1835 / 3 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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f en Rabikalen als dem Interesse des Landes gemaäͤß zu

ezeichnen. Die Partei der Whigs, mit den Lords Grey, 3 land und Lansdowne an der Spitze, wird bei dieser Gelegenheit als gaͤnzlich des Vertrauens unwerth und dem Schiffbruch nahe gesch il⸗ dert, vor dem sie nur der Anschluß an die allem Bestehenden und allen Beguͤterten seindlichen Radikalen, mit Aufopferung ihrer Wurde als Partei, moöͤglicherweise retten koͤnne. Wat die Times den Whigs, das prognostizirt der Courier dem jetzigen Mintsterium. Sei—⸗ ner Ansicht nach sahe Sir Robert Peel ein, wie unpopulair die durch ihn bewirkte Zusammensetzung des Kabinets sey, und wuͤrde sehr gern dem Sturm, der sich gegen ihn zu erheben drohe, entrinnen, wenn er sich nicht durch den Beschluß wegen Auflösung des Parlaments den ehrenvollen Ruͤckzug abgeschnitten hätte.“ SFuͤrst Esterhazy wird, dem Albion zufolge, zu Anfange des nächsten Monats mit einer zahlreichen Dienerschaft wieder hier eintreffen.

Der Graf von Survilliers (Joseph Buonaparte), der eine

Reise durch die Englischen Provinzen gemacht hat, ist wieder auf seiner Villa in der Naͤhe von Uxbridge eingetroffen. Seine Gemahlin lebt noch immer in Nord⸗Amerika. .

Sir H. Hardinge, der gestern von hier nach Wilderneß ab— gereist ist, um den Marquis von Camden zu besuchen, hat eine ahnliche Adresse, wie Sir R. Peel, an die Waͤhler von Laun— ceston erlassen, worin er besonders auf die Besöͤrderung des land— wirthschaftlichen Interesses großes Gewicht legt.

Auch Sir E. Knatchbull hat eine Adresse an seine Waͤhler in Kent ergehen lassen; er sagt darin unter anderm; „Die Grundsaͤtze, auf welche ich meine Anspruͤche an Ihre Gewogen⸗ heit baue, sind dieselben, zu denen ich mich immer bekannt und nach welchen ich gehandelt habe. Jedem Stande im Staate die Rechte zu bewahren, welche ihm angehoͤren; die Gesetze, welche diese Rechte anerkennen und sichern, aufrecht zu erhalten; durch alle ausfuͤhrbaren Mittel das Giuͤck und die Wohlfahrt des Volks zu vermehren, und durch besonnene Reform alle Mißbraäuche und Maͤngel zu entfernen, welche in den bürgerlichen und kirchlichen Institutionen des Landes wirklich vorhanden sind, dies scheinen mir die vornehmsten Pflichten der Regierung und der Gesetz⸗ gebung. Ohne Zaudern und offen und bestimmt erklaͤre ich,

daß ich die Reform-Bill als die schließliche Erledi⸗

gung der großen constitut l onnellen Frage betrachte, und nie Theil an einem Unternehmen haben will, das darauf berechnet wäre, ihre Wirksamkeit zu be- einträchtigen oder die durch sie verliehenen Vor— rechte zu beschrän ken.“

Lord John Russell erwarb sich durch die Rede, welche er an seöne Wähler in Tavistock hielt, den rauschendsten Beifall, und es wurden Beschluͤsse vorgeschlagen und einstimmig ange— nommen, welche die hohe Zufriedenheit der Versammlung uͤber sein polttisches Benehmen aussprechen, und wodurch die Wah⸗

ier sich verbindlich machen, seine Wiedererwaͤhlung im Falle ei

ner Auflöͤsung des Parlaments zu unterstuͤtzen und die Kosten der Wahl zu bestreitsn. Lord Russell trat hierauf wieder her— vor, um seinen Dank zu bezeugen: „Ich habe nie“, sagte er, „die Beunruhigung empfunden, welche einige Andere wegen des neulichen Minister-Wechsels äußerten; denn da ich Ver— trauen auf die Reform ⸗Akte und auf die Ehre und Red⸗ lichkeit des Englischen Volkes setze, so habe ich, seit— dem jene Akte passirt ist, stets geglaubt, daß die Ent— scheldung in den eigenen Händen des Volkes liege. (Beifall.) Meine Herren, wenn jemals einer von Ihnen den Kaͤfig gese— hen, in welchem ein Lowe eingesperrt war, und in den auch ein Schooßhuͤndchen geworfen wurde, so ist es ihm gewiß nicht ein⸗ gefallen, daß der Lowe Ursache gehabt haͤtte, , n. zu schoͤpfen, wohl aber der Schooßhund; so wenig braucht sich auch der Britische Lowe zu angstigen, nun das Huͤndchen in seinen Stall gekommen ist (Beifall und Gelächter) Moͤge nur das Volk Englands sein Vertrauen auf die setzen, welche immer der Resorm zugethan gewesen, und dieses Vertrauen beweisen, indem es sie zu seinen Repraͤsentanten waͤhlt, nicht aber seinen eigenen Wuͤnschen durch die Wahl derer in den Weg treten, die erst seit dem 15. Nov. Reformer geworden sind. Thun Sie das, und Sie brauchen das Resultat der Wahlen nicht zu fuͤrchten.“ Herr J. Erag, ein Prediger der Dissenters, aber dessenun— zeachtet ein eifriger Orangist, will es hei den naͤchsten Parla⸗ furnte Wahlen in Dublin mit Herrn O Connell aufnehmen. Die Times raäͤumt jetzt ein, daß Herr Grote sich bei dem Getlmenel in der London“ Tavern nicht so sehr von Wuͤrde und Zartgefühl entfernt habe, als einige Zeitungen, namentlich der Alben, ber ihm schon prophezeit, daß er bei den nächsten Wahlen in der City um seines ungeziemenden Betragens wil sen durchfallen werde, diesem Parlaments, Mitgliede Schuld

eben. . Folgendes sind die Beschluͤsse, welche am Dienstag von den

Liberalen gefaßt wurden, die sich unter Anfuͤhrung des Herrn

Grote aus der Londoner City ⸗Tanern, wo die Konservativen die Adresse an Se. Majestät beschlossen, nach einem anderen Gasthofe Hegaben und dort ihrerseits uͤber den Zustand des Landes verhandelten.

