1835 / 44 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ostinbien im Ausschusse des Unterhauses in der vorigen Session ur Sprache kam, wurde auch der bekannte Lord Cochrane, jetzt . Graf von Dundonald, vernommen und empfahl an die Stelle des Dampfes die Anwendung des Quecksilbers, indem er meinte, es iönne dadurch, daß der eine Behälter luftleer gemacht und in dem anderen die Luft zusammengep Kraft zur Fortbewegung der Fahrzeuge hervorgebracht werden, wie durch den Dampf, wobei man dann den großen Vortheil haͤtte, keines Feuerungs⸗Materials zu deduͤrfen. Er behauptete zugleich, daß man der Rader dabei wurde entbehren und eben so viel Segel wie auf gewohnlichen Schiffen beisetzen koͤnnen. Im heutigen Börsen⸗Bericht der Times heißt es; „Nach mehriägiger Täuschung und Ableugnung erweist es sich nun doch, daß die Bank große Partieen von Schahkammer-Schei⸗ nen verkauft, nicht allein um die Ausfuhr von Gold nach Spa— nien und Portugal zu hemmen, sondern auch um den wieder zum Vorschein kommenden wilden Speculationen in Actien und in den kein Vertrauen darbietenden sremden Staats- Papieren Einhalt zu thun. Man fragt sich jedoch auffallender Weise, ob rie Bank nicht zum ersten Male eine solche Aufgabe zu schwer finden duͤrfte. Welchen Belauf von Schatzkammer; Scheinen und anderen Effekten die Bank an Markt bringen durfte, laͤßt sich nicht uͤberschlagen, da sich aber der Geldimarkt wirklich in einem gesunden Zustande befindet, so koͤnnte es ihr begegnen, daß die Depositen, welche sie in ihrer Privat- Eigenschaft besitzt, zurückgenommen wuͤrden, und daß sie wider ihren Willen zu ei⸗ ner neuen Noten-Circulation schreiten muͤßte. In die⸗ sem Fall wuͤrde sich ihr Gewinn sehr vermindern und anders wohin fließen. Dies ware zwar ein außerster Fall, doch liegt er nicht so weit ab, wenn sie erst nicht mehr, wie sie es bisher gewohnt gewesen, den Geldmarkt unumschraänkt wird beherrschen können. Es fiel auch auf, daß die Bank- Obli⸗ gationen nicht in gleichem Verhältniß mit den Consols stiegen, obgleich zu der Aufmunterung, die der Zustand des Geldmarktes gewährt, noch hinzukommt, daß von den kuͤrzlich verkauften Ost— indischen Obligationen viel in Bank, Obligationen angelegt wor— den. Einige argwoöͤhnen, daß den Actionairen im naͤchsten Mo— nat die Vertheilung einer geringeren Bank⸗Dividende vorgeschla⸗ gen werden solle, Und wenn man bedenkt, welch ein bedeutender jährlicher Gewinn dazu noͤchig ist, um 1,500, 000 1,600,000 Pfund Dividenden aufzubringen, so ist es auch nicht zu ver—⸗ wundern, daß man auf solche , kommt. Am aus⸗ wärtigen Fondsmarkt hielten sich die Preise besser, als man er— wartet hatte. . Mach Berichten aus Kalkutta vom 16. Juli gedachte der Radschah Maund Sing, den Truppen der Ostindischen Compagnie den ernstlichsten Widerstand zu leisten. Er hatte dem Gene ral⸗ Gouverneur, als dieser Agmir besuchte, nicht seine Auf⸗ wartung gemacht und war 2 Jahre Tribut schuldig. Auch hatte er sein Truppen-Kontingent nicht gestellt und gewährte den Naͤuberbanden Zuflucht in seinem Gebiete. Seine Hauptstadt Judpur wurde aufs nachdruͤcklichste befestigt, was sie ohnehin von der Natur schon ist; der Palast liegt auf einer steilen An⸗ hoͤhe von 300 Fuß und ist mit ,, Thuͤrmen umgeben. Unter den Waͤllen stroͤmen zwei Landseen, und im Innern be— findet sich ein 90 Fuß tiefer in den Felsen ausgehauener Wasser⸗ Behalter. Die sehr regelmäßige Stadt hat 7 Thore und 6 Eng—⸗ sische Meilen in Umfang. Die Walle sind mit 101 Bastionen versehen und diese theilweise mit Geschuͤtz besetzt. Privat⸗Briefe aus den Vereinigten Staaten schildern die Lage des Landes, sowohl in politischer als in kommerzieller Hinsicht, als sehr zufriedenstellend und melden, daß die Preise der dortigen Bank- Actien und Staats Effekten im Steigen

seyen.

BSelg ien.

Be ssel, 6. Febr. Die Regierung hat, wie man sagt, die Absicht, eine Handels⸗Gesellschaft ungefähr auf die naͤmlichen Grundlagen, wie die in Holland , zu bilden, um den Erzeugnissen der Belgischen Industrie Abfatzwege zu stchern

Vor einigen Tagen erschien ein Engländer in einem hiesi⸗ gen Wechsel, Buͤreau und verwechselte 7 Banz Noten, Billets der Londoner Bank, zusammen von einem Werth von 209 Pfd. Sterl. Diese von dem Wechsler nach London gesandten Billets sind ihm durch seinen Korrespondenten zuruͤckgeschickt worden, weil sie saͤmmtlich falsch sind. Die Verf schung besteht, wie es scheint, nicht in der Nachahmung der Billets, Stempel, Num— mern ꝛc., sondern bloß in der der ,, , die vollkommen gur nachgezeichnet sind. Es wurden nämlich unläͤngst eine Quan nität Billets der Londoner Bank entwendet, ehe sie durch die Direktoren und Verwalter aer ein fat unterzeichnet waren. Wahrscheinlich sind diese Billets jetzt in Umlauf.

Schweden und Norweg en.

