1835 / 9 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

w / . . .

e ——

id Alles ganz gut. Wie sehr Ihr aber auch

nsget, Euren Grundsaͤtzen Anerkennung zu verschaffen, wie fehr

Ihr Euch auch nach Männern umsehrn mögei,

und politische Wissenschaften zu lehren: es glaubt Euch Nie⸗ tnänd, und immer muͤßt Ihr befuͤrchten, daß jene wißbegierige,

aber hitzige und ungestijme Französische Jugend,

en wellt, die Namen ihrer eigenen Bekehrer in Symbole der

Republik verwandelt. Glaubt mir sicherlich, in

kinn die Erinnerung an die Handlungsweise derer, die ihnen Aber in den Pro⸗

ihre Lehrer empfehlen, nimmermehr erlöschen. zeb, der gegenwärtig vor dem Pair shose schwebt,

Schuler, auch Manner vom Volke sind in den selben verwickelt DBelche Lehren haben Sie selbst ihnen in den Trümmern so vie⸗ ler Städte gegeben, und was soll Frankreich vollends wenn es zugleich dasselbe Monument vernichten sieht, datz dern Konigihunie versetzten Todesstoß für immer brandmarken

sollte. Doch, ich halte inne; nicht, daß es mlr

gen fehlte, aber ich glaube genug gesagt zu haben, um zu be

reeisen, daß der erwahnte Prozeß die groͤßte aller

wäre; um ihm vorzubeugen, verlange ich die Amnestie.“ diese Rede solgte eine ganz ungemeine Bewegung, die sich erst

einigermaßen legte, als Herr Thiers das Wort Herrn Berrper zu widerlegen, (Wir werden ar trag zurückkommen.) Herr Berrper

2 3 *

replizirte auf der Stelle,

J 32

um namentlich die von dem Minister aufgestellte Behaup— lung, daß die vorige Dynastie sich servil gegen die fremden Mächte gezeigt, und daß sie selbst die fremden Bajonnette ins Land gerufen habe, als eine offenbare Luͤge zu bezeichnen. Herr Thiers berief sich in seiner Gegen⸗Aniwért auf eine Jugend- Erinnerung. „Ich hatte“, sagte er, „fast nie⸗ mals von den Bourbonen sprechen gehört. Eines Tages ich befand mich damals im suͤdlichen Frankreich sagte man mir, daß eine Englische Flotte Regimenter in rothen Uniformen augs— geschifft habe, und deß andererseits die Oesterreicher in weißen Uniformen den Franzoͤsischen Boden betreten hätten, wahrend gleichzeitig die Bourbonen in Paris eingezogen waren. Seit dieser Zeit hat in meinem Koofe stets eine unfreiwillige Gedan⸗ ken ⸗Verb ndung stattgefunden; ich habe mir immer gesagt, daß an demselben Tage, wo ich in Frankreich, statt der vaterlaͤndi⸗ schen, die rothe und weiße Uniform gesehen, indeß die Bourbo⸗ nen zugleich ihren Einzug in Paris gehalten hatten, ein Zusam⸗ menhang zwischen beiden Ereignissen stattgefunden haben muͤsse, Unsittlichkeiten und es hat mir seitdem nie aus dem Kopfe, nie aus dem Her⸗ Auf zen gewollt, daß die Regierung der Restauration eine Re ierung des Auslandes sey.“ Nach dseser Wendung, deren der Redner verlongte, um sich sehr geschickt bediente, um den durch die erste Rede des if dessen Vor⸗ Herrn Berryer hervorgebrachten Eindruck wieder zu verwischen,

wurde die Sitzung aufgehoben.

danach trachten

um moralische

die Ihr bekeh—

dieser Jugend sind nicht bloß sagen, z den,

an Betrachtun /

Die heutigen Oppositlons⸗Blaͤtter die obige Rede des H

Man glaubt, daß Lord Granville nunmehr am 5ten die hie⸗ sige 8 verlassen werde.

er ehemalige Minister des Innern, der Bank, Graf von Argout, das Bett huͤten; er leidet am Stein.

Es scheint gewiß zu seyn, daß die entlassenen Zöglinge der ersten Abtheilung der polytechnischen Schule am nächsten Mon, tig wi der wer

Nach Brest und Toulon mehrere Kriegeschiffe nach den Spanischen Küsten aussgufen 1 lassen, um das Ausschiffen von Waffen und Kriegs Munntin ; fuͤr Rechnung der Karlisten zu verhindern, .

Aus dem Kriegs-Schauplatze in Spanten sind keine ntun Nachrichten hier eingegangen.

Wegen des heutigen Neujahrstages werden morgen hiesigen Zeitungen nicht erscheinen. die „Gazette“ und der „Messager“ sind als Abendblaätter heut nicht ausgegeben worden.

sind des Lobes voll aha errn Berryer.

jetzige Gouvernen muß bereits seit geraumer Zen den aufgenommen werden.

soll der Befehl ergangen senn

Das „Journal de Parfg⸗

Redacteur O te. mr m r,.

Gedruckt bel A. B. Hayn.

e Se. , , , e w.

/// /// /// /// ö.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußis

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung Die im Landraͤthlichen Kreise Calbe 4. 8 S, 6 Meilen von Magdeburg, 2 Meilen von Dessau und Coethen, an der Elbe belegene Königl. Domaine Acken, enthaltend:

1) das in der Stadt Acken befindliche Vorwerk Acken, nebst dem ebendaselbst belegenen Eom— thurhofe, zu welchem

1722 Morg A* NMuth. Ackerland, S869 52 = Wiesen, zum groͤßern Theil zweischuͤrig, 53 * Gartenland gehdren; ; 2) dag Vsrwerk Klietzen, nebst der im Dorfe Michein gelegenen Schdferei, wozu ?61ñ Meorg 29 Ruth. Ackerland, 10 ? Wiesen wovon 16M. 8 JR. zweischuͤrig, Gartenland, Buschwerk

22 2 43

20 * 45 2 gehbres, mit allen dabei befindlichen Wohn- und Wirthschafts Gebäuden, betraͤchtlichen Huͤtungen, worauf bisher 3M Stuͤck Schaafe göhalten sind, Lrauerei, Weidenhaum Nutzung und der Königlichen Vieh-, Wirthschafts , Feld-, Garten- und Baum Inventarlen, =.

