1835 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unterscheiden wissen.“ Der National ist der Meinung, daß es nach der Rede des Herrn Berryer ganz unmoͤglich sey, daß die Kammer noch die verlangten 25 Millionen be— willige, indem dies geradezu schimpflich seyn wuͤrde. „Wir wuͤrden ungerecht gegen Herrn Berryer seyn“, fuͤgt dieses Blatt hinzu, „wenn wir nicht anerkennen wollten, daß er gestern einen der schoͤnsten Siege gefeiert hat, deren wir jemals Zeuge gewesen, und dieser Sieg war keiner von denen, die man wohl zuweilen als eine durch das Talent des Redners bewirkte Ueberraschung zu betrachten pflegt. Herr Berryer hatte im Voraus erklaͤrt, daß er sich jeder seidenschaftlichen Diskussion ent— halten wuͤrde; er hat Wort gehalten, und seine politischen An— schten ganz bei Seite gelassen. Jeder aber, der ihn gehoͤrt, muß jetzt die Ueberzeugung haben, daß kein Ehrenmann den unter— zeichneten Vertrag bestaͤtigen kann.“ Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 14. April. Nach Ueberreichung einiger Bittschrif— ten zeigte der Herzog von Wellington an, daß er morgen auf die . bes Hauses bis zum 360. d. M. antragen werde; er wuͤrde dies schon heute gethan haben, fuͤgte er hinzu, wenn er nicht glaubte, es waͤre zur Förderung der Geschaͤfte besser, daß Ihre Herrlichkeiten morgen noch einmal zusammenkaͤmen, um mit den gerichtlichen Verhandlungen fortzuschreiten.

Oberhaus. Sitzung vom 15. April Der Herzog von Wellington erklärte heute, daß er den gestern von ihm an= gekuͤndigten Antrag auf die Vertagung des Hauses noch einmal bis morgen aussetzen muͤsse, weil er glaube, daß derselbe heute fuͤr den oͤffentlichen Dienst noch nicht angemessen sey. Auf die Frage des Herzogs von Buckingham, auf wie iange der Herzog morgen die Vertagung des Hauses beantragen werde, antworlete dieser: „Wahrscheinlich bis zum 3hsten d. M. Jedenfalls aber werde ich morgen darauf antragen, daß das Haus auf einige Tage seine Sitzungen einstelle.“ Lord Brougham meinte, es sey uͤblich, die Vertagung bis nach der Osterwoche zu beantragen. Der Herzog von Cxumberland aber sprach die Hoffnung aus, daß, wenn das Unterhaus Sitzungen hielte, auch das Oberhaus ein Gleiches thun wuͤrde, worauf der Herzog von Welling— ton noch bemerkte, er gedenke nicht, eine Vertagung des Ober— hauses auf eine laͤngere Zeit, als das Unterhaus sich vertage, zu beantragen, und er koͤnne jetzt nur so viel sagen, daß er in die— sem Augenblick eine Vertagung des Hauses bis uͤber die Feier⸗ tage hinaus nicht fuͤr wuͤnschenswerth halte.

Oberhaus. Sitzung vom 16. April. Der Antrag, mit dem der Herzog von Wellington heute e srstatn, naͤm⸗ lich daß das Haus sich unter den eigenthuͤmlichen Ver— hältnissen, in denen sich die Regierung jetzt befinde, bis zum Sonnabend vertagen möge, wurde ohne Weite— res angenommen.

Unterhaus. Sitzung vom 16. April. Nach einigen Verhandlungen von rein lokalem Interesse erhob sich Sir R. Peel und sagte: „Da ich die Ehre gehabt, eine ähnliche Mittheilung zu erhalten, wie die, welche ich am vo— rigen Montage empfing, und in deren Folge ich damals die Vertagung des Hauses bis auf ih beantragte, so bitte ich jetzt um die Erlaubniß zu einem aͤhnlichen Antrage und schlage vor, daß dieses Haus sich von heute wieder bis Sonn— abend vertage.“ (Hort, hort Herr Sinclair fragte hier— auf den Lord Russell, ob bereits etwas Defsinitives zur Bildung eines neuen Ministeriums geschehen, und ob es der Muͤhe werth seyn werde, sich am Sonnabend im Hause einzufinden.

„Bei dem gegenwartigen Stande der offentlichen Angelegenhei⸗ ten“, fuhr er fort, „wo so gespannte Erwartung in den Gemüͤthern des Publikums obwaltet, t es durchaus nothwendig und wuͤrde hoͤchst befriedigend seyn, zu erfahren, wie weit es mit den Kabinets⸗ Verhandlungen gekommen. Seit der Aufloͤsung der letzten Verwal⸗ tung sind keine andere Schwierigkeiten eingetreten, als solche, welche der edle Lord und seine Anhaͤnger vorhergesehen oder doch haͤtten vorher sehen sollen. Seit Anbeginn der Session hat man von Sei⸗ ten der Qpposition erklaͤrt, daß die praktische Regierungs⸗Gewalt in ihren Haͤnden sey, und daß die Minister keine Beine, um dar⸗ Auf zu stehen, und keine Stunde zu leben haͤtten. (Hoͤrt!) Nach vielen Drohungen hat der edle Lord eine entschei⸗— dende Resolution durchgesetzt, um das Ministerlum nicht allein in Verlegenheit zu bringen, sondern gaͤnzlich zu stuͤrzen; er hat es jedoch viel leichter befunden, das dorische Sdulenwerk einer konser⸗ vativen Verwaltung uber den Haufen zu werfen, als an dessen Stelle ein anderes in gemischtem Styl zu errichten, dessen heterogene Ma⸗ terialien sich auf der anderen Seite des Hauses befinden. (Beifall.) Die männliche und staatsmaͤnnische Rede und Handlungsweise des sehr ehrenwerthen Baronets (Sir Robert Peel) hat den groͤßten und dauerndsten Eindruck auf das Land hervorgebracht, und das Englische Volk wird mit weit mehr Vertrauen auf eine Opposition hinblicken, an deren Spitze der sehr ehrenwerthe Baronet staͤnde, als auf irgend eine Regierung unter der Leitung des edlen Lords odes eines seiner Freunde.“

Lord Gehn Russell erwiederte:

