1835 / 78 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Mailand, historische Tragoͤdie in 5 Abth. und einem Vorspiele,

von E. Raupach. (Dlle. B. Stich: Agnola, als Gastrolle.) Sonnabend, 21. Maͤrz. Im Schauspielhause: Der stand⸗

hafte Prinz Don Fernando von Portugal, Trauerspiel in 5 Abth.

314

Berliner Börge. Den 17. März 1834.

Mittwoch, 18. Marz.

Roman des Bictor Hugo, frei bearbeitet von Ch.

Dle zur Handlung gehörige Musik ist von Herrn Claͤpius. Die ea aber errn Antonio Sacchetti gemalt.

neuen Decorationen sind von (Mad. Birch⸗Pseiffer: Gervaise, als Gastrolle.) Donnerstag, 19. Maͤrz.

von Strauß und von Lanner.

Julerl, die Putzmacherin, parodi⸗ rende Posse mit Gesang in 2 Akten. Im Zwischenakt: Walzer

eld. 100

1

eM.

t. Schuld- Sch. Er. Engl. Obl. 30. Prm. Sch. d. Seh. Kurm. Obl. m. l. C. Noum.Iut.Sch.do. Berl. Stadt- Obl. Kõönigsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosah. Pos. do.

Birch⸗Pfeiffer.

w R

Auswärtige Eörsen.

Amoater dum, 12. Mürz.

Niederl. wirkl. Schuld S565. S3 do. 1013. Ausg. Schuld 17M. M3 Amort. 989. 388 795. Runs. 99. Oaaterr.

Raur - Bill. 28. voz. Preuss. Prüm. - Scheine 114. do Anl. —. 33 28.

Antwerpen, 11. März. Span. S3 A8. 33 27ᷓ. Zinal. 171.

Paris, 11. Märæ.

Rente pr. compt. 106. S0. fin cour. 106. 989. 33 pr eompt. 1 J 58 Neap. pr. compt. 96. 50. fin cour. Cortes Av.

9. 35. fin Cour. 79. 75. 96. 70. 88 Span. Rente 38. 38 do. 283. Span. Sehuld 163. 233 Holl. 56. 23.

5

Darmst. 27

Amaterdam dito Hamburg

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1 9 Augsbur

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Leipꝛi

Frankfurt a. M. W.. Petersburg

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62. i

106. 106

Ostpr. Ffandbr.

Pomm. do.

Kur- u. Neum. do.,

Schlesische do.

Rkst. C. u. Z. Sch. d. K.- u. N.

Gold al marco Neue Duk. Friedrichsd'or .. Disconto

Amtl. Eonds- und Geld- Gours- Zettel. (ErergSa. Cornu.)

König städtisches Theater. ; p! n . Der Gloͤckner von

Notre ⸗Dame, romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem

E .

13, 4A

e Hreusu. Hrief. CGeld.

Chur

Meteorologische Beobachtung.

18353. Morgens J Nachmitt. Abends 1 Na 16. März⸗. S ihr. 2 pr., S nor. Wen nn

Luftdruck. 8, o Par. 33a, 38 Par. 38, 25 Par Quellwärme qsustwaͤrm: . 2,0 3 r 85 Thaupunłt 4 0, 0 o R. Blutwärme , n Dunstsaͤttg. ͤ S2 pCt. Bobenwarme heiter. ö.

etter.⸗.. eiter. ö * NW. zi slusbdunst. Gos,

NW. Wolkenzug NW. Niederschlaz o, on Tagesmittel: 331,8 8“ ... A,« R. .. 1,60

Regen. NW.

Markt ⸗Preise vom Getraide.

. ö. 4 . . u Lande: Weizen r. gr.; große Ger 5 Sgr. 3 Pf; kleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., n 1 . 8er eh . 2 Pf, auch 23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rths 3u Was⸗ ser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 28 Sgr., auch 19 221 SGar 5 Pf. und 1. Rthir is Sgr; Roggen ü Rthlr hn 6 Pfelguch . Rthlr. 19 Sgr.; große Gerste ü Rtblr. 3 Eg 1Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf. ; Sonnabend, den 14. Maͤrz 1835. Das Schock Stroh 8 Rihlr, auch 6 Rthlr. 10 Sgr.;

ner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 18 Sgr. nnn

Redaeteur Cottel. r m

Gedruckt bei A. W Hayn

Allge

Bekanntmachungen.

Vorläufige Aussetzung des Termins zum

Verkauf der Braunschen Apotheke zu

Marienburg.

Der zum 17. Maͤrz d. J. anberaumte Termin zum Verkauf der Braunschen Apotheke zu Marienburg wird eingetretener Umstaͤn de . ierdurch aufge⸗ hoben, ünd wird der anderweitige Versteigerungs⸗ Termin seiner Zeit in diesen Blaͤttern bekannt ge⸗ macht werden.