3) die auf dem Torfberge bei Acken belegene Ziegelei,

*) verschiedene Fischerei⸗Berechtigungen, so wie

3) das bei der Domaine aufkommende Zins- Ge—

traide von

3 Winspel 19 Scheffel 7 Metzen Reggen,

ö P 12 6 . Gerste,

6 = 17 = k soll auf zwölf nacheinander folgende Jahre von Tri⸗ nitatis 1839 bis dahin 1857 an den Meistbietenden verpachtet werden.

Da in kein am 19. v. M. abgehaltenen Bictungs— Termine kein annehmliches Gehot erfolgt ist, so ha— ben wir zur Verpachtung einen anderweiten Termin auf den 8 F brug r d. J Vormittags 15 Uhr, in unserem Conferenz⸗Zimmer, vor dem Departements⸗-Rath, Regierungs Rath Na= tan anberaumt, und laden dazu qualificirte Pachtbe— lustige mit dem Bemerken ein, daß der bisherige Paͤchter die Pacht nicht fortsetzen, und im Termine nicht mitbieten wird. Die Verpachtungs-Bedin« gunzen nebst Anschlaͤgen liegen sowohl in unserer Domainen - Regisiratur, als auch Acken zur Einsicht bereit

Uebrigens sind wir bereit, auch schon vor dem an / kecaumten Termine annehmliche Offerten von Pacht— Liebhabern entgegen zu nähmen, und eventiüaliler mit ihnen abzuschließen

Magdeburg, den 2. Januar 1833.

J Abtheilung für die Verwaltung der direk⸗ ten Gtenern, Domainen und Forsten.

——

Bekanntmachung. Die im Dorfe Holleben, 1 Meile von Halle, am linken Ufer der Sagle gelegene Oomanigl-Muͤhle von Sieben Mahlgäͤngen einer Oehlmühle mit 10 Paar Stampfen und einer Saͤgemuüͤhle, nebst Brannt— weinbrennerei soll mit detz dazu gehörigen Wohn— und Wiethschaftsgebaͤnden und sonstigem Inventario vom 1 April 1835 ab, auf 12 Jahre verpachtet wer— den. Wir haben einen diesfaͤlligen Licitationstermin au . 229. Januar 1835, Morgens 11 Uhr, in unserm Sitzungszimmer anberaumt, und die Pacht⸗ bedingungen auf der Mühle zu Holleben, wie in un⸗ sere Registratur fuͤr Domaineu Verwaltung auslegen gelassen. Merseburg, den 15. December 1821. / König l. Reg ier ung. / Abtheilung für die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domatnen und Forsten

Bekanntmachung.

Tes im Rummelsbasgichtn Rteise belegene Ga— Tteren nebst Pertinruzteg und Gerechtigt en, wel ch‘ nnch der unzetin 21 Zangdar 1833 4ufzenomme— nen lan? schafillcheg Tare auf 90 905 Cült. 15 sar. 8 p. ges*rbigt werden, 16 zur noihwendigen Säahhast tin, gestellt, un? zurn dͤffenllichen Verlauf ein B. etungs— Ternin auf den 13. NRͤrz 1835, Vormittags 10 Uhr, vor den ernaanten Deputirten, dem Ober-Lan be zerichts⸗ Rath von hoehn anaesrtzt; welche heer— durch mit dem Yemerken zur offentlichen Kenninis grüracht wird biß die Taxe, der neue ste Hypotheken Sein und die Kaufbedindungen täglsch tu unsere⸗ Coneurs⸗Rearstraé ar eingesthen werden konnen.

C3 lin, den 21. Juli 18383.

Civil ⸗Genat des Königlichen Ober— Landesgerichtes.

——

auf dem Amte

spaͤtestens in demselben anzumelden.

. fem en ueber den Nachlaß des am 13 November 1831 zu Marwitz verstorbenen Kriegs- und Oomainen-Raths von Berge, ißt auf den Antrag des Ober⸗Landesge⸗

richts Assessor von Berge der erbschaftliche Liquida— Gutsbesitzer Adam von Lubowieeki gehbrigen, adligen tions-Prozeß erdffnet, und zur Anmeidung und Nach- Guts Pierance, welches landschaftlich auf 21, 8a8 Thlr. weisung der Forderungen ein Termin vor dem De— putirten, Referendarius von Manteuffel auf hiesigen Landschafts-Direction im Wege der Resub= den 11. R ai 183838, hastation ein peremtorischer wien er, auf Vormittags 11 Ubr, angesetzt worden. den Gilften Fun ng,

Es werden daher alle unbekannten Glaͤubiger, so vor dem Herrn Ober- Appellations Gerichts- Assessor wie der auf dem jum von Bergeschen Nachlaͤsse ge. Bötticher, Vormittags um 10 Uhr, in unserm In— hörigen Vorwerke Weißberg bei Posen eingetragene struetlons-Zimmer an, zu welchem Kauflustige mit Real⸗Elaͤubiger Paul Balzerowsky oder Balienowzky dem Bemerken eingeladen werden, daß die Taxe, der eventuagliter dessen Erben, und dessen Bruder der neueste Hypotheken-Schein von diesem Gute und die Geistliche Balzerowsky (Balienowsky), für welchen befondern Kaufbedingungen in unserer Subhastationg⸗ eine rechtskraͤflig erstrittene Forderung von 180 Thlr. Registratur eingesehen werden können. neost 5 pCt. Zinsen seit dem 28. Fedruar 1806 auf Zugleich werden die unbekannten Real⸗Praͤtenden⸗ den Grund es lannizsorialis vom 31 August 1825 ten Von Pierance und die Thecla don kLubowieeka, bei dem Vorwerke Weißberg eingetragen steht, ot er verehlichte von Sluhicka, zu dem anstehenden Ter— seine hinterlassenen Erben ierducch vorgeladen, ihre mine Erste unter der Warnung vorgeladen, daß die Forderungen spaͤtestens in dem obigen Termine auf Ausbleibenden mit ihren Real- Ansbruͤchen an Pie— dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichte hlerselbst, entweder rance werden praͤkludirt, und ihnen deshalb ein wi in Person oder durch einen mit Vollmacht und In- ges Stillschweigen auferlegt werden wird, Letzte un⸗ formation versehenen hiesigen Justfz⸗Commissarlus ter der, daß bei ibrem Ausbleiben angenommen, sie anzuzeigen und die Beweismittel beizubringen. Bei willigen in den Zuschlag fuͤr das gethane Meistgebot, Nichtanmeldung ihrer Anspruͤche im Termine haben und die Loschung der ausgefallenen Posten nach er⸗ dieselben zu gewaͤrtigen, daß sie aller ibrer Vorrechte folgter Belegung des Kau geldes auch ohne Produe— verlustig erklaͤct, und mit ihren Forderungen nur an tion des Dotunkents erfolgen wird. = dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Bromberg, den 28. Oetober 1834.

