1835 / 85 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Berliner Börse.

Den 24. März 1834.

Amtl. Fonds. nnd Geld Cours. Zettel. (Hrerg/z. Cour.)

m Q ß ß —viäueii xx /

3 42

oz. 38 28.

Span. 53 350. 38 29. Zinsl.

Dre, Geld. j , re, ell. Q O m ᷣᷣ0 0 V2 2 Q 2 ᷣQeitps , · ··C—?“ᷣciriú“uu ÿemsssääu-smrmar

St. Schuld · Sch. Er. Engl. 9bl. 30. Prm. Sch. d. Sech. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

100 105tpr. Efandbr.

o8? Pomm. do.

687 Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. u. Z. Sch. d. K. u. N.

Gold al marco

a

12 Friedrichsd'or ..

, C e e e e .

18 215 (. Bank- Actien 1603 Loose zu 100 G. 2133. G. re Anl. 974. G. Holl. 35 Oblig. v. 70z. 53 Span. Rente A7 173.

t aris.

VT ids] 106 2 j06! 4 1

80

80. 25 fin cour. 80. A0. 97. A0). 58 Span. Rente A.

216 Span. Schuld 20.

18

Preuss. Prim. Scheine 117. do A8 Anl. 1013. Span, 83 A9 . Antwerpen, 18. Märæ,

Frankfurt a. M., 21. Märx. Oesterr. 33 Metall. 192. 1014

33 Rente pr. compt. 107. 30. fin eour. 107. 50. 33 pr. compt. 53 Neap. pr. compt. 97. 25. fin cour.

2 actes.

23. Carter 493. do. Coup. 283. La fille

13. 48 951. 95 19. 2183 37. B. 1601. Hart. Oblig. 1403. 140. uss. Präm. Sch. 617 6A. do. A5 1832 1060 10903. HFolu. Loose 71. 33 do. perp. 283. 283. 18. Mürx.

K Lustspiel in 1

33 do. 31. Cortes —. Ausg.

135 n

. Duk.

Grossh. Pos. do. 1025 NDisconto

mr e x ᷣ—QiiQJQi „„, , eee,

Wechsel- Cours.

Wien in 20 Tr.

Augsburg

Breslau

Lei pꝛig

Frankfurt a. M. WZ. ...... Petersburg

Warschau Kurꝝy

3 Woch.

1833.

Morgens 23. Maͤrz.

6 Uhr.

Pregsʒò. Cha

3 ; Meteorologische Beohachtung. ; Nachmitt.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Hriejf. 22

r 1411

z39, 91 Par.

. 2, 0 9 R

e. 0,7 2 R. So pCt. truͤ be. NNW.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. truͤbe. NNW. Wolkenzug NW.

Tagesmittel: 339, s s“... 3,3

6 28

1033 36. 163.

.

339, s 5 Par 4 2e o R.

Quellwärme 6, 99 R Flußwärme 3,5 9 R.

ar Mr. Bayard.

Im Schauspielhause: 1) Une more, drame, vaude vshn

2) La seconde reprssentation

e Dominique, vaudeville nouveau en 1 acte.

Freitag, 27. Marz. Im Schauspielhause: Die Braut

Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. (Dlle. Be Stich: Beatrice, als Gastrolle.)

5nigstädtisches Theater,.

Mittwoch, 25. Maͤrz. Zum erstenmale: Die Ehrenda

Akt, nach Dupin. Hierauf: Endlich hat an

doch gut gemacht, Lustsptel in 3 Akten, von Albini. Donnerstag, 23. Marz. Der Glockner von Notre⸗De romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman Victor Hugo, frei bearbeitet von Ch. Birch-Pfeiffer. (h Birch-Pfeiffer: Gervaise, als Gastrolle.) . Freitag, 27. März. Das Maͤdchen aus der Feenwelt, h Der Bauer als Millionair, Zauberspiel in 3 Akten. Sonnabend, 28. Marz. oder: Die Falschmuͤnzer, komische Oper in 3 Akten, nach n Franz. des Scribe, von Dr. Petit. Musik von Auber.

Zum erstenmale: Der Schm

4 O, 190 R. S3 v Ct. truͤbe. NNW.

R.. 0

Bodenwärme 3, 8 „R. Ausdünst. 0, o 33 Rh. Niederschlag 0, o o 9 Rh. Abends 6 Uhr etwas Regen.

Oo, 89 R. . . 80 pCt.

90]

9 König ltch.e

143 Mittwoch, 25. Maͤrz. 61

Sappho.

Ausvüärtige Börsen.

. . Amsterdam, 19. März. Niederl. wirkl. Schuld S6 .. 55 do. 101. A Kanz - Bill. 26 14. M 3 Amort. 989. 333 so.

Russ. 9853. Oesterr.

litta, als Gastrollen. Donnerstag, 26. Maͤrz.

große Oper in 2 Abth., mit Ba

usg. Schuld 1.

Arsazes. Herr Hammermeister

twoch, 25 Im Schauspielhause: Trauerspiel in 5 Abth., von F. Grillparzer. (Mad. Crelinger: Dlle. B. Stich: Eucharis und Dlle. C. Stich: Me— Herr Grua: Phaon.)

Sabine Heinefetter: Semiramis, als Gastrolle. Dlle. Lehmann:

Sch ausptele. 2 n , D,

Sappho,

Das Scho 53 Sgr.; der C Im Opernhause: Semiramis, llets. Musik von Rossini. (Dlle.

Oroes.)

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; klei 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Nthir. 1 Sgr. 3 Pf; Hafer 183 8 auch 22 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser:

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 23. Maͤrz 1835.

s. Weizen Hin, 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 19 und 3 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthö'

Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf; Hafer 25 Sgr., auch 22 Sgt.

Sonnabend, den 21. Maͤrz 1833. ck Stroh 7 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 6 R entner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 18 Sgr

Redacteur Cotteæl.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allge

Bekanntmachungen.