„Da eine Versammlung von Kaufleuten, Banquiers, Rhedern und anderen zur Londoner City gebtrenden Personen, die ihren Souperain wegen der letzten Ausübung seiner Königlichen Praͤro— gative ibrer Ergebenbeit und Anhaͤnglichkeit versichern wollten, nach der Londoner Gir, rn einberufen worden war, so versammelten wir, die Kaufleute, Banquiers, Ryeder, Händler und Andere, uns in Folge die ser Ankündigung: als aher der Vorsitzer jener Ber⸗ sa m inlung oͤffentlich erklaͤrte, daß diese Versammlung nicht zum Iweck der ,,, sondern bloß zum Zweck der Annahme Ancr vorher schon abgefaßten Adresse einberufen, und daß Personen, Die den darin ausgesprochenen Ansichten nicht beistimmten, gar nicht eingeladen worden seyen, jener Versammlung beizu ohnen, so ver⸗ tagten wir un? an diesen Ort. Wir steen an Loyalit4t hinter kei⸗ ne? Klaste oder Versammlung von Seiner Majestaͤt Untertha⸗ nen zurück und wollen die Königliche Praͤrogative Sr. Ma— zeslaͤt' jederzeit anerkennen und aufrecht erbalten; wahrend wir uns aber zu diesen Gesinnungen bekennen, i wir doch . un⸗ ser tiefes Bedauern über die letzte Ausuüͤ uf dieser BrKrogative, vermbge welcher dag vorige Mintsterlum entlasen wurde, und über „e Ernennung von Ministern ausdrücken, welche, was sie auch „ät erklären mögen, in Folge ihres feüberen Benehmens keinen Ansaruch, auf das Vertrauen des Landes haben. Wir sagen den Herren G. Grote und C. Erawford, unseren Parlaments⸗Repraͤsen⸗ ranten, Ten waͤrmsten und , n Dank dafuͤr, daß sie stets die Zrundsaͤtz' der Rejorm unter aft; daß sie den heutigen Verhand⸗ fungen beige wohnt und dies G nber benutzt haben, um die Ge⸗ sinnungen Ihrer Mitbärger ing Klare zu bringen,

Der Timer zufolge, ist die von Herrn Ward in der Lon— don ⸗Tavern vorgesrhlagene Adresse an den Koͤnig, worin Sr. Masestat fur die letzte Auskubung der Königlichen Prärogative gedankt wird, auch don vielen achtbaren Dissenters unterzeichnet worden. Die Ovpositions⸗ Glatter meinen, die Dissenters haͤt⸗ ten diez nicht als soche gethan, sendern aus denselben Gruͤn, den, wie viele andere vermögende Leun, aus Besorgniß vor

Verlusten, m Fall die öffentliche Ruhe gestöri wuͤrde,

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Zu Dungannon haben die Einwohner der Irlaͤndischen Grafschaft Tyrone eine Versammlung gehalten, worin eine ganz im Sinne des jetzigen Ministeriums abgefaßte Adresse an den Koͤnig angenommen wurde.

Lord Stormont hat mehrere der ihm von den Oppositions—⸗ blaͤttern in den Mund gelegten Aeußerungen gegen die Resormen oͤffentlich abgeleugnet.

Von mehreren Seiten aufgesordert, Beweise fuͤr ihre Be— hauptung zu liefern, daß sie von den vorigen Ministern offen und heimlich verfolgt worden sey, theilt die Times heute fol— gendes Billet des Lord Althorp an Lord Brougham vom 11ten Juni d. J. mit: „Mein werther Brougham! Die Sache, wor—

uber ich mit Ihnen zu sprechen wuͤnsche, ist der Zustand der oͤf— fentlichen Presse und die Erwaͤgung, ob wir der Times offenen

Krieg erklaͤren oder den Versuch machen wollen, Frieden mit ihr zu schließen. Aufrichtigst der Ihrige.“

Sämmtliche Bischoͤfe sind von Gerichtswegen aufgefordert worden, sich bei der Verhandlung in Angelegenheiten des Bi— schofs von Winchester und neun Anderer, wegen Ruhestoͤrung und ge valtsamen Angriffs, vor den naͤchsten Assisen in Surreh zu stellen.

Die letzte exekutorische Zehnten⸗Eintreibung in Irland, welche zu den Vorfällen bei Rathcormac Anlaß gab, hat unter den Katholiken die hoͤchste Erbitterung hervorgerufen. Unter 2941 Bewohnern jenes Distrikts, die verpflichtet sind, den Zehnten zu bezahlen, befinden sich nur 41 Protestanten, und unter diesen gehoren 13 zu dem Haushalte des Pfarrers, der den Zehnten fordert. O Connell ließ diesen Vorfall nicht voruͤbergehen, ohne ihn zu seinem Zwecke und besonders zu seinem nächsten End— zweck, dem Sturz der Tories, zu benützen. Ein von der Ti— mes mitgetheiltes Schreiben aus Dublin giebt ein anschauli— ches Bild von seinem Auftreten in der Versammlung der Anti— Tory-Assoctation auf der Korn-Boͤrse zu Dublin, unmittelbar nach jenem Vorfalle.

„Herr O Connell“, heißt es darin, „nahm den Standard zur Hand, verlas den Brief Sir Robert Peel's an seine Konstituenten und kritisirte jeden Satz desselben im Geiste cines Advokaten des Teufels bet Heiligsprechungen, indem er sein Talent, einen Heiligen zum Suͤnder zu stempeln und selost die besseren Geuͤnde als die schlechtesten auszugeben, bewahrte. Er kuͤndigte die Aufloͤsung des . zum 2osten an und stellte die Nothwendigkeit eines dkampfes fuͤr die Reform mit einer Energie dar, die kaum größer haͤtte seyn kbnnen, wenn sein Leben davon abgehangen hatte. Wah— rend der ganzen Zeit entschluͤpfte ihm auch nicht ein Wort uͤber die endlose Beschwerde wegen der Zehnten. Er hatte vorher meyrfach sich deshalb entschuldigt, daß er lange zu sprechen gendthigt seyn werde; und nun, als er sich der unvermeidlichen Erwähnung des wahrhaft gewichtigen Punktes in dem Briefe Sir Robert's, der Entäußernng des Kit„tzengutes, naͤherte, schien es, als ob sein Geist zuruͤckbtbte vor der beäbsichtigten Berufung an die Leidenschaften von 7 Millionen Menschen, die er offenbar jetzt zu einem mehr als gewdhnlichen und passiven Widerstande gegen das in Sir Robert's Manifest aufgestellte Prinzip aufzubieten beabsichtigt. Er erschien wie ein Mann, der auf cinen vom Erdbeben erschů tterten Boden tritt, besorgt, einen entscheidenden Schritt zu thun, doch uͤberzeugt, daß eine Bewegung nothwendig sey, welches auch die Folge eines solchen Versuches seyn möge. Endlich lam er zu dem feindlichen Paragraphen, und die Versammlung war in aͤngstliche Stille ver⸗

