1835 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

23 J. 283 o pf; Er 17 ö ang; Sar. 9 Pf; Erbsen (schlechte

Das Schock Stroh 8 Rihlr, auch ner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., auch

Sonnabend, den 18. April 1835. 6 Rthlr. 8 Sgr.; der Cent⸗

15 Sgr.

pe am e x ᷣᷣ x Q es e r, Neueste Nachrichten.

Der Spanische Botschafter hatte vor⸗ Gestern Vormittag den Ministern des oͤffentlichen Unterrichts, der auswärtigen Angelegenhelten und

Paris, 16. April. gestern Abend eine Audienz beim Koͤnige. arbeiteten Se. Masjestaͤt nach einander mit des Der

Krieges. Herzog von Orleans ließ im

lerieen das Zte Lanciers⸗Regiment exerziren. (Die Nachricht, daß der Herzog nach Bruͤssel abgereist sey, beruhte auf einem Irrthume.) .

Deputirten⸗ Kammer behauptete Herr Berryer volle drei Stunden die Rednerbuͤhne, der Versammlung dadurch einen ihm ergriff Herr Mau— Peraͤsidenten gen, daß er am folgenden Tage die von der Nord; schen Regierung angelegten Original⸗Etats der konfiszirten Schiffe mittheile. Der Herzog von Broglie erwiederte, daß, wenn er solches auch vermochte, er es nicht thun wuͤrde, indem die der Kammer vorgelegten vidimirten Abschriften hinreichend waͤren, und

In der gestrigen Sitzung der

eien. daß die Aufmerksamkeit Augenblick ermudet worden waͤre. Nach guin das Wort, um von dem Conseils

es nicht erlaubt sey, an der Authenticitaͤt der selben

Herr Mauguin auf seiner Forderung bestand, erklärte der

dinister, daß er die verlangten Originalien nicht in Haͤnden ihm sehr leid, da er Thatsachen aufzudecken, die er Auch Herr Isambert drang in den Conseils-Praͤsidenten, der indessen wieder daß er ohne Ausnahme alle bei seinem

., worauf Jener entgegnete, dies thue ich jetzt genoͤthigt sehen werde,

lieber verschwiegen haben wuͤrde. dieserhalb noch holt versicherte, rium befindliche Aktenstuͤcke mitgetheilt habe verantwortlich zu machen, handen waren. Nach

und daß das Recht U der Kammer unmoͤglich so weit gehen konne, ihn fuͤr Piecen die bei seinem Ministerium nicht vor, einigen Bemerkungen des Bericht—

458 erstatters trennte sich die Versammlung in ungewöhnlicher Auf⸗ regung. Es war bereits 67 Uhr. Zu der heutigen Sitzung hatten sich die Minister schon bei guter Zeit eingefunden, da der große Succeß, dessen sich Herr Berryer Tags zuvor zu er⸗ freuen gehabt hatte, sie um das Schicksal des Gesetz⸗ Entwurfes einigermaßen besorgt machte. Andererseits gehoͤrten aber auch die Herren Berryer, von Fitz, James und Janvier zu den ersten Deputirten, die im Saale eintrafen. Die

Sorte) 1 Rthlr.

Herr Réalier⸗-Du m as setzte darauf die Debatte mit einer Rede zu Gunsten des Gesetz-Entwurfes fort. Ihm folgte Herr Hen— nequin auf der Rednerbuͤhne, und nach diesem ergriff der Mi— nister des Innern das Wort, um den durch die Rede des Herrn Berryer hervorgebrachten uͤbeln Eindruck moͤglichst wieder

Hofe der Tuile⸗

zu verwischen. Er war beim Abgange der Post noch auf der Rednerbuͤhne. (Wir werden auf seinen Vortrag zuruͤckkommen.)

Die hiesigen Blaͤtter, selbst die der liberalen Opposition, be⸗ zeichnen den gestern in der Deputirten-Kammer von Herrn Ber— ryer gehaltenen Vortrag als ein Muster der Beredtsamkeit. „Wir wuͤrden uns vergeblich bemühen“, sagt eines dieser Blaͤt¶ ter, „die vortreffliche Rede des Herrn Berrher, die er von vorn bis zum Schlusse aus dem Kopfe gehalten, zu analysiren. Ein solcher Triumph ist ohne Beispiel in unseren par lamentarischen Annalen.“ Auch das Journal des Dabats laͤßt dem Red— ner-Talente des Herrn Berryer volle Gerechtigkeit widerfahren,

zu verlan— Amerikani⸗

zu zweifeln. Als

Vorlesung des Pro“ tokolls geschah unter Zeichen einer ungewoͤhnlichen Aufregung.

fecht, das er

gen bis

Anzeige von

nigreichs Va die Haͤnde d

General⸗Capi

ten aus Ma

giebt sich aber zugleich Muͤhe, die von demselben aufgestellten Argumente schon heute in einem langen Artikel zu widerlegen. Die Gazette de France sagt, das Ministerium, das bisher ͤ der Majoritaͤt sicher gewesen, fange jetzt wieder an zu zweifeln.

Der Marschall Soult hat gestern Paris verlassen und sich nach seinem Landgute in Languedoc begeben. Er will, so sagt man, dem großen Prozesse aus dem Wege gehen.

Der Moniteur theilt die Uebersicht der von dem Tilgungs⸗ Fonds im verflossenen Quartale eingeloͤsten Renten mit. Es er— giebt sich daraus, daß in diesem Jeitraume 3,588 Fr. 42proc. Rente zu 80,15 Fr. 63 Cent.; ferner 14,904 Fr. 4proc. Rente

Ministe⸗

107. 95.

fuͤhren.

