1835 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

a fassenden Beschluß zu berathschlagen. Gestuͤtzt auf ihr gutes ich und ihre Karg bat sie ni 6. laubt, 3 , aͤrli⸗ che Verfahren des Praͤsidenten Jackson sie veranlaffen muͤsse, in ab⸗ soluter Weise von einem Entschlusse zurückzukommen, der feinen ur⸗ speung in einem Gesühle der Lohalltaͤt und des Wohiwollens fuͤr eine befreundete Natlon hat. Wenn gleich sie sich nicht verhehlt, wie sehr die von Washington ausgegangene Herausforderung die ohnehin schon großen Schwierigkeiten vermehrt hat, so ist sie nichts destoweniger entschlossen, von den Kammern die in dem Traktate vom 4. Juli ausbedungenen 25 Mill, zu fordern. Zugleich aber wollen Se. Maj. Ihren Minister nicht laͤnger der Unannehmlich—⸗ keit aussetzen, eine Sprache wie diejenige bören zu muͤssen, die am 1. Dez, gefuͤhrt worden ist. Der Unterzeichnete hat daher den Be⸗ fehl erbalten, nach Frankreich zuruͤckjukebren, und Herr Livin ston ist von der Lbbfertigung dieses Befehls in Kenntniß gefetzt worden.“

Der heutige Montteur publizirt nunmehr das Gefetz, wo— durch eine Summe von 360, 000 Franken zum Bau eines neuen Sitzungs-Saales fuͤr den Pairshof bewilligt wird. Das Jour— nal de Paris bevorwortet dabei zugleich, daß dieser Bau dies mal nicht dem Mindestfordernden in Entreprise habe gegeben werden konnen, da derselbe durch die hierzu erforderlichen Foͤrm⸗ lichkeiten allzusehr , worden waͤre. Die Regie⸗ rung habe unter diesen ÜUmstaͤnden den Bau 27 Professionisten anvertraut, die sich bei den ihnen uͤbertragenen Bauten bisher lin durch eine große Beschleunigung derselben ausgezeichnet

tten.

Die Unter⸗Abtheilungen der Budgets Kommission haben ihre Prasidenten und Secretaire ernannt, und zwar: Fur die Fi⸗ nanzen, Herrn Calmon zum Praäͤsidenten, Herrn Jacques Le— febvre zum Seeretair; fuͤr das Innere und den Handel, Herrn Cunin-Gridaine zum Präsidenten, Herrn Duvergier de Hauranne zum Seccetair; fuͤr die Justiz, die auswärti— gen Angelegenheiten und den oͤffentlichen Unterricht, Herrn Prunelle zum Praͤsidenten, Herrn Vitet zum Seecretair; für den Krieg, Herrn Passy zum Praͤsidenten, Herrn Gouin zum Secretair; fuͤr das Seewesen, Herrn Karl Dupin zum Präsidænten, Herrn de la Pinsonniere zum Secretair.

Der Constitutionnel stellt einen Vergleich zwischen dem Zustande Frankreichs, wie er vor 6 Monaten war und wie er jet ist, an. „Vor 6 Monaten“, sagt dieses Blatt, „als noch ver tiers - parti in seiner vollen Kraft dastand und die Zukunft unbedingt ihm angehoͤrte, da schien die Sonne des Ruhms und des Glücks uͤber Frankreich. Das Land war ruhig, und es ist es jetzt allerdings noch. Die Emeute, aus unseren Straßen verbannt, hat nicht aufs Neue ihr schreckendes Antlitz erhoben. Haben aber die Gemüther wohl noch jenes geheime Vertrauen auf die Zukunft, das Allen eine Ahnung besserer Tage einzufloöͤßen ichien? Und ist nicht, gleich wie in diesem Vertrauen, auf dem Alles beruht, auch in dem materiellen Gedeihen Schwanken und Stillstand eingetreten? Leidet nicht der Handel un— ter der unbestimmten Unruhe, die sich in die Gemuͤther eingeschlichen hat? Seufzt nicht der Ackerbau unter dem niedrigen Preis der Produkte und unter dem Mangel an feder Ermuthigung dieser so ergiebigen Quelle unseres Ge— werbfleißes? Hat es der Gewalt an Andeutungen gefehlt, um ihr zu zeigen, wie sie und die oͤffentliche Meinung seit sechs Monaten sich von einander entfernt haben? Ist die Erwaͤhlung des Herrn Salverte in dieser ,, ist die Wahl der Herren Fitz James und Garnier Pages nicht eine Thatsache, die laut genug redet, und sehen wir etwa, daß, was sie sagen will, verstanden worden ist? Es ist bekannt, und die Adresse bezeugt es, mit welchem gewissenhaften Gefuͤhl ihrer Unabhaͤngigkeit und ihrer Pflichten die Kammer vor dem Lande aufgetreten ist. Ihre Adresse versprach Frankreich eine an nuͤtzlichen Gesetzen und nothwendigen Reformen reiche Session. Das Ministeriam erkannte dies wohl und erschrak vor solcher Sprache. Allein es blieben ihm fuͤnf Monate, und dies reichte hin, um die neue Masorität, die sich so einig und kraftvoll entwickelte, zu des⸗ organisiren und aufzuloͤsen, um alle die glaͤnzenden Versprechun⸗ gen der Adresse illusorisch zu machen, um endlich die Session, die eroͤffnet werden sollte, in ihrem Keime zu entkräften. Was ist daraus erfolgt? Nach jener traurigen Digskussion uͤber die motivirte Tagesordnung, durch die das Ministerium die Kam⸗ mer in seine Bande schlug, muͤht sich diese Kammer nach allen Richtungen und auf alle Weise ab, um die Unabhängigkeit, der sie entsagt zu haben bereut, wieder zu gewinnen. Sie sucht sich zu reformiren, die vereinzelten Glieder jener edlen und patrioti⸗ schen, von dem Ministerium nach seinem Sinne zerstuͤckelten Majoritaͤt der Adresse wieder zu vereinigen. Dies Werk aber ist muͤhsam und kann nur iangsam gefordert werden. Bei den Bestrebungen, sich wieder zu gestalten, sich wieder einigermaßen jusammenzuknuͤpfen, verbraucht die Kammer Krafte, die ste gegen die Minister haͤtte wenden köoͤnnen. Allein zum Ersatze dafuͤr waltet auch in der Mitte des Ministertums selbst die Uneinigkeit, die es in der Kam⸗ mer mit vollen Haͤnden ausgestreut hat. Selbst hundertmal un⸗ einiger, als jene von ihr zerstuͤckelte Majorität, konnte es doch nur die Majoritaͤt trennen, die ihm gegenuͤberstand, nicht aber konnte es aus den vereinzelten Gliedern eine Majoritaͤt fuͤr sich usammensetzen. Stark genug, zu vernichten, zu schwach, zu schaf⸗ . ist es selbst dem Gesetz der Desorganisation anheimgesallen, dem es alles unterwirft, was ihm naht. Ist es wahr, daß es keine Majorität giebt, so kann man mit noch mehr Grund sa— gen, daß es kein Ministerium giebt. Nein! Dies Wesen, das man Ministerium nennt, dies Wesen, das ein Leben, einen Gedanken hat, es existirt nicht, hat seit dem 11. Oktober 1832 nicht mehr existirt. Wir sehen vor uns 8 einzelne Maͤnner, die eine ge⸗ meinschaftliche Gefahr fuͤr einen Augenblick verbindet, die aber schnell wieder von stets abweichenden Interessen getrennt werden. Es giebt einen ,. Thiers, es giebt einen Herrn Guizot, und dann ei— nige Namen, die sich neben den einen oder den anderen stellen; aber ein Ministerium giebt es nicht, eben so wenig wie. Mini⸗ sterielle. Denn die Freunde des Herrn Thiers sind niemals die des Herrn Guizot gewesen und die Vertheidiger des einen geben deshalb leicht ünd willig den anderen auf. Um das Ganze in wenige Worte zusammen zu fassen: Was erblicken wir im Ministerium? Intrigue und Zwietracht. In der Kammer? Spaltung und Üngewißheit. Im Lande? Unruhe und unbe— stimmte Furcht vor einer Zukunft, die sich noch vor sechs Mo⸗ naten so schon ankuͤndigte. Scheint diese Ansicht von der gegen⸗ wärtigen Lage duͤster zu seyn, so fragen wir, ob sie wahr ist, und ist ste wahr, so fragen wir, wer sie veranlaßt hat?“