„Es ist mir nicht moglich, in diesem Augenblicke eine direkte Antwort auf die Frage des ehrenwerthen Terrn zu geben; auch wird es mir aäͤußerst schwer fallen, dem Hause eine genäue Mittheilung zu machen. Doch gebe ich gern zu, daß, wenn irgend eine Ahthei⸗ lung des Hauses Nachricht verlangt, es meine Schuldigkeit ist, so weit es mit meiner Pflicht gegen die Krone und gegen dieses Haug vertraͤglich ist, solche Erdffnungen zu machen. Demnach habe ich bloß anzuzeigen, daß nach der Auflbsung des vorigen Ministeriums Se. Majestaͤt den Grafen Grey rufen ließen, um seinen Rath in dieser Angelegenheit zu vernehmen. Auf den Rath des Lord Grey beschieden Se. Majestaͤt die Lords Melbourne und Lans⸗ downe zu sich, um sich mit ihnen zu berathen und ihre Meinung am folgenden Tage ,, , das Resultat da⸗ von war, daß seitdem Se. Majestaͤt mit Lord Melbourne in Unter⸗ handlungen traten. Diese unterhandlungen sind jedoch nur als vorläufige anzusehen, und da sie bis jetzt noch keinen confidentiellen Charakter an sich tragen, so darf ich die nahere Be⸗ schaffenheit derselvben dem Hause nicht kund thun. Doch kann ich jedenfalls anzeigen, daß, meiner Meinung nach, Lord Melbourne vor dem nächsten Sonnabend nicht wird sagen können, er sey definitiv autorisirt, Sr. Majestät ein Verzeich⸗ niß der Mitglieder des neuen Ministe riums vorzulegen“

Nach dieser Mittheilung entfernten sich sogleich eine Menge Mitglieder, und das Haus vertagte sich in einiger Aufregung bis zum Sonnabend. 66

London, 17. April. Der Konig ertheilte vorgestern dem Herzoge von Northumberland, dem Herzoge von Buckingham, dem Herzoge von Dorset, dem Grafen von Westmoreland, dem Grafen von Falmouth ünd dem Viscount Melbourne Audienz. Gestern Nachmittag begaben sich Ihre Majestaͤten nach Windsor.

Lord Melbourne blieb vorgestern in bestaͤndigem Verkehr mit dem Marquis von Lansdowne, dem Viscount Duncannon, Herrn 2 , Rice und Herrn Eilice. Gestern hatte er wieder Zusammenkuͤnfte mit dem Ersteren, den beiden Letztgenannten und mit den Lords Holland und John Russell.

Sir Robert Peel kehrte gestern von Oatlands, wo er dem Lord Francis Egerton einen Besuch abstattete, hierher zuruͤck

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Es ist eine Unterzeichnung im Gange, um dem Sir Robert Peel aus Achtung fuͤr sein Benehmen waͤhrend seines Ministe⸗ riums ein kostbares Silberstuͤck zu verehren.

Der Globe sagt: „Wir hoͤren, daß Graf Matuszewicz nicht wieder nach England kommen wird, indem er an die Stelle des Grafen von Stackelberg zum Kaiserlich Russischen Gesandten in Neapel designirt ist.“

Die unbestimmte Erklarung, welche Lord John Russell ge— stern im Unterhause mit Hinsicht auf die Bildung des neuen Ministeriums abgegeben hat, veranlaßt die Times zu der Ver— muthung, daß die Anordnungen zur Zusammenstellung eines ra— dikalen Whig-Kabinets nicht nur noch nicht zu Stande gekom— men, sondern sogar noch nicht einmal angefangen seyen, und sie schreibt diese Zogerung vorzuͤglich der Furcht vor Herrn O'Con— nell zu. Sie wiederholt, daß es fuͤr Lord Melbourne nothwen— dig sey, sich auf die konservative Partei zu stuͤtzen, um nicht von den Anti⸗Unionisten und Radikalen uͤberflügelt zu werden. Denn O Connell mit seinen Genossen sey der Pfahl im Fleisch, den er nicht wuͤrde uͤberwinden koͤnnen. Das bestaͤndige Geschrei der liberalen Blaͤtter nach einer Verwaltung, die alle Klassen von Reformern in sich begreifen solle, Und nach einer Pali— tik, die auf die Unterstuͤtzung aller Klassen von Reformern rechnen koͤnne, erklart sie fuͤr hoͤchst einfaͤltig und fragt, ob jene Blaͤtter denn Sir Robert Peel von allen Klassen der Refor— mer ausschließen wollten. In Betreff der von den Whig-sZei— tungen angepriesenen Bescheidenheit des Herrn O'Connell, wo— mit derselbe auf jedes Amt verzichtet habe, sagt die Times: „Diese Anspruchslosigkeit ist nichts als Schlauheit; denn erstens wuͤrde der Koͤnig so viel gesunden Sinn und Festigkeit haben, ihn zu verwexfen; zweitens, wenn auch der Koͤnig den Todfeind seiner Irlaͤndischen Krone in seinen Dienst sollte aufnehmen wollen, weiß doch Herr Daniel O Connell zu gut, daß diese Ehre ihn einen hoͤheren Preis kosten wurde, als es ihm moͤglich wäre, zu zahlen; daß er dadurch seine despotische Beherrschung der Menge und damit seine schaͤndliche, aber ungeheure „Rente“ einbuͤßen wuͤrde; endlich wird er, anstatt von der Gnade der Whig⸗Minister abzuhangen, welche die Macht haͤtten, ihn wegen Miß verhaltens vom Amte zu entfernen, lieber eine Geißel uͤber ihnen ausgestreckt halten, indem er ihnen jeden Augenblick, wenn der Geist ihn dazu bewegt, mit der Entziehung seiner Unter— stuͤtzang im Parlament drohen kann.“ Ueber die Theil— nahme des Grafen Grey an der Bildung des neuen Ka— binets aͤußert sich das genannte Blakt folgendermaßen: „Wie auch immer die Irlaͤndischen und Englischen Ra— dikalen den Grafen Grey verschreien moͤgen, als ein ungeeigne— tes Mitglied fuͤr ein „Ministerium der Bewegung“, so haben wir doch Ursache zu glauben, daß die Häupter der Whig⸗-Partei, die doch ohne Zweifel die Grundlage dieses Kabinets bilden wer— den, andere Begriffe von Lord Grey haben. Am Sonnabend, wenn wir nicht irren, erging von fuͤnf derjenigen, welche damals Stellen in der neuen Verwaltung fuͤr sich erwarteten, ein Schrei⸗ ben an den edlen Grafen, um auf's ernstlichste in ihn zu drin— gen und ihn bei seinem Mitgefuͤhle fuͤr die Schwierigkeiten, die sie zu bekaͤmpfen haͤtten, und aus denen sie kaum einen Ausweg saͤhen, zu beschwoͤren, daß er mit eintreten moͤge. Eine Antwort darauf, mit Auseinandersetzung der Gruͤnde, weshalb Se. Herr— lichkeit dieses Anliegen nicht gewähren koͤnne, wurde, wie es heißt, noch an demselben Abend ertheilt; auch soll der edle Graf noch bis diese Stunde nicht weiter gegangen seyn, als daß er dem Ministerium seine pariamentari⸗