Kriegs, Schauplatz nach Castilten zu verpflanzen; dessen, daß die Insurgenten Navarra's vinzen keine besondere Lust haben, Heute schloß proc. Rente pr. gompt. 107. 85. kin 3zproc. pr. compt. 81. 9h. g

Neap. pr. compt. 98. 76. 483. 3Zproc. 303. Ausg. Sch. 22.

zu 336,304 Fr. 90 Cent.;

,, ., 42 , , kben dieses Blatt giebt heute aus Algier

den ausfuͤhrlichen Bericht des Generals g gf. .

bern zu bestehan gehabt hat.

ist in Nr. 108 der St. Auf außerordentlichem

zum 8. April eingegangen.

der die Karlisten in Unter-Arragonien und im

Zumalacarreguy begeben wollte, In Sarragossa

clamationen an die Einwohner Volks⸗Auflaͤufe erlassen. (etwa 500, 000 Thaler Gold), Relandet hatte, war unter Bedeckung in Madrid angel Das Journal des Deabats theilt folgende enn

der General Valdez neral Rodil soll ihn interimistisch in Madrid ersetzen. sichert, es wurden unverzuͤglich Fo, ho bil n , , um einen Mi

endlich 167, 852 Fr. 3 worden sin roc. An

am 28sten jenseits des uber dar

Flusses Chiffa mi (Der wesentliche bin; 6. gegeben worden.) if Wege sind hier die Ma rider ze Sie enthalten die fh.

Insurgenten / Ehe

der Verhaftung des hefs Can

Preußische Staats.

Allgemeine

Nor lencig befehligte. Er ist bei Miran dar den ö er Christinos gerathen; man glaubt, daß er eben um sich mit diesein zu be st scheint die Ruhe wieder hergestellt zu ö tain und der Civil⸗Gouverneuͤr hatten am in und eine Verordnung zeg⸗

Eine Summe von 8 Mill. die ein Englisches Damofbooꝛ in

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Johann Gustav Bern— ard Droysen n ist zum außerordentlichen Professor ] der philosophischen Fakultaͤt der hiefigen Königlichen Univer, stit ernannt worden.

Privat Me z Es ist jetzt eur e sich zur Nord⸗Armee begeben wird; din

drid vom gten mit:

Mann Stadt⸗Mi um Hauptschiag in Nara u le ittlerweile giebt Don Carlos sich alle Mihe es hein und der Baskischen uber den Ebro zu gehen

Angekommen: Der General-Major, General / Adjutant 6r. Majestaͤt des Koͤnigs und zweiter Kommandant von Berlin, Graf von Nostiz, aus Schlesien.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Albert zu Schwarzburg⸗Rudolstadt,

Se. Durchlaucht der Prinz Alexander zu Solms Braunfels, und ö

Se, Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime Rath, Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch⸗ tizte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeaupierre, nach Adwigslust.

sin Cour.

S2. 3 sin Cour. 98. 80.

f J ; oproe. h Cortes 49. 2 proc. Holl 9

Redacteur Co YVYe, , , . , Gedruckt be! A.

r

Bekanntmachungen. Avertissement.

Alle diejenigen, welche an die verloren gegangene, von dem Kammerrath Joachim Christian Lembfe, unterm 81. Decbr. 1783 für den General⸗Major von Knobelsdorff ausgestellte Obligation, welche unterm 20. Juli 1789 vom Pommerschen Vormundschafts— Collegio zu Stettin, laut Attest des Neumaͤrkschen Pupillen⸗Collegit vom 25 August 1813 der verehe⸗ lichten Amtmann Wendt, Friederike Augusfe Alber= tine, geborne Taddel, von dieser unterm 7 Detbr. 1817 dem Negocianten Abraham Noah zu Landsberg a. d. W. cedirt worden, und von diesem, laut Cession vom 18. November 1817 und Ingrossations- Vermerk vom 8. December 1817 auf das General-Devosito— rium des Königl. Land⸗ und Stadtgerichts zu Lann5⸗ berg a d. W. uͤbergegangen ist, noch uͤber 650 Thür. Courant guͤltig, zu 4 pCt. zinsbar, und eingetragen 3ub Kuhr. III. No, II. bb. auf den zur Kammerrath Lembkeschen Familien- Stiftung gehbrigen Erbzins— Guͤtern Balz und Kleinheyde, dals Eigenthuͤmer,

Cessionarten, Pfand⸗ oder sonstige Brief⸗Inhaber, werden hierdurch auf⸗

Anspruͤche zu haben vermeinen, gefordert, dieselben binnen drei Monaten und spaͤte⸗ stens in dem auf e , mz h nt.

vor dem Deputirten, Referendarius von Malzahn ll. auf dem Königl. Ober-Landesgerichte hierfelbß ange . Termine gebuͤhrend anzumelden und nachzu⸗ weisen.

Bei unterlassener Anmeldung werden dieselben nicht nur mit ihren etwanigen Anspruͤchen an das verlorne Document praecludirt, sondern es wird ih nen deshalb auch ein ewiges Stillschweigen aufer legt, und das bezeichnete Doeument für amortisirt und nicht weiter geltend erklaͤrt werden.

Frankfurt a. d. O, den 3. Februar 1835. Königl. Preuß. Ober Landesgericht.

0 e g m a Das im zweiten Jerichowschen Kreise des Regie— run as⸗-Bezirks Magdeburg belegene, unter der Juris— dietloit des Qber⸗Landesgerichts dafelbst stehendẽ, und dem FustizFommissgriuz Georg Wilhelm Herzbruch zu Burg gehdrige Lehn⸗Rittergut Schönhaufen zwei= ten Anihcils nebst der ersten Kavel des ersten? An= theils, welche zusammen nach Abzug der Lasten und aben au . rn e Thi. 1sgr. 9 a6 geschrieben Einhundert sechszehn Tausend Sechshun dert drei und achtzig Thaler einen Silbergroschen neun Pfennig, gerichtlich abgeschaͤtzt worden sind, soll auf Antrag von Hppothek⸗Glaͤubigern im Wege der nothwendi— gen Subhastation verkauft werden. . Zu diesem Ende haben wir einen Bietungstermin auf den 22 Mai 1833, vor dem Herrn Ober Landesgerichts⸗Rath von Kem— nitz auf unserm Collegienhause hieselbst enberaunit, wo auch in unserer Concurs- Registratur die Taxe des Guts, weicher die fuͤr die Churmark Branden— hurg und namentlich fuͤr die Altmark emanirten Tax— Principien vom Jahre 1777 zum Grunde gelegt sind, nebst dem neuesten Hypotheken⸗Schein und den spe— ciellen Kauf-Bedingungen eingesehen werden konnen. Zu diesem Termine werden zugleich zur Wahrneh— mung ihrer Gerechtsame die unbekannten lehnsfaͤhi— gen Descendenten des Rittmeisters Friedrich Heinrich Bernhard Alexander von Bismark, ingleichen folgende eingetragene Creditoren, deren Aufenthalt unbekannt ist, naͤmlich: . , a) die n Henriette von Bismark, geborne von Miltitz, . b) die hohie Catharine Charlotte von Bismark, * die Henriette Auguste Sophie von Bismark, d) der Qbrist⸗Wachtmeister Reinhardt von Krahn,