Der General Desmichels, Kommandant von Oran, dem westlichen Theile der vormaligen Regentschaft von Algier, wird nach Frankreich zuruͤckkehren, und der General Trezel, Chef des Generalstabes der Besatzungs⸗Armee, an seine Stelle treten.

Großbritanien und Irland.

Lenden, i. Jan. Der König hat dem Marine, Capitain Edmnssd Lyons die Ritter, Wurde ünd das Commandeur⸗ Kreuz des Guelphen / Ordens verliehen.

Der Herzog von Sussex kehrte vorgestern von Wales nach dem Palast von Kensington zuruck. Gestern Nachmittag stat⸗ tete Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzogin von Gloucester in Glou— cester⸗House einen Besuch ab.

Gestern wurde im auswaͤrtigen Amte ein Kabinets-Rath gehalten, der drei Stunden dauerte. ;

Auch die Times glaubt, ungeachtet der bestimmten Ver— sicherungen der Franzoͤsischen Blaͤtter von der definitiven Ernen⸗ nung des Grafen Pozzo di Borgo zum Russischen Botschafter am Hofe von St. James, daß derselbe nur mit einer besonderen und voruͤbergehenden Misston beauftragt sey, und daß der Graf Woronzoff als bleibender Botschafter Rußlands nach London kommen werde.

Der Graf von Aberdeen kehrte gestern von dem Landsitz

des Marquis von Salisbury in Hertshire hierher zuruͤck; auch der Graf Jersey ist wieder in London angekommen.

Der Marquis von Douro haͤlt sich jetzt in Strathfieldsaye auf. Lerd Charles Wellesley, der zweite Sohn des Herzogs von Wellington, ist von hier wieder zu semem Regiment in Irland abgeresst. Sein Vater, der Herzog, soll ihm das Geld dazu verweigert haben, um eine Petition gegen die Rechimaͤßigkeit der ö 5 in Rochester, wo er durchfiel, vor's Parlament zu

cingen.

Herr Sutton, ein Bruder des bisherigen Sprechers des Unterhauses und Inhaber einer Pfruͤnde von Westminster, ist mit Tode abgegangen. Ein Korrespondent der Times giebt bei dieser Gelegenheit den Ministern zu bedenken, daß sie, wenn auch jene Pfruͤnde nur 1200 Pfd. irt eingebracht habe, doch durch Einziehung derselben, gerade weil der Inhaber ein Bru— der des Sir C. M. Sutton gewesen, recht deutlich die Aufrich⸗ tigkeit ihrer Versicherungen in Bezug auf die Kirchen⸗Reform zeigen konnten. ö

Herr G. Dawson bleibt, obgleich er bei der Parlaments⸗ Wahl durchgefallen, doch Admiralitaͤts, Secretair und hat gestern vor dem Gerichtshofe der Kings ⸗Bench den gebraͤuchlichen Amts— Eid abgelegt. =

Sir Edward Sugden, der neue Lord-Kanzler von Irland, hat in Dublin monatsweise ein Haus gemiethet. Dies, meint

der Spectator, sehe nicht danach aus, als denke Sir Edward,

. ein kluger, weitsehender Mann sey, lange daselbst zu ver— weilen.

Der Brighton Gazette zufolge, sind beim Grafen De Grey, seitdem er das Admiralitäts-Amt bezogen hat, nicht we— niger als 600 Gesuche um Anstellungen eingegangen.

Die Herzoge von Hamilton und von Sutherland haben dem jetzigen Ministerium ihre Beipflichtungs-Erklaͤrung eingesandt. „Es werden daher“, bemerkt die Jork Chronicle, „alle die⸗ jenigen Mitglieder des Unterhauses, auf welche die beiden ge— nannten Herzoge Einfluß ausuͤben, ebenfalls das Ministerium unterstuͤtzen. Dies vereitelt die Erwartungen der Opposition, wenn sie uberhaupt jemals im Ernst gehegt wurden, daß sie im Stande seyn wurde, sich der Wahl des Sir Charles Manners Sutton zum Sprecher zu widersetzen, ein Amendement zu der Adresse durchzubringen oder die Subsidien zu verweigern, welches die drei Maßregeln sind, durch deren Vorschlag die Liberalen, ihrer Ankuͤndigung zufolge, ihre Macht erproben wollten. Wenn sie dabei beharren, so werden ste eine eklatante Niederlage erleiden.“

