1835 / 89 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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3 Allgemeiner Anzeiger fuͤr

auszuführen, bei dem Rechtsnachtheile, daß sie sonst damit durch die in Termino d. 12. Ma

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Der auf den 11. k. Mts. zur Verpachtung des Amtes Altenplathow anstehende Termin wird biermit aufgehoben, da tach Amt inzwischen bereits ver⸗ vactet worden ist. Magdeburg, den 21. Maͤrz 1833s. K bin ig l. Regierung. Adbtheil. fuͤr die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

- Bekanntm ach un g.

Bei dem unterzeichneten Pupillen⸗Collegium steht die Vertheilung des Nachlasses des in Neuwedell verstorbenen Oberpfarres Schmidt bevor. Die er. wanigen unbekannten Glaͤubiger dieses Nachlasses werden hiervon mit der Bedeutung in Kenntniß ge⸗ setzt, daß, wenn sie sich mit ihren Anspruͤchen hier binnen 3 Monaten nicht melden, die Masse demnaͤchst sofort getheilt werden wird, und sie sich alsdann nur a jeden einzelnen Erben nach Verhaͤltniß seines Antheils halten koͤnnen.

Frankfurt 9 d. O, den 1. Februar 1833

Koͤnigl. Preuß. Pupillen⸗-Collegium.

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Deffentliche Vorladung.

Die verordneten Curatoren der Verlassenschaft des am 1. Mai v. J. zu Clevenow verstorbenen Guts—⸗ Besitzers Carl v. Wakenitz haben dem Königl. Hof⸗ gericht an ezeigt, daß sie, um eine genaue Uehersicht Kber die Kraͤfte und Lasten des Naͤchlasses des von Wakenitz zu gewinnen, dessen Prorelamation von Noth⸗ wendigkeit erachteten und daher mit Zustimmung der Erben desselben, um Erlassung der zweckdienlichen Ladungen gebeten haben wollten.

Wenn nun diesem Gesuche auch geruhet worden, so citiren Kraft tragenden Amtes Wir hiermit alle und jede, welche aus irgend einem Grund Rechtens an den Rachlaß des am 1. Mai v. J. zu Clevenow verstorbenen Carl v. Wakenitz namentlich an die zu demselben gehdrigen Allodial⸗Guͤter Clevenow, Passow, Wastenei, Luͤssow, Dbnnie und Boltenhagen in Neu— Vorpommern, ingleichen Lipsitz und Ramitz auf Ruͤ⸗ gen belegen, Forderungen und Anspruche haben, oder zu haben glauben, daß sie solche in einem der folgen⸗ den Termine, als: am 20. Marz, 15. April] oder Mai d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnigl. Hofgericht genau anmelden und nachweisen sul. pana n sumaciae, praeclusi et perpetui silentii, als welche, so wie die sonst ordnungsmaͤßig feststehenden Rechts⸗ nachtheile durch den am 26. Mai d. J., Morgens 10 Uhr zu publieirenden Praͤelusiv⸗Abschted purisieirt und ausgesprochen werden sollen.

Diejenigen Glaͤubiger jedoch, die ihre i nen, auf einem hieselbst attestirten Postenzettel richtig an⸗ gegeben finden werden, haben deren Anmeldung nicht noͤthig, wenigstens keinen Kostenersatz dafuͤr zu ge⸗ waͤrtigen.

asum Greifswald, den 14. Februar 1835. Kdnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern

und Rügen.

(L. S.) gez Odebrecht, Hofgerichts⸗Rath.

Gerichtliche Vorladung. Der Gutsbesitzer Heinrich Georg Ulrich Christian von Mecklen burg auf Pantlitz hat dem Köoͤnigl. Hof⸗ gericht angezeigt, daß ex die von des Königs von Schweden, Gustav 1V., Adolph Majestaͤt, vermittelst Ezpectanz⸗- Briefes vom 16. November 1803, dem (rneral Adjutanten, Obersten und Ritter Herrmann

Friedrich Ehristoy)h von Engelbrechten verliehenen, g

ach des Letzteren Absterben auf die minorennen . des . verstorbenen Obrist Lieutenants Gußstav Adslph Ludwig v Engelbrechten uͤbergegan⸗ genen Lehn Anwactschafts⸗Rechte auf die Lehnguͤter Pantlitz, Ahrenshagen und den erweislichen Pant⸗ sitzer Antheil in Neuenrost, laut eines mit dem Ad⸗ vocat-Fiscal Pfeffer zu Stockholm, als Vormunde der gedachten v. Engelbrechtschen Min rennen, mit Con⸗ sens des Koͤnigl Hofgerichts zu Stoc holm, als obervor⸗ mundschaftliche Bebörde refp. unterm 19. December p. J. und 15. Januar d. J. abgeschlossenen Kaufeon⸗ träeis eigenthuͤmlich an sich gebracht, und zu seiner Sächerheit wegen der ihm verheißenen Schulen fel, Heir, solcher ihm verkauften Leh n⸗Expeetanz Rechte, solchechaib Proeiamata zu ertrahiren, bepangen hade, weshalb er denn gebeten haben wolle, die behufigen Peoclamen gegenwaͤrtig zu erlassen.