sche Unterstuͤtzung versprochen, jedoch unter dem Vorbehalt, daß

eine gewisse Klasse von Maßregeln nicht angenommen und eine gewisse Klasse von Personen, die man leicht errathen kann, nicht angestellt werde. Was die Fortdauer des Einklanges zwischen einem Kabinet und dessen Vertheidigern betrifft, wenn Lord Grey auf der einen Seite steht und die . O Connell, Hume und Brougham auf der anderen, so muß derjenige, der darauf hofft, geradezu ein Gimpel seyn.“ Die Zeitungen der Whig-Partei legen dagegen das lange Zoͤgern des Lord Melbourne mit der vollständigen Zusammensetzung eines Kabinets natuͤrlich im guͤn⸗ stigsten Sinne aus; sie bleiben dabei, daß Lord Melbourne den von Sr. Majestaͤt erhaltenen Auftrag, ein Ministerium zu bil— den, auszufuͤhren im Stande seyn werde, und daß er nur mit den designirten Mitgliedern noch nicht so weit im Reinen sey, um die Liste dem Koͤnige vorlegen zu koͤnnen. Der Courier behauptet, Lord Melbourne wolle nur auf der dauerhaftesten Grundlage zu Werke . „Sein Zogern“, sagt dieses Blatt, „ist eine gute

orbedeutung fuͤr die Dauer seines Ministeriums und wird dem Lande ein uͤberzeugender Beweis seyn, daß alle Hindernisse erst hinweggeraͤumt werden, die einem Ministerium im Wege liegen, welches sich verbindlich machen will, die Resolution des Unterhauses in Betreff der Irlaͤndischen Kirche zu verwirklichen. Es ist die Absicht Lord Melbourne's, sich der Majoritaͤt des Un⸗ terhauses und des erforderlichen Einflusses im Oberhause zu ver— sichern, und dann auch fuͤr seine Maßregeln im voraus die voll— kommene Genehmigung des Koͤnigs zu erlangen, um nicht, wie im Herbste vorigen Jahres, ploͤtzlich wieder entlassen zu werden. Wenn es aber recht war, die Volks⸗Nepraͤsentation zu reformiren, so muß es eben so recht seyn, den Stimmen der Waͤhler zu gehorchen, in welchem Falle Hr. O'Connell und seine Freunde, die eine große Majoritaͤt der Bevölkerung von Irland repraͤsentiren, Hr. . und Herr Grote mit ihren Verbuͤndeten, die einen großen Theil der Bevoͤlkerung von England, Herr Murray und Sir John Campbell mit ihren Genossen, welche die groͤßere Masse des Schottischen Volkes vertreten, bei der Bildung eines Ministe— riums zu Rathe gezogen werden und ihnen sowohl auf die Gestal⸗ tung als auf die Maßregeln des Kabinets Einfluß und Einwirkung eingeraumt werden muͤssen.“ Den Angaben der Tory-Blaͤtter, daß Sir. R. Peel mit dem Koͤnige in neue Unterhandlungen getreten sey, wird von den Whig-⸗Zeitungen widersprochen; umge⸗ kehrt der Behauptung, Graf Grey werde ins Kabinet treten; das Geruͤcht, daß Herr Spring Rice Kanzler der Schatzkammer werden wird, wuͤrde wiederholt, dagegen ist nicht mehr davon die Rede, daß Lord John Russell die auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber— nehmen werde. Die Stelle des Lord-Lieutenants von Irland wird bald dem Grafen Mulgrave, bald dem Herzoge von Devonsphire zugetheilt, welchen Letzteren namentlich der Cou— rier wegen seines großen Reichthums und seiner ausnehmenden Leutseligkeit als sehr geeignet zu diesem Posten bezeichnet. Das Lord⸗Kanzler⸗Amt wird bald dem Herrn Bickersteth, bald dem Lord Brougham zugesprochen; dem Letzteren erklaͤrt sich der Cou— rier noch immer gleich abgeneigt; Andere meinen, es werde, dem oft ausgedruͤckten Wunsche des Letzteren gemaͤß, das Ant des Justiz⸗Ministers von den richterlichen Functionen des Lord⸗Kanz⸗ lers getrennt und das große Siegel einer Kommission, aus dem Sir C. Pepys, Sir L. Shadwell und Herrn Bosanquet beste⸗ hend, uͤbergeben werden. Dieser Plan hat den vollkommenen

Beifall des Courier, der es uͤberhaupt als eine der groͤßten

Pracht und in tiefer Ruhe statt.

sich ein Haufen Betrunkener vor der Wohnung des .

richtshofes von Großbritanien, des Kanzleigerichts, stehe,

Rechte zur Entscheidung vorgelegt wuͤrden, ein absetzbarer nets⸗Minister sey, der fast bei jeder Ministerial⸗ Veranderung

wer Master of the Rolls werden solle. umlaufenden Geruͤchten befindet sich auch das, daß Sir Ho bhou se zum ersten Lord der Admiralität ausersehen sey

Die Ministerial⸗Krisis hat weder im Parlament, noch

Austritt des Tory, Ministeriums erregt habe; in einigen On

im Amte bleiben. zen 400 Adressen der Art erhalten. mehrere Adressen an Lord Russell eingetroffen.

Undgcachtet der Ministerial-Veränderung scheint Lord Hey, bury noch als General⸗Gouverneur nach Ostindien zu gehen; h Fregatte „Jupiter“ soll ihn am 21sten d. M. zu Sheerneß;

e , ö heh dem General Sir Henry Fane, der gestern noch eine Audin den Oberst Lieutenant Bowles zu seinem Secretair fuͤr die 9. Auch der Capitain Fane bense⸗

beim Koͤnige hatte, an Bord nehmen. Lord Heytesbury

litair⸗Angelegenheiten ernannt. tet ihn nach Indien.