Stockholm, 3. Febr. Die Frage uber eine auswaͤrtige Anleihe zum Besten der Gtund⸗Eigenthümer ward heute in den lents der Stände verhandelt. Das Resultat war, daß der zürgerstand jede Anleihe verwarf, der Bauernstand eine Mat onial⸗Anleihe im Lande selbst pröponirte, die Geistlichkeit sich fuͤr eine auswärtige Anleihe durch Vermittelung der Regit⸗ rung erklärte, der Adelstand noch debattirte und es zum Skru— tinluen kommen ließ, was die Entscheidung bis Mitternacht ver— zo zern koͤnnte. u, Am vorigen Sonntag wurde in den Kirchen der Hauptstadt nach beendlgtèm Gottesdienste das LZied „Nun danket alle Gott“ zum Dank dafür angestimmt, daß die Cholera nunmehr im gan— zen Reiche aufgehört hat. In der Schloß, Kapelle wohnten auch Ihre Maj. eis Königin, so wie der Kronpkinz und die hoͤchsten Staats- Beamten dieser Feierlichkeit bei.

Dent schlan d.

Hanno ver, 9. Febr. (Hanns v. Ztg.) Der Sch waͤ— bische Merkur, dessen Korrespo i e g. Hannover sich in der letzten Zeit öfter init dem a, , Muͤnzwesen be⸗ schaͤftigen, enthaͤst wieder ein Schreien angeblich aus . Stadt vom JI. Januar, in welchem es heißt: „Nachdem elne Anzahl von nenen i f,, eits in u zul geen wor⸗ den war, e ef sinisterium ju Hannover vom Königl. Preußischen Finanz Minister in Berlin in Kenntniß gesetzt, daß bei der Praͤgung der , ,. chen Thaler in den Muͤn⸗ zen zu Hannopcg und Clausthal ein Irrthüm Wr en l. in⸗ dem die bort geschlagenen Thaler 11 pCt. wehr Silbergehalt häͤt⸗ ten, als die in Berlin ö lagenen ,. chen. 9 uüber⸗ zeugte sich von der Richtigkeit ih Thatsache, ünd es blieb un⸗ zer die sen u n r elner Richte ahrig ais die ichen. 9 um lauf gekommenen Thaler wieder so viel ie nah , n und wieder in e nen. um sie umzuprägen. Mehrere Ban⸗ quiers erhielten den Auftrag, dies zu bewertstelligen; indessen waren die Juden berelis dahinter gekommen und hatten ben

1

ehen

eßt wuͤrde, dieselbe

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Vorgang zu ihrem Vortheile benutzt.“ An dlesen Angaben ist kein wahres Wort! Göͤtting en, 2. Febr. Es ist hier so eben der erste Theil einer vierten Ausgabe von Eichhorns Deutscher Staats, und Rechts⸗-Geschichte erschienen. Je wichtiger in unserer Zeit die

möglichst wette Verbreitung gruͤndlicher Kenntnisse uͤber unser

Vaterland, und einer auf die Fortbil ung des Rechts gehenden gesunden politischen Gesinnung ist, desto mehr darf man sich freuen, daß jenes in beider Hinsicht so ausgezeichnete Werk einen recht ausgebreiteten Einfluß auf die Nation gewonnen hat, wie es bei fortgehender Aufklärung der Koͤpfe und Beruhigung der Gemuͤther ihn noch allgemeiner und segensreicher behaupten wird. Wie sehr der Herr Verfasser seinerseits bemuͤht ist, dem Werke sede ihm erreichbare Vervollkommnung zu geben, davon legt die⸗ ser erste Theil einer neuen Ausgabe ein sprechendes Zeugniß ab; indem darin Alles sorgfältig benutzt worden, was seit dem Er— scheinen der fruͤheren Ausgabe in dem weiten Felde des Deut—⸗ schen Rechts und der Deutschen Geschichte gewonnen ist.

Vorgestern Abend ist der von Hoya nach Asendorf fahrende Postwagen von 6 bis 8 Raͤubern angefallen worden, welche den Postillon wehrlos gemacht, den Begleiter in die Flucht getrieben haben und dann mit Wagen und Pferden davon gejagt sind. Man hat in der Nacht den seiner Ladung beraubten Wagen im Walde wiedergefunden.

Kassel, 8 Febr. In der heutigen Sitzung der Staͤnde— Versammlung wurde der von dem Minister des Innern in der Sitzung vom 2. Febr. vorgelegte Gesetz-Entwurf, die fernere Wirksamkeit der bisherigen Gemeinde⸗Beamten betreffend, dis⸗ kutirt und mit einem Amendement des Vice-Präsidenten, wo⸗ nach die bisherigen Gemeinde Beamten bis zum 1. Juli 1835 in voller Wirksamkeit bleiben, in den Orten aber, wo bis dahin die Wahlen noch nicht vollendet waren, dann nur die hierauf bezuͤglichen Geschaͤfte ferner versehen sollen, angenommen. Die wörtliche Fassung des Amendements wurde der Revision vorbe— halten und der Ausschuß mit Entwerfung derselben beauftragt.

Luͤb eck, 9. Febr. Die „Neuen Luͤbeckschen Blatter“, welche von der hiesigen „Gesellschaft zur Befoͤrderung gemeinnuͤtziger Thaͤtigkeit“ durch einen Geld⸗Zuschuß von 300 Mark 3. so wie durch Mittheilung der Verhandlungen dieser Gesellschaft kraͤf⸗ tig unterstuͤtzt werden, geben in den ersten Nummern eine Idee von der verdienstlichen Wirksamkeit des genannten Vereins, wel— cher seine Fonds vorzuͤglich durch Beitraͤge seiner Mitglieder 12 Mark jaͤhrlich) herbeischafft. Er wendet jährlich, außer dem Beitrage zu dem neuen Blatte, 640 Mark fuͤr eine Indu— strie Schule, 8S20 Mark fuͤr eine Zeichnen Schule, 250 Mark fuͤr eine Schwimm Schule, 180 Mark fur eine Sonntags⸗Schule, 600 Mark fuͤr eine Gewerb⸗Schule, 300 Mark fuͤr eine Klein⸗ Kinder ⸗Schule, 400 Mark fuͤr eine Taubstummen-Schule, 200 Mark zur Vermehrung der Huͤlfsmittel des Unterrichts in der Navigations. Schule, 400 Mark fuͤr eine Rettungs ⸗Anstalt fuͤr im Wasser Verungluͤckte, so wie 400 Mark fuͤr seine Bibliothek auf und hat außerdem eine Spar- und Anleihe⸗Kasse gestiftet, die so gedeiht, daß sie bedeutende Ueberschuͤsse aufzuweisen hat. Es werden außerdem Prämien an Dienstboten, Reise⸗Stipendien an junge Kuͤnstler und Handwerker (400 Mark) vertheilt.

