1835 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sten und zugleich besonn ensten Staatsmannern un serer Zelt gehört. Die Versuche, welche man gemacht hat, um Herrn Abercromby da—⸗ burch zu schaden, daß man ihn als von O Connell vergeschlagen bezeichnete, werden seine Stellung nicht beeinträchtigen; denn Niemand wird glauben koͤnnen, daß ein fester, weiser und be⸗ sonnener Mann sich jemals zur Ausfuhrung der Projekte O Con⸗ neu's, welche auf eine Zergliederung des Reiches gehen, her ge⸗ ben wird. Wenn die Union zwischen Großbritanien und Irland erhalten werden kann, so ist es nur durch die milde und ver— sohnliche Politik moglich, deren Fuͤrsprecher Herr Abercromby ist, nicht aber durch jene aufreizende und gewaltsame Politik, die wahre Quelle aller Macht des Herrn O Lonnell, welche Sir Ch. Sutton repraͤsentirt.“ Dasselbe Blatt, so wie überhaupt alle Bla, ter der liberalen Partei, sprechen sich mit vieler Zuversicht uͤber die Wahl ihres Kandidaten aus, und theilen Briese der bedeutendsten Refsornler mit, wie des Sir Samuel Whalley, Oberst Evans, Sir John Campbell und Anderer, in denen die selben sich ver⸗ pflichlen, den an sie ergangenen Rufforderungen ihrer Konsti⸗ teenten in Beziehung auf diese Wahl zu entsprechen. Zwar giert der Courier zu, daß sich jetzt auch die Tories, namentlich e Mitglieder des Carlton-Kilubs, auf Wetten zu Gunsten ih⸗ reg Kandidaten einließen, doch meint er, dies sey noch gar kein Beweis dafür, daß sie von der Wahl des Sir E. M. Sutton übern ugt wären, sondern, da es diesen reichen Leuten nicht dar— auf inkomme, einige Hundert Pfund zu verlieren, so wollten sie wenlgstens durch ihr Wetten das Publikum irre machen, ihrer Parte Muth einfioßen und vielleicht ein paar Stimmen mehr gewinnen. „Es giebt noch andere Lockpögel“, fuͤgt dieses Vt Einzu, „vor denen die in London angelangten Parlamenis⸗ * dit⸗ gücer 'sich hüten muͤssen. Sir Charles Sutton hat allerlei naissart, die es an listigen Versuchungen nicht sehlen lassen, Und ein Reprasentant, der seine Stimme, die er nur nach Pflicht—⸗ gefühl abgeben muß, fuͤr Schmeicheleien zu verkaufen sich bewe— gen ließe, wurde seinen Konstituenten nicht Rede und Antwort stehen koͤnnen.“ .

Es ist ein lithographirtes Cirkular im Umlauf, welches, wie behauptet wird, die Freunde des Sir Charles Sutton unter die Mirglieder des Unterhauses vertheilt haben, und in welchem Eiese aufgefordert werden, keine Verpflichtung, weder fuͤr Sir C. Sutton, noch fuͤr Herrn Abercromby, zu ubernehmen, bevor uicht die gegen den Ersteren erhobenen Beschuleigungen der Parteilichkeit und ungeeigneten Ein mischung in politische Ange⸗ legenheiten offen vorgebracht seyen, und derselbe dadurch die Ge⸗ l'genheet erhalten hätte, sie eben so offen zu widerlegen. eit Donnerstag werden unter den Wäglern 7 minster Unterschriften zu einem Schreiben an Sir Francis Bur⸗ eit gesammelt, worin derselbe aufgefordert werden soll, entwe— der für Sir Eharles Sutton zu stimmen oder seinen Parla— mentt⸗-Sitz für Westminster aufzugeben. Am Sonnabend hat— ten jedoch erst 290 Wähler unterzeichnet. -

Dem Vernehmen nach, wird Lord Francis Egerton den An⸗ rag auf die Wiedererwaͤhlung bes Sir Charles Sutton zum Sprecher stellen und Herr Bramston ihn unterstuͤtzen. Herr Abercremby dagegen wird, wie es heißt, von Herrn Denison zum Sprecher voͤrgeschlagen, und von Herrn Ord unterstuͤtzt werden. 6

Ein Korrespondent des Morning Herald wirft die Frage auf, wer den Ausschlag geben solle, wenn sich Stimmengleich⸗ heil far die beiden Kandidaten des Sprecher-Amts ergaͤbe, da doch Herr Ley, der erste Secretair des Unterhauses, dies nicht thun üoͤnne, weil er nicht zum Parlamentsmitgliede gewaͤhlt sey und also auch keine Stimme habe. Diese Frage ist bis jetzt

nech unbeantwortet geblieben. .

. Im Boörsen-Bericht der heutigen Times heißt es, man habe gestern bei Lloyds ungeheure Summen zu. Gunsten des Sir Eh. M. Sutton gewettet, und in einigen Faͤllen seyen 3 gegen Jeingesetzt worden, daß derselbe zum Sprecher gewaͤhlt werden wurde.

Lord Sandon soll von den Ministern dazu ausersehen seyn, im Unterhause die Antworts-Adresse auf die Thron, Rede in Antrag zu bringen. ; .

