1835 / 81 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und einem jeden der genannten Herren einen glaͤnzenden Bril— lant⸗ Ring zum Geschenk machten, Der fuͤr Herrn Bulwer traͤgt die Inschrift: „E. L. Bulwer, Esq. P. M. Als ein dauern— des Zeugniß von den Damen, welche dem Blauen Interesse er⸗ geben sind, als Andenken und als Zeichen der Bewunderung fuͤr Englands Talent, 1835.“ Die Inschrist des Ringes, welcher Herrn Phipps uͤberreicht wurde, der bei der Wahl durchfiel und dem Oberst Sibthorpe weichen mußte, lautet folgendermaßen: „Von den Freundinnen der Blauen Sache zu Lincoln, die, wenn auch jetzt geschlagen, doch um Sieg fuͤr den Braven be— ten, 1835.“

Dänemark.

Kopenhagen, 14. März. Dem Vernehmen nach duͤrfte das Communications⸗Schreiben wegen Einberufung der Pro⸗ vinzial⸗Staͤnde nunmehr bald erfolgen, wenn auch die Zeit der Versammlung bis zum Herbst ausgesetzt bleiben duͤrfte.

Unterm 17ten v. M. ist der Professor-Ordinarius der Theo⸗ logie und extraordinarius der Philosophie an der Universitaͤt zu Kiel, Dr. August Twesten, auf sein Ansuchen in Gnaden von selnem Amte, von Ostern d. J. an, entlassen worden.

Das in London angekommene Packetschiff, welches St. Thomas am 6. Februar verlassen, brachte guͤnstige Nachrichten von den Antillen. Die Neger waren uberall ruhig und alle Furcht voruͤber. Der General- Gouverneur von Scholten war daselbst angekommen.

Der Attonaer Merkur schreibt aus Kopenhagen: „Es kann als ein erfreuliches Zeichen angesehen werden, daß hier ein Verein wohlgesinnter Maͤnner sich zu dem Zwecke ver— bunden hat, um mit vereinten Kräften etwanigen Mißbraͤu— chen der Schreibfreiheit entgegen zu arbelten. Ueber die Art und Weise, wie dieses zu realisiren, hatten sich vorlaͤufig zwei Mitglieder des Vereins, die Professoren Sibbern und Schouw, in der von letzterm redigirten Daͤnischen Wochenschrift ausge⸗ sprochen.

durch Gespraͤch und Vorlesung von Autarbeitungen, fuͤr das Yeffentliche bestimmt, Tettes fuͤr das Schickliche und Passende in Bezug auf Shreß , Angelegenheiten, zum Augenmerke machen sollten. Zusammenhäͤngend mit vorstehenden Andeutungen erscheint die Dildung eines Comité, sen, dem Bischof, Konfessionarius Mynster, dem Prof. Schouw und dem Etats-Rath, Professor Oersted, welche zur Einsendung Auter Volksschriften auffordert. Als vorläufige Probe beabsich— tigt namlich die Gyldendahlsche Buchhandlung die Herausgabe einer kleinen Schrift von zwei Bogen, in Almanach- Format, welche fuͤr 2 Sch. der Bogen verkauft werden soll. Gleichzeitig hiermit ist nun auch von der Gesellschaft fuͤr den richtigen Ge— brauch der Preßfreiheit ein Plan ihrer Wirksamkeit, als Ent—⸗ wurf in neun Paragraphen, der Beurtheilung des Publikums vorgelegt wotden. Hiernach wird die Gesellschaft theils durch Herausgabe eines Wochenblattes, theils durch Befoͤrderung von Schriften populairen Inhalts dahin zu wirken suchen, Kenntnisse zu verbreiten, den Geschmack zu verdessern und den Sinn zu ver— edeln. Zugleich ist die Gesellschaft entschlossen, Blaͤtter und Schrif⸗ ten, die für verderblich angesehen werden muͤssen, nicht zu hal⸗ ten, noch auf irgend eine Weise zu unterstuͤtzen. Der Hauptsitz des Vereins befindet sich in Kopenhagen; doch ist es die Absicht, demselben durch Filial-Anstalten uͤber das Reich eine gröͤßtre Ausdehnung zu geben. Als Kontingent sind 2 Rthlr. jährlich festgesetzt und hierfur erhaͤlt jedes Mitglied die von der Gesell⸗ schaft redigirte Wochenschrift. In dem Entwurfe heißt es, daß die Gesellschaft insbesondere bezwecke, durch geeignete Schriften Einsicht in alles zu befoͤrdern, was Kommunalwesen, Handel und andere Nahrungszweige betreffe, uͤberhaupt aber die in das buͤr⸗ gerliche Leben eingreifenden Momente hervorzuheben und zu be⸗ handeln. Hierbei, bei Betrachtung der sich unmittelbar auf das Leben beziehenden Erscheinungen, werden nun, wie es scheint, die Verfasser der beabsichtigten Schriften, um nuͤtzlich zu wirken, stehen bleiben muͤssen. Politische Theorieen scheinen vor allen Dingen nicht der Volks, Literatur anzugehören. Bei Einraͤu⸗ mung der Preßfreiheit in einem Staate wie dem unsrigen, kann es allein die Absicht gewesen seyn, die Aufmerksamkeit auf das— jenige, was im Staate geschieht, hinzulenken. Daß man das Gebäude selber den Angrlffen habe bloßstellen wollen, setzt eine vollig irrationale Grund⸗Ansicht voraus.“

De utsch land.

Hannover, 15. Mars. In der Sitzung der ersten Kam⸗ mer am 6hten d. M. kam . von Branntweinbrennern und

Geste Fabrikanten hieselbst wegen Besteuerung der auslaͤndischen

Geste zur Sprache. Von mehreren Seiten wurde die Wichtig

keit des Gegenstandes bezeugt, auch daß namentlich durch die ungemein niedrigen Perf; einer erst seit kurzem in Hamburg

enistandenen Fabrik trockener Geste die Inlaͤnder ohne einen

sehr hohen und hoheren Steuersatz als 6 gGr. nicht damit zu

konkurrlren im Stande seyen. Man beschloß daher auf Antrag

des General-Syndikus abweichend von zweiter Kammer: Da

der Gegenstand bei der Berathung uͤber den neuen Tarif noch

nicht zur Sprache gekommen, die Petition dem Königl. Mini⸗

stertum zur Erwägung zu uͤbersenden.

