die Abreise des saͤmmtlichen Personals der Regentschaft erfolgen. Wegen der zur Zeit noch etwas beschränkien Anzahl tauglicher Wohn- Ge— bäude hat die Regentschaft sowohl, als die einzelnen Ministerien für die Unterbringung ihres Personals Fuͤrsorge getroffen. Das von Seiten der Regentschaft mit den Haͤuserbesitzern in Athen

getroffene Arrangement, demgemaͤß diese 15 Procent des Haͤuser⸗

werthes als Miethe beziehen, macht es den Staatsdienetn mög lich, wohlfeilere Wohnungen zu bekommen, als in Naupliag, wo die Haͤuserbesitzer durch enorme Miethzinse fuͤr die kurze Dauer bes Aufenthaltes der Regentschaft in ihren Mauern sich zu entschäͤ— digen suchten. Um in kurzer Zeit eine hinreichende Anzahl zweck— mäßiger und gut gebauter Wohnungen zu erzielen, war die Re— gentschaft mit einem hiesigen Handlungshause in Unterhandlung getreten, welches in einer bestimmten Frist 32 Wohngebäude herzustellen und dann der Disposition der Regentschaft zu uͤberlassen sich erbot; so wie man uͤbrigens vernimmt, ist die Regenzschaft nicht geneigt, die Bedingnisse dieses Erbietens zu genehmigen. Durch die Verlegung des Regierungssitzes nach Athen wird diese Stadt, die auch in klimatischer Hinsicht einen wesentlichen Vorzug vor Nauplig hat, schnell ihrem Flore entge— gengehen, und die Regentschaft verabsaäͤumt nichts, um diese ehemalige Wiege der Wissenschaft und Kunst auch in dieser Be— ziehung wuͤrdig auszustatten. Sie hat bereits die Centralschule von Aegina, einer Anstalt, die mit den bessern Deutschen gelehr— ten Schulen den Vergleich aushaͤlt, nach Athen verlegt, und durch Einladung mehrerer Gelehrten von anerkanntem Rufe fuͤr tuͤchtige Besetzung der hoͤhern Lehrstellen gesorgt. So ist Herr Oekond— mos seit kurzem hier angekommen, dem naͤchstens Hr. Kumos, der sich zeither in Triest aufhielt, folgen wird. Man hofft, die Gerichts-Organisation in kurzér Zeit ins Leben treten zu sehen, da die Kommission, welcher die Pruͤfung der Persanal—

Verhaͤltnwisse oblag, ihre Arbeiten vollendet hat. Wenn die Vor—

schlaͤge dieser Kommission von mancher Seite fruher erwartet wurden, so darf man aber billiger Weise auch nicht uͤbersehen,

welch' eine reifliche und bedächtige Prufung der Auswahl des Personals fuͤr ein Institut vorangehen muß, das so mächtig in das innere Leben des Volks eingreift, und in seiner jetzigen Gestaltung nicht nur der Form, sondern auch zum großen Theile dem Wesen nach neu zu nennen ist. Es bedarf wohl tüchtiger und verlaͤssiger Richter, wenn man ihnen bei so vielen noch aus fruͤherer Zeit und unter den verschiedensten Titeln obwaltenden, aͤußerst komplizirten Differenzen ein ganz neues Verfahren vor— schreiben, und ein neues Gesetzbuch zur Entscheidung in die Haͤnde geben soll. Die Organisation der irregulairen Trup— pen, deren Unisormirung der Nationaltracht vollkommen ange⸗— paßt ist, geht rasch vorwärts, und gewahrt insbesondere jenen Griechischen Soldaten, denen die im Freiheitskriege empfange— nen Wunden, ohne sie fuͤr den Kriegs-Dienst untaug— lich zu machen, doch die Einreihung in die regulairen Corps erschwerten, billig eine erwuͤnschte Gelegenheit, ihren Le— bens-Unterhalt begruͤndet zu sehen. Aber auch der Zugang zu den regulairen Truppen, besonders zur Artillerie und zum Fuhrwesen, welches letztere ganz komplett ist, war bis jetzt im— mer sehr namhaft. Bei der Artillerie sind vom Hauptmann abwaͤrts saͤmmtliche Offiziere, mit Ausnahme eines Lieutenants, Griechen, und die gluͤcklichen Fortschritte, welche sie in die— sem Zweige des Militairwesens machen, lassen eine baldige Vervollkommnung der Griechischen Artillerie mit Zuversicht er— warten. Die zahlreiche und trefflich organisirte Gendarmerie, die gleichfalls nur aus Griechen besteht, genuͤgt ihrer Bestim⸗ mung in dem Grade, daß man in Griechenland so sicher reisen kann, als in jedem andern Staate. Auch giebt das Vertrauen, das die Regentschaft taglich mehr in dem Lande gewinnt, und die Liebe zur Ruhe und Ordnung, die in der großen Mehrzahl der Nation herrscht, die beruhigende Gewißheit, daß kein Ver— such üͤbelwoilender und ehrgeiziger Intriganten zur Stoͤrung des gesetzlichen Friedens ferner Unterstuͤzung finden wird, und es wird diese Herrschaft des Gesetzes und die Liebe dafuͤr um so mehr erstarken, als den Bemuͤhungen der Regentschaft gelin— ö das gemeindliche Element zu entwickeln und zu be— . z