„„Hiesige Blatter enthalten folgenden Nachweis uͤber h Gehalte, welche die Britischen Gesandten, bevollmaͤchtigten NM nister, Legations-Secretaire u. s. w. beziehen: Bertin, aufin egations⸗Secretair ä Bern, Legations⸗Secrtth

ordentlicher Gesandter 5500 Pfund; Pfd.; erster Attachs 250 Pfd. 4060 Pfd.; Bogota, außerordentlicher Gesandter 4005 Pp erster Attachs 30h Pfd. Bruͤssel, Gesandter 2000 Pfd. gations⸗Secretair 5900 Pfd.; Attach 200 Pfd. Bu engt Ayres, Legations-Secretair 500 Pfd. Dresden, bevollmit tigter Minister 2290 Pfd.; Legations-Secretair 406 Pfd. Fly renz, Minister-Resident 2306 Pfd.; Legations-Secretair is Pfd. Frankfurt 4. M., bevollmachtigter Minister 2h Pfd.; Legations-cSecretair 400 Pfd. Gxiechen lam, Minister Resident 2200 Pfd.; Legations-Secretair M Pfd. Haag, erster Attachs und Geschaͤftstraͤger jj Pfd. Köonstantinopel, Botschafter 6500 Pfd.; Botschaft Secretair 800 Pfd.; Attachs 2350 Pfd. Kopen hagen, außerordentlicher Gesandter 4000 Pfd; Legations-Secretair z Pfd. La Plata, bevollmachtigter Minister 3300 Pfd. Lisst

on, Botschafter 5000 Pfd.; Legations-Secretair 600 pt

Madrid, außerordentlicher Gesandter 6500 Pfd.; erster Attac 600 Pfd.; Legations-Secretair 550 Pfd. Mexiko, Gesanzn 2000 Pfd.; Legations-Secretair 900 Pfd.; Attachs 200 Muͤ nchen, außerordentlicher Gesandter 4000 Pfd. ; Legations cretair 500 Pfd. Neapel, außerordentlicher Gesandter 400 P) dLegations⸗Secretair 55h Pfd. Paris, außerordentlicher Botschafn 106000 Pfd. ; Botschafts⸗Secretair 1900 Pfd.; erster Attachs Ii

fd. Rio⸗Janeiro, außerordentlicher Gesandter 4500 Pfd. gations⸗Seeretair 559 Pfd.; erster Attachs 400 Pfd. St. Pn

tersb urg, Botschafter, 6500 Pfd.; Botschafts-Secretair Ii Pfd.; erster Attachs 460 Pfd. Stockholm, außerordentlich Gesandter 3300 Pfd.; Legations-Secretair 500 Pfd. Stun, gart, außerordentlicher Gesandter 2200 Pfd. ; Legatfbhn Secretair 400 Pfd. Turin, bevollmaͤchtigter Minister M Pfd.; Legations-Secretair 500 Pfd. Washing ton, außern dentlicher Gesandter 5590 Pfd., erster Attache 2006 Pfd. Wien außerordentlicher Botschafter gohg Pfd., Botschafts-Secretth 900 Pfd., erster Attachs 250 Pfd., zweiter Attaché 200 P Außer den angefuͤhrten sind noch 25 Attaché's in dem Gefthh der verschiedenen Botschafter und bevollmaͤchtigten Minister, i nicht vom Staate besoldet werden.

Aus einem dem Parlamente vorgelegten Bericht uͤber Vermehrungen und Verminderungen in den Aemtern wahren des Jahres 1834 unter dem Whig-⸗Ministerium ergiebt sich, bz in einigen Departements die Zahl der Beamten um 116 v mehrt, in anderen dagegen um 155 vermindert worden ist. D Ersparungen an Gehalten belaufen sich im Ganzen auf 7öshl Pfund Sterling.

Der Geistliche, Lord Wriothesley Russell, einer der Sihte des Herzogs von Bedford, hat, um seine Anhaͤnglichkeit an in Grund satz ö. zeigen, daß die Anhäufung mehrerer Pfruͤnden n Einer Person den Interessen der Kirche und der Religion si lich sey, auf die eintraͤgliche Pfarre von Streatham in Sim 6 . und behaͤlt nur eine kleinere, die Pfarre von he nies, bei. .

Von jedem hier stationirten Regiment werden taͤfsch! Mann und ein , von dem betreffenden Ausschuse des Unterhauses wegen der Abschaffung der koͤrperlichen Zuͤchtigungn beim Militair vernommen; auch mehrere erfahrene Offiziere ö daruͤber abgehoͤrt worden; man glaubt, daß die Untersuchung m lange waͤhren wird.

Die Arbeiten im Tunnel unter der Themse sind mit gtosm Eifer wieder aufgenommen worden; 100 Arbeiter sind jetzt son waͤhrend dort beschaͤftigt.

Aus Portugal sind keine neuere Nachrichten hier, als b zum 2ten d. M. Ueber die letzten Augenblicke des Prinzen Augt erzaͤhlen die von hiesigen Zeitungen mitgetheilten Briefe Folgen des: „Am Freitag Morgen erkannte er die Gefahr, in der gt schwebte, und eine Schwaͤche, die ihn überfiel, ließ ihn seine n Aufloͤsung fuͤhlen. Er verlangte die Sakramente. „„Ich weiß“, sagte er, „„daß ich sterben muß, und ich sterbe im Vertraut auf Gott und auf ein reines Gewissen; aber suͤßer waͤre es, m zu leben und zu arbeiten fuͤr das Wohl Portugals.““ ÄVenig Augenblicke darauf war er nicht , Nur mit Muͤhe enh fernte man die Koͤnigin vom Sterbebette, und die Kaisern mußte eine Stunde späͤter mit Gewalt aus dem Zimmer gebrach werden. Krampfhaft hielt sie die Hand des Prinzen fest un suchte vergebens an dein abgestorbenen Arm den Pulsschlag z zaͤhlen. Die beiden Fuͤrstinnen waren der Verzweiflung nahe Die Beerdigung des Prinzen fand am 31sten v. M. mit greg,

Es waren große Massen M. litair und. National⸗Garde aufgeboten. Am folgenden Tage se doch wurden Plakate angeschlagen, in denen der Herzog von Palmella der Vergiftung beschuldigt ward. Abends versammeltt

wurde aber durch eine Kavallerie⸗Abtheilung zerstreut. Der ver storbene Prinz war, wie hiesige Blaͤtter bemerken, einer der reichten Privatmaͤnner Europa's. Er bezog allein aus seinen Eigenthum im Kirchenstaate eine reine Einnahme von 60,

Pfund Sterling jahrlich, und noch weit ansehnlicher soll der Er.

