1835 / 15 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Die Besteutung des Verkehrs mit dem Auslande, deren unentbehrlich eit am mindesten zweifelhaft schien, wurde zuerst berat an, Ihr wichtigster Gegenstand ist unstreitig der Erwerb von Einzommen aus den Einfuhrabgaben auf tropische und suͤd— europische Erzeugniße. Nachstwichtig ist, daß die Graͤnzbewa— , die deshalb noͤthig wird, auch die Steuererhebung von inrandischen Erzeugnissen sichert: inlandischer Brand wein bei— syielsweise koͤnnte nicht besteuert werden, wenn auslaͤndischer unversteuert eingehn durfte. Welt untergeordnet in Bezug auf Ertrag ist die Verwendung des Graͤnzschützes auf ein gäwerbii— ches Interesse. Gleichwohl ist es diese weit uͤberwiegens, welche die Gesetzgebung durch widersprechende Anforderungen erschwert Es gehörte die ganze Sachkenntniß, welche Maasfen in seiner amtlichen Stellung zu Gebote stand, und das ganze Vertrauen

auf seine Einsicht und Milde dazu, um die Vollziehung des Se⸗

setzes oom 2ßsten Mai 1818 uͤber den Zoll und die Verbrannch,

stener von ausländischen Waaren zu erwirken; dessen Bekannt—

aachung bis zum 5ten September hingehalten wurde durch He— harrliche Gegenvorstellungen, welche den Untergang der mählam! epflegten inlaͤndischen Fabrikation, in Folge der mis erheblicher

Besteurung gestatteten Einfuhr fremder Fabrikate, ließen. Selbst nachdem erhoben fich noch dringende Mahnungen dawider, und muͤhsam trat das Gesetz im groͤßten Theile des Staats erst mit dem Ansange des Jahres 1819 ins Leben. Maassens Persoͤnlichkeit selbst mußte Gewähr fuͤr die Aus fuͤhrung leisten: er ward am ten Junius 1818 zum General— Steuer-Direktor ernannt. Die Gencral-Verwaltung der Ge— werbe war inzwischen bereits durch eine Verordnung vom 2ten Dezember 1317 von dem Finanzministerium getrennt worden, und bildete seitdem ein besondres Ministerium' fuͤr Handel und Gewerbe unter dem Grafen von Buͤlow, dem im Finanzmini— sterium der Staarsminister, Herr von Klewiz, folgte. Einfacher im Gegenstande, und minder starkem Widerspruch ausgesetzt war die Besteurung des im Lande selbst erzeugten Getraͤnt es, namentlich des Brandweins und Bieres. Zwar trat

auch, hier das Interesse der kleinen Brandweinbrennereien ent—

hegen, die kunstlos nur zur Unterstuͤtzung der Landwirthschast betrieben werden. Doch stand die Ueberzeugung, daß die Brand— weinbrennerei nicht unbesteuert bleiben koͤnne; und nur das Auf— finden der Steuerform, welche den Gewerbtrieb am wenigsten stoͤrte, blieb eine schwierige Aufgabe. Der Blasenzins loͤste sie vorerst sehr gluͤcklich, indem er eine Belohnung fur die hoͤch ste Benutzung der Zeit darbot. Er mußte jedoch nachmals im In— teresse der lndlichen Brennereien der Maischsteuer weichen, wel— che die beste Benutzung des Materials belohnt. Beide Hebungs— formen . das Gewerbe selbst zu fruͤher ungeahne ker Voll— kommenheit; und der hochbesteuerte Brandwein ist wohlseiler geworden, als es vormals der unbesteuerte war. Für die Be— steurung des Bieres ward um so leichter eine sehr bequeme Form gefunden, als die Regierung dem Bierverbraucke durch einen sehr mäßigen Steuersatz und beinahe gänzliches Freigeben des Brauens für eignen Bedarf den Vorrang vor dem Brand— weingenusse zu sichern versuchte. Ward dieser wohlthättge Zweck hisher nur spaͤrlich erreicht, weil Kapital und Fleiß sich allgemei— ner der Brandweinbrennerei zuwandten: so kann doch mehr von einer Zukunft erwartet werden, worin das Gewerbe bei hoͤherm Wohlstande oͤfter uͤber die grotzen Mittel gebieten wird, deren ein lohnender Betrieb der Brauerei noch weit mehr als das Brandweinbrennen bedarf. Das Gesetz vom Sten Februar 1819, wegen Besteurung des inlaͤndischen Brandweins und Braumal— zes, welches aus diesen Berathungen hervorgieng, verdankt nicht minder Maassens hellem Blick und mildem Sinn seine we⸗ sentlichsten Bestimmungen. Die Nebensteuern auf Weinmost und inlaͤndische Tabackblaͤtter, welche dasselde gleichfalls anordnet, werden, als minder erheblich, hier uͤbergangen, um so mehr, ais ihrer weiterhin noch aus andrer Ansicht gedacht werden muß.