2 . fuͤhrt seine Ansichten von der auswaͤrti⸗

gen Politik des jetzigen Kabinets, in Erwiederung auf einen Itrrikel der Times (s. den Artikel London in Nummer 52 der Stagrs- Ztg.), noch weiter aus und sagt unter Anderem: „Wir gehörten zu den ersten, welche die Revolution im Juli 1830 bil⸗ ligten, und wenn auch der Eifolg unsere Erwartung getaͤuscht hat, so sind wir doch nicht geneigt, jetzt die Billigung zuruͤckzu⸗ nehmen, die wir dem Franzoͤsischen Volk bei dieser Gelegenheit zu erkennen gegeben haben. Sei dem Streite zwischen Dom Pebro und Dom Migutl hatten wir kein Motiv zu einer poli⸗ fsschen Bevorzugung und leider noch weniger zu einer morali⸗ scheg.“ Deshalb aber, meint das genannte Blatt, habe ihm eben der geheime Krieg, welchen die Whigs zu Gunsten des Erste⸗ ren gegen den Letzteren gefuͤhrt haͤtten, des Englischen National⸗ Chakakters wenig wärdig geschienen, und diese Prlitik habe es, ohne sonstige Ruͤckzedanken, bekämpft, weil es den Grundsatz der Nicht-Intervention fuͤr den allein angemessenen gehalten. Was die Angelegenheiten der Halbinsel anbetrifft“, fährt der Stan⸗ dard fort, „so waren unsere Wuͤnsche vom ersten Tage an fuͤr die Königin. Es waren uns aber in dieser Hinsicht nur Wuͤnsche erlutbt, Die Roihwendigkeit, treulose Luͤgen ans Tageslicht zu zu hen, hat uns zuweilen den Schein feinzseliget Sesinnungzn „egen die Partei der Koͤnigin gegeben, welche Partei mit eben so wenig Weisheit als Ehre durch unwuͤrdige Handlungen dle Sage kompromittirte, der sie zu dienen vorgab, Und doch ist üunsere Aasicht auch hier stets die gewesen, es sey dies eine der Angelegenheiten, mit denen sich England nur in dem Falle einer Jatervention von Seiten einer anderen Macht speziell zu be⸗ schäft gen hätte.“ Weiterhin behauptet der Standard, gera⸗ he zu versichern zu können, daß die Politik Sir Nobert Liens eben so weit von dem System der heiligen Al⸗ lan; als von dem der Jakobinischen Propaganda entfernt sey, und“ daß derselbe eine unbedingte Unabhängigkeit und eine voll⸗ standige Neutralität, den Interessen unabhaͤngiger Staaten ge⸗ genüber, zu feinem Prinzip gemacht habe; mit einm Worte, kaß sein System jene so zu sagen insularische Polttik sey, welche Englan vs Größe geschaffen habe. „Der kurzlich dem Herzog von Luc tenber zu Theil gewordene Empfang“, so ließt, der Stan⸗ b ard seinen Ari „beweist, daß dies das politische System der gegenwärtigen Regierung ist, und daß es nicht bloß dem Buch⸗ staben, sondern auch dom Geiste nach besteht. Zwar war die Gaegenhelt von geringer Wichtigkein; doch es ist die einzige, die sich dein Sir Robert Peel seit seinem Eintritte in das Kabinet geboten hat.!!! 3 . har, 6 Paul Lieven bleibt unter dem Grafen Pozzo di Borgo als erster Russischer Gesandtschafts Seeretair in London.

Die Kirchen⸗Kommission hält jetzt fast täglich Sitzungen. Gestern war sie in der Handels, Kammer versammelt, und man emierkte unter den Personen, welche dieser Sitzung beiwohnten,

von West⸗

220 Auch Herrn Jelf, den Erzieher des Prinzen Georg von Cum berland, so wie die Lords Roßlyn, Ellenborcugh und Wharncliffe.

Sir Robert Peel hat auf ein Ansuchen von Seiten mehre— rer Kaufleute und Rheder in Hull um Herabsetzung der Zöoͤlle auf Bauholz geantwortet, daß er den Gegenstand in Erwaͤgung ziehen wolle und bereit sey, jede fernere Mittheilung entgegen zu nehmen.

Lord Heytesbury, der neue General-Statthalter von Ostin— dien, wird in den naͤchsten Tagen auf dem „Jupiter“ von 50 Kanonen, der so eben in der Ausruͤstung begriffen ist, und den sein Bruder, der Capltain F'Court, befehligen wird, nach dem Ort seiner Bestimmung abgehen.

Der Vice-Admiral Sir George Cockburn, der bisher das Englische Geschwader in Westindien befehligte und jetzt zu einem der Lords der Admiralitaͤt ernannt ist, wird binnen 14 Tagen hier erwartet. Sein Nachfolger auf der Westindischen Station ist der Vice⸗Admiral Sir Robert Otway.

An die Stelle des verstorbenen Malthus ist der Professor der Staatswirthschaft am hiesigen Kings-College, Herr Richard Jones, zum Professor der Staatswirthschaft und Geschichte am Kolleglum der Ostindischen Compagnie zu Haileybury ernannt worden.

Donna Maria hat dem Hoepital fuͤr Seeleute, welches sich auf dem Schiffe „Dreadnought“ zu Portsmouth befindet, und in dem in neuerer Zeit neben Mattosen aller Nationen besonders auch viele Portugiesen verpflegt wurden, durch Herrn Sarmento, den Portugiesischen Gesandten in London, ein Geschenk von 100 Pfund zukommen lassen.

Die Spanische Regierung hat, hiesigen Blättern zu— folge, den Baron Karl Rothschild in Paris zum Honeraär-In— tendanten der Marine ernannt, eine Auszeichnung, welche auch dem Herrn Aguado unter der Reglerung Firdinand's VII. zu Theil ward; auch soll der Sohn des Herrn von Rothschild un— ter die Leibgarde aufzenommen werden. Uebrigens heitzt es, Toreno habe Herrn von Rothschild den Orden des goldenen Vließes angeboten, wenn er im naͤchsten Jahre eine neue proc. Anleihe zu 83 ubernehmen wolle.

Nach Berichten aus Quebek vom 15ten v. M. war die legislative Versammlung von Unter-Kanada wieder vom 17. Januar bis zum 21. Februar prerogirt worden, was bedeutende Aufregung in der Provinz verursacht hatte.

Briefe aus Hobart Town vom 29. Sept. enthalten die Nachricht von der Ermerdung des Dr. Wardell, eines ausgezeich— neten Advokaten aus Sydney. Er hatte am 7. Sept. einen Freund eingeladen, ihn auf seiner Villa, acht Englische Meilen von Sydney, zu besuchen, und war vorher noch ausgeritten. Als er zur bestimmten Stunde nicht zuruͤckkehrte, suchte man ihn und fand seinen Leichnam, etwa ! Meilen von seiner Wohnung, in einem dichten Gebuͤsch von zwei Kugeln durchbohrt. Dieser Vorfall hat großes Aufsehen zu Sydney gemacht. Die Busch— klepper haben sich in dieser Kalonie so vermehrt, daß die gesetz— gebende Versammlung ein Gesetz zu ihrer Unterdruͤckung erlas—

en mußte.