Anzeige für Liebhaber der schoͤnen Kuͤnste. Die kosthare Gemaͤlde⸗ Sammlung des verstorbenen Herrn van Rotterdam, Professor emeritus der medi⸗ zinischen Faeultaͤt an der hohen Schule zu Gent, eines ausgezeichneten Kunstfreundes, wird im Monat uh dieses Jahres dffentlich versteigert werden, und st dazu der 6. Juli und die folgenden Tage defini⸗ tiv festgesetzt. Üünter einer reichen Anzahl der selten= sten und gesuchtesten Gemaͤlde der flamaͤndischen bollaͤndischen und italienischen Schule, befindet si in dieser Sammlung ein vortrefflicher Fohann van Eyck; dieses Gemaͤlde ist niemals in den Kunsthan⸗ del gekommen, und erregte die Bewunderung aller Kunstfreunde, welche das Kabinet des Herrn van Rotterdam . Es vereinigt mit einer voll⸗ kommenen Erhaltung den seltenen Vortheil fuͤr die Kunstwerke dieses Meisters, daß es seiner Große wer en sich eben so wohl fuͤr ein Museum, als fuͤr das Kill des Kunstliebhabers eignet; daran reihen sfch vorzügliche Bilder von Tensers, Wouwermans, Metzu, Johann Steen Brauwer, Martin Zorg, Ostade, van de Velde, Berchem, Ruisdael und vieler anderer beruͤhmter Kuünstler, welche Kunstliebhabern die Ge—= legenheit darbieten, ihre Sammlungen mit Vorzuͤg⸗ lichem zu bereichern. . Selt einer Reihe von Jahren ist in Belgien keine so kostbare Sammlung 1m Verkauf gebracht worden. Liebhaber in den Köͤnigl. Preuß. Staaten belie ben sich zur Empfangnahme der Cagtaloge an den Kaufmann Herrn E. E. Mezner in Berlsn zu wen⸗ den, welcher den Debit derselben uͤbernommen und gern hereit ist, jede anderweitige Auskunft zu geben.

Diejenigen Eltern, welche beabsichtigen, ihre Sohne einem Berufe zu widmen, zu welchem zwar wissen⸗ schaftliche Kenntnisse, aber keine akademischen Stu⸗ dien erforderlich sind, und sie zur geeigneten Vor⸗ bildung der hiesigen staͤdtischen Gewerbschule anver⸗ trauen wollen, ersuche ich, insofern sie sich noch nicht gemeldet baben, die Meldungen bis gegen Ende die⸗ fes Monats, Mittags . 12 und 1 Ubr, gefaͤl= ligst zu machen. Bedingung aber ist, daß der Schuͤ⸗ ler für Tertia eines Gymnasiums reif sei, und ein

niß habe. ,, Klöden, Nieder⸗Wallstraße Nr. 12.

Oeslentliche Handels- Lehr- Anstalt

in Leipzig.

Da zn Ostern in der öffentlichen Handels- Lehr- Anstalt ein neues Sclinljalir anfängt, so wird hier- mit zur allgemeinen Kenntniss gebracht, dals die Anmeldungen zur Aufnahme von Löglingen bei dem unterzeiclineten Director der Anstalt Statt haben kännen. ; ;

Um aulgenommen zu werden, ist wesentlich er- forderlich, dass der Zögling die Blattern gehaht oder geimpst. dals er durch einen tůchtigen denul. Unterricht hinlänglich vorbereitet, und mit einem iestsallsigen gnten Zeugnisse versehen sey,. aowie, dals er das viernehnte Lehensjahr erreicht, und (wenigstens der Regel nach) das sechszehnte niehit übers ahiritien halie. - ;

Ausvvärtige Löglinge zverden hei Lehrern oder in andere gute Fansilien dureh die Fürsorge des Vor- standes der mit dessen Einwilligung untergebracht und noeli unter besondere Aufsicht eines eigends dazu ernannten Lehrers gestellt.

Der Director der Sfsentlichen Handels-

Lehr- Anstalt in Leipzig Schiebe.

eam mern, mt,

Literarische Anzeigen.

In der Hartmann'schen Buchhandlung zu El⸗ bing ist erschienen und in der Stuhr schen Buch— handlung zu Berlin (Schloßplatz Nr. 2, zu haben:

Chronologischer Abriß der Weltgeschichte zum Schulgebrauch. . 8 sgr.

Goethe's saͤmmtliche Werke, tn 55 Bänden. (Stuttgart, Cotta' sche Buchhandlung.) Taschen⸗Ausgabe: roh 17 Thlr.; . 22 Thlr. 18 sgr.; Prachtband 240 Thlr 20 sgr. Oktav⸗Ausgabe: roh 31 Thlr.; Hlöfrzbd. A0 Thlr. 20 sgr. Prachtband Mn Thlr. 23 sgr. Goethe über Kunst und Alterthum, tn 6 Banden. (Ebendaselbst. ) Roh 7 Thlr.; Hlbfrzbd. 8 Thlr. 10 sgr; Prachtband 9 Thlr. As sgr, sind stets vorraͤthig in der Buchhandlung J. A List, in Berlin, Burgstr. Nr. 9.

In der Dieterich'schen Buchhandlung in Göͤt⸗ tingen ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu baben, in Berlin bei F. Dum mler, Linden Rr. 18: Kraus, L. A., allgemein umfassendes medicini= sches Handlericon für Aerzte, Wundärzle, Apo- theker und Gebildeto jeden Standes. Erste Lfrg. à 10 sgr. Der am des ruͤhmlichst bekannten Verfassers buͤrgt fer dessen Werth. Die folgenden Hefte wer⸗ den xasch folgen, da der groͤßte Theil des Manuseripts bereits ausgearbeitet ist.

m Verlage von Leopold Voss in Leiprig wird unter dem Titel:

Polytechnisches Centralblatt

die Herausgabe eines Journals beginnen, welches, in susserer Ausstattung und Einrichtung dem phar- mageutischen Centralbsatte völlig gleieh, die Stelle, welche das genannte Journal seit S Jahren für die Pharmacie auszufüllen sich bestrebt hat, für alle übrigen Gewerbe, jedoch mit Ausschluss der Laud- wirs chast, einzunehmen versuchen wird.