Nachdem die Steuern von dem Verkehr mit dem Auslande und von der Getraͤnkebereitung im Inlande durch die Gesetze vom 26sten Mai 1818 und Sten Februar 1819 geordnet waren, erschien es möoͤglich, eine Uebersicht des gesammten Abgaben⸗

wesens aufzustellen: Dies geschah durch ein Gesetz vom 0sten Mai 1820, wornach die Grundsteuer wesentlich, die Salzsteuer gaͤnzlich unveraͤndert blieb; die Gewerbesteuer neue Grundlagen durch ein besondres gleichzeitig erlaßnes Gesetz erhielt, und ein Gesetz uͤber die Stempeisteuer noch vorbehalten wurde, welches mit sehr erheblicher Vereinfachung des Tarifs unterm 7ten März 1822 erlassen worden ist. Nach Absonderung dieser Gegenstaͤnde blieb nur noch ein Steuervoerhaältniß zu ordnen, das sedoch so— wehl in Bezug auf Ertrag, als in Ruͤcksicht auf gewerblichen Einfluß nächst dem Gränzjollwesen wohl das wichtigste war. Nach der Abgabenverfassung des preußischen Staats bis zum Jahre 1810 waren die Städte mit einer Bewachung von Steuer⸗ Beamten umgeben: was eingieng, war einer Abgabe unterwor— fen; auch wae das Backen, Brauen und Braͤndweinbrennen, uberhaupt das Vermahlen von Getreide und das Schlachten in den Staͤdten besteuert. Von den Landbewohnern unmittelbar

wurden keine Verbrauchsabgaben erhoben: sie trugen aber mit—

telbar beträchtlich dazu bei, indem wenige streng bestimmte

Faͤlle ausgenommen kein Handwerk und kein Handel außer den Staͤdten geduldet ward; der Landmann allso die stadtischen Verbrauchssteuern in den Preien der Beduͤrfnisse bezahlte, die er aus den Städten entnehmen mußte. Im Jahre 1819 ward dieser Zwang aufgehoben, und dem Gewerbe volle Freiheit des Orts gestattet: dagegen wurden auch die erheblichsten Berbrauchs⸗ abgaben. nämlich die Mahl-, Schlacht- und Tranksteuer, auf das Land uͤbertragen. Es zeigten sich jedoch so große Schwie- rigkeiten bei der Hebung der Mahl- und Schlachtsteuer von einer zerstreut wohnenden Bevölkerung, daß noch vor Jahres- frist die Mahlsteuer in eine seste Ahgabe von einem halben

Thaler faͤr jeden uͤberzwölssährigen Landbewohner verwandelt! werden mußte, die Schlachtsteuer aber nur in einer Gestalt bei. behalten werden konnte, worin sie sehr wenig einbrachte. Die Städte behielten damals noch ihre besondern Abgaben, und wur den nur in so fern erleichtert, als die kleinliche Thoraccise von den vielen geringfuͤgigen Gegenständen wegfiel, die bisher fänmt lich besteuert waren ; . Dem neuen Steuersysteme blieb es vorbehalten, eben so v5bl⸗ lige Gleichheit der Besteurung, wie völlige Gleichheit der rechtigung zum Gewerb-Betriebe zwischen Stadt und Land ein— zufuͤhren. Die mannigfaltigen Verbrauchsteuern der Städte ließen sich nicht auf das Land anwenden: cher erschien es mos.; lich, die feste Abgabe, welche das Land seit dem Jahre 18575 entrichtet hatte, auf die Stadte zu uͤbertragen. Aber diese Ab— gabe mußte erhoͤht werden, wenn sie statt aller andern Verbrauch— stLeuern, als derer von auslaͤndischen Waaren, von inlaͤndischem Getrãnk und Taback und vom Salze, dienen sollte. Bisher hatte jeder überzwölfjährige Landbewohner einen halben Thaler sährlich gesteuert. Hatte die zahlreiche aͤrmre Klasse das auf— bringen koͤnnen: so war von der Wohlhabendern unstreitig mehr

89 Be⸗

befuͤrchten

ten von Buͤlow nach Magdeburg berufen, und nach dessen Ab. 77.

Bildung verdankt, um

Die reiche, nicht die arme Zeit ist die Mutter wohlthaͤtiger Er— nicht Labung;

Alles ist: so natuͤrlich ist dennoch eine Aengstlichkeit, welche gern

Jahres 1830 ein fruͤher Tod ereilte.

8 nung einstimmtger und ersehnter zum Vorruͤcken in die hoͤchste

des Herrn von Motz die Finanz⸗TDerwaltung in seine Haͤnde und

6

Warschau. Ucherall ein Ruf zur Kriegosbereitschaft; uͤberall In⸗

ten Tage des Augusts Berlin.

56 zu erheben. So entstand eine Personensteuer nach Klassen, de ren niedrigster Satz der halbe Thaler blieb, waͤrend die hoͤhern Saͤtze stufenweise dergestalt stiegen, daß im Ganzen ohngefähr das Doppelte von dem auftkam, was der allgemeine Steuersatz von einem halben Thaler eingebracht hatte. In den großen und selbst in vielen Mittelstaͤdten besteht indeß eine viel größre Leich— tigkeit, eine Mahl- und Schlachtsteuer, als eine Klassensteuer zu erheben. Die leztre ist daher doch nicht ganz durchgefuͤhrt worden, und die Steuergesetze vom 30sten Mat 1820 benennen

Reihe von Eraͤugnissen, deren segensreiche Wirkungen schon allgemein anerkannt, sich weit über die Gränzen des preußts? Staats erstrecken; und deren ferne Folgen, soweit menschleg Verstand sie zu ahnen vermag, nur wohlthaͤtige seyn konnen.

(Schluß folgt.)

les

Meteorologische Beobachtung.

