1835 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dernde und drohende Ton, wenn die Franzoͤsische Natlon un⸗ gluͤcklicherweise nicht die persoͤnlichen Meinungen und Gesinnun⸗ gen desjenigen, der diese Stellung einnimmt, und diejenigen des Volkes, dessen beschraͤnkter Repräsentant er in den auswaͤrtigen Beziehungen ist, unterscheidet. Was wuͤrden wohl die Einwoh⸗ ner der Vereinigten Staaten, ja selbst der Praͤsident, dazu ge⸗ sagt haben, wenn der König der Franzosen öen Kammern seines Landes anempfohlen hätte, auf seine Verantwortung ein Gesetz zur e . von NRepressaiien gegen das Eigenthum unferer Regierung nn e Kongreß sich nicht beeilt, einen gewissen Vorschlag anzuneh— men? uͤrde unser Kongreß bei einer solchen Drohung ver⸗ zagt werden, oder wuͤrde er nicht erst warten, um zu sehen, ob die Kammern sie auch wirklich ausfuͤhrten? Und wenn die Kam- mern solche Repressalien billigten, wuͤrde der Kongreß, mit dem Messer an der Kehle, bewilligen, was ihm fruͤher unvernuͤnftig geschienen? Das Weitere ͤber diesen Gegenstand muͤssen wir uns vorbehalten; doch sey es uns hier noch verstattet, die Hoff⸗ nung auszusprechen, daß die Empfehlung des Praͤsidenten nicht nur in unserem Lande, sondern auch auswaͤrts, als nur von ihm allein ausgehend betrachtet werden wird, und daß es nicht wahr⸗ scheinlich ist, daß sie die Billigung des Kongresses oder des Volkes der Vereinigten Staaten erhalten werde.“

Der Courrier des Etats-⸗unis ist zwar fuͤr sein Theil auch der Meinung des obengenannten Blattes, bemerkt jedoch, daß die meisten Oppositions⸗Blatter, welche sonst alle Maßregeln der Regierung zu tadeln pflegten, in dieser Beziehung ihr vo ll⸗ kommen beipslichteten.

Inland.

Berlin, 20. Jan. Des Koͤnigs Majestaͤt haben zum Bau eines neuen Schulhauses in Esperstedt (Reg. Bez. Merseburg) eine . von 00 Nthlr. als Gnadengeschenk zu bewilligen geruht.

Die zwar große, aber arme Gemeinde zu Roitzsch

im Bitterfelder Kreise des Reg. Bez. Merseburg hat im Laufe

der Jahre 1833 und 1835 ein großes Schulhaus mit 2 Klas⸗ senstuben und Wohnungen fuͤr zwei verheirathete und einen un⸗ verheiratheten Lehrer mit einem Kosten⸗Aufwande von circa 2840 Rthlr., wozu des Königs Majestät die Summe von 400 Rthlr Allergnäͤdigst geschenkt haben, erbauet und ist dasselbe am 10. Dez. v. J. feierlich eingeweihet worden.

Die Stadt Eisleben (Reg. Bez. Merseburg) hat im verflossenen Jahre 1788 Rthlr. Kommunal⸗Schulden getilgt.

In Bezug auf die in der Nr. 11 der Staais-Zeitung enthaltene Nachricht von den im Regierungs⸗Bezirk Merseburg fuͤr das abgebrannte Dorf Kirchheilingen aufgekommenen milden Gaben sind uns noch folgende nahere Notizen zugegan⸗

en: Am 31. Mai v. J. wurde das im Kreise . des gil gie ugs . irks Erfurt belegene große, wohlhabende und sich durch die Biederkeit und den rechtschaffenen Sinn seiner Einwohner vortheilhaft auszeichnende Dorf Kirchheilingen bis auf wenige uͤbrig gebliebenen Hutten innerhalb 2 Stunden ein Raub der Flammen. Bei der Schnelligkeit, mit der das Feuer um sich griff, konnten die Einwohner nur Weniges von ihrer

abe retten; der großere Theil des Viehstandes kam in den Flammen um, und bei einem Verluste von mehr als 80, 000

thlr. hatten die Abgebrannten nur eine Entschädigung von etwa 27,900 Rthlr. aus der Feuer⸗Societaäͤts-Kasse zu erwarten. In dieser großen Noth bewilligte das Koͤnigl. Ober-Praͤsidium der Provinz Sachsen fuͤr die Abgebrannten eine Sammlung milder Gaben innerhalb des Provinzial⸗ Bezirks. Diese Sammlung hat, so weit die Nachrichten bis jetzt reichen, 3554 Rthlr. 29

Sgr. ergeben. Außerdem haben des Königs Majestaͤt den Abe

gebrannten ein Allerhöchstes Gnaden⸗Geschenk von 2200 Rthlr. zu bewilligen geruht, und aus den benachbarten Gothaischen und Schwarzburgischen Landen sind noch 152 Rihlr. 5 Sgr. 5 Pf. fuͤr dieselben eingegangen. Die Geschaͤfte der in Marienwerder bestehenden Ge⸗ neral⸗Kommission zur Regulirung der gutsherrlichen und baͤuer⸗ lichen Verhälinisse haben im Laufe des verflossenen Jahres fol— gende Resultate geliefert. Zunaͤchst sind die Besitz⸗-Verhaͤltnisse der Einsassen in 1224 Ortschaften untersucht und von diesen in 907 gaͤnzlich beendigt worden, so daß sie nur noch in 317 zum Abschluß zu bringen sind; 60669 fruͤher zu verschiedenen Pacht— rechten wohnende Ackerwirthe haben das Eigenthum ihrer Hoͤfe und damit zugleich eine Flache von 522,903 Morgen erworben; den Gutsbesitzern ader, die das Eigenthum verliehen haben, sind als Entschädigung 223,474 Morgen zur freien Disposition zu⸗ rückgegeben worden, außerdem haben sie an Kapital 77,318 Rthle. erhalten, und an Renten jahrlich a3, 253 Rthir. baar und 4758 Scheffel Getraide zu fordern. Antraͤge auf Abloͤsung von Dien, sten und Naturalien sind von 46? Ortschaften gemacht und in 349 abgeschlossen worden, so daß noch 113 zu Ende zu fuͤhren sind. Von 2497 belasteten Grundstuͤcken sind die Dienste und Naturalien abgelsset und den Berechtigten als Entschädigung 5096 Morgen Land, 1380 Rthlr. Kapital und 6808 Rthlr. jährliche Rente uͤber—