Anomalieen in der Gerichts-Ordnung des Britischen Reichs an—

sieht, daß der Lord, welcher an der Spitze des wichtigsten Ge—

trag der ungeheuren Kapitalien seyn, die er in verschiedenen Lam dern angelegt hatte.

en-⸗Bericht der Times heißt es: „Diejenigen tzeichem in Ctzter Instanz die perfönschen und die Clzenchum Mh gan ö atio⸗ Kabi n zproc. einwilligen, 6a. . 25 pCt. an den Zinsen , , r 50 pCt. am Kapital gewinnen. sele. Die Times fragt uͤbrigens, wer denn Dice; Kean rwe eren, abe ö

Unter den anderen noc . Papier zu demselben Preise in Umlauf zu bringen, den John ö. tinem Jahre fuͤr ein proc. erhielt. In Frankreich schlug

lche sie in dem oͤffentlichen Kredit hervorbrachte der Boͤrse, noch sonst Unruhe erregt; Alles geht seinen i sherungz we che, j h . ten Gang fort, als wenn nichts Ungewoͤhnliches vorgefallen, shn m esso jetzt der ortugiesischen Regierung ein solcher Plan dern nur ein laͤngst erwartetes Ereigniß eingetreten waͤre. Ein , l Provinzial-Blaͤtter sprechen von der großen Freude, welche . 2 Licht treten. wurden bei Ankunft der Nachricht die Glocken gelaͤutet und 9 han nonen abgefeuert. Von der anderen Seite aber langen noch som während Adressen an Sir R. Peel an, mit der Bitte, er mʒg⸗

Seit dem vorigen November hat er im (un Uebrigens sind auch scho

in die Konvertirung der Portugiesischen 6proc. Obligatio⸗

Es wird sich bb die Portugiesische Regierung im Stande ist, ein

ahre 1835 eine ähnliche Operation fehl, und in Folge der ute auch ein . Versuch von Seiten Daͤnemarks;

o wird der Kredit Portugals dadurch in ein sehr vor— Der Preis der neuen Anleihe ist 67, 16 pCt. am 23sten d., 30 am 18. Mai, und das Uebrige 13. Juli einge ahlt werden soll. Die 4 Millionen Pfund den also der kegierung 2,700,000 Pfd. baar eintragen, wo— sie 1 Million zur Konvertirung der 6proc. Obligationen an— ill.“

. aus Madrid in der Times reichen bis zum Sten und enthalten umstaͤndliche Angaben uͤber die Unruhen zu fan und Saragossa, welche von der ernstlichsten Art gewesen sen scheinen. Es hieß in Madrid, die Anhaͤnger der Con⸗ fin haͤtten in Malaga Barrikaden errichtet und erklaͤrt, sich n Einruͤcken der Regierungs-Truppen widersetzen zu wollen. GSaragossa war der Erzbischof geflohen, und man war fuͤr größeren Staͤdte Andalusiens und Galiziens, so wie fuͤr die öse der Hauptstadt selbst, nicht ohne Besorgniß. Die Garni— har unter die Waffen getreten, und es zirkulirten unguͤnstige ichte uͤber Auftritte in Aranjuez.

Rach einem Briefe aus Bayonne vom 11ten der welchen Times mittheilt, hatte Lord Elliot endlich von Mina siche— Geleit nach dem Hauptquartier des Don Carlos zugesagt slten und gedachte am 12ten oder 13ten d, dahin abzugehen,

Blatter aus Havang vom ten d. M. bringen die offizielle säitigung des Kontrakts, welchen die Herren Gowan und Max weine Anleihe von 456,000 Pfund Sterling abgeschlossen ha⸗ Ein gewisser Theil der Staats; Einnahmen ist zur Ver— erung des Tilgungs Fonds ausgesetzt worden, wodurch die sehe im Jahre 1850 abbezahlt seyn wird. 3

Uuf Jamaika haben die Einwohner des St. James-Kirch— 66 eine Versammlung angesetzt, um uͤber die Gruͤndung einer selschft zur Ermunterung des Einwanderns von Arbeitern berathschlagen. . .

In den aus St. Croix hier eingegangenen Privatbriefen im JIten v. M. wird uͤber den ungemeinen Mangel an Regen sagt und die Besorgniß ausgesprochen, daß die Aerndte dies ihr wohl sehr kaͤrglich ausfallen duͤrfte.

Von den Nord- Amerikanischen Muͤnzen ist jetzt die soge— mnte Freiheitsmuͤtze, die Phrygische, verschwunden, welche bis—

die Libertas auf denselben trug; man hat naͤmlich gefunden, b dies Symbol ein unwuͤrdiges sey, da es im alten Rom die ntelasenen Sklaven trugen.

Nachrichten aus Veracruz vom 29. Februar zufolge, sollte on Luis Alamar mit Auftragen der Mexikanischen Regierung ch Madrid abgehen. In Mexiko war eine allgemeine Amne— s'fuͤr alle vom 27. September 1831 bis zum 4. Januar 1835 hangene politische Verbrechen erschienen. Santana hatte cht abgedankt, sondern sich bloß seiner Gesundheit wegen fs Land zuruͤckgezogen. Am 18. Februar sollte eine Conducta nder Hauptstadt nach der Kuͤste abgehen. Lord Powerscourt ö dessen Freund, Herr Parnell, Sohn des Sir Henry Par— ll, sind jetzt, nachdem sie schon die Vereinigten Staaten be— ist haben, auf einer Neise durch Mexiko begriffen.

An der gestrigen Boͤrse ging die Abrechnung in fremden nds außerordentlich leicht von Statten, weil das allgemeine steigen der Staatspapiere zu großem Gewinn Anlaß gegeben !tte.

Belgien.

Bruͤssel, 18. April. Dem letzten aͤrztlichen Bulletin zu⸗ ge, haben sich bei der Koͤnigin Symptome eines entzuͤndlichen ustandes gezeigt, die jedoch durch Anwendung von Blutegeln ö beseitigt worden sind. Der neugeborne Prinz befindet ch sehr wohl.

Herr . hat seine Waͤhler in Mons in einem pathe⸗ scen Schreiben aufgefordert, ihm in der Repraͤsentanten⸗Kam— ät einen Nachfolger zu geben, da er doch einsaͤhe, daß seine nhitisch-republikanischen Bemuͤhungen in der jetzigen Zeit ohne len Erfolg blieben. Einen ahnlichen Schritt hat auch der be— annte republikanische Deputirte Herr von Robaulx gethan.

Deutsch land.

Muͤnchen, 17. April. Die hiesige Zeitung meldet mtlich: „Se. Maj. der Konig haben wegen des am 28. Maͤrz U Lisabon erfolgten Ablebens Allerhoͤchstihres geliebten Neffen, Sr. Königl. Hoheit des Infanten Dom Augusto von Portugal, Derzogs von Leuchtenberg ꝛ., Gemahls Ihr. Maj. der Koͤnigin Maria da Gloria von Portugal und Algarbien ꝛc., eine Hof⸗— 9 von zwei Wochen, vom 16ten d. anfangend, anzuordnen ruht.

Am 20. April wird in Augsburg die feierliche Benediction Us Abtes des daselbst neu erstehenden Benediktiner„Klosters, m. Huber, durch den Bischof von Augsburg vollzogen erden. ;

Die Reise des Köoͤnigl. Hofes nach Aschaffenburg ist auf 4 Wochen verschoben worden. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin wird . dieser Zeit mit den Koͤnigl. Kindern in Nymphenburg herweilen.

Italien.