6. hiesigen Zeitungen enthalten Nachrichten aus Teheran von 22. Dezember, denen zufolge ein Englaͤnder, Sir Henry Bethune, die Avant-Garde der Armee des Sohnes Abbas Mirza's befehliat und den Gegnern dieses Fuͤrsten einen solchen Schrecken eingefloͤßt haben soll, daß der bedeutendste un⸗ ter ihnen, Zillt Sultan, einen Preis von 4000 Tomauns auf seinen Kopf setzte. Zilli Sultan soll von dem Sieger nach Choi ins Exil geschickt worden seyn.

Nieder lan d—e.

Aus dem Haag, 18. Febr. Im Palals Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Friedrich wird heute ein großes Ballfest statifinden.

Holläͤndische Blätter meinen, daß, obwohl jetzt alle Gesandten der großen Maͤchte wieder in London versammelt seyen, doch vorerst die Konferenzen in Bezug auf die Belgischen Angelegenheiten nicht wieder aufgenommen werden durften.

Selgien.

Bruͤssel, 17. Febr. Die neue Belgische Bank, deren Ein— richtung karzlich angeordnet worden, findet sehr viele Thellnahme, und sowohl aus der Hauptstadt als aus der Provinz gehen zahl— reiche Anmeldungen ein. Dem Vernehmen nach, ist der Vi— comte Vilain XliIl. der Aeltere zum Direktor der Bank bestimmt.

Gestern ist Herr James von Rothschild aus Paris hier eingetroffen und hat sogleich eine Unterredung mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn von Meulenaere, ge— habt. Seine Reise soll lediglich mit der Einrichtung der neuen Belgischen Bank in Verbindung stehen.

Es erregt hier großes Mißfallen, daß der Senat die von der Repraͤsentanten-Kammer fuͤr Bestreitung des Anglikanischen Kultus ausgesetzten 10,000 Fr. nicht genehmigt hat.

Der Cassations-Hof hat beschlossen, daß der Zweikampf in der Folge nach dem Kriminal Gesetz von 1819 angesehen und bestraft, mithin wie jeder andere Mord gesetzlich verfolgt wer: den soll.

Der bereits fruher erwaͤhnte Quacksalber Lubin hat hier noch immer so viele Anhaͤnger, daß sich gestern uͤber 209 Leute Maͤnner sowohl als Frauen und Kinder zu dem Minister des Innern begeben haben, um demselben eine Bittschrift zu uͤberreichen, wöͤnach jenem Mann die freie aͤrztliche Praxis ge⸗ stattet werden soll.

Nach den Beobachtungen des bekannten hiesigen Gelehrten, Herrn Quetelet, ist im vorigen Jahre hier nur etwa zwei Drit— tel von der Quantitäaͤt des Regens eines jeden andern gewoͤhnli— chen Jahres gefallen.

Dent schland.

Braunschweig, 17. Febr. Noch sind nicht zwei Jahre verflossen, als wir Se. Durchlaucht den Herzog persoͤnlich den Grundstein zu dem neuerbauten Herzogl. Nesidenzschlosse legen sahen. Wer damals zugegen war, betrachtete mit Erstaunen die kolossale Anlage des Baues. Keiner der Anwesenden, dem der Architekt der Baurath Ottmer bekannt war, zweifelte an einer gluͤcklichen Vollendung des großartigen Werkes; aber wohl Niemand hielt es fuͤr moglich, daß an dem heutigen Tage das Ganze schon soweit wuͤrde vorgeschritten seyn, um, im Rohbau vollendet, von Sr. Herzogl. Durchlaucht den letzten Schlag der Weihe zu erwarten. chon früh an Morgen war die Stadt in lebhafter Bewegung. Die saͤmmtlichen Gewerke, Maurer, Zimmerleute und Dachdecker, kamen in feierlichem Aufzuge mit Musik von ihren Herbergen und ordneten sich auf dem Schloß— platze in Spaliere, um die hohen Herrschaften zu empfangen. Die saͤmmilichen Geruͤste bes Schlosses waren auf das sinnreichste mit Baͤndern und Blumen geschmuͤckt, dem mittleren Por— tale gegenuber erhob sich eine Tribune, wo die Geheimen Naͤthe,

der Ober, Hofmarschall, der Stadt Direktor und die Bau⸗Raͤthe

auf dem indirekten Wege reiche Fruͤchte tragen, und zwar un

Ottmer, Liebau und der Landesbau-Inspektor Roͤbber sich Empfange Sr. Durchlaucht versammelt hatten. Die Plein des Schlosses, mehr als 120 Fuß uͤber der Erde, war a, erst mit der Quadriga des Helios gekroͤnt, wodurch alle Anivese h auf die imposanteste Weise uͤberrascht wurden. Die Zahl 9 Zuschauer war kaum zu übersehen. Um 11 Uhr verkuͤndete fen liche Musik die Ankunft Sr. Herzoagl. Durchlaucht. tn che auf der Tribune versammelte Herren gingen dem Hera zum Empfange entgegen, und Se. Durchlaucht wurden lea unter dem freudigen Zurufe des Publikums von den Arch iuan durch das mittlere Portal, zwischen den in Spalieren aufgeh ten Arbeitsleuten hindurch auf die Geruͤste und bis unter . Quadriga gefuͤhrt. Hier uͤberreichte der Zimmermeister h derlich auf rothseidenem Kissen Sr. Durchlaucht das Well n und den vergoldeten Nagel, welchen Hoͤchstderselbe unte n huldreichsten Aeußerungen gegen den Architekten in die Ou ren der Kuppel einschlug. Se. Durchlaucht uͤberreichte die s.