wiesen. Durch die Regulirungen und Dienst⸗Abloͤsungen zusammen

sind 143, Itzhß Spanntage und 255,056 Handtage abgeldset. Von 2018 Antraͤgen auf Gemeinheits⸗Aufhebungen sind 1318 erledigt und Jö) noch zu erledigen, und bis jetzt ), 701, 204 Morgen aus der Gemein⸗ heit gesetßt. Endlich ist noch zu bemerken, daß im vorigen Jahre 640 Prozesse anhängig waren, wovon 131 durch rechts— Fraftige Entscheidungen, 19 durch Entsagung, 62 durch Vergleich, also 212 im Ganzen beendigt, und nur noch 214 in erster In— stan, 161 in zweiter Instanz, 30 in dritter Instanz und 23 in

der Rekurs⸗Instanz schwebend sind. .

Im Königsberger Landkreise sind im Laufe des verflossenen Jahres auf einem Flächen⸗Jahalte von 10,301 Hu— fen Magdeburgisch mit 35. 489 Einwohnern 7535 wilde Obst baum ⸗Stammlinge neu gepflanzt, 6872 Obstbäume durch Pfro— pfen, Okuliren, Kopuliren ꝛc. gut gemacht und 8229 schon gut gem ichte Obstbäume verpflanzt worden.

Am Ilsten v. M. erfolgte zu Kosten, im Reg. Bez. Posen, die feierliche Einweihung des daselbst neu erbauten Schulhauses.

Aus der tabellarischen Uebersicht, welche die Kranken⸗ Anstalt der barmherzigen Brüder zu Breslau uber ihre Wirk— samkeit während des verflossenen Jahres bekannt gemacht hat, erglebt sich, daß die genannte Anstalt in dem angegebenen Zeit⸗ raume 657 Kranke aufgenommen, davon 791 völlig gesund, 14 erleichtert, 37 ungeheilt entlassen hat, während 69 derselben ge— storben und os noch in der Kur verlieben sind. Dazu kommen aber außerdem noch 49 Kranke, die vom Jahre 1833 her noch in der Anstalt verblieben waren, und wovon 45 ganz gesund,

erleichtert, 2 aber ungehellt entlassen worden sind. ie be⸗

. Kranken gehörten nicht bloß den verschiedensten Reli— gions / Parteien an, sondern waren zum Theil aus den verschie—

olkes der Vereinigten Staaten zu geben, im Falle der

84 densten Laͤndern Deutschlands, einige sogar aus Polen, Rußland und Frankreich gebuͤrtig. Bei Dirschau ist die Weichsel am 12ten d. M. zum Stehen gekommen und am 13ten auf uͤbergelegten Brettern die Fuß⸗Passage eroͤffnet worden.

Vermischte Nachrichten.

Da auch im vorigen Jahre wieder aus verschiedenen Ge— genden Deutschlands und der Schweiz Auswanderungen nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika stattgefunden haben, so möchte es hier wohl am Orte seyn, das Wesentlichere aus ei⸗ ner im Monat Oktober v. J. zu Baltimore erschienenen kleinen Broschuͤre mitzutheilen, worin die seit dem Jahre 1817 daselbst bestehende Deutsche Gesellschaft von Maryland, dem Zwecke ih⸗ rer Stiftung gemaͤß, denjenigen Deutschen und Schweizern, die eine Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika beabsichtigen, einige wohlgemeinte Winke giebt, um sie vor unermeßlichem Elend . bewahren.

„Zuvoͤrderst“, heißt es in dieser Schrift, „ist es gewiß rathsam, daß derjenige, welcher mit dem Gedanken umgeht, von Deutschland nach den Vereinigten Staaten auszuwandern, sich wohl pruͤfe, ob

seine Vermögens⸗Umstaäͤnde, seine Anlagen, seine Sinnesart, sein er⸗ lerntes Handwerk, sein Alter und seine Gesundheit auch dienlich

sind, ein solches Unternehmen auszufuͤhren; denn gar mancher, der unuͤberlegt, oder durch Andere verleitet, den Schritt gethan, hat, und gewohnlich zu spdͤt, es bitterlich bereut Es ist nur zu wahr, daß in Deutschland meistens eine verkehrte Ansicht von den hiesigen Verhaͤltnissen unter denjenigen obwaltet, welche den Gedanken des Auswanderns aufgefaßt haben. Gewöhnlich sind solche zu enthu⸗ siastisch dafür eingenommen, als daß sie erst die ruhige Ueberlegung walten lassen sollten, daß sie erst sollten von der rechten Quelle die Erkundigungen einziehen, und dann entscheiden, ob sie fuͤr dieses Land passen oder nicht. In Deutschland giebt es einen Wust von Buͤ⸗ chern uber Amerika, zum Theil geschrieben, um Geld damit zu verdienen, und in dieser Absicht mit Bildern ausgeschmuͤckt, die der Wirklich—⸗