Der Spectator sagt: „Wir haben von Anfang an unsere Leser darauf vorbereitet, daß eine betrachtliche Vermehrung der Tory⸗-Mitglieder durch die Wahlen zu erwarten sey, und unsere unerfreulichen Erwartungen haben sich in groͤßerem Maße ver—⸗ wirklicht, als es fuͤr den Ruhm der Redlichkeit und Thätigkeit der Reformer in England zu wuͤnschen gewesen wäre. In Schottland und Irland, besonders aber in letzterem Lande, haben die Liberalen sich mehr und mit besserem Erfolge angestrengt; unser Verlust beschraͤnkt sich fast allein auf England.“

Der Quaͤker, Herr Pease, hat sich bei seiner Wahl in Suͤd⸗ Durham auch als einen Gegner des jetzigen Ministeriums kundgegeben. „Man hat geäußert,“ sagte er unter Anderem, „daß die Umstände, unter denen das vorige Ministerium aufge— loͤst worden, in Geheimniß gehuͤllt seyen. Fuͤr mich nicht. Das Volk von England fing an, seine Rechte zu behaupten und Ab— huͤlfe gegen das ihm zugefuͤgte Unrecht, Abstellung von Mißbraͤu— chen und Reinigung aller verderbten Zustaͤnde zu verlangen. Darum wurde das vorige Ministerium aufgeloͤst.“ Er schloß mit der Versicherung, sich der jetzigen Verwaltung, welche jene Forderungen nicht bewilligen wuͤrde, aufs entschiedenste zu wider setzen.

Die Times pflichtet der Meinung eines ihrer Korrespon⸗ denten hei, daß in den Gotteshäusern der herrschenden Kirche der aͤrmeren Volks-Klasse gar zu wenig Platz eingeräumt sey. „Es ist unziemlich fuͤr das protestanrische England“, sagt sie,

„daß es durch sein ausschließendes und aristokratisches System

einen minder christlichen Geist an den Tag legt, als das katho—⸗ lische Frankreich, Spanien oder selbst die pomphafte Hierarchie des Päpstlichen Roms.“

Der Globe bemerkt, daß den jetzigen Ministern nicht das Verdienst zukomme, den Regents-⸗Park dem Publikum, seinem längst gehegten Wunsche gemäß, geoͤffget zu haben, wie der Stan⸗ dard behaupte, und theilt zum Beweise ein Dankschreiben mit, welches das Kirchen⸗Kollegium von Marylebone unterm 29. Nov. v. J. an Sir J. Hobhouse fuͤr die durch ihn bei Sr. Maje— staͤt ausgewirkte Erlaubniß zur Oeffnung dieses Parks gerichtet hatte.

Vorgestern fand in der London⸗Tavern eine Versammlung der Actionaire des allgemeinen Bergbau⸗Vereins statt, um einen Bericht der Direktoren zu vernehmen und erledigte Aemter neu zu besetzen. Da keine Zeitungs⸗Bericht⸗Erstatter dabei zugelassen wurden, so vermuthet man, daß der Zustand des Vereins nicht der gunstigste sey. .

Der Plan, zwischen ,. und dem Hafen Wyre an der Westseite der Bai von Morecambe eine Eisenbahn anzulegen, findet viele Unterstuͤtzung und wird fuͤr die Stadt Preston, die mit ihrem dicht bevölkerten Manufaktur⸗Distriki zusammen 350,000 Einwohner zaͤhlt, als sehr wichtig betrachtet, da in der Muͤndung des Wyre Fahrzeuge von mehr als 300 Tonnen Last sicher vor Anker gehen konnen und der ausgebreitete Verkehr der Manufaktur⸗Distrikie von Lancashire dadurch sehr erleichtert werden wuͤrde.

In Garraway's Kaffehaus wurden vorgestern 1466 Sack Wolle, wovon 1040 aus Neu⸗Suͤd⸗Wales, S7 aus Vandiemens⸗ land, 34 vom Cap und die uͤbrigen aus Odessa und anderen Ge⸗ genden, zum Verkauf gebracht. Es zeigte sich viel Kauflust, und die Wolle ging fast zu so guten Preisen wie im Oktober ab; von der besten Australischen Wolle wurde das Pfund mit 2 Sh. 4 7] Pce., von geringerer mit 1 Sh. Pee. bis 2 Sh., von loser und unreiner mit 10 Pee. bis 1 Sh. 1 Pee. bezahlt. Die Wolle aus Vandiemensland war von geringerer Guͤte und ging zu 1 Sh. 5 Pee. bis 2 Sh. 1 Pee. die allerschlechteste Sorte aber zu 8 Pee. bis 1 Sh. 1 Pee. weg. Die Wolle vom Cap

ten, so wuͤrde dies doch den Handel nicht von

und aus Deutschland verkaufte sich sehr gut. Die Woll Ein

des vorigen Jahres hat die von 1833 betraͤchtlich abe ire n. mentlich die aus Australien und Vandiemensland; sie benin Schreiben, 136,150 Säcke, wahrend im Jahre 1833 nur 120,680 Sic. hate:

eingefuͤhrt worden waren. Die Tim es zeigt mit Bedauern an, daß Miß Cham

die 2 1. . sich 6. ihre n . . . Rächmittag um 33 uhr in der Straße pes g derum gendͤthigt sehe, oͤffentlich aufzutreten. „Sie beabsicht , ,

sagt das genannte Blatt, „zu Anfang des nächsten . i erf, 6 Wi n enn Ihr Talent, ihr unverdientes Ungluͤck un ihre kindliche Liebe werden gewiß Aufmunterung und Um

Konzert zu geben.

stuͤtzung finden.““ Mit dem Koͤniglichen Schooner „Viper“ sind Briefe n

Zeitungen aus Lissabon vom 18ten d. M. hier eingegangn

Es wurden daselbst große Vorbereitungen zum Empfange

Herzogs von Leuchtenberg und zu der Vermaͤhlungs- Feiler g , glaclicherweise den

troffen, welche letztere bald nach der Ankunft des Herzogs sin finden sollte. (S. Portugal.)

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Febr. Heute ist wieder ein Bulen

9. den Gesundheits-Zustand des Prinzen von Oranien enen. Sr. Koͤnigl. Hoheit im Fortschreiten sey.

Dentsch land.