In Willfahru n] diefes Antrages, laden, kraft tra⸗ gn Amtes, Wir hiemit alle und jede, welche an die dem Extraͤhenten verkauflich abgetretenen gtge⸗ dachten Leßn-nwartschasts Rechte guf die in Neu, Vorpommern beiegenen Güter Pantitz, Ahrenshagen und den erweislichen Pantlitzer untzell in Neuen⸗ rost, aus Handlungen der Vormundschaft der gedach⸗ ten v Engelbrechtschen Sphne, oder deren Vaters, Dez versiordenen Sberst-Lientenants Gustav Adolph udwig v. Engelbrechten, Anspruͤche, es sei aus wel. chem Rechtsgtunde e wolle, haben, oder zu baben vermeinen, daß sie solche entweder am 27, Marz, 21. April, oder am 18. Mai d. J, Morgens 0 uhr, vor dem Koͤnigl. Hofgericht gehörig anmel⸗ pen und rechtsbeständig beglaübigen, suh bracjudi. is braersusionis et perpetui silrntii, welche, sowie die son in der Ordnung beg uͤndeten Rechtsngch- heile, durch die am 5. Jun d. J. zu publicirende Praͤtlusiv⸗Ertenntniß purifieirt und volljogen werden

llen.

5 aium Greifswald, den 21. Februar 1838. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern

i d. J. zu erlassende Praͤelusiv⸗Erkenntniß von der jetzigen De⸗ bitniasse fuͤr immer werden abgewiesen und ausge⸗ schlossen werden. Auswaͤrtige Creditoren haben zu— gleich hinlaͤnglich instruirte Bevollmaͤchtigte ad Acta zu bestellen, widrigenfalls sie bei allen Vorkommen⸗ heiten in dieser Debit-Angelegenheit die von den anwesenden Creditoren zu fassenden Beschluͤsse geneh⸗ migend ein fuͤr allemal werden angesehen und erach⸗ tet werden. Datum Greifswald, den 9. Maͤrz 1833. Director und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Hoefer.

Subhastations⸗Paten t. ͤ Im Auftrage des Koͤnigl. Landgerichts zu Wit⸗ tenberg soll das zur Coneurs-Masse des vormaligen Fustitlars Carl Friedrich Koppe hierselbst gehdͤrige, auf der Halleschen Gasse allhier belegene, und suh

X. 227 des Hypothekenbuchs von Bitterfeld einge⸗

tragene, brauberechtigte Wohnhaus mit Zubehdr, wel⸗ ches nach Abzug der Lasten gerichtlich auf 2366 Thlr 8 sgr. 83 pf. taxirt ist, im Wege der nothwendigen Suͤbhastation oͤffentlich an den Meistbietenden ver⸗ kauft werden, und ist hierzu ein einziger peremtori⸗ scher Bietungs⸗Termin auf . den 29. April 1835, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichts Amts⸗Stelle anberaumt worden, wozu zahlungsfaͤhige Kaufliebhaber mit dem Bemer⸗ ken eingeladen werden, daß die Taxe, der neueste Hypotheken-Schein, so wie die Kaufbedingungen bei uns, und zwar Letztere im Licitations-Termine selbst oder auch vor demselben bei dem Coneurseurator Herrn Hofrath Tellemann J. zu Naumburg eingese⸗ hen werden koͤnnen. Bitterfeld, den 13. October 183*. Königl. Preuß. Gerichts-⸗Amt. Pen seler.

Amt s⸗Verpachtun g. Das Seiner Koͤniglichen Hoheit dem Prinzen Au⸗ gust von Preußen gehörige Amt Oelse wird spaͤte⸗ stens am 1. Juni k. J. pachtlos, in Folge der dem zeitigen General-Paͤchter desselben von St. Köͤnigli⸗ chen Hoheit zugedachten Anstellung als Rath bei dem unterzeichneten Kollegium. Das Amt ist im Strie⸗ gauschen Kreise des Bezirks der Koͤnigl. Regierung zu Breslau, Meile von Freyburg, Meilen von Striegau, 1 Meile von Hohenfriedeberg, 2 Meilen von Schweidnitz, Waldenhurg und Bolkenhain, 21 Meile von Jauer und z! Meile von Landshut bele⸗ gen, und umfaßt in vier mit einander verbundenen Vorwerken von zusammenhaͤngen den Feldmarken uͤber⸗ haupt 2151 Morgen 160 MM. Ackerland (Weizen⸗ hoden resp. 1ster und 2ter Klasse), 264 Morgen 81 R. Wiesen 2ter Klasse und 43 Morgen 116 (R. Gartenland, bei zum Wirthschafts⸗Betriebe ziemlich ausreichenden Spann⸗ und Handdiensten, einer wohl eingerichteten Brauerei und Branntwein⸗Brennerei und dem Getraͤnk-Verlage in den zwangspflichtigen Kruͤgen. Außerdem gewaͤhrt es dem Paͤchter jaͤhrlich S63 Thlr. 22 sgr. 8 pf. baare Gefaͤlle, unter anderen Natural⸗Zinsen 147 Schfl. Weizen, 133 Schfl. Rog⸗ gen, 209 Schfl. Hafer, auch Jagd und Fischerei und das bendthigte Brennholz zur Feuerung bei Anwen⸗ dung von Steinkohlen, deren Ankauf und Anfuhre die nahen Kohlenwerke um Waldenburg erleichtern. Zur Pachtuͤbernahme waren im Jahre fszn außer der Pachtkaution und dem uͤbrigen Betrieds⸗-Kapitale, nach Abzug des herrschaftlichen Geld Saaten⸗=, Pflugart- ünd Duͤngungs⸗ ꝛc. Inventarli nahe an 13,000 Thlr. erforderlich. Die Gebaͤude sind durch⸗ aͤngig in gutem Stande und das herrschaftliche Schloß in Oelse dient dem Paͤchter zur bequemen und angenehmen Wohnung. Das Amt soll auf 12 Jahre verpachtet werden. Die Uebergabe erfolgt am JL. Juni und zwar schon dieses Jahres, wenn bis da; hin eine Vereinigung uͤber die Pachtung vom 1. Juni d. J. an zu Stande kommen sollte. Pachtlustige wer⸗ den eingeladen, sich unter Vorlegüng glaubhafter Atteste uͤber ihre Qualifiegtion als Landwirthe und Domainen⸗Beamte und uͤber den Besitz des erforder⸗ lichen Vermbgens, spaͤtestens bis zum 39. April dieses Jahres, entweder in der Registratur der unterzeich⸗ neten Domainen⸗Kammer (Behrenstraße Nr. 8), oder bei dem Koͤnigl. Prinzl. Amts- und Forst-Inspektor Wullstein zu Toͤppendorf, zwischen den Post⸗Statio—- nen Polckwitz und Klopschen belegen, oder bei dem zeitigen General⸗Paͤchter, Amtsrath Schmidt, in Oelse zu melden, die Pacht⸗Bedingungen und den, der zei— tigen Pachtung zum Grunde liegenden Anschlag ein⸗ zusehen und ihre Gebote abzugeben. Nach Ansicht der Letzteren wird mit den vorzuͤglichsten Bewerbern, unter Vorbehalt Sr. Koͤniglichen Hoheit Genehmi— gung, entweder von der unterzeichneten Behoͤrde, oder einem Abgeerdneten derselben allenfalls auf dem Amte selbst, schließlich uuterhandelt werden. Berlin, den 2 Maͤrz 1835 Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Preußen Domainen-Kammer.