ö . ö k . 2 8 3* R 1 ö vielmehr 132 Staͤdte, worin statt der Klassensteuer eine gleich ö. 6 . ö , n nn zeitig angeordnete Steuer vom Vermahlen dis Getreides und 6 ; 2 ; ; n

We,

) . 3 6 . ; . vom Schlachten des Rind- und Schaafviehs, der Ziegen und

der Schweine erhoben wird. . 6 , 69 6 Es ist hier nicht der Ort, in die Einzelnheiten dieses Theils k . . o . . . . 3 2. Flußwarme 0, s der Steuerverfassung einzugehn: nur soviel mußte hier erwähnt Dunstsaͤttg. 98 pCt. s2 vCt. 98 vCt. Bodenwäarme l, Y 09 werden, als unerläßlich war, um Maassens Aufgabe und den Petter. Schnee heiter. neblig sUutdüust. O, au . Geist seiner Verwaltung richtig zu wuͤrdigen. Wind. J . k Die verstaͤndigsten Entwürfe mißgluͤcken, wenn das Ver⸗ Wolkenzuz JJ Niederschtag C, os s R),

trauen auf ihre Ausfuͤhrbarkeit mangelt: nicht durch boͤsen Wil len, nicht durch unbedingte Unfaͤhigkeit der Gehuͤlfen; sondern

durch den Mangel an Intresse für ein Vorhaben, das hoffnungs⸗ los erscheint. Obwohl in dem neuen Stenersystem sehr Vieles um die Meinung

1

Berliner

5 . . . ö. . . . Luftdruck. . 37,71 Par. 338,29 ver. 38, 3 Par. Quellwärme 7e 0 &

B 6rß e.

Den 13. Januar 1835.

aus dem alten nur deshalb beibehalten war, 15 der Organe zu schonen, welchen die Ausfuhrung oblag: so war Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Fettel. (rei /s. Cour) doch zu Vieles neu darin geworden, um nicht im ersten Begin / e e. . e. ,, , nen Stockungen und Mißgrlffe zu erzeugen. Selbst Ruͤckschritte l, .. , mußten gestattet werden, um nur des Zwecks im Allgemeinen St. Schuld- Sch. E 1007 199 IG8ipr. fandibr. A 161 mi] nicht zu verfehlen. Die Strafantheile sind gewiß eine sehr ver⸗! Er; Kugl. Gh. 30. 7 63 Tlomms. do. * 166 derbliche Belohnung der Wachsamkeit; ein edler Sinn, welcher hrünn. Ech. d. Seh. 9 626 613 Kurs u. Neum. o. 36 66 106 die Unterbeamten hoͤher in der offentlichen Achtung zu stellen ver⸗ ,, J. C. 1 1060 2 Schleriseh do, 4 ict fuchte, hatte ihrer enthehren zu köünen geglaußt: sie mußten her- Fenn n fehr n, , mos, ,, n, . gestellt wwer den, auf ein sas allgemeines Audringen der ausfüh, z . renden Behörden. Die Steuerkontrolle verliert den größten Ki, ins. do0. j l, ond, hon, 172 Theil ihrer laäͤstigen Kleinlichkeit, wenn das Gesetz unbesteuert Fanz? do. in Th. 38 38 eue na, läßt, was nur gelegentlich zum eignen Gebrauche, nicht um Er Westpr. Pfandhr. 4 101 101 S Friedrielisd'or .. . 13 lÜ6h werbes willen eingefuͤhrt oder erzeugt wird: die milde Absicht Grofshe. bos. do. 10624 Discont⸗- 3 * durch mäßige Freiheit hlerin di Gemüͤther zu gewinnen, haet w ,,,, , 81 . * . ö 3 . S. , sehr beschraͤnkt werden muͤssen, um Misbräaͤuchen zu steuern, Wechsel- Cours. J wozu der Buchstabe des Gesetzes den Vorwand lieh. Viele n, d, Kontrollen mußten verschaͤrft wersen, weil die Gesinnung bald Amsterdam J 1a der Steuernden, bald der Beamten mehr Vertrauen nicht ver⸗ dito 250 FJ. 2 Mt. 140 trug. Maasfen verlor unter der Ungunst dieser Verhältnisse arnurs zog Mk. Kur is . nie den Glauben, daß ein, wenn auch sehr langsames Herauf⸗ ö. 309 ö . . ä 18, bilden zu edlern Ansichten möglich und nothwendig sei. Nach, Hen won 9. 1 4 gebend dem Strome der Meinung versaͤumte er dennoch nie, Wien jn 25 Xr. 1506 ki. T Mit. 183“ 18 das Beßre hervorzuheben, wo Raum dazu blieb. Beides ge⸗ Augsburg 150 Fl. 2 Mi lo3 / ö wann ihm die Gemuther, und die Fruͤchte davon sind der edelste Breslau 100 Thl. 2 Mt. 991 98) Theil seines Nachlassts. Wie viel und wie wahr auch uͤber sitt⸗ Leipzig.. 100 Tul. S Tage 192. = liches Verderben durch Schmuggelei und Desraude geklagt wird: Hranktärt a. M. W 1090 El. 2 At. 106 101 die groben Skandale sind auf wenig Orte beschraͤnkt, woruͤber hęterahurs 156 kRbl. 3. Woch 2h eine besondre Ungunst der Lage waltẽt; und im Ganjen mochte varschau 640 FJ. IKurr ö wohl in Rechtlichkeit und Ordnung die preußische Steuerver⸗— . J . . waltung, wie vieler Fortschritte zum Bessern auch sie noch be⸗ darf h h ; 3 WMöor hbil: 85 Zeit (pre ; int, . Auswvärtize BSrsen '. au e in 1 ares eschaft, neue Steuer ; systeme aufzustellen: es bleibt unbeliebt, wie klar auch seine Frankfurt a. XI.. 10. Junuar. Nothwendigkeit erkannt werden moͤge. Nachdem Maassen sie⸗ Gesterr. 58 Metall. 1005. 19013. 483 821. 928. 23 5M. ben schwere Jahre lang das Amt cines General, Steuer-Direk! 18 26 2655. Bank- Aetien, 1885. 1331. art. . Obliz. -

/ ors gefuhrt hatte, trat im Jahre 1825 Herr von Motz als zus 923 6 Finanzminister an die Stelle des Herrn von Klewiz: er war 8a , . im Jahre 1816 als Regierungspraͤsident in Erfurt angestellt, im“ Junius 1821 zur Stelvertrekung des erkrankten te.