Daß hiesige Comits zur Unterstuͤtzung von Invaliden der ehemaligen Königlichen Deutschen Legion, hat an Beitraͤgen von Offizieren derselben, nebst Zuschuͤssen Sr. Maj. des Koͤnigs und der Königlichen General-Kaͤsse, im vergangenen Jahre wieder nahe an 4000 Thaler eingenommen, und damit 499 rechtliche Invaliden jenes ruhmreichen Corps, so wie 151 Wittwen und Waisen von solchen, durch monatliche Gaben von einem und ei⸗ nen halben Thaler erfreut. Obgleich der Tod eine immer rei- chere Aerndte unter den ehrenwerthen Mitgliedern dieses Unter⸗ staͤtzungs-Vereins haͤlt, so vermindern sich doch dessen Einnah⸗ men nicht in gleichem Maße, was ein erfreulicher Beweis von einer fortdauernden regen Theilnahme ist. Seit dem Stiftungs⸗ jahre 1819 wurden auf diese Weise 65,473 Thaler verdienten Hülfsbedürftigen aus reiner Menschenliebe und erinnerungsrei⸗ chem Interesse fr ehemalige Kampfgefaͤhrten gespendet.

Munchen, 15. März. Der Minister des Innern, Fuͤrst von Oettingen⸗Wallerstein, hat in Bezug auf die von einigen Bayerischen Rabbinern geführten Beschwerden gegen die seit fur⸗ zem verbesserte gottesdienstliche Ordnung der Astaeliten das nach⸗ stehende Restrspt an die Regierungen des Ober, und Unter Main“, so wie des Rezat- und Ober⸗Donaukreises, erlassen: „Nach 8. 25 und z0 des Edikts über die Verhaͤltnisse der jüdt—= schen Glaubens Genossen im Königreiche vom 16. Juni 1815 sind bie kirchlichen Verrichtungen in den Synagogen ausschließend dem Mabbiner oder dessen besictigtem Substituten übertragen, und der⸗ selbe kann daher von einzelnen Israeliten nicht angehalten werden, in der ihm anvertrauten Synagoge Gebete oder Gebrauche zu ver⸗ richten ber verrichten zu lassen, welche nach seiner neherzeugung

worunter aus Bremen 203 Fl. s Professor Sibbern schlug die Bildung einer Gesell⸗ schaft vor, deren Mitglieder in regelmäßigen Versammlungen,

sich die Bildung eines allgemeinen

bestehend aus dem Kammerrath Drew

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durch die positigen Lehren der israelitlschen Neligion nicht ausdruͤck⸗

lich als unbestritten zum Wefen derselben gehdrig geboten sind. Da nun ein solches Gebot hinsichtlich derjenigen Gebete und Ge⸗ braͤuche, weiche nach der von einigen Rabbinern des Ober-Main⸗ Kresses zur Erhaltung und Veredlung des israelitischen Gottes dien⸗ stes eingeführten Synagogen⸗Ordnung in den Synagogen unterblei⸗ ben sollen, nicht nachgewtesen ist, und da diese Synagogen⸗Ordnung auch sonst keine mit der allgemeinen Moral und mit den Gesetzen des Staates unverteagliche Vorschrift enthalt, welche eine Einschrei⸗ tung von Ober⸗-ALufsichts wegen rechtfertigen konnte, so ist zu der von einigen Israellten zu Bayreuth, nachgesuchten Aufhebung der Synagogen⸗Drdnung um so weniger ein Grund gegeben, als diefe Ifraeliten die in der Synagoge, unterbleivenden Ge⸗ bete und Gebrauche, sofern sie ihnen unerlaͤßlich scheinen, in ihrer Wohnung innerhalb der gesetzlichen Graͤnze der einfachen Hausan⸗ dacht verrichten konnen. Uebrigens ist aufgefallen, daß die Rabbiner A. Bing zu Warzburg, Mosez Hochheimer zu Ansbach und. J. Gu— genheimer zu Kriegshaber auf bloße Einleitung einiger Israeliten, die in Frage liegende Synagogen⸗-Srdnung als gesetz- und religions⸗ widrig erklaͤrt haben, und ha namentlich der Rabbiner Bing sogar die Aufforderung beifuͤgt: „„Jeder, der Gottesfurcht von Herzen hat, und dessen Gefühl, ob der Gesktze Zerruͤttung, erschuͤttert wor⸗ den, sey verpflichtet, aus dem unter ihrer (der die neue Synagogen⸗ Oröonung beschüͤtenden Rabbiner) Leitung stehenden Tempel zu dlei⸗ den““ Die den genannten dret Rabbinern vorgesetzten Kreis⸗ Regierungen haben dieselben aufmerksam machen zu lassen, wie nur durch ein besseres Benehmen der kirchlichen Vorstaͤnde wahre Einig⸗ keit und Andacht unter den Isrgeliten begründet und befestigt wer— den konnen; wie sie, welche sich in die kirchlichen Anordnungen anderer Rabbiner mischen, und die israelitischen Gemeinden mit ih—= ren Rabbinern entzweien, die erklaͤrtesten Feinde einer Verbesserung des Zustandes ihrer Glaubenggenossen, und die eigentlichen Hinder⸗ nisse jeder ganzen oder theilweisen Emancipation sind. Die mit Bericht vom 13. Okt. vorgelegten Akten folgen zuruͤck.“

Stuttgart, 15. Maͤrz. Der Verein fuͤr das Denkmal Schillers empfing im Febrüar an Beitragen 785 Fl. 31 Kr., Unter den reichen Beiträgen des Maͤrz befinden sich, von dem Freiherrn von Ehrenfels aus Wien, zwoöͤlf Loose zu einer am 25. April statifindenden Ziehung elner glöoßen Guͤter‘ Lotterie, mit der Bestimmung, im gluͤckli— chen Falle eines bedeutenden Gewinnstes den nach Vollendung des Benkmals etwa bleibenden Ueberschuß der Familie des un— sterblichen Dichters zukommen zu lassen.

Griechen lan d.