Glaͤubiger noch uͤbrig bleiben möchte, werden ver— Koͤniglich Preußisches . wiesen werden. Hevelk e. Frankfurt a. d O., den 5. December 1834. Bekanntmachung.

Kdͤnigl. Preuß. Ober Landesgericht. . . Das im Großherzogthum Posen in dessen Birn« . baumer Kreise gelegene, dem Kreisrath George Ste— Subhastations⸗Pat ent. phan v,. Unruh, gehdͤrige, auf, A5, 00 Thlr. 17 far Zur Versteigerung des zur nothwendigen Subha⸗ abgeschaͤtzte adelige Gut Schweinert (Swinarz) nebst station gesfellten, in dem Liebenwerdaer Kreise Mere Zubehbr soll auf den Antrag der Glaͤubiger im Weg burger Pegierungs-Bezirks gelegenen, Allodial-Rit- der Execution bffentlich an den Meistbietenden ver terguts Tauschwitz, welches mit dem dazu gehörigen kauft werden. Hiezu ist der veremtorische Bietung Vorwerke Wichtewitz auf M,226 Thlr. 21 sgr pf. Termin auf ; gerichtlich abgeschaͤtzt worden in, sieht auf z . den L? Funi 1835, E ora X., an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, wozu wir besitz⸗ vor dem Deputirten Herrn Ober⸗ Landesgerichts faͤhige Kdufer einladen. Assessot von Witten in dem Locale des unterzeichne. Die Tare und die Kaufbedingungen, so wie der ten Ober Landesgerichts Termin au. Die Taäre, der neusste Hypothekenschein konnen in unserer Registra— neueste Hyvotheken-Schein, und die besondern Kauf-ltur zu jeder schicklichen Zeit eingesehen werden Bedingungen sind in unserer Registratur einzufehen. Meseritz, den 20 Nodember 833. Naumburg, den 7 November 1834. Königl. Preuß. Landgericht. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht K .

von Sach sen. an ,, Literarische Anzeigen.

Mahlmann. . M ag az nn Wir laden Alle, welche als Eigenthuͤmer, Cessio— fuͤr die Literatur des Auslandes. n„aire, Pfand und sonstige Briefs Inhaber j ö - au die verloren gegangene, ünterm 3 Mai 1823 Verzeichniß der im Monat December 1832 von von der verwittweren Braueigen Kliper, Caro— dieser Zeitschrift gelieferten Artikel: lines gebornen Witt, und den Vormunde ihrer Portugal. Kinder, Schuhmacher Johann Bogislaw Ziebell, Bourmont's Kommando in Portugal und die Be— fuüͤr den unterofftcier Fiedler zu Ruͤgenwalde lagerung Lissabons durch die Miguelisten. Aus dem ausgestellte Schuldverschreibung uber 260 Thlr, Tagebuche eines Franzoͤsischen Offiziers. Zwei Hundert Thaler, welche auf das im Hypo⸗ Fe. thekendbuche vom Jahre 1778 Fol. 68 verzeich, Historische Untersuchungen uͤber Baͤlle und Mas— nete Wuürdeland Nr. 31h. zu Coerlin in är keraͤden, besonders in Frankreich. Ludwig Alll. rr til. Rr. 2. aus der Verfugung vom 25. und Richelieu. Historische Fragmente vom Herzog Mai 1823 eingetragen ist, von Saint- Simon und Beiefe des Kardinals. —= Ausprüche zu haben glaugen, auf den Antrag der Literatur und Kunst unte? dem Direktorium und Interessenten vor, diese ibee Anspruͤche bis zu dem dem Konfulgte' Von Ch Nodicz *in, mr den zur Erörterung dersel en auf Schlüssel zu einigen saticischen Schriften. Von

*

den 16. Januar 1833, Vormittags 10 Uhr, Charles Nodier. * Ausspruͤche Chateaubriand's und

hier an der Gerichtsstelle angesetzten Termine oder Mittheilungen uͤber seinen Aufenthalt in England.

C Ueber die Kartoffeln als Nahrungsmittel. Bi— Diejenigen, welche dies unteclassen, werden mit bliographische Mittheilungen.

allen ihren Anspruͤchen an die bezeichnete Schuld Schweiz.

verschreibung praͤcludirt, es wird ihnen dieserhalb Genf und die Franzoͤsische Schweiz.

ein ewiges Stillschweigen auferlegt und dies Doeu⸗ Italien.

ment amortisirt werden. Neuere Italiaͤnische Werke uber Geschichte und Coerlin, am 13. Septbr. 183 . lterthumskunde. Die Itallaͤnischen Liebeshöfe im

Konig l. Preuß. S Mittelalter.

Stadtgericht. ; ; Die Insel Jersey. Die Revolutionen des neun— Edi eta l⸗Cit at i⸗=o n z sfehnten Jahrhunderts, hauptsaͤchlich mit. Bezug auf Die Maria Christinga Roemhild aus Hamburg, England. Die Flucht des Grafen von Nithsdale velche sich zuletzt in Inolnrgelamw aufgehalten, und aus dem Tower, ü Jabre 17s5. . Cisen bahnen n im Jahre 1802 nach Schlesien gereiset, seit dann England und ihre neuesten Resultate. Ein Besuch ber keine Nachricht von sich gegeben hat, so wie Fei? O Connel' Die Deutschen Weinstroͤme. ihre ctwanigen unbekannten Erven und Erbnehmer, Engemach auf Reisen. Bibliographische Mitthei⸗ werden auf den Antrag eines Intestat Erben der er⸗ lungen. stern hierdurch aufgefordert, sich vor oder in dem auf den vierten November 1835, ;

in unserm Geschaͤfts-Locale vor dem Deputirten, Schweden. Degen Lanzgerichts Rath Kehler ansiehenden Ter⸗ Schwedische Geschichte und Statistik, mit beson— min, oder in unserer Registeatur schriftlich oder per- derer Beziehung auf einige neuere Schwedische Werke.

soͤnlich zu melden, widrigenfalls die Maria Christina Rußland. Russische Skizzen. Darum trinke ich keinen Cham⸗

BPoembild für todt erklart, und ihr Vermögen ihren Intestat-Erben verabfolgt werden wird. pagnec. Das Welb mit den Rechten des Mannes. Bromberg, den 18. Revember i833. Epilog zu den philosophischen Thorheiten des 19ten Koͤnisiich Preußisches ganbgericht, Jahrhunderts d iger auf einer Maskerade. Hervelkt e. Bibilographische Hiittheilungen. r

ke i. Handel und Industie in Konstantinopel. Subhastations- Patent. Arabien. . Zum Verkauf des im Inowraelawer Kreise, im Die Propheten vor Muhammed. Zohairs Tod. Bromberger Regierungs⸗ Departement bele enen, dem Episode aus dem Arabischen Roman „Antar.“

e

6 1 9 m g.