Es wird daher Allen, welchen es zu Benutzung der Originalquellen, namentlich der Ausserdeutschen, an Gelegenheit, Zeit oder Mitteln fehlt, eine mög- lichst vollstündige, wo nöthig durch Holzschnitie und Kupfertafeln erliutorte, irn n,, alles dessen geben, was die neuere in- und ausländische, namentlieh periodische, Literatur wahrhaft prakti- eches producirt. Seiner Bestimmung nach muss das Blatt vorzugsweise das auch im Kleinen Auskühr̃ bare, ohne grossen Aulwand von Mitteln Herzu- stellende berücksichtigen, doch wird die Redaction auch das Maschinenwesen im Grossen und audere sür weitläufigere: bedeutendere Mittel in Anspruch

nehmende Ftablissements berechnete Ersindungen

keinesweges gans vernachlüssigen, sondern auch in diesem erke! wenn auch in weniger wichtigen Füllen nur kurz und durch Nachweisung der Quel- len, seine Leser auf dem neuesten Standpunktè der Forschungen festzuhalten suchen. Kurze, fassliche, populäre Darstellung, jedoch ohne ängstliches Ver- meiden der theoretischen Auseinandersetz⸗ung, wenn sie nothwendig ist, wird sich die Redachon zur Pllieht machen. Ueberflüssige theoretische Specu- lation, vorzüglich aber Polemik, bleiben ausgeschlos- sen; der Charakter des Blattes soll ein rein referi- render seyn. Wir glauben so die Gränzein, welche wir uns vorgezeichnet; genusgsam angedeutet zu haben. Ken- ner werden begreifen, dass sie schwer zu halten sind, dass bei aller Kürze und Auswahl die noth- wendig engen Grünzen des Blattes irgend eine Voll- stndigkeit sehr erschweren; sie werden daher nicht alltuhohe Anforderungen machen. Ueber die Be- dingungen, unter weschen wir auch Original -Mit- theslungen aufzunelimen gern bereit sind, und über das Verhältniss, in welclios wir uns zu den verebr- lichen Gewerb- Vereinen zu stellen wünschen, bit- ten wir angelegentlich unser Vorwort in der ersten ummer des Blattes nachzulesen und zu berück- sichtigen. Möge unsere Hoffnung, dass wir mit die- zer Unternehmung vielleicht einen in unserer po- lytechnischen Literatur noch leeren Platz aussllen, und dem Wunsche manches Gewerhtreibenden ent-

gegenkommen möchten, keine vergebliche gewesen aan. Die Redaction. Vin dem Polytechnischen Centralblatie wird wö- chentlich ein Bogen (da diesmal die erste Nummer erst im Fehruar erscheint, im jetzigen Jahre doch

jedenfall 52 Bogen) mit den nöihigen Holzschnitten

und Kupsfertafeln erscheinen,

(s hir. I8 agr.).

denen geschehen ist, verspreche.

so wie

In unzerm Verlage ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen des In. und Auslandes

za erhalten:

Arechiy für Naturgeschichte,

in Verbindung mit mehreren Gelehrten,

auslükrsiche Kegister nieht numtations- Preis ist für den Jahrgang 3 Thjr. 12 gr.

meiner Anzeiger fuͤr die Preußische

so wie dem Juahrgange ehlen sollen.

Als Verleger des Pharmaeeutischen Centralblattes darf ich wohl versichern, dass ich Aufnahme der nenen Unternehmung, eben so wie es bei der dem genannten Blatte

mehr geben werde, als ich

Leipzig, den 26. Januar 1835. Leopold Voags. Aufträge übernehmen W. Grzff in Petersburg, Ludwig Oehmigke in Berlin, Burg Stralse No. 8.

ö

von Dr. A. F. Prol.

Inhalt desselben: vom Herausgeber.

Anchinia Savigniana. nolysegs.

8 Y Poeppig, Psittacus cya- Lutra . aus . Kaffe lande, vom Geh. Medicinalrath und Professor 6) Beschreibung der vom t nach Europa gebrachten und dem National; Museum zu Paris geschenkten Amerikaner, Schädel, von. J. F. Meckel Tmitgetheint von Herrn Alex. von Humboldt) 7 Biume, Einige Bemerkungen über den Culilawan- Baum des Sickie r, Thierfährten im bunten

Sandsteine. 9) Meꝶyen, Elsbare Tange.

5) Ueber

hr. Lichtenstein. HXerrn A. von Hum bol

8

Kumphius.

schritte der zoologie im Ja

Wiegmann,

rol. a. d. Friedr. Wilh. Univ. zu Berlin.

1s Helt, mit 1 colorirten und 1 schwarzen Kuptertasel. 1) Bericht üher hre 1832 (Zoophyten). 2) Helminthologische Beltrüge von Dr. C. JT. v. Siebold. 3) Ks c hs ch ojtè

Dom Pedro starb plötzlich als Herzog von Bt und die Muse der Geschichte wagt noch nicht aiz rin den Griffel zu ergreifen; nur Memoiren könnt staunenden Mitwelt diese bedentungsschwere ergaͤnzen. Die Wichtigkeit des hiermit angeht ten Werkes leuchtet also ein, um so mehr, Verfasser, der uͤberall als Augenzeuge auftritt, nem bluͤhenden Style vorurtheilsfrei nicht m topographischer, statistischer, politischer und en tioneller Hinsicht uns das ganze, fast noch gun beschriebene Kaiserreich deutlich abmalt, sondan als Mitspielender in dem großen Drama: Pedro's Stolz und Sturz“ den geheimnß len Vorhang zur Seite zieht, so daß wir m Loulissen und handelnden Personen auch zu das geheime Raͤderwerk des unbekannten Scha les erhlicken. Ein so interessantes und bcelehn Werk ist lange nicht erschienen, und wir du dreist, aus den oben angefuhrten Grunden, den bildeten Publikum Deutschlands ganz besonden empfehlen. Bestellungen darauf nimmt an: E. S. Mittler, Stechbahn