Nauplia, 16. Febr. (Hamb. Korr) In meinem letz—⸗ ten Briefe schrieb ich Ihnen, daß der Koͤnig hier erwartet wurde, uüm den Tag seiner Ankunft in seinem Königreiche zu felern. Am ö5ten d. langte ein Courier hier an, mit der Nach⸗ richt, der Konig treffe denselben Nechmittag ein und zwar zu Lande. Es scheint, daß durch Intriguen der Athenienser, bei denen die größte Eifersucht gegen Nauplia herrscht, das Schiff, an dessen Bord der König sich einschiffen sollte, nicht segelfertig wurde, weshalb er den Entschluß gefaßt, die Reise zu Pferde zu machen. Die erste Nacht schliefen Se. Majestaͤt in Megara, die zweite in Korinth und trafen den dritten Tag in Nauplig ein. Der Stadt⸗Kommandant, Oberst Luͤders, der Nomnnarch und die Demogeronten, begleitet von dem Platz- Major, mit den Festungs-Schluͤsseln auf einem hellblau seidenen Kissen, und ein Ehren. Piket des Garde- Uhlanen⸗ Regiments, rit— ten Sr. Majestaͤt, mehr als eine Stunde weit entgegen. Der Einzug erfolgte durch das Landthor. Voran ritt eine Abtheilung Gendarmen, diesen folgte eine Schwadron Uhlanen, gefuͤhrt vom Rittmeister Baron von Bruͤssel, darauf einige Griechen in Nationaltracht, Fahnen tragend. Diesen folgie der junge König, auf einem braunen Araber reitend, ge— kleidet in einem militairischen Ueberrock mit Federhut. Sein Aussehen war äͤußerst gesund und heiter. Hinter dem Koͤnige ritt dessen Suite: bestehend aus dem General Schmaltz, Baron Hunoltstein, sein Hofmarschall, Bozzaris und Karpuni, seine Griechischen Ordonnanz -Offiziere und noch einige andere Offi⸗ ziere; diesen folgte das Ehren-Piket der Lanciers, dann kamen die Diener mit der Bagage, und beschlossen wurde der Zug durch eine unzaͤhlbare Masse von Griechen aus allen Staͤnden, Alter und Geschlecht. Sobald Se. Majestaͤt durch das Land— thor ritten, wurden 1016 Kanonenschuͤsse ven dem schweren Ge⸗ schuͤtze auf der Land-Batterie geloͤst. Vom Thore bis zu dem Schlosse waren in allen Straßen, durch welche sich der Zug be⸗ wegte, Soldaten in Parade Uniform in Spalier aufgestellt, wesche beim Erscheinen des Koͤnigs das Gewehr praͤsentirten. Endlich langten Se. Maj. unter dem Donner der Kanonen, dem lärmenden Schalle der Musik der verschiedenen Truppen⸗Corps, der Trommeln der Hauptwache und dem froͤhlichen Jubel der gluͤck⸗ lichen Nauplioten um 5! Uhr im Schlosse an, wo saͤmmil che Offiziere der Garnison, welche dem Könige nicht entgegen gerit⸗ ten waren, seiner harrten, um ihm aufzuwarten. Tausend rothe Muͤtzen flogen in die Luft, tausende Stimmen riefen; Enro än eus!“ (Ces lebe der König!) und unzaͤhlige weiße Taschen— tuͤcher wehten auf den Balkonen der Haͤuser, angefuͤllt mit scho⸗ nen Griechinnen, welche Blumen auf den Weg des Koͤnigs streuten. In der linten Hand die Zuͤgel nachlaͤssig haltend, war die rechte bestaͤndig beschäͤftigt, die freudigen Gruͤße seines treuen Volkes freundlichst zu erwiedern. Ruͤhrend war es zu sehen, mit welcher enthusiastischen Freude er empfangen wurde: es war ein stolzer Glanzpunkt lange erinnern wird. dem Platze vor dem Schlosse, erschien der junge

Auf das ununterbrochene Vivatrufen auf

war die Stadt erleuchtet. Den andern Morgen gingen Seine Maj. in Begleitung der Offiziere, ihrer Suite und der Civil. Militair-Chargen der Festung und Stadt, um 9 Uhr zu der Kathedrale von St. Georg, um dem Gottesdienste beizuwohnen, nach welchem der Patriarch eine Rede hielt. Nach beendigtem

Gottesdienste hielt der König ein Lever, dem die hier befindli=

chen Konsuln, die Offiziere der Garnison, die hier anwesenden fremden Offiziere, worunter die Mitglieder der Graänz⸗-Kommis. sion von England, Frankreich und Rußland, der Nomarch dieser Provinz, so wie die Honoratioren der Stadt beiwohnten. Nach der Audienz stroͤmte Alles hinaus auf den Platz, wo Se. Maj. vor zwei Jahren in Griechenland landeten, und als der Koͤnig uͤber die Zugbruͤcke ritt, begruͤßten ihn 101 Kanonenschuͤsse. Der Landung splatz ist eine halbs Stunde von der Stadt entfernt und es war daselbst eine mit Myrthen-Zweigen verzierte Tribune er= richtet. Als der Zug dort anlangte, wurde ein feierliches Fe Heum gesungen und vom Geschuͤtze eine Selve abge— feuert. Hierauf kehrte der Monarch zur Stadt zuruͤck, wo—⸗ seibst seine Ankunft wieder durch 101 Kanonenschuͤsse bezeichnet wurde. Zur Königlichen Tafel wurden 18 Personen gezogen. Abends war die Stadt erleuchtet und Ball im Bouleutikon, welches durch das Verdienst des Herrn von Werthheim auf das geschmackvollste dekorirt war. Ein daselbst errichteter Thronhim⸗ mel war unter Anderem aus einem pompoͤsen Tuͤrkischen Diwan verfertigt, den Plaputas einem Pascha von Tripolitza abgenom⸗

von offiziellen Versicherungen,

in feinem Leben, dessen er sich gewiß

Monarch auf dem Balkon, um fuͤr diese freudige Theilnahme zu danken. Abends

men. Der Konig langte um 9 Uhr im Ball-Saale an, er

nete den Tanz mit der Madame Palaxipoulo in einer Polonan und verweilte bis 2 Uhr des anderen Morgens. Um 8 Morgens ritt der Koͤnig nach Argos, in der Uniform eines Ober, sten der Uhlanen gekleidet, um das dort liegende Regiment du ser Waffengattung zu mustern, und kehrte zum Mittags mah nach Nauplia zurück, Tages darauf wurde dem Könige von der Stadt ein großes Diner im Bouleutilon gegeben, dem abermaz ein Ball am Abend folgte. Montag Morgens reisten Se. jestaͤt zu Pferde nach Epidaurus, wo ihrer ein Abends vorher von Epiräus angelangter Regierungs⸗Kutter harrte. ;

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerita.