Leipzig, 5. Febr. (Frankf. Journ.) Unsere Stadt— Einkuͤnfte scheinen mit einem nicht unbedeutenden Verlust be⸗ droht zu werden, welcher Umstand viel Interesse erregt. Von dem bei unserer Landes Lotterie sich ergebenden Ueberschusse be⸗ zog namlich die Staats⸗-Kasse z und die Stadt Leipzig 3. Diese letzteren betrugen nach den beim letztverflossenen Landtage oͤffent— lich kundgemachten Berechnungen 16,666 Rihlr. 16 Gr. auf eine Lotterie, deren jahrlich zwei ausgespielt wurden. niß ist daher entstanden, daß im Jahre 1765 die Stadt Leipzig eine besondere Lotktrie bewilligt erhielt, worauf das daher ent⸗ springende Einkommen die Stadt⸗Schulden, Tilgungs⸗Kasse uͤber⸗ wiesen erhielt. Als vor mehreren Jahren der allbekannte Thor⸗ groschen aufgehoben wurde, so genehmigte die Staats⸗Regie⸗ rung, daß der Ertrag der Lotterie, so lange die Stadt-Schul⸗ den⸗Tilgungs⸗Kasse ihn entbehren koͤnne, der Kaͤmmerei⸗Kasse als Ersatz fur jenen Groschen, der eine Summe von ungefaͤhr 12,000 Rthlr. jahrlich einbrachte, zufließen solle. Seit dem Jahre 1859 beabsichtigte man nun, die Leipziger Lotterie mit derjenigen, welche zum Besten der allgemeinen Straf- und Ver— sorgungs⸗Anstalten bestand, zu vereinigen, und wurde der Stadt Leipzig der obenerwaͤhnte Antheil als Entschaͤdigung fuͤr die ihr zugesicherte Lotterie gewaͤhrt. Wie aus den Verhand⸗ lungen des Landtags hervorgeht, hat jedoch die Regierung dieses Verhältniß keinesweges als ein definitives, sondern nur von einer Lotterie zur anderen als ein provisorisches betrachtet, und war dasselbe bei den Verhandlungen mit dem Stadt⸗Rathe uber die Verluste bei dem Wegfalle des bisher genossenen An⸗ theils von den Handels-⸗Abgaben in Berathung zu ziehen. Die amtlich redigirten Mittheilungen uͤber die Sitzungen unserer Stadtverordneten machen nun oͤffentlich bekannt, daß ein hohes Finanz⸗Ministerlum die in Bezug auf die Lotterie der Stadt seither zugekommenen Vortheile ferner in demselben Maße nicht habe zugestehen wollen; auch spaͤter auf das mehrfach motivirte Gesuch der staͤdtischen Deputirten um unveraͤnderte und blei⸗ bende Fortdauer dieser seitherigen Lotterie⸗Vortheile unter Er⸗ oͤffnung von Gegengruͤnden auf das Bestimmteste sich ab fäl— lig erklaͤrt habe. Der Magistrat und die Stadtverordneten haben sich zwar dabei zur Zeit beruhigt; jedoch hat Ersterer die Hoffnung ausgesprochen, daß die Stagts-Regierung, auch nach dem Aufhoͤren des staͤdtischen Kriegs-Schulden⸗Tilgungs- Fonds, die jenen Vortheilen zum Grunde liegenden Entschaͤdigungs— Anspruͤche und das Beduͤrfniß des staͤndischen Haushaltes be⸗ ruͤcksichtigen werde; diesem letzteren Beschlusse traten die Stadt⸗ verordneten mit einigen Modificationen bei.

Aschaffenburg, 6. Febr. Der Vorfall in Orb beschaͤf⸗ tigt noch immer, wie zu erwarten war, alle Gemuͤther. Die Kreis-Regierung hat sogleich, um keinen Geschaͤfts-Stillstand eintreten zu lassen, ein Provisorium getroffen, und den Landge⸗ richts⸗ Aktuar von Werneck bis zum Eintreffen hoherer Cie J gung nach Orb gesetzt. Die Untersuchungs-Kommission hat fuͤr nöthig gefunden, ihren Aufenthalt in loco zu verlängern, und viele Vernehmungen werden jetzt schon gepflogen. Einige Ver⸗ haftungen haben bereits in Orb stattgesunden, die wohl zu einer Spur des Moͤrders fuuͤhren durften. Uebrigens äußert sich beim Pöbel dort eine ungewöhnliche Rohheit. Wahrscheinlich zur augenblicklichen Herstellung des gerichtlichen Ansehens, ist heute Nacht eine Abtheilung des hiesigen Linien-Militairs (gegen 50 Mann) nach Orb detaschirt worden, und eine gleiche Anzahl wird nachfolgen. Wie man erfährt, wird der Landgerschts⸗Vor— stand gewechselt werden. Man hat von einer allgemeinen Auf— , im Orte Orb gesprochen aber ,. ohne Grund; zu⸗ verlassig ist, daß bei dem . Vorfall nicht entfernt eine po⸗ litische Tendenz zum Grunde 9.

Darm stadt, 7. Febr. as heute erschienene Regie⸗ rung sblatt enthaͤlt ein Großherzogl. Edikt vom Aten d., die

Dies Verhaͤlt⸗

Organisation der Regierungs- Behörden in Rhein⸗Hessen be⸗

treffend. Die durch die Abschnitte J. und 1V. des Ediktes v 6. Juni 1832 fuͤr Starkenburg und Ober⸗Hessen

ausgedehnt. Schweiz.