Der Pri-

bei günstiger

zu Theil gewor-

Bei Foh. Am br. Barth in Leipzig sind ert nen und in allen Buchhandlungen zin haben, Berlin bei C. F Plahn, Idgerstraße Nr. 37:

Zerrenner, Dr. E. Ch. G. Huͤlfsbuch far

rer und Erzieher bei den Denkuͤbungen der . 3Zr Theil. Vierte durchaus verb. u. in ufl. nebst einem vollstaͤndigen Register uͤhe drei Theile. Svo. ; 11 Desselben Werkes ar Theil; auch unter dem h Verstandesübungen in Beispielen die Fugend re. Dritte verb. Aufl. Sro. 1h

e , 86 fuͤr 33 Exemplare 165 Thlr. ban

ie wieder nöoͤthig gewordenen neuen Auf der hier angezeigten zwei Abtheilungen eines als trefflich anerkannten Lehrbuchs aus der eines der ausgezeichnetsten Schulm anner Deutsch

ie Fort-

Von obiger Teitséhrist erscheint regelmãssig alle machen jede weitere Empfehlung uͤberfluͤssig, in

beträgt 6 Thlr. Pr. Cour.

Ein ausführlicher Prospectus ist durch alle Buch- handlungen unentgeltlich zu erhalten, und werden üienene 13te Heft gern

dieselben das so eben erscl zur Ansicht lielern.

An ze Bei Duncker und H

haben:

Die drei Perioden der Königlich schen Akademie t Wissen sch a

un Koͤnig Friedrich II. als

2 Monate ein Heft von 8 Bogen Text mit 1 oder 3 Kupfertafeln, der Preis eines vol ges von 6 Heften, welche nicht

Nicolaische Buchh., in Berlin.

i

e. 1 ö um ihr in Berlin ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu

Geschichtsschreiber. Zwei akademische Reden ö

von Friedrich W

geh. 1 Thl

Neues, interessantes Werk fuͤr die gebildete Lesewelt. Bei G. Basse in Quedlinburg verlaͤßt binnen engen Tagen nachstehendes interessante Werk die resse:

Zehn Jahre in Brasilien waͤhrend der Regieruͤng Dom Pedro's und nach des— sen Entthronung Mit besonderer Hinsicht auf das Schicksal der aus⸗= laͤndischen Truppen und der deutschen Colonisten. Seidler, . Brasilianischen n

Von Carl vormaligem Offizier in

Dienste 2 Baͤnde.

So.

war zu einer ereignißvollen Diamanten und edle Metall

r.

. Preis 2 Thlr. 20 sgr. Brasilien, das neue, constitutlonelle Kaiserreich des Columbuslandes trat in die Reihe der civilisirten Staaten und verlangte Sitz und Stimme sowohl in der Statistik, wie in der Weltgeschichte. Der Traum Wirklichkeit geworden; e wurden von Kupfer und Papier besiegt; Cultur, Ackerbau und Betrieb— samkeit sollten däs Paradies der Natur in ein euro⸗

paͤisches Kunstwerk umwandeln; durch Deutschland, und die Krise

run gs suchtuͤberwand Vaterlandliehe und Heimweh

lstündigen Jahrgan-

il ken.

e nur die Bemerkung, ö. der Preis de⸗ es dem der vorigen Auflage gleichgehlt der des aten Theiles aber um R sgr. vermin worden ist, um die immer weitere Einfuͤhrnn Schulanstalten nach Kraͤften zu foͤrdern.

getrennt werden,

In der Verlagshandlung von Carl Heym in Glogau ist erschienen und in allen guten handlungen des Preuß Staats, in Berlin bei Schr dder (vormals Lüderitz sche Buchhan'u Köoͤnigsstraße Nr. 37, zu haben: Das Hypotbekenwesen des Großhets thums Posen in seinen Eigentthz lichkeiten dargestellt von dem Land Stadtgerichts⸗-Direktor, Grafen von gi dow sky. gr. SyJ. Preis 13 Thlr— Die obengenannte Verlagshandlung glaubt! stehendes Werk allen praktischen Juristen im Sn besonders aber denen bei der neüen Justiz⸗Em tung im Großherzogthum Posen in Wirtfamkes tenden oder bleibenden, mit vollem Recht em len zu konnen. Auch allen Hypotheken- ten und Grundbesitz ern dieser Provinz win von dem größten Nutzen seyn. Es enthält dasselbe nicht nur eine genaue Ohh, lung des Rechts-Zustandes, wie er sich geschith in der Provinz ausgebildet hat, ausfuͤhrliche lungen uͤber Berichtigung des Besitztitels, Em gung in die verschiedenen Rubriken, das Kasch sen, die eheliche Guͤtergemeinschaft in dieser Propin sondern als Beilagen auch das Hypothek enypatz

reußi⸗ ten

die erlaͤuternden Min isterial-Verfü gungen! Verordnungen des Ober⸗LApellatsons richts re.