New⸗Hork, 18. Febr. Folgendes ist das Wesentlichs: aus dem (neulich erwähnten) Vorirage des Herrn John Quinch Adams in dem Repraͤsentanten⸗Hause: „Als ich meinen Von schlag machte, hatte ich dabei die Absicht, dem Hause dar nz thun, daß es die Pflicht der Kommission fuͤr die aus waͤrtigmn Angelegenheiten sey, hinsichtlich des ihrer Pruͤfung uͤbertragenen wichtigen Gegenstandes sich auf die eine oder die andere Wess auszusprechen, und aus diesem Grunde bediente ich mich in meh nem Vorschlage des Wortes „unverzuͤglich“q. Ich sagte nigt, daß ich die Empfehlung des Praͤsidenten oder einen Bescstß des Hauses oder der Kommission, der zu einem Kriege fit unterstuͤtzen wollte; wenigstens habe ich es nicht so gemeint. h wollte nur sagen, daß das Haus den Gegenstand in Crmi⸗ gung ziehen sollte, weil die von dem Praͤsidenten empfohlene Maßregel oder irgend eine andere, welche die Ehre des Lan⸗ des erforderte, einen Krieg zur Folge haben koͤnnte. Ih wuͤnschte, daß das Haus alle ihm zu Gebot stehende get dazu benutze, um die verschiedenen Vorschlaͤge, welche zu einz gluͤcklichen Loͤsung der Frage fuͤhren koͤnnten, zu pruü fen. Darn aus, daß das Haus den Gegenstand in Betrachtung zieh folgt nicht, daß es den Krieg erklaͤren oder zu Repressalien n mächtigen, und eben so wenig, daß es einen bestimmien V schluß fassen muß. Wahrscheinlich wird das Haus, ah Schlusse der Diskussion, zu demselben Resultat gelangen, he der Senat. Es ist hier nur folgender wichtige Unterschied beachten: Der Senat hat sich mit dieser Angelegenheit bescht tigt, es wurde eine Kommission ernannt, die ihren Bericht stattete, und die Diskussion desselben brachte den Senat dahin, die Frage zu umgehen. Kann das Haus nicht denselben Vi einschlagen?“ Hier rief der Praͤsident den Redner zur Ordnung, da es nicht erlaubt sey, auf eine ungeziemende Weise von einn Handlung des anderen Hauses zu sprechen. sagte darauf noch, er habe dem Hause nur auseinander sehen wollen, daß er bei seinem Vorschlage keinesweges den Zweck h habt habe, den Krieg zu vertheidigen, sondern er habe daduth das Haus nur veranlassen wollen, ohne Zeitverlust den Ch genstand in Berathung zu ziehen.

Amerikanische Blatter geben Auszuͤge aus den un Herrn Livingston von Zeit zu Zeit aus Paris an die hiesige My gierung uͤbersandten Depeschen. Folgendes ist das Interessu

teste daraus: ,,

Am Montag habe ich dem Koͤnige mein Beglaubigungs⸗Scht ben Äberreicht; ich uͤbersende Ihnen eine Abschrift meiner Anrede ihn. Seine Antwort war lang und aufrichtig, ich kann sie nichl Wort für Wort wiederholen, aber sie enthielt im Wesentlichen tl offene Darlegung seiner Gesinnungen gegen die Vereinigten Stag ten und der Erinnerung an die daselbst genossene Gastfreundschaft In Betreff des Traktäts waren seine Porte ungefaͤhr folgeme „Versichern Sie Ihrer Regierung, daß unvermeidliche Umstcste allein die schnelle Ausführung des Traktats verhindert haben, daß indeß treu erfüllt werden wird. Versichern Sie Ihrer Regierung!“ wiederholte er, „„daß in der naͤchsten Session der Kammern Ne n forderlichen Gesetze zur Sprache kommen werden. Ich sage Ihng bies nicht nur als König, sondern auch als ein Mann, dessen Ven

eißungen erfuͤllt werden.““ . ̃ „Paris, 22. November 1803.

Ich sprach gestern Abend einen Deputirten, der großen Ein⸗ fluß Vesitzt, Er sagte mir, daß der König von unseren ng heiten gesprochen habe und sich sehr 6 die Annahme des Geseßis zu interessiren scheine Ich wiederhole dies nur, weil es, abgeseh

zeigt, daß der Konig und sein Ka net es aufrichtig meinen. Sie können sich denken, mit welcher lil geduld ich die Botschaft des Prasidenten erwarte, Von dem ah bieser Rede wird großentheils nicht nur die Zahlung unserer , berungen, sondern auch der Ruf, den die Nation hinsichtlich iin Energie besitzt, abhängen. Ich bezweifle es jedoch keinesweges, die Rede so abgefaßt seyn wird, um uns diese beiden wichtigen

enstaͤnde zu sichern.“ 6 . „Paris, 6. Dezember 1831. „Die Kammern haben sich am 1, Dezember unter sehr schij rigen. Umstaͤnden versammelt. Die Minister und die Blatter n che dic erklärten Organe derselben sind, hatten sich verbindlich macht, die volltandigsten Aufschluͤsse uͤber ihr Benehmen zu geh um allen Aufforderungen zu genügen und die Annahme ihrer M regeln durch die Kammer zu erlangen, welches die nothwendige din gung zur Existenz des Ministeriums ist. Wie Sie aus den Vlh tern feen werden, haben sie treu und redlich ihr Wort geltst i nach einer zweltaͤgigen sehr lebhaften Debatte, inen entscheiden Sieg davongetragen. Dieser parlamentgrische Erfolg versch aft nen Vertrauen, Sicherheit und, wie ich hoffe, auch hinreichem Einfluß, um die Annahme des Traktats zu bewirken.“ „Paris, 22. Dezember 183 unsere diplomagtischen Verhaͤltnisse mit der hiesigen Regletn sind höchst eigenthuͤmlichet Art. Mit der exekutiven Gewalt ich fast nicht? zu verhandeln, denn wir ind fiber die wwesenthit Punkte des Vertrags einig. Die große Schwierigkeit besteht de ich mit der legislatspen Gewalt gar, keine offizielle Gem schaft haben kann. Ueberzeugt von der Wichtigkeit, welche die lung der Entschaͤdigung fuͤr meine Mitbuͤrger und die Erfuͤlll der feierlich eingegangenen Verpflichtung gegen die Natlon fuͤr Land hat, und endlich überzeugt davon, wie sehr dem Lande da fiegen muß, einen Bruch, die nothwendige Folge einer bestimm Verweigerung der Erfüllung des Traktats, zu verhindern, 1 de ich Allez anwenden, um ein so beklagenswerthes Rs tat zu vermeiden. Diese Betrachtungen sind fuͤr mich Quelle großer Verlegenheiten und fortgesetzter Bemuͤhun Ich schricb meine letzte Depesche, vom 6 Deiember, nach dem . um der Kammer, welches, wie man es erwartete, dem Ministernj die Majorltaͤt sichert. Bieser Erfolg der Regierung hatte mf aufrichtigsien Hoffnungen eingeflößt. Der Ton der ministetsn Presse, die Sprache des Königs und derjenigen Minister, mit den sch mich uber diefen Gegenstand unterhielt, zeigten mir indeß bi daß sie nicht geneigt waren, il Spiel zu fetzen. Sie wird keine von den Maßregeln seyn, von ren Annahnie das Ministerlum seine Existenz abhaͤngig macht. Tage nach der Diskussion erklaͤrte das ministerielle Blätt, das * nal des Bébats, daß die Minister, zufrieden mit der durch die . mer erfolgten Billigung ihres Systems, die Freiheit der stimmung uber keine Maßregel, die nicht einen wesentlh Theil lhre Systems bsidete, behindern wollten, und die fammenkünfte, welche ich seitdem mit dem Könige und se Ministern gehabt habe, haben mich noch mehr in der Yen unh staͤrkt, daß das zur Ausfuhrung des Trattats , 1 Fe dne nn den auf heukralem Gebiete licgenden Fragen betrat

Uhr erden mußte.