raben. Nachdem er kurz die Bedeutung desselben auseinanderge ihn und sie als eine Kriegs-Erklaͤrung gegen Irland bezeichnet hatte, sagte er, er werde den Geist desselben und die Erfolge, zu denen er fuhren muͤsse, am besten charakterisiren, wenn er einen Brief vorlese, den er an demselben Tage von einem Paͤchter in der Grafschaft Cork, einem Augenzeugen der letzten Zehnten - Unruhen in Ratheormae, erhalten habe, und in welchem kurz, aber in kraͤfti⸗ gen Zuͤgen, das schreckliche Schauspiel heschrieben sey, welches der Briefsteller angesehen hatte. Nachdem O'Connell den Brief verle— sen, legte er ihn ruhig nieder, und ganz gegen seine sonstige Ge— wohnheit, nach welcher er die Rache des Himmels auf die Hdupter der Blutvergießer herabzurufen pflegte, gab er zunäͤchst sein juristi⸗ sches Urtheil uͤber den Vorfall und versicherte die Zuhörer, daß nach Irlaͤndischen Gesetzen die bei einer Zehnten-Beitreibung handelnden Hersonen unter den vorliegenden Umstaäͤnden des Mordes schuldig seyen. Er verwandte seine Rednergabe nicht auf Anrufung irdischer Rache oder Gerechtigkeit, deren Wirkung das Echo seiner Rede nicht wurde uͤberlebt haben. Im Gegentheil gab er ein seltenes Beispiel gemäßigten Ausdrucks, waͤhrend der bewegte Ton seiner Stimme und feiner Haltung von den Anstrengungen, die er machte, um sich ruhig zu verhalten, Zeugniß gaben und eine noch peinlich ere Aufmerksamkeit bei den Zuhbrern erregten. „Ich tadle die Solda— ten nicht“, rief er zur Verwunderung der versammelten Menge von Zehntenhassern aus (die augenblicklich ihren patrlotischen Abscheu vor diesem Erguß der Mäßigung durch ein unwillkuͤrliches Oh! laut werden ließen); „doch warum sage ich das?“ fuͤgte er hinzu. „Ja, ich tadle ste, ich muß Jedermann tadeln, der sich selbst ein Lebens-Verbaͤlt= niß wahlt, in welchem er in die Nothwendigkeit versetzt werden kann, seine Landsleute auf den Befehl eines Dritten zu ermorden und im Auftrag ihrer bittersten Feinde zu wuͤrgen.“ (Beifall. Er erklaͤrte darauf, daß ihm seine Einbildungskraft kaum das Elend und die Verzweiflung zu fassen erlaube, welchem eilf elende Fami— lien ausgesetzt seyen, indem sie so plotzlich ihrer Vaͤter, Brüder, Gatten ünd Beschützer berauht werden. Er schilderte in einfachen Zügen den Schrecken, der in die Hätte des Armen einkehre, wenn das Haupt der Familie in seinem Blute daliege, und Niemand da sey, um Hoffnung und Trost zu gewäͤhren. Das Jammern der Verwandten, das Gewimmer der Waisen, das Geschrei der Witt wen gelle in seinen Ohren, und Niemand sey vorhanden, sie zu troͤsten, Niemand, um ihnen Gerechtigkeit und Schutz zu verleihen. Das Land um den Schauplatz der Blutthat her sey erfuͤllt durch die Selbstvergessenheit der Trauer. Haufen kommen, um das Bild des Schreckens zu erblicken; die Weiber lehren zuruͤck, um Un— ruhe, Furcht und Verzweiflung zu verbreiten, die Manner blicken hin in düsterm Schweigen der Verzweiflung, das noch schret⸗ kenerregender ist, als der lauteste Schrei des Schmerzes. Waͤhrend O'Connell diese Schilderung machte, zitterte seine Stimme durch tiese Rührung und versagte ibm bisweilen gans. Seine Gesichts—⸗ z.ge verzogen sich, sein ganzer Kbryer war in Aufregung, und es war offenbar, daß er lief! und wahres Mitgefuͤhl bei der schwei⸗ genden Versammlung erregte, die ihn umgab, und die wie angefes⸗ en war durch die Gewalt eines starken Geistes, der seine Gefuͤhle in der naturlichen Lebhaftigkeit ergoß, die ihres Eindrucks auf seine Landsleute nicht verfehlen kann, und der endlich um Verzeihun hat, daß er sich erlaubt habe, in ihrer Mitte laut zu denken. Je sah, wie einige der Berichterstatter der Zeitungen unwillkürlich ihre Federn niederxlegten, um ungestoͤrt zu lauschen, und wie Thraͤnen den Augen vieler Personen entsielen. Endlich war die Zeit gekom— men, den entscheidenden Schlag zu thun. Ploͤtzlich been— dete O (Connell sein Gemälde der Schreckens Seenen und rief aus: „Sollen diese schauderhaften Thaten noch ferner im Lande geschehen? Giebt es keine Erlbsung von Schrecknissen gleich diesen? Sir Robert Peel sagt, sie sollen ewig dauern! Ewig! Giebt es un⸗ ter den Einwohnern dieses Landes einen Elenden, so herzlos, so al⸗ les Gefuͤhls fur Menschlichkeit und Schagm erledigt, daß er seine Stlmme zu Gunsten einer Regierung erheben konnte, die sein Va⸗ terland dem Fluche der Zehnten und dem Blutbade, welches die D eitreib ng dieser verfluchten Abgabe verursacht, auf ewig anheim⸗ geben will“ Lauter Beifall folgte auf diese Apostrophe, und jetzt erst benutzte er seinen Triumph, die Zehnten-Verfechter als Gegen⸗ staͤnde des Abscheus darzustellen. Er erbat und, erhielt die Erlgub. niß der Versammlung fuͤr den Ausschuß, eine Adresse an das Voll