Gläubiger ⸗Aufforderung. Saͤmmtliche Gläubiger der mit bedeutenden Schul⸗ den belasteten Brede'schen Buchhandlung und Buch⸗ druckerei dahier, vertreten durch Carl Preller, werden zur Anzeige und Richtigstellung ihrer Forderungen und sonstigen Anspruͤcht auf Montag, den 28. Mai l. J, Morgens 10 uhr, hierher und zwar auf das staͤdtische Rathhaus vorgeladen, mit dem An⸗ fuͤgen, daß bei der zweifelhaften Richtigkeit und Ein⸗ bringlichkeiten bedeutender Ausstaͤnde hoͤchstwahrschein⸗

agen. (L. 8) un Ruß iter, Praeses.

den Antrag des hiesigen Kaufmanns Karl Ko⸗ . f zur Earth lh seiner Debit⸗Verhaͤlt⸗ nisse und zum Zweck der gätlichen oder rechtlichen It ulirung derselben All ünd Jede, welche aus ir⸗ 4 einem rechtlichen Grunde an dessen Vermoͤgen . namentlich an sein hieselbst in der Stein becker⸗ rah sub Ne. 30 belegenes Wohnhaus c. p. An⸗ inch und Fordere. ngen n . hier⸗ 1 den au

hurch geladen, solche n e en mp il b. 3.

; 86. un d . 2 vor dem Stadtgericht angesetzten

lich Ueberschuldung eintreten wird.

In dieser Larfihrk soll zugleich eine von dem Ge⸗ manschuldner vorgeschlagene annehmbare Ueberein⸗ kunft der Glaͤubiger vorgelegt und ein Versuch zu deren Annahme gemacht werden, desgleichen soll auf denselben Tag die von dem Gemeinschuldner selbst beantragte Versteigerung der Buchdruckerei und der dazu gehdrigen Nealen, Schriften, so wie Instru⸗ mente vorgenommen werden Derjenige, der nicht persoͤnlich erscheinen wird, wird der Uebereinkunft, wenn solche zu Stande kommen sollte, beigetreten, die Bestellung des vorgeschlagenen Curators und mit der von den anwesenden erfolgenden Genehmigung der Versteigerung aber einverstanden angesehen werden.

Offenbach, den 14. Maͤrz 1835. .

Großherzoglich Hessisches Landgericht.

6 Termine gehörig an ümelden, nachzu⸗

iqusdation . ihre etwanigen Vor görcchte an⸗ und

l G. Strecker. Gerau.

5

. die Preußischen

n zeige,

in Betreff der Zinszahlung von den Pol⸗ nischen d procentigen Schatz⸗-Obligationen.

Hiermit benachrichtige ich die betreffenden Inte ressenten, daß die am 1. April c. zahlbar werdenden Zins⸗Coupons der Poln. 5h procentigen Schatz-Obli⸗ gatlonen schon von heute ab zum vortheilhaftesten Course in meinem Comptoir realisirt werden koͤnnen.

Berlin, den 19. Maͤrz 1833s.

Arons Wolff, Linden Nr A.

Literarische Anzeigen.

So eben erschien und wurde an alle Preuß. Buch⸗

handlungen versandt: Das dritte Heft der Geschichte des Preuß. Staates u. Volkes von r. Ed. Heinel.

In Heften 2 77 sgr. (Danzig, bei Gerhard). Das vierte Heft ist unter der Presse, und der Druck schreitet rasch vorwaͤrts. Schon haben mehrere geachtete Blaͤtter in Beur⸗ theilung der beiden ersten Hefte dieses trefflichen Werkes Erwaͤhnung gethan; darunter: d. Preuß. Staats-Zeitung, Figaro, d Berl. Mode spiegel u d. Gesellschafter; Alle sprechen sich uͤber dasselbe vorzüglich lJobend aus; es ist so recht ein Buch füͤr Jedermann“ In der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, sind die erschienenen Hefte 1, 2 und 3 vorraͤthig.

Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung wird erscheinen:

Der Tod des Kaisers. Charakter⸗ und Zeitgemaͤlde aus authenti⸗ schen Quellen

von . Dr. A. J. Groß-Hoffing er. (circa 15 Druckbogen. 3 1. Thlr. 74 sgr.) Mit dem Bildnisse des verewigten Monarchen. Der Perfasser dieser Schrift, laͤngst allen Oester- reichern ruͤhmlichst bekannt, als ein best unterrichte⸗ ter Landsmann von dem edelsten Willen und reich begabtem Geiste, hat es aus Veranlassung seiner Freunde und seines eigenen Gefuͤhls übernommen, dem Andenken des edlen Monarchen, dessen Verlust in dem Augenblicke ganz Deutschland betrauert, durch eine psychologisch ünd historisch motivirte Apologie . schuldigen Tribut der innigsten Verehrung zu zollen. Er wird darin nicht nur uͤber die persoͤnlichen Tugenden des Monarchen, sondern auch uͤber den ruͤhtenden Moment seines Todes die interessantesten Notizen mitzutheilen im Stande seyn, da er in per⸗ soͤnlichen Beziehungen steht, welche ihm von Man— chem Kenntniß geben, was auf anderem Wege nicht oͤffentlich bekannt werden duͤrfte

Da sich erwarten laͤßt, daß diese Schrift eine au⸗ ßerordentliche Theilnahme finden wird, so kuͤndigen wir dieselbe im Voraus an, und bitten um schleu— nige Bestellungen, damit wir im Stande sind, die Anforderungen des Publikums in kuͤrzester Zeit zu befriedigen.

Stuttgart, den 6. Maͤrz 1835.

Fr. Brodhag'sche Buchhandlung.

Bestellungen hierauf nehmen an: die Buchhand⸗ lungen von E S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr 2), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen.

Feueste Compositionen von Joh. Strauss. Bei den rechtinässigen Verlegern L. Haslinger in Wien und F. Frautwein in Berlin, Breile Strasse No. 8, sind so eben erschienen und zu haben: Strauss, Joh., zweite Walzer-Guirlande (26 Walzer) lür das Pianoforte allein. 778 Werk. Preis 20 sgr.

Erinnerung an Berlin. Walzer für das Pianolorte allein. 785 Werk. Pr. 185 sgr. ür Pianoforte zu vier Händen. Pr. 20 sr. Für dus Orchester 1 LTlilr. 20 sgr. Für drei Violinen und Bass 29 sgr. Für Violine und Pinnosorte 185 sgr. Für Guitarre 10 sgr. Für Flöte 5 sgr. .

Alle frühern Nunnnern sind in den rechtmässigen Ausgahen und in allen vorhandenen Arrangements lortwährend bei der obigen Adresse in Berlin voll- stündig vorräthig zu finden.

Nur die Original- Aus gaben, auf deren Ti- leln sich die Namen des einen oder der beiden obi gen Verleger besinden, sind richtig und vollstän- dig, daher vor dem Ankauf von Strauss'schen Helsten dieser Umstand wohl zu untersuchen ist.

Bei Immanuel Muller in Leipzig ist so eben erschienen und angekommen in der Buchhandlung J. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9:

Saͤmmtliche poetische Werke von Johann Heinrich Voß. Herausgegeben v. Abraham Voß und Dr. Th.

; Schmid. Mit Lebensbeschreibung, Bildniß und lae-simile des . Dichters. Original-Ausgabe in Einem Bande. Velinp., sauber broch. Praͤn um preis 2 Thlr. 2 sgr.

Am 1. Juli d. J tritt der Ladenpreis von 3 Thlr.

15 sgr. unabaͤnderlich ein.

In London ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der angrenzenden Laͤnder zu beziehen, in Berlin durch Fer d. Duͤᷣm m⸗ ler, Linden Nr. 19: .

w

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Eben ist versandt und in Berlin in der Plahn⸗

schen Buchhandlung, Jaͤgerstraße Nr. z7, so wie hei

Staaten.

Mittler und in der Ensl in schen Buchhandlun zu haben: b Hoffmann, P. F. W., die Alterthumswi

senschaft. Ein Lehr- u. Handbuch Für Sess.

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Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

/

Amtliche Rachrichten.

Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Wasserbau— Inspektor Sipielhagen zu Magdeburg zum Regierungs- und Bau⸗Rath zu ernennen geruht.

Publikand um. Die eingetretenen Veränderungen in den Droguen-Preisen

. ĩ ĩ ia Me *. j ö Trift Re . e , n,, , ; haben eine gleichmäßige Veränderung in den zur Zeit bestehen—

schinackvoller Form und schoͤnem Faltenwurf aus. Eine Sammlung von gs

den Tar⸗Preisen mehrerer Arzneien nothwendig gemacht. Die hiernach abgeänderten, im Druck erschienenen Tax Bestimmun⸗ gen treten mit dem 1. Mai d. J. uͤberall in Wirksamkeit. Berlin, den 11. Marz 1835. Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal— Angelegenheiten. (gez.) von Altenstein.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General⸗

tieutenant im Ingenieur- Corps, von Bazaine, nach Stuttgart.

Zeitungs⸗ Nachrichten. Ausland.