Du Der Beschluß,

ten Bruch zwischen beiden Nationen nicht auf sich n

Herr Adam

ihre Popularitaͤt durch diese Frage Mi

etden bärfte. Ich bekaͤmpfte diese Ansicht und fragte, ob etwa die Irene in der Beobachtung der Vertraͤge nicht einen wesentlichen heil ihres Systems bilde, und ob sie nicht in dasselbe aufgenommen Ohne hierauf zu antworten, rühmte man mir die welche man sich gegeben, um durch die Anfertigung des Be⸗ wobon ich schon gesprochen, die Annahme des eee. f fern. Dies Dokument ist, wie man versicherte, fast vols⸗ et, und nach dem, wat ich davon lenne, muß es die Virkung haben, die man von der Wahrheit und der Ver⸗ nunft auf den Parteigeist und das Vorurtheil erwarten kann. keine Kabinets- Frage daraus zu machen, wird von gu⸗ n Folgen feyn. Einige Häupter der Qpposition werden die Ber. un e g tll; fuͤr einen durch Verwerfung des rn bewirk⸗ e

Miübe, iichts,

men wol⸗

wbesonders da sie überzeugt seyn müͤssen, das eine solche Ent. . statt die Minister zum Austritt zu zwingen, nur ihnen ibß den Vorwurf zuztehen würde, den Krieg zwischen zwei Natio⸗ nen entzündet zu haben. Unter diesem Hesichtspunkte wird meine arbelt um so leichter seyn, wenn die Botschaft des Präͤsidenten dar⸗ hut, daß wir die Verletzung des Traktats zu raͤchen wissen wuͤr⸗ hen. Jedermann gesteht ein, daß es unklug seyn würde, vor dem nichsten Monate auf eine bestimmte Entscheldung zu dringen; der Bericht wird dann gedruckt . und an die Deputirten vertheilt werden. Ich hin übrigens keinesweges des Erfolges meiner unaus⸗ gesetzten Bemuͤhungkn, die Erledigung dieses wichtigsten Theiles

meiner Mission zu deschleunigen, gewiß, und ich erwarte mit einiger Unruhe nähere Instructlonen darüber, wie ich mich, im Fall das Gesetz verworfen werden sollte, zu verhalten habe.“

Inland.

Berlin, 21. Marz. Die fuͤr den Großhandel nunmehr beendigte Reminiscere⸗ Messe zu Frankfurt a. d. O. ist fuͤr den Absatz der rohen Produkte, so wie auch fuͤr den Verkauf von Tuchwaaren mittler Qualitat recht gut ausgefallen. Es wa⸗ ten uͤber 52, 000 Centner Waaren aller Art auf dem Platze; äber 1000 Centner mehr als zu der Reminiscere⸗Messe des vo⸗ tigen Jahres. Die Zahl der Meßfremden betrug nach den Frem⸗ den⸗Listen 6175; uͤber 400 Personen mehr als zu der gleichna— migen vorjaͤhrigen Messe. Tuchwaaren sind 6618 Centner ein⸗ gegangen, von welchen die feinen und die ganz ordinairen wenig Vegehr fanden. Von den Baumwollen⸗Waaren wurden die Englischen wenig gesucht. Die Seiden⸗ und Halbseiden⸗Waa⸗ ren fanden mehr uünd minder mittelmäßigen Absatz. Die Leinen⸗ Paaren stehen hoch im Preise, und es war der Vorrath so wie der Absatz derselben nicht betraͤchtlich. Fuͤr die kurzen Waaren st zu Martini die Hauptmesse. Eisen⸗ und Stahl“ Waaren, so wie Porzellan., Glas“, Horn, Holz- und Leder⸗Waaren fanden meist mittelmäßigen Absatz. Die vorhandenen Rauch⸗Waaren wurden rasch zu niedrigen Preisen verkauft. Rind und Roß— Häute, Kalb- und Ziegenfelle fanden gröoͤßtentheils, Hasenfelle we⸗ niger Käufer. Hoͤrner und Geweihe wurden alle verkauft; Pfer⸗ . und Schweineborsten groͤßtentheils. Von Bettfedern, Daunen und Federposen ist wenig uͤbrig geblieben. Wachs und Honig wurde ganzlich verkauft; desgleichen Flachs und Ben.

olle war mit Einschluß des Bestandes aus der Martini-Messe Pt Centner auf dem Platze, und wurde zu erhoͤhten Preisen ginzlich aufgeräumt. Der mit der Messe verbundene Pferde⸗ härkt war stark besetzt und der Handel bei ziemlich hohen Prei⸗ sen lebhaft. Inländische Einkaͤufer aus dem oͤstlichen Theile der

onarchie halten sich zahlreich eingefunden. Von den auslaͤndi⸗ schen Einkaͤufern fehlten hauptsaͤchlich die Polen. Es sind viel Uchwaaren und rohe Produkte nach dem Auslande abgefuͤhrt worden. e In Antwerpen hat sich eine Gesellschaft von Kauf— kuten geßtldet, welche durch lithographirte Ankuͤndigungen zur Theilnahme an einer Praͤmien⸗Lotterie einladet, nach deren Plane Actien zu 254 Fl. ausgefertigt, und das dadurch zusammenge— hrachte Kapital in einer Reihe von 44 Jahren dergestalt ausge⸗ spielt werden soll, daß jede in dem Plane in Gulden verzeichnete praͤmie viermal so viel in Franken erhält. Nachdem dieses Ge⸗ schaft zur Kenntniß der hiesigen Koͤnigl. General- Lotterie⸗Diree⸗ tion gelangt ist, hat diese unterm gestrigen Datum eine Bekannt⸗ machüng erlassen, wodurch sie das Publikum vor dem Ankause und Ausbieten von Actien und Promessen zu jener Praͤmien⸗ Lotterie, so wie zu ähnlichen Unternehmungen, die, wie man vernimmt, auch noch in Holland und Frankfurt a. M. vorberei⸗ tet werden, unter Androhung der gesetzlichen Strafen warnt, indem alle dergleichen im Auslande erscheinende Privat ⸗Praͤ⸗ mien Vertheilungsplaͤne fremden Lotterieen gleich zu achten wä⸗ ten, an welchen Theil zu nehmen, den diesseitigen Unterthanen gesetzlich nicht gestaitet 6. Zum Bau einer neuen Kirche in Klein⸗-Jena, im Naumburger Kreise des Regierungs-Bezirks Merseburg, hat diese kleine Gemeinde aus eigener Bewegung eine Subscription eröffnet, hei welcher 10 Gemeinde-Mitglleder die verbältnißmaͤ⸗ big bedeutende Summe von 420 be, gezeichnet haben. Zu Possenhayn, in demselben Kreise, hat die Gemeinde einen Garten gekauft, um darauf ein neues Schulhaus zu bauen, des⸗ sen sie bls jetzt gaͤnzlich enibehrte.