als Manifest bei den bevorstehenden Wahlen zu verfassen ,,, fen Hh Deut schland. von der Beguünstigung der Tory⸗-Kandidaten abzufchrecken.“ Dresden, 30. Dezember. Der 79ste Geburtstag unsers . W. Follett, der neue General⸗Fiskal, langte am Mon, och⸗ und innigverehrten Koͤnigs am 27sten d. M. ist in der tag gj ; 3. an, wo er als Parlaments, Kandidat auftrüt, unn hehe, wo ihn, wie in Leipzig, schon fruͤh kriegerische Musik wurde 6 ö wie der Korrespondent der Morning Post he den Bewohnern ankuͤndigte, mit Liebe und den treusten Wuͤn— ö m . ö. tmischem Belfall empfangen. schen gefeiert worden, Noch immer ist es dem greisen Monar— . !. obert Inglis ist Ieh, seiner Reise nach dem Hrin! chen möglich, die alte Lebensweise genau zu beobachten, sehr . ge ö langte am 22sten d. M. in Gesellschast bee frih aufzustehen und sich, so weit es Witterung und die Um— m cott mit dem Dampfboot „Tartarus“ in Fa, Tanze , . Hen . ö Luft gewohnten Korper durch . ö. . ewegung zu staͤrken. it Munterkeit hat er die neue, hohere . ,. Coruna hatte der Englische y in ruf erstiegen, aber auch diesmal alle Begluͤckwuͤnschun⸗ 6 Madrid, Derr Villiers, auf Verlangen der Sun en und Hoffeierlichkeiten abgelehnt. In mehren geselligen Ver— schen Regierung die Britische Fregatte „Castor“ requirirt, in einen wurde der allen Dresdenern doppelt feierliche Tag durch ,,, von . nach Santander zu bringen. téUin Mittagsmahl begangen. Sh, häuttgen Börenbericht der Tim es liest man: „M Leipzig, 30. Dez. Aus dem Erzgebirge lauten die Nach—

Geschaͤfte in Gbligattonen der neuen Spanischen Anleihe wem ö . setzt, sobald die Kontrahenten es fuͤr , ö. 3 richten vom 23. Dez. dahin, daß seit einigen Tagen tiefer Schnee liege,

, 23. und es scheine, als ob es in diesem Jahre zu einiger Dauer der ,,, ,, . , . n Ei Wasse de . es heißt, die Kontrahenten wollten damit bis zur Mitte des nig der Einwinterung nicht noch mehr Wasser geworden sey; denn sten Monats warten, wo die Zinszahlung mehr Kapital an . an diesem litten Muͤhlen, Bergwerks, und andere Maschinen Markt gebracht haben wird. Anerbietungen waren da, die bi Manzel. Am 23. Dezember früh drei Uhr habe ein ziemlich gationen al pari zu nehmen; es wurden“ jedoch keine zum n heftiger Sturm gewuͤthet, der in den Waͤldern viel Schaden kauf gestellt. Die Fonds-Boͤrse war heute sehr gedruckt, i durch Schneebruch be rsscht haben masse. ö. . zum Theil seinen Gründ in dem fortwährenden Geldmangel hr delbäͤchschen oder, Etuis geringster Qualitt wurden in diesem der, wenn auch nur wenig Nachfrage nach Geld war, doch Jahre nicht, wie in Nr. 36 . Zeit. stehtn eine halbe geniein empfunden wurde,. Uceherdies waren verschiedene . WMillsön, son denn nahe an eine und eine halbe Million, noch

ruͤchte uͤber Fortschritte der Spanischen Karlisten im Umlauf, . genauer l, 440, 000, gefertigt. fast auf alle Geschaͤfte am auswaͤrtigen Fondsmarkte einwirtn Gotha, 1. Januar. Gestern ist Se. Durchlaucht der re— da neun Zehntheile derselben sich auf. die Spaniscg gierende Herzog nebst seinen Soͤhnen und dem Fuͤrsten von Lei— Staats- Papiere beziehen. In diesen prädominirten hỹin ningen hier eingetroffen, nachdem bereits Tages vorher Ihre die Verkäufer bei Weiten über die Käufer, und VDurchlaucht die Herzogin hier angekommen war. Dem Verneh— nige Verkaͤufe sollen in Folge von Auftragen aus Pn men nach duͤrfte die Herzogliche Familie in diesem Winter ihre

ris geschehen seyn, wo die Meinung vorwaltet, daß nach . Residenz hier behalten. i , 36 . eine großere Quantitl panischer Fonds in Umlauf seyn werde, als Europa's Geh Jahr zu ahr mehr der Haupt-Stapelplatz fuͤr den Amerikani— maͤrkte, wenn von fester Anlegung der Kapttalien die Nede so . . fuͤr den ö Taback geworden, wuͤrden bestreiten konnen, und daß also, wie sich die Sache n wofuͤr früher Holland galt. Es war dies eine Folge des unge— ö ö. gellalten möge, anfangs diese Fonds bedeutend sis mein starten Verkehrs unseres Handels- Platzes mit kin Vereinäg= len mußten. Die allmaͤlige Ausnahme der unverzinsten Schi ten Staaten, der in den letzten Jahren stets genen men hat. in die zinstragende, wie sie das Gesetz vom 16. November n Nan rechnet, daß gegenwärtig hier jährlich im Dorchschnitt uͤber ordnet, ist ein Umstand, der den Kapttalisten jet große Bede 30,000 Faß Amerikanischen Tabacks anlangen und in den Han— ken erweckt, indem sie darin nur eine jährliche Vergröͤßerun del kommen. So große Geschaͤste in Taback macht kein anderer der Lasten des Landes ohne entsprechende Vortheile erblicki Europaͤischer Platz. Da diesmal die Tabacks,Aerndte in Ungarn Sie wollen daher schon berechnen, daß die Rückzahlung n mißrathen ist, so war die K. Hesterreichische Tabacks, Regie) ge— Darlehen an Herrn Rothschild und Herrn Ardouin, nebst da nöthigt, das Fehlende für ihren Bedarf durch den Ankauf frem— Zinsen der fremden Schuld und den damit verbunden den“ Tabacks zu ersetzen. Sie sandte daher Kommissarien nach Kosten, die neue Anleihe im Laufe Amsterdam, wo diese aber weder Vorräthe genug zu ihrer Be— res, beinahe erschbpfen und Spanten friedigung vorfanden, noch auch so billige Preise erreichen konn— Jahre 1836 zu einer neuen Anleihe ten, wie hier. Sie verließen daher Helland, ohne sich ihrer Auf— Diese Voraus traͤge entledigen zu koͤnnen und trafen von da in Bremen ein, wo sie 4700 Faͤsser gekauft haben. Dadurch sind die Magazine auf einmal dergestalt geleert worden, daß sich in diesem Augen— blick wohl nicht mehr als etwa 8000 Faß Taback noch hier auf namentlich in del dem Markt befinden.