Ober⸗Praͤsiden / 23. gange als Ober-Praͤsident der Provinz Sachsen vorgesetzt wor⸗ 94 den. Das freundliche Verhältniß, welches die nähere Bekannt— schaft zwischen ihm und Maassen entwickelte, ehrt beide Theile.

Loose zu 100 G. 2153. G. fioll. Iz 53 Span. Rente 4

53 Rente pr. cumpt. 107. 30. tin nr, 25. 53 Span. Spun. Schuld 1353.

Rente 2138 Holl. 5A.

Obliz. v. 1832 98. 973. EPolu. Loose Io än. . 38 do. perp. 265. 26 Faris, 7. Januar.

tin cour. 107. A5 50. 33 Neæup. pr. compt. 93.

25 n 14 8 do. 1 50.

33 pe comęt. ; 95. Kn cont Cortes A3 Ausg,

12

Je sichrer die Steuerverwaltung der bereits erprobten Leitung dessen ö überlassen werden konnte, dem sie den wesentlichsten Theil ihrer desto freier konnte die volle Geisteskrast y'. ,, den Verhaͤlinissen zuwenden, die dringender Verbeßerung bedurften. ö 1

Es ist bereits bemerkt worden, wie so ganz unvermeidlich ,, ,. eben die hoͤhere Entwickelung der offentlichen Anstalten einen er— höhten Staatsaufwand hervorrief,

Zustand von

.

neunjähriger Unruhen schwebte.

a und wie wenig Huͤlfe der Erschöͤpfung darbot, worin das Land am Ende Nur indem der wiedererwor— bene Kredit die Mittel schuf, freudig im Bessern und Bauen fortzuschreiten, könnte der Wohlstand gewonnen werden, der allein dauernd zur Ausgleichung des Misverhaͤltnisses zwischen Einnahme und Ausgabe fuͤhrt, das aus solcher Lage stammt.

sparnlsse: dem Kranken mangle nicht Arznei, dem Schwachen r die Fruͤchte der schnellern Genesung sind der sicherste Fond zur Erstattung dieses Aufwands. So wahr dies n . der Gegenwart er fassen mochte was nur die Zukunft zu soen⸗ . seyn. den vermag. Es war die Selbsttaͤuschung, die hieraus hervor— ; geht, welche Herr von Motz gluͤcklich bekämpfte. Indem das Unerreichbare von den Etats verschwand, trat eine Wahrheit der Uebersicht hervor, die Vertrauen gab. Dieses kostbare Erbtheil hinterlies er seinem Nachfolger, als ihn am 30sten Junius des

Nicht leicht wars ein Staatsdiener von der oͤffentlichen Mei—

Liv Wurde bezeichnet, als eben Manssen. Laäaͤngst gewohnter Stellvertreter des Finanzministers bei voruͤbergehender Verhin⸗ derung, legte sein gnaͤdiger König unmittelbar nach dem Tode

Auber. Lichtenstein.

Königliche Mittwoch, 14. Jan. In

Donnerstag, 15. Jan. Lusispiel in 1 Akt, von L. Angely. Bruͤder, Possenspiel in 3 Abth, von E. Raupach.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus-Billets, mi Dienstag bezeichnet, verkauft.

Freitag, 165. Jan. Wette, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franz. stenmale: Der Kardinal und der Jesuit, historische Tragi⸗Komoͤbn in 4 Aufzuͤgen, von E. Raupach.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit Day erstag bezeichneten Schauspielhaus-Billets guͤltig, auch werden e dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Donnerste

Schau spiele.

(Neu einstudirt ) (Dll. Dlle. Lehmann: Florine.

Hierauf: Die feindlichen

Im Schauspielhause- Die seltsam Hierauf: Zum er

Kösnigstädtisches Theater.

Mittwoch, 14. Jan. Akt, von A. Cosmar. 1 Akt, von L. Angely. ten Stock, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Donnerstag, 15. Jan. trigue und Liebe, Oper in 4 Akten, von Scribe.

Drei Frauen auf einmal, Posse in] Hierauf: Der Weiberhasser, Lustspiel in

Zum erstenmale: Lestocg, oder: In

Kostuͤme sind neu.)

ernannte ihn nur sechs Wochen spaͤter, am 14ten August, k sen Nachfolger. Es war wiederum eine denkwuͤrdige Zeit gekom⸗

men. Die schnell vollbrachte Staats-Umwaͤlzung in Frankreich schreckte Europa aus einer Ruhe, von deren Sicherheit der hohe Stand aller Staatspapiere zeugte. Ihr folgte schon im Sep— tember der Aufstand in Brössel, im November der Aufruhr in

Zu Lande

forderungen auf außerordentlichen Aufwand. Die neue Seuche, kit acht Jahren zoͤgernd, aber unaufhaltsam, vom Ganges gegen Nordwesten vorrückend, erreichte im Mai 1631 Danzig, am lez⸗ . Heerversammlungen und Sper⸗ ren vermehrten den Staatsaufwand, wärend Storungen des Verkehrs das Einkommen minderten. Hier galt es zunaͤchst den wirklichen Ueberschuͤssen; namentlich auch denen, welche die Fortschritte der Bevölkerung und des Verkehrs, selbst bei Steuer Ermäßigungen, unter sorgsamer Verwaltung gehaͤuft hatten. Der Staat bestand ehrenvoll diese Probe seiner Kräfte, nicht ohne wesentliche Theilnahme seines neuen Finanzministers. Endlich kann hier uͤbersichtlich und zusammenhaͤngend einer Reihe von Eraͤugnissen gedacht werden, welche mit dem Jahre 1819 anfaͤngt, und his jetzt noch nicht geschlofsen ist einer

Ber

. de Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr. s Pf., auch 1 Rthlt 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen l Rthlr. 19 Sgr.; große Gerste 1 Rthlt 6 Sgr. 3 Pf, auch. 1 Rthlr. 3 Sgr ; kleine Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. auch 28 Sgr. Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 1 Rthlr. 25 Sgr. . Zu Wasser:

Redaeteunr Cottel.