Rußland. Odessa, 10. Maͤrz. Nachdem am ö5ten unser Boden so

unerwartet von Schnee bedeckt worden war, ist das Wetter ge— stzern wieder schoͤn geworden, und es sind noch einige Schiffe aus Konstantinopel angekommen.

haͤlt folgende Nachrichten, welche diese Schiffe aus Konstanti—

Das hiesige Journal ent—

nopel vom 25. Februar mitgebracht haben: „Die Englische Flotte ist am 14ten wieder zu Vurla im Golf von Smyrna an— gekommen; sie besteht aus 6 Linien-Schiffen und 3 Fregat— ten. Es heißt, daß noch 7 andere Kriegs-Schiffe erwar— tet werden. Die Tuͤrkische Flotte, welche voͤllig entwaff⸗ net war, wird bald wieder ausgeruͤstet seyn. Die neue Maßregel des Ober-Zoll-Einnehmers, welcher fuͤr die hier ausgeschifften und zum Weiter-Transport wieder verkauften Waaren keine Erlaubnißscheine (Teskere) mehr bewilligen will, hat großes Aufsehen in der Handelswelt gemacht. Saͤmmtliche Hesandten haben kraftige Vorstellungen dagegen erhoben. Die Angelegenheiten zwischen dem Sultan und Mehmed Alt schei⸗ nen sich von neuem zu verwickeln. Der neue Sardinische Vice Konsul Herr Mathieu wird am 1. Maͤrz sein Amt uͤber⸗

nehmen und Herr Gobbi sich nach Turin zuruͤckbegeben.“

Frankreich. Paris, 22. Maͤrz. Das Journal des Débats ent—

haͤlt Cin seinem bereits gestern erwahnten Artikel) folgende Be⸗

trachtungen: „Was ist die erste Regel der Repraͤsentativ Regie⸗ tung? Es ist die, daß die Majoritaͤt allein das Gesetz macht. Die Opposition scheint dies vergessen zu haben. Das eben er— raͤhnte Prinzip hat aber mehrere höoͤchst wichtige Folgen: erstens muß die Majorität ein politisches System haben, denn nur um diesen Preis existirt sie; zweitens muß das aus ihrem Schoße evorgegangene Ministerium sich unbedingt zu jenem Systeme clennen; drittens hat die Krone kein anderes Mittel, ihrem peroͤnlichen Systeme, insofern die Majoritaͤt sich von ihr ab— wendet, den Sieg zu verschaffen, als die Aufloͤsung der Kammer und eine Appellation an die Waͤhler. Ist dieses letztere Mittel

angewandt worden, so muß die Masjoritaͤt nothwendig wie⸗—

der von der Regierung Besitz ergreifen, wenn anders die Krone bei einem laͤngeren Widerstande nicht zu Grunde ge— hen will. Die Majorität macht das Gesetz. Richtsdestoweniger bestreitet die Opposition schon seit 4 Jahren diesen Grundsatz; sie bestreitet ihn, ungeachtet bereits zwei allgemeine Deputirten⸗ Wahlen stattgefunden haben und jedesmal zu Gunsten des bis— her befolgten Systems ausgefallen sind; sie haͤlt ihr System fuͤr das einzige Gute, und, obgleich das Land zweimal gesprochen, will sie dasselbe nichtsdestoweniger von ihren Rednern und ihren Staatsmaͤnnern regieren lassen. Wir fragen hiernach, wen mehr der Vorwurf trefft, sich dem Lande aufdringen zu wollen, uns oder der Opposition? Was sagen unsere Gegner seit vier Jahren? Daß man das Land nur durch Furcht regiere, daß es den Waͤhlern an Patriotismus fehle und daß man auf den Volksgeist einwirken muͤsse, um ihn zu bessern. Heißt dies aber nicht, sich fuͤr unentbehrlich

erklaͤren und eine gewisse politische Ueberlegenheit affektiren?

Die Regierung ihrerseits hat nie in diesem Tone mit Frankreich Lsprochen; sie hat sich vielmehr stets in dessen Wuͤnsche und Meinungen gefuͤgt, sie hat ihre Politik lediglich nach diesen Wuͤn⸗ schen und Meinungen, nicht nach erloschenen Erinnerungen oder kumerischen Hoffnungen berechnet. Nie hat sie, nach dem eissciele der Gpposition, der oͤffentlichen Meinung den Prozeß macht, nie hat sie sich gegen das Joch der parlamentarischen

asoritaͤt aufgelehnt; immer sind die Minister geneigt gewesen edem andern Systeme zu weichen, das der Kammer etwa ange— hehmer seyn möchte. Indessen sind wir unsererseits uͤberzeugt, das eigene Interesse Frankreichs die Fortsetzung des Sy— stems des 13. März erheische, und denkt das Land hieruͤber an—⸗ ders, so hat es die Mittel in der Hand, jedem anderen Systeme, ga selbst dem der liberalen Oppositlon, Eingang zu verschaffen.

enn aber die Maͤnner der linken Seite ihrerseits die Unent⸗

behrlichen geworden seyn werden, so werden sie uns ohne Zwei fel erlauben, die Grundsaͤtze wider sie geltend zu machen, die wir heute aufstellen.“

ñ Bei dem letzten Prozesse der Qutidienne vor dem hie⸗ . Assisenhofe hatte der General Advokat den Vertheidiger ö angeklagten Journals hindern wollen, den Herzog von Bor— eaux „Heinrich V.“ zu nennen. Die Gazette sagt in Be— jug darauf; „Es ist eine unerhörte Anmaßung von Seiten des