Rom, 9. April. Der Franzoͤsische Botschaster, Marquis n Teur-Maubourg, hat von? seiner Regierung durch Eou— Befehl erhalten, sich möglichst schnell nach Paris zu bege— n, um seinen Sitz in der Pairs-Kammer wahrend des bekann⸗

rozesses einzunehmen. Nach Turin geht als Paͤpstlicher Internuntius Monsignore mpodonico an die Stelle des Monsignore Gizzi, der nach Bruͤs⸗ kl in gleicher Eigenschaft ernannt ist.

as neue Gesetzbuch hat in den Provinzen, hauptsaͤchlich n Vologna und der Romagna, große Opposition gefunden, und der Kardinal⸗Kommissarius hat fuͤr gut befunden, es nur theil— ise zu promulgiren. Diesem Uebelstande abzuhelfen, soll eine ömarbeitung des ganzen Gesetzbuchs vorgenommen werden, und ö Vommission, die die erste Ausarbeitung gemacht hat, erhielt 7. Auftrag, mit allen Rücksichten die noöͤthigen Veranderungen . mmehmen, und dann der Regierung zur Pruͤfͤung vor—

461 ben 3. Kaisers Franz J. an die versammelten Kardinaͤle gehal⸗ ten hat: „Ehrwuͤrdige Bruͤder! ein Ungluͤcksfall, der unlaͤngst Uns mit hartem Schlag betroffen, hat Uns in tiefsten Schmerz versenkt, den

guch Ihr, wie Wir überzeugt sind, schwer empfunden haben werdet; diesen Schmerz muͤssen Wir erneuern, indem Wir Euch jenen Trauer⸗

fall in Eurer Versammlung anzukuͤndigen haben. Der erlauchte

Kaiser von Oesterreich, Franz, apostolischer König von Ungarn, ist

am zweiten Tage des verflossenen Monats Marz aus dem Leben ge⸗

schieden. Solchergestalt (o trügerische Hoffnungen der Menschen,

o ungewisser Ausgang der menschlichen Dinge!), solchergestalt sind

die Thraͤnen und die Trauer des Kaiserlichen Hofes und des ganzen

Kaiserreiches an die Stelle der Glückwünsche und Freudenbezeigun⸗

gen uͤber den eben stattgefundenen Antritt des vierundvierzigsten Re⸗

ierungsjahres getreten. Und nicht erkuͤnstelt, wie dies wohl zu ge⸗

firn n pflegt, sondern wahrhaft war diese Bezeigung der öf⸗

fentlichen Trauer und Betruͤbniß. Denn wer sollte nicht

von Herzen uͤber den Tod eines Fuͤrsten trauern, dessen

Verdienste um die Seinem Scepter untergebenen Poͤlker so vieltäͤl⸗

tig und so ausgezeichnet gewesen sind? Es genuͤge dies Einzige,

worin gllein seßr viele und sehr große Wohlthaten begriffen sind,

zu erwähnen, daß Oesterreich aus den groͤßten Gefahren, die von

allen Seiten heranstuͤrmten, und aus den schwierigsten einheimischen

und auswärtigen Verhaͤltnissen, in die es so oft verwickelt war,

durch Seine Bemühung gerettet wurde, und waͤhrend so vielen

Jabren, wo fast uͤberall Unxuhen und Stuͤrme ausbrachen, des Frie—

dens genießen, seinen Wohlstand vermehren, seinen Glanz, seine

Achtung und sein Ansehen bei den benachbarten und entfernten Voͤl—

kern behaupten konnte. Den Ruhm, der gewiß glaͤnzend und aus⸗

, . ist, hat der vortreffliche Fuͤrst sich errungen, daß Er als er Gruͤnder des Friedens in Seinem Reiche und der dͤffentlichen

Ruhe gepriesen wird. Und daß Ihm dieses mit vollem Rechte ge—⸗

buͤhrt, wird wohl Jeder eingesteben, der Seine Tugenden betrach—

tet, aus welchen diese und alle andern Vortheile fr Seine Voͤl—

ker hervorgegangen sind; denn Er war weise, vorsichtig, ge⸗ maͤßigt und höchst ehrbar in Seinem Lebenswandel und in Seinen Sitten. Der Gerechtigkeit, die Er als Leitstern bel Seiner Regie⸗

rung stets vor Augen hatte, in hohem Grade beflissen, hat Er die Gerechtsame eines Jeden gegen alle Gewalt und Willkür kraͤftig vertheidigt. Und nicht minder war Er ausgezeichnet durch Milde, Sanftmuth, Wohlthaͤtigkeit, und die Sorgfalt, alle Vortheile Aller zu befoͤrdern. Jedem Seiner Unterthanen ward leicht der Zutritt zu Ihm gestattet, und durch eine wundervolle Huld und Freunolich keit der Rede hat Er Aller Herzen an sich gezogen. Die katholische Re⸗ ligion und die Mutter und Pflegerin aller Tugenden, die Froͤmmig⸗ keit, lagen Ihm sehr am Herzen, was er durch unzweifelhafte Zet⸗ chen musterhaft bewiesen hat. Mit Recht also bedauern Seine Vdͤlker den Verlust eines solchen Fuͤrsten; und mit Recht bedauern Wir Ihn mit ihnen, die Wir mit vaͤterlichem Wohlwollen umfas— sen, und was ihnen Boͤses oder Gutes begegnet, als Uns widerfah⸗ ren betrachten. Was aber Uns selbst anlangt, so hat Uns der Tod eines so großen Mannes auch deshalb so tief, betruͤbt, weil Er gegen die Wurde, die Wir, wenn gleich unverdient, bekleiden, bestaͤndige Ehrerbietung und Liebe gezeigt hat. Wahrlich, Er hat viele Beweise eines dem Stuhle des heiligen Petrus ergebe⸗ nen Gemüthes gegeben, und Er wuͤrde, Wir zweifeln nicht daran, noch viele gegeben haben, wenn Er, wie Wir so sehnlich wuͤnschten, noch laͤnger am Leben geblieben ware. Uebrigens, wie Er gegen Uns und den apostolischen Stuhl gesinnt war, hat sich deutlich in neuester Zeit bewiesen, als Er herbeieilte, um wider die Waffen der Aufruͤhrer, welche Unsere Staͤdte, den Wohlstand Unserer Untertha— nen, alle geistlichen Dinge und Personen, und selbst Unser Haupt bedrohten, so zeitige und heilsanie Huͤlfe zu leisten. Allein uͤber den Tod der Geliebten moͤgen Jene trauern, die keine Hoffnung haben; Wir aber, wenn Wir auch, wo die Natur ihr Recht for— dert, nicht widerstreben dürfen, Wir haben den uͤbergroßen Trost, zu wissen, daß die Seelen der Gerechten in der Hand Gottes sind, und daß sie nur in den Augen der Ünsinnigen zu sterben scheinen, in der That aber im Frieden sind. Und gewiß laͤßt dieses fuͤr den besten Fuͤrsten selbst Sein dem Leben so entsprechender Tod hoffen, den Er, nachdem Er die göttlichen Geheimnisse mit Sehnsucht ver⸗ langt und mit groͤßter Andacht empfangen, und Seiner Familie, die in Thraͤnen zerflossen, Sein Sterbebett umringte, die Gottesfurcht und Eintracht empfohlen und den göttlichen Segen gewuͤnscht hatte, gestorben ist. Indessen ist die Drohung: Ein höͤchst stren⸗ ges Gericht wird über die Vorgesetzten ergehen, zu furchtbar, als daß man leicht glauben koͤnnte, daß Je⸗ mand von ihnen gleich nach dem Tode zugelassen werde, um den Frieden der Gerechten zu genießen. Deshalb, ehr⸗ wuͤrdige Bruͤder, lasset uns nicht aufhören, saͤmmtlich fuͤr den Ver⸗ ewigten zu beten, und Wir werden diese Pflicht, nach Sitte unserer Vorfahren, zu seiner Zeit gegen Ihn in ÜUnserer Paͤpstlichen Kapelle auf feierliche Weise erfuͤllen. Nun aber ist es nicht bloß die feste Hoffnung der ewigen Glorie, die Unseren 966 lindert, sondern es gereicht Uns auch zum Troste, daß Er, wenn gleich von Uns ge⸗ schieden, einen Sohn, als ein anderes Selbst, Ferdinand 1, wie als Erben des Reiches, so auch als Erben Seiner Tugenden hinter⸗ lassen hat, eines Erbtheils, das weit kostbarer ist, als alle Schaͤtze und Ehren dieser Welt. Deshalh vertrauen Wir, daß Sein glor⸗ reicher Vater dergestalt in Ihm fortlehen wird, daß, was von die⸗ sem für das geistliche und allgemeine buͤrgerliche Wohl unternom— men worden, auch von Ihm wird fortgesetzt werden, und daß Er im langen Wohlseyn, wäs Wir sehnlichst vom Herrn erflehen, und mit jedem Tage Sich einer gluͤcklicheren Lage der Dinge erfreuend, alle die Beweise einer diesem heiligen Stuhl vollkommen ergebenen und willfaͤhrigen Gesinnung geben wird, welche Sein verewigter Vater, durch i Tod gehindert, nicht hat geben koͤnnen.“