Hannover, 4. Febr. In der hiesigen Zeitung sj man: „Einige Bewohner Harburgs glauben, daß es niösn sey, Harburg in einen Hafen umzuwandeln, welcher faͤhig i, Seeschiffe aufzunehmen, und daß es so im Handel ein Rn buhler Hamburgs werden koͤnnte. Allein auch angenommen es der Hannoverschen Regierung gelaͤnge, durch eine ungchm Geldsumme die Suͤder⸗Elbe so auszutiefen, daß auf derstn kleine Schiffe von Hull und London bis Harbur ehen in amburg ahh hen. Erstens wuͤrde kein Schiff sich der Gefahr und en verluste einer Fahrt zwischen den Sandbaͤnken des Koͤhlbrann aussetzen, wenn es nicht durch bedeutend hoͤhere Fracht enssch digt wuͤrde. Ferner ladet ein Schiff, das nach Hamön bestimmt ist, auch Guͤter fuͤr Altona und Harburg; if wer wird einem Schiffe, das allein nach Harburg h stimmt ist, Guͤter fuͤr Altona und Hamburg mitgeh Die Befrachtung der Schiffe wuͤrde also allein auf Waaren ; Harburg beschraͤnkt seyn; die Schiffe muͤßten daher auf ihren dung laͤnger warten, und wuͤrden nicht so leicht Hoffnung habn Ruͤckfrachten zu erhalten, wie in Hamburg und Altona. J jeden Fall würde also die Fracht direkt nach Harburg hi seyn, als jetzt uͤber ö, nach Harburg. Man sehe ng Altona. Es hat alle Vortheile des ö. Fahrwassers, des pitals, der guten Lage fuͤr Geschäfte, es ist in jeder Beziehn ein freierer Hafen als Hamburg, besitzt Alles, was Harn nicht hat, und doch ist Altona nicht im Stande, Hamburg stuͤrkßen, oder auch nur mit dem Zunehmen desselben gleich Schritt zu halten. Die Idee einer Rivalisirung Harhurgt n

Hamburg ist also ganz chimaͤrisch.“ Portugal.

Lissabon, 17. Jan. Die Hof⸗Zeitung enthalt Programm der Feierlichkeiten, welche bei Gelegenheit der kunft und Vermählung des Herzogs von Leuchtenberg stattfindn sollen. In dem Augenblick, wo man das Schiff, auf dem d Herzog sich befindet, von dem Leuchtthurm am Kap Roca blickt, wird diese Nachricht durch den Telegraphen nach Lisseb gemeldet, worauf der Major⸗General der Flotte und ein Kun merherr sich nach dem Fort St. Juligo begeden, um den Hing dort zu empfangen. Sobald Se. Koͤnigl. Hoheit auf dem M bei den Schiffswerften angelangt ist, wird er von den yo und den Schiffen mit der Königl. Salve begruͤßt. Saͤmmll Minister, Staatsraͤthe, Kammerherren und andere Palastd amte gehen dann an Bord, um den Ankommenden zu begris Ihre Kaiserl. Majestaͤt die Herzogin von Braganza wird s in Galla mit einer Kavallerie Eskorte, nach dem Schiffe beg um ihren Bruder zu bewillkommnen und ihn zu seinem et Besuch bei der Koͤnigin begleiten. Sobald das Koͤnigliche folge bei den Schiffswerften angekommen ist, wird sich ihm ßte Jaäͤger-Regiment, deren Oberst der Herzog ist, anschlit Bei der Ankunft im Palast Necessidades wird der Herzog der verwittweten Kaiserin bei der Königin eingefuͤhrt und nach einem kurzen Aufenthalt an Bord des Schiffes zuruͤck wenn das Wetier dies nicht erlaubt, nach dem Königlichen hause in Belem), und verweilt daselbst bis zum anderen um 10 Uhr Morgens, zu welcher Stunde sich der Zug zur maͤhlung vom Palast Necessidades nach der Kathedrale in wegung setzen wird. Die Soldaten werden auf den Shu aufgestellt und uͤberhaupt wird Alles ganz so angeordnet, wil der Vermaͤhlung der Koͤnigin durch Procuration am 1. Dh ber. Am Tage nach der Vermaͤhlung wird bei der Koͤnigln ihrem erlauchten Gemahl im Ajuda⸗Palast Cercle seyn, ünd Neuvermaͤhlten, so wie die Herzogin von Braganza un Infantin Donna Isabella Maria werden am Abend die siänische Oper im Theater San Carlos besuchen. Die Insim Donna Anna, Gemahlin des Marquis von Louls, ist wahrsch lich deshalb in dem Programm nicht erwaͤhnt, weil ihr Gin nicht von Königlicher Abtunft ist. Bie Tim es berg in einem Schreiben aus Lissabon vom obigen Datum: Kammern werden sich bestimmt am 20. Januar versamm Die Minister und ihre Freunde sind guter Laune. Die On sitions⸗Deputirten bereiten ihren Plan zum Angriff vol! werden namentlich uͤber die Einmischung der Regierung Munizipal⸗Wahlen im Innern des Landes und Über di England gemachte Bestelung von Unisormen, Schuhen und deren Effekten fuͤr die Armee und die Flotte (obgleich die

nister Silva Catvalho und Freire das Gegentheil behaupten

die eben so gut haͤtten in Portugal angefertigt werden löͤnnf Auskunft fordern. Die Direktoren der Liffaboner Banl ben bekannt gemacht, daß ihre Buͤcher und Rechnungen Interessenten drei Tage lang zur Ansicht offen liegen. Kommission der Deputirten⸗ Kammer, welche mit der lUntersich der noͤthigen Regulirung der Wein⸗Ausfuhr beauftragt ih, ihren Bericht abgestattet, der, wie ich hoͤre, sehr zufriedenst ausgefallen ist. Vor mehreren Monaten meldete ich Ih daß zwischen Sir John M. Doyle und dem Brigade Get Bacon ein Streit stattgefunden hatte. Jedermann glaubte, Sache sey laͤngst beigelegt, als am 15ten die Einwohner Hauptstadt Zeugen einer empoͤrenden Scene wurden. In?

elner von Sir J. Doyle der Deputirten⸗ Kammer vorgeldh

Petition, worin er gegen den Brigade General Bacon un;

Oberst Shaw von den Schottischen Fuͤsilieren gewisse Bessn land

den erhob, wurden Beide von dem Kriegs⸗Minister zur! suchung gezogen, und dies scheint die Ursache zu dem ind

Desselbe enthält die Versicherung, daß die Genesun

t Schreiben erwähnten Angriffe des Generals Bacon auf

yle gewesen zu seyn. Letzterer Üͤbersandte mir folgen J. Dah ar. er an den Gouverneur der Provinz gerich⸗