Edi etal⸗ Citation.

Nach stebend benannte Personen:

1) die verehelichte Mineur Gruß, auch Grusse oder

Groß genannt, Maria Rosalie Elisabeth, ge⸗ borne Guͤnzel, welche am 17. November 1786 hierselbst geboren, um das Jahr 1800 ihrem Ehemanne, der von hier desertirt, in die Fremde nachgefolgt ist, und zuletzt noch vor dem Jahre , Prag aus Nachricht von sich gege⸗ en hat;

2) die verehelichte Soldat Klose, Anna Maria, auch Theresia, geborne Hoffmann, welche am 27. September 1777 hierselbst geboren, ihrem Ehemanne, der im Jahre 1801 von hier deser⸗ tirt, bald darauf in die Fremde nachgefolgt ist und seitdem Nachricht nicht von sich gegeben hat; der Goldarbeiter Christian Boettcher, auch Beth⸗ ger genannt, aus Lihau in Curland gebuͤrtig, welcher sich im Jahre 1821 wegen einer gegen ihn erkannten Criminalstrafe heimlich von hier entfernt und seitdem Nachricht nicht von sich gegeben hat;

) der Baͤckergeselle Franz Nitsche, welcher um das Jahr 17856 hierselost geboren, mit der Feld⸗ Baͤckerei Glatz um das Jahr 1738 verlassen ha— ben und in dem Baierschen Erbfolge⸗-Kriege geblieben sein soll,

und deren n gz Erben und Erbnehmer, so wie

9 unbekannten Erben nachstehend benannter Per⸗

onen: .

3) des fruheren Mousquetiers und späͤteren Tröd⸗ lers Friedrich Herrn, aus Hessen⸗Cassel gebuͤr⸗ tig, welcher am 15. Juli 1632 in einem Alter von ctwa 70 Jahren hierselbst verstorben ist und

dessen Nachlaß gegen 59 Thlr. betraͤgt;

6) des fruͤheren Mousquetiers und spaͤteren Tage⸗ Arbeiters Sebastian Janeck, aus Wendrin, im Rosenberger, drr e sfbartzg; welcher am 20.

uli 1833 in einem Alter von 80 Jahren hier— 6 verstorben ist und dessen Nachlaß 120 Thlr. etragt/

und ers geen oder naͤchste Verwandte, werden

bierdurch vorgeladen, sich binnen neun Monaten bei

dem unterzeichneten Gerichte, spaͤtestens aber in dem auf den 19. December e., Nachm. um 2 uhr, vor dem Deputirten, Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor

Krause anberaumten Termine schriftlich oder persön⸗

lich unter r nr n eng ihrer Legitimation zu mel⸗

den, widrigenfalls bie ad i bis A gedachten Verschol⸗ lenen für todt erklaͤrt und das Vermögen derselben ihren naͤchsten Verwandten oder in deren Ermange⸗

lung dem Fiscus und das Vermögen der ad 8 und 6

gedachten Personen gleichfalls dem Fiscus zugespro⸗

chen werden wird.

Glatz, den 26. Februar 18335.

Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Auf den Antrag seines Schwestersohnes, des Kolo⸗ nisten Martin Friedrich Wolff, werden der Matrose Christian Friedrich Pluͤmer, Sohn des Kolonisten

hristian Friedrich Pluͤmer und dessen Ehefrau, Anne

egine, geb. Nagel zu Schwabach, dort am 17. De⸗ entber 1774 geboren, welcher im Jahre 170A zur

ee, und zwar angeblich von hier nach Memel und von da nach England gegangen ist, oder dessen nach— elassene unbekannte Erben oder Erbnehmer aufge— . sich binnen neun Monaten, spaͤtestens aber n dem auf

den 21. Setober 1833, Vormittags 11uhr, in der Gerichtsstube zu Schwabach anberaumten Termine, entweder schriftlich oder persßnlich zu mel-⸗ den, widrigenfalls der z. Christian Friedrich Pluͤmer fuͤr todt erklaͤrt und sein, 170 Thlr. nebst Zinsen be⸗ tragendes Vermögen feinen naͤchsten bekannten Erben ausgeantwortet werden wird.

Stettin, den 1. Dezember 1832. Das Patrimonialgericht über Schwabach.

Aufforderung. Der ehemalige Kanon ier Trispel aus der Provinz 8 lesien gebürtig, welcher in der 7ten Artillerie gade das Erbrecht n eisernen 9 2ter Klasse besitzt und nach der festgestellten Relhefo z der! Eck Berechtigten, jett Ansytuch auf das bei der Brigade

nem Gemuͤse⸗, Baum⸗

meiner Anzeiger fur die

gegenwartig zur Vererbung vorhandene eiserne Kreuz 2ter Klasse hat, wird hierdurch aufgefordert, sich in⸗ nerhalb 3 Monate von dem Tagé der letzten Be⸗ kanntmachung angerechnet, und spaͤtestens bis zum 1. Augu st e. in portofreien Briefen bei dem unter— zeichneten Kommando zu melden, damit er zur Erer— bung des mehr erwahnten Ordens, in Vorschlag ge— bracht werden kann, widrigenfalls er dabei uͤbergan—⸗ gen und in den Listen gestéichen werden muß. Muͤnster, am 11. Maͤrz 1835. Das Kommando der Königl. Z ten Artillerie⸗— Brig ade. v. Schlemmer, Major und int. Brigadier.