keit nicht entsprechen, an denen aber der Enthusiast seinen Gefallen

bat, und die er durch seine eigene Phantasie und durch gegenseitige Mittheilung mit Andern, welche in seine Ideen eingehen, nur in ei⸗ nem noch uͤbertriebeneren Lichte auszumalen sucht. Verderblich sind, unserer Ansicht nach, jene Zusammenkuͤnfte in Deutschland, wo eine Menge Personen sich verbindlich machen, sich gemeinschaftlich hier anzusiedeln, jene Klubs, wo uͤber Amerika gelesen, gesprochen und geschrieben wird, und jene Buͤcher, von denen oben die Rede war. Will Jemand hierher kommen, der untersuche zuerst seine Ver— moögens- Umstaͤnde und berechne wohl, ob nach den Ausgaben der Reise bis an den Hafen, nach seinen Unkosten dort, und seiner Passage hierher, ihm noch genug uͤbrig bleibt, um die Reise von hier weiter fortzusetzen, und nach Ankunft am Bestim⸗ mungsorte Land u. s. w. zu seinem Fortkommen zu kaufen. Er un⸗ ter suüche wester, ob seine Anlagen von der Art sind, daß er hier, wo der Mensch erfinderisch seyn muß, sein gutes Fortkommen finden kann. Nur tuͤchtige Ackerbauer und Handwerker werden sich, unse⸗ rer Ansicht nach, für ihre Reise belohnt finden. Der Kaufleute giebts im Ueberfluß; Kuͤnstler finden nicht gehörige Anerkennung ihrer Ver dienste, es sey denn, daß sie etwas Borzuͤgliches leisten konnen, und die Englische Sprache verstehen; Prediger, Gelehrte, Advokaten, Aerzte, werden sich fast immer in ihren Erwartungen getaͤuscht fin⸗ den, zumal wenn sie nicht uͤberwiegende Talente besitzen. Wir ha⸗ ben oft Personen hier gesehen, welche Landwirthschaft erlernt batten und hier ankamen mit der Erwartung, Verwalter auf großen Guͤtern werden zu konnen, und sich nicht wenig wunderten, als man ihnen sagte, solche Stellen gaͤbe es hier gar nicht. Wir sind mit Andern , , . die in Deutschland

orst⸗Wissenschaft studirt hatten, und die nun hier eine Anstellung

uchten, und ebenfalls erstaunt waren, wie in diesem waldreichen

Lande die Forst-⸗Wissenschaft nicht höher geschaͤtzt würde, indem man ihnen nicht die geringste Hoffnung eines Fortkommens in ihrem Fache machen konnte. Wem es aber an den nöͤthigen Mitteln fehlt, der bleibe ja hier weg. Wir haben bei Solchen, die dieses unbeach—⸗ tet gelassen und ihren letzten Heller am Einschiffungsplatze ausgege⸗ ben hatten, schon zu viel Elend feln, als daß wir un⸗ sere Deutschen Mitbuͤrger nicht ernsilich warnen sollten, die⸗ sen Schritt zu thun, wenn sie nicht wenigstens soviel ha⸗ ben, daß sie sich und ihre Familien hier eine Zeit lang ernaͤhren koͤnnen. Sie muͤssen sonst in Baltimore oder in der Nach—⸗ barschaft bleiben, wo sie, in Ermangelung eines Unterkommens, ent⸗ weder Schulden machen, oder schon in den ersten Wochen ihren Landsleuten zur Last fallen. Die Deutsche Gesellschaft giebt Unter⸗ stuͤtzung, wo sie Noth siebt, allein unsere Mittel sind beschraͤnkt und die Anspruͤche haben seit einiger Zeit so uͤberhand genommen, daß wir bei unseren Gaben mehr als , Vorsicht gebrauchen muͤssen, um nur da J geben, wo wirklich dußerste Noth und Krank⸗ heit es erfordern. Aber diese Noth ist mitunter unglaublich groß, besonders wenn ein Vater mit einer zahlreichen Famllie in Armuth hier angekommen ist, keinen einzigen Freund oder Verwandten hier hat, und wenn dann, wie oft der Fall, bei dem ungewohnten Klima die ganze Familie auf das Krankenbett geworfen wird. Hunderte sind hier in solchem Elend zu finden, ünd im strengen Winter ist die Noth oft noch weit größer. Es ist auch hausig der Fall, daß unbemittelte Leute, die sich zu den höheren Klassen zaͤh— len, mit oberflaͤchlichen Empfehlungs⸗Briefen, an ansaͤssige Deutsche gerichtet, hier ankommen. Nur sellen koͤnnen solche Empfehlungen bei der Menge der Applikanten zu den gewuͤnschten Anstellungen und Beschaͤftigungen fuhren, sondern deren Wirkung muß nothwendiger Weise . nur auf peeunigire Huͤlfe sich beschraͤnken. Man kennt hier den Unterschied der Staͤnde nicht wie in Deutschland. Dem Handwerker stehen die höchsten Ehrenämter offen, wenn er die Gaben dazu mit Treue und Redlichkeit verbindet; dagegen wird der vornehme, aber arme Mußiggaͤnger bald zu der verworfensten Klasse herabsinken. Wir . Beweise, daß manche Menschen, die im Innern angesiedelt sind, Briefe nach ih⸗— rer Heimath senden, worin sie eine gar güͤnstige Beschreibung von ihrer Lage und ibrer Umgebung machen, in der Absicht, Andere zu verlocken, sich auch in ihrer Nachbarschaft anzusie dein, weil dadurch der Werih ihres Eigenthums steigt und sie vielleicht Gelegenhest haben, sich auf Kosten Anderer ein Vermögen zu erwerben. Wir warnen einen Jeden ernstlich, sich auf dergleichen Berichte zu ver— lassen, bevor man sich nicht von der Glaubwuͤrdigkelt des Schrei⸗ bers uͤberzeugt hat. Nichts ist aber thbrichter fuͤr Menschen, die keine praͤttische Kenntniß der i , g, Staaten haben, als in Deutschland eine große Gesellschaft zu bilden und mit fertigen Planen zur Erbauung einer Stadt, zur Gruͤndung einer Kolonie sich hier— her einzuschiffen. Wir haben noch nicht Gelegenheit gehabt, ein guͤnstiges Resultat von solchen Planen ju sehen. Gewöhnlich sind schon vor der Ankunft hier unter den , ü einer solchen Ge⸗ sellschaft manche Mißhelligleiten und Zwistigkeiten eingetreten, und nicht selten, daß Streit entsteht uͤber Dinge, die bloß in ihrer Phan⸗ tasie leben, aber nie in Wirklichleit übergehen werden. Man hat 36 auf der Karte den Platz bezeichnet, wo die Kolonie sich nie⸗ erlassen soll, findet aber dort den Boden schlecht, die Luft unge⸗ sund, den Verkehr schwierig, kurz, man stoͤßt auf hundert vor⸗ her nicht berechnete Uebel; Einer verläßt die Gesellschaft nach dem Andern und bald ist sie ganz aufgehoben. Nur kraftige fleißige Leute, die sich in üble Lagen zu fuͤgen, sich zu rathen und zu helfen wissen und sich leiner Arbeit schaͤmen, passen für dieses Egnd. Wer da glaubt, ohne Geschick und Arbelt ein Fortkommen hier zu finden, wer sich einbildet, hier ein behagliches Leben führen 1 können, ohne Anstrengung, der bleibe ja zu Hause, denn er wird ich sehr getduscht in, Wer aber mlt einigem Vermbgen und mit Kraft und Thätigkeit versehen, in der Absicht hierher kommt, sür sich und seine Kinder einen Platz zu finden, wo er mit ange⸗