England.

Dänemark. Alt⸗Nordische Literatur.

2 gr 2 pf abgeschaͤtzt ist, stebt auf den Antrag der K

Preußische Staats-

Allgemeine

Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronit des Tages. Se. Majestaͤt der Konig haben den bisherigen Regierungs⸗

Rath Bartels zu Minden zum Ober-Regierungs-Rath und Abtheilungs-Dirigenten bei der Regierung zu Achen zu ernen— nen geruht,

Se. Königl. Majestaͤt haben den Ober-⸗Landesgerichts-Rath

. und Kriminal⸗Direktor Menshausen zum Direktor des Land; und Stadtgerichts in Halberstadt Allergnaͤdigst zu ernennen

Chin a . Beschreibung des Chinesisch en Reiches. Von Hern cating. Canton 18534. Wu fung, der Held uit setnes Bruders Raͤcher. Episode aus dem Roman Schui hu tschuan.

Nord Amerika.

Chargkter der Neu-Englaͤn der. Bibliographist!

Mittheilungen. Westind ien.

Die Bahama⸗Inseln.

ü f. n i nr

Der Diamanten-Distrikt in Brasilien.

; 6 n sr al en

Sitten und Belustigungen der Bewohner der fu rolinen. Zustand der Civilisatlon bei den Polh⸗ nesiern. Von einem Britischen Marine Offizier.

JJ, (

Comfort und Musik. Russisches Conversationh Lexicon Die Weinlese in der Champag ne. Dh Euglische Familie Swe. Sand ürme in Sahara. = Das Schachspiel. Amertkanische Neugier. M derlegung. Sizllische Dörfer. Ein Winter in Sizilien. Consumtion verschiedener Artikel in Europa. Ueber einige Schriftsfeller der Makarsn⸗ Sprache. Der Bergban in Frankreich! Eng⸗ lands Buchhandel mit Frankreich. Geistige Ge traͤnk, bei dem Britischen Militair Spaͤter Ge. brauch des Glases in England. Hollaͤndische St. ten. Langes Hungerleiden. Musikalisches Rm— vieh. Der Bach Kidron bei Jerusalem. Anck⸗ dote von Vandyk. Russisches Encyclopaͤdischi Woͤrterbuch.

Mit dem 1. Januar 1835 beginnt diese die Ge— sammt-Literatus des Auslandes smfassen de, drei Ma wöchentlich erscheinende Zeitschrift ihren vierten Jahrgang, Bestellungen darauf werden sowohl von der Expedition der Allgem. Preuß. Staats - Zeitunn Mohren-Siraße Nr. 34) als von allen König!. vo amtern zu dem vierteljahrlichen Praͤnumerat ug Preise von 22 sgr ganzjährig 3 Thlr.) angenommen, wofuͤc sie den hiesigen Einwohnern frei ins Haus und den Bestellern im Inlande portofrei geliefert

wird. Verlag der Creutz' schen Buchhandlung in Magdeburg:

„Die Wirksamkeit der Pr dvinzialstände der

Provinz Sach sen, dargestellt nach den Ver= handlungen der in den Fähren 1825,ů 1827, Wen und 1833 in Merseburg gehaltenen Landtage um den Allerhoͤchsten Landtags Abschieden, vom Hof⸗ rath J. H. L. Burch ardt“ Preis Thlr.

In allen Buchhandlungen der Monarchie und

namentlich in der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, zu bekommen.

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechhahn Nr. d,

Posen und Bromberg ist zu haben;

De schwebende Eisenbahn bei Posen

und Prejekt zu einer allgemeinen Eisenbahn durch den Preußischen Staat, von Moritz von witz, H x Corps und Festungs-Baudtrector.

Pritt⸗ Preuß. Ingenientn— (Mit 1 Zeichnung)

15 sgr.

auptmann im Königl.

gr. 8Svo.

Preis:

Schulenburg s Denkwürdig keiten. Bei uns ist erschienen und in allen Buchhandlun—

gen zu erhalten:

Leben und Denkwuͤrdigkeiten Johann warcr hae

Reichsgrafen von der Schulenburg, Erbherrn ahn

Emden und Delitz, Feldmarschalls in Diensten M Republit Venedig Aus Originalquellen bearbeitet.

z Theile. grö Srxo. * Thlr. 223 sgr. Leipzig. Weidemann e sche Buchhandl Ein neuer Catalog vorzuͤglicher Werke

in Englischer, Italienischer, Spanischer u. a Eyrl⸗ chen, vielen Griechischen und Römischen Elasstkem und Prachtwerken zum Verkauf bei Friedrich Fleischer in Leipzig ist durch alle Buchhandlungen (in Berlin bei Bu— cker E. Humblot, Franzoͤs. Str. Rr 254.) ieht zu erhalten, und wird Liebhabern auslandtscheß (itt. ratur zur geneigten Beachtung um so mehr empfoh—= len, als alle Preise hoch st billig gesiellt sind.

In der C. F. Muller schen Hof⸗Buch handlung

in Carlsruhe erscheint Anfang Januar folgenden

hoͤchs wichtige Werk, worauf dle soliden Buch= handlungen Bestellungen ann chmen, zu Berlin die Sr ng ef, Schloßplatz Nr. 2 Der deutsche Zoll-Verein, sein System und seine zukunft, von Dr. C. F. Nebenius,

Großherzogl. Bad. Staatsrath, Direktor des Mini— steriumz des Innern, Vorstand der Gesetzgebungs— Commission, und Curator der Universitat ,, Commandenr des Großherzog. Bad. Zähringer wen⸗ und des Großherzogl. Hessif Lut wigs⸗Ocdent⸗

*.

gr. Sys. 20 25 Bogen.

geruht.