Nachdem zum Vermögen Andreas Lebmanns, Halb⸗ bauer⸗Gutsbesitzers zu Daranitz, der Concurs⸗Prozeß eroͤffnet worben; so werden alle bekannte und unde⸗ kannte Glaͤubiger gedachten Lehmanns und wer sonst an dessen Vermbgen aus irgend einem Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen gesonnen, hiermit vorge⸗ laden, den

Dr t st . U g. st 8 3 zur Anmeldung und eventuell zur Bescheinigung der Forderungen, auch Antretung des rechtlichen Verfah⸗ rens mit dem Curaior litis,. dann den

Ersten September 1835 har Bekanntmachung des Praͤelusiv⸗Bescheides, auch en Fünften Oetober 18.33 zur Pflegung der Guͤte, so wie, wenn kein Vergleich zu Stande kommt, zur Inrotulation der Acten Be⸗ hufs der Abfassung eines Location-Bescheides oder , nach rechtlichem Erkenntnisse, und den

Sechszehnten November 1835

zur Bekanntmachung desselben, entweder in Person oder durch gehdrig gerechtfertigte Gevollmaͤchtigte zu erscheinen, unter der Verwarnung, daß bei ihrem Außenbleiben oder Nichtliquidiren ihrer Forderun— gen, sie von diesem Creditwesen fuͤr ausgeschlossen, ihrer Anspruͤche an dasselbe, so wie der Einsetzung in den vorigen Stand fuͤr verlustig, ingleichen dieje— nigen, welche im Guͤtepflegungs⸗Termsne außenblei⸗ ben, oder zwar erscheinen jedoch uͤber Annahme ei— nes etwa * treffenden Vergleichs sich nicht, oder nicht deutlich erklaͤrt haben, als darin willigend an— gesehen, und nicht minder beim Außenbleiben in den Publications-Terminen, die Bescheide oder Urthel, lt es 12 Uhr, fuͤr publicirt angenommen werden ollen.

Auswaͤrts Wohnende haben zugleich zu Annahme der fernern Zufertigungen nach Vorschrift der Prozeß⸗ Ordnung einen Anwalt hier zu bestellen.

Budissin, am 12. Maͤrz 1835.

Das Stadtgericht.

Bekanntmachung,

den Leipziger Wollmarkt betreffend.

Der diesjahrige Leipziger Wollmarkt beginnt den 13. Juni und wird, mit Üebergehung des darauf fol⸗ enden Sonntags, waͤhrend des 15. und 16. Juni ortgesetzt werden.

Leipzig, den 13. Maͤrz 18335.

Der Rath der Stadt Leipzig. Friedrich Muller.

Mühlengrundstücks-⸗Verkauf.

Zum bffentlichen Verkauf des hiesigen Draͤchenschen Muͤhlengrundstuͤcks an einem massiven Wohnhause mit Hofraum und Wirthschafts⸗ Gebäuden, einer Mahlm uh le mit 6 Gaͤngen, einer Delmuͤhle, einer Walkmuͤhle, einer Schneidemuͤhle und einer Lohmühle, 5. Morgen Acker, einem Muühlwerder am Dudeldey, einem Wiesenfleck vor der dußersten Bruͤcke und ei⸗ und Grasgarten, welches laut in is 18 fa; z000 Thlr. jahrl achtzins verpachtet gewesen und zu 87281 Thlr. in Preuß. Courant tas n ist steht der einzige und entscheidende, hier zu Rath⸗ bause abzuhaltende Bietungs⸗Termin auf den Frei⸗ . den 18. Mai d. J. an. Die sonstigen Ver. haͤlltnisse und Verkaufs Bedingungen sind im Termine und 4 besonderes Verlangen auch früher einzusehen.

Jesnitz bei Dessau, den 6. Maͤr; 1835.

Pacht⸗Kontrakt vom 8. in Golde jahrlichen

Literarische Anzeigen.

Fur Gelehrtenschulen sind folgende Werke in den letzten Jahren in der 5. E. Hinrichsschen Buch— handlung in Leipzig erschienen und zu beziehen in Berlin durch die Plahn sche Buchhandlung (Faͤger⸗ straße Nr. 377, so wie durch die Enslin sche Buͤch⸗ handlung und E. S. Mittler:

Atlas, neuer, der ganzen Erde für Gymnasien ete. Preizehnre Auflage in 21 Charten, grölsten— theils neu entworfen von Hr. F. W. Streit, gestochen von Hl. Leut emann, nebst histor. Statist. Lebersichten. gr. Fol. 1834. A Thlr.

Fiedler, Dr. Fz., Geschichte des roͤm. Staates und Volkes f. v. obern Klassen in Gelehrtensch. dargest. Zweite verm. Aufl. gr. Syo. (255 B.) 1832. 13 Thlr.

Phraseolog). gr. Syo. geh. 1832 17 Thlr.

Forbiger, DR. A., Aufgaben zur Bildung des latein. Styls fuͤr mittlere Klassen in Gymna— sien mit steter Hinweis. auf Zumpt und Rams— horn zc. Zweite verm. Aufl. gr. Soo. 1834. (16 B.) J Thir.

HLu fmann, Carl Joh., grammatikal. lateinisches Leschuch mit fortlaufender Beziehung au die latein. Schulgrammatik von O. Schulz (u. a.) Ir Curs gr. Svo. 10 B.) 1835. J Thlr.

dessen 26 Curs. mit fortlaufenden Bezieh. auf Schulz, Zumpt, Ramshorn, unter der Presse.

die Wissenschaft der Metrik. Anhang J. Die antike Rythmik und Musik in ihrem Ver⸗ haͤltnisse zur Metrik. II. Regeln zum deutschen Versbau. gr. Svoé. 1835. (12 B.) 3 Thlr.

Horfmann, Lr. S. F. Vy., die Alterihums wissen- schall. Ein Lehr- und Handbuch für Studirende ete.,, Atze Lielerung mit Resister url Kupfer- laltln. Lex. Sro. (circa 68 B.) 1835. geh. 5 Thlr.

Pölitz, K. H. L, gedraͤngte Darstellung d. allgem. Geschichte f. hoͤhere Lehr⸗Anstalten. Siebente Aufl. gr. Sve. (367 B.) 1isz4 1 Thlr.