mer-Axt zunächst dem Grafen von Veltheim, worauf die in

gen Mitglieder des Staats-Ministeriums, die Geheimen Rir von Schleinitz und Schulz und der Hofrath Koch, der 6h Hofmarschall von Mahrenholz, der Stadt-Direktor Bode . zuletzt der Bamath Otimer folgten. Hierauf erstieg der ö mermeister Wunderlich den ersten Absatz der Psateform und hig mit lauter Stimme eine Rede in Versen, wonach dag sn Schloß den Namen „Wilhelmsburg“ erhalten duͤrfte. München, 16. Febr. nigen Tagen ein sehr reges Leben, und vorzuͤglich ist dort tl Nachfrage in Betreff der Kapitalien, die zur Hypothek, len Wechsel-Bank bereits submittirt sind den Alctionain pe mehrseitig schon 4 pCt. Agio angeboten. Heute wurde der Ausschuß der Banquiers fuͤr den Enn der Statuten uͤber die neu zu errichtende Bayxrrische Hypolhlln und Wechsel Bank gewaͤhlt. Nachstehendes ist das Refultzr n Wahl von 63 Stimmenden. Aus schuß: C. A. Erich (Nin chen); Baron Sim. v. Eichthal (Munchen); Baron v. dahht (Munchen); v. Maffei (Muͤnchen); Baron v. Rothschild 6 pel); Negriolt (Muͤnchen); Baron Arnold v. Eichthal (ju burg); Isibor Obermayer (Augsburg); Paul v. Stetten (lu burg); Langlois (Munchen; Ludwig Knorr (München); z) Rietzler (München); Herm. v Kraft (Munchen); Jos. Munchen); Fr. Lindauer (Muͤnchen). Ersatzmän ner: H Kraft (Munchen); Baron Ferd. v. Schaͤzler (Augsburg); je ron v. Suͤßkind jun. (Augsburg); Graf v. Tauffkirchen (Mh chen); Joel v. Hirsch (Munchen). Der Nürnberger Korrespondent enthaͤlt mit d zug auf die gestrigen Bemerkungen uͤber die Geburt,. häͤltnisse in Muͤnchen eine Erwiederung, in welcher heißt: „Nach einem Auszuge aus den Geburtslisten der En Muͤnchen seit zehn Jahren zeigt sich eine merkliche Zunnh nn außerehellcher Geburten in diesen zehn Jahren nicht. 3 Jahre 18235 trafen auf 100 Geburten 47 uneheliche; und Jahre 183 48. Dies ist die ganze Zunahme. Damals su man in Erwägung aller hier zusammentreffenden Verhaͤltnist diesem Umstande keine besonders beachtenswerthe Erschesnt und nun findet man darin den Beweis einer fuͤrchterlich ge gerten Unsittlichkeit. Viele in den Tauf-Registern aufagesuhn unehelichen Geburten zahlen fuͤr Muͤnchen nicht. Dahler byss eine eigene Gebäͤr-Anstalt als Attriput der Universttaͤt,! viele uneheliche Geburten vorkommen, deren Entstehung amn Staͤdten oder dem Lande zur Last geschrieben werden mußte, m hier nicht allein die Thatsache der Geburt betrachtet wen durfte. Wir fuͤhren diese Thatsache nur an, um den Vorm einer hereinbrechenden eigentlichen Sittenlosigkeit auf den Gm des Zahlen ⸗Verhaͤltnisses der unthelichen Geburten von 9 Hauptstadt abzuwenden. Wir glauben vielmehr, zu der Behth tung berechtigt zu seyn, daß die Sittlichkeit im Volke zune und zum allgemeinen Besten immer mehr erstarke. lel nahme der Verbrechen und Vergehen im Allgemeinen; die! nahme schwerer, eine gänzliche Immoralitaͤt beurkundender brechen; die mehr und mehr wiederkehrende Treue im aͤgliz Verkehr; die zunehmende Religiosität im Volke; die verhähh mäßig abnehmenden Ehescheidungen; der innige Antheil, wih sich an dem Elementar-Unterrichte in allen Klassen der Beh kerung ganz unzweideutig offenbart; das Gedeihen von An ten zum besseren Unterrichte der Jugend durch die ausn Volke hervorgehenden freswilligen Unterstuͤtzungen; das 1 bluͤhen neuer Wohlthätigkeits-A Anstalten, gegruͤndet dutch hh Geist wahrer Religiositaͤt und reiner Menschenliebe; die imm mehr um sich greifende wahre Aufklärung und angemsim Bildung selbst in den untersten Klassen des Volltz = alles dieses sind eben so viele erfreuliche Bewess, bt die Bemuhungen der Staats- Regierung dug Pu besserung eines guten Schul-Unterrichts, durch Venhtähim einer wahren und angemessenen Aufklaͤrung nach dem Vahih nisse der Volksbeduͤrsnisse in seinen verschiedenen Klassen, Mut Unterstuͤtzung der Geistlichkeit in Ausuͤbung ihres heiligen 8 rufes, durch Fuͤrsorge fuͤr die materiellen Volks-Interessen, zu einer hoheren Sittlichkeit zu fuhren, und die in der Vn eines jeden Bayern tief gewurzelte Liebe zum angestammten nig und zum Vaterlande immer mehr zu erstarken tägltt gensreichere Fruͤchte tragen. Uebrigens kann gegen gewiss ll ihrer Natur nach von Selten des Staats keine direkte Hilf

then Eifer und mit großer Umsicht viele hier einwirkende

f den Landtag in Siebenbuͤrgen geht das Geruͤcht, daß er

tzelbst worden sey.

Italien.

Turin, 14. Febr. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Sardi— en haben durch Koͤnigl. Patent vom ten 8d. M. den Grafen

Victor Amadaͤus Sallier della Torre, bisherigen ersten acts. Secretgir der guswärtigen Angelegenheiten, zum Gou— rneur der Militair-Division von Turin (an des verstorbenen hafen Thaon de Revel Stelle) ernannt, und ihm zugleich die harschalls⸗ Würde in der Armee verliehen. 3u gleicher Zeit ben Se. Majestaͤt die zeitweilige Leitung des Königl. Staats⸗ hekretariats der auswaäͤctigen Angelegenheiten dem Grafen Kle⸗ sens Solaro della Margherita, Ihrem cormaligen außerordent⸗ en Gesandten und bevollmächtigten Minister am Spanischen höfe, und unlaͤngst in gleicher Eigenschaft an den Kaiserl. Oester— iichischen Hof bestimmt, uͤbertragen.