n

Nekrolog. (Aus dem Militair⸗Wochenblatt.)

Am 19. Februar d. J. endete ein Nervenschlag das Leben des General- Lieutenant a S., Ernst Monhaupt, eines der ausge⸗

ihnen Offiziere, wesche die Preußische Artillerie in ihren Nei⸗ hen gezahlt hat.

Geboren den 15. Aprii 1773 zu Minden, wo sein Vater als Regiments-Arzt beim damaligen Infanterte⸗Regiment von Lossaw angestellt war, kam er nach dessen Tode nach Potsdam, und begann hier die militairische Laufbahn; zu jener Zeit garnkso⸗ mnirte de gesammte reitende Artillerie dort, und Mon haupt trat ä derfelben (Compagnie des Major von Anhalt) am 1. Mal 1790 Dienst, eine Zufaͤlligkeit, fun fig fuͤr ihn selbst, wie fur die affe, welcher er fortan alle seine Krafte mit unermuüdetem Eifer, und sicher nicht ohne Erfolg widmete. ͤ Nach dem unheilvollen Zuge in die Champagne wurde (ine Batterie der Compagnie, bei welcher Monhaupt als Bombardier

fand, zur Armee am Rheine gesendet, und bier beim Beginn des

Feldjugs von 1793 der Avant⸗Garde zugetheist, mit welcher sie den Gefechten von Waldalgesheim, Floͤrs heim und u dem Karlsberge, so wie heim Corps detz Erbprinzen von Hohenlohe den Gefechten

von Limbach, Eschweiler, Klemoach und auf der Scheerhöhle bei⸗

wohnte. Im Feldzuge von 1701 der ,, des Grafen Kalk⸗ reuth überwiesen, war die Batterie beim ersten Treffen von Kaisers=

rend dessen zum Unteroffizier aufgerückt, und durch sein Benehmen dem Befehlshaber der reitenden Ärtillerie von so vortheil hafter Seite bekannt geworden, daß ihm dessen dringende Empfehlung an den Ge⸗ neral von Tempelhof die Erlaubniß zum Besuch der Ärtill erle⸗Aka⸗ demie erwirkte; am 1. Jani 1796 erfolgte seine Ernennung zum n n denne bis dene bichet tub eld Kas, zeln

. ahre spaͤter die Armee wieder ins Feld zog, befand er sich bej der deitenden Batterie des Hauptmanns von Hahn, welche zum Corps dez Fuürsten von Hohenlohe sileß und in der Schlacht

ungeachtet kam d

PkPr. Engl. Obl. 80.

autern, in mehreren Vorposten⸗Gefechten, und zuletzt in dem Ar⸗ rieregarde⸗Gefecht bei Kreutz noch thaͤtig. Monhaupt war waͤb⸗

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von Jena getheilt focht; Monhaupt kommandirte vier Geschutze bei dem Detaschement des Generals von Holzendorf, folgte dem all⸗ emeinen Ruͤckzuge, kam von Magdeburg aus zur Arrieregarde und o unter die Befehle des Generals von Bluͤcher, machte alle Ge⸗ fechte in Mecklenburg mit und theilte bei Lubeck das Loos des Ganzen. Er begab sich über Danemark nach Memel und wurde bei der , der Armee im Jahre 1800 als Premier⸗Lieu⸗ tenant zum Commandeur der reitenden Batterie der Garde ernannt.

Seinem Geburtsorte nach war der Verewigte damals Westpha⸗ lischer Unterthan und deshalb der Mbglichkeit ausgesetzt, reklamirt zu werden; dieser Umstand, verbunden mit der Sehnsucht nach Kriegs⸗Thaͤtigkeit, bestimmte ihn, im Laufe des Jahres isi2 seine Entlassung zu erbitten und nach Rußland zu gehen, wo ihm durch den Auftrag, die Artillerie der Deutschen Legion zu organisiren, Gelegenheit ward, seine praktische Brauchbarkeit und Spannkraft t bewähren. Die Aufgabe gehörte nicht zu den leichten. In der

engen l len und der kärzesten Frist sollten zwei reitende Batterieen gebildet und kriegsfaͤhig gemacht werden, zu denen nichts vorhanden war, als das Material und die noͤthige Anzahl roher Pferde; Gefangene der Rheinbunds⸗Truppen und zwar gröͤßten⸗ theils Infanteristen die sich zum Dienst in der Legion gemeldet, mußten in dem ihnen ganz fremden Dienste unterrichtet, die Pferde thaͤtig gemacht werden, und zwar ohne Unterstuͤtzung von fn ß; ren und , . der Waffe. Solch ungůnstiger Verhaͤlinisse m die Artillerie bald in so vorzüglichen Zustand, daß

die Berichte der Generale, welche sie inspieirt hatten, die Aufmerk⸗ samkeit des Kaisers erregten. Monhaupt erhielt noch waͤhrend des Marsches nach Deutschland die Ernennung zum Oberst⸗Lieutenant.

Bekanntlich machte die Russisch⸗Deutsche Legion den Feldzug von 1813 beim Corps des Grafen Walmoden an der Niederelbe mit, wo die Beobachtung Davousts zwar große Thätigkeit und Umsicht in Anspruch nahm, aber nur sparsame Gelegenheit zu großeren Gefech⸗ ten darbot. Mon h auyt n f, sich besonders bei Vellahne und an der Goͤrde aus, wofuͤr ihm im Anfange des naͤchsten Jahres die Befoͤrderung zum Oberst ward, marschirte im Fruͤhjahr des Jahres 1814 nach den Niederlanden, und trat spaͤter in Gemaͤßbeit bes we⸗ gen der Legion zwischen Preußen und Rußland geschlossenen Ver⸗ trags wieder in den vaterlaͤndischen Dienst zuruck.