Rau schnick, Dr. G. P, Handbuch der klassischen, ermanischen und der damit verwandten Mytho⸗ logien. Fuͤr hoͤhere Lehr⸗Anstalten, Kuͤnstler ꝛc gr. M9. (333 B.) 1832 2 Thlr.

Stein's u. Ferd. Hbrschelmann's Abriß der gesammten Erdkunde fuͤr Gymnasien. Nach den neuern Ansichten umgearbeitet. Neunzehnte Aufl. gr. 8y9. 1833. (28 B.) Z Thi.

Syrus Pahl. Sinnsprüche und des G. Fabricius Sammlung ähnl. Stellen griech. u. röm. Dichter. Lat. u. Leutsch mit Kegister. 2e verb. Auflage. Svo. 1831. (83 B.) . Thlr.

Bei Carl Drobisch in Lelpzig ist neu erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Berlin in der Stuhrschen, Schloßplatz Nr. 2, zu haben: Der Komet ist dal oder unumstoͤßlicher Beweis, daß der Halleysche Ko⸗ met zwischen Mond und Erde schwebend, schon seit zwei Fahren der Erde sehr nahe, alltaͤglich sichtbar ist. Herqusgegeben von F v. Hrandendurg. „Ver⸗ kuͤnder einer besseren Temperatur und Herausgeber eines neuen Weltsystems ꝛc.“ gr. Syo. geh. 5 sgr. Der Herr Verfasser macht ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam, daß die parabolisch⸗schmalen Strei⸗ fen am Horizonte, welche das wirkliche und nahe

then, alltaͤglich sichtbar sind, der Rand des Kometen aber selbst als ein schmaler Glasrand aussehend, des Nachts nur sichthar ist.

Bet E. S. Mittler in Berlin ist so eben er⸗ schienen:

Die Tragödien des Sophokles. Uebersetzt von W R. Griepenkerl. Erster Theil: Konig Oedipus.

Svo. broch. Preis 15 sgr.

In der Chr. Fr. Mull erschen Hofbuchhandlun in Carlsruhe erschien so eben . hoͤchst ö,. tige Werk, welches in allen soliden Buchhandlungen

Bürgermeister und Rath.

zu erhalten ist, in Berlin bei F. Duͤ ö den Nr. ö B : F. Duͤmmler, Lin

Preußischen Staaten.

Flägel, Br. J. G., compl. English and German

Dasein des , . Halleyschen Kometen verra⸗ h

Der Deutsche Zoll-Verein, sein System und seine Zukunft von Hr. C. F. Neben ius, Großherzoglich Badischen Staatsrath, Director Ministeriums des Innern, Vorstand der Gesch bungs-Commission und Curator der Universitaͤt h delberg, Commandeur des Großh. Bad. Zaͤhrsn Loͤwen- nnd des Großh. Hessischen Lud wigsothi gr. Fh, Thlr.

Berelts erschienen sind von demselben Verfastt Denkschrift fuͤr den Beitritt Badens zunt deut schen Zollverein. gr. Svo. 20 sgr. Ueber technische Lehranstalten im Zusamm

hange mit dem gesammten Unterrichtswesen h

mit besonderer Ruͤcksicht auf die polytechmt

Schule zu Karlsruhe. Mit Ansicht der Häh

fa ade e r ilotechtischen Schule in Karlsn 3.

Syo.

This day is published: The London Catalgue of Boobs, wich their S! Prices aud publishers, down to December roy. So. Cloth boards. n. 6 Thle. 20, Liuden. A. Asher.

Mrs. Somerville on the Connexion ol the pm cal Seiences. 24. Edition, considerably impti

and enlarged. Sro. plater. 3 Thlr. 20 sgt.

Mit Ablauf d. J. 1834 ist die letzte Abthi lung von

Stieler's Hand- Atlas

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Von Berghaus“ Asia ist die 2te Lies. (h

Assam mit seinen Nächbarlindern nebst aussil

chem Nemoire; No. 16. Die chinesische

zu heiden Seiten des Meridians von Macao) au

geben worden. Subscriptions. Preis 8 Thlr.

. Pert hes in Goth

Desterreichisch⸗misstairssche Zeitschrift lt Er stes e ft

r H Dieses Heft ist so eben . und an Buchhandlungen versendet worden: 264 Inhalt; J. Der Feldzug 1797 in Italien, I Oesterreich und Tyrol. Nach Oestecreichischen ginalquellen. Erster Abschnitt. II. Allgemelne Gru saͤtze der Befestigungskunst; dargestellt in Bezun die Eroͤrterung verschiedener Befestigungs⸗Manme Mit einer Kubfertafel. 11. Der Erbfolge⸗Krien Spanien 1701 1713. Einleitung 1X. N Militair⸗Veraͤnderungen. V. uebersicht des 36 saͤmmtlicher Fahrgaͤnge der Oeñterreichischen. mn rischen Zeitschrift seit 1811. Erste Beilage. N aus dem Gebiete der militairsschen Wissenschaftc Der Preis des Jahrganges 1835 sst wie der fruͤhern Jahrgaͤnge acht Thaler Saͤchsisch. Wer ganze Reihe von 1811 1831 guf ein Mal abnin erhaͤlt dieselben um 4 wohlfeiler. Wien, den 20. Februar iszz. J. G. Heubner /

Buchhaͤndler

ne hi

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 26st Marz

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Land- und Stadtge⸗ tichts Boten Alm zu Magdeburg das Allgemeine Ehrenzeichen

s⸗ verleihen geruht. Se. Majestaͤt der König haben den Justiz⸗ Kommissarius orn in Frankfurt a. d. O. zum Justiz⸗Kommissions-Rath zu

ernennen geruht.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung ju Gumbinnen ist der bisherige Pfarrer in Nikolapken, Etupch, zum Pfarrer in Löͤtzen berufen worden.