Se. Koͤnigliche Majestäͤt haben den Stadtgerichts-Direktor

Schroͤner in Charlottenburg zum Direktor des Land- und

Stadtgerichts in Halle a. d. S. und zugleich zum Kreis-Justh— Rath i. den Kreis Halle und den Saal⸗Kreis Allergnadꝛzst i ernennen geruht.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Bog us law Radziwill, von Dresden. e. Excellenz der Koͤnigl. Niederlaͤndische General⸗Lieute— nant, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Perponcher, aus dem Haag.

Zeitungs⸗Nachrichten.

A u B and.

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom gl. Dezem⸗ ber. (Nachtrag. Im ferneren Laufe der Berathungen uͤber den von der Regierung beantragten Bau eines Gerichtssaales fuͤr den Pairshof ließ sich auch Herr Hennequin vernehmen. Er beschwor die Versammlung, zu dem ihr vorgelegten Gesetz⸗ Entwurfe nicht die Hände zu bieten. Die Kammer, meinte er, duͤrfe als ein polltischer Staatskoͤrper von dem Prozesse, der vor dem Pairshofe verhandelt werde, gar keine Notiz nehmen, wenn auch jeder einzelne Deputirte Kenntniß davon habe. Die Ma— sorität habe zwar das bisher von der Regierung befolgte System gebilligt; dieser Umstand bende sie aber gar nicht fuͤr den gegen⸗ waͤrtigen besondern Fall, und Niemand koͤnne sie z. B. hindern, wenn sie nicht offen mit dem Ministerium brechen wollte, zu erklaͤren, daß sie den beschlossenen Bau faͤr unangemessen halte. Herr Berryer (aus dessen Rede wir bereits gestern einen kurzen Aus⸗ zug gegeben haben) sprach sich etwa in folgender Weise aus:

„Nach den stattgehabten dreitaͤgigen Erhrterungen bleibt mir über die Amnestie⸗Frage nur wenig zu sagen übrig. Ich kann mit

wenigen Worten die Gruͤnde auseinandersetzen, welche mich bewogen

hatten, den Vorschlag zu unterstuͤtzen, dessen Verlesung Fhre Buͤ— reaus nicht gestattet haben; aber ich will mich hauptsächlich mit dem Gesetze beschaͤftigen, das Ihnen vorgelegt worden ist, es in feinen augenblicklichen Wirkungen und in seinen unvermeldlichen Folgen beleuchten. Ich werde verbrecherische Handlungen nicht als bloße

Unvorsichtigkesten darstellen; ich werde daͤs nicht zu milbern suchen,

was wirklich strafbar ist; aber ich werde wahr seyn gegen Alle. Das Gesetz, aus dem Gesichtspunkte betrachtet, wie es aus den Por⸗ tefeuilles der Minister und aus den Berathungen Ihrer Kommifssion hervorgegangen ist, hat zu ernsten Einwendungen Anlaß gegeben, welche unbeantwortet geblieben sind. Ich will sie nicht alle wieder vothringen, sondern mich nur auf zwei beschraͤnken, von denen es ich wundert, daß man ste nicht beantwortet hat. Die erste betrifft die unerhoͤrte Grausamkeit, die in dem vorliegenden Bau⸗Antrage liegt Man hat Ihnen gesagt: „„Wie! waͤhrend Personen im Ge⸗ faͤngnisse schmachten, wahrend die Anklage⸗AÄkte noch nicht foͤrmlich gegen sie erlassen ist, berathschlagt man über den Bau eines Ge= baͤudes, welches ihnen zum Gefaͤngnisse dienen soll, uber den Bau eines Saales, in dem sie ihren Richtern Rede stehen follen?““ Ich begrelfe sehr gut, m. H., daß eine Deputirten⸗-Kammer, welche Alle öffentiche Ausgaben dotiren muß, mit Würde und mit Sicherheit berathschlagt, wenn man ihr einen Gesetz⸗Entwurf vorlegt, um auf irgend einem Punkte des Königreiches ein Gefaͤngniß zu erbauen; Minn die Geselsschaft kann solche traurige Orte nicht entbehren, wo s denn doch in der Verwaltung der Justiz und in der Ausfuͤhrun hit Urthelle cine vollkommene Sichcrhelt findet. Aber was mi berlest. was ich mit Widerwillen zuruckweise, das ist die besonder Eigenthuͤm lichkeit der Forderung. Man verlangt von Ihnen Gel— er zur n n, eines Gefangnisses fuͤr Leute, welche man Ihnen beßté welche da sind, einen Verhör-Saal für Personen, deren Fa— en verzeschnet sind, und in allen offentlichen Blattern widerhallen; diese Individualistrung hat etwas, was mein Gewissen verletzt, was meinem Herzen widerstrebt. Aber das ist nicht Alles; Ihr Vor⸗ haben ist auͤch von ernsten Gefahren begleitet. Man hat Ihnen gt, daß Sie diesen Gesetzes-Vorschlag unmoglich annehmen bunten, ohne daß daraus ein unseliges Resultat fuͤr die gefangenen ersonen hervorginge. Man hat zwar eingewendet, man begreife nicht, wie eine rein materielle Frage Einsiüß auf das Schicksal dar Angeklagten haben könne. Dach begreifen Sie nicht, und erklaͤren es denn Ihre eigenen Worte nicht allzädeutlich? Wenn es in der Belt nach dem Unglücke etwas Heiliges giebt, so ist es der Angeklagte; er steht unter dem Schutze der Gesetze, aber auch unter dem der offentlichen Achtung und Ruͤcksicht, und Sie entblößden sich nicht, di Manner, fuͤr bie man eine Amnestie verlangt, Banditen zu nen⸗ lenè (Lauter Beifall im Saale und in den offentlichen Tribünen. Pöbhasts Aufregung in der ganzen Versammlung! * Her Cénerai Bug e aud; „Ich verlange zwe Worte zu sagen; ich bestehe dar— zuf; es ist wegen einer perfönlichen Thatsache.“ (Unterbrechung Murten. Viele Stimmen. „Sie haben nicht das Wort, Herr Praͤsident, erhalten Sie dem Redner das Wort!“ Der rüstdent: „Ich kann jetzt das zgort, selbst wegen einer pershn. ichen Thatsache, nicht ertheilen. Sie konnen nachher sprechen.“ Wieberholter Beifall in den Pffentlichen Tribunen.) Herr saubert. „Erhalten Sie die Ruhe in den Tribunen; es kt, daz zweilemal, daß man sich daselbst laute Aeußerungen erlaubt / Der Praͤslden t „Ich habe dle nien n Befehle ge⸗ wben, daß die Ruhe nicht gestyrt werde; mehr kann ich nicht thun. kann meine Aufmerksamkeit nicht zugleich auf die Kammer und ms ie Tribunen richten.“ Mebhreke Stimmen, *„Lassen Ci licselben räumen.“ (Murren. ) Nach wicher berge stellter Ruhe fuhr err Berryer fort: „Nein, m; H., man würde es sich vergebens in verhehlen suchen; ein folcher Vorschlag kann nicht erhrtert, fann