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den 30 sten

Herrn Partarieu-Lafosse, daß er es tidienne hat verhindern wollen, daß der Name „Heinrich V.“ dem Prinzen gegeben werde, den die Abdankungen von Ram— bouillet mit dem Konigs,Titel bekleidet haben. Herr Casimir périer, Herr Mauguin, Herr Thiers, selbst Ludwig Phi— lipp, als er die Abdankungs- Akte verlas, haben senen Namen oͤffentlich ausgesprochen. Der Bon Sens nannte ihn gestern, . , , 1 . alle Journale werden ihn mor— gen nennen, und etwas spaͤter wird ihn arieu⸗ finn re. p Herr Partarieu Lafosse Der Constitutionnel bemerkt in Bezug auf die Spani— schen Angelegenheiten: „Seit zwei Monaten hat kein ernstli⸗ ches Gefecht zwischen den Constitutionnellen und den Karlisten der insurgirten Provinzen stattgefunden. Zufaͤllige Begegnun— gen, Flintenfeuer in so weiten Entfernungen, daß nur wenige Personen dadurch kampfunfaͤhig gemacht wurden, der nicht sehr guͤnstig ausgefallene Versuch mit einigen von den Insurgenten gegossenen Kanonen, und endlich die Belagerung von Elisondo, welche vor dem Winter begonnen, mehrer emale durch die Annäͤ— herung Mina's oder einer seiner Generale unterbrochen, aber immer wieder, obgleich ohne Erfolg, aufgenommen worden war, das sind die Thatsachen, deren die Briefe und Zeitungen des Suͤdens Erwaͤhnung gethan haben. Seit dem Bainn des Winters hat sich aiso eigentlich gar nichts veraͤndert. Mina, in Erwartung der seit langer Zeit angekuͤndigten Verstaͤrkungen, von denen auch ein Theil schon angelangt seyn soll, hat alle Vorbereitungen getroffen, um mit der Ruͤckkehr der guten Jah⸗ reszeit seine Operationen neuerdings beginnen zu koͤnnen. Bei seinen Maͤrschen und Gegenmaͤrschen hat er keinesweges ein Zu⸗ sammentreffen mit den Insurgenten gesucht. Seinen Truppen Waffen, Munition und Kleidungsstuͤcke zu verschaffen, seine Gar— nisonen zu verstaͤrken, und Zeit zu gewinnen, ohne irgend eine seiner wichtigen Stellungen ann , das scheint sein Zweck gewesen zu seyn, dem auch von Seiten seiner Feinde keine Hindernisst in den Weg gelegt werden konnten. Hat die letzte Bewegung, welche er durch seine Truppen hat ausfuͤhren lassen, einen andern Zweck? Ist das Zusammenziehen seiner Streitkraͤfte, welche bisher in vier Provinzen veriheilt waren, das Resultat eines von ihm entworfenen Planes, um irgend einen entscheidenden Streich gegen die Insurrection zu fuͤhren? Daruͤber werden wir in wenigen Tagen Auftlärung erhalten.“

in dem Prozesse der Quo—

Großbritanten und Irland.

Parlaments- Verhandlungen. Oserhaus. Siz⸗ zung vom 23. März. Auf den Antrag des Herzogs von Welling ton wurde die Vorlegung einer Abschrift der zwischen Sir Henry Hardinge und der Jelaͤndischen Unterrichts Kommif— sion gepflogenen Korrespondenz anbefohlen. Dann uͤberreichte Lord Brougham wieder eine Bittschrift und sagte, daß er zwar in Folge der uͤber eine Petition, die er vor einigen Tagen vorgelegt, gemachten Bemerkungen erklaͤrt habe, daß er sich kuͤnf—⸗ tig nie wieder fuͤr eine Bitischrift, in welcher Thatsachen be— hauptet wurden, verantwortlich machen wolle, da aber die jetzt von ihm eingereichte, wiewohl sie sehr wichtig sey, weder Thaͤt— sachen behaupte, noch Beschuldigungen gegen Jemand erhebe, sondern nur eine Meinung ausspreche, welcher er vollkommen beistimme, so koͤnne er sich nicht enthalten, einige Erlaͤuterungen dazu zu geben,