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Berlin, 1. Januar. In Achen trat vor einigr Zeit eine Gesellschaft zusammen, um in der dortigen Gegend Rach einem Salzlager zu suchen, insofern sich eine hinlängliche Anzahl von Theilnehmern hierzu faͤnde. Man wollte naͤmlich in Burt⸗ scheid h00 Fuß tief bohren, um zu sehen, ob man auf ein Salz la⸗ ger stieße; hiernaͤchst wollte man noch einen zweiten Versuch i dieselbe Tiefe machen, und wenn auch dieser mißgluͤckte, das Un— ternehmen aufgeben. Zur Erreichung dieses Zweckes wurden mit Erlaubniß der Regierung Actien, zu 50 Rthlr. eine jede, aus— gestellt. Bei einer Versammlung jedoch, die inn Neovem— ber v. J. in Achen abgehalten wurde, fand sich, daß erst 60 Ae⸗ tien abgesetzt waren, während 160 untergebracht feyn mußten um uͤberhaupt mit dem Ünternehmen den Anfang machen zu koͤnnen. Der beabsichtigte Versuch ist demnach wieder aufgege— ben und das Geld fuͤr die ausgefertigten Actien den Unterzeichnern rg, worden. . .= Die von dem verdienstvollen Professor Dr. Guͤnther zu Duisburg hinterlassene Sammlung . i r ö glschen und physiologischen Praparaten haben die Erben dessel⸗ ben der medizinisch-chirurgischen Lehr-Anstalt zu Münster welcher der Verstorbene von jeher sein vorzuͤgliches Wohlwollen gewidmet hatte, geschenkt, und ist diese Sammlung als J) Guͤnthersches Vermaächtniß in dem dortigen anatomischen Mu seum ungetrennt und abgesondert aufgestellt worden. Zur Deckung des im zweiten und dritten Quartale v. J erforderlichen Bedarfs der Feuer-Societaͤt des Herzogthums Sach sen sind nach Ausweis des jetzt erlassenen Aus schrelbens von den Societaäͤts-Genossen in Sumiaa 354,137 Rehlr. auszu⸗ bringen, und dazu von den vormals erblaͤndischen Kreisen, ben ehemaligen Stiftern Merseburg und Naumburg-Zeitz, von her Nieder“ Lausitz, so wie von dem Altpreußischen, Kottbusser und dem Schleusinger Kreise, imgleichen von dem al.

29 6. ; Köͤni Il. Preußischen Antheile der Oher⸗ Lausitz, von dem 5.

überhaupt

6o,äl3,790 Rthlr. betragenden Haupt-Versicherung s- Quanturm

15 Silbergroschen 4 Pfennige von 190 Rthlr. begzutragen. Es haben sich in dem obgedachten Zeitraume 192 Brande . net (wovon 26 durch Blitz, 2 durch Fahrlaͤssigkeit, 3 durch i. lerhafte Bauart, 52 durch muthmaßliche Brandstiftung . 09 durch unermittelte Zufaͤlle) und wodurch 932 assoctirzin Grund stuͤcks⸗Besitzern 1781 Gebäude total abgebrannt und 245 parttesf beschaͤdigt worden sind. 215 partiell **

Koͤnigstädtisches Theater.

Es llegt nicht in dem Plan des den hiesigen Theater Blaͤttern gewidmeten Artikels, noch gestatter es . , . ie sene Raum, Alles, was sie bringen, Neues oder durch schnen . Bemerkenswerthes, in dieselben aufzunehmen. Liber Mad * 45 ,, Hosirollen giebt, ist in doppeltem Betcacht, als dran ntisch Sch er stellerin und ausübende Schauspielerin, zu bedeutend, als 6. sie h. n ,, n. übergehen durften. Ihr im ver d fen Sommer guf' der Königlichen Bühne mit so Traßen Yen f

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