X ürke n Konstantinopel, 1. April. Die Tekwimi Wekgji vom 1. Zil-Hidsche 1350 (31. März) zeigt das Ableben Sr. Majestaͤt des Kaisers Franz J. folgendermaßen an: „Der K. H. Oesterreichische Herr Gesandte hat der hohen Pforte die offizielle Anzeige gemacht, daß Se. Majestaͤt der Kaiser Franz J., welcher . einer Regierung von (3 Jahren am 24. Februar d. J. an

Huͤlfe der Aerzte, nach sechs Tagen verschieden ist, und daß Sein erlauchter Sohn Ferdinand J. an Seiner Statt den Kaiserlichen Thron bestiegen hat. In Folge der Grundsaͤtze und des poli— tischen Systems, welches der verewigte Kaiser wahrend Seiner ganzen Regierung befolgte, haben zwischen der hohen Pforte und dem Oesterreichischen Hofe nie andere Verhaͤltnisse als die des besten Vernehmens und der aufrichtigsten Freundschaft obgewaltet. Da aber uͤberdies Se. Hoheit der Sultan durch die Bande persoͤnlicher Liebe an den Kaiser Franz geknuͤpft war, so mußte Ihn dessen Tod tief betruͤben, und Ihm einen Schmerz verursachen, den nur die freudige Ueberzeugung aufwiegen kann, daß Se. Majestaͤt der jetztregierende Kaiser in dem Systeme Seines erlauchten Vorgängers verharren werde.“ (.

Am 26. Maͤrz ist die aus zwei Linienschiffen, fuͤnf Fregatten und mehreren kleinern Fahrzeugen und Transportschiffen beste⸗ hende Ottomanische Escadre aus dem Bospor nach dem Meere von Marmora abgesegelt, und hat am 30. Maͤrz, nachdem sie sich kurze Zeit bei den sieben Thuͤrmen aufgehalten, die weitere Fahrt nach Tripoli angetreten. Selbige wird von dem Riala Beg (Contre-Admirah Achmed Bei befehligt und es befinden sich darauf 3000 Mann Landungstruppen unter dem Kommando Ned schib Pascha's.

J oder

einem heftigen Lungenuͤbel erkrankte, ungeachtet aller Kunst und

Tabackspfeifen nach sich Lehel zu, ersparen, am 26. Silkide 1250

(26. Maͤrz 1835) eine Verordnung erlaffen, wodurch das Auf⸗ warten mit Pfeifen, welches bisher beim Empfang eines jeden ,. Gastes unerläßlich war, gänzlich abgestellt und ver— oten wird.

Griechenland.

Athen, 15. März. (Allg. Ztg.) Die Englische Flotte

die vor kurzem von Smyrna und Sinh, hier enn . war, hat ihre angetretene Quarantagine im Piräus nichi beendigt, son⸗ dern gestern bei guͤnstigem Winde den Hafen wieder verlassen, um nach Malta zuruͤckzukehren. Ihre Excursion in den Ge— waͤssern der Dardanellen war also nichts weiter als ein diploma⸗ tisches Manoͤver, das seinen Zweck verfehlte; denn wir haben hier direkte Nachrichten aus Alexandrien und Smyrna, welche die Spannung zwischen Mehmed Ali und der Pforte als fort— dauernd schildern, und an eine Wiederaufnahme der Feindselig⸗ keiten glauben lassen.

Die Pforte unterhalt ein freundschaftliches Verhaͤltniß mit der Regierung Griechenlands, und scheint in den Griechischen Nachbarlanden ihres Gebiets die Pascha's zu ähnlichem Wohl— vernehmen aufgefordert zu haben. Mehrere Bayerische Beamte wurden in Janina und Tricala, wohin sich auch jetzt die Rei—⸗ senden wieder wagen, aufs Beste empfangen, und einige sogar mit Arabischen Pferden beschenkt. Es ist lange nicht vorgekom— men, daß ein Courier angehalten oder sonst eine Gewaltthaͤtigkeit in dem ehedem so beruͤchtigten Rumelien und Macedonien ver— uͤbt wurde.