streng ter Arbeit ungehindert den Ertrag des 6 seiner i genießen konne, der wird hier finden, was er sucht nicht zu uͤbereilt handelt und sich zu sehr auf sein eigenes urtheil

läßt, sondern den Rath wohlmeinender Menschen erwägt um!

seinem Besten anwendet.

Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens Nachmitt. Abends. Ngch einmal 19. Januar. 6 uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beo bachtunm

Lu storuck. . 3385, Par. B32, Par. 329, 9 Par. Nuedwarme 7H, iog Luftwͤärme 1,8) R. 4 2,39 R. 4 2,72 R. iure , Thaupyunkt 5,0 0 R. O, 0 R. 4 2, 0 O. Flutwaärme 1,17 Dunstsaͤttg. 75 pCt. so pCt. os pCt. Bodenwarme 1,1 Wetter . trübe. . . haut unst. C, ou!

WN w. Wolkenzug W. Miederschlag , on

Berliner Börs e- Den 20. Januar 1835.

Amtl. Honds. und Gelil- Cours Tettel., (Precgsu. Gim

—— 777 , ,, , ,

St. Schuld- Sch. fI004 1 OGstpr. Ffandbr. 2 Ii Pr. Engl. Obl. 30. 1 Homm. do. 10665. Prim. Sch. d. Seeh. Kur- u. Neum. do. Kurm. Obl. m. l. C. Schlesische do. Neum. Int. Sch. do. Kkst. C. d. K. u. N. Berl. Stadt - Obl. L. · Sch. d. K. ·u.X.

Königsb. do. ö Elbing. do. Holl. vollir. Duk. Neue do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfundbr. Friodrichsd'or. Disconto

Grosshz. Pos. do.

Wechsel- Cours.

ax e 2 2 2 2 - m. Amsterdam FI. dito Ilamburg dito London Paris

Augsburg Breslau Leipꝛi

3 Woch

eters burg Kur?

Warschau

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 15. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld ait. S do. 100. Ausg. Schuld h Kanz-Bill. 21ᷓ 3. M3 Amort. 933. 318 768. Rugs. 983. Censh 99g. Preuss. Prüm. - Seheine 1132. 33 272.

Antwerpen, 14. Januar.

Span. 53 Mr. 33 273. Giuehhard —. A235. do. Coup. Bel. 973.

Frankfurt a. M., 17. Januar.

Oesterr. S3 Metall. 101 0. 10045. A3 933. 933. 215 M= 1821 21. Bank - Actien 1571. 1569. Part. Obsig. 1M. Un Loose zu 100 G. 2153. G. Preuss. Präm. Sch. 623. 62. dd. Anl. 9853. 983. Holl. 38 Oblig. v. 1832 983. 98. Polu. Loose ll 693. 53 Span. Rente Alz. AM. 33 do. perp. 2635. 26.

Paris, 1A. Junuar.

58 Rente pr. compt. 106. S5. fin cour. 107. 5. 3 3 pr eq 76. 80 fin cour. 76. 99). 58 Neap. pr. Compt. —. fix er 93. 80. 3 Span. Rente MJ 38 do. 277. Cortes 23. A Span. Schuld 1553. 233 Holl. 5A. 9.

Zinal. I8. Can

Königliche Schau sptele.

Mittwoch, 21. Jan. Im Schauspielhause: König Rick III., Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. Nach dem h ginale und der Uebersetzung A. W. v. Schlegels, fuͤr die nigliche Buͤhne bearbeitet von Fr. Foͤrster.

Donnerstag, 22. Jan. Im Schauspielhause: Das Kaͤth von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., nebst a Vorspiele in 1 Aufzug, genannt: „Das heimliche Gericht“ H. von Kleist, fuͤr die Buͤhne bearbeitet von F. von Hoh (Dlle. Klara Stich: Kaͤthchen, als Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zu den des zweiten Ranges à 16 Sgr., des dritten Ranges à 106 zum Parterre à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 7] Sghi Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau zu haben.