Die Allgemeine Zeitung enthalt in einem vom Gen er

auf Meontirungen und Schuhe fur die Armee und die min England gemacht hatte, da doch diese Artikel in Por⸗

geschasn hätten weit billiger geliefert werden koͤnnen. Organisation der Regierungs- Behörden, deren Swedmahlu n

sich bisher erprobt hat, wird dadurch auch auf Rhein⸗Hessn

Türkei. 4 an die

lich

See vom 20. Jan. datirten Artikel folgende Betrachtungen bn

das politische Treiben in der Schweiz: „Es ist

gewiß ni

ohne Interesse, die verschiedenen Tendenzen zu betrachten,

che unsere Schweizerischen Radikalen mit mehr oder wennn

:

Offenheit seit einem Jahr ihren Plänen gegeben haben.

war es die Anschließung an eine Französische Republik, dem z

Neuchatels gaͤnzliche Helvetisirung, die Eroberung Savoy

Bern's Thron Erhebung und der Trotz gegen die Forderunn

der Nachbar⸗Maäͤchte. Konstituante und Unirung der S waren dabei immer die herischenden Ideen. Alles dies nicht gelingen, und die von Bern an der Tagsatzung offiziell an gesprochenen Unions⸗Ideen hatten entschiedenes Mißtrauen m große Entfremdung der andersdenkenden, besonders der klein Kantone zur Folge. Also auch die Union wurde fuͤrs erste i gegeben, ja die Idee dazu sogar geleugnet. Was soll nun qi eigentlich eine Konstituante der Schweiz? Das kgnn jetzt in den Radikal⸗ Journalen an den Tag. Sie soll eine nn Amerikanischem System konstruirte Schweiz gruͤnden. Die J chitekten finden, daß die Verfassungen der einzelnen Ama

hug

woll

nischen Staaten mit den Ver fassungen unserer Kantone

Aehnlichkeit haben. zelnen Staaten die groͤßte Verschiedenheit unter einander. dieser Verschiedenheit besteht die einzige Aehnlichkeit mit Schweizer Kantonen; Verschiedenheit im Wahl⸗-Census und den Bedingungen der Wahlfaͤhigkeit, anders fuͤr den Sen anders fuͤr die Repraͤsentanten⸗Kammer; Verschiedenheit für Ernennung des Praͤsidenten und der Richter. Alle diese schiedenheiten, die ganze innere Organisation der einzehg Staaten, die nur republikanische Form haben muͤssen, gam tirt die Bundes-Akte, ja sie sagt der exekutiven Gewalt sin Staates sogar Huͤlfe gegen Aufstand und dgl. zu. Basel 1 schaft waͤre hiernach in Nord-Amerika sehr schlecht gefahren in haͤtte sich nicht von seinem Mutter⸗Staat trennen duͤrsen. A dies kann unsere Reformer unmoͤglich sehr anziehen. Vielm⸗ gefällt ihnen dagegen der Praͤsident an der Spitze der Stan Geschaͤfte, der nur alle vier Jahre verandert wird, dem un und Seemacht untergeordnet sind, der die fremden Gesannn empfaͤngt und mit ihnen unterhandelt, und uͤberdies in Aln ein bedingtes Veto hat. Solch eine Stelle mit ihrem Ch und ihrem Einflusse spricht die Schweizer Radikalen an, n die in Frankreich seit Lafayettess Winternachtstraum. Aug dem stehen noch nahe bei dem Präsidenten ein Vice⸗Praͤsdan Staats⸗-Minister, Richter, Gesandte u. s. w., alle ziemlich g bezahlt. Auch im Senat und in der Repräsentanten / Kammn deren Mitglieder alle gute Entschäͤdigungen fuͤr ihre Dien erhalten, ist nicht uͤbel sitzen. Diese beiden, den Kongreß s denden Kammern machen Gesetze und heben sie auf, schrein Steuern aus, sorgen fuͤr ihre Eintreibung, machen Anleihan lassen Geld schlagen, erklaͤren Krieg und Frieden, bilden in halten Armeen u. s. w. Das ist freilich ganz etwas Anden als unsere Schweizerische Tagsatzung, deren Mitglieder 1 alle nur irgend bedeutende Angelegenheiten an ihre Negiern en berichten und deren weitere Instructionen einholen muͤss, un fragt sich's: gewaͤnne unser Land bei der Annahme n Amerikanischen Systems und seines Personals? Abgesehen i den durch die neuen Besoldungen viel bedeutender werden Abgaben, zeigt sich auf den ersten Blick, wie sich dies Syhn mächtig dem Unitarismus nähert und unsere bisherige Kn tons⸗Souverainetaͤt fast ganz vernichtet. Wenn die Kant Regierungen kuͤnftig uͤber Ausschreibung von Steuern und M lagen, uͤber Anleihen, Handels-Vertraͤge, Kriegs⸗Erklaͤrumn Erhebung und Erhaltung der Truppen ꝛc. nicht mehr beson gefragt werden, wenn sie daruͤber nicht mehr in der Heim frei von allem anderweitigen Einfluß mit Erwägung aller h staͤnde reiflich uͤberlegen und entscheiden koͤnnen, so sts unsere Groß und Klein⸗Raͤthe zu Munizipalitaͤten herab, wenig mehr zu besorgen haben, als die innere Polizei⸗Ordm und Reinlichkeit. Da uͤberdies in den Vereinigten Staaten Bevoͤlkerung zum alleinigen Maaßstab fuͤr die Repraͤsentu