Markt⸗Preise vom Getralde—

lin, den 12. Januar 1635.

2 m mr

Gedruckt hej A. W. Hayn

7.

zöchsiselbst zu vollziehen gtruht.

Entlassung zu

zieten, nach Breslau.

in der Deputirten⸗Kammer Der Zte Artikel des Gesetz⸗Entwurfes uͤber

abnehmen sollten.

J ö Schauspielhause: Fanchon, as Leyt / mäaäͤdchen, Operette in 3 Abth, nach dem Franzoͤsischen Vaudevilk, Musik von Himmel. J . * . 2 * Grünbaum: Fanchon. Herr Mantius: Oberst von Francarville Dlle. Lentz: Adele. Im Schauspielhause: Der Roman,

Zum Beschluß: Der Zweikampf im dri

Lieb r Musik von Fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet vom Freiherrn von i. (Die neuen Decorationen sind von Herrn Antonio Sacchetti gemalt. Die ;

Pf.; Erbsen

Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. Sar. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rtblr. 15 Sar, auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf; große Gerst⸗ 1 Rtblr. 5 Sgr. 3 Pf auch 1 Rthlr. Sgr.; Hafer 22 Sgr 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 12. Januar 18353. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 26 Sgr., auch 5 Rthlr. 15 Sgr ; der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr

uit Stas

Berlin, Donnerstag den

9

——— ——

15 ten

s- Zeitung.

Januar

1835.

mem, e, ee.

am mmm, n,

Amtliche Nachrichten. . J d

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem beim statistischen Bureau ungestellten Geheimen Secretair Sch ma uch den Charakter als ic nungs⸗Raih beizulegen und das desfallsige Patent Aller⸗

r

. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben geruht, dem bisherigen Ge— eral‚Konsul Bourcard in London die nachgesuchte Dienst⸗ g bewilligen und den Kaufmann Bernhard He—

heler daseibst zu Allerhoͤchstihrem General⸗Konsul fuͤr Groß

hritanien und Irland zu ernennen. 1

. . Abgerelst: Se. Excellenz der General der Kavallerie und

ommandirende General des VIten Armee-Corps, Graf von

1

Zeitungs-Nachrichten. .

6 Paris, 7. Januar. Ueber die heutigen Verhandlungen ist noch Folgendes nachzuholen. die Verlangerung s Tabacks-Monopols bestimmte, daß die Königlichen Fabriken sͤhrlich mindestens z ihres Bedarfs den inlaͤndischen Pflanzern Gegen dieses Verhaͤltniß protestirie Herr Desjobert, der einen Zusatz von mindestens Amerikanischen Tabocks verlangte. Der Graf von Mosbourg war dagegen der Meinung, daß dies das beste Mittel seyn wuͤrde, den Tabacks⸗ hau in Frankreich ganz herunter zu bringen. In derselben Veise aͤußerte sich der Finanz-Minister, wahrend Herr Baude behauptete, daß gerade durch die Abschasfung des Ta⸗ backs baues in Frankreich der Schatz jährlich 10 Millionen er— sparen wuͤrde. Nachdem sich noch einige andere Redner theils saͤr, theils wider den Antrag des Herrn Desjobert erklart hat⸗ ten, wurde dieser verworfen und der 3te Artikel in seiner . sprünglichen Abfassung, bloß mit der einzigen , gn. . Wortes „mindestens“ in „hoͤchstens“, angenommen. n m . zu der Tabacks⸗Fabrication höͤchstens ? den inlaͤndischen Pflan⸗ zern abgenommen werden sollen. Der 4te Ariikel handelt von zen Preisen des inländischen Tabacks, die allsährig von , , , n ,t werden sollen; er gab zu keiner erheb— ; Debatte Anlaß. . ͤ . n enthaͤlt folgenden Artikel: Wir muͤs⸗ sen auf die Wahlen zuruͤckkommen, welche in diesem Augenblicke in Großbritanien vor sich gehen; nichts ist von größerer Wichtigkeit. Zwei Dinge sind uͤber diesen Gegenstand zu sagen; beide von änbestreitbarer Wahrheit. Erstens namlich, daß England zu kei— ner Zeit seine Zukunft so ganz von einer Parlaments Wah! ab⸗ haͤngig gemacht hat, als jetzt; und zweitens, daß Frankreich, durch die Lage, in die seine Regierung es verseßzt hat, sein eigenes Schicksal von dem Ausfall der Englischen Wahlen erwartet. Wenn es eines neuen Beweises fuͤr den falschen und unnatuͤrlichen Zu⸗ stand, in dem wir uns befinden, beduͤrfte, so genuͤgte der even erwähnte. Man rufe sich die verflossenen Zeiten ins Gedaͤchtniß zuruͤck, und man sage, ob Frankreich sich jemals in der Lage be— funden hat, sein Geschick fern von sich und ohne sich entscheiden zu sehen. Es liegt etwas tief Betruͤbendes in dem Gedanken, daß die Englischen Waͤhler, indem sie ihre Stimmen abgeben, nicht allein uber die Englische, sondern auch uber die Franzoͤsische Frage entscheiden, daß die Majoriät, weiche aus den dor— tigen Wahlen hergorgeht, weit mehr Einfluß guf unsere innere Lage ausüben wird, als selbst das Skrutinium unserer beiben Kammern. Jeder von uns hat noch die Tage der Restauration vor Augen, und erinnert sich der Tage des Kaiserthumes. Waͤhrend jener beiden politischen Perioden ha— ken viele Ministerial-Veraͤn derungen stattgefunden, und mehrere derstlben waren gewiß von der hoͤchsten Bedeutung; denn man sah das Ministerium Canning nach dem Ministerium Castlereagh, wie man in der fruheren Periode das Ministerium Fox nach dem Ministerium Pitt gesehen hatte. Wohlan! zu jenen beiden Epochen ließ Frankreich England ruhig im Sinne seiner Inte— ressen handeln, indem es jenen innern Ereignissen nur die Wich⸗ tigkeit zugestand, die sie fur das Ausland im Allgemeinen haben mußten, ohne daß dadurch Frankreich auch nur einen Augen⸗ blick lang weniger Herr seines Schꝛick sals gewesen waͤre. Dies ruͤhrte daher, daß zu jenen beiden Epochen Frankreich entweder ein Genie besaß, das eine Zeitlang ohne ein Prinzip bestehen kann, oder daß es ein Prinzip hatte, welches noch besser ist, als das Genie, weil es, statt lebenslänglich zu seyn, ewig ist. Wo⸗ her koͤnmt es denn nun, daß das, was sich niemals unter dem Kaiserthume und niemals unter der Restauration ereignet hat, sich heute zeigt, und zwar auf eine fuͤr alle Welt so augenschein— liche Weise, daß alle Welt die Augen auf England gerichtet hat, und daß feibst die Regierung die ernsten Besorgnisse, welche sie in Bezug auf jenen Gegenstand hegt, nicht zu verhehlen ver— mag?” Woher das kommt? Weil einerseits das Prinzip, wo— durch die Restauration lebte, nicht vorhanden ist, und weil an⸗ derersests das Genie des Kaiserthumes nicht wieder erschienen ist, und man an dessen Stelle nicht einmal die ,, . Geschicklichkeit besitzt. Wir sind es nicht, die den Mangel an je— ner Geschicklichkeit aufdecken, aber die Englischen Wahlen ver— kuͤnden denselben auf eine deutliche Weise. Man hat uns vier Jahre hindurch so oft wiederholt, daß die Existenz der gegen— wärtigen Regierung auf der engen Allianz mit dem Engli— hen Kabinttte? beruhe, daß die Whigs unbestegbar waͤ— ren, und daß man mit den Whigs im Stande sey, der ganzen Welt die Stirn zu bieten, daß es verzeihlich