unter der Verwarnung vorgeladen, daß im Fall des

Ausbleibens den. Meistbietenden nicht nur der Zu— schlag ertheilt, sendern auch nach gerichtlicher Erle⸗ gung des Kaufschillings die Loͤschung der saͤmmtlichen eingetragenen, wie auch der leer ausgehenden Forbe— rungen und zwar der letztern, ohne daß es zu diesem Zweck der Production der Instrumente hedarf, ver— fuͤgt werden soll. Magdeburg, den 3. Oetober 1833.

Der erste Senat des Kbnig! Preuß. Ober—

meiner

1 38 *

8 730 Anzeiger fuͤr die Preuß Edietal⸗ Citation.

In der Hellmannschen Concurs-Sache werden die Erben der Gebruͤder Lausberg aus Elberfeld und die Erben Garnicht 9x post Jadocus Unticht aus Müuͤnster hierdurch aufgefordert, sich ais solche inner- ch

halb? Monate spaͤtestens aber in termin

den 23 Mai 1835, Morg. 10 Uhr,

er s. Stahlknecht zu legitimiren, widrigenfalls sie nicht weiter gehort, und ihre Forderungen aus ge dachter Conenrs-Masse dem Fisco zuerkannt werden sollen. Ebenso werden alle diejenigen, welche auf den Nachlaß des Aron Blauschild in Paderborn, der Felieitas Deppe eben daher, des Bernhard Steffens aus Asseln, und auf die Concurs-Masse des Franz Multhaupt aus Kleinenberg Anspruͤche zu haben ver! meinen, aufgefordert, solche in gleicher Frist und gleichem Rechtsnachtheile hier anzumelden. Zu dem⸗ selben Termine werden der Martin Ebers in Berlin und das Handlungshaus Saling daselbst vorgeladen, um aus der Loventhalschen Concurs-Maffe T1 Thir. 24 sgr. resp 21 Thlr. is sgr. in Empfang zu nehmen, widrigenfalls diese Gelder ebenfalls dem Fiseo zuer= kannt werden sollen.

Paderborn, den 31. Dezember 1833.

Königl. Preuß. Land

; Bekanntmachung. Die, dem Brauer Rathmann Carl Schroeder hörigen, zu Friesack belegenen Grundstuͤcke:

1Neine Großbuͤrgerstelle nebst Pertinenzien, 2) eine Wiese, 2h) ein Hsterreichsches Depositnm 3) eine Wiefe, 21 33) drei unbekannte Deposi⸗ 4) eine Viertelhufe, talmassen von resp 3) eine halbe Hauswiese, .

6) ein Garten Folio 185, eine halbe Hufe Folio 209 b., 8M eine Viertelhufe Folio 174 b, O eine halbe Hauswiese Folio 201 H, 10 eine halbe Hufe Acker Fosio 156 b, 11) eine Viertelhufe Acker 12 eine Achtelhufe Acker Folio 30 h., 13) eine halbe Siebenruthe Folio 211 h., Folio? des Hypotheken⸗

18) als Hassesche Haus. Kaufgelder 19) ein Brandenburgisches De⸗ 96 rimini, .

ge⸗

zu Carlsburge.

der benannten ] Aufklaͤrung fuͤr die allgemein und Benennung gufgefuͤhrten zum Theil Gerichten an

14) eine Scheune 15) eine dito buchs verzeichnet,

zusammen auf? 106 Thlr 6 sgr. A pf. gewuͤrdigt, sollen im Wege der nothwen digen Sub hastation indie runins, den 22 September 1833, Vorm. 10 uhr, im Gerichts- Locale zu Friesack öffentlich meistbietend verkauft werden.

Die Taxe und die neuesten Hrpotheken⸗Scheine

mentlich bemeldeten Intereffenten und

Erben, so wie Alle und Jede, welche Deposital⸗Restaͤnde und an PMassen Anspruͤche zu machen hierdurch

koͤnnen taglich in unserer Registratur eingesehen, l., ingleichen den 36. Mai d.

und die Kauf-Bedingungen werden im Termine be—

kannt gemacht werden.

Neunsadt a d. Dosse, den 15. Januar 18335. Das Stadtgericht zu Friesack.

selbst zu erscheinen über ihre

warten eg suh pracjudicio. , ö Termine ergehen de Praͤclusiva die In dem Kreisgerichtlichen Depositorio hieselbst be⸗ finden sich nachstehend benannte Gelder, deren Ab— forderung bisher nicht zu erreichen gewesen:

Pom. Ert. 1) aus dem Hacker Helmshaͤg er Th. si. Concurse für den. Paͤchter Heiden 2) aus dem Froͤhlichschen Con— eurse:

vonenten in die als stillschweigend ertheilt benaͤtlgt,

Er. Ert. , .

2. 56. 2. 4. 3 werden abgegeben werden.

63 z.

Lalum Greifzwald, am . April 1833. Königl. Preuß. Kreisgericht hiese!lb st. Dr. Anderssen.

ische n

Por

n. Ert.

s.

24.

Pr. Ert.

2. 6

D —.

15.