Parma, J. Febr. Gestern in den Fruͤhstunden, um die—⸗ be Feit, wo in Florenz und Rom eine Erd- Erschütterung wahr⸗ ouͤmen und Deutschland von einem heftigen Gewitter üͤber— pen wurde, bemerkte man hier im Suͤden eine Feuerkugel von thewihnlicher Große. Die Barometer Schwankungen wa— ascht bedeutend und zwar beirug der Fall in 10 Stunden

F. LÄnie. ; ; Auf unserer Börse herrscht sit / ' Her bekannte Bosco, ein geborner Piemontese, befindet sich

zt h seinem Vaterlande und wird naͤchstens in Turin Vor— nlungen geben.

Spanien.

Madrid, 4. Febr. (Allg. Ztg.) Auf die heftigen Er— stltteungen, welche die Ruhe der Hauptstadt stoͤrten, ist vor er Hand eine Stille eingetreten, welche entweder jene Erschlaf⸗ ing ist, die als Folge seder außerordentlichen Aufregung einzu— peten pflegt, oder sich als diejenige dumpfe Schwuͤle ausspricht, eiche einem neuen Ungewitter als Vorbote vorausgeht. Die zeitungen berichten uns, daß das bekannte zweite Regiment (wel— hes sich im Posthause vertheidigte) am 31sten v. M. in groͤßter Fuhe in Burgos eingeruͤckt ist; zu derselben Zeit aber sagt man lier, die Regierung habe jenes Regiment aufgeloͤst, die Soldaten birden in andere Regimenter vertheilt (vermuthlich um ihre Hesinnungen weiter zu verbreiten), und die Offiziere in Dispo— ibilitaͤt gestellt. So viel ist gewiß, abgesehen von dem Ver—⸗ rechen der Rebellion, war das Betragen jener Truppen am Iten bewundernswuͤrdig: der Leitung nur eines einzigen Offiziers ehorchend, und ohne beurtheilen zu konnen, fuͤr welche Sache ind mit welchem muthmaßlichen Erfolge sie sich schlugen, thaten e, selbst in der Hitze des Kampfes, keinen Schuß auf die sich aͤhennden Miltzen und die Volks-Gruppen, und nicht das Ge— ingste im Innern des Posthauses wurde beschädigt. Auf die rste Anerbietung, sich zu unterwerfen, verlangte man aus dem Palaste, daß der kommandirende Offizier (Cardero) ausgelie—⸗ ert wuͤrde. Dieser uͤberließ den Truppen die Entscheidung, belche einstimmig erklärten, eher Alle umzukommen. Mit Recht agte Arguelles in der Sitzung der Prokuradoren vom A2lsten: Das Benehmen dieses Ungluͤcklichen in seiner kritischen und chrickichen Lage gewann die Herzen aller derjenigen, welche hn beobachteten; seine Disciplin, seine Kaltbuͤtigkeit und seine Arthkeit gegen die Bewohner des Gebäudes, in welches er sich inschloß, koͤnnen als Muster dienen.“ Die Pläne, mit denen flauder umgegangen seyn soll, gränzen an das Fabelhafte; er heabsichtizte, wie man glaubwürdig erfährt, vier Regimenter, nuf die er zahlen zu koͤnnen meinte, hierher kommen zu lassen, m mit ihrem Beistande die Kammern zu sprengen. Diesen lan soll er der Koͤnigin- Regentin vorgelegt, und diese ihn perworfen haben. Wer endlich der neue Kriegs-Minister seyn wird, ist noch immer ein Geheimniß; heute spricht man in un— errichteten Zirkeln abermals von Valdes. Herr Martinez de la Rosa ist in der Besserung; indessen prophezeien Manche eine bevorstehende Auflösung des ganzen Ministertums. In die— sen Falle wuͤrde Graf Toreno der einzige Mann seyn, welcher ein neues organisiren könnte; ein Fortschreiten in dem sogenann⸗ fen lberalen Systeme wuͤrde dieser Administration als Maske bienen. General Cordova, der glänzende Beweise seines Muthes auf dem Schlachtfelde gegeben hat, soll sich um das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten bewerben; vielleicht schließt man dieses aus seinen häufigen Besuchen bei den Gesand— len Englands und Frankreichs. Der neue General-Capltain unserer Provinz, Espeleta, ist gestern hier angekommen. Die eputation der Proceres, so wie die der Prokuradoren, welche

die in Folge der Ereignisse vom 18ten beschlossene Adresse uͤber—

leicht:, wurde gestern Mittag von Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin— Rezentin empfangen. Ihre Majestaͤt versicherte, daß sie die Erklaͤ— kungen der Treue und Ergebenheit von Seiten der Vertreter der

ation mit großem Wohlgefallen aufnehme. Am 1sten d. hat der Englische Gesandte Depeschen von dem Herzoge von Wellington emssungen, welche, so viel ich erfahren habe, von einem Hierherkom—⸗ hen dez Lords Fitzroy Somerset nichts melden. Die Nachricht von bm beorstehenden Eintreffen dieses aus der Periode von 1825 hie schr wehl bekannten Diplomaten hat sich seit diesem Morgen leerbreitet, nachdem ein Courier, welcher am 29sten Paris verlassen t, hei der hiesigen Regierung angekommen ist. Der Secretair der

leistet werden. Unsere Polizei hat mit einem hoͤchst lobenth r ben Gesandtschaft, Lord Harvey, hat seit etwa vier Wo⸗

en den laͤngst nachgesuchten Urlaub erhalten, und so waͤre

viellei ; z , ; brechen gehoben, und arbeitet mit aller Kraft dahin, den Nij . . , , , her

gang, die Quelle aller Laster, auszurotten. Gelingt ihr din so werden die obgenannten Bemuhungen der Staats⸗Regietn

fande, cht glaͤnzenden Ball geben wird, wollen manche Personen den

me) dazu bestimmt, dessen Stelle auszufüllen. Aus dem Um—⸗

daß Hr. Villiers naͤchsten Sonnabend (7. Febr.) einen

mnehr, s in ber Bay ckischen rar ion altes rden d gen si g luß ziehen, daß vor der Hand keine Veränderung in dem

nem sichern Erfolge im reichsten Maße gegeben sind.“

Augsburg, 17. Febr. Nach Berichten aus Mun

wurde gestern aus der Zahl dersenigen Haͤuser, welche sih n

andtschafts-Posten stattfinden werde. Die hiesige Regierung

derkündigt mit Ostentation die huldreiche Aufnahme, welche

eneral Alava bei Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Großbrita—

) ö . . i der zu errichtenden Bayerischen Wechsel⸗ und Hypotheken ; en hat. Der vorige Nacht eingetroffene Courier

durch Subscriptionen interessirt haben, ein Ausschuß von

gliedern erwaͤhlt, welche zu Entwerfung der Statuten bern

en ber

t uns zugleich die angenehme Botschaft, daß wir den Gra— Nayneval bei uns behalten werden. Um die Liquidation

sind. Der hiesige Handelsstand hat dieser Tage eine Vorstln , n,, zu beschleunigen, ist durch ein Dekret vom 30.