„Die Petition“, fuhr der Redner fort, „ist von einer großen Anzahl sehr achtbgrer Personen der Londoner City unterzeichnet. Der, erste Name ist der des Doktors und Professors Sonthwood Smith, dann kommt der Dr. Birkbeck, dann mein ehrenwerther Freund Herr Grote und andere respektable Individuen. Die Bitt⸗ schrift fordert Ew. Herrlichkeiten zur Beruücksichtigung des jetzigen Zeitungs- Stempels auf, Diese Abgabe ist sehr betrachtlich, fie ist naͤchst der jetzt zum Gluͤck abgeschafften Salzsteuer im Verhaͤltniß zu dem Werth des besteuerten Artikels die bedeuten dste. Eine Zei⸗ tung, die 2 Pence kostet muß A Pence Stempel-Gebuühren entrich⸗ ten; es ist dies also in der That eine Auflage von 266 pCt., Der Arch idiakonus Paley hat geaͤußert, daß das Zeitungslesen eine fehr angenehme Sache sey, und daß man sein Geld nicht nuͤtzlicher aus= geben könne. Nichtsdestoweniger wird die große Masse des Volks verhin⸗ dert / sich dieses Vergnügen zu versch affen, und das Zeitungslefen beschraͤnkt sich auf einen verhaͤltnißmaͤßig sehr kleinen Theil der Bevblkerung, was man daraus ersehen kann, daß in einem Jahre nicht uͤber z0 Mill. Exemplare von Zeitungen aller Art im ganzen Lande abgesetzt wer⸗ den. Dies ist nicht der 25ste Theil von dem verhaͤltnißmdͤßigen Zätungs⸗Absatz in Amerika, das in seinen Volks-Sitten viel Aehn⸗ lichkeit mit England hat. In Frankreich siieg der Abfatz zwischen 1815 und 1829 von 28,900 auf 58,090 Exemplare. Ich glaube nun aber, daß es nichts konservariveres giebt, im besten Sinne des Worts, als die Verbreitung fortlaufender, regelmäßiger und genauer Be= richte uͤber die Parlaments-Verhandlungen unter der großen Masse des Volks. Dies ist das sicherste Mittel, wodurch die Regierung sich die Neigung und das Parlament den Beifall des Landes gewin“ nen kann. Auch die gerichtlichen Verhandlungen sollten dem Volke allgemein bekannt werden; da es aber theils wegen des Lokals der Gerichtshoͤfe, theils wegen der Beschaͤftigungen des Volks nicht Jedermann moͤglich ist, diesen Verhandlün— gen belzuwohnen, so müßte man das Publikum auf die wohl⸗ feilste Weise davon in Kenntniß setzen. Endlich giebt es viele Maͤnner, unter denen ich nicht der Letzte bin, die sich berifern, für den Unterricht des Volkes zu sorgen, ihm die ersten Elementar⸗ Kenntnisse beizubringen und es dann durch wohlfeile und nützliche Schriften zu belehren; dies geht auch bis auf einen gewissen Punkt, aber nicht weiter, denn in Staͤdten kommen zwar diese wohlfelleren Schriften bald in Umlauf, aber die Landleute mischen sich nicht so in die Gesellschaften ihrer Mitmenschen, wie die Arbeiter in den Staͤbten, und können nicht aus derselben Quelle Belehrung schöpfen. Es ist nur Ein Mittel, ihre Unwissenheit aufzuklären; man müßte Zeitungen unter ihnen verbreiten; aber da steht der Kanzler der Schatzkammer an der Thuͤr und laßt das Landvolk nicht die Klinke heben, welche ihnen den Zugang zu den Zeitungen Fffnen würde. Gegen diesen Plan werden zwei Einwendungen gemacht, die eine zu Gunsten der offentlichen Einkünfte; das dies faͤlltze Defizit aber wuͤrde gewiß durch die Vermehrung des Post.⸗Portös, der Accise vom Papier, des Zeitungs Aßbsatzes selbst und vor Allem durch die Vermehrung der Änzeige⸗-Gebühren

mehr als gedeckt werden. Ein anderer Einwand i der, daß die

Zahl der unmoralischen, aufruͤhrerischen und gotteslaͤsterlichen Schrif⸗ ten sehr zunehmen wurde; einen großeren Irrthum kann es aber nicht geben. Viele solche Blaͤtter werden jetzt ohne Stempel ins Publikum gebracht. Als ich das große Slegel fuhrte, sagte mir ein General-Prokurator, daß in diesem Königreiche 166 Biatter ohne Stempel . wuͤrden, und 90 unter 190 dieser Blaͤtter sind je denfalls schaͤdliche Schriften, denn wenn Jemand einmal das Ge— setz zu übertreten im Stande ist, so isi er auch in anderen Sachen nicht zartfüͤhlend, und umgekehrt, wenn er keinen Anstand nimmt, Tod und Meuchelmord zu predigen, wie es einige dieser Blätter thun, so macht er sich auch kein Gewissen daraus, die Stenpel⸗Ge⸗ setze zu verletzen. Das Gesetz verleiht alfo ein Monopol, und jwar nicht den Verfassern guter, sondern den Verserti— gern schlechter Artikel; der Eine bezahlt nichts, der Andere 200 pCt. von seinen Kosten. Mein Vorschlag ist daher, die Stempel-Abgabe aufzuheben und so dem Schleichhandel den Garaus zu machen. Ungeachtet einige dieser ungestempelten Zeitun— gen, wiewohl nur wenige, von den Zeitungs-Verkaͤufern abgesetzt Werden, so ist doch der Absatz guter Blatter bei weitem größer. Dies zeigt, was troßß der Taxe geschieht, und wenn diese Taxe ab— geschafft wurde, durfte die Wirkung um so großer seyn. Das „Sa⸗ turday⸗Magazine“, ein treffliches Blatt, ist unter dem SBolke fehr verbreitet; cen so das „Penny⸗Magazine“; man sieht also, daß die . m guten verdrängt werden, um ? wuͤ e eyn t 5⸗ gie, , . wenn man den Zei ungs ie Bittschrift wurde auf die Tafel gelegt, ohne daß einer der anwesenden Pairs auf die Rede des ,, erwiederte. Der Courier, der jetzt den Lord Brougham bei jeder Gelegenheit angreift, meint, „es habe sich nicht eine Seele 1 sen, dem Ex⸗Kanzler auch nur ein Wort zu ent⸗ gegnen.