n Augenblick schon g Munchen, 27 e, (Leipz. Ztg.) Es bestaͤtigt sich, daß nach dem Willen des Koͤnigs an verschiedenen Orten des Koͤnig— reiches Benediktiner⸗Kloͤster errichtet und denselben das Lehr—

ahmt der Gymnasien zugewiesen werden soll. (Vgl. den Art.

Muͤnchen in Nr. 3862 der St.“ Ztg.) Die weltlichen Studien

Lehramts-Kandidaten erlangen bereits allmaͤlig in weit gerin—

gerem Verhaͤltniß eine Anstellung, als die Geistlichen. In jene

Kloͤster sollen nur die in der Philologie gut bewanderten Stu—

denten aufgenommen werden. Die Ruͤckkehr zu fruͤheren, in

Bayern seit dem Beginn des gegenwartigen Jahrhunderts ver—

, Verhaͤltnissen ist sonach in dieser Hinsicht unver—

kennbar.

Die Portugiesischen Deputirten haben dem Herzoge von

Leuchtenberg saͤmmtliche Koͤnigl. Portugiesische Orden uͤberbracht.

Die hiesige Polizei hat, um die Bettelei in hiesiger Stadt

in welchem alle Ordnung auß

ge befand sich die Stadt gaͤnzlich in

der Gewalt des Poͤbels von der konservativen Partei, welcher tausend Mann stark, mit Waffen aller Art versehen, die Haäͤusa der liberalen Deputirten bei der Kolonial⸗Versammlung zerstört In Quebek dagegen hatte die Aufregung ihren Grund i dem Haß zwischen der Englischen und Franzoͤsischen Partei. Irm fand es für nöͤthig, eine allgemeine Union unter allen Kolonistnn

Englischer Abkunft zu stiften, deren Vorstand ein Herr Stun ̃ ear V war und die den Namen „constitutionnelle Associatlon“ erhin gänzlich auszurotten eine vielfach begründege Pzrfügung erlassen,

und zur Aufrechthaltu⸗ ; 7 nach welcher in Zukunft die Bettler wie die Almosengeber so be⸗ w ,,, , ; , . ö , l Beg en Der Ter⸗ Die Hppesitign, der Fanzosen, gegen die Engländer foll besinn min der hiesigen Industrie-Ausstellung ist bis zum Schlusse un— serer Dreikonigsdult verlaͤngert worden. Die Acetten-Vertheilung (das Loos zu 1 Fl.) geht so gut von Statten, daß ungefaͤhr das 14. Loos eines Gewinnstes von den ausgestellten kausbaren Ge— genstaͤnden theilhaftig werden kann. Der Geheime Rath v. Utzschneider, der sich hier seit einer Reihe von Jahren mit der Fabrication von Zucker aus Runkel— tuͤben beschäͤftigt, und es hierin so weit gebracht hat, daß 26 Niederlande. . sn, ,, ng , Zucker ö , 9 Gaͤte geben, hat der K. Regierung einen umfassenden Plan vor— ö. . *in 6 Sin n . . gelegt, nach welchem von den ? Mill. in Bayern unbeßaut lle— Tagen des nachsten ö . , d , d ,, genden Tagwerken 20,000 Tagwerke mit Runkelruͤben bepflanzt Dieser Tage wird hier die ausgezeichnete militairische vt . . . ann in, , ö . cher⸗Sammlung des verstorbenen General⸗Majors Wildeman S ,,,. 3 . . . ; 6 ö fentlich versteigert werden. ; 9 en und e rften ann i Y io nen lden weniger ans Ausland bezahlt werden. Es verlautet noch nicht, welche

Folge die Regierung den wohlgemeinten Wuͤnschen und Vor—

schlaͤgen des Hrn. v. Utzschneider gegeben habe.

ö In den Bayerischen Hochgebirgen, besonders bei Tegernsee, ist so viel Schnee gefallen, daß die Communication unterbrochen worden ist. In Muͤnchen war am 26. Dezember die erste Hof— Schlittenfahrt.

dai Stuttgart, 30. Dez. Das Regierungs-Blatt enthalt

Der Handel in Russ eine Verfuͤgung des Finanz-Ministeriums, betreffend die Revision

des Gewerbesteuer-Katasters. Es wird darin gesagt:

„Die Erhaltung einer verhältnißmäßigen Gleichheit in der

Steuerreichung macht es nothwendig, das Gewerbesteuer-Ka—

taster einer periobischen Revision zu unterwerfen, fuͤr welche

bisher ein Zeitraum von sechs Jahren angenommen worden ist.

Nachdem im Jahr 1829 eine solche Revision vorgenommen und mit

dem Etats⸗Jahr 1833 das Ergebniß derselben erstmals in Anwen—

161 gebracht worden ist, so tritt mit dem Jahr 1835 wieder

er ĩ ĩ evisio ĩ e d Steuer⸗Um—⸗

auf r pCt. und Coupons auf 26 pEt. Der Zinsfuß des Gelhes nr ,,, , . blieb ohne Veraͤnderung. Vom Getraide-Maͤrkt laßt sich nicht ; 6. ö 5 ö. ö

Meldenswertyes sagen, da so vohl wegen der spaͤten Jahreszeit 1 Darmstadt, 30. Dezember. Im dritten Wahl-Bezirke

der Festtage kein Handel zu Stande kam. von Starkenburg (Langen) wurde heute an die Stelle des Hrn.