Berlin, Freitag den gtin Januar

nicht angenommen werden, ohne daß er eine große moralische Wir⸗ kung auf das Schicksal derjenigen herborbrachte, die allein hem Rus— spruche ihrer Richter unterworfen sind und ihnen allein zu antwor⸗ ten haben. Aber es gieht noch einen andern Einwand? den man Ihnen bergits gemacht hat, daß es naͤmlich durch den Gesetz⸗Ent⸗ wurf Lon Ihnen abhängig gemacht werde, zu welcher Zeit, an wel⸗ chem Tage die Angeklagten vor ihren Fichtern erscheinen sollen. Ich bin überzeugt, daß die Kammer noch von den Worten meines ehrenwerthen Freundes, des Herrn Janvier, erschuüttert ist, als er ier ab Famllten, Frauen, Mütter und Kinder eigte, die ich taͤglich auf, dem Bauplatze einsinden, um zu ö wie Heit, das Wert vorgeschritten, welches bestimmrt sist, ib nen Entscheidung ihßres Schickfals zu bringen. (Aualtender n. Gestern noch ist ein anderer und noch weit bedentsamerer Einwan von einem auggefelchneten Redner vorgebracht worben, nd als ich gleich durguf den Minister des öffentlichen Unterrichts diese Redner⸗ buͤhne besteigen sah, glaubte ich, daß er auf denselben antworten würde, daß er das i , fuͤhle, im Namen des Kabinets uf schluͤsse uͤher einen so w chtigen Punkt der Erörterung zu geben. Der Minister aber beschraͤnkte feine Rede auf die . der Doe⸗ feinen, von denen wir ihn beseest wissen. Er hat viel sch one Worte geredrt. Ist es denn wahr, sagte er, daß es in diefer Welt, in jeder Politi dieser Welt nichts Gerechtes, nichts Ungerechtes, nichts Wah- res, nichts Falsches, nichts Gutes, nichts Böfes mehr gicht? Und seinen unzeitigen, aber in einem edlen Gedanken begründeten An— griff verfolgend, rief er aus, daß man durch alle m gliche Waffen jene beklagenswerthe Ausflucht ersticken und bekaͤmpfen muͤsse? Aber hat er es wohl uͤberlegt? Verletzt denn der Prozeß, an dem man uns durch den vorliegenden Geseßz-⸗Entwurf gern heil nehmen las⸗ sen möchte, in keinem Punkte das Gute, das Wahre und das erechte? So eben erst haben Sie sich laut dagegen ,,, als ein Redner diese Bemerkung machte; aber ich wundere mich, daß dies nicht schon gestern geschehen ist, als ein Redner die unvermeidlichen Vorwuͤrfe derjeni⸗ gen vernehmen ließ, die man zu Maͤrtyrern einer politischen Mei- nung machen will, als er Sie beschwor, durch Beseitigung des Ge⸗ seses, und also auch des Prozesses, dem Lände das unmoralische Schauspiel, welches er darbieten würde, zu ersparen. Sie haben nicht darauf geantwortet. Wohlan! sch erklaͤre, daß, was mich be⸗ trifft, alle meine Betrachtungen, alle meine Gedanken über jene große Frage sich augenblicklich in der tiefen Erschuͤtterung konzen⸗ trirten, welche die Worte des Redners in meiner Seele hervorgebracht hatten, Ig, es liegt diesem Allen etwas Unmoralisches zum Grunde, und ich bitte die Kammer, mir ein aufmerksames Gehör zu schenken. Durch ein Wort verletzt, welches einem Redner entschluͤpft war, rief per Minister des dͤffentlichen Unterrichts aus, es gäbe keine Pro skribirten in Frankreich. Er kenne, sagte er, nur Verurtheilte, die fuͤr gewohnliche, bei allen civilisirten Völkern durch Gesetze voraus⸗ gesehene Verbrechen bestraft und durch ihre natürlichen Richter, äber nicht durch diese oder jene Partel⸗Meinung verurtheilt worden waren. Ich räume dies in Bejug auf die Vergangenheit ein; ich will mich wenigstens aller Beirachtungen enthalten, welche ich uͤber die ene i nn machen koͤnnte, die der Minister seiner Erklarung, daß es in Frankreich keine Profkribirte gaͤbe, gegeben hat. Aber wenn dies fuͤr die Vergangenheit wahr ist, bleibt es auch wahr für die Zukunft? Ist es ein gewohnlicher Prozeß, der einge⸗ leitet werden soll, und ist er der gewöhnlichen Gerichtsbarkeit zuge⸗ wiesen worden? Sieht man das Gesetz oder die Politit cine Herr= schaft ausuüͤben? Gestern hat ein großer Rechtsgelehrter die Kom⸗ ,. erdrtert, und nun frage ich Sie, m. H., was sst das fuͤr eint Gerichtsbarkeit, die zugleich das Gesetz macht, in den An⸗ . versetzt, und richtet; Sic wollen sich an einen rein polltischen, an einen . wenden, der nicht ein⸗ mal die Achtung fuͤr sich hat, die man einem früheren Gesetze schuldig ist Man hat Ihnen gesagt, daß die Angeklagten zitternd vor ihren Richtern erscheinen wärden; ich aber, wenn ich die poll⸗ tische Moralität des Prozesses in's Auge fasse, glaube, Ihnen 66. zu koͤnnen, daß die Angeklagten mit einem ungeheuren Uue⸗ bergewicht vor ihren Richtern erscheinen werden/ Beifall zur Linken.) (Der Schluß diefer Rede ist bereits gestern unter den „Neuesten Nachrichten“ mitgetheilt worden?) Der Ministar des Innern, der unmittelbar nach Herrn Ber— ryer das Wort ergriff, hob also an: „M. H., die Kamnser wird es naturlich nden, wenn ich diesmal die Reönerbähne mit einer in⸗ neren Bewegung besteige, die mir sonst nicht eigen ist. Gewöhnlich haben wir nur die Minister und ihre Handlungen zu vertheidigen; jetzt zwingt mich, das Prinzip der Regierung felbst, die Juli⸗ Revolutlon, i chutz zu nehmen. Und doch hat diese Revolution Wort gehalten, denn sie hatte unsern Gegnern gel aft. „„Ihr Alle, die Ihr die Freiheit geleugnet habt, Ihr , . ben unter mel⸗ nem Reiche theilhaftig werden. Möget Ihr mich immerhin angrei⸗ fen, moͤget Jbr mein Prinzip und die von mir gestiftete Regierung in Frage stellen! Dies Alles soll Euch gestattet seyn; man wird Euch bis zum Schlusse hören, Niemand wird daran denken, Euch zu unterbrechen; man wird sich sogar dem unschuldigen Vergnuͤgen hingeben, Euer Talent zu bewundern, wenn gleich Ihr es dazu benützet, auf die Revolution zu schmaͤhen.““ Gestatten Sie mir, meine Herren, daß ich Sie an einen Schwur erinnere, der fruͤher einmal in einer unferer gesetz gebenden Versammlungen ge⸗ than wurde,. Ein Redner rief: „„Ich schwörk, daß ich das Land erettet habe!““ Ehen so schwoͤre ich jetzt, daß die Revolution ihrem Versprechen treu geblieben ist, denn sie hat Euch heute ruhig bis zu Ende gehört, und hoͤrt Euch alle Tage. den gefährlich, so wurde man Euch unterbrochen haben; aber un- geachtet alles dessen, was Ihr gesagt habt, ist diefe Versammlung ruhig geblieben, und eben fo wenlg wird das Land dadurch erschuͤt⸗ tert werden. Ich will mich hier ganz unumwunden aussprechen. Beim Lichte betrachtet, sind es nicht die Manner, die or angreift, sondern das Prinzip der Regierung, und eben dies schmerzt mich. Ihr ruft zer Regierung zu, sie fönne dem Lande weder Ordnung noch Freiheit geben, sie konne nicht einmal die Schuldi⸗ gen verurtheilen, sie konne die Wuͤrde Frankreichs im Auslande nicht behaupten, sie koͤnne nichts als Verwirrung schaffen. Dies ist Euer einziger Gedanke, Eure einzige Rede. (Herr Berryer: „Allerdings ““) Ich möchte dagegen fragen, ob denn die vorige i n stark und maͤchtig, ob sie eine Freundin der Freiheit, und vor Allem, ob sie immer milde war. Ihr sagt, daß die Legi= timitaäͤt allein Sicherheit gewaͤhre. Ist nicht aber der legitime Tbron dreimal umgestürzt worden? un ferc Kraft ist ganz anderer Art, denn wir sind im Juni und April ernster angegrifen' worden, als jemals das Prinzip der Legitimität, und doch basen wir gesiegt. Dies kömmt aber daher, daß unser Prinzip felbst der Regierung u Hülfe kam, und zwar in der Tracht der National „Garde uch der vorigen Regierung fehlte es im Jahre 1830 nicht an be— waffneten , n die Garde war brav, und vergoß aus Achtung für die mölitgirische Disciplin, wenn gleich mit Schmerz, das Blit ihrer Mitbürger. Ste wurde aber besiegt, und fo ist je net mysterldse Prinzip der Legitimitꝗt zu Grunhem gegangen, wah