„Missabon, 18. Januar. gteellenz! Ich bitte um die Erlaubniß, Ihnen dasjenige, was rsenals vor Hause des Apothe ers Goold ereignet hat, mittheilen zu duͤr⸗ . ause des genannten Apothekers es als ich dem Brigade⸗General Bacon begegnete, der mit fol⸗ Worten auf mich zukam: „„Sie verdammter Schurke erhe⸗ noch Anklagen gegen mich ?““ Ich erwiederte; „„General on, ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, ich werde Anklagen hen, ohne Sie zu fragen, und ich habe beschlossen, das Gesetz 6 Gang gehen zu assen.““ Hierauf erhob General. Bacon einen n schwarzen Stock, waͤhrend ich nur eine leichte Peitsche te, und, suchte meinen Kopf damit zu treffen, ich partrte Schlag, der indeß meinen Arm und ipyn sehr verletzte. Nach diesem schurkischen Benehmen ir ich natürlich mich mit meiner kleinen Peitsche zu vertheidi⸗ allein die Groͤße des Stocks gab dem General den Vortheil.

uf die Wache des Arsenals zu meinem Beistande auf, gber sie

hatchte nicht, nd der General sprengte davon. Ich ersuche jeht ö. Ercellenz, die betreffenden Behörden von diesem Vorgange in ll zu setzen, damit die Wiederholung desselben verhindert und

General Bacon verhaftet, und wegen dieses, den bürgerlichen B milltalrischen Gesetzen aller civilisirten Laͤnder zuwiderlaufenden nthmens vor Gericht gestellt werde. Ich bin u. s. w. J. M. oylt, General⸗Major.

In Se Excellenz den Brigade⸗General Gama Lobo u. s. w.““

Vom General Bacon erhielt ich (der Korrespondent der mes) nachstehendes Schreiben;

„„Ha Ihnen verschiedene Gerüchte uber meinen gestrigen An⸗ jf und meine Schlaͤgerei zu Ohren kommen werden, so will ich zen den Vorgang erzaͤhlen. Vor einigen Monaten sagte ich in ggenwart mehrerer Personen zu Sir J. M. Doyle, daß, wenn z wage, noch ferner meinen Namen ju mißbrauchen, ich mein

Kaiser gegebenes Versprechen, ihn nicht durchzupruͤgeln, fuͤr gültig erklären und eine Gelegenheit, ihn boͤffentlich zu mißhan⸗ m suchen wurde. Am vorigen Sonnabend hoͤrte ich aus guter nelle, daß er den Kammern eine Petition uͤberreicht habe, worsn er langte, daß ein Kriegs⸗ Gericht über mich niedergesetzt werde. lern begegnete ich ihm zu Pferde nahe beim Arsenak. Ich ritt ihn zu, erinnerte ihn an mein Versprechen und schlug ihn über Rücken, was er mit einer Reitpeitsche zu erwiedern suchte. Alt ich ihn länglich bestraft zu haben glaubte, schlug ich ihm seinen Hut herunter R ihn selbst bis auf den Hals seines Pferdes nieder. Er stieg nn ab und rief nach der Wache, worguf ich davonritt. Ich hahe jetzt (z Uhr) auf ihn gewartet, und da er nicht erschtienen ist, schließe ich, daß er sich demuͤtbig seinem Mißgeschick unterwirft. h schreibe Ihnen dies, damit Sie die Wahrheit erfahren. Es zen viele Personen zugegen; da er indeß so stark im Luͤgen ist, ist es gut, daß Sie den wahren Hergang der Sache n mn, h bin u. s. w. Bacon. „„Nachsch rift. Ich hoͤre so eben, daß er in eine Apotheke gangen, seinen Ruͤcken hat untersuchen und sich ein Zeugniß aus⸗ Hen lassen, auch hat er mehrere Personen zu Zeugen aufgefordert. r werde im morgen Gelegenheit geben, seine Ehre wiederzu⸗ ungen.

Türkei.

Ueber die (in Nr. 37 der St. Ztg. unter Wien erwaͤhn⸗ ) aufruͤhrerischen Bewegungen in Serbien meldet ein im anburger Korrespondent enthaltenes Schreiben aus helgad vom 19. Januar Abends Folgendes: „Der hiesige Tuͤr⸗ sche Pascha hat so eben aus Kragujewatz folgende wichtige achrichten erhalten: Mehrere Primaten Serbiens, welche beim ürsten Milosch in ö versammelt waren, sind unter m Vorgeben, sich nach Hause begeben zu wollen, unerwartet hn dort abgereist, traten aber alsbald in Kragujewatz wieder sammen, und faßten daselbst eben so unerwartet den Beschluß: den Fuͤrsten Milosch der Regierung zu entsetzen, und den Erb— inzen Milan auf den Fuͤrsten⸗ Thron zu heben, waͤh— d dessen Minderjährigkeit aber ein Regentschafts-Con⸗ ll an die Spitze der Regierung zu stellen“, welche deschlusse auch sogleich proklamirt wurden. Die Nach⸗ cht von diesen Vorgaͤngen war kaum zu den Ohren ö Fuͤrstin Milosch in Poscharowetz gedrungen, als er sogleich nstalten treffen ließ, sich persoͤnlich nach Kragujewatz zu verfuͤ⸗ n, um die Ausfuͤhrung dieser Beschluͤsse zu hindern; allein er l bald die Nutzlosigkeit und Gefahr dieses Schrittes erkannt Een, und sich nun noch in Poscharowetz zwar in der heftigsten emüths bewegung befinden, dem Anscheine nach jedoch sich mit t möglichsten zußern Ruhe in sein Schicksal ergeben wollen. die Gemahlin des Fuͤrsten soll ubrigens von der Primaten-Ver⸗ mmlung in Kragujewatz die Versicherung erhalten haben, daß an, eingedenk der Verdienste des Fuͤrsten um Serbien, in jeder Bezie⸗ lung auf ihn und seine Familie uͤberhaupt dankbare Ruͤcksicht nehmen äerde. Was zu dieser unblutigen Revolution Anlaß gegeben hat, noch nicht bekannt. Es scheint jedoch, daß die Primaten mit her Vorstellung an den Fuͤrsten hinsichtlich der Erfuͤllung seines gersprechens constitutionneller Institutionen fuͤr das Land nach hoscharowetz kamen, und, von dem Fuͤrsten abgewiesen, den fuͤr lesen Fall schon im Voraus beschloffenen Akt ausführten, und ann darf hiernach eine seit laͤngerer Zeit bestandene Verschwoͤ⸗ Ung mit allem Rechte muthmaßen.“ (Es ist bereits in Nr. 37 an uns gemeldet, daß es dem Fuͤrsten Milosch spaͤter mit Huͤlfe nnes Bruders gelungen sey, des Aufruhrs Meister zu werden no die Rebellen zu zerstreuen.)