E. E. Hoffmann, der diesen Bezirk auf den beiden letzten Land—

tagen, bekanntlich als eines der heftigsten Mitglieder der Oppo—

sitlon, vertrat, Hr. Rechnungs⸗-Kammerrath Maurer gewaͤhlt, ein

sischer Geschaͤftstraͤger zu Bruͤssel, hat gestern einen Eour; sehr achtbarer Beamter, der früher in zie sem Bezirke angestellt

Muͤnchen . den irres von i T, ash d, n r e. 6. a. . . . * 3. . ,,, . lben zu icht ; ü sei rer erhielt 12, Hr. C. E. n. u

selben enachrichtigen, daß Se, Hoheit bei seiner Durchreise ahn Wah! ehr, de Grnrten burg Ge rh haus!

durch Belgien mit allen seinem Range gebühr . ; pfangen die, wurde s ge gebuͤhrenden Ehren my langte die gute Sache wieder einen Sieg. Hr. Weyland, Hof

Belgien. Bruͤssel, 27. Dez. Der Ritter von Almeida, Portugle

Bremen, 22. Dez. In der neuesten Zeit ist Bremen von

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gerichtsrath i Darmstadt, eines der ausgezeichnetsten Mitglieder der Minorität der aufgelösten Landtage, gleich gediegen in seinen Arbeiten und als Redner, der bekanntlich jener kuͤhnen Majori— taͤt in ihren Angriffen auf die Bundes-Beschluͤsse von 1833 :. zuerst entgegentrat und zu deren Vereitelung wesentlich beitrug, wurde ein stimmig wieder gewaͤhlt.

Mainz, 29. Dez. Die hiesigen Wahlmaͤnner haben heute Vor⸗ mittag Hrn. Peter Mayer, Lederhaͤndier, und den Praäsidenten Aull zu Deputirten der Stadt Mainz bei dem naͤchsten Land— tage gewaͤhlt. Vorher hatte Kertel, vieljähriger Vertreter hiesi⸗ ger Stadt, ein Schreiben bei saͤmmtlichen Wahlmäͤnnern in Umlauf gesetzt, worin er, wegen geschwaͤchter Gesundheit, im Voraus auf jede neue Wahl Verzicht leistete.

Frankfurt a. M., 24. Dez. Die freien Städte haben wegen des Schieds-Gerichts eine Uebereinkunft getroffen, wonach fuͤr die Jahre 1355 bis 1837 die Staͤdte Bremen und Hamburg, dann fuͤr die folgenden drei Jahre Frankfurt und Luͤbeck die

Horn, von Hamburg Hr. Senator Monkenberg gewahlt worden.

Frankfurt a. M. 26. Dezember. (Hamb. Korr.) Vor einigen Tagen ist der Niederlaͤndische General-Lieutenant und bevollmaͤchtigte Minister am Franzoͤsischen Hofe wiewohl jetzt mit Urlaub von Paris abwesend Baron Fagel, hier durchge— reist; sogleich verbreitete sich das Geruͤcht, derselbe habe eine Mission seines Souverains beim Deutschen Bunde in Betreff Luxemburgs auszufuͤhren. Hr. Baron Fagel hielt sich aber nur einige Stunden hier auf. Er kam von Genf, woselbst er seinen kranken Bruder, den K. Niederlaͤndischen Staatsrath Fagel be— suchte. Im September d. J. kam der General auf der Hin— reise durch unsere Stadt, wurde in Genf selbst krank und ver— weilte deswegen daselbst so lange.

Der aus dem Frankfurter Journal in Betreff einer Ber au— bung des von Mainz nach Frankfurt gehenden Postwagens auch in andere Blätter uͤbergegangene Artikel erforbert zur Steuer der Wahrheit folgende Berichtigung: In der Nacht vom 21. auf den 22. Dez. wurden von gedachtem Postwagen verschiedene Gegenstaͤnde entwendet, diese aber saͤmmtlich bis auf einen unbedeutenden Theil wieder aufgefunden. Das den hinteren Packraum des Wagens verschließende Leder wurde naͤmiich mit solcher Heimlichkeit durchgeschnitten und die Gegenstände mit solcher Vorstcht von dem Wagen entwendet, daß weder der Po— stillon noch einer der im Wagen befindlichen fuͤnf Passagiere die Entwendung eher erfuhren, als bis im Ramhofe zu Frankfurt der Wagen ausgepackt wurde; es kann deshalb von eincr Berau— bung nicht die Rede seyn.

Am 2Zästen d. Abends um 94 Uhr wurde das Orchester ⸗Mit— glied Golmick hier, als derselbe aus der Wohnung der bekannten Saͤngerin, Madame Fischer⸗Achten, durch den „rothen Hof“ nach Hause ging, von mehreren Personen angefallen, zu Boden gerissen und wie man behauptet mit einem Dolche in die linke Brust gestochen; schon fruͤher wurde Herr Golmick gleich— falls des Abends überfallen und geschlagen. Verschiedene von ihm geaͤußerte Ansichten uͤber das Kunsttalent einer am hiesigen Theater angestellten geschaäͤtzten Saͤnger-Famille konnen vielleicht als Ursache diesem verabscheuungswerthen Attentate zu Grunde liegen; von einem politischen Motiv ist hier gar keine Rede. Dieser Mordversuch unterliegt einer strengen Untersuchung.