Zahl jedes Sraats zum Kongreß dient, so verschwinden sch

die kleinen Kantone vor den großen, wie dort das gering kerte Delaware vor New⸗York, welches die groͤßte Bevoͤlln hat. So waͤren wir denn auf einem kleinen Umwege wieht dem beliebten Unions⸗System zuruͤckgekommen! Üleberdien merkt man gar nicht die Verschiedenheit unserer oͤrtlichen von der Nord⸗Amerika's. Wir haben den schmalen Rhein

den leicht zugaͤnglichen Jura zur Gränze, Nord-Amerika hin gen das Weltmeer. Wenn der Praͤsident der Vereinigten E

ten in Worten oder Werken einen Mißgriff macht, so hat! volle Zeit, der Sache eine andere Richtung zu geben,

zur gefährlichen Entwickelung koͤmmt. Wenn aber der Prlst der Helvetischen Union Uebereilungen à la Jackson begih so ware die Schweiz von ihren maͤchtigen Nachbarn angeg

und mit Heeren uͤberschwemmt, ehe die Kantone noch ihth gentliche Meinung aussprechen koͤnnten. Welch treffliches tel ware also diese Amerikanisirung, die Schweiz stark gi das Ausland zu machen, wenn man die Oberleitung dit schaͤfte einigen Männern anvertrauen wollte, die, wenn sie⸗ ohne Leidenschasten waren, doch immer viel leichter irre zn ten, einzuschuͤchtern oder zu reizen seyn wuͤrden, als zwel zwanzig Kantone, deren ruhige Erwägung, Prüfung und. scheidung allen Verfuͤhrungen der Leidenschaft, Eitelkeit,?! fahrenhelt oder des boͤsen Willens unzugänglich ist. Wer m

auch der Schweiz rathen, ihre fuͤnfhundertjaährige Verfiss abzulegen und dafuͤr die eines Landes anzunehmen, das im e nh die Kinderschuhe zu verlieren, ehe es sie noch auth ten hat?“

Portugal.

Lissabon, 25. Jan. Herr Silva Carvalho hat sein Fi Budget fuͤr das Jahr vom 1. Juli 1834 bis 1. Juli 1836 vor Er berechnete, daß, falls die aus Brasilien erwarteten Summen gingen, das Defizit auf ungefaͤhr 740,009 Pfd. herabsinken welches er aber ohne Auflegung neuer Steuern durch den kauf von National, und Kirchen⸗Elgenthum zu decken) Fuͤr die kommenden Jahre, 1836 ausgenommen, rechnete! auf ein Defizit von 0,000 Pfd. pro Jahr. Sein Plan h allgemein gebilligt, und selbst die Opposition konnte nichts gen sagen. Inzwischen hoffte die Opposilion, die Minister ein Votum des Tadels zu staͤrzen, weil die Regierung, it Versicherung der Minister Carvalho und Freire, große

Allerdings zeigen hier wie dort die

e durch Maßregeln der Strenge wieder herzustel⸗ Ueber Persien sind die widersprechendsten Geruͤchte ver—⸗ tet; nach Allem, was man hoͤrt, scheint dieses Land den äueln des Buͤrgerkrieges im hoͤchsten Grade preisgegeben.

Konstantinopel, 15. Jan. Wir entlehnen der Tek— ni Wekaji vom 15ten Ramasan (14. Januar) die nach⸗ henden Artikel:

„Alah sey Preis, dem Hocherhabenen! Auch im diesjaͤh— n gnaden vollen Ramasan segne Gott den Sultan und jeden

bigen Muselmann! Zu Anfang dieses Monats haben, dem En, ehrwuͤrdigen Brauche gemaͤß, im Serai Beschiktasch, in Geoßherrn erlauchter Gegenwart, acht Efendi's (deren Na— n und Geburtsorte mit aufgefuͤhrt werden) der Reihe nach getische Vortrage, und die mit ihnen zugleich anwesenden Muͤ⸗ isse (professoren7 Disputationen voll dialektischer Kunst ge— lten. Nach dem Schlußgebete wurden saͤmmtliche gelehrte rren mit Geschenken und anderen Beweisen des Großherrlichen ohlwollens erfreut.“

„In einem der fruͤheren Blaͤtter unserer Zeitung meldeten , daß Namik Pascha, erster Mirlewa (Brigade⸗-General) Großherrlichen Garden, zur Befestigung der zwischen bei— Höfen bestehenden Freundschaft, wiederum als außerordent⸗ ser Gesandter der Hohen Pforte, nach London befehligt und zesendet worden sey. An den Ort seiner Bestimmung gelangt,

derselbe seinen Pflichten als Gesandter Genuͤge geleistet. Da kigens Namik Pascha General bei der Garde ist, und

militairische Amt, welches er hier in Konstantinopel eidet, seine Anwesenheit erheischt, so hat der Groß— nachdem er besagtem Wuͤrdentraͤger die Erlaubniß Rückkehr ertheilt, an seiner Stelle dem bisherigen lllktschi ) des Diwans, Nuri Efendi, die Wuͤrde eines Ge— idten am Britischen Hofe Allergnaͤdigst zu verleihen geruht. ner der Chodscha's und Geheim“ Secretaire des Diwans, Ta— . Efendi, begleitet ihn als erster, und ein anderer Geheim detetair, Teffik Efendi, als zweiter Secretair. Das Amt ei— Dellmetschers bei der Gesandtschaft wird Janko, der altere thn Stefanakü's, des Beb's von Samos, versehen. Nachdem b Hoheit das ganze Personal zur Audienz gelassen, und Ta— sendi nebst Janko mit E renzeichen geschmuͤckt, ist die ssandtschaft am 28. Schaban von Konstantinopel aufgebrochen. it dem erledigten Amte des Beiliktschi hat Se. Hoheit einen 4. des Diwans, Namens Sarim Efendi, zu investiren

„Die Staats-Einkuͤnfte aus denjenigen Ejalet's und Sand⸗

s, welche unter der Gerichtsbarkeit des Paschas von Aegyp— n stehen, sind schon seit mehreren Jahren rückstandig geblie— ne (llin. nun Mehmed Ali zu endlicher Bezahlung dieser ge⸗ 9 Ruͤckstinde zu bewegen, hat der Großherr vor einiger ien Agenten an der Pforte, Nesif Efendi, nach Aegypten didert. Der Pascha, weicher sich außer Stande sieht, dem ehr des Sultans zu genügen, hat in Folge dessen um Er—

ng seiner rückstzndigen Schulb gefleht Und zugleich gelobt,

welle hinfuͤhro sämmtliche Staats, Einkuanste aus' den erwähn— rhlers und Sandschak's vom Anfang des laufenden öhsten Jahres an gerechnet gewissenhaft abtragen. Dieser 44 und diesem Versprechen zufolge, hat der Sultan dem . den er noch nie seines gnädigsten Beistandes unwerth . die oberwähnten Ruͤckstande zu erlaffen und ein da— mndes Großherrliches Schreiben an denselben abzusenden a Es ist ein alter Brauch, daß befreundete Hofe, zum Zel= ö kes fertdauernden gegenseitigen Wohlwollens, einander h Zeit zu Zeit Geschenke uͤbermachen. So hat neulich Se. hiestät der Kaiser von Rußland Sr. Hohest dem Sultan durch

dung einer Auswahl besonders schoͤner und kunstreicher

aus den Petersburger Fabriken seine ausgezeichnete hschätzung beurkundet. Die erwaͤhnten Geschenke rag ge.