Inland.

Berlin, 7. Febr. Ueber das am 3Zten d. M. in Stet— n von den Freiwilligen aus dem Jahre 1813 in dem Lokale

Buͤrger⸗ Ressourcin⸗ Gesellschaft begangene Fest geht uns . folgende ausführlichere Mittheilung von dort zu: Nach ei⸗ igen einleitenden von einem der Fest⸗Ordner gesprochenen Wor—⸗ en und nach , . Vorlesung des Koͤnigl. Aufrufes hielt

Professor Böhmer die Festrede ber den wahren Enthusias⸗ nus, aus welchem die Befreiung unseres Vaterlandes von frem⸗ um Joche hervorgegangen, und forderte zum Schluß die Fest⸗

Wossen mit ergreifenden Worten auf, die Begeisterung für

nig und Vaterland in der Brust zu bewahren und auch zu flegen in der Zeit des Friedens und in ihren verschiedenen Be— so⸗Verhaͤltnissen. Nachdem hierauf noch einige Angelegenhei⸗ n des Vereins berathen worden, ging die Versammlung unter Klange des alten wohlbekannten Marsches des Kolberger

Regiments zur Tafel, bei welcher der erste Toast dem hochver⸗

ren Landesvater, der zweite dem Vaterlande und der dritte n , . Kameraden galt. Der Saal war mit einer mili— kischen Trophäe geschmuͤckt, wesche einen Tempel des Ruhms

orstellte, in d t ĩ . min . essen Mitte auf einem Altare, mit der Inschrift:

ott fuͤr König und Vaterland“ die Buͤste Sr. Majestaͤt * Die Saulen des Tempels, fo wie eine strahlende Sonne dem Altare, waren von den verschiedensten Armaturstuͤcken

157

gebildet, und jede Waffengattung hatte hierzu ihre charakteristi⸗ schen Zeichen gegeben. Ueber dem Ganzen 69 u den Seiten des Tempels schwebten die äͤlteren Fahnen der Stadt, so daß dieses militairische Waffen⸗Gemalde einen sehr erhebenden An— blick gewährte. Buͤsten und Gemaͤlde Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, des Feldmarschalls Fuͤrsten Bluͤcher und der ande⸗ ren Generale, die sich im Befteiungs- Kriege ausgezeichnet, schmuͤckten sonst noch den Saal. Die bei der Tafel fuͤr hülfs⸗ beduͤrftige Lameraden gesammelte Kollekte fiel wiederum reichlich gus. Musik und Gesang der alten Kriegslieder erhöhten die Freuden des Mahles, nach dessen Aufhebung die Festgehosfen mit der Hoffnung froͤhlichen Wiedersehens bei der Feier im naͤchsten Jahre von einander schieden.

Am 15ten d. M. erfolgte zu Schmiegel (im Regie— rungs-Bezirk Posen) die feierliche Einweihung des dortigen neuen Schulhauses, zu dessen Erbauung Se. Majestaͤt der Kö⸗ nig ein Gnaden-Geschenk von 200 Rthlr. Allergnaͤdigst zu be— willigen geruht hatten. Bei der Unzulaͤnglichkeit der Lokal⸗ Fonds war nur durch dieses Allerhöoͤchste Geschenk die Ausfuͤhrung des Baues moͤglich geworden.

4

Haupt ⸗Momente

neuerer Finanz- und Polizei⸗Gesetzgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

XVII.

Berlin, 31. Januar 1833.

Schluß.)

Schweden. Unterm 11. Nov. v. X ist deklarirt worden, daß für sogenannten Karawanen⸗Thee, oder für Thee von eben solcher Beschaf— fenheit, wenn aus Großbritanien in Britischen oder Schwedischen Schiffen eingeführt, eine Minderung des Einfuhrzolls um 10 pCt. ein- treten soll, und zwar für eben so lange Zeit, als die mit Rußland ge⸗ schlossene Handels- Uebereinkunft, welche dieselbe Minderung des Ein— fuhrzolls vom Kargwanen-Thee aus Rußland bestimmt hat, in Kraft bleibt, also vorläusig bis zum . April 1837.

. Dän em ark. Unterm 3. Dejember v. J. ward verordnet, daß, in Beziehung auf die Königl. Bekanntmachunß vom 27. August wegen Einziehung der von der Nationalbank im Jahre 1810 ausgestellten, auf 30 Rbthlr; lautenden Zettel, solche nicht länger als bis jum 1. Februar 1853 in Zahlung zwischen Mann und Mann gelten, in den Königl. Kassen hingegen noch bis zum 1. März angenommen werden sollen. „Eine andere Königl. Verordnung vom 21. Dejember v. J ver⸗ fügt, daß der am 10. Deiember hestimmte Einfuhrzoll von 3 Rbthlrn. 12 Schill. S. M. pr. 100 Pfd. Eisenguß⸗Waaren, als Grapen, Kachel⸗ öfen, Kugeln, Platten ꝛc. noch weitere drei Jahre vom 1. Januar 18385 ab fortbestehen soll. ,

Auf Gesuch verschiedener Schiffs-Makler, daß den Schiffern künf— tig erlaubt seyn möge, Wagren, worauf Fracht, Kaplacken, Sundzoll, Havgriekosten 2c, haften, auf eigenem Namen, jedoch übrigens zur Dis⸗ position der Betheiligten, aufzulegen, hat das Königl. General⸗Zoll⸗Kam- mer⸗ und Kommerj⸗Kollegium gestattet, daß Schiffer in solchen Fällen Stückgut und andere Waaren jur Auflegung in den Packhäusern der Zollbude unter ihrem eigenen Namen angeben dürfen, wenn sie auf der Henerg!-Angabe einen Makler oder Commissionair anzeigen, der, in ihrer Abwesenheit, die das aufgelegte Gut betreffenden Frachtbriefe oder Connoissements an die betreffenden Empfänger endossiren könne. Ohne Endossements des Schissers oder seines auf der General⸗A1ngabe legiti⸗ mirten Commissionairs wird dergleichen aufgelegtes Gut vom Packhaus—⸗ Verwalter nicht ausgeliefert werden.