Zeit ungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 18. Maͤrz. Unsere Zeitungen enthal—⸗ ten solgenden Kaiserlichen Tages-Befehl an die Armeen:

„Mit tiefer Betruͤbniß empfingen Wir die Nachricht von dem Hinscheiden Seiner Majestac des Kaisers Franz J., welches in Wen am 18. Februar (2. Maͤrz) erfolgte. Innigste Freundschaft verband diesen Monarchen mit Unserm vielgelteb⸗ ten Bruder, dem in Gott ruhenden Kaiser Alexander, und auch Bir erhielten, während Unserer ganzen Regierunz, stets die sberjeugendsten Beweise von Seiner Zuneigung zu Uns und zu Unserm Reiche. Da Wir das Gedaͤchtniß Seiner Kaiserli⸗

chen Majestaͤt unter Unsern Truppen auf immer zu erhalten,

und den Ruhm Seines, durch Thaten, die Er, in Verbin— dung mit dem Kaiser Alexander J., zur Befre ung Europa's un— lernahm, und mit gemeinschaftlichen Kräften zum Wohl der be— drͤngten Vd ker vollbrachte, verherrlichten Namens unter ihnen zu verewigen wuͤnschen, so befehlen Wir: 1) Das Gre— nadier⸗ Regiement des Kaisers von Hesterreich soll von nun an „Grenadier Regiment des Kaisers Franz L“ genannt werden, und diesen Namen auf immer fuhren. 2) Dieses Regiment soll auf 5 Wochen fuͤr den in Gott ruhenden Kaiser Franz Trauer anlegen, und während dieser Zeit die Fahnen-Quasten mit Flor unhängen. St. Petersburg, am 28. Februgr (12. Marz) 1835. Nikolaus.“

Se. Majestaͤt der Koiser haben befohlen, daß in den Kreis— Schulen des Koͤnigreichs Polen nur solche Individuen fuͤr faͤhig und wuͤrdig erklaͤrt werden sollen, Stellen als Lehrer der Russi— schen Sprache zu bekleiden, welche daruber von einer Russischen Universttaͤr, nachdem sie sich der festgesetzten Pruͤfung unterwor— sen haben, ein Attestat erhalten.

Dem Artillerie⸗Stabs Capitain Fuͤrsten Nikolaj Scha⸗ chowskoss und dem Stabs, Capitain vom Leibgarde⸗Jaͤger-Reg. Ignatjew wurde fuͤr den vom Edelmann Beseke im J. 1829 n und ihnen abgetretenen Apparat „zur Gewinnung von geistiger Fluͤssigkeit aus Dauben von Faͤssern, in welchen sruͤher Branntwein oder Weingeist enthalten war“, ein aus— schließliches Privilegium auf 10 Jahre ertheilt.

Dem Kaufmann Wulf Rosing in Wilna ist ein Privilegium zur Errichtung von Dampfschiffen auf dem Dujepr und der Be— resna sammt den in erstern sich ergießenden Fluͤssen, zr Bugsi⸗ tung von Fahrzeugen und zum Transport von allen Arten Pro—⸗ vient, Salz⸗ und andern Ladungen, sowohl fuͤr die Krone, als fir Privat- Personen, auf die Dauer von 10 Jahren ertheilt worden.

Riga, 19. März. Unser Strom hat sich bei ziemlich nie— drigem Wasser fast ganz von seiner Eis decke befreit, wiewohl noch von oben her und aus den kleinen Fluͤssen mancher Nach— schub von Eisschollen zu erwarten seyn mag. Zu einer bedeu— lenden Höhe kann das Wasser dabei indeß schwerlich steigen, da Muͤndung und Rhede frei sind, und auch in Kurland, wenig— stens im Flußgebiet der Duͤna, die Waͤlder wenig Schnee haben. Unsere Wiesen werden also nicht bewaͤssert werden. Das ließe sich verschmerzen; aber auch unsere Barken oder Strusenfahrt wird wahrscheinlich eben so beschwerlich und muͤhsam seyn, als im vorigen Jahre. Im Handel scheint es noch sehr stille.

Zu Dorpat zahlt in diesem Jahre fuͤr jedes maͤnnliche Individuum seiner Familie der zuͤnftige Buͤrger 20 R. 50 K., der simple Buͤrger 18 R. 58 K., der steuer- und rekru tenpflich— tige Arbeiter 16 R. g0 K., der bloß steuerpflichtige Arbeiter 15 R. 56 K. Kopfsteuer. Der Zahlungs-Termin ist bis zum 1. April bestimmt.

Der Bau einer Chaussée zwischen Riga und Mit au wird, öffentlichem Vernehmen nach, in wenig Wochen anfangen. Dle 2. , wird dabei eine geradere Richtung erhalten, als

e alte hat.

Odessa, 6. Mäͤrß. Mit dem Suͤd-Winde, welcher sich gestenn Morgen in einen Nordwest⸗Wind mit Schneegestober verwandelte, sind zwei Russische, zwei beladene Holländische und drei Englische Schiffe angekommen, die uns indeß nichts Neues über den Zustand der Dinge im Orient gebracht haben. Das schlechte Wetter hat unsere Temperatur, die bestaͤndig uͤber Null 1 betrachtlich verandert, und der Schnee schmilzt, so wle

6.

Am 256. eingeweiht. oronzow, so wie der Gouverneur der Stadt, die Kuratoren der Kirche, und mehrere angesehene Personen wohnten der Ce— remonie bei, auch hatte sich eine große Anzahl von Einwohnern eingefunden. Die Kirche ist, nach dem Plane des Architekten orricelli, am Ende der Basar⸗Straße, auf der Ebene, welche die Stadt von der Quarantaine scheidet, erbaut, und zeichnet sich durch die Leichtigkeit und Schoͤnheit ihrer Architektür aus. Da die Fagade zu beiden Seiten mit einer halbkreisfoͤrmigen Ko⸗

Februar wurde die Kirche zum Erzengel Michael

Se. Excellenz der General; Gouverneur, Graf.