Die eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤch

tigt worden, und wird ersucht, dieselben bis Mittwoch den dittags 2 Uhr im Billet⸗Verkaufs-Buͤreau abholen zu last

widrigenfalls solche anderweitig verkauft werden muͤssen.

König stadtisches Theater. 4 Mittwoch, 21. Jan. Lestocg, oder: Intrigue und Lit Oper in Akten, von Seribe. Musik von Auber. Flͤrh Deutsche Buͤhne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstemm. Donnerstag, 22. Jan. Das Madchen aus der Feenhe oder: Der Bauer als Millionair, Zaubermahrchen in 3 Ahr

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 19. Januar 1sz35. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 17 6 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 7 6 6 Pf.; große Gerste 1 Rtblr. 7 Sgr. 5 Pf, auch 1 Rthlr. 6 6 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 6 En Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen (schlechte Sort 5 * g - (esget) 2 Rthir, öl u Wasser: eihen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlt. Sgr. und 1 Rthlr. regen t Roggen * Rthlr. 15 Eg auch 1 Rthlr 12 Sgr. ( Ppf; große Gerste J Rthlr. 6 Sgr. z auch 1 Rthlr. 8 Sgr.; Hafer 22 S z Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rtblr. 17 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 17. Januar sss. Das Schock Stroh ? Rthlr. 15 Sgr, auch 6 Rthlr. Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 185 Sar.

Redacteur Cotte l.

Gedruckt bel A. W. Han.

wenn eh nn

do A8 Anl. —. Spun. 5 G

gr 6 Pf, auch 21 Sgr. 3 1 Ee

vteitisge Satt. Zeitung

Allgemeine

Berlin,

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestt haben Allergnädigst geruht, die Land= richts Assessoren Oedekoven und Pelman zu Koͤln zu Land— richts ⸗Räͤthen zu ernennen.

Der Notariats- Kandidat und Friedensgerichts,- Schrelber koßann Georg Johaentgen zu Bonn ist zum Notar in on ernannt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Köln ist der bisherige Prediger an der reformirten Ge⸗ seinde zu Elberfeld, Johannes Wich elhaus, zum Pfarrer revangelischen Gemeinde zu Bonn berufen worden.

Zeitungs⸗Nachrichten. n 3 n b.

Rußland. St. Petersburg, 13. Jan. Se. Majestaͤt der Kaiser zben den bisherigen Kommandanten von Abo, General-Lieute⸗ int Turtschaninoff J., zum Kriegs-Gouverneur von Podolien

nannt. Der als Legations-Rath bei der diesseitigen Botschaft in

Pen angestellte Staats-Rath Fürst Gortschakoff hat den Sta—

zlaus⸗Orden zweiter Klasse erhalten Der Gouverneur von Wilna, General⸗Adjutant Fuͤrst Dol⸗

rukij, ist aus Wilna, und der Commandeur des ersten Infan—

rie Corps, General-Adjutant Neidhard, aus Mitau hier ange— gmmen. engen 3. Jan. starb hier der Oberst des Corps der Steuer— ute der Käatserlichen Flotte und Mitglied des gelehrten Aus— usses der Admiralitaͤt, Wassily Berg, bekannt durch viele werth⸗ ble Beitraͤge zur Geschichte der Russischen Literatur.

Die Kaiserliche Bestaͤtigung eines neuen Feäulein⸗-Stistes n Kiew ist zu Berlin am 17. November v. J. erfolgt. Es blen in diesem Stifte die Tochter armer Edelleute aus den Gouvernements Kiew, Wolhynien und Podolien erzogen wer— den, und zwar wird die Anstalt fuͤr 129 Zoͤglinge eingerichtet,

pon denen jedoch die Hälfte nur gegen Bezahlung einer jährli—

hen Pension von 8900 Rbl. aufgenommen wird. Die Anstalt bird zwei Kirchen haben, und zwar eine Griechisch-Russische nd eine Roͤmisch-Katholische.

Nach der St. Petersburgischen Zeitung sind auf der Iharkowschen Universität unbesetzt die Professuren der Philosophie, er Gesetzgebung älterer und neuerer Volker, der Diplomatik, der Staatewirthschaft, der Landwirthschaft, der Technologie, der Han— delswissenschaft und Manufakturenkunde, der Pathologie, der The⸗ apie, der Klinik, der Chirurgie, der Universalgeschichte, der Sta⸗ istk und Geographie und die Stelle eines Deutschen Lektoes: hreizehn Professuren und eine Lektorstelle. Die vier Fakultaͤten,

weiche sich die Universitaͤt theilt, werden genannt: die ethiko— olitische, die physico⸗ mathematische, die medizinische, die litera⸗ ische. Die letztere las im verflossenen Sommer uͤber philoölo— ische Encyklopaͤdie, Statistik, Griechische Grammatik und Grie— hische Schriftsteller, Persische, Tuͤrkische, Englische und Fran⸗ ßsische Sprache, Franzoͤsische Literatur, Horazens Oden, Roͤmi— che Alterthuͤmer, die Aeneide, Cicero's Rede pro lege Manilia.

ällgemeine Literatur, Politik und endlich Geschichte der Russischen

literatur.

Der Hofrath Sotoff, Verfasser eines neulich erschienenen Romans: „Der geheimnißvolle Moͤnch, oder einige Zuͤge aus dem Leben Peter's des J.“ (und eines zweiten Romans: „Leonid, öder einige Zuͤge aus Napoleon's Leben“, so wie einer „Geschichte Europas unter der Regierung Alexander's J.) hat das Gluͤck gehabt, dem Kaiser ein Exemplar jenes erstgenannten Werkes zu berreichen, und dafuͤr von Sr. Majestaͤt einen kostbaren Bril⸗

4bntring zu empfangen.