Bei der Unbekanntschaft mit den Aufenthaltsörtern Personen und bei dem

Mangel an respveetipe ohne von fruͤheren

das vormalige Königl. Amts- jetzt Kreis= Gericht abgelieferten Maffen werden daher die na—

deren etwanige sonst an deren

die ubrigen Deposital= gemeint seyn sollten hegeladen, in den auf den 18ten und

2hsten

. : JI, Morgens 10 uhr, angesetzten Termine beim Kdnigl. Kreisgericht hier⸗ Berechtigung, auch un⸗ ter ausreichender Legitimation, sich vollstaͤndig aus⸗ zuweisen und darauf die weitere Erkenntniß zu er⸗ daß durch die im letzten ü Ausschließung aller Anspruͤche verhaͤngt und die Einstimmung der De— Ausschuͤttung der Deposttal Bestande

Th. sgr. pf. 8. 12. 6

. Nr. 20 4. i s so

„Stuttgart ist erschienen nnd an alle Buchhandlij

Eine Sammlung von Bibelspruͤchen zum Gebruihh

aaten.

ger Ablieferung desselben in, die Gefaͤngnisse zh sigen Stadtgerichts das W ib er ser inn 9 ĩ nen oder resp. zu veran lassen. Hilbeseim, den 13. April 1.633. Die von Königlicher Justiz-⸗Ea n zlei das verordnete Un ter su chung s- Eo m in issso der Schiller und Complieen.

Signalement des För sters Schille⸗ Alter Sn Jahre; Groͤße: fast ; Fuß; . mig, sehr kräftig, mit hoher breiher Brust ung zem dicken Halse: Haare: dunkelbraun, mit gj untermischt; Stirn offen und frei; Augenhtnnn gran, duͤnn und lang; Augen: klein und grau; j gewohnlich; Mund: desgleichen; Kinn: rund; . und; Bart, braun und grau; Gesicht: ohn. ichtsfarbe: gesund; Besondere Kennzeichen: sehr hafter Blick breistes und gewandtez Wesen; in sichte viele Blatternarben.

ca rr rener mmm e mm, e. 8 e J —— ö Literarische Anzeigen. Bei Duncker und Humblot, Franzosischt; eben erschienen und in allen handlungen zu haben: Von den Beweisen fur die Unsterblichkeit der menschlichen St im Lichte der speeulativen Philosophie. Von Carl Friedrich Göfchel. Eine Osterga be. gr. So. geh.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 18. April. achtrag. Die ungewoͤhnliche Sensaͤtion, welche die Rede des Herrn Berryer . wir vorgestern nur kurz erwaͤhnten) unter den saͤmmtlichen Organen der verschiedenen Parteien er⸗ tigte, veranlaßt uns, heute auf dieselbe etwas ausfuͤhrlicher zu⸗ rickzukommen. ö. Nachdem der FRezner, mit Hinweisung auf die von dem Minister as Innern der legitimistischen Partei gemachten Vorwuͤrfe und Veschuldigungen, erklaͤrt, daß er sich alle? Recriminationen enthal— ien werde, um dem Minister nicht zu neuen Anklagen Anlaß zu ge⸗ ken, wodurch derselbe oftmals seine Freunde in größere Verlegen⸗ heit versetze, als seine Gegner, fuhr er also fort „Indessen kann ich einen Einwurf, der in dieser Versammlung wiederhallte, und bir, whenn ich ibn nicht beantwortete, auf die Biskussion, in welche sc. mich einlassen will, nachtheilig einwirken kynnte, nicht mit Stiü— schweigen übergehen. Man hat ünfere Opposttion aus der Stellung, welcht wir hier einnehmen, erklären wollen. M. H., wodurch lbnnte mon die gegenseitige Achtung, die wir uns schuldig sind, wohl mehr aus den Augen setzen, als indem man die Gruͤnde eines Redners nur nach der Reigung oder dem Hasse, den er einflößt, be= urtheiste? (Vortrefflich!) Ich waͤre sirafbar, und Sie baͤtten Ur⸗ tech, sich über mich zu beklagen, wenn ich behauptete, die Minister kritten in diesem Kampfe lediglich, um ihre Portefeuilles zu verthei⸗ digen, wenn ich hinzufuͤgte, daß ihre Anhaͤnger sie nur in der Hoff— nung, Stellen oder Wuͤrden zu bekommen, unterstuͤtzten Benehmt Euch also gegen uns, wie Ihr wolit, datz wir gegen Euch handeln. . Nicht um eie Meinung, (ine Partei, nicht um dte Vergangenheit 13 Thlr. handelt es sich; die Frage gilt einem augenblicklichen Interesse. Ich habe mich e rr rr che , . nach 3. , , 3 O2 ; ö. tg gewissenhaften Studium komme ich, um Ihnen zu sagen, wa In der Hallberger'schen Verlagshandlun itz über den Ihnen vorgelegten Traktat'ben ke. (Hort!) Man hat fragt, od ein gewissenhafter Mann es wagen wurde, hier seine and zu erheben und zu sagen: Frankreich ist Amerika nichts schul⸗ b u ch. lig! Ja, m. H., diefer Mann bin ich! ich erhebe die Hand und Käse Frankreich ist Ainierifa nichts schuldig! (Murren im Centrum. Häfall auf. der Linken) Es ist meine Ueberzeugung, und ich hoffe, sie len den jenigen mitzutheilen, weiche, ohne sich von Vorurtheilen einneh⸗ Len ju lassen, die Wahrheit aufrichtig suchen.“ (Anbaltende Bewegung.) Het Redner ging nun zuvörderst auß das Prinzip zurück, welches ils Grundlage der Entschädigung angenommen worden ist. Da die in dem Traktat vom 39. September 1800 enthaltene Basis die Reutr asit dt war, so fuchte der Mehner durch Gruͤnde und That⸗ Khen zu beweisen, daß chen wegen der ö der Neutrali⸗ zit zie Amerikaner sich jedes Andechts auf eine Entschaͤdigung von kellst begeben hätten. Er führte die zu Gunsten Englands auf den Amerilanischen Schiffen vorgenommene Matrosenpresse, die Weg⸗ nahme Amerikansscher Schiffe durch die Englaͤnder und die von Englsscher Seite an den Amerikanern veruͤbten Erpressungen und edruͤckungen an. Er fragte danach, ob Amerika, als es die Ihre feiner Flagge nicht vertheidigte, sich in der Stellung er neutralen Möächt befunden? In dem vierjährigen Kampfe, det auf die Dekrete von Berlin und Mailand gefolgt, haͤtten die Vereinigten Staaten sehr wohl gefuͤhlt, daß sie sich von dem Geiste er Traktaten entfernt haͤtten. Napoleon habe sie aufrecht erhalten halch und habe bie Neutralen in ber Hoffnung aufgerufen, daß sie e Neutralität vertheidigen wurden. In der That waͤre der Krieg