Beim Aushruche des Krieges von 1818 erhielt er hier das Kom⸗ mando der Artillerie beim dritten Armee⸗Corps, und focht in der Schlacht von Ligny, so wie in den Gefechten bei Wayre am is. und 19. Zuni unter unguͤnstigen Umstaͤnden mit anerkannter Aus⸗ rng, Nach dem Frieden brachte ihn die neue Organisation

er Artillerie an die Spltze der dritten Artillerie-⸗Brigade, und die dreizehn Jahre 3 Wirksamkeit in dieser Stellung sind fürwahr nicht ohne nachhaltige ens Folgen für die Waffe geblieben. Ohne seine ubrigen Pflichten zu vernachlaͤssiigen, doch mit vorzuͤg⸗ licher Neigung der reitenden Artillerie zugewendet, widmete er der Ausbildung derselben große Sorgfalt, entwickelte ibre höhere Leistungs⸗Faͤhlgkeit und wies auf den weitgreifenden Gebrauch hin, der unter den aufgestellten Bedingungen von ihr zu machen sey. Wenn diese ,, . und fol rn Ideen nicht immer und überall Eingang fanden, so ist es Pflicht gegen die Wahrbeit, zu gestehen, daß theilweise wohl die Art, wie sie ausgesprochen wurden, mit die Schuld davon trug; wenigstens scheint es, daß spaͤterbin manche jener Ansichten sich durch die Kraft der inneren Wahrheit Bahn in die Praxis gebrochen haben. Ueberdem möge es gestattet seyn, auf die Meinung der nicht unbetraͤchtlichen Anzahl vorzüg⸗ licher , . Bezug zu nehmen, welche in dieser Periode auf laͤn⸗ gere oder kürzere Zeit unter Mofnhaupt gestanden und sich mehr oder weniger durch seine Einwirkungen zu dem herangebildet haben, was sie jetzt sind; gewiß wird keiner von ihnen anstehen, zu beken⸗ nen, was er dem Verstorbenen verdankt. .

Im Jahre 1829 wurde Oberst Monhaupt zum General⸗Ma⸗ jor und Kommandanten von Wesel befoͤrdert, und fand er in diesem Verhaͤltnisse Gelegenheit, . Tuͤchtigkeit und Umsicht zu bewäh⸗ ren, als die Juli⸗Revolution es rathsam erscheinen ließ, auf jeden

all gefaßt zu seyn. Immer wiederkehrende Kraͤnklichkeit wozu auptsaͤchlich die Anstrengungen waͤhrend des Winters von 1812 isiz den Grund gelegt hatten veranlaßte ihn endlich im Jahre 1834, nach beinahe vierundvierzigjaͤhriger Dienstzeit, um Ent⸗ lassung zu bitten, und der Monarch bewilligte sie in einer Weise, welche das Gemüth des erprobten treuen Dieners mit innigem Dank erfuͤllte. Sein bald darauf erfolgter Tod gab Zeugniß, daß er den Dienst des Koͤnigs nur verlassen hatte, als er fuͤhlte, die Natur ver⸗ sage die Kraft zum weiteren Wirken.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

341, m war. nal, Par. 3 I, 8 Par. Quellwärme 7, 00 R. 4 0,7 9 R. 4 5, 0 R. - 3,3 0 R. Flußwärme 3, 5“ R. 2,9 9 R. O, e o R. 4 O, s8 9 R. Bodenwärme 3, 0 9 R. 7 pCt. 61 pCt. 78 pCt. utdünst. O, os. Rb. Wetter.. . halbheiter. etw. Hagel. trübe. WMiederschlag , 16 0“ Rh. Wind ..... NDO. W. W. Nachmittags 7 uhr Ha⸗ Beltenjug I8. HB . i an gigen

Tagesmittel: 341,32“... 4 38,29 R. .. 0,“ R. .. 73 pCt.

1833. 20. März.

Luftdruck. . Luftwaͤrme Thauyunlt Dunstsaͤttg.

Berliner Börse. Den 21. März 1834.

St. Schuld Sch.

Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do.

Kur- u. Neum. do.

Schlesische do.

Rkst. T. u. Z. Sch. d. K. u. N.

Prm. Sch. d. Sceh. Kurm. O bl. m. l. C. Neum. Int. Sch.do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

Dann. do. in Th. 9 Westpr. Pfandbr. Friedrichsd'or ..

Grossh. Pos. do. Disconto Ae p m t 2 ,

Fre,. ; Wechsel- Cours. . Hries. Geld.

Gold al marco Neue Duk.

8

18 13, 3

r E . e o , .

Wien in 20 Lr.

Augsburg

Breslau

Leipꝝi

Frankfurt 3. M. WX. .. . ... Petersburg

Warschau

Auswärtige Eörsen.

Ams ter dam, 16. Mürz.

Niederl. wirkl. Schuld S6 re,. 5 do. 1013. Ausg. Schuld 1. Kanz-Bill. 26 n.. M z Amort. 98 , 3I z sor. Russ. 99. Oeaterr. k ĩrüm. Scheine 1153. do A3 Ani. 1017. Span. S3 83.

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Königliche Schauspiele.

Sonntag, 22. März. Im Opernhause: Die Belagerung von Corinth, lyrisches Drama in 3 Abth;, mit Ballets. Musik von Rossini. (Herr Versing: Mahomet, Dlle. Sab. Heinefetter⸗ Pamyra, als Gastrollen.) ,

Im Schauspielhause: Der Paria, Trauerspiel in 1 Att, von M. Beer. Hierauf: Pietro Metastasio, historisches Lustspiel in 4 Abth., von CT. Blum.

Montag, 23. Maͤrz. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Kaiser Friedrich J. (erster Theil, oder: Friedrich und Mailand, historische Tragödle in 5 Abth. und einem Vor spiele, von E. Raupach. (Dlle. B. Stich: Agnola, als Gastrolle.

Dienstag, 24. Maͤrz. Im Opernhause: Der Maurer, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. (Dlle Lenz: Irma.) Hierauf: Der Schweizer⸗Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von i . Musik von H. Schmidt.

m Schauspielhause: Franzöͤsische Vorstellung.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 22. Marz. Julerl, die Putzmacherin, parodi⸗ rende Posse mit Gesang in 2 Akten. Im Zwischengkt: D Zum erstenmale; Erinnerung an Berlin. Walzer von Joh. Strauß. 2 W leg, von Lanner.

ontag, 23. Marz. Der Glöckner von Notre⸗Dame, romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Ch. Birch-Pfeiffer. (Mad. Birch ⸗Pfeiffer: Gervaise, als Gastrolle.)