nach Munchen abgehen lassen, welche zum Zweck hat, die hi sächlichsten Gruͤnde geltend zu machen, au

hier angewiesen werde.

Oesterre mich. J

Wien, 13. Febr. Se. Königl. Hoheit der Herzog öi Lucca ist von Lucca hier eingetroffen.

In Ungarn ziehen die staͤndischen Berathungen die Aufmerksamkeit auf sich, und duͤrften noch einige Zeit dau Man verspricht sich von ihren End-Refultaten Gutes, kann! wohl bei den wichtigen und vielfachen Gegenstaͤnden, die Erörterung unterworfen sind, nicht leicht angeben, wie und n diese Erwartungen gerechtfertigt werden dürften. n B

welchen es zum der deihen der Bank noihwendig scheint, daß derselben ihr Haufs den.

LY, 255 R

asteten F

r die bisherige Liquidations- Kommission aufgeloͤst, und

ne neu organisirte unter dem Namen „General-Direction Liquidation der oͤffentlichen Schuld“ niedergesetzt wor⸗ Eine Instruction fur dieselbe, in Folge deren jaͤhrlich ealen erspart werden, hat der Finanz⸗Minister unter eichem Datum erlassen. In Folge der Aussagen einiger ver— zacciosos wurde im Laufe des Dezembers der hochwuͤr— ge Mater Prior des Escurials in Unterfuchung gezogen; jetzt

fortwaͤh 6 vornehme Geistliche hierher in enge gefaͤngliche Haft ü dein ffn

t worden; er hat eine Wache in seinem Zimmer. Nach- rift. Es sind durch Couriere an hochstehende Personen Briefe

us London vom 27. Jan. hier ein 9. . getroffen, welche der in Eng— en Blaͤttern gemeldeten Sendung des Lord Somerset nach

adrid ausdruͤcklich widersprechen.

221

Den Briefen und Zeitungen aus Barcelona vom 6ten zu⸗ folge, war der General Llauder an diesem Tage noch nicht da— selbst angekommen, doch wurde er mit jehem Augenblicke erwar⸗ tet. Bei seiner am 3Zten erfolgten Ankunft in Lerida, der ersten Stadt des Fuͤrstenthums Catalonien, die er auf seiner Reise nach Barcelona beruͤhrte, hat er die nachstehende Proclamation erlas⸗ sen (von der wir bereits gestern unter den Neuesten Nachrichten einen Auszug gegeben haben)

„Einwohner Cataloniens, Soldaten und Milizen! Ich kehre auf den Boden, der mir so theuer ist, zuruck, um an Eurer Spitze die Arbeiten zur Besestigung des Friedens, den Ihr ge— . dadurch fortzusetzen, daß ich die oͤffentliche Ruhe aufrecht— erhalte.

Ernst waren die Umstaͤnde, unter denen ich in das

Kriegs / Ministerium berufen ward. Schon hatte ich Euch zu ver⸗

siehen gegeben, daß dieses Amt mir meine Kräfte und meine Faͤhigkeit zu uͤbersteigen schiene. Dankbarkeit gegen die beste der Königinnen, die mich mit ihrem Zutrauen beehrte, entschieden meine Abreise. Meine Absichten waren unbedingt mit den Grundsaͤtzen uͤbereinstimmend, zu de— nen ich mich bekenne, und die Euch durch meine Handlungen, seit ich diese Provinz befehlige, bekannt sind. Mein heißester Wunsch war, den graufamen Charakter des Buͤrgerkriegs, der die noͤrdlichen Provinzen mit Blut hefleckt, zu verwischen und

von Ihrer Majestaͤt meine Entlassung zu begehren, die ich nicht ohne große Muͤhe erhielt, und die fuͤr mich ein abermaliger Be— weis der Guͤte von Seiten Ihrer Majestaͤt ist. Ich komme da— her, um von Neuem mein Schicksal mit dem Eurigen zu ver— binden; indem ich das Versprechen, das ich Euch bei meinem Abschiede gab, erfuͤlle, kehre ich zuruͤck, um mit Euch den gehaͤs— sigen Karlismus, unsern einzigen und wahren Feind, zu bekäm— pfen, der die verraͤtherische Kunst versteht, sich unter so verschie⸗ denen Gestalten zu zeigen. Der Zweck aller unserer Anstrengun— gen, aller unserer Opfer ist der Thron Isabella's II., das Koͤ— nigliche Statut, die durch dieses Statut wieder hergestellten oͤf— fentlichen Freiheiten, und die Gesetze, die aus der Mitwirkung der konstituirten Gewalten und der Koͤniglichen Sanction aus— fließen werden. Ich rechne zur Aufrechthaltung dieser so großen und so kostbaren Guͤter, der einzigen Grundlagen unseres Gluͤckes, auf Eure Mitwirkung und Eure Ergebenheit; zweifelt nicht an der meinigen im Augenblicke der Gefahr; von welcher Art diese Gefahr auch seyn mag, Euer General-Capitain und Waffen-Ge— faͤhrte wird immer der erste seyn, der ihr Trotz bietet. Llauder, Marquis de Vall de Rivas.“ ö