Die Straße zum Piraͤus schreitet rasch voran, und es bluͤht nunmehr auch diese einst so beruͤhmte Hafenstadt wieder auf. Die Architekten haben dieselbe auf die Flaͤche zwischen Munychium und dem Tuͤrkischen Molo, wo einstweilen die Sanitaͤts-Behoͤrde wohnt, neu projektirt, und die Straßen wie in Athen mittelst Gräben angedeutet, an deren Kreuzlinien die Namen an Pfaͤhle geheftet wurden. Wer bloß das Leben und Treiben innerhalb dieser imaginairen Mauern saähe, wuͤrde glauben, die Bevolke⸗ rung betrage das Doppelte. Ueberall sieht man Huͤtten und Bretterbuden, und hie und da sprießen die Pfosten und Balken eines Hauses aus der Erde. Was das Projekt einer Eisenbahn betrifft, so hat es sich, wie leicht ermeßlich, als zu vorschnell er— wiesen. Die Versicherung, daß man die Armee reduziren, und zunächst die Bayerischen Truppen entlassen wolle, hat die Grie— chen mit großer Freude erfuͤllt, und viele fruͤhere Miß vergnugte besonders alte Offiziere und Capodistrianer, herbeigelockt. Die Leute haben bei dem ihnen inwohnenden richtigen Gefuͤhl des Schick— lichen eingesehen, daß der Staat mit dem Gelde, welches ein Deut— sches Bataillon taglich mit Einschluß der Reise kostet, drei Grie⸗ chische besolden, folglich das Kriegs-Budget um zwei Drittel ver— mindern koͤnne. Es soll im Vorschlag seyn, die als sehr brauch bar sich bewaͤhrende National-Gendarmerie bis zur Zahl von 20900 Mann zu verstaͤrken, und außer ihr nur eine Landwehr mit einem in Athen garnisonirenden Stabe und Lehr-Bataillon zu organisiren, um dadurch mit einem Male die moͤglichste Oe— konomie einzufuͤhren, und die saͤmmtlichen Offiziere und Armee— Beamten in Thätigkeit und bei Zufriedenheit zu erhalten. Besseres waͤre der Regentschaft wohl nicht anzurathen. Mit dem Gerichtswesen will es noch immer nicht voran. Es fehlt an Juristen und Advokaten, und die Auslaͤnder sind der Sprache nicht kundig. Am Areopag oder Cassationshof haben mehrere Mitglieder ihre Dimissionen eingereicht. Dagegen giebt man sich Muͤhe, den Wuͤnschen der oͤffentlichen Organe mit den Schulen zu genuͤgen, und reussirt. Es fehlt in Griechenland nicht an Lehrern. Die Regentschaft hat auslaͤndischen Philologen, die sich hier befinden, Hoffnung zu baldigen Anstellungen gemacht und Wartegelder bewilligt.

Man schreibt aus Triest vom 13. April: „Die Nach⸗ richten aus Griechenland stimmen darin uͤberein, daß in Er— wartung des 1. Juni das Land der Ruhe sich erfreute. das dann Bevorstehende waren die Ansichten getrennt. In Athen selbst stehen sich zwei Parteien schroff entgegen, die regentschaft— liche und die rumeliotische, Jene behauptet, bei der Jugend des Koͤnigs sey es nothwendig, daß der Staatsmann, welchen das Vertrauen der Maͤchte zur Regentschaft berufen und darin bestaͤ— tigt habe, wenigstens noch eine Zeit lang an der Spitze der Ge— schaͤfte bleibe. Geschieht dieses, so wird die Regierung des Köͤ— nigs als eine modifizirte Fortsetzung der regentschaftlichen sich dar⸗ stellen und unter der Verantwortlichkeit eines Minister-Chefs Staatskanzlers gefuͤhrt werden, und diese Ansicht scheint sich densenigen zu empfehlen, welche die Garantie der noch jungen Ordnung in dem Namen eines anerkannten, von der politischen und der pecuniairen Macht gut angesehenen Staatsmannes suchen, und meinen, daß dessen Fehler theils durch den richtigen Sinn des jungen Koͤnigs, theils durch die Liebe des Volkes zu ihm koͤnnten abgewendet oder aufgewo— gen werden: diese sey die eigentliche . fuͤr alle Leiden und Gebrechen des Landes und seiner Lage. Die andere meint, man muͤsse es gerade vermeiden, auf diese Weise den Namen des Koͤnigs zu gebrauchen, auf den das Volk allein vertraue, da er in Griechenland noch neu, also vorzugsweise eine mo— ralische Macht sey. Dazu wuͤrde die Fortsetzung des regent— schaftlichen Systems, weil es in Griechenland keine Fruͤchte ge— tragen und so großen Haß erregte, auch unter Modifsicationen kaum durchzufuͤhren seyn, und wollte man sie auf die Laͤnge ver— suchen, eine verderbliche Capodistrianische Reaction zur Folge haben. Es sey deshalb weder zu erwarten, noch zu wuͤnschen, daß von den gegenwartigen Machthabern Einer bleibe, sondern daß der König mit neuen Rathgebern, die sein und des Volkes Vertrauen verdienten, eine neue Regierung beginne. Da man nun diese nicht in Griechenland zu finden glaubt, hat sich das Geruͤcht verbreitet, ein Conseil, sey es in London oder in Muͤn— chen, oder im speziellen Auftrag der Mächte, oder Sr. Maj. des Koͤnigs von Bayern, in Athen gebildet, werde unter dem Koͤnige die Geschaͤfte leiten. Diese Idee hat die Gemuͤther waͤhrend der letzten Zeit sehr in Bewegung gesetzt.“

A eghpeen.

Man hat uͤber Triest sehr betruͤbende Nachrichten aus Alexandrien vom 2. Maͤrz erhalten. Die Pest machte so reißende Fortschritte, daß man die Zahl ihrer taglichen Opfer gar nicht mehr berechnen konnte. Der Gesundheits-Kordon war als unnuͤtz aufgehoben worden; die Pestkranken verließen ihre Haäͤu— ser, und alle Straßen lagen voll von Leichen. Die Seuche war auch in das Frankische Quartier, dann auf die Aegyptischen Kriegs⸗ schiffe Nr. 3. und 7., und selbst auf die Kauffahrteischiffe ge— drungen. Unter den angesteckten Fahrzeugen nennt man zwei Englische, ein Franzoͤsisches, und mehrere Griechische und Aegyptische. Die ganze Stadt war in die groͤßte Bestuͤrzung versetzt. ö. der ,, von Alexandrien waren haufig Araber, die in den Baum⸗ woll⸗Pflanzungen arbeiteten, todt niedergestuͤrzt.

Rom, 11. April. Folgendes ist die (bereits erwahnte) An⸗ de, weiche der Papst Gregor XVI. in Bezug auf das Able⸗

Der Großherr hat, um seinen Unterthanen die unnoͤthigen Ausgaben, welche die Anschaffung eines bedeutenden Vorrathes an

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