In unserem Verlage erschienen so eben:

Fr. Kücken, Tra lt Gedicht in drei gilt lungen von H. Heine. Für eine Sing sim mit Begleitung des Pianoforte. Preis 15 sat Drei Suette, fuͤr zwei Sopranstinm mit Begltg. d. Ptanofte. Preis 18 sgr. ö Hochzeitswalzer mit Introduction, far das sin

forte, , iQ sgr.

Nicht din ahl Ol itanten als vielmehr allen Hun lennern önnen wir namentlich die beiden ö Compositnonen mit Recht angelegentlich .

Bechtold und Hartje in Ba

ar che Nr. 20)

—e

der Ruf erscholl der Auswande⸗

R. . 7

ö chnelipost,

nebst Instruktlon vom und 27. April in

Allgemtine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Landgerichts Assessor Frie⸗ em ju Koblenz zum Landgerichts, Rath Allergnaͤdigst zu ernen⸗

in geruht.

Bekanntmachung. ur Bequemlichkeit des Publikums soll die seit dem 1. April J zwischen Berlin und Magdeburg bestehende taͤgliche Lokal— welche gegenwartig aus beiden Orten um 5 Uhr hrorgens abgefertigt wird, vom 1sten k. M. ab aus Berlin taͤglich um 6 Uhr Morgens abgehen, bei welchem Abgange sie um 9 Uhr 20 Minuten Abends

in Magdeburg eintrifft, und , aus Magdeburg täglich um 5 Uhr 30 Minuten abge— fertiget und um 6 Uhr 30 Minuten Abends aus Pots dam nach Berlin weiter gesandt werden, so daß sie um 9 Uhr 10 Minuten Abends in Berlin ankommt. z Diese Veraͤnderung wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß

racht. Berlin, den 11. Maͤrz 1835. General⸗Post⸗Amt.

Königliche Bibliothekt. . In der naͤchsten Woche, vom 23sten bis 23sten d. M., fin⸗ t, dem §. XIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement mäß, die allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher die Koͤnigl. Bibliothek statt. Es werden daher alle diejeni—

n, welche noch Buͤcher der Koͤnigl. Bibliothek in Handen ha⸗

n, hierdurch aufgefordert, dieselben an einem der genannten age, Vormittags von g bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern.

rral⸗Leeutenant von Bazaine, von St. Petersburg.

Zeitung s-Rachrichten. Ausland.

Ruöfiland.

Odessa, 24. Febr. Man schreibt aus Konstantinopel, ff, Briefen aus Alexandrien vom 12. Jan. zufolge, Mehmed li dem Sultan die ihm schuldige Summe in Wechselbriefen ahlen wolle, die man taͤglich in der Tuͤrkischen Hauptstadt er⸗ srtete.

Die Pest macht zwar in Alexandrien keine weitere Fort— jritte, doch hat sie auch noch immer nicht nachgelassen.

Am 13. Februar ward in der Stadt Pawlowsk, dem ehe⸗ ligen Sommer-Aufenthalte der hochseligen Kaiserin Maria odorowna, die noch von Allerhoͤchst derselben gestiftete Alexan⸗ owök⸗ Paw,lowskische Lehr⸗Anstalt feierlich eroͤffnet. Der Zweck eser Lehr-Anstalt ist, den in genannter Stadt befindlichen Be—

ten und anderen Bewohnern freier Stände Gelegenheit zu erschoffen, ihren Kindern beiderlei Geschlechts einen guten Ele— entar-Unterricht angedeihen zu lassen; die derzeitige Beschuͤtze⸗ r ist die Großfuͤrstin Helena Pawlowna Kaiserliche Foheit.

Odessa ist jetzt, vermoͤge seiner Einwohnerzahl, die sich auf 5000 Seelen belaͤuft, als die dritte Stadt des Russischen Rei⸗ es anzusehen. Aus Ismail wird berichtet, daß die Donau dort, so wie nau bis nach Issaktscha, seit dem 5ten d. M. frei von is ist.

Frankreich.

Paris, 11. Maͤrz. Der Neapolitanische Oberst Veranti mit Depeschen fuͤr den Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ liten in Paris eingetroffen.

Die kurze Anrede des Koͤnigs an das Bureau der Depu— ten-Kammer (s. das vorgestrige Blatt der Staats-Zeitang) kbt dem Courrier frangais zu folgenden Bemerkungen nlaß- „In den Repraͤsentativ-Regierungen ist es gebraͤuchlich, alle offiziellen Worte des Koͤnigs durch die Minister diktirt erden; aber jetzt, wo wir nur der Form nach ein Ministerium aben, sind wir gezwungen, die obigen Aeußerungen des Koͤnigs von ihm perfönlich ausgehend zu betrachten; es ist dies ein hrund mehr, ihnen eine ernste ,. schenken. Die schwierigkeiten find groß, sagt der K nig! Alle Welt ußte das; aber es verdient Beruͤcksichtigung, daß man dieses Ge⸗ andniß aus einem Munde vernimmt, in dessen Interesse es liegen te, dasselbe so viel als möglich zu verheimlichen. Noch wichtiger ber wuͤrde es gewesen seyn, wenn man uͤber die wahren Ursa—⸗ en jener Schwierigkeiten etwas erfahren haͤtte; indessen muß an billig seyn; gerade weil einige jener Schwierigkeiten vom chlosse ausgehen, kann man deren Mittheilung nicht vom chlesse erwarten. Der König hat indeß doch zwei derselben keichnet: die persoͤnlichen Weigerungen einiger Maͤnner, welche : Last eines Ministeriums scheuen, und die Nothwendigkeit it die Krone, politischen Leidenschaften zu widerstehen. Die Maͤn⸗ i, welche die Last der oͤffentlichen Angelegenheiten fürchten, sind sienigen, denen man seit drei Monaten vergebens Portefeuilles an⸗ soten hat; das ist ziemlich deutlich. Welches sind aber die aͤnner mit politischen Leidenschaften, denen die Krone wider— hen muß? Diefe Worte koͤnnen sich durchaus nicht auf ir— nd eine Nuͤance der Opposition beziehen; denn die Opposition it sich von allen Intriguen entferht' gehalten, und ist bloße