versendet worden: *

Spruch

dem Religiong⸗ unterricht in den israelitischen Ech (Auf Veranstaltung der K. Wu rttem berg. istugss schen Shber⸗Kirchen behörde.) ; oro. Preis 3 sgr. geh. 7 sgr.

Ein gut gewähltes und geordnetes Spruch i unstreitig das beste Religions- Compendfum, n nn Findern in die Hand geben kann. Denn nan i fuͤr gesorgt wird, daß 'ein soicher Vorrath vin helsprnchtin Eigenthum des Gedaͤchtnisses un n Femuͤthes der Kinder wird, so erhalten? sr unh einen Schatz von heiligen Wahrheiten, bie sien verlassen, sondern uͤberali Fegleiten, und sit i Verhaͤltnisss des Lebens mit Einsicht, Kraft n Muth ansruͤsten.

Die Brauchbarkeit des Vorliegenden ist dun außer Zweifel gesetzt, daß die Herausgabe und h führung, desselben in den isracutischen Schuln Königreichs, nach vorhergegangenen sorgfaͤltzger! fung durch die angesehensten israelitischen Ther und, nach ingeholter Genehmigung bon Scte f hohen Ministertums des Kirchen- und Schulen

auch sothane

Massen, als dem vegid lisco verfallen erkannt und dieselben demgemäß, nach Abzug der Kosten, an jenen

1. 319. Steckbrief.

ster Instanz ergangene Erkenntniß zu sechsjabriger Zuchthaus

sen hat

für den Stadthalter Wahl

l-) fur den Kaufmann Gierow

) für den Muͤller Flemming ) aus der Koepke Katzower De? bit Angelegenheit

aN) fuͤr den Wundarzt Koch.

b) fuͤr den Koͤnigl. Fiseus . 6) aus dem Klunderschen Con⸗ curse:

er in der letzteren Zeit detinirt würde,

angelegentlichste entsprungenen ge

aͤhrlichen Betrüger, lement hierunter

Landesgerichts.

fuͤr hen Knecht Martens... 3.277 Verhaftnehmung zu bewirken und weg

Der wegen Faͤlschung und Betruges allhier zur Untersuchung gezogene und bereits durch das in er—

perurxheilte Förster Otto Schiller aus Wendhau— Gelegenheit gefunden, in vergangener Nacht aus den rathhaͤuslichen Gefaͤngnissen hieselbst, worn

Da nun an der Wiederhabhaftwerdung dieses beräch- tigten Delinquenten sehr gelegen ist, so ergeht an alle resp. Civil⸗- und Militair⸗Behoͤrden des Auslandes, wie uberhaupt an jedermaͤnniglich, das rsuchen, auf den ir en, hier

—ͤ mitgetheilt wird, sorg liren zu lassen, im Betretungsfalle s

strafe

zu entweichen In⸗ und

essen Signa⸗ ffaͤltigst vigi⸗ eine sofortige

uicht im Interesse Ameriks s, so ndern sis dem der lernt alen gefuhrt perden. Wenn man eine Neutralität sipulire, so verstehe man da⸗

nit daß fte auch vertheidigt werden muͤsse. „Ich weiß Alles, fuhr ft Reyner fort, „was män äber die von Razolcon derfuͤgte Kon⸗ Dr. Maier s? j ĩ mt euten, die sich in der Erfindung von mähungen gege ais n n, n f, ö . geschickt erweisen, und als die Kaiserliche Regierung zusammen—

5 sgr. . öh . 1 sie ; tre e rg 3 i . ii.

Zu haben bei E. S. Mittle rlin, Jet] fe. gzhabt. (Sehr gut! H., die erste Bedingung der Neu⸗

Bromberg, Culm und Jun, . . ein. ö. il unter den Voͤlkern, eben so wohl für die Neutrali⸗

2 taten ur e 2 gj handlungen in Berlin. tell . ; . , . .

. ist . , i . . 6 , gern es ? ö ig ist C. Fan ich nicht um den Sieg, sondern um die Ehre. an ver⸗ und Haͤrtel in Leipzig is lu ar ö. i, daß sie e. ann, sondern J . . ahne Achtung zu verschaffen wisse! e wenn z. B. die

J Das Hauslexikon. . nehtrale Schwe nr n die Oesterreicher auf ihrem Gebiet Fuß Vollsandeges Handsach raktischer Le fifen und sich ihrer in und Positlonen bemaͤchtigen ließe, wenn bens kenntnisse fur alle Stande. le Schweiz keinen Widerstand leistete, wenn sie, ohne einen Schuß 3 ebntes Heft Dampfnudeln bis Dünger!“ k thun, Sesterreich bis an das Fran zöstsche! Gebiet heran ton nch Preis C ggr. (. sgr. oder 37 Cr. Ihein,) igt, und wenn dann Frankreich die Schweiß feindlich behan= Bestellungen nehmen alle solide Buchhandlung sdelte, glauben Sie, daß, sofern nun die Schweiz käme, um ' sich so wie die löͤblichen Post⸗ Expeditionen an. auf ihre Reutrasfiäͤt zu berufen und von Frankreich Entschaͤdigung Leipzig, im Maͤrz 1835. zu enn, ö daß Sie ihr eine solche e n ,

ĩ ? Haͤrtel. nüein längere Bewegung)) Der Redner wendete diesen an⸗

. n, 9 dert i nommenen Fall . das . ltniß zwischen Frankreich und Nord⸗

hierktg an und fuhr fort: „Napoleon hatte uͤberdies wegen der

von der Cen tral-Kirchensielle ist veranstaltet wohn Wir zweifeln nicht, daß auch israelitische Lehrt Rlußlandes schon längst den Mangel ein soicht ih ligionsbuches gefühlt haben, und stch un tn werden, demselben abhelfen zu konnen.

dem Festlande, ist, daß die neu— ahne Achtung verschaffen muß.