In Kronstadt sind während des vorigen Jahres 1911 Schiffe angekommen, worunter 123 Russische, 302 Preußische, 723 Eng— ische, gg Schwedische und Norwegische, 189 Daͤnische, 59 Han⸗ oversche, 132 Holländische, 47 Franzoͤsische, 83 Mecklenburgi— sche, 2ẽꝝ Hamburgische und 63 Amerikanische.

Der Werth der Einfuhren von Schweden nach Finnland hat im vorigen Jahre 1,927,590 Rbl. 40 Kop. B. A. und der der Ausfuhren von Finnland nach Schweden 2, 203,336 Rbl. B. A. betragen.

Frankreich.

Paris, 14. Jan. Die mit der Pruͤfung des Gesetz-Ent— wurfes uͤber den Bau eines Gerichts-Saales suͤr den Pairshof beauftragte Kommission der Pairs-Kammer hat einstimmig auf die Annahme desselben angetragen.

Der Temps sagt: „Vor einigen Tagen hatte man Ver— suche gemacht, den Herrn Roper, Collard dem Herrn Guizot naͤher zu bringen; sie sind aber gescheitezt. Die am Ruder be— findlichen Doctrinairs fuͤhlen sehr gut, welcher Nachtheil ihrem pstem durch das Schweigen und die vertraulichen Witzeleien des Mannes zugefuͤgt wird, den man im Publikum als den Va— ter jenes Mysticismus betrachtet, welcher eigentlich eher den Herren von Broglie und Guizot angehoͤrt. Herr Thiers ist der einzige der jetzigen Minister, der den Herrn RKoyer⸗Collard besucht, und Letzterer empfängt zwar den Minister, stattet ihm aber niemals einen Gegen⸗-Besuch ab. Ein einzigesmal ist Herr Royer⸗Collard auf das Schloß eingeladen worden, hat aber dieser Einladung nicht Folge geleistet. Der dienstwillige Freund, der ihn dem Herrn Guizot nähern wollte, wurde mit folgenden Worten ab— Rewiesen; „„Sie wissen sehr wohl, daß mir der Mann immer ben so wenig gefallen hat, als seine Doltrinen. Ich habe sa⸗

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Donnerst ag den 22sen Januar

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gen lassen, daß ich es mit ihm hielte, ich kann eben so gut sagen lassen, daß ich gegen ihn sey; das sind Dinge, uͤber die ich nicht gebieten kann.““

Der zum Botschafter in London ernannte General Lieute— nant Graf Horaz Sebastiani ist zugleich Mitglied der Deputir— ten⸗Kammer fuͤr den Bezirk Vervins im Aisne-Departement. Am Tage seiner dortigen Wahl erließ er ein Schreiben an die Waͤhler, worin er sagte: „Sie besorgen vielleicht, daß, weil mir das Amt eines Botschafters (in Neapel, wo der General sich zur Zeit noch befindet) übertragen worden, ich dasjenige Ihres Deputirten nicht wurde erfuͤllen koͤnnen. Seyen Sie die— serhalb unbesorgt! Beide Posten sind nicht mit einander unver— traͤglich; ich werde diesem Bezirke noch vielfältig meine Hinge— bung beweisen, und an den Sitzungen der Kammer Theil neh—⸗ men.“ Das Journal de k Aisne bemerkt jetzt, daß die Kammer schon seit 6 Wochen versammelt sey, während Herr Sebastiani noch immer ruhig in Neapel verweile.

Im Memorial Bordelais liest man Folgendes: „Es heißt, doch ist dies noch zweifelhaft, Mina habe, um die Eskorte des von Elisondo nach Pampelona bestimmten Transports zu ver— staͤrken, demselben 609 junge Leute von Pampelona entgegenge— schickt. Diese Ungluͤcklichen, welche den ausgezeichnetsten Fami—⸗ lien Pampelona's angehoͤrten, sollen durch die Karlisten uͤber— fallen und als Geisel zuruͤckgehalten seyn. Fuͤnfhundert Guiden und 100 Peseteros sind in diesem Augenblick in der Umgegend von Pampelona umzingelt. Die Karlisten haben ein Schreiben des Generals Espartero aufgefangen, worin er sagt, daß seine Truppen in der groͤßten Entbloͤßung, ohne Sold, ohne Kleidung, ohne Fußbedeckung seyen; ihre Erbitterung ist aufs hoͤchste ge— stiegen; er hat kein Mittel, sie im Zaume zu halten, und giebt von neuem seine Entlassung ein, die er, wie es scheint, schon zweimal angeboten hatte. Ich habe Ihnen gesagt, daß Mina abgenutzt sey, wie die Andern. Sie werden sehen, ob ich mich getaͤuscht habe.“

Aus Bayonne schreibt man unterm gten d. M.: „Am Iten d verhafteten die Karlisten einen Bauer von Mendigorria, der auf Befehl des Maire seiner Gemeinde einige Transporte fuͤr die Christinos befördert hatte; er ist erschossen und an dem Bruͤckenkopfe von Mendigorrig, aufgeknuͤpft worden, obgleich er zwei Soͤhne bei den Insurgenten hatte, die sich an Ort und Stelle befanden. In allen Rurch Garnisonen der Koͤnigin be— setzten Orten noͤthigt man die als Karlisten bekannten Einwoh⸗ ner, den Dienst der Depeschen zu versehen, die Nacht in der Umgegend zu wachen und das Gepäck zu transportiren, so daß sie, im Falle ihrer Ergreifung, durch die Karlisten selbst gestraft werden. Diese letzten bedienen sich ihrerseits der Ehristinos an den Orten, wo keine Garnison der Königin ist, zu demselben Zwecke. Don Carlos hat die 5 Gerichtsbarkeiten des König reichs Navarra mit einer neuen Steuer von 25,000 Douros be, legt. Am 1. Januar hat Don Carlos mehrere Ernennungen und Beförderungen bei seiner Armee vorgenommen. Nach Aussage der Karlisten hatten die Christinos in dem Treffen am 2ten zu Ormasteguh 115 Todte und 160 Verwundete, worunter 10 Offiziere, die Karlisten dagegen nur 90 Todte und 140 Ver— wundete, worunter 2 Capitaine und 6 Offiziere.“

Der zu Bilbao ermordete Franzoͤsische Schiffs-Capitain, Herr Mazé, Kommandant der „Hirondelle“, ist dort auf Ver— anlassung des Franzoͤsischen Konsuls mit großer Feierlichkeit beer digt worden; alle Behoͤrden von Bilbao, so wie die General— staͤbe und Detaschements der Garnison und der National-Garde, gaben ihm das letze Geleite.