Unterhaus. Sitzung vom 23. März. Herr C. Law der an die Stelle von Sir C. M. Sutton ( . Viscounts Lanterbury) zum Parlaments-Mitglied fuͤr die lniversttät Eam— bridge gewählt worden ist, leistete den Eid und nahm seinen Sitz ein. Herr Roebuck erhob sich und klagte den Kanzler der Schatzkammer wegen seines am Freitag Abend an Herrn Hume gerichteten Briefes (s. das gestrige Blatt der St. Ztg.) einer Verletzung der Privilegien des Hauses an. „Der Sprecher des Hauses“, sagte er, „hat bei Eroͤffnung der Session vollkommene Redefreiheit fur dasselbe innerhalb seiner Mauern verlangt und er⸗ halten; nun ist aber wenig Unterschied, ob diese Freiheft von der Krone oder von den Ministern der Krone verletzt wird; und doch hat der sehr ehrenwerthe Baronet das ehrenwerthe Mitglied fuͤ Middleser aufgefordert, ihm uͤber die von ihm im Hause gesprochenen Worte außerhalb desselben Rechenschaft zu geben. Sind wir etwa zu dem Grade der Civilisation gelangt, wo Leut glauben, daß die Wahrheit dadurch entschieden wird, wenn sie einander erschießen?“ (Lautes Gelaͤchter und Beifall.) Herr Spring Rice erklaͤrte sich jedoch gegen den Antrag des Herrn Noebuck und fand nichts Unparlamentarisches in dem Benehmen Sir R. Peel's; sobald persoͤnliche Eroͤrtecungen in diesem Hause stattfaͤnden, maͤsse man, als Ehrenmann, Erklaͤrungen darüber fordern; dies koͤnne aber nicht immer innerhalb des Hauses ge⸗ schehen, weil dasselbe sonst ein Tummelplatz der wüthend⸗ sten Leidenschaften werden wuͤrde. Sir R. Peel rechtfer⸗ tigte sich auch noch mit einigen Worten, und da Lord J. Russell ihm ebenfalls Recht gab, nahm Herr Roe⸗ buck seinen Antrag zuruck. Als hierauf die Frahe gestellt wurde, ob der Bericht uͤber die Resolutionen des Sir H. Har⸗ dinge in Bezug auf die Irlaͤndischen Zehnten eingebracht Her— den sollte, entspann sich noch eine lebhafte Debatte über diesen Gegenstand; es kam besonders zu heftigen persöͤnlichen Auftrst— ten zwischen Oberst Evans, Herrn Barron und Herrn Go— ring einerseits und Sir H. Hardinge und Sir R. Peel andererseits, so daß sich der Sprecher mehrere Male ins Mittel legen mußte. Der Oberst Evans beschuldigte nämlich die Mi— nister eines hoͤchst schmaͤhlichen Aufgebens ihrer öffentlichen Grundsatze; er sagte, die Minister hatten sich des Staats-Ru— ders aus Gruͤnden bemaͤchtigt, die ihnen keine Ehre machten und Alles, was man unter oͤffentlichem Charakter verstehe, zerstoͤrten. Hr. Goring ke dnn das politische Benehmen der Minister ebenfalls als ihrer Ehre und Reputation zuwider. Herr Barron sagte unter Anderm: „Die, welche in der vorigen Session die Ir⸗ laͤndische Zehnten⸗Bill verworfen haben, sind fuͤr das Gemetzel zu Rathcormac und fuͤr alle andere blutige Scenen, welche in Irland vorgefallen, verantwortlich. Diese fuͤrchterlichen Graͤuel, diese blutigen Auftritte waren die Folge ihrer ruͤcksichtslosen und factiösen Opposition gegen jene Maßregel; die Mitglieder der jetzigen Verwaltung haben in der That jeden Grundsatz fahren gelassen, zu dem sie sich fruͤher bekannten, und das ein /ig und allein aus niedriger Amisgier und schmutziger Gewinnfücht.“ Sir Robert Peel, der zuletzt auch noch von Herrn Little— ton der Inkonsequenz mit Hinsicht auf die Zehnten⸗Maßtegel beschuldigt wurde, rechtfertigte sich damit, daß er sagte, er habe sich keinesweges beiden in der vorigen Session eingebrachten dies⸗ faͤlligen Maßregeln widersetzt, sondern nur der vom August, nicht der vom Februar, und er glaubte, versichern zu konnen, daß die Bill vom Fehruar, wenn sie bis ins Oberhaus gelangt waͤre, die Zustimmung der Lords erhalten haben wuͤrde. Ihre Herrlichkeiten haͤtten sich der Bill vom August, die keine Ablo⸗ sungs-⸗Klausel enthalten und 40 pCt., vom Zehnten⸗Werth erlas⸗ sen habe, aus denselben Ruͤcksichten widersetzt, wie er (Sir Ro⸗ bert), aber nie habe eine Verbuͤndung zum Sturz jener Bill bestanden, noch habe er je an einem solchen Plan Theil genom— men. (Beifall.). Die Bericht Erstattung über die Resolu— tionen wurde hierauf vom Hause genehmigt und Sir H.. Hardinge mit Einbringung einer darauf gegruͤndeten Bill beauftragt. Als sodann das Haus sich in einen Subsidien⸗ Ausschuß verwandeln wollte, trug Herr Finn darauf an, daß eine besondere Kommission ernannt werde, um die Veschaffen⸗ heit, den Charakter, die Ausdehnung und Tendenz der Grangi⸗ stischen Logen oder Vereine in Irland zu untersuchen und dem Hause daruber Bericht zu erstatten. H. Hardinge er⸗ klaͤrte, daß die Minister sich diesem Vorschlage nicht widersetzen wollten, nur aber duͤrfte es raͤthlich seyn, alle Parteimaͤnner von