Deutschland. Mecklenburg-Schwerin. Unterm 20. De⸗ jember v. J erschien folgende Verordnung; „Vermöge der den Groß—⸗ herzoglichen Aemtern an der Ostsee⸗Küste über das Verfahren in Stran—⸗ dungsfällen ertheilten Instruction ist denselben auch die Disposition über das eigentliche Strandgut übertragen, d. h. über Alles, was außer ,, Strandungsfällen, wo sich noch jemand von der Mannschaft auf

em Schiffe befindet, an Schiffen, Schiffs⸗Utensilien und Gütern irgend einer Art an den Strand oder in die Flüsse treibt, auch was auf den in der Nähe der Küste besindlichen Sandbänken, vom Schiffer und der

Schisss-Mannschaft verlassen, treibend oder versunken angetroffen und

geborgen wird. Es haben daher diejenigen, welche dergleichen Sachen auffinden und bergen, sie dem kompetenten Beamten anzuzeigen und auszuliefern; und jeder, der eine von ihm aufgefundene geborgene Sache nicht anzeigt, sie für sich behält, oder zu seinem Nutzen verwendet, macht sich einer Entwendung schuldig. Als qualifizirter Diebstahl soll es aber angesehen werden, wenn jemand die hülflose Lage von Schiff— brüchigen daju benutzt, von dem Strandgute etwas zu entwenden, so wie auch jedes andere gegen Schissbrüchige in den Stunden der Roth begangene Verbrechen geschärft zu bestrafen ist.“

Niederlande. Dem Handelsblatt vom 185ten d. M. zufolge, wird die lange unterbrochen gewesene Post⸗Verbindung nach Belgien, und durch Belgien nach Frankreich, mit einigen Modifleationen wieder angeknüpft werden. Vom 16zten d. M. ab sollten Briefe und Journale aus Belgien über Breda und Grootzundert wieder eingelassen und auf demselben Wege auch nach Belgien befördert, die nach Frankreich durch⸗ gehenden Briefe aber nach Antwerpen oder an einen anderen Belgischen Ort zur Weiterbeförderung adressirt werden. Ein etwas erhöhtes Brief⸗Porto soll die besonderen Kosten dieser Expedition decken. Auch Französische Journale können künftig diesen Weg nehmen, jedoch gegen ein Porto von 10 Cts. pr. Stück.

Belgien. Der Moniteur Belge publizirt in Nr. 36 v. J. die Königl. Verordnung vom 28. Dezember v. J, welche das Staaté⸗Ein⸗ nahme⸗Budget pro 1833 als Gesetz verkündigt.

Nr. 9 desselben Blattes von diesem Jahre veröffentlicht abermals eine Liste von 12 erloschenen Erfindungs-Patenten, deren Gegenstand wiederum der freien Disposition des Publikums anheim fällt.

Eine Königl. Ordonnanz vom 7ten d. M. verfügt, daß die durch Verordnung vom 30. Juli v. J. (s. unsern Artikel XII. in Nr. 2835

der . v. I) gestiftete Ausstellung vorzüglicher Produkte des Bel⸗

gischen Gewerbfseißes in der Hauptstadt . am 15. September d. J. zum erstenmale eröffnet werden soll. Sie ernennt zugleich die Mliglieder der mit ihrer Leitung beauftragten Kommission, und autho— risirt dieselben, unter Aufsicht des Ministers des Innern, eine Sub scription zu eröffnen, aus deren Erträgen ein Théil der ausgestellten r f r angekauft und nachher unter die Subseribenten verlooset werden soll.

Schweiz. Französischen Blättern zufolge, hat der Transito⸗Zoll von Gütern, welche auf der St. Gotthards⸗-Straße nach Italien durch⸗ , in Folge einer deshalb zwischen den Kantonen Basel, Aargau,

ujern, Solothurn, Uri und Tessin getroffenen Uebereinkunft, eine be⸗ deutende Herabsetzung erfahren.

Sardinien. Zu Nizza ist angeblich wegen der in Marseille ausgebrochenen Cholera gegen alle aus Frankreich kommende Güter eine 21 tägige Quarantaine angelegt, und allen von daher kommenden Personen die Ueberschreitung des Varflusses, mit Vorbehalt eines zu ziehenden Militair⸗Kordons, vorläufig untersagt werden.

Königreich beider Sicilien. Durch Dekret vom 20. Okto ber v. J. hat die Regierung zu Piano del Sorrento in der Pro—⸗ vinz Napoli ein Zollamt zweiter Klasse, und zu Sorrent ein Zollamt dritter Klasse eingerichtet. Nach den allgemeinen Gesetzen des König⸗ reichs werden künftig also fremde Schisse die zu erpottirenden Pro⸗ dukte jener an Seide, Orangen, Citronen, Eitronensaft, trockenen i c, und Dauben vorzüglich reichen Gegend unmittelbar zu Piano

el Sorrento einnehmen können. Eee en sind aber nur über Zoll⸗Aemter erster Klasse zulässig.

Spanien. Die Madrider Hof⸗FZeitung vom 10, November v. J. publizirte die nachstehende für Inhaber solcher Vales Reales und ande⸗ rer Forderungen an die Spanische Krone, beren Anmeldung zur gehö— rigen Zeit versäumt wurde, interessante Bekanntmachung des Finanj⸗ Ministers Toreno: .

„Ich habe Ihrer Majestät der Königin-Regentin vom Inhalte derjenigen Aktenstücke Bericht abgestattet, welche zu untersuchen be⸗ jweckten, ob die konsolidirten und nicht konsolidirten Vales Reales und die Schuldforderungen an den Staat, welche, aus verschiedenen Ursachen, in den früher hierzu angesetzten Epochen nicht eingereicht worden sind, zur Liquidation zugelassen werden soillen oder nicht? und Ihre Majestät haben, nach eingejpgenem Gutachten der Finanz-Sec⸗ fiön des Königl. Rathes von Spanien und Indien, um den großen Nachtheilen zu begegnen, welche durch Nichtzulassung gedachter Vales Reales und Schuldsorderungen für deren Inhaber sich ergeben wür— ben, zu verordnen geruht? é.

I) Es sollen alle Bales Reales, sowohl Konsplidirte als nicht Kon⸗ solidirte, welche von nun an zum Zwecke der Liquidation noch einge⸗ reicht werden dürften, ohschön erstere, weil die Vorzeigung nicht zur rechten Zeit geschah, der bis zum Tage der Einreichung verfallenen Zinsen verluͤstig gehen, hiermit als in ihren Werth wieder eingesetzt etrachtet werden. .