schauerin der beklagenswerthen Krisis geblieben; man hat sich

Berlin, Donnerstag den

Lage ist von der Art,

wn ge r

,,,,

ihr nicht zu widersetzen, da sie sich im Hintergrunde haͤlt. Wer

also steht der Krone als ein Hinderniß gegenuͤber? Wer dringt mit unannehmbaren Bedingungen, mit leidenschaftlichen Anspruͤ— chen auf sie ein, wenn es nicht die Doctrinairs sind?“

Der Impartial, ein Journal des tiers parti, enthalt Folgendes: „Nichts ist gefährlicher fuͤr eine Regierung, als der Verlust der eigenen Wuͤrde: er muß sie nothwendig dem Ab⸗ grunde zufuͤhren. Will eine Regierung dem Lande wahrhaft nutzen, so muß sie sich vor Allem mit jenem Nimbus von Ach— tung umgeben, der noch maͤchtiger wirkt, als die Gewalt der Bahonnette. Wir fragen nun aber: hat unsere Regierung sich wohl ihre Wuͤrde wahrend der langen ministeriellen Krise, die uns gegenwartig betruͤbt, unversehrt zu erhalten gewußt; hat sie nicht vielmehr einen guten Theil ihrer Achtung um elender In— triguen willen verscherzt? Man muͤßte blind seyn, wenn man nicht den moralischen Nachtheil erkennen wollte, den sie sich durch ihre anhaltende Unschluͤssigkeit selbst zufuͤgt. Ihre Achtung, und mithin ihre Kraft, hat dadurch einen argen Stoß erlitten, und es wird eine lange Zeit daruͤber hingehen, bevor die Wunde, die sie sich selbst geschlagen, wieder vernarbt. Giebt es in der That wohl einen traurigeren Anblick als den einer Regierung, welche eingesteht, daß es ihr unmoͤglich sey, Minister zu finden, vielleicht bloß deshalb, weil sie solche nicht da nehmen will, wo sie wirklich sind; einer Regierung, die unab— laͤssig zwischen diesem oder jenem Ehrgeizigen hin und her schwankt, und uͤberall, wohin sie sich wendet, an persoͤnlichen Bedenklichkei⸗ ten scheitert. Es ist dies in Wahrheit ein Schauspiel, das auch die aufrichtigsten Freunde unseres Repraͤsentativ⸗Systems betruͤ⸗ ben muß. Wer hatte es sich wohl träumen lassen, daß 4 Jahre nach unserer Juli⸗Revolution die Monarchie schon um Minister verlegen seyn wurde? Wer haͤtte jene traurige Abgeschiedenheit voraussehen konnen, in welche die Monarchie durch die Fehler

und Umtriebe der Doctrinairs versetzt worden ist? Und glaubt man etwa, daß der Abt ist, ihr im Auslande besondere Achtung erwerbe, daß er den

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge- fremden Maͤchten großes Vertrauen einflöße?

Abweg, in den unsere Regierung gerathen

von jenem sortwaͤhrenden Hin- und Herschwanken zwischen ver—

schiedenen Maͤnnern und Systemen denken? was von einer Krone sa—

gen, die keine Rathgeber mehr zu finden weiß? Wir erklaͤren es mit der schmerzlichsten Ueberzeugung; Unsere gegenwartige daß sie uns in den Augen von ganz Europa herabßwuͤrdigen muß. Die Regierung und das Land werden die Wirkungen dieser Krisis lange verspuͤren; gebe der Himmel, daß sie keine verderblichen Folgen habe.“

Die Gazette des Tribunaux berichtet uͤber folgende kleine Scene, die sich vorgestern vor dem hiesigen Tribunal er, ster Instanz zutrug. Ein Advokat verlangte die Verlegung ei— nes Prozesses aus dem Grunde, weil die Debatten noch von einer Entscheidung des Ministers des Innern uber eine Maß— regel der Verwaltung abhingen. Der Praͤsident Portalis: „Alfo uͤber 8 Tage!“ Der Advokat: „Dies scheint mir eine sehr kurze Frist; nach 8 Tagen haben wir vielleicht noch gar keinen Mi— nister des Innern.“ Der Praͤsident: „Ganz recht; also nach 14 Tagen!“ Der Advokat: „Es moͤchte vielleicht sicherer seyn, den Prozeß um einen Monat zu verlegen.“ Der Praͤsident: „„Ohne Zweifel, indessen wollen wir hoffen, daß 116 Tage hinrei⸗ chen werden.“ Man kann sich leicht denken, daß dieses Ge— spraͤch von dem Auditorium mit großem Gelaͤchter begleitet wurde.

Herr Dumon wird in acht bis zehn Tagen uͤber den Ame⸗ rikanischen Entschaͤdigungs-Vertrag Bericht abstatten.