1835.

26 23

—— ——

lonade geschmuͤckt wird, so erhaͤlt sie dadurch eine gewisse Aehn⸗ lichkeit mit der Kasanischen Kathedrale in St. Petersburg. Das Innere ist hoͤchst geschmackvoll; das Allerheiligste zeichnet sich durch schoͤne, in einem Halbkreis aufgestellt' Saulen von kuͤnst—⸗ lichem Marmor aus, die eine Kuppel tragen, welche mit ver— schieden gefärbten Glasscheiben bedeckt werden soll. Auch die hohe innere Rotunde ist mit Saͤulen umgeben, welche eine leichte, doppelte Kuppel tragen.

Frankreich.

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 16. März. (Nachtrag.) Da der Herzog von Droglie, in seiner Eigen⸗ schaft als Praͤsident des Minister⸗Raths, in dieser Sitzung zum erstenmale das Wort ergriff, um namentlich uͤber die letzte Ka⸗ binets / Krise Auskunft zu geben, so möchte es nicht uninteressant seyn, auf dessen Vortrag (wovon bereits in der Nr. 82. d. St. Ztg. ein Auszug gegeben worden) hier noch einmal zuruͤckzukommen.

„Man hat dem jetzigen Ministerium prophezest“, sagte er, „daß es sich nicht werde halten können, da die Krise noch keinesweges beendigt sey, und man hat fuͤr diese Ansicht zwei Gruͤnde geltend gemacht, einmal: daß es in dem vorigen Kabinette Keime innern Zwiespalts gegeben, die auch noch in dem neuen bestaͤnden, und zweitens, daß das jetzige Ministerium nicht die wahrbafte Majori⸗ taͤt der Kammer fuͤr sich habe, die eine gaͤnzliche Veraͤnderung des Systems der Regierung und, als Zeichen einer solchen, die Be⸗ willigung einer allgemeinen Amnestie verlange. Ueber diese beiden Punkte beabsichtige ich, der Kammer, mit ibrer Erlaubniß, einige Bemerkungen mitzutheilen. Was zunaͤchst die Zwistigkeiten betrifft, die man dem vorigen Kabinette beimißt, so frage ich, worauf sich eine solche Behauptung gründet? Schon seit drei Jahren kennen Sie das politische Leben der Maͤnner, die dieses Kabinet bildeten, und man nenne mir einen einzigen Fall, wo sie sich gegenseitig ver⸗ lassen haͤtten. Gleichwie sie züsammen eingetreten, also haben sie auch wahrend der letzten Krise erklaͤrt, daß sie zusammen ausschet⸗ den wollten. Nichts also in dem politischen Leben jener Maͤnner berechtigt zu der Voraussetzung, daß sie sich gegenseitig an⸗ gefeindet haͤtten. Dagegen wendet man ein, daß der Mensch immer Mensch bleibe, und daß jene Minister bei all, ihrem Talente, all, ihrer Eloguenz und Gewandtheit in den Geschaͤften, von Ehrgein und Eiferfuͤchteleien so wenig frei seyen, wie jeder Andere. Sieht man denn aber nicht ein, daß ein dͤhnlicher Vorwurf auch jedes an⸗ dere Kabinet treffen wurde? Niemand ist mehr bei der Einigkeit und dem guten Vernehmen zwischen den jetzigen Mitgliedern des Ministeriums interessirt, wie ich; Niemand vermag die Möglichkeit, dieses Einverstaͤndniß aufrecht zu halten, besser zu beurtheilen, wie ich, da ich schon einmal die Ehre hatte, dem Kabinet des 11. Okto⸗ ber anzugebbren, und mit den Mitgliedern desselden 2 Jahre lang durch die Bande der innigstn Freundschaft verbunden gewesen bin. Ich wage es aber dreist, zu erklaͤren, daß ich in dieser Beziebung ganz ruhig bin, und daß, wenn sonst nichts die Dauer des Kabinets bedroht, als innere Zerwuͤrfnisse, es sich sicherlich halten wird. Ich komme jetzt auf jene zweite Behauptung, wonach es im Schoße dieser Kammer eine Majoritaͤt geben soll, die eine vollstaͤndige Aenderung des Systems der Regierung und, als Zeichen einer solchen, eine unbedingte Am⸗ nestie verlangt. Nicht, daß man die politischen Verurtheiiten als mit Unrecht condemnirt betrachtete, nicht, daß man die politischen Angeklagten fuͤr unschuldig hielte, nicht, daß man in der bean⸗ tragten Maßregel ein Mittel zur Versoͤhnung zwischen der Regie⸗ rung und den Verurtheilten oder Angeklagten erblickte; die Am⸗ nestle soll Mittel zu einem ganz anderen Zwecke seyn, sie soll den Uebergang von einem Systeme des Widerstandes zu einem Systeme der Zugestaͤndnisse bilden. Wer nun aber behauptet, daß dies dle Ansicht der Majoritaͤt dieser Kammer sey, der hat i , Ver⸗ gangenheit wider sich. Das System, das wir befolgen, ist dasjenige, das seit 2 Jahren in Frankreich die Oberhand behalten hat, und dem Sie selbst Ibren Sitz in dieser Versammlung verdanken. Es ist nicht das erste Mal, daß es hler angefochten wird; schon bei der Erdffnung der jetzigen Session war es der Gegenstand einer feierlichen Devatte, die drei Tage lang dauerte und zuletzt damit endigte, daß eine be⸗ traͤchtliche Wajoritaͤt sich zu Gunsten jenes Systenis erllaͤrte. Wohl weiß ich, daß diese Majoritaͤt als eine kuͤnstliche geschildert worden ist; man hat namlich behauptet, daß viele Mitglieder derselben sich durch Privat⸗Ruͤcksichten haͤtten leiten lassen; Aehnliches möchte sich indessen mit demselben Rechte von der Minoritaäͤt sagen lassen; dem verurtheilten Klaäͤger fehlt es nie an Gruͤnden, um zu beweisen, daß er seinen Prozeß hatte gewinnen muͤssen. Was mich dagegen betrifft, der ich ein unparteiischer Zuschauer jenes großen Kampfes war, so muß ich offenherzig bekennen, daß derselbe gerade eine entgegengesetzte Wirkung auf mich hervorgebracht hat; ich war damals der Meinung, daß es der Majoritaͤt ernstlich darum zu thun sey, der Politik der Regierung ihren Beistand zu leihen. Ware meine Ueberzeugung in dieser Hin⸗ sicht aber auch minder fest gewesen, hatte sie dann nicht durch das, was wir in der letzteren Zeit erlebt, fia, werden muͤs⸗ sen? Drei Wochen lang hat durch eine e mg ng besonderer Umstaͤnde die d nee nh n? allen einsichtsvollen Mannern offen gestanden, und es hat also der Meinung, die ich bekaͤmpfe, und zu welcher sich, wie man behauptet, die Majoritaͤt bekennt, gewiß nicht an Gelegenheit gefehlt, sich geltend zu machen, ron , wenn man den Thatsachen Glauben schenken darf, welche n der letzten Sitzung von dieser Rednerbuͤhne herab verkuͤndigt worden sind Man hat Ihnen gesagt, vaß ein berühmter Marschall, auf den das Vertrauen des Königs gefallen war, die Aufforderung erhalten hatte, ein Ministerlum auf den Grundsatz der Am⸗ nestie zu bilden, d. h. auf den Grundsatz einer Veraͤnderung des politischen Systems; denn, man taͤusche sich daruber nicht, Amnestie und Veraͤnderung des politischen Systems ist hier eins und dasselbe. (Sensatlon. Man hat Ihnen ferner gesagt, daß ein anderer be⸗ rühmter General, der die Amnestie an den Ruhm seines Namens