Waren Eure Re⸗ eine solche Frage zwischen mir und Ihnen sehn.

rend das unfrige in weit blutigeren Schlachten bestanden hat. Man sagt uns jetzt, wir onnten den Angtschuldigten vor dem Pairshofe nicht unter die Augen treten, indem wir auf demselben Dolche wie fie, dem Königthume ewigen Haß geschworen haͤtten. Dies ist aber nicht wahr, denn, wenn gleich wir für die Freiheit fochten, so verließ uns doch keinen Augenblick die Ueberzeugung, daß Frankreich ei⸗ ner monarchischen Regierung bedürfe. Keiner von uns hat fal⸗ schen Göttern geopfert; alle haben wir fest an der Mo⸗ narchie als an dem einzigen Anker gehalten, der dem Lande Ordnung unß Freiheit im Innern und Wurde nach Außen bin perspraͤche. Aber nicht die ab so lute Monarchie hatten wir dabei im Sinne, sondern jene wahre vernunstige Monarchie, wie die Juli, Revolntion sie geschaffen hat“ Diese . gab dem Winister einen erwünschten Anlaß, noch einmal tüchtig auf die vorige Dnnaftie zu schmahen, sie der Willkür und der Harte zu beschuldi= en, und dem Lande ju ihrem Sturze Gluͤck zu wänschen. Er fuhr odann also fort: Die Rede, die Sie so eben gehört haben (die des Herrn Berryer), ist nicht neu; schon vor 2 Jahren wurde sie gehal⸗ ten, und nach 2 Jahren wird sie wieder gehalten werden. Weshalb? Weil uns Alle die Erbsuͤnde trifft, daß wir der Freiheit gedient haben. IJ es aber wohl gerecht, zeugt es auch nur von einer wahrhaften iebe fuͤr das monarchische Pr nun, daß man uns taäͤglich mit Wohlgefallen die Schwierigkeiten vorhalt, mit denen wir zu kämpfen haken? Ihr nennt Euch die Anhänger der Mongrchse; glaubt Ihr denn, daß Ihr derselben dient, indem . uns Hinder⸗ nisst aller Art bereitet? Denn wenn Frankreich schwer zu regieren ist, so liegt der Grund doch wohl nur darin, daß es noch von Zorn gegen Euch erfüllt ist. und sebt Ihr unsinnigen denn nicht ein, und ich meine hier nicht den vorigen Redner, sondern eine ganze Partel, W daß Ihr gegen Euch selbst wüthet, indem Ihr wollt, daß es keine Ruhe, keine Beöntng, keine Sicherheit, keine Buͤrgschaft mehr gebe. Gesetzt, der Revolutions ⸗Schwindel, der sich vor 390 Jabren aller Kbpfe bemeisterte, braͤche noch einmal aus, wurdet Ihr nicht so gut, wie wir, das Spfer desfeiben werden? und wenn wir daher die, Ruhe desselben sichern wollen, geschieht es nicht so gut fuͤr Euch, wie für uns? Wußiet Ihr daher unsere wahren Gesinnungen zi würdigen, so wurdet Ihr uns cher unterstüͤtzen, als uns beldmpfen Wenn man fm Land dem Abgrunde nahe gebracht hat, so sollte man, um die begangenen Fehler wieder gut zu machen, fich sagen. „Es ist währ, wir hatten den Staat in Gefahr gebracht; es thut uns in der Seele wehe; wir befanden uns im Irrthume, aber wir sind jetzt auch bereit, uns denen anzuschließen, die die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen suchen.“ So sollten die Anhaͤnger der vorigen Regierung sprechen; indessen wird das Land auch ohne ihren Bei⸗ stand sich sowohl gegen diejenigen, die es in den früheren Zußand , ,. möchten, als gegen diejenigen, die es unvorsichtiger BSeise mit sich forfreißen wollen, zu' behaupten wissen.“ = Herr Berryer erschien gleich nach dem Minisier noch einmal auf der Rednerbuͤhne. Bei seinem Auftreten wurde die Aufmerksam keit der Versammlung lebhaft erregt; er dͤußerte sich unter der tiefsten