Der bekannte Dichter Barthelemy, der bisher in der lite— rarischen Welt nur durch seine politischen Dichtungen bekannt war, hat eine neue metrische Uebersetzung von Virgil's Aeneide vollendet, der das Journal des Debats großes Lob spendet.

Der Franzoͤsische Arzt Chervin, der zu denen gehoͤrt, welche glauben, daß die Pest nicht durch Stoffe nach anderen Gegen— den uͤbertragen werbe, hat ein Schreiben an den Handels-Mini— ster gerichtet, worin er wuͤnscht, daß man in dem Lazarethe von Marseille Versuche anstellen moge, um uͤber den obigen Gegen— stand aufs Reine zu kommen. Er selbst erbietet sich zu diesen Versuchen. „Die Pest“, sagt er in seinem Schreiben? „ist in Aegypten ausgebrochen, und Alles laßt vermuthen, daß sie eine große Ausdehnung erhalten wird. Da unsere Verbindungen mit jenem Lande zahlreich und rasch sind, so wird es leicht seyn, sich Gegenstaͤnde zu verschaffen, die zu den Experimenten dienen koͤnnen, deren Ausfuhrung ich anspreche. Diese Gegenstaͤnde sollen aber nicht etwa bloß Baumwollen⸗Ballen feyn, die, wenn sie auch von einem inficirten Orte kommen, doch von keinem Pestkranken beruͤhrt seyn koͤnnten; sondern es sollen Kleidungs⸗ stuͤcke seyn, deren sich pestkranke Personen unmittelbar bedient haben, als Hemden, Beinkleider, Turbane, Pelze u. s. w., kurz Alles, von dem man annehmen kann, daß es den Pest-Stoff durch und durch in sich anfgenommen habe. Diese Gegenstaͤnde muͤssen unmittelbar nach dem Tode des Pestkran⸗ ken, ohne irgend einer Reinigung unterworfen zu werden, in Kisten, welche man hermetisch verschließt, verpackt und nach dem Lazareth von Marseille gesandt werden. Auf diese Weise kann kein Zweifel daruͤber obwalten, daß die Kleidungsstuͤcke im hoͤch sten Grade zu den beabsichtigten Versuchen geeignet sind. Um die Nesultate so schlagend als moͤglich zu machen, muͤßte man die Versuche im Großen vornehmen, was der Regierung um so leichter werden wuͤrde, als es ihr weder an bereitwilligen Per⸗ sonen noch an verpesteten Kleidungsstuͤcken fehlen wuͤrde. Ich zweifle nicht, daß viele Aerzte und Gelehrte bereit seyn wuͤrden, persoöͤnlich an diesem philantropischen Werke mitzuarbeiten. Was mich betrifft, so erbiete ich mich, der Erste zu seyn, der sich al— len Versuchen unterwirft, die die Akademie der Wissenschaften fuͤr noͤthig halten sollte, um eine Ueberzeugung darauf zu gruͤn⸗ den; und damit man nich: glaube, daß ich nach einer vorgefaß— ten Idee handle, so erklaͤre ich, daß ich über die Contagiositaͤt oder Nicht⸗Contagiositaͤt der Pest keine bestimmte Meinung habe, sondern daß ich nur, in Folge der angestellten Nachforschungen, geneigt bin zu glauben, daß die Pest weit weniger übertragbar

19 ten Marz

ist, als man gewoͤhnlich annimmt.“ Man weiß noch nicht,

eb der Minister auf diesen kuͤhnen Vorschlag eingehen wird.

Herr Enfantin, der Vater des bekannten St. Simonisten, ist in Paris mit Tode abgegangen. Sein Sohn befindet sich noch immer im Orient, wo er die freie Frau aufsucht.

Großbritanten und Irland.

Parlaments ⸗Verhandlungen. Oberhaus. Stz— zung vom 19. März. Lord Brougham erhob sich, um den Herzog von Wellington, als Staats⸗-Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, uͤber die Verhaͤltnisse zu Rußland zu befragen, welche, wie die Absendung der Flotte von Malta ergebe, neuer⸗ dings verwickelt worden zu seyn schienen, und auf die der Tod des Kaisers von Oestereeich wohl nicht ohne Einfluß bleiben koͤnne. Zugleich bemerkte er, daß es unter diesen Umstaͤnden noͤ⸗ thig sey, einen Gesandten von ausgedehnter Erfahrung, großen Talenten und gepruͤstem Urtheil in St. Petersburg zu haben. Schließlich stellte er die Frage, ob die Englische Regierung mit dem neuen Souverain von DOesterreich in Bezug auf dessen Po— litik in Unterhandlungen zu treten gedenke. Der Herzog von Wellington erwiederte, daß die Absendung der Flotte durch— aus nicht auf wichtige Streitfragen zwischen Großbritanien und Rußland schließen lasse, daß solche Streitfragen nicht stattfaͤnden und auch nicht zu erwarten seyen. Uebrigens werde ein edler Lord (Marquis von Londonderry) als Gesandter nach Pe— tersburg gehen, sobald die Jahreszeit ihm abzureisen erlaube. Was die letzte Frage des edlen Lords (Brougham) betreffe, so koͤnne er (der Herzog) unmoglich sagen, uͤber welche Gegenstände die Minister des Koͤnigs es nothwendig finden duͤrften, sich mit der Oesterreichischen Regierung in Unterhandlungen einzulassen, da die Nachricht vom Ableben Sr. Kaiserl. Majestaͤt Franz J. erst am vorigen Tage in England eingegangen sey. Lord Brougham sagte darauf, er habe in ersterer Hinsicht sich nur auf die umlaufenden Geruͤchte und Muthmaßungen bezogen,

denn selbst der bloße Argwohn, daß die freundschaftlichen Ver⸗ Was soll man

haͤltnisse zwischen den Hoͤfen von St. James und von St. Pe— tersburg gestoͤrt werden koͤnnten, muͤsse schon besorgt machen; in letzterer Hinsicht aber habe er keine Frage gestellt, sondern nur die beiläufige Bemerkung einfließen lassen, daß er hoffe, man werde eine gerechte, humane und einsichtsvolle Politik zu beför⸗ dern bemuͤht seyn.