Das Journal d'Odessa enthält noch folgende altere Nachricht aus Konstantinopel vom 7. Januar: „Zu der Zahl der 13 bei der hohen Pforte beglaubigten fremden Ge— sandtschaften ist seit einigen Tagen noch eine, dle des Großher— zogthums Toskana, hinzugekommen. Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog hat nunmehr den Ritter F. Quaglia mit dem schon vor mehreren Monaten angekuͤndigten Beglaubigungs-Schreiben versehen, wodurch derselbe zum Geschäftstrager bei der Ottoma— nischen Pforte ernannt wird. Diese Ernennung wurde in die— sen Tagen der Regierung und dem diplomatischen Corps ange— zeigt. Das Großherzogliche Wappen ist auch bereits an der Vorderseite des von dem neuen Geschäftsträger bewohnten Hau— ses angebracht und zugleich unter der Leitung des Hertn Mar— telli, Doktors der Rechte, eine Handels-Kanzlei eroͤffnet worden.“

e Die Griechische Zeitung Sotir enthält einen langen Auf—

ginnt, und die alten und schweren Klagen uͤber die Versaͤumniß des Unterrichts wiederholt. Es wird getadelt, daß man Knaben in das Ausland schicke, die als Franzosen oder Deutsche zuruͤck—

kommen, nicht schon erwachsen fuͤr die Akademieen, um aus ih⸗ nen Vorsteher fuͤr Griechische Schulen erst zu bilden. Anfangs habe es geschienen, die Regierung wolle die Verbreitung der

Kenntnisse; einige Maßregeln seyen zu diesem Zwecke genommen worden, aber das Feuer sey erloschen, ehe es geleuchtet oder er— wärmt habe; es sey bekannt, daß die Einwohner von Syra vor Zeiten schon Geld zur Errichtung einer Schule gesammelt. Als ob das uͤberfluͤssig sey, habe es die Regierung, man weiß nicht

sey Syra, die volkreiche, die handeltreibende Syra, ohne Unter— richt. Ungefaͤhr eben so stehe es in Nauplia, in Argos und an— derwäarts. Letzthin noch habe man gehort, ein Vater wolle sein Kind nach Athen schicken in die Amerikanische Schule des Hern Hill. Sein Verlangen erscheine als die groͤßte Satyre fuͤr den Minister des oͤffentlichen Unterrichts.

O sti tn d me n.

Nach Enalisch-Ostindischen Zeitungen theilt ein Schreiben aus London Nachstehendes uͤber die gegenwaͤrtigen Zustaͤnde Ost— indiens mit: „Der Glaube der Eingebornen an die Dauer der Englischen Herrschaft in Indien ist nie fester oder allgemeiner gewesen, als gegenwaͤrtig, und was ihn mehr beweist, als alles Andere, ist ihr Eifer, Englisch zu lernen. Ein groter Theil der einheimischen Fuͤrsten hat angefangen, Englische Schulen fuͤr die Erziehung der Sohne ihres Adels zu stiften, und der Koͤnig von Aude hat in der letzten Zeit erklaͤrt, daß er eine Akademie fuͤr den Muhammedanischen Adel errichten wolle, wo Englische Spra— che und Europaͤische Wissenschaften gelehrt werden sollen. Diese Art von Mode beschraͤnkt sich nicht ganz auf die hoͤheren Klas—

sen, sondern man faͤngt an, auf den Märkten des Innern Eng-

lische Grammatiken und Lesebuͤcher zu finden, welche vom Volk aufgekauft werben. Das Englische wird bald in einem großen Theil von Indien den Gebrauch des Persischen verdrängen, und statt dieses die diplomatische, offizielle und gelehrte Sprache werden. Die Administration der Praͤsidentschaft von Agra hat Circulare an alle ihre Gerichtshoͤfe erlassen, um ihre Meinung uber die Einfuͤh— rung des Englischen in den Gerichten zu hoͤren; nicht daß es die Stelle der Provinzial-Dialekte ersetzen sollte, sondern um an die Stelle des Persischen zu treten, das gegenwartig gemein— schaftlich mit diesen angewendet wird. Die Englaͤnder wurden dabei nur thun, was die Moguls vor ihnen gethan haben, doch mit dem Unterschiede, daß die Muhammedaner einen beträͤcht— lichen Theil der Bevölkerung bilden, wahrend die Engländer nie eine irgend in Betrachtung kommende Fraction derselben ausmachen koͤnnen. Der partielle Erfolg der Sendung von Ram Mohun Roy nach London faͤngt auch an, seine Fruͤchte zu tragen, und wer da glaubt, sich uͤber die Lokal-Regierung veschweren zu koͤnnen, wendet seine Augen nach England. Die von ihrem Adoptiv-Sohn im letzten Jahre entthronte Wittwe von Scindig hat sich enischlossen, einen Abgeordneten nach Lon— don n schicken, um sich wor dem Geheimen-Rath uͤber den Ge— neral⸗Gouverneur zu beklagen, und der furchtbare Zustand von

Aber der Gehorsam und die

; . . ö Ehre gemacht. diesen tiefen Krebsschaden zu heilen. Aber das Mißtrauen in mich Cutsch (einem Staate, der zwischen Guzzuart und Sind liegt)

selbst, das ich mit in das Ministerium gehracht hatte, zwang mich bald, abgesetzt, weil er in Wahnsinn verfallen war, die Vormund—⸗—

Gwalior unter der Regierung des Usurpators koͤnnte ihr leicht Recht verschaffen. Ein Milttair-Aufruhr folgt dem . * diesem ungluͤcklichen Staate, und bei dem Abgange der letzten Nachrichten war der Radschah darauf reduzirt, die Eompagnie zu bitten, ihm Englische Offiziere zum Kommando von 8 Negi— mentern zu schicken, welche in Ordnun

rungskunst nicht hinreicht.