G estenrr ei ch,

Wien, 25. Dez. Die Oesterreichische Brigantine „Holl— stein“, auf welcher sich mehrere Pestfaͤlle ereignet hatten, hat bei Galecz eine vierzigtaͤgige Quarantaine uͤberstanden, binnen wel— cher sich kein verdaͤchtiger Fall mehr auf diesem Schiffe gezeigt hat, daher wurde die von der Wallachischen Regierung gegen die Moldau angeordnete Sperre laͤngs dem Flusse Szereth wie⸗ der aufgehoben. Der Gesundheits-Zustand in der Moldau und Wallachei, der durch den „Hollstein“ einigermaßen kompromittirt war, hat sich wahrend dieser Zeit als vollkommen beruhigend er— wiesen; es tritt also in den Oesierreichischen Quarantaine⸗An⸗ stalten an der Graͤnze der beiden Fuͤrstenthuͤmer die zweite Kon tumaz-⸗Periode für Reisende ein, welche von nun an auf fuͤnf Tage ermäßigt ist, und es so lange bleibt, als die Quarantaine in diesen Färstenthuͤmern gegen die uͤbrigen Tuͤrkischen Provin— zen fortbestehen wird. Die erste und dritte Periode bleiben un— veraͤndert. Die erste findet statt, wenn in der ganzen Europaͤi— schen Turkei keine Spur der orientalischen Pest vorhanden ist, und besteht bloß in einer sanitaͤts amtlichen Reinigung durch Waschen und Räuchern, welche ohne weitern Aufenthalt des Rei— senden sogleich vorgenommen werden muß. Die zweite mit einer Dauer von fuͤnf (fruͤher Een, Tagen tritt ein, wenn zwar, wie jetzt der Fall ist, die beiden Fuͤrstenthuͤmer frei sind, aber in irgend einer andern Tuͤrkisch-Europäischen Provinz die Pest herrscht. Dringt das Uebel in die Moldau und Wallachei selbst, dann muͤssen alle Reisenden die dritte Kontumaz-⸗Periode mit 26 Tagen aushalten. In Hinsicht auf giftfangende Waaren ist bis— her keine neue Herabsetzung der Perioden erfolgt, sondern es bleibt fuͤr Waaren aus den beiden inn e len die Zeit von zehn Tagen zur Reinigung festgesetzt, wobei jedoch genaue Ursprungs-Certifikate zur Legitimation gefordert werden, fuͤr Waaren hingegen, die aus anderen Tuͤrkischen Provinzen kom— men, die Kontumaz-⸗Periode von 20 Tagen, ohne Unterschied, ob sie in den jenseitigen Anstalten schon gereinigt worden sind, oder nicht.

Der Nürnberger Korrespondent schreibt aus Wien vom 24. Dez. „Se. Koͤnigl. Hoh. der Kronprinz von Bayern wird den kuͤnftigen Karneval hier zubringen. Er scheint sich in Wien zu gefallen, auch laͤßt die Kaiserl. Familie keine Belegenheit voruͤbergehen, um dem erlauchten Gaste den Aufent— halt angenehm zu machen. Der Fuͤrst Paul Esterhazy ist seit seiner Ruͤckkehr von Berlin jeden Augenblick zum Abgang nach London bereit, welcher wahrscheinlich erfolgen durfte, fobald das neue Englische Ministerium konstituirt seyn wird. Der Sieg des doctrinairen Kabinets in Frankreich hat hier nicht befrem— det; man weiß, daß dort die Macht der Rede viel vermag, darum sieht man auch in Frankreich bei Bildung eines Ministeriums mehr auf rhetorische als administrative Talente; und eben daher rührt auch, daß ein Kabinet dort aufgeloͤst wird, sobald es vom Reden zum Handeln schreiten soll. Im Hause unseres Fuͤr⸗ sten Staats-Kanzlers werden bereits Vorbereitungen zur Ver— mählung seiner Tochter, der Prinzessin Leontine Metternich, mit dem Ungarischen Grafen Sandor getroffen. Der Kaiser hat dem kuͤnftigen Eidam des Fuͤrsten die Kammererwürde verliehen.“

Triest, 21. Dez. (Allg. Ztg.) Aus Korfu ist Nachricht eingegangen, daß ganz Albanzen in Aufstand sey. Die Albaneser haben der Pforte den Gehorsam verweigert, und uͤber— all die Tuͤrkischen Behörden vertrieben. Sie verlangen, nach einem ihnen angeblich fruͤher gemachten Versprechen, entweder

Unabhaͤngigkeit, gleich Griechenland, oder Einverleibung mit die⸗

hoͤchst unac genehm üͤberrascht seyn wird.

Schiedsrichter erwählen; von Bremen ist nun Herr Senator

sem Staate, jedoch mit dem Vorbehalte, im Genusse gewoisser

Privilegien zu bleiben. Ob es ihnen nun gelingen wird, sich der Oberherrschaft der Pforte zu entziehen, ist wohl noch sehr problematisch. Inzwischen ist das ganze Land in Aufstand, und die Insurgenten sind bereits im Besitz einiger festen Plaͤtze: un⸗ ter anderen haben sie sich der Festung Berat bemaͤchtigt, welche sie zum Mittelpunkte ihrer Operationen machten. Eine Abthei= lung Albaneser marschirte auf Janina, und wird diese Stadt, die nur eine schwache Garnison haben soll, vermuthlich nehmen. In Berat ist eine provisorische Regierung zu Leitung der oͤffent—⸗ lichen Angelegenheiten niedergesetzt. che ere Tataren waren mit der Ungluͤckspost nach Konstantinopel geeilt, we man dadurch och 1e Auf jeden Fall wird die Pforte Alles aufbieten, um eine so wichtige Provinz, wie Albanien, unter ihre Botmäßigkeit zuruͤckzufüͤhren, und die Al— baneser werden demnach einen harten Kampf zu bestehen haben.

Spanten. Madrid, 29. Dez. In der Sitzung der Pro kuradoren Kammer vom 18 Dezember wurde die Civil Liste der Königin Isabella auf 24 Millionen Realen, der Koͤnigin-Regentin auf

12 Millionen und des Infanten Don Francisco de Paula auf 34 Millionen Realen festgestellt. stian zu bewilligenden 8 Millionen erhob sich eine lebhafte De—

Wegen der dem Don Seba—

batte, und namentlich behauptete der Graf de las Navas, . die Minister das Gegentheil versicherten, daß der Infant Don Sebastian weder der Königin, nech dem Koͤnig— lichen Statut den Eid geleistet habe; er konne daher auch nicht an der Civil-Liste Theil nehmen. Seine Abwesenheit lasse sich gar nicht entschuldigen. Die Kammer bewilligte jedoch die 3 Millionen, verwarf aber die fuͤr die Prinzessin von Sachsen, Tochter der Herzogin von Lucca, ausgesetzte Summe.