Bei Breit kop schienen: f

en demnaͤchsst⸗

llbtretung von Louistang Anspruch auf dis ODankharkeit der? Berel=

um vorweg auf die 25 Millionen,

Zeitung.

Berlin, Freitag den A4 een April

nigten Staaten. Als er bei einer großen Genugthuung, welche man eine kontinentale nennen könnte, ausrief. Ich habe England ei⸗ nen maͤchtigen Rivalen, geschaffen! erwartete er gewiß nicht, daß er sich bald genöthigk sehen wurde, den Muth der Verei⸗ nigten Stgaten durch Dekrete, wie die von Mailand, anzu— feuern.“ Der Redner verlas hierauf einen vom z. August 1810 da⸗ tirten Brief des damaligen Franzbsischen Minisiers der auswärtigen Angelegenheiten, welcher der Wirkung jener Dekrete, namlich der Zuruck nahme der Intercourse⸗Bill in Amerika, gefolgt war, einen Brief, der, als das echte Manifest der Kaiserlichen Regierung, nach der Bemerkung des Redners, den sichersten Genn f zur Politik der Zeit abgebe, und zog den Schluß, daß, wenn die Amerikaner irgend Ansprüche hätten, diese sich lediglich vom November 18 herschreiben dürften. Dann wandte er sich gegen den von der Mi⸗ nister⸗ Ban ausgegangenen Einwurf, daß die Auncrikaner zu schwach gewesen wären, uin England Widerstand zu leisten. Er behauptete, daß dieser Einwand ungegruͤndet sey. „Wer saͤhe nicht ein“, sagte er, daß es sich bier um Schwäche und Unvermbgen gar, nicht handelte. Was hat denn die Amerstaner gehindert, ihre Flagge zu vertheidigen; Nur ihr Kraͤmergeist, nur das Beduͤrfniß, ünermeßlichen Gewinn „zu ziehen.“ Der Red⸗ ner berief sich hier auf den hierüber Kuskunft ertheilenden, von dem Herzog von Bassano redigirten Bericht, erinnerte jronisch an einen dhnlichen Bericht von 1825, indem diefes Datum der Kammer nicht angenehm seyn könne, und zitirte endlich den letzten zu Gunsten des Traktats von 1831 abgefaßten Bericht vom Jahre 183A und namentlich folgende Stelle daraus: „In dem Augenblicke, wo das Embargo bekannt wurde, durchschnitten die Amerikanischen Kauffahrer alle Meere mit ihren Fahrzeugqen. Sie zogen die Wechsel und Gefahren der Schifffahrt und eines verwegen Handels der muͤßigen und nachtheiligen Sicherheit, die ihnen *in den Haͤfen ihres Vaterlandes auferlegt war, vor. Sie verblieben fast alle auf dem Mecte, außer dem Bereiche des Embargo.“ Ein folchts Motiv, meinte der Redner, duͤrfe Frankreich zur Zahlung einer Entschaͤdi⸗ gung an die Vereinigten Staaten nicht bewegen; der damalige große Mangel an Zucker und Kaffee in den Kontlnental⸗Häfen und ihr ho⸗ her Preis (. —= 8 Sous in den Kolonicen, 6 Fr. in Paris) beweise voll⸗ kommen die bedeutenden Vortheile, die den Amerikanern daraus zugeflos⸗ sen waäͤren. „Sind denn die Vereinigten Staaten heute in einem solchen Zustan de, daß Frankreich dieses üebermaß von Habsucht beloh⸗ nen soll (Sehr gut, sehr güt.) Herr Berryer erinnerte hier an die vielfaͤltigen Vortheile, die den Amerikanern aus dem 28jdhrigen Kriege gegen England erwachsen wären; gleichwohl sey die Ent⸗ schaͤdigung zum Theil gezahlt worden. Zur Bestaͤtigung dieser Be⸗ hauptung berlef sich der Redner, nicht auf die vorgelegten Doku⸗ mente, sondern auf die Englischen Versicherungs= , welche nicht bloß die Waaren der Amerlkanischenꝰ Schiffe, sondern auch die Amerikanischen Versichernngs⸗Gesellschaften selbst versichert gehabt haͤtten, und die schon jetzt wieder in London zusammentraäten, die man heute von der Kammer fordere, Beschlag zu legen. (Anhaltende Aufregung.) „Diese Bemer⸗ kung“ fuͤgte der Redner hinzu, „möge die ein zige seyn, bie ich anderswo als aus den ung mitgetheilten Dokumenten entlehne. Ich glaube, hier⸗ durch nicht die Kraft dessen, was ich gefagt, geschwaͤcht zu haben; ich rede hier nach, bestem Gewissen, und ich erstaune, daß man auf diefen Baͤnken sitzen und über meine Absichten Zweifel hegen kann. Was mich betrifft, so lege ich zu viel Gewicht auf die Ehre, als daß ich irgend Jemandes Äbsichten verdächtigen koͤnnte. Ich behgupte, m. H., bad es schmachvoll waͤre, an Personen eine Entschaͤdigung zu zahlen, die schon unermeßlichen Gewinn gezogen haben.