was fruͤher niemals eine geschickte, fähige und erfahrene Regie

von Ereignissen abhaͤngig gemacht, die außer unserm Bertich liegen, von denen wir nicht Zeugen seyn, auf die wir keinen Einfluß ausuͤben koͤnnen. angenommen; Frucht tief durchdachter Plane ausgegeben. Wir wollen uns nicht dabei aufhalten, auf alle Symptome von den Fortschritten

der Tories in England aufmerksam zu machen; wir wollen nur

efallen ist, so ist es klar alten konnte. as Tory⸗Ministerium nicht stuͤrzen kann. Man hat also gethan,

ung gethan haben wuͤrde; man hat das Schicksal Frankreichs

Man hat nicht allein diese Stellung man hat sie sich gemacht;

m Vorbeigehen die zahlreichen Prognostikons beruͤhren, die man hnen gestellt hatte, und von denen kein einziges in Erfuͤllung

gegangen ist. Dem Lord Wellington sollte sein- Diktatur durch einen Volks-Aufstand entrissen werden, und Lord Wellington hat diese Diktatur inmitten der oͤffentlichen Ruhe durchgefuͤhrt. Sir Robert Peel sollte den ihm angebotenen Posten auf keinen Fall annehmen wollen, und er hat mit der Annahme auch nicht einen Au, als sie genblick gezoͤgert. Dann sollte es ihm nicht gelingen, ein Ministerium zu bilden, und er hat solches in 24 Stunden gebildet. follte dieses Ministerium nicht den Muth haben, das Parla— ment aufzulösen, und das Parlament ist aufgeloͤst worden. lassen dies Alles bei Seite, und beschraͤnken uns darauf, der

logischen Ordnung der Dinge zu folgen; wir gehen von einem

Endlich Wir

einzigen P⸗unkte aus, den Niemand bestreiten kann, daß näm lich eine Tory-Majoritaͤt moglich ist. Wohlan! Diese ein—

zige Thatsache der Moglichkeit einer Tory-Masoritaͤt ist fuͤr

unsere Regierung eine zerschmetternde Thatsache. Auch die

Diplomatie hat ihre Revolutionen, und eine Tory⸗Majoritaͤt in England wuͤrde fuͤr unsere Regierung eine dieser Revolutio—

nen seyn. Wenn unsere Regierung gensthigt ist, sich zu sagen,

daß eine Tory-Majoritaͤt möglich ist, so heißt dies sich sagen:

„„Es ist moglich, daß ich in diesem Augenblick keinen einzigen

Alliirten in Europa mehr habe; es ist noͤͤglich, daß ich fruͤher

oder spaͤter Einer gegen Alle da stehe; es ist möglich, daß ich

weder System, noch Politik, noch Zukunft habe; es ist, mit ei⸗

nem Worte moͤglich, daß ich unmoͤglich werde!““

Die Akademie der Wissenschaften hat in ihrer gestrigen

Sitzung ein korrespondirendes Mitglied fuͤr die astronomische

Klasse gewählt. Herr Airy erhielt von 42 Stimmen 34, und

wurde demnach zum korrespondirenden Mitgliede proklamirt.

Großbritanten und Irland.

London, 7. Januar. Der Herzog von Cumberland traf vorgestern Abend von Brighton wieder im St. James Palast ein, nachdem er am Morgen eine Audienz beim Koͤnige ge— habt hatte.