Dienstag, 24. Maͤrz. Lestocg, oder: Intrigue und Liebe, Oper in d Akten. Musik von Auber.

Sonnabend, 28. Marz. Zum erstenmale:; Der Schwur, oder: Die Falschmuͤnzer, komische Oper in 3 Akten, nach dem Franz. des Scribe, von Pr. Petit. Musik von Auber.

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Neue ste Nachrichten.

Paris, 15. Marz. Der Konig fuͤhrte gestern den Vorst in einem Minister⸗ . finn aft z Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗ Kammer dauerte bis gegen 7 Uhr, und nach den Debatten zu urtheilen, die, nach dem Abgange der letzten Post bis zu dieser Stunde, gepflogen wur⸗ den, steht das Ministerium auf äußerst schwachen Fuͤßen und ist der Majorität noch keinesweges gewiß. Namentlich war es Herr Sauzet, der mit dem ihm beiwohnenden großen Talente die Herren Thiers und Guizot gewaltig in die Enge trieb und na⸗ mentlich die Nothwendigkeit einer Amnestie / Bewilligung zu be⸗ weisen sich bemuͤhte. Herr Guizot, als der letzte Redner, der sich in dieser Sitzung vernehmen a. wußte sich zuletzt nicht anders zu helfen, als daß er seinen Vortrag mit der nachstehen⸗ den kategorischen Frage an die Versammlung schloß: „Verlangen Sie eine Amnestie oder nicht? Im ersteren Falle, und inso⸗ fern Sie eine solche Maßregel als heilsam fuͤr das Land und als das einzige Mittel betrachten, der ministeriellen Krise ein Ende zu machen, mögen Sie uns Ihre Mitwir⸗ kung entziehen und sie einem Kabinette zuwenden, das uͤber diese Frage denkt, wie Sie.“ Die Centra schmeichel⸗

ten sich nach dieser bestimmten Erklaͤrung, daß der Schluß der

Debatte begehrt und ausgesprochen werden wuͤrde, und in der That wollte der Praͤsident schon hieruͤber abstimmen lassen. So⸗ fort aber verlangten 2 Deputirte von sehr verschiedener politi⸗ scher Gesinnung, naͤmlich die Herren Berryer und Odilon⸗Bar⸗ rot, das Wort, indem sie bemerklich machten, daß Niemand den Schluß der Debatte verlangt habe. Der Praͤsident stellte nun die Frage also: „Soll die Berathung am folgenden Montag fortgesetzt werden?“ und als die erste Abstimmung kein sicheres Resultat ergab, beriefen die Oppositions⸗Parteien sich sog leich auf das Reglement, wonach bei einer zweifelhaften Abstimmung die Debatte fortgesetzt werden muß. Man ist jetzt sehr begte⸗ rig, was das Resultat derselben am nächsten Montag seyn wird. (Eine ausfuͤhrlichere Mittheilung uͤber den Schluß dieser Siz⸗ zung und namentlich uͤber die sehr interessante Debatte zwischen den Herren Thiers und Guizot einerseits und Herrn Sauzet andererseits muͤssen wir uns, wegen Mangels an Zeit, auf mor— gen vorbehalten.) Die ganze Presse kommentirt heute die gestrige Sitzung der Deputirten Kammer. Das Journal de Paris aͤußert sich, wie folgt: „Die Wirkung der Sitzung war sichtlich so bedeutend, daß es unnothig ware, sie zu beschreiben. Man lese die Antworten der Herren Guizot und Thiers auf die Angriffe der Herren Mauguin und Sauzet, und man wird sich uͤberzeu⸗ en, daß sie siegreich waren. Die Opposition machte vergebliche ersuche, den Kampf zu erneuern; doch will sie es am Montag noch einmal probiren; wir zweifeln, daß sie sich zu dieser unklugen Verlangerung der Debatte wird Gluͤck wuͤnschen konnen.“ Das Journal des Däbats dagegen erkennt die Wichtigkeit der gestrigen Sitzung auch in einer anderen Hinsicht an, indem es bemerkt, daß sich darin die Mitglieder zum ersten⸗ mal entschieden in nr Parteien getheilt haͤtten: in eine Majo⸗ ritaͤt und in eine Opposition, und daß der tiers parti gemein⸗ schaftliche Sache mit der Opposition gemacht habe. Es meint ubrigens, so wie das Journal de Paris, der Ruhm des Tages gebuͤhre den Herren Thiers und Gulzot. Die Oppositions⸗Blätter aber bezeichnen die gestrige De⸗ batte als den letzten Seufzer der Doctrinaire. Die Lage, mei⸗ nen sie, habe sich vereinfacht: der tiers parti habe in der Per⸗ son des Herrn Sauzet mit dem Ministerium offen gebrochen. Die Frage, welche beide trenne, sey die Amnestie; wer Amnestie wolle, muͤsse sich zum tiers parti schlagen; wer sie fuͤr unzeitig halte, stimme mit dem Kabinet. Am Montag werde es zu ei⸗ ner motivirten Tagesordnung kommen und die Majoritaäͤt dann deutlich hervortreten. Die Doctrinaire, indem sie dem Herzoge von Broglie wieder den Eintritt in das Kabinet gebahnt, hätten va tout gespielt und konnten jetzt wahrnehmen, daß, je mehr sich die Minister zu ihrer Partei erklärten, desto mehr sich die Kammer von ihnen entferne. Man habe gestern bei der Sijz⸗ zung zugegen seyn und deren Physiognomie beobachten muüͤssen, um sich zu uͤberzeugen, wie das neue Kabinet an Kraft in der Kammer verloren. Ungefähr ließe sich erkennen, wo die Majoritàt wäre, wenn man den Beifall, den die Redner des Ministeriums geaͤrndtet, mit dem Beifall vergleiche, der den Rednern der Opposition und des tiers parti Theil geworden sey. Wohl kͤnne man sagen, daß sich auf der Tribuͤne die Beredsamkeit nie so hoch erhoben habe, wie gestern. Diese Blatter wollen zwar das Talent nicht bestreiten, das die Herren Guizot und Thiers während der Diskussion gezeigt häͤt—= ten, meinen aber, dies Talent habe darin bestanden, die ganze Debatte auf die Amnestie Frage hinzuleiten, weil sie geglaubt, diese Maßregel werde von der Majoritaͤt der Kammer nicht ge⸗ billigt, was uͤbrigens noch gar sehr eines Beweises beduͤrfe. Wolle man auch annehmen, daß die Deputirten vor drei Mot