“ Der 6te Artikel des Berliner Dekrets leitete ferner den Redner zu der An—⸗ sicht, daß die verlangte Entschaͤdigung nicht sowohl den Amerikanern als vielmehr den Kapern von Bordeaur zu entrichten wärc. (Bel= fall von der Linken. Er habe nichts dagegen, daß man den Trak— tat von 183! lieber eine Transaction als cinen Traktat nennen welle; denn in der That sey die politische Redlichkeit, die man doch bei allen Vertragen vorausfetzen muͤsse, hier nicht auf beiden Seiten dieselhe und wurde sich mit den stets wachsenden Forderungen der Amerikgner, die von 30 Millionen auf A0, auf 70, endlich 181M auf 82 Millionen gestiegen wären, nicht wohl vereinbaren lasfen. Da⸗ von abgesehen, baͤtte Napoleon 1803 mit den Vereinigten Staaten stipulirt, ibm eine Summe von 80 Millionen zu zahlen, mit Vor⸗ behalt von 20 Millionen zur ,,, der Amerikaner fuͤr Reclamationen aus der Zeit vor 1800. Gleichwohl habe die Ame⸗ rikanische Regierung ihren eignen Unterthanen diese 20 Millionen nicht gezahlt. Nach alle dem werde er (der Redner) nun noch be⸗ weisen, daß man Frankreich zum drittenmale wolse zahlen sassen. Ich frage“, sagte er, mit Bezugnahme auf die verschiedenen Berichte uber die zu Grunde gegangenen Schiffe, „kann man auf dergleichen Papiere die Steuerpflichtigen mit 31 Millionen belasten! denn auf diese Summe wird, mit den Zinsen, die Entschäͤdigung sich belaufen? und dies sind jene aufrichtigen Dokumente!“ Der Redner fuͤhrte darauf den obigen Satz durch, daß man Frankreich zumuthen wolle, noch eine dritte Zahlun iu leisten; er setzte sodann unter Beibringung verschiedener Aktenstücke guseinander, daß selbst Herr Galatin im Jahre 1822 und Herr Rives im Jahre 1831 die Schuldforderung nur auf 18 Millionen berechnet hatten; uͤberdies hielt er es nicht fur unwahrscheinsich, daß mehrere konsiszirte Schiffe, deren Eigenthuͤmer schon früher entschaͤdigt worden, jetzt noch einmal auf? der Entschaͤdigungsliste sigurirten; eben so ruͤgte er es, daß einzelne Schiffe von Herrn Ri⸗ ves selbst viel geringer als von der Kommisston, abgeschaͤtzt worden waren Hiernaͤchst ließ er sich mit gleicher Ausfuͤhrlichkeit uͤber die Abtretung von Louisiana vernehmen. Als er hier vorweg durch ci⸗ nige Zeichen der Ungeduld unterbrochen wurde, rief er dem Mini⸗ ster des Innern zu: „Ich jaäammere Ihnen, Herr Minister; nscht wahr? Haben Sie aber die Gute, mich bis zu Ende zu hoͤren!“ Hr. Thiers berief sich darauf, daß er keine Stlbe gesagt habe, worauf Hr. Berryer erwiederte: „Sie haben Alergeres gethan, als zu sprechen. (Der Mi⸗ nister hatte mitleidig mit den Achseln gezuckt. Ich meinerseits habe mehr Achtung fuͤr die Reden des Kabinets, als dieses für die Mei⸗ nungen seiner Gegner. Und jetzt nur noch Folgendes: Der uns vor⸗ liegende Traktat ist schon im vorigen Jahre , . wo wir bei weitem noch nicht so unterrichtet waren, gls jetzt; es hat seitdem kein Krieg stattgefunden, und der Amerikanische Kongreß hat sich in einer Stimmung getrennt, die uns voͤllig beruhigen muß. Unsere Arbeiter sind durch die vorjaͤhrige Verwerfung durchaus in keine schlimmere Lage versetzt worden; uberhaupt aber tadele ich es, daß man in unsere Berathungen immer das Interesse der Massen einmengen will; es ist dies ein böses Beispiel. Der Fuͤrst Lubeckt tritt in diesen Augenblicke mit neuen Reclamatlonen an Frank- reich hervor. Sollen wir hier etwa auch sagen, wir mußten den Russen Geld geben, damit unsere Arbeiter kein? drohende Sprache fübrten? Ich verwerfe eine solche Argumentation als unwuͤrdig fuͤr eine vai eincn ich: Debatte. Man muß vor Allem die Ge⸗ rechtigkeit, das Recht und die National⸗Ehre zu Rathe ziehen; man