Der Times zufolge, ist die Erhebung Sir James Scar, leits zum Pair nur auf wenige Tage ausgesetzt, und es soll derselbe den Wunsch hegen, den Titel eines Baron Norwich zu erhalten.

Der Sardinische, der Portugiesische und der Griechische Gesandte und Herr Henry Ellis arbeiteten gestern im aus waͤr⸗ tigen Amte. An unseren Botschafter in Paris, Lord Granville, wurden Depeschen abgefertigt.

Die Times meldet heute: „Der Baron Zuplen van Nye— velt, der bei den Konferenzen im Jahre 1832 der bevollmäch— tigte Minister des Koͤnigs von Holland war, wird in wenigen Tagen von Holland hier erwartet. Es sind bereits Zimmer in Batt's Hotel, Dover-Street, fuͤr ihn gemiethet worden. Ob Herr van Nhevelt in einem politischen Auftrag nach England kommt, oder nicht, scheint noch nicht bekannt zu seyn, doch gab seine Ernennung in diesen Tagen zu dem Geruͤcht Anlaß, daß der Konig von Holland dem jetzigen Ministerium Eroͤffnungen in Betreff der Erledigung der noch schurbenden Differenzen mit Belgien gemacht habe, die von der Hela deschen Regierung schon laͤngst aufrichtigst gewuͤnscht worden seyn soll. Das all— malige Steigen der Hollaͤndischen Fonds, welches seit einigen Wochen zu bemerken ist, hangt auch ohne Zweifel damit zusam— men. Personen, die wohl im Stande sind, diese Angelegenheit richtig zu beurtheilen, glauben, daß den Ansichten des Herzogs von Wellington in Bezug auf diesen Gegenstand sehr bereit wil— lig nachgegeben werden durfte, und daß nicht viel Protokolle mehr zu erwarten seyen.“

Die Zeitungen unterhalten jetzt die von Herrn Goulburn unterzeichnete offizielle Antwort auf die loyale Adresse der Lon— doner Konservativen; sie lautet dahin, daß Se. Majestaäͤt diese Adresse auf die allerhuldreichste Weise entgegenzunehmen geruht haͤtten. -

Die Wahl in der City von London dauert noch immer sort. Gestern Mittag waren die Konservativen sichtbarlich sehr nie dergeschlagen, und es wurde an der Fonds Boͤrse stark gewet— tet, daß auch nicht einer derselben gewahlt werden wurde; sie sollen aber bis auf den letzten Augenblick aushalten wollen. Um z Uhr hielten alle Kandidaten wieder Reden, allein die der Kon servativen waren vor Geschrei und Toben nicht zu hören. Herr Wilson, der gar nicht zu Wort kommen konnte, ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen, sondern stieg mit den Worten: „Verfassung und Konig, Gott segne ihn!“ ruhig wieder vom Wahlgeruͤst herunter, was großes Gelaͤchter erregte. Die Oppo⸗ sitions⸗Kandidaten dankten fuͤr die ihnen bewiesene Theilnahme, und Herr Pattison erklart sich fuͤr vollkommen uͤberzeugt, daß er am folgenden Tage Parlaments-Mitglied seyn wuͤrde. Als die Wahllisten gestern geschlossen wurden, war das Verhaͤltniß der Stimmen, nach der Rechnung des konservativen Wahl ⸗Comités, folgendes: Herr Wood 4924, Herr Pattison 46ß3tz, Herr Crawford 4633, Herr Grote 4605, Herr Lyall 689, Herr Ward 36655, Herr Wilson 3553. Man wunderte sich sehr, daß Herr Grote unter den Oppositions,Kandidaten die niedrigste Stellung auf der Liste erhalten hatte, und viele Wetten, daß er den zweiten Platz behaupten wuͤrde, wurden verloren. Die Kon— servativen sind der Meinung, daß die Herren Ward und Wilson

daß unsere Regierung dasselbe nicht d Ehen so klar ist es jetzt, daß unsere Regierung ablaufen, was

geruͤste herum herrscht fortwährend ein furchtharer eigentliche Ruhestörung aber hat bis jetzt nicht stattgefunden.

folgendermaßen: das in Erfuͤllung zu bringen, worauf wir in den letzten drei Ta

gen unsere Leser vorzubereiten suchten, indem wahrscheinlich vier man hat sie fur die der jetzigen Regierung feindliche Mitglieder d die Kandidaten, welche dem neuen Ministerimm gern Raum

gute ther gewesen seyn, Männer im Parlamente zu haben, die

en mußten; dann wuͤrde dieser gewiß Herm große Sensation machen durfte.

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Ueber die Wahl in der City äußert sich die Times heut „Diese Wahl scheint auf dem Punkt zu steher

siegen und dagegen

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ben wollen, sich zu bewähren, unterliegen werden. Unserer Mei— nung nach, die wir schon entschieden ausgesprochen haben, ist es eine uͤble Vorbedeutung für den Staat, blick eine Wahl fuͤr diese Haupistadt so ausfallen soll Es wäre, nach, unserer wohlerwogenen Ansicht, besser, wenn Londen dem

8 55977 6. ö daß i diesem Augen—

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ganzen Koͤnigreich mit seinem Beispiel vorangeleuchtet und Re— bpraͤsentanten gewählt hätte, ; schritte auf der Bahn politischer Veraͤnderungen zu hemmen,

die Fort

die eher geneigt wären, zu beschleunigen. Und ware es auch nur darum, um Veraäͤnderungen zu bewirken, so wuͤrde es ,, . e reit sind, dem Rade der Neuerungen lieber einen Hemmschuh anzu— legen, als den gesetzgebenden Korper spornstracks jenem finsteren Abgrund zuzutreiben, aus dem keine Ruͤckkehr mehr zu hof— fen ist.“