Stille folgendermaßen: „Der Minister des Innern hat, meints Er⸗

achtens, die Frage von ihrem eigentlichen Standpunkte verrückt (Nein, nein ) Oder, wenn Sie lieber wollen, er hat der Frage eine weit größere Ausdehnung gegeben, als dieselbe zu vertragen schien. Ich nehme keinen Anstand, ihm auf sein Terrain zu folgen. Ich bin nicht gekommen, um ein Prinzip, eine destehende Reglerung an⸗ zugreifen; ich habe mich nur uber eine Frage der Gerechtigkeit und der offentlichen Moral aussprechen wollen; ich bin wulle i, mich stets ohne allen Rückhalt guszusprechen, und die ganze Wärde mei⸗ ner unabhaͤngigkeit zu behaupten. Der Minister des Innern hat geglaubt, mir eine Art von Vorwurf darüber machen zu muͤssen, daß ich mir die Freiheit herausgengmmen habe, meine Meinung abzugehen. Ihr ruͤhmt Euch, daß ir so gütig gewesen seyd, mich anzuhören, mich, den meine Mitbürger ernannt haben, um ibre Ansichten auszusprechen und ihre ier, n zu vertheidigen. Ruͤhmet Euch nicht, Ihr Herren Minister, der Freiheit, bie hr mir gestat⸗ tet habt, denn sie ist die Bedingung urer Existenz. Hattet Ihr sie nicht versprochen, so eristirtet Ihr nicht.“ Herr Thiers; „Wir halten, was wir versprochen haben, das ist der Unterschled zwischen uns und Euch“ Herr Gerryer. „Die Ideen, welche ich vor Ihnen ausspreche, sind mir nicht durch das Bebärfniß des Augen⸗ blicks , . sie sind die Frucht der Betrachtungen meines ganzen Lebene. Ich habe sie nicht aus personlichen ober vorüber— chenden Ruͤcksichten angenommen. Shne alt zu seyn, habe ich chr Gelegenheit gehabt, einige Erfahrungen zu sammeln; melne

p r nr nn und meine Kefüble haben meinem Betragen stets zur

Nichtschnur gedient. Es ist also kein Unterschied zwischen Euch und mir, wenn es sich darum handelt, seine Versprechungen zu . Der Minister hat in seiner Rede behauptet, daß es sich bier um einen Kampf zwischen jwei . lpien handle. Nein, Herr Mi⸗ nister, von meiner Seite ist nichts n nn zur Sprache ge— bracht worden. Ich gedenke nicht, srgend eine meiner gi sichten zu verleugnen; aber ich muß bemerken, daß ich ke ne der Handlungen vertheidigt hatte, welche man hnen als verbrecherisch bejeichnet; ich habe die Gerichtsbarselt unter“ sucht; ich habe Klaͤger und Beklagte gegen einander abgewogen, und ich habe gesagt, daß das Schguspiesl, welches man dem Lande durch den Prozeß geben wolle, im höchsten Grade unmoralisch seyn würde. Wenn ich mich jetzt auf einen Kampf uͤber unsere beiden Systeme einlassen wollte, so möchte derselbe ungleich seyn; denn, mit Ausnghme der Gleichheit des Eides, dürfte einiger an n uber . abe dem Grundsatz der Jult⸗-Nevolution, was auch meine persßnliche Mel= nung in Bezug auf dieselbe seyn möge, nicht angegriffen. Der Mi nister hat dies nur willkürlich vorausgesetzt, um ssch eine vorthenl⸗= hafte Stellung gegen mich zu verschaffen, um die Stimmen der lin ken Seite diefer Versammlung für sich zu gewinnen. Wenn ich das Unmoralische des Prozesses schildere, und man mir antwortet, daß ich die Juli⸗Revolution angreife, so muß man daraus schließen, daß die Doktrinen, die Ihr in der Ppairs⸗Kammer angreifen wollt, die Doktrinen der Geselfscha t der Menschenrechte, die Folgen der Juli s Revolution sind. Ihr, selbst also ichnt Euch?“ gegen as Prinzip und Seren die Revolution auf, deren Minister Ihr seyd. (Bewegung.) Ber Herr Minister hat die Güte gehabt, zu sagen, daß er nicht mir, sondern einer Partei antworte. Ken, seine Aeuße⸗ rungen mir hatten gelten soll(en, da hatte er auch sehr unrecht ge⸗ habt. Ich habe, Dank dem Himmel, die ganze Unabhängigkeit mel⸗ nes Lebens zu behaupten gewußt. Aber hat der Minister He hn n. . gehabt, als er das Prinzip und die Handlungen der vorigen Reglerüng mit einander vermischt hat? Er hat von dem Sire fn mus gegen Europa, von Mangel an Mulde, von Unordnung ge⸗ ef rn, Ich werde nicht auf Alles antworten, ich will es nicht, ch darf C nicht.“ Herr Fu lch iron: „Heden Ste Reden Sen, = Herr Berry er. „Ich werde reden, je nachbem ich es fur noth⸗ wendig halte. Es bedarf dazu Ihrer Aufforderun nicht. (Bravo

mur Lsnken] Far gewfsen hafte nnd versänfige Männer, zer sich

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