1835.

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muß sich an den Ton der letzten Botschaft des Praͤsidenten erin—⸗ nern und die darin enthaltene drohende Sprache in Erwägung zie= hen. Wir duͤrfen den Ausländern nicht sagen. Beschimpft uns, und wir werden Euch entschaͤdigen! Wir muͤssen gerade den entge⸗ gengesetzten Weg einschlagen. Man verlangt mit Unverschamtheit, daß wir zahlen sollen; wir sind aber nichts schuldig und werden so⸗ nach nichts zahlen.“

Paris, 16. April. Die Rede, die Herr Berryer gestern in der Deputirten⸗ Kammer gehalten hat, sst heute der Gegen⸗ stand aller Gespräche, das Uhr aller Raisonnements der öf— fentlichen Blaͤtter. Von den 3 ministeriellen Zeitungen schweigt der Meniteur ganz, wie denn dieses Blatt uͤberhaupt nie pö— litische Betrachtungen anstellt. Das Journal des Döbats laͤßt dagegen dem ausgezeichneten Rednertalente des Advokaten der Legitimitaͤt volle Gerechtigkeit widerfahren, indeß das Jour⸗ nal de Parts den von Herrn Berryer errungenen Sleg zu verkleinern sucht, seinen Vortrag weitschweifig, arm an Arguü— menten und doch zugleich heftig findet, nebenbei aber dem Red— ner den Vorwurf der unn it !i macht, indem Herr Berryer mit einem dem Traktate zum Nachtheile gereichenden Aktenstuͤcke, wo⸗ von er Kenntniß gehabt, bis . letzten Augenblick zuruͤckgehalten habe, waͤhrend er doch schon vor 3 Wochen von der Kommnission aufgefordert worden sey, ihr alle diejenigen Dokumente mit utheilen, die etwa zu seiner Verfuͤgung stehen mochten. Ein h l. Kunstgriff, fuͤgt das gedachte Blatt hinzu, sey Herrn Berrher schon im vori⸗ gen Jahre gegluͤckt, doch solle er ja nicht glauben, daß die Kam⸗ mer zum zweiten Male in dieselbe Falle eingehen werde. Die 3 legitimistischen Blaͤtter, naͤmlich die Gazette, die Quoti⸗ dien ne und der Rénovateur, ertheilen natuͤrlich dem Redner ihrer Parthei das groͤßte Lob, und es moͤchte hiernach nur noch interessant seyn, die Aeußerungen der verschiedenen Nüancen der liberalen Opposition in dieser Hinsicht zu vernehmen. Wir be⸗ ginnen mit dem Constitutionnel: „Das Ministerium,“ sagt dieses Blatt, schmeichelte sich, daß es, nachdem es die Versammlung ermuͤdet, die 25 Mill. leicht davon tragen wuͤrde. Herr Berryer hat aber gestern der Debatte neues Leben gegeben; durch seinen beredten Vortrag, durch seine sorgfaͤltigen Untersuchungen und durch seine schlagenden Beweisgruͤnde ist es ihm gelungen, 3 Stunden lang die Aufmerksamkeit der Kammer zu fesseln, und Sympathie bei ihr zu erwecken. Er hat das von der Kommission muͤhsam auf— gefuͤhrte Gebäude gewagter Behauptungen und willkürlicher Summen Stuͤck fuͤr Stuͤck wieder abgetragen; er hat die Ver— einigten Staaten strenge behandelt, und ö Kraͤmergeist scho⸗ nungslos aufgedeckt. Die Zeit ist aber auch gekommen, wo man die Wahrheit, und zwar die ganze Wahrheit, sagen muß; bis aber die Minister Herrn Berryer's Angaben widerlegt haben, glauben wir, daß die Kammer es sich selbst schuldig sey, die Schuld nicht anzuerkennen. Indem wir hier der Gewandtheit und dem Talente des Herrn Berryer unsere Huldigung dar⸗ bringen, haben wir seine politischen Meinungen nicht vergessen; da er indessen diesmal sein Talent nicht benutzt hat, um die Galle seiner Partei uͤber unsere Institutionen auszugießen, da er zu⸗ gleich Frankreichs Ehre und Staats-Vermsoͤgen vertheidigt, und der Restauration nur das geringe Lob ertheilt hat, daß es mit diesen beiden Guͤtern besser Haus gehalten habe, als das doctri— naire Ministerium, so sind wir ihm fuͤr den beredten Beistand, den er uns geliehen, unseren Dank schuldig. Der Parteihaß wird uns nie so weit verblenden, daß wir das Talent und die Wahrheit bloß deshalb verwerfen sollten, weil sie sich in den Reihen unserer Gegner zeigen.“ Der Temps aͤußert sich fol⸗ gendermaßen: „Herr Berryer hat 3 Stunden lang die weitlaͤuftige Nord⸗Amerikanische Frage behandelt, sie Jedermann verstaͤndlich ge⸗ macht, und durch die Macht seiner Argumentation wie durchdas Ueber- gewicht seiner Beredtsamkeit die Versammlung zu uͤberzeugen gewußt. Mit Huͤlfe seines unglaublichen Gedaͤchtniffes hat er alle subsi⸗ diarische Fragen, sey es, daß sie dle Politik, die Geschichte, die Diplomatie, den Handel oder die Finanzen betrafen, klar geord— net. Zahlreiche Aktenstuͤcke lagen auf der Rednerbuͤhne um ihn herum; er befragte sie abwechselnd, verglich die Texte und legte sie aus; er hielt die Minister beständig in Athem und verwirrte sie bei ihren Unterbrechungen durch geistreiche Repliken oder eine schlagende Logik. Gestern Abend wollte das Journal de Paris das schöne Talent des Herrn Berryer in Abrede stellen. Wir koͤnnen dies nur beklagen, und wissen in der That nicht, wel— chem ihrer Leser das ministerielle Abendblatt durch seine uͤble Laune zu dienen hofft. Was uns betrifft, so haben wir das schöne Talent des ᷣö,. Berryer, das mehr dem ganzen Lande als einer Partei angehört, ohne Ruͤckhalt gelobt. Gewiß ist durch seine Rede die Ueberzeugung manches Deputirten erschuͤttert worden; wird dies gleichwohl einen Einfluß auf die Abstimmung haben? Wir mochten es nicht prophezeien!“ Im Courrier frangais liest man Fol⸗ gendes: „Man wird nicht von uns verlangen, daß wir hier einen Auszug aus der Rede des Herrn Berryer geben sollen: keine Thatsache, die er beruͤhrt, keine Betrachtung, die er ange⸗ stellt, darf uͤbergangen werden. Es ist unglaublich, mit welchem Scharfsinn der Redner die von den einistern vorgelegten Doku— mente beleuchtete Nichts laͤßt sich demselben vergleichen, als das Talent, womit Herr Berryer seinen Deweisgrůnden bei seinen Zuhörern Eingang zu verschaffen wußte. Es wuͤrde uns zu weit fuͤhren, wenn wir ihm in allen seinen Untersuchungen folgen wollten; uns genuͤge daher, ihm fuͤr den Eifer, die Beharrlichkeit und den Fleiß zu danken, die ihn endlich zur ö. der bisher verschwiegenen Thatsachen gefuͤhrt haben. Ohne Zweifel wird heute Herr Thiers oder ir⸗ gend ein anderer Minister der Kammer zurufen: Mißtrauet den Worten des Herrn Berryer, denn er ist ein Legitimist ! Ja Herr Berryer ist ein Legitimist; dies hindert aber nicht, daß er sich gestern als ein gewissenhafter Deputirter, ein großer Nedner Und ein guter Buͤrger gezeigt hat. Wollte Frankreich ihm bloß we— gen seiner politischen Gesinnung den ihm geleisteten Dienst nicht anrechnen, so waͤre dies undankbar. Frankreich aber ist über sol— chen elenden Parteigeist erhaben: es wird das Talent des Hrn. Berryer von der verzweifelten Sache, der er treu geblieben, zu