Es hat sich das Geruͤcht verbreitet, daß die Herren von Polignac und von Peyronnet von Hamm nach Bourges gebracht werden waͤrden.

Herr Simon, der verantwortliche Herausgeber des „Cha— rivari“, der unlaͤngst wegen eines Preßvergehens in contuma— ciam zu 1 jähriger Haft und einer Geldbuße von 5000 Fr. kon— demnirt worden war und von diesem Urtheile appellirt hatte, erschien heute in Person vor dem hiesigen Assisenhofe. Die Geschwornen erklaͤrten ihn fuͤr nicht schuldig, worauf der Ge— richtshof seine sofortige Freilassung und die Zuruͤckgabe der in Beschlag genommenen Nummern seines Blattes verfuͤgte.

Die im vorigen Jahre eroͤffnete Subscription zum Besten der Einwohner von St. Etienne und der Umgegend, die durch das Austreten der Loire und der Nebenfluͤsse gelitten, hat 25. 485 Fr. eingetragen, wovon 7200 Fr. zur Wiederherstellung der Feld—

wege verwandt und der Rest unter 165 huͤlfsbeduͤrftige Familien vertheilt worden ist.

Das Journal du Commerce meldet: „Herr de Vins, General-Konsul, und Herr Royer, Konsul zu Buenos-Ayres, sind nach Brest abgereist. Sie werden daselbst die Fregatte „la Flore“ abwarten, die sie nach ihrer Bestimmung bringen soll. Man rechnet auf die Gewandtheit dieser beiden Agenten, um den Abschluß eines Handels-Traktates zwischen Frankreich und der Argentinischen Republik zu Stande zu bringen. Es ist in der That Grund vorhanden, zu hoffen, daß die Schwierigkeiten, die die beiden Laͤnder bisher, wo wir kaum einen beglaubigten Agenten in jenen Gegenden hatten, verhinderten, sich zu verstäͤn— digen, nunmehr zum groͤßten Theil verschwunden seyn werden. Unser Handel mit Suͤd Amerika wurde durch einen solchen Trak— tat ungemein gewinnen.“

Es wurde kuͤrzlich von den hie sigen Blattern gemeldet, daß der bekannte Juwelier Herr Cornilliet in dem Augenblicke verhaftet worden sey, wo er den Postwagen besteigen wollte, um sich nach Calais zu begeben. Der mit den Angelegenheiten die— ses Mannes beauftragte Advokat, Herr Lainé, hat jetzt zur Be— richtigung obiger Angabe Folgendes in die oͤffentlichen Blatter einruͤcken lassen: „Es ist wahr, daß Herr Cornilliet gendͤͤthiget war, sich für insolvent zu erklaren; allein er hat dieses erst gethan, nachdem er ein Inventar von seinen Waaren, die sich wenigstens auf 200,000 Fr. belaufen, im Beiseyn von 6 bis 8 seiner Kreditoren hatte anfertigen lassen, die sich von jenem Au— genblicke an, mit Bewilligung ihres Schuldners und 2 Tage vor

seiner Abreise, als Huͤter konstituirten. Es ist ebenfalls wahr,

daß er, als er die Unmöglichkeit eines guͤtlichen Vergleichs mit seinen Kreditoren eingesehen, mich beauftragt hat, seine Bilanz zu deponiren, und daß er geglaubt hat, sich, dem Gebrauch ge— maͤß, aus seiner Wohnung entsernen zu muͤssen, bis er ein siche— res Geleit erlangt habe. Eben so ist es wahr, daß 2 seiner Glaͤubiger sich seiner Abreise widersetzt und an seiner Person das Verbrechen einer willkürlichen Verhaftung begangen haben. Aber falsch ist es, daß er mit irgend einer Waare versehen be— troffen worden; er hatte nicht einmal ein Paket bei sich, was beweist, daß er nur beabsichtigte, sich während einiger Tage ent— fernt zu halten.“

Großbritanien und Irland.

London, 14. Jan. Vorgestern Abend speiste der Herzog von Cumberland bei Ihren Majestaͤten in Brighton. Unter den . diesem Diner eingeladenen Gästen bemerkte man eine große

nzahl von Militair⸗Personen, namentlich die Generale Phipps, Sir R. Maefarlane, Graf von Chatham, Sir J. Champneys und St. John, die General- Lieutenants Sir J. Smith, Vis— count Lake, Lord Howard von Effingham und Sir P. Mait—⸗ land, und die General⸗Majore Sir L. Otway, Sir A. Clifton, i Ch. Pratt, Henry King, Sir Ch. Doyle und Sir J. aters. ;

Der Portugiesische und der Griechische Gesandte und der Franzoͤsische Geschaäͤftstraͤger, Herr Pontois, besuchten gestern den Herzog von Wellington im auswärtigen Amte. Auch Sir Ro⸗ bert Gordon hatte daselbst Geschaͤfte.