Heute ist wieder das Resultat der Wahlen von zwei Orten

bekannt geworden, namlich von Neweastle under Line in der Grafschaft Stafford und von Sudbury in der Grafschaft Suf— folk. An ersterem Orte wurden zwei ministerielle Kandidaten, die Herren W. H. Miller und Edmund Peel, Bruder des Ministers, an letzterem zwei Reformer, Herr Bagshaw und Herr Smith, gewählt, so daß die Zahl der ministerie ! len Parlaments-Mitglieder nunmehr 11 und die der reform i sti⸗ schen 17 beträgt. Fuͤr Neweastle war Herr Miller schon im vorigen Parlamente Repraͤsentant; Herr Peel, der bei den letz— ten Wahlen durchfiel, trug diesmal gegen den andern vormaligen Repräͤsentanten, Sir Henry Willoughby, einen gemaͤßigten Re— former, den Sieg davon. Sudbury wurde im vorigen Parle— ment durch die Herren Michel Angelo Taylor, einem eifrigen An— haͤnger des Whig-Ministeriums, der aber im Lauf der letzten Ses— sion mit Tode abging, und durch Sir John Walsh, einem Konser wati— ren, repräͤsentirt. Herr J. Bagshaw trat schon bei den letzten Wahlen als Kandidat fuͤr diesen Ort auf, fiel aber durch. Bei den jetzigen Wahlen waren die Tories, Herren Barnes und Stephens, die Gegner der in Sudbury gewählten Kandis aten Einige Tage vor der eigentlichen Wahl kam es daselbst zu einem Tumult, indem die Oppositions⸗ Partei behauptete, daß man nige ihrer Wähler in dem dortigen Corporations, Hause æinge— schlossen halte. Der Poͤbel drang daher auf dieses Gebäude ein, und zerschlug die Fenster. Ein gewisser Gooday wurde bei die— ser Gelegenheit durch den Mayor verhaftet und nur gegen eine Buͤrgschäft von 100 Pfund freigelassen. Auch der Oberst Aedi— son uünd Herr Peacock mußten ein Jeder 5] Pfuns Barg schaft fuͤr ihr ruhiges Benehmen leisten, und diese drei Personen sol— len als Friedenstoͤrer vor den nächsten Assisen erscheinen. Fuͤr Portsmouth treten als Kandidaten der Opposttions— Partei die beiden reformistischen Reoräsentanten dieses Orts im letzten Parlamente, Herr Bonham Carter und Herr Francis Thornhill Baring, wieder auf, und gegen sie der Admiral Sit Charles Rowley, ein Tory und Lord der. Admiralitaͤt, und der Admiral Napier, der bei den vorigen Wahlen durchfiel, von den Whigs wegen seiner Siege in Portugal geehrt, bei den Tories als Radikaler verrufen, seinen eigenen Aeußerungen nach aber jetzt der Lehre ergeben: „Maßregeln, nicht Personen“, und also kein unbedingter Gegner des setzigen Ministeriums. Herr Car— ter hatte ihm vorgeworfen, daß er sich mit Sir Charles Ron ley zur bevorstehenden Wahl verbunden habe. Gegen den wurf einer solchen Coalition vrotestiren jedoch beide Napier äußerte sich so: „Sir Charles ord der Admi ralitt, und wenn auch nur der sechste Lord dieses Kolleg mum, doch nicht im Stande, so unabhängig suüͤr Ihr Intere ss e kaͤmpfen, als ich. Wahlen Sie mich, so werde ich meine Pflicht wählen Sie wenigstens DHess

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thun, wo nicht, so einen Hesseren. Sir Ch. Rowley meinte dagegen, wenn zwischer, dem Admi ral Napier und den beiden anderen Kandidaten wählen sollt so wuͤrde er doch am liebsten seinen Bruder Seemann Schlepptau nehmen. Die Abstimmung durch Aufhebe

Hände hat uͤbrigens bereits zu Guünsten der beiden Adn entschieden, und die beiden Opp aositions

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daten

noch eine foͤrmliche Abstimmmng verlangten, werden wohl w 21

muͤssen. Portsmouth, Nemeastle under Line und Chippenhamm waren demnach bis jetzt die drei Orte, wo die Reformer, welche dieselben im vorigen Parlamente vertraten, den ministertelle

Kandidaten weichen mußten.

Die Erwählung der beiden Radikalen, Her Humphery, in Southwark, welcher Ort bei der diesmaligen P lamentswahl den Anfang machte, te die Ausruf: „Si sic omnes. wenn das so fortgeht der Britischen Monarchie gezählt!“ Jene beiden Ka die ohne alle Opposition gewählt wurden triumphirten auch wenig daruͤber, daß kein Tory es wage, sich ihnen gegen zu stellen. Herr Humphery war bei seinen Bewerb nur auf einen einzigen Wähler gestoßen, der ihm seine St verweigerte, und auch dieser nur deswegen, weil Herr . phery die Einfuͤhrung der geheimen Abstimmung durch Kugel wahl in Schutz nimmt. Herr Harvey, der schon sechsmal

Parlaments Meitglied fuͤr Colchester war, rechnete es sich zur besonderen Ehre an, daß diesmal di erste Wählen schaft, welche zur Wahl schreite, sogleich einstimmig ihn auserkohren

habe, und zwar eine Waͤhlerschaft, welche bei weltem zahlt sey, als die des kleineren Coichester, und meis⸗ aus wohlhabe

den, handeltreibenden und ganz unabhängigen Leuten hbestehe; deswegen habe er denn auch hier keine Opposition zu bekämpfen,

üt, wenn wir uns dessen erinnern. Da das Whig⸗Ministerium

abtreten und Herrn Lyall alle Stimmen ihrer Freunde zuwen—

wahrend in Colchester immer die Tory⸗Partei, wenn gleich ohne