eknuͤpft hatte, ebenfalls zum , berufen worden sey. Ich nehme

hin Thatsachen, ohne ihnen zu widersprechen, ohne sie zu erörtern, wie sie mir dargeboten werden. Wohlan! wenn diese Thatsachen wahr sind, wenn die Meinung, von der ich spreche, von so berüͤhm⸗ ten Personen repraͤsentirt worden ist, von Maͤnnern, die in den po⸗ litischen Versammlungen und in der offentlichen Achtung so hoch stehen, daß alle Staatsmänner, die jene Meinung theilen, es sich zum Ruhme angerechnet haben wuͤrden, sich um sie zu sammeln, woher kommt es denn, daß jene Meinung sich nicht des Ruders he⸗ maͤchtigt hat? (Bewegung. Ich finde nur einen Grund dafuͤr, daß man naͤmlich, als man die Binge in der Naͤhe betrachtete, ge⸗ funden haben wird, daß jene Meinung nicht die Majorktaͤt in der Kammer hat, und daß sie an der wirklichen Majorltaͤt dieser Kam⸗ . lern seyn wurde. (Beifall im Centrum. Zeichen des Zwei⸗ felt

Paris gesandt werden.

n den Reihen der Opposition) Meines Erachtens also, m. H.,

ist der Versuch gemacht worden, und zwar auf zwei verschledene Ar⸗ ten, und immer mit denselben Resultaten. Es liegt mir daran, dies der Kammer auseinander zu setzen, weil es meiner Handlungsweise ur Richtschnur gedient hat. Als, nach dreiwbchentlichen Versuchen, her König mich ju fragen geruhte, ob ich darein willigen würde, mich meinen früheren Kollegen anzuschließen, wuͤnschte er ausdruͤck= lich von mir zu erfahren, ob ich das System, welches sie seit vier Jahren ver elfen, mit ihnen zu vertheidigen Willens sey; er fragte mich ausdrücklich, ob ich glaubte, daß dicses System die Mgiorltaͤt in der Kammer habe? Meiner Ueberzeugung nach mußtzte ich auf diese Fragen bejahend antworten. Niemand ist mehr als ich von der Gefahr der Verantwortlichkeit überzeugt, welche ich übernommen habe; Niemand ist mehr als ich überzeugt, daß sich um eine folche Verantwortlichkeit bewerben, die Vorsehung versuchen heißen würde; aber ich glaube auch, daß ein Staatsmann, dem diese Verantwortlichkeit von felbst und ohne eine Bemuͤhung von seiner Seite entgegenkommt, nicht das Recht hat, sie zu verweigern, daß er es sich, seinen Freunden, seiner Sache schuldig ist, sie anzunehmen, wenn er es mit Ehren und mit eini⸗ ger vernünftigen Aussicht auf Erfolg thun kann. Ich habe ge⸗ glaubt, daß eine solche Aussicht auf Er kek vorhanden sey, daß die Majorität der motivirten Tagesorvnung noch immer in der Kammer bestehe, daß sie dem Systeme, welches wir vertheidigen, und den Vertheidigern selbst gesichert sey; ich habe geglaubt, daß, wenn ich, als dieser Kammer persoͤnlich fremd, eine weniger guͤn⸗ stige Aufnahme als meine Kollegen finden sollte, dies ein Un⸗ *in sey, welches ich zu bekaͤmpfen versuchen duͤrfe. Ich habe geglaubt, daß, wenn ich mich an diese neue Kammer wen⸗ dere, welche frei von jeder Verbindlichkeit, unabhaͤngig und eifersüͤchtig darauf ist, ihre Rechte eben sowohl als die der Krone aufrecht zu halten, daß, wenn ich versuchte, ihr Wohlwollen ju erlangen, ich dasselbe wirklich verdienen und bewahren könnte. Wenn ich mich getaͤuscht habe, so werde ich es nicht bedauern, den Versuch gemacht zu haben. Das Ministerium, dessen Oberhaupt ich u seyn die Ehre habe, befindet sich meines Erachtens in der wuͤn—⸗ ae erer, Lage. Wenn die Majoritäͤt es annimmt und un— terstuͤtzt, wie ich hoffe, so wird es alle Bedingungen einer parlamen⸗ tarischen Regierung erfüllen. Wenn es unterliegt, so wird es mit Ehren unterliegen, indem es seine Grundsaͤhhe, seine Freunde ver⸗ theidigt; es faͤllt, cꝛemmeben von einer Achtung gebietenden, kompak⸗ ten Minoritaͤt, und an der Majoritaͤt, welche an ihre Stelle traͤte, waͤre es dann, zu sehen, ob sie dieselben Elemente von Uebereinstim⸗ mung und dieselbe Aussicht auf Dauer in sich truͤge. (Beimall.) Meine Herren, die Session ist schon, was die Zeit betrifft, sehr vorgeruͤckt, aber noch nicht, was die Geschafte betrifft. Es werden sich binnen kurzem mehrere politische Vota darbieten; mehrere Prüfungen von unserer Seite zu bestehen seyn. Wenn in⸗ deß unsere Gegner wuüͤnschen sollten, daß wir gleich jetzt auf die Probe gestellt wurden, so mögen sie es thun; wir fordern sie nicht geradezu heraus, aber wir weisen auch eine Herausforderung nicht urück. Die Manner, welche Sie bei , dieser Session um bren Beistand, und nicht vergebens, ersucht haben, werden nie⸗ mals gegen Ihre Entscheidungen protestiren; und was mich betrifft, meine Herren, obgleich man mich beschuldigt hat, daß ich weni Achtung fuͤr die parramentarischen Majoritäten hatte, so kann 1 mich doch auf mein ganzes vergangenes Leben und auf Erinnerun⸗ gen berufen, welche noch nicht aus allen Gemuͤthern verwischt sind;