Nach der Liste des Globe befinden sich unter den von die— sem Blatt gestern angegebenen 367 Parlaments⸗Wahlen 106 neue; davon sind 61 zu Gunsten des Ministeriums und nur 45 zu Gunsten der Opposition ausgefallen; es wurden naͤmlich 53 kon servative Mitglieder an die Stelle früherer reformistisch gesinnter Repräsentanten und nur? re—⸗ formistische an die Stelle früherer konservativer Re⸗ präsentanten gewahlt; bei 46 Wahlen wurden zwar die Per⸗ sonen getauscht, aber nicht die Prinzipien; 8 nämlich fielen wieder auf konservative und 38 wieder auf reformistisch gesinnte Kandidaten. Die heutige Times fuͤgt zu den bis gestern be— kannt gewordenen Wahlen, deren Zahl sich nach dem Courier auf 372 belief, noch 4 neue hinzu, naͤmlich die des Lord Stan ley und des Herrn J. W. Patten, fuͤr den noͤrdlichen Theil der Grafschaft Lancaster, beides gemaͤßigte Reformer und die fruͤheren Parlaments⸗Repraͤsentanten dieser Grafschafts⸗Abthei⸗

lung, und die des Grafen von Lincoln und des Herrn J. E. Denison, wovon der Erstere ein Konservativer, der Letztere ein Reformer ist, fuͤr den suͤdlichen Theil der Grafschaft Notting— ham, den sie auch im vorigen Parlament vertraten.

Die Times beobachtet seit einigen Tagen ein halbes Still⸗ schweigen uͤber den Stand der Wahlen, und der Courier warnt, ungeachtet der guͤnstigen Erwartungen, die er fuͤr den Erfolg der Reform⸗Sache hegt, vor voreiligem Jubel, denn noch haͤnge es von den Freisassen auf dem Lande ab, ob die Toriez die Oberhand behalten sollten. ;

Herr Alexander Baring ist aus der Grafschaft Essex, fuͤr deren noͤrdliche Abtheilung er ohne Opposition zum Parlaments, Mitgliede gewählt wurde, wieder hier eingetroffen. Er hat Hrn. Rawson zu seinem Privat⸗Secretair ernannt.

In der Rede, welche Lord Stanley vorgestern bei der Wahl zu Lancaster hielt, gab er folgende Aufschluͤsse daruͤber, weshalb er es abgelehnt habe, an der jetzigen Verwaltung Theil zu nehmen: „Zur Zeit der Aufloͤsung des vorigen Ministeriums“, sagte er, „war ich gerade, doch wahrlich zu keinem politischen Zweck, mit mehreren meiner gleichgesinnten Freunde zusammen, und da nun damals das Geruͤcht ging, es wuͤrde ihnen und mir selbst das Anerbieten gemacht werden, Aemter zu uͤbernehmen, so war es wohl ganz natuͤrlich, daß das politische Verfahren, welches von uns allen beobachtet werden sollte, zur Sprache kam, und ich muß sagen, daß sich mit Hinsicht auf den zuletzt von uns gefaßten Beschluß auch nicht die geringste Meinung s— Verschiedenheit unter uns kund gab, so wie daß seitdem von keinem aus unserer Mitte an der Zweckmäßigkeit des von uns beschlossenen politischen Benehmens im mindesten gezweifelt worden ist. Ich hoffe, daß man mich und meine Freunde von der Beschuldigung freisprechen wird, als haͤtten wir uns bei die ser Gelegenheit von unwuͤrdigen politischen Partei-Gruͤnden be stimmen lassen. (Beifall.) Ich finde mich nur deshalb bewogen, so viel uͤber diesen Punkt zu sagen, weil man es mir als noth wendig dargestellt hat, eine hin und wieder herrschende Meinung u berichtigen, als ob ich zwar Willens gewesen waͤre, mit Sir obert Peel, aber nicht unter ihm zu fungiren. Eines solchen Gefuͤhls bin ich icht fähig, und ich hoffe, die Versammiung wird glauben, daß, wenn es mir moͤglich gewesen wäre, mich der Verwaltung Sir Robert Peel's und des Herzogs von Wellington anzuschließen, die Worte mit oder unter bei mir keinen Ausschlag in der Waagschale gegeben hät— ten! (Lauter Beifall. Auch das, hoffe ich, werden Sie glau— ben, daß wir, ich und meine Freunde, wenn wir damals hatten uͤberzeugt seyn koͤnnen, durch unseren Eintritt ins Ministerium wuͤröden jene Grundsaͤtze vernuͤnftiger und besonnener Reform, zu denen wir uns bekennen, am besten zu foͤrdern seyn, die Fe— stigkeit des Geistes gehabt haben wurden, vor den Vorwuͤrfen, denen wir uns dadurch vielleicht ausgesetzt, nicht zurückzubeden“ sondern daß wir im Gegentheil, selbst auf die Gefahr hin, schein bar an Charakter einzubiußen, mit Vertrauen von der Zeit erwar⸗ tet hätten, daß sie uns Gerechtigkeit widerfahren lassen werde. (Gro⸗ ßer Beifall.) Wir waren aber überzeugt, daß uns in diesem Fall das oͤffentliche Pflichtgefuͤhl, unsere persoͤnlichen Verhaͤltnisse und unsere Freundschafts, Verbindungen als Privatmänner, kurz alles zu dem Schluß noͤthige, wir wuͤrden unsere oͤffentlichen Pflichten am besten erfuͤllen, wenn wir es ablehnten, wieder in den Dienst des Koͤnigs einzutreten. Nehmen an, daß wir eingewilligt hätten, uns der neuen Verwaltun uschließen, um sie bei je—⸗ nen liberalen Maßregeln zu unterstis in, die sie, wie ich überzeugt bin, ausfuͤhren muß und wird, welchen Verleumdungen und fal,