Der Beillttschi ervedirt Befeble an die Statthalter der Pro—

en und

ng schriftüiche Berbandlungen mit den Gesändien ausüär=

namentlich mit dem Vorschlage,

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in das Serai Istawros gebracht, wohin Se. Hohe = bald sich verfuͤgten, um dieselben in 1 , 9 i. men. Saͤmmtliche Artikel waren geschmackvoll aufgestellt, und Se. Hoheit betrachtete sie mit Freude und Wohlgefallen. Tages darauf ertheilte der Sultan den hohen Beamien der Pforte durch einen Ferman die Erlaubniß, auch von ihrer Seite das genannte Serai zu besuchen und alle diese Seltenheiten zu bewundern. Mit ihnen fand sich auch Se. Exellenz der Kaiserl. , ein. Man ergoß sich in das Lob abrikate und ruͤhmte die freundschaftlich r es en,, ; h f schaftlich' Gesinnung des „Se. Hoheit der Sultan hat den Griechischen, den Arme nischen und den katholischen ) Patriarchen, e., von die⸗ sen Dreien in seinem Berufe die Wohlfahrt und rechte Leitung seiner respektiven Glaubensgenossen sich eifrig angelegen seyn läßt, und das Großherrliche Wohlgefallen emsig erstrebt, am Abend des 2ten Ramasan gemeinschaftlich zur Audienz gezogen, und Jedem von ihnen ein Ehrenzeichen aus Brillanten 6 „Die unlaͤngst wegen eines Vergehens auf Großherrlichen Befehl nach Warna exilirten Banquiers“) hat der Sultan, in Erwaͤgung der sehr traurigen Lage, welche ihr Alter und ihre Gebrechlichkeit ihnen dort bereiteten, seines Erbarmens wuͤrdig erachtet und demzufolge begnadigt.“

Belgrad, 26. Jan. (Schles. Ztg.) Das Fuͤrstenthum Serbien befindet sich gegenwärtig in einer . if, die fuͤr die zukuͤnftige Stellung und die Rechte des Volkes, so wie des Regenten, entscheidend enden muß. Man weiß, daß sich laͤngst schon ein Theil der Primaten dieses Landes gegen die bisher bestandene Willkuͤr⸗Regierung und Gesetzlosigkeit, so wie gegen den Mangel aller Kontrolle in den Finanzen ausge— sprochen hat, und eben so bekannt ist es, daß Fuͤrst Milosch, um diesem Uebelstande zu begegnen, schon seit mehreren Jahren an einem Gesetzbuche fuͤr Serbien arbeiten laͤßt, und überhaupt immer ernstlich darauf bedacht ist, allen Maͤngeln und Ge— brechen, so weit sie das Wohl des Serbischen Volkes be— eintraͤchtigen, abzuhelfen. So standen die Sachen schon seit einigen Jahren einerseits guter Wille und redli— ches Streben, den Zustand Serbiens zu verbessern, den Volks— unterricht, Handel und Gewerbe zu heben, und die Rechte jedes Einzelnen, so wie die der Regierung und des Volkes uͤber—⸗ haupt durch Gesetze festzustellen, durch den Kampf gegen Vor— urtheile und die Nothwendigkeit genauer Erwaͤgung und gewis⸗— senhafter Pruͤfung gehemmt: andererseits rastloses Drängen nach Verwirklichung gesetzlicher und constitutionneller Institutio— nen, durch das Geschrei einzelner Demagogen nach Franzoͤ—⸗ sischer Constitution angefacht, als Fuͤrst Milosch vor einigen

Wochen den Befehl ertheilte, die Deputirten Serbiens zu einer Ver⸗

sammlung in Kragujewatz einzuberufen, um denselben einige, mit den Interessen des Volkes eng verbundene neue Gesetzvorschlaͤge zur Be⸗ rathung vorzulegen. In Folge der deshalb ausgesandten Schrei— ben der Regierung, hatten sich schon um die Mitte Januars (nach der neueren Zeitrechnung) mehrere Primaten in Kraguje— watz eingefunden, allein ihre Aeußerungen zeigten eine so feind— selige Stimmung gegen die Regierung, daß der Fuͤrst leicht auf den Gedanken gerathen mochte, die von der Regierung vorbe— reiteten und zu proponirenden Vorschlaͤge duͤrften wenig befriedigen, und da die weiteren den fruͤheren Versprechungen des Fuͤrsten entsprechenden wichtigeren Gesetz-Entwuͤrse noch nicht so weit gediehen waren, um den- Deputirten vorgelegt werden zu können, so sah sich der Fuͤrst veranlaßt, zu befehlen: „daß der eben einberufene Landtag nicht statifinden solle, daß sich die Deputirten, die sich bereits in Kragujewatz einge⸗ funden haͤtten, wieder nach Hause begeben, die Uebrigen aber von dieser Gegen-Ordre sogleich unterrichtet werden sollten.“ Dieser Wille des Fuͤrsten stimmte mit dem stoͤrrischen Sinne der bereits versammelten Primaten schlecht zusammen; es ward da— durch nur Oel ins Feuer gegossen. Weit entsernt, dem Befehle des Fuͤrsten Folge zu leisten, beschlossen sie vielmehr, jetzt oder nie die Befriedigung ihrer Forderungen durchzusetzen, und wenn sich Fuͤrst Milosch unbeweglich zeigen sollte, denselben des Thrones verlustig zu erklaren, und den Erb⸗Prinzen Milan auf den Thron zu heben. In Folge dieses Beschlusses wurde eine Deputation an den Fuͤrsten nach Poscharewatz gesandt, der unterdessen an seinen Bruder Iwan den Befehl entsandt hatte, mit der zur Sicherung der unruhigen Bosnischen Graͤnze, unter sei— nem Befehle stehenden Bewaffneten, sogleich nach Kra— gujewatz zu marschiren. Allein die Primaten ließen sich hier— durch nicht schrecken, sondern sandten auch diesem eine Deputa— tion entgegen, welche erklaren mußte, daß sie nicht willens seyen, Krieg gegen ihre Bruͤder zu fuͤhren, daß sie nichts wollten als die Erfuͤllung der gerechten und billigen Wuͤnsche des Vol— kes und der Zusagen des Fuͤrsten selbst, und daß sie dies auf