sich habe niemals Jemanden das Recht gegeben, an meiner Ehrfurcht

bor dem Haupt⸗Grundsatze der Regierung zu zweifeln, unter der wir das Gluͤck haben zu leben.“

Paris, 18. Marz. Gestern Mittag ertheilte der Konig dem Tuͤrkischen Botschafter und seinen Secretairen eine Audienz.

Ein Oppositions-Journal enthaͤlt Folgendes: „Die ministeriellen Blaͤtter glauben ohne Zweifel dadurch, daß sie recht oft wiederholen, der Schluß der vorgestrigen Sitzung sey ein Triumph fuͤr das Kabinet gewesen, aller Welt dieselbe Meinung beizubringen; denn taglich kommen sie mit vermehrter Selbst— zufriedenheit auf diesen Gegenstand zuruͤck. Das Journal des Débats geht sogar so weit, zu sagen, daß es keinen wahrhaf— teren Triumph der Politik der Minister kenne, als den Erfolg der Rede des Herzogs von Broglie. Die Deputirten⸗ Kammer hat in der That den Doctrinairs dadurch ein sehr gro— ßes Vertrauen bewiesen, daß sie am Sonnabend, trotz dem Wunsche der Minister, die Interpellationen auf Montag fort— setzte, und andererseits hat die Doctrine bewiesen, wie sehr sie auf die parlamentarische Majoritaͤt rechne, da sie es nicht wagte, die Taktik vom Monat Dezember zu erneuern und eine moti— virte Tages⸗Ordnung zu verlangen. Wenn die Minister wirk— lich mit der Kammer zufrieden sind, so muß man gestehen, daß sie leicht zu befriedigen sind.“

Im Tonstituttonnel liest man! „Es heißt, der Mini— ster des Innern habe Befehl ertheilt, daß alle politischen Ge— fangenen, die sich in Folge der April-Unruhen in den verschie⸗ denen Gefaͤngnissen des Koͤnigreiches befinden, unverzuͤglich nach So ist also entschieden von keiner Am⸗— nestie mehr die Rede; das Ministerium will durchaus den Pro— zeß, und ladet alle Folgen desselben, auch sogar die der Unmoͤg— lichkeit, auf sich.“

Die Gazette de France enthaͤlt folgende kurze Betrach— tungen: „Noch zu keiner Zeit ist die Macht der Grundsaͤtze deutlicher hervorgetreten, als eben jetzt, denn noch zu keiner Zeit hat es sich wie jetzt gezeigt, daß der Mensch ohne sie nichts ver— mag. Gewiß fehlt es dem Marschall Maison, dem Herzog von Broglle, Herrn Guizot und dem gesammten gegenwärtigen Ka— binet nicht an Ehrenglanz, nicht an Rechtlichkeit, nicht an Ta— lent, nicht an Geist. Was fehlt ihnen denn sonst? Frankreich mag auf diese Frage antworten. Als das Roͤmische Reich un⸗ terging, hatte es einen Titus, einen Marc⸗Aurel, einen Tacitus, einen Trajan. Als Griechenland etlosch, hatte es einen De— mosthenes und Philopoemen. Als die Roöͤinische Republik zu Ende ging, gab es einen Cato, Brutus, Cicero, Pompejus und Cäsar. Ein Weib und ein Kind im 13ten und 17ten Jahrhun— dert, Blanca von Castilien und der heilige Ludwig, Anna von Oesterreich und Eudwig XIV. waren, weil sie einen Grundtaz repraͤsentirten, hinreichend. um Frankreich der Anarchie zu entreißen, und es auf die höchste Stufe des Ruhmes zu erheben. Man gebe uns einen Grund satz, ware es auch nur mit einem Kinde, und Frankreich, das sich jetzt im Leeren bewegt, wird der Hebel werden, welcher der moralischen Welt wieder aufhilft.“

Der bekannte hiesige Baumeister, Herr Lasnier, hat mit den