23 Um zu vermeiden, daß die Regierung durch solche Vales, die mittelst unrechtmäßiger und ungültiger Endossements in Umlauf gebracht worden sind, hintergangen werde, sind alle auf Rehabilitation dieser Papiere einzureichende Anträge mit der größten Genauigkeit zu prüfen.

3) Alle übrigen Schuldforderungen an den Staat, welche gegen wärtig als ihres Werthes verlustig angesehen werden, weil sie nicht ju der im Königl. Dekret vom 14. Februar 1821 festgesetzten Zeit in den betreffenden Bureaus vorgezeigt wurden, sollen ebenfalls noch zu Liqui dation zugelassen werden. .

I) Die Annahme dieser Dokumente soll mit Beachtung derselben Förmlichkeiten stattfinden, welche im vorgedachten Könjgl. Dekrete vom 1. Februar 182 vorgeschrieben worden sind; und soll übrigens diese den Staats-Gläubigern von Ihrer Majestät erwiesene neue Gnaden⸗ bejeugung durch die Madrider Zeitung zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht werden. Auf Königl. Befehl u. s. w.

Madrid, den 20. Oktober 183. (gez.) Toren o.“

Zu Erledigung vielfältiger Reclamationen des Französischen Gou⸗ vernements gegen Art. A einer Königl. Spanischen Ordonnanz vom 13. Juli 1836, wodurch gewisse dem direkten Spanischen Handel mit den Französischen Seeplätzen Bgyonne, Bordeaux und Marseille bis dahin zugestanden gewesene Begünstigungen aufgehoben worden waren, hat die Königin Regentin unterm 2. Dejember v. J. sich veranlaßt gefunden, die Ausführung des Aten Artikels der vorbesagten Ordon⸗ nanz vorläufig und bis zur Erlassung eines den Gegenstand etwa fer— ner regulirenden förmlichen Gesetzes zu suspendiren und die Begünsti⸗ gungen des nach den vorbenannten dreien Französischen Plätzen gerich⸗ teten Spanischen Handels auf den vor dem 13. Juli 1830 bestandenen Fuß wiederum herzustellen. ;

Ein Königl. Dekret vom 21. Dezember v. J. verordnet, daß Zink unter allen Formen durchaus zollfrei aus Spansen soll ausgeführt wer⸗ den dürfen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerikg. Von der da⸗ selbst gegenwärtig in Kraft bestehenden Zoll-, Schifffahrts- und Han⸗ bels⸗Gesetzgebung enthält die Hamburger Börsen⸗-Hallen⸗-Fei⸗ tung in ihren Rummern 6255, 6261, 6272, 6278, 6500, 6996, 6998, 7008,16 eine noch in der Fortsetzung begriffene konzentrirte Ueber⸗/ sicht, welche kaufmännischen Lesern, wie Freunden gediegenen Mate⸗ rials staatswirthschaftlicher und statistischer Untersuchungen als nütz⸗ lich und interessant mit Recht empfohlen werden mag.

Süd-Amerika. Brasilien. Nachrichten aus Rio Janeirs vom 11. Oktober v. J. jufolge, war in den letzten Tagen parlamenta⸗ rischer Sitzung der bon der dortigen kaufmännischen Welt längst mit großer Ungeduld erwartete neue Handels⸗Kodex desinitiv angenom⸗ men und zur sofortigen Publication verordnet worden.

Das Brasilianische Konsulat zu St. Petersburg kommuni⸗ zirt in . 102 v. J. der Petersburgischen Handels⸗Zeitung die aus Rio Janeiro empfangene Versicherung, daß seine Regierung, auf empfangene Anzeige von einem bei Brasslianischen Zuckerkisten in Europg zuweilen wahrgenommenen betrüglichen untergewicht, die strengste Wachsamkeit befohlen habe, um solche Betrügereien, welche in ihren Folgen gänzlichen Mißkredit jenes wichtigsten Braftlianischen Ausfuhr⸗Artikels herbeiführen könnten, künftig zu verhindern. Es er⸗ bietet sich zugleich, Reelamationen solcher Personen seines Bezirks, welche in dieser Art betrogen seyn möchten, anzunehmen und zur Er⸗ wirkung angemessener Entschädigung an seine Regierung zu befördern.

Venezuela. Als hauptsächlich den Handel interessirende Resul⸗ tate der am 23. Mai v. J geschlossenen Sitzung des Kongresses dieser Republik werden in Hollandischen Blättern folgende genannt;

1) Offen für Ein- und Ausfuhr sind erklart die Häfen von Angostura, Earupano, Cumana, Barcelona, Laguayra, Puerto-Kavello und La Vela. Offen für die Einfuhr zur Ver sorgung der Insel Marguerita mit ihren Bedürfnissen die Häfen Pampatar ünd Juan Griego daselbst. Für die Ausfuhr von Kindvieh und Mauseseln die Orinoco-ufer zwischen Angostung und dem Ankerplatz Yaya. Desgleichen sollen die Häfen von Guira (Prov. Eumana) und Carenero (Prov. Caracas) für Ausfuhr ihrer eigenen Produkte offen seyßy. . ;

27) Für Puerto-Eavello ist ein Zusatz⸗ Einfuhrzoll von 13 pt. angelegt, aus dessen Ertrage ein Karrenweg von dort nach Valencia gebaut werden soll. . ̃

3) Umlauf und Werth sremder Münzen in der Republik haben ihre gesetzliche Bestimmung erhalten. .

Y 18,000 Piaster sind zur Verfügung der Regierung gestellt wor⸗ den, um Einwanderungen aus den Kanarischen Inseln ju unterstützen und zu begünstigen. K.

Berliner Börse. Den 7. Februar 1835.

A mtl. Fonds- und Gelil - Cours Zettel. . (Eren ss. CGanm n

a, Free, Geln Ostpr. Ffandbr. A 1013 Pomm. do. 2 1065 Kur- u. Neum. do. A 1065 Schlesische do., A 1065 Rkst. C. d. K. u. X. 7531 z. . Sch. d. K. u. N. 783

Holl. vollw. Duß. 174 Venue do. 181

Friedrichsd'or .. 131.

Dis conto 8

St. Schuld Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm. Sch. d. Seehi. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

ra ==

Q

15 n *

0000 6

102 1021 Prenęsg. Cour.

= ur s. Wechsel- Co , , .

naaa O Q t ¶QᷣCe · , , e, 3. * Amsterdam ...... .. .

dito

ö

Augshurg

Bręesluu

Leipzig

. a. M. Wr., Petersburg

Warschau

38 d 2

.