friedlichem Wege gewiß durchsetzen wurden ꝛc. wodurch sie

den Bruder des Fuͤrsten bestimmt zu haben scheinen, seinen Marsch nach Kragujewatz einzustellen. Man unterhandelt nun eifrig zwischen der Primaten Versammlung in Kragujewatz und dem Fuͤrsten in Poscharewatz, und es scheint dadurch wirklich zu einer vorlaͤufigen Verständigung gekommen zu seyn. Wie weit die Forderung einer und die Nachgiebigkeit andererseits gediehen ist, kann aber noch nicht genau angegeben wer— den. Nur soviel wird versichert, daß Fuͤrst Milosch zu bedeu— tenden Concessionen sich herbeilassen wird, und daß er am Alsten Januar Poscharewatz verlassen und am 26sten in Kragujewatz

einen feierlichen Einzug gehalten hat, um daselbst die Versamm⸗

lung der Abgeordneten dennoch abzuhalten. Auf dem ganzen Wege von Poscharewatz bis Kragusewatz bildete das Volk links und rechts vom Fuͤrsten, gleichsam als wollte es fuͤr seines Va— ters, wie er uͤberall genannt wird, Sicherheit wachen, Spalier. Ueberhaupt ist das Volk dem ganzen Unternehmen fremd, es kennt die wohlthaͤtigen Absichten des Fuͤrsten, und weiß, daß sein guter Wille, besonders fuͤr das aͤrmere Volk, schon oͤfters an dem ei— gennuͤtzigen Widerstande der Primaten gescheitert ist, wie dies eine verhältnißmäßigere und billigere Abgaben⸗Vertheilung betreffend, der Fall war. Heute, am Feiertage des Landes, Patrons Serbiens, wurden die Ein— wohner Belgrads in der Kirche von der Kanzel herab aufgefor— dert, sich ruhig zu verhalten, und sich keinen Illusionen hinzu— geben, sondern der Ueberzeugung zu leben, daß der väterlich ge⸗ sinnte Fuͤrst das Wohl seiner Kinder nie außer Acht lassen werde. Zugleich aber ist von Seiten der Polizei in allen Haͤusern angezeigt worden, daß es nicht erlaubt sey, uͤber die eben obschwebenden Verhaͤltnisse oͤffentlich zu sprechen, und sich in großeren Gruppen als hoͤchstens von 3 Personen an oͤffentlichen Orten zu versammeln. Aus Kon—

) d. h. den Patriarchen der katholischen Armenier. Es wurde dies ubrigens auch bereits von Englischen Blattern ge⸗ meldet. (Vgl. das vorgestrige Blatt der St. Ztg. Art. London.)

) S. Nr. 18 der Staats⸗Zeitung.

stant in ope! schreibe man vom 13ten d., daß der Kiaja- Bay Mehmed Alis, der mit einem Thel des Tributs, nach einigen mit 21, nach anderen mit 12 Millionen Piastern, bereits unterweges seyn solle, mit größ— ter Ungeduld taglich erwartet werde. Die Botschafter Eng— lands und Frankreichs scheinen neuerdings mit den wichtigsten Unterhandlungen beschäftigt zu seyn, es heißt, daß der letzte Russisch⸗Tuͤrkische Traktat, nach dem die Krisis zwischen der Pforte und ihrem Aegyptischen Vasallen wieder so' weit beschwichtigt ist, aufs neue angefochten worden, und daß dies der Grund dse— ses hitzigen diplomatischen Notenwechsels sey.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Washington, 16. Jan. In der Sitzung des Re— präsent an ten⸗Hauses vom 30. Dezember trug Herr Sevier darauf an, den Praͤsidenten aufzufordern (wenn er es mit dem offentlichen Interesse vereinbar glaube), mit Spanten wegen der Anspruͤche desselben auf den Landstrich zwischen dem Sabine und dem Rothen Flusse zu unterhandeln. Mexiko, bemerkte er, habe kein groͤßeres Recht auf den genannten Landstrich, als auf Cuba, und habe sich desselben nur durch Usurpation bemaͤchtigt. „Mexiko“, fuhr er fort, „bietet dieses Land denjenigen Buͤrgern der Vereinigten Staaten an, die ihr Vaterland verlassen, der Mex. kanischen Regierung Abgaben zahlen, ihr Treue schwoͤren und die katholische Religion annehmen wollen. Dies erinnert mich an das Anerbieten des Teufels, dem Exrloͤser alle Reiche der Erde zu uͤbergeben, wenn er niederfalle und ihn anbete; denn Mexiko hat eben so wenig ein Recht auf das genannte Land, wie der Teufel auf die Reiche der Erde. Diese Angele⸗ genheit darf, meiner Ueberzeugung nach, nicht langer ein Ge— genstand der Unterhandlung seyn, da die Anspruͤche Mexiko's unbegruͤndet und zugleich ünseren Interessen hoͤchst nachtheilig sind. Man wird sich erinnern, daß vor einiger Zeit ein ausge— zeichneter Mann aus Mexiko in dem genannten Gebiete An weisungen auf Land austheilte und die Empfaͤnger derselben als Mexikanische Unterthanen vereidete. Da sie sich dem Sheriff, welcher von Seiten der Vereinigten Staaten die Abgaben erhe⸗ ben sollte, widersetzten, so sah sich der Gouverneur genoͤthigt, zu erklaͤren, daß man den Gesetzen durch eine bewaffnete Macht Achtung verschaffen und alle diejenigen, welche verhaftet wuͤrden, als Verraͤther behandeln werde. Diese Drohung hatte den gewuͤnschten Erfolgs. Ich ersuche daher die Regierung, alle Unterhandlungen mit Mexiko uͤber diesen Ge— genstand abzubrechen und die Angelegenheit mit Spanien, dem das Gebiet gehoͤrt, zu erledigen.“ Herr Adams bemerkte hier— auf, das Haus moͤge den Antrag erst in reifliche Ueberlegung ziehen, ehe es denselben annehme. Der Antrag verlange, daß der Präsident der Vereinigten Staaten mit Spanien wegen ei— nes Theils dieses Kontinents unterhandle, wo dessen Anspruͤche, wie Jedermann wisse, schon laͤngst aufgehört hatten. Dies wuͤrde den Präsidenten noͤthigen, die Mexikanische Regierung nicht anzuerkennen, dagegen den Spaniern Anspruͤche auf einen Theil des Mexikanischen Gebietes zuzugestehen; dann stehe aber auch der Anerkennung der Anspruͤche auf das ganze Land nichts mehr im Wege. Er hoffe der Antragsteller werde sich deutlicher erklaͤ⸗ ren. Hierauf erwiederte Hr. Sevier: „Durch den Vertrag vom J. 1819, wegen der Abtretung Florida's, traten wir unsere Anspruͤche auf das Gebiet bis zum Sabine-Fluße an Spanien ab, und nicht an Mexiko. Spanien hat aber seine Anspruͤche keinesweges an Mexiko verkauft, daher ist Spanien und nicht Mexiko Besitzer dieses Landes. Letzteres hat es weder durch Kauf noch durch Eroberung erworben, sondern sich desselben nur durch Usurpation bemaͤchtigt. Wir gaben das Land an Spanien; es nahm es nicht in Besitz, aber es hat ein Recht, dies zu thun, wenn es will.“ Der Redner deutete dann noch auf die Wichtigkeit die⸗ ses Landstrichs fuͤr die Schifffahrt der Vereinigten Staaten hin, und daß es, sobald es unter fremde Herrschaft käme, allen entlaufenen Negern, betruͤgerischen Schuldnern, uͤberhaupt Allen, die sich dem Arm der Gerechtigkeit entziehen wollten, als Zufluchtsort dienen wuͤrde. Herr Archer bemerkte, daß der Vorschlag gerade das Gegentheil von dem bewirken werde, was der Antragsteller damit bezwecken wolle. Den An⸗ trag annehmen, hieße die Unabhaͤngigkeit Mexiko's, die doch von den Vereinigten Staaten anerkannt sey, in Zweifel ziehen. Eine solche Beleidigung der Mexikanischen Regierung werde na— tuͤrlich den Unterhandlungen, aber zugleich auch allen Heoffnun— gen auf die Erwerbung des genannten Gebiets, ein Ende ma— chen. Nach dem Antrage des Herrn Mercer, zur Abstimmung uͤber den Vorschlag zu schreiten, nahm Herr Sevier denselben zuruͤck, weil, wie er sagte, von allen Seiten des Hauses Ein— wuͤrfe dagegen erhoben worden waren, doch protestire er gegen die Anspruͤche Mexiko's auf das in Rede stehende Gebiet, da es das Eigenthum Spaniens sey.

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Berlin, 12. Febr. Das heute ausgegebene zweite Stuck der Gesetz-Sammlung enthalt folgende Bekanntmachung:

Seine Koͤnigliche Majestät haben nach dem Ableben des Staats- und Finanz-Ministers Maassen uͤber die erledigte Ver— waltung des Finanz-Ministeriums nachstehende Bestimmungen Allerhoͤchst zu treffen geruht: ö

1) Die Verwaltung der Domainen und Forsten wird von dem Geschaͤftskreise des Finanz-Ministertums abgesondert und dem Ministerium des Koͤnigl. Hauses uͤberwiesen, bei welchem sie eine besondere Abtheilung bildet, die mit allen Rechten, Be— fugnissen und Pflichten des Finanz-Ministeriums in Bezug auf die vorschriftsmäͤßige Verwaltung der Domainen und Forsten, namentlich bei deren Veraͤußerung, bei den Abloͤsungen und bei der Verwendung der Ertraͤge, versehen ist. In dem Organis— mus der Verwaltung und im Kassenwesen wird nichts verändert. Die Provinzial⸗-Verwaltungs-Behoͤrden treten zu der General— Verwaltung der Domainen und Forsten bei dem Ministerium des Koͤnigl. Hauses in dasselbe Verhaͤltniß, in welchem sie zu dem Finanz Minister bisher gestanden haben. Die Ueberschuͤsse der Elementar-Kassen nebst den Betragen aus den Veraͤußerun— gen und Abloͤsungen werden nach wie vor zu den Regierungs— Haupt⸗Kassen, so wie von diesen zur General⸗Staats Kaͤsse abgelie⸗ fert und der General⸗Verwaltung bei dem Ministertum des Koͤnigl. Hauses berechnet. Die fuͤr die Korn-Fideikommiß⸗Kasse bestimmte Summe wird aus der General⸗Staats⸗Kasse abgeführt, und dem Fi⸗ nanz ·Ministerium verbleibt zurBestreitung der anderweitigen Staats, Beduͤrfnisse die freie Verfugung uͤber die bei den Regierungs— Hauptkassen sich bildenden Ueberschuͤsse. Auch in den Bestim— mungen wird nichts verändert, durch welche das Verhältniß zwischen dem Finanz-Ministerium und der Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden ruͤcksichtlich des aus den Veraͤußerungen und Abloöͤsungen und aus der Domainen- und Forst Verwaltung eingehenden Geld- Betrages festgestellt ist. Wie in Betreff des Ouittungs⸗Wechsels und der Verrechnung sowohl der aus den