seyn, der andern Geschenken versehen, so wie mit Instructionen, sich an⸗

genehm zu machen und sich anstaͤndig zu betragen. Die Com—

pöagnie hat sich in der letzten Zeit durch etwas, das in Europa

ganz naturlich scheint, in den Augen der Eingeborenen große

Sie hatte im Jahre 1819 den Radschah von

schaft seines dreijährigen Sohnes übernommen, und das Land

seitdem administrirt. Bei der Majorennitaͤt des jungen Radschah

wurde ihm im Juli das Land seiner Vaͤter feierlich uͤbergeben. Der junge Fuͤrst hat eine halb Europäische Erziehung erhalten, und scheint bis jetzt vom besten Willen beseelt. Eine Thronbe— steigung ist sonst in Indien eine Gelegenheit unendlicher Erpres— sungen unter Form von Geschenken an den neuen Fuͤrsten; allein der Radschah machte bei dieser Gelegenheit bekannt, daß er von Niemand etwas Anderes, als eine Kokusnuß annehmen werde,

so daß der Hofraum seines Palastts mit Bergen von Nuͤssen

bedeckt war.“

Die Finanzen der Compagnie sind im Ganzen in hinlaͤng— lich gutem Zustande; namentlich hbessert sich die Praͤsidentschaft von Bombai, welche bisher nie die Kosten ihrer Verwaltung be⸗ zahlt, und in den letzten zehn Jahren einen Zuschuß von 1,206,000 Pf. St. jährlich von Bengalen erfordert hatte. Man alaubt, daß sich im verflossenen Jahre dieses Defizit nur auf 300,00 Pf. erhoben habe, und daß es im laufenden fast gänzlich ver— schwinden werde. Man rechnet dabei vorzuͤglich auf den Im⸗ puls, den die Eroͤffnung des Indus dem Handel der Kuͤste von Malabar geben muß.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerik a. Washington, 19. Jan. Die Frage in Betreff der neuen

Praͤsidenten-Wahl faͤngt an, immer groͤßere Aufmerksamkeit in

den Vereinigten Staaten zu erregen. Bisher glaubte man ziem— lich allgemein, daß Herr Van Buren, der jetzige Vice-Praͤsident, von allen Anhaͤngern des Generals Jackson, die sehr zahlreich und maͤchtig sind, wuͤrde unterstüͤtzt werden. Indeß scheint neuer dings eine Spaltung unter ihnen entstanden zu seyn, und es heißt, daß ein neuer Kandidat, Herr White aus Tennessee, von allen Anhängern, die der jetzige Praͤsident in den suͤdlichen Staa⸗ ten hat, unterstuͤtzt werden wurde, und daß derselbe unter den Jacksonianern im Repraͤsentanten⸗Hause auf 37 Stimmen zaͤh—⸗ len koͤnne. Der General Jackson selbst verhaͤlt sich bei dieser Angelegenheit ganz neutral.

Der Beschluß, den der Ausschuß des Repraͤsentanten-Hau— ses, welchem die Berichterstattung uͤber den auf die Franzoͤsische

Abngelegenheit bezuͤglichen Theil der Botschaft des Präsidenten satz, welcher mit den Worten „Unwissenheit und Unglück“ be.

übertragen war, gefaßt hat, naͤmlich vor Abstattung dieses Be—

richts die ferneren Maßregeln der Franzoͤsischen Regierung und der Franzoͤsischen Kammern abzuwarten, soll, dem Daily Ad—

vertiser zusolge, darin seinen Grund haben, daß die Masjori— tät des Ausschusses den Anträgen des Präsidenten auf Repressa— lien entgegen waäͤre und daher das Zögern und Schweigen um so passender faͤnde, als dadurch zugleich der Praͤsident geschont und die Möglichkeit offen gelassen werde, die Sache, ohne zum Aeußersten zu schreiten, durch Benutzung etwaniger gunstiger Umstaͤnde zu Ende zu bringen.

In dem Hafen von Boston sind im Jahre 1834 1156

e R fremde Schiffe angekommen und 1093 wieder abgesegelt. Beide mit welchem Rechte, zu andern Zwecken genommen, und nun

Zahlen-Werthe uͤbersteigen die aller früheren Jahre seit der An— nahme der jetzigen Constitution. Die Zoll-Einnahme betrug nahe an 3 Millionen Dollars.

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Berlin, 23. Febr. Auf der vereinigten Friedrichs-Uni— versitaͤt Halle-Wittenberg haben in dem Semester vom 12. Juli 1834 bis 12. Jan. 1835 uͤberhaupt 25 Promotionen statt— gefunden und zwar 6 bei der theologischen, R bei der medizini— 64 „bei der juristischen und 11 bei der philosophischen Fa—⸗ ultaͤt.

Fuͤr die Beduͤrfnisse des Corrections⸗Hauses zu Taptau in Ostpreußen sind pro 1835 25,000 Rthlr., das ist 3 des regle— mentsmaͤßigen Maximums, an Beiträgen erforderlich. Hiervon kommen auf den Koͤnigsberger Regierungs-Bezirk 1,062 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf. und auf den Gumbinner 19,937 Rthlr. I Sgr. 1 Pf., die mit Genehmigung des Herrn Ober-Praͤsidenten in zwei Raten ausgeschrieben worden und resp. am 15. März und 1. Sept. an die Kasse der Land-Armen-Inspection zu Tapiau zu entrichten sind.

Der verstorbene Israelit Abraham Samuel zu Sieg— burg im Reg. Bez. Köln hat den dortigen Orts-Armen eln Kapital von 4000 Rthlrn. vermacht, und ist diesem Legate mit— telst Allerhoͤchster Kabinets-Ordre vom 10ten v. M. die landes herrliche Bestaͤtigung ertheilt worden.

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Berliner kBörse.

Den 23. Februar 1835. Amtl. Fonds. und Geld- Cours- Kettel. (Hretsssæ. Cui.) ö . 2, err, lil. . 1 S, ,, ,,,. 9 Gt. Schuld- Sch. A l6IL 1005 I 9sitpr. Ffandbr. A 1021 lr. Engl. Obl. 30. 2 99 8 Fon. do. 106 l'rüm. Seh. d. Seh. 6379 69 Kur- u. Neum. do. A 106 10 Kurin. Obl. in. I. C. A 10603 1003 Schlesische do. A Num. Int. Sch. do. A 1004 kerl. Stadt- Obl. A 1007

ksSt. C. d. K. u. R. LT. Sch. d. .- u. N. Könisb. do. A 99 Elbing. do. * Q 987

Danz. do. in Ih. I 38 Westhr. LPfandhr. à 102 Grosshz. Pos. do. A4 102

101

Holl. vollw. Dnk.

Nene do. Friedriechsd'or . Dingontz;⸗⸗

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