Bei Eroͤffnung der Sitzung vom ügten fragte der Graf de las Navas die Minisier, ob keine näheren Nachrichten uͤber die in Navarra gegen die Insurgenten erfochtenen Siege eingegangen seyen. Der Minister Martinez de la Ro sa er— wiederte, daß die Regierung gestern Abend die offizielle Bestaͤ—⸗ tigung der von den Truppen der Köͤnigin am 12ten errungenen Vortheile, aber noch nicht den umstaͤndlicheren Bericht Aber die beiden Siege erhalten habe. Er fuͤgte hinzu, die Unordnung unter den Truppen der Insurgenten nehme in solchem Grade zu, daß ein Offizier auf Zumalacarreguy geschossen habe, und daß der . Bedoya, welcher den Ebro vertheidigen sollte, auf das linke Ufer hinuͤbergegangen sey, wodurch die Streitkräfte der Armee in Navarra vermehrt wurden. An der Tagesordnung war die Diskussion des Budgets fuͤr das Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Herr Gonza— lez sprach gegen die große Zahl von Gesandten, bevollmaͤchtig⸗ ten Ministern und Minister-Residenten, so wie gegen die Erhöͤ— hung ihres Gehaltes. Da die Gesandtschaften vorzüglich solchen Personen uͤbertragen wuͤrden, die ein großes Vermögen besaͤßen, so sollten sie diese Aemter gratis ubernehmen und ssich mit der Ehre, die Nation zu repräsentiren, begnügen. Herr Martinez de la Rosa hielt eine lange Rede uͤber die verschiedenen Ab' theilungen seines Ministeriums und uͤber die von der Kommis— sion vorgeschlagenen Einschraͤnkungen und bemerkte zuletzt noch, daß das vorjäͤhrige Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten j2 Milllonen Regalen betragen habe, wahrend das diesjährige sich nur auf 8 Millionen belaufe. Herr Ar— guelles beschwerte sich daruͤber, daß sich Gesandte an Hoͤfen aufhielten, welche die Königin noch nicht anerkannt haäͤt— ten, und daß die Minister bei den fremden Hofen um die Anerkennung der Königin bettelten. Er wolle jedoch durch diese Worte keinesweges die Minister beleidigen, er stimme sogar fuͤr die Bewilligung der ganzen geforderten Summe. Dasselbe that der Graf de las Navas, welcher bei dieser Gelegenheit einige Handlungen der Regierung tadelte und namentlich es sehr be— klagte, daß man sich der Abreise des Don Carlos aus Portugal nicht widersetzt habe. Herr von Toreno erwiederte auf den Vorwurf des Herren Arguelles in Betreff der Anerkennung der Koͤnigin, daß dem Redner wahrscheinlich der persoͤnliche Charak⸗ ter der Minister unbekannt sey, wenn er sie faͤr fähig halte, um eine bloß&e Förmlichkeit zu betteln. Uebrigzns (befänden sich an den Höfen, von denen er gesprochen, keine Gesandten und man habe sie in dem Buoget nur aufgefuͤhrt fuͤr die Zeit, wo die Verbindungen wieder wie fruͤher hergestellt seyn wurden. Was Don Carlos betreffe, so sey er nie Spani⸗ scher, sondern Portugiesischer Gefangener gewesen. Die Ehre der Portugiesen erlaubte aber nicht, einen Fluͤchtling, der sich in ihren Schutz begeben, auszuliefern. Die Regierung wurde in Hinsicht Dom iguel's ebenso gehandelt haben. Die Dis kussion wurde hiermit beendigt und die Pruͤfung der einzelnen Artikel des ministeriellen Entwurfes von den 119 anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen.

Man schreibt (in Franzs sischen Blättern) aus Madrid vom 17. Dez:. „Die Thaͤtigkeit des neuen Kriege⸗ Ministers erregt große Hoffnungen, doch giebt die Heftigkeit seines Charakters zu Besorgnissen Anlaß. Er beabsichtigt' die Reorganisirung der Armee und hat deshalb schon ein? Ronfe— renz mit der Königin gehabt, die ihm unumschränktte Volmacht dazu ertheilt haben soll. Das Stillschweigen der Regierung uͤber die Anleihe giebt zu verschiedenen Bemerkungen Anlaß Man sagt in einigen Zirkeln, daß die Regierung nur eine Au= leihe von 200 Millionen Realen ju 60 pCt. gemacht habe, die Anleihe der anderen 200 Millionen Realen aber später unten vortheilhafteren Bedingungen abschließen werde.“

Griechenland.

In einem Schreiben aus Nauplia vom 16. Nov. heiß es: „Nach der Angabe eines hiesigen Blattes (der An n Oft len jene Samioten, welche nach unserem Staate ausgewandert waren, wieder nach Samos zuruͤckgekehrt seyn, indem ihnen der Sultan nicht nur Verzeihung des Geschehenen zugesichert, son⸗ dern auch die bereits konfiszirten Güter wieder zurückgegeben habe. Der Abreise des Königl. Baperischen Gesandten, Herrn von Gasser, sieht man naͤchstens entzegen; er hat bereits alle Anstalten zur Abreise getroffen. Auch das Regentschafts/ Mit glied, Herr von Heideck, soll Vorbereitungen zur Abreise von Griechenland machen. Der K. K. Oesterreichisch Gesandte Herr von Prokesch, wird stuͤndlich erwartet; seine beiden Se cretaire sind bereits hier eingetroffen. Der alte Kolokotro a war gefaͤhrlich krank; er befindet sich wieder auf dem Wege ; Besserung. Von den wegen des letzten Aufstandes Proz: ssirten sind mehrere zum Tode verurtheilt, aber einige hiervon von Sr Majestat begnadigt worden; andere wurden zu mehrj é griger Kei⸗ tenstrafe verurtheilt noch andere freigesprochen. = Di Engli⸗ sche Fregatte, Madagaskar“, die seit laͤngerer Zeit vor unserm 3. fen lag, n, ,, nach ., zuruͤckgek ehrt.“

2. ion enthalt folgendes Schreiben aus N ĩ

R. , , ö. en zus Nauplia vom 28. November: „Die Bayer sche diegentschaft ist, wie ge⸗