Unterhaus. Sitzung vom 10. März. Der Marquis von Chandos stellte, der von ihm gemachten Anzeige zufolge, seinen Antrag auf Abschaffung der Malz⸗Steuer. Es versicherte zuvörderst den Kanzler der Schatzkammer, daß er dabei nicht im entferntesten die Absicht habe, die Minister in Verlegenheit zu setzen (hört!, sondern daß er nur von seiner Pflicht gegen das Land und seine Konstituenten geleitet werde, denn er habe sich verpflichtet, dem Hause den Gegenstand vorzulegen, und er duͤrfe sich durch nichts in der Welt daran verhindern lassen. (Beifall.) Einige glaubten, sagte der Redner, daß eine partielle Herabsetzung der Malz⸗-Steuer schon großen Nutzen stiften wuͤrde, dies muͤsse er aber bestreiten; etwas koͤnnte es zwar nutzen, aber an⸗ genommen, sie wuͤrde auf die Hälfte herabgesetzt, so blieben die Erhe⸗ bungskosten, die man sich ganz ersparen koͤnnte, wenn die ganze Steuer aufgehoben wuͤrde, was suͤr den Paͤchter eine unendliche Erleich terung seyn muͤßte, denn diese Steuer habe die schlimmsten Wir⸗ kungen fuͤr die Ackerbau treibende Klasse; sie vermindere den Verbrauch der Gerste außerordentlich und vermehre den Genuß hitziger Getränke, der ein so großes Uebel fuͤr das Land sey. Wenn die Erleichterung, welche die Regierung der Ackerbau trei⸗ benden Klasse in der Thron⸗-Rede verheißen habe, sich nur auf die Beseitigung einiger oͤrtlichen Beschwerden, der Grafschafts Abgaben, der Kirchen⸗Steuern und anderer Kirchspiels-Lasten be—⸗ schraͤnken solle, so wuͤrde sie, das koͤnne er versichern, dem Lande nicht genuͤgen. Was den Ersatz des Ausfalls betreffe, der durch die Abschaffung dieser Steuer entstehen wuͤrde, so stimme er mit der Ansicht uͤberein, welche der jetzige Praͤsident der Handels Kammer (Hr. A. Baring) in der vorigen Session ausgesprochen habe, namlich daß man diesen Ausfall durch eine Auflage von Abgaben auf rohe Spirituosa, fremde Weine und andere veraccisbare Artikel decken koͤnnte, damit die hoͤheren Klassen auch ihren angemesse— nen Antheil an den offentlichen Lasten truͤgen. (Lauter Beifall.) Der Antragsteller behielt sich vor, wenn seine Motion durch⸗ ginge, spaͤterhin eine Bill zur Bestimmung der successtven Ab— schaffung der Malz⸗-Steuer einzubringen. Herr Handley un⸗ terstuͤtzte den Antrag. Sir R. Peel dagegen bekämpfte densel⸗ ben aufs entschiedenste, zumal da der Finanz-Etat fuͤr das Jahr noch nicht ermittelt sey und man also die Regierung einer Summe von mehreren Millionen berauben wuͤrde, ehe man noch wisse, wie sich die Einnahmen und Ausgaben gegen einander stellten; aber ange⸗ nommen selbst, daß die Vermuthung des . Kanzlers der Schatz⸗ kammer sich bestätigte, und daß am 5. April 1836 die permaͤ— nente Einnahme, wie derselbe geglaubt, 250, 000 Pfund mehr betruͤge, als die Ausgabe, so wuͤrde die Abschaffung der Mal Steuer, deren Ertrag sich im vorigen Jahre auf 4812, 000 Pfo. belaufen habe, doch in der zur Bestreitung der Ausgaben noͤthi⸗ gen Summe ein Defizit von 4,600,000. Pfund hervorbrin— gen. (Großer Beifall) Die mit der Erhebung dieser Steuer verbundenen Kosten, sagte der Minister, seyen so unbedeutend, daß ihre Ersparniß gat nicht in Anschla ge⸗ bracht werden koͤnne. Hört, hört!! Das einzige Hir den Ausfall, der durch die Abschaffung der Malz, S:euet entstehen wuͤrde, zu decken, wuͤrde eine Vermoöͤgens⸗Steuzr seyn, gegen diese aber habe er sich stets erklaͤrt und werde er sich stets erklͤren, und das Haus werde ihm darin gewiß beistimmen. (Beifall) Nachdem sich darauf noch Sir E. Kn alch bull, Herr Spring Rice, der besonders jeden Gedanken an eins Vermoͤgens⸗Steuer aufs energischste uruͤckwies, Herr A. Ba— ring, Herr P q Thom son und Sir 3 Graham m Sinne des Sir Robert Peel, Herr Cobbett, der Graf von Darlington und Herr Hume aber zu Gunsten der Motion Des Marquis von Chandos ausgesprochen hatten, wurde zur Abstimmung ge⸗ schritten, und es ergaben sich: