1835 / 117 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

leicht umgestoßen werden koͤnnen, welches einerseits die Geistlichen zwar sehr empoͤrt, andererseits aber die liberal denkenden Maͤnner aller Parteien ihr gewonnen und das allgemeine Vertrauen zu ihr befestigt hat. Bald nach der Versammlung des Kongresses

ielt Santana um Erlaubniß an, nach seiner Hacienda (Mango de

lavo) bei Veracruz sich zurückziehen zu duͤrfen, welche ihm ge— waͤhrt und an seiner Stelle General Barragan zum Presidente⸗ interino gewaͤhlt wurde. Den Vice⸗-Präͤsidenten Gomez Farias erklärte der Kongreß fuͤr unfaͤhig und abgesetzt. Im Staate Veracruz sind viele Truppen versammelt, und ist Santana da— her immer bereit, gegen die Widersacher seines Systems aufzu— treten. In Tecpam, unweit Acapulco, wo ein Engländer, Ashley, eine Baumwollenspinnerei hat, ließ ein Offizier, der als Trunken⸗ bold bekannt ist, es sich einfallen, eine kleine Revolution anzuzet—⸗ teln und begann damit, jenes Etablissement anzugreifen, die Ein⸗ wohner Tecpanis aber kamen Ashley zu Hulfe, und die Regie— rung ergriff so scharfe Maßregeln, daß der Revolution sogleich ein Ende gemacht wurde. Wenige Wochen vorher, am 5. Ja— nuar, wurde jene Gegend von einem Erdbeben heimgesucht, welches einen großen Theil Acapulco's zerstoͤrte, und auch mehrere Gebäude von Ashley's Spinnerei umwarf, wobei einige Deutsche Kaufleute von Mexiko, welche zum Besuche dort waren, in Lebensgefahr geriethen. Die Ausfuhr von Silber und Gold im J. 1834 ist unglaublich groß gewesen. Sie betrug nach offiziellen Anga— ben 21 Millionen Dollars, wozu wenigstens 2 Millionen geréch— net werden muͤssen, die ausgeschmuggelt wurden. Gemuͤnzt wur— den im vorigen Jahre 15 Millionen Doll., wovon 6 Millionen allein im Staate Zacatecas, wo mehrere Minen jetzt in Bonan— a sind. Die Mine Fresnillo hat schon mehrere Wochen immer 0 Barren zu 139 Mark Silber die Woche geliefert. Die Mi— nen des Deutschen Bergwerks-Vereins sollen gleichfalls jetzt gun— stige Aussichten eroͤffnen, und freuen wird es uns, wenn unsere Landsleute endlich einigen Lohn für so viele Taͤuschungen erhal—

ten. Der Deutsche Linnen⸗-Handel liegt noch immer ganz dar⸗

nieder, und es ist fuͤr ihn kein Heil zu enormen Schmuggeln von baumwollenen lichen Hafen Einhalt gethan wird.

Inland.

Berlin, 26. April. Die Schlesische Zeitung meldet aus Breslau vom 22. April. „Durch den Konservator der hie— sigen Universitaͤts-Sternwarte, Herrn Hauptmann von Bogus— lawski, wurde in der Nacht vom 29sten zum Alsten die Ent— deckung eines neuen Kometen gemacht, die sich durch die Beob— achtung in der Nacht vom 2lsten zum 22sten bestaäͤtigte. Es ist nicht der Halleysche Komet, welcher den Berechnungen zufolge in den Haden des Stiers stehen sollte. Der neue Komet ist tin Sternbilde des Bechers und nur durch gute Fernrohre als ein runder Nebelfleck sichtbar. Er ruͤckt auf Regulus in Linien zu und scheint, zur Sonne eilend, der Erde vorlaͤufig nicht naͤ— her zu kommen. Den weiteren Beobachtungen sieht nan begierig entgegen.“

Man schreibt aus Dusseldorf vom 22sten d. M.: „Gestern Abend hatte ein Postillon des hiesigen Ober⸗Post⸗-Amts, der die Schnellpost nach Krefeld gefahren, beim Zuruͤckreiten das Ungluͤck, mit seinen 4 Pferden in der Naͤhe des Dorfes Herdt im Rheine zu ertrinken. Dieses Ungluͤck wurde wahrschennlich dadurch herheigefuͤhrt, daß der Postillon seine Pferde dort hatte tränken wollen. Ein in der Naͤhe befindlicher Schäfer entdeckte erst e nige Stunden später eines der Pferde todt im Wasser lie— gend, und machte bei der Ortsbehoͤrde in Herdt Anzeige davon. Heute morgen wurde die Leiche des Postillons gefunden, und die Pferde wurden, ganz in ihre Geschirre verwickelt, herausgezogen.“ Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Z., S. A69, Sp. 3, 3. 44 v. u. lies „1825“ statt „1835“, u. 3. 48 v. u. „36,727“ statt „S6, 727“.

. bis nicht dem aaren durch die noͤrd⸗

Aus väri i ge tßörs cu. Amsterdam, 21. April.

Niederl. wirkl. Sehuld Siz. 58 do. 1025 Ausg. Sehuld —. Kanz-Kill. 26. A3 Amort. 9d. 393 80, muss. Sag. Oesterr 2. Hreuss. l'räm. - Scheine 1153. do. Az Aul. 101. Span. 53 83. 33 315.

Span. 53 A8. Darmst. 263.

Antwerpen, 29. April. 33 Zinsl. 223. Cartes 473. Belg. 1013.

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476 Hamburg, 21. April. Engl. Russ. 1063. lope in Cert. 95. Preuss. Prim. Scheins

1293. BPoln. 130. Hän. 73). port. Os. .

London, 21. April.

Bel. 1053. Span. Cortes 693. Obl. v. 1834 Ausg. 33. Griech. 39. 21 3 Holl. 378. 33 do. 68 1973. Engl. - Russ. —. Bras. 88]. C- Chili 371. Mex. 5197. Peru A3.

Wien. 21. April. AS 965. Bank-Actien 13421. Neue Anl. 393.

Cons. 33 923. 683. TZinsl. 193. 1013. Hort. 98uz. lumh. v. 182 54.

Se Met. 1022. 213 55.

Meteorologische Beobachtung.

183535. Morgens Nach mitt. Abends Nach einmaliger 25. April. G Uubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. 36, o Var. 335, 3 Vr Mar. 333,29 Pac. Quellwärme 6, 8 0 R. Luftwaͤrme 4. 2,82 R. , 00 R. 4 8,2 0 R. Thauvunkt 1,00 R. 4. O, 2 R. 4 Dunstscttg 73 pCt. 483 pCt.

Wetter... heiter. trů be. Bind .... Nn w. NV. Wolkenzug . NW.

Tagesmittel: 335, 7“ Par. . .

Flußwärme 7, 5 O R. Bodenwarme 9, 1 2 R.

. . . Ausdünst. O, 38 Nh

Niederschlag O, 1 46 Rh.

41488 R. .. 72 pCt.

Königliche Schauspiele.

Montag, 27. April. Im Schauspielhause: Der Essighaäͤnd⸗ ler, Drama in 2 Abth. (Neu cinstudirt. Hr. Seydelmann: Vater Dominique, als Gastrolle. Hierauf: Die Zerstreuren, Posse in 1 Akt, von Kotzebue. Und: Der Ahnenstolz in der Kuͤche, Posse in 1 Akt, nach dem Franz., von Lembert. (Hr. Seydelmann: Vatel, als Gastrolle.) ö . ö Dienstag, 28. April. Im Opernhause: Jessonda, Oper in M Abth., mit Tanz. Musik von L. Spohr. (Hr. Versing: den Ober- Bramin, als Gastrolle.) ;

Im Schauspielhause: 1) Tartufse, on: LImhosteur. com- die en 3 actes et en vers, par Mlolière. 2) Mr. Moukslet, ou: Le duel au 3me étage, vaudeville comiquè en 1 acte.

Königstädtisches Theater.

Montag, . April. Auf hoͤchsten Befehl: (In Italiaͤni— scher Sprache): Die Familien Cayuieti und Montecchi, Dper in A Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Vial, vom Königl. Sar— dinischen Hof⸗Theater zu Turin: Giulietta, als Gastrolle.)

Preise der Plaͤtze:; Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. c.

Dienstag, 28. April. Julerl, die Putzmacherin, parodlrende Posse mit Gesang in 2 Akten. Vorher: Die Ehrendame, Lust—⸗ spiel in 1 Akt, von A. Cosmar.

K

Neueste Nachrichten.

Paris, 20. April. In der heutigen Sitzung der Depu— tirten⸗Kammer legte zunaͤchst Herr Duvergter de Hau⸗ ranne den Kommissions-HGericht uͤber das Budget des Ministe⸗ riums des Innern auf das Bureau des Praͤsidenten nieder. Bei der Eroͤffnung der Sitzung waren hoͤchstens einige 29 Deputirte im Saale, was einen del selben zu der Bemerkung Anlaß gab, daß die Herren wahrscheinlich den Ostermontag feierten. Um mindestens die Zeit nicht unnütz zu verbringen, ließen die we— nigen anwesenden Mitglicber sich einige Bittschriften⸗Be⸗ richte abstatten. Hierauf legte Herr Girod den Kommissions⸗ Bericht uͤber die heabssichtigte Vermehrung der Gendarmerie in den 10 westlichen Departements auf das Bureau nieder. Jetzt erhob lich eine kurze Debatte uber die Frage, womit die Kan mer sich in den naͤchsten Tagen beschäftigen solle. Einige Depu⸗ tirte verlangten, daß man vor Allem das neue Zoll-Gesetz vor⸗ nehme, da, so lange die Zoll-Tarifs nicht modifizirt worden, an eine Verbesserung der kommerziellen Interessen Frankreichs nicht zu denken sey. Andere Deputirte widersetzten sich diesem An⸗ trage aus dem Grunde, weil die Pairs-Kammer den betreffen⸗ den Gesetz-Entwurf im Laufe der gegenwärtigen Session doch nicht mehr wurde votiren können. Herr Gulzot stimmte die— ser Ansicht bei, und meinte sehr naiv, es moöͤchte wohl besser seyn,

.

wenn die Kammer sich vor allen Dingen mit dem Gesetz⸗Entwurfe uber

die geheimen Ausgaben beschaftigte. Die Oppositions⸗Partei brach

zu 109 G. 213. Br.

hieruͤber in lautes Gelaͤchter aus, und Herr Dupont von der Eure

merkte, die Minister kennten nichts Anderes, als Geld und ö t Geld. Die Versammlung beschloß zuletzt, daß sie vorlaufig Zoll⸗Gesetz nicht eroͤrtern wolle. An der Tagesordnun die Berathung uͤber den Rechnungs-Abschluß von 1832 Nu

Nedner, worunter der Berichterstatter und einer der Königlich

Commissaire, ließen sich daruͤber vernehmen, uͤber die einzelnen Artikel begann. Es scheint noch nicht ganz gewiß zu seyn, ob der Pronn . , . . . ai ; Vboze vor dem Pairshofe wirklich schöon am 5. Mai beginnen werd Man spricht hin und wieder von dessen Verlegung auf den Iatn

worauf die Dehan

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Prenßische Staats ⸗Zeitung.

A 1I8Semeine

In der ersten Sitzung wird in Gegenwart der Angeschuldin

und ihrer Rechts-Beistände die Anklage-Akte vorgelesen werden

Die Zahl der wider die Angeklagten vorgeladenen sich auf 506, die der Zeugen zu Gunsten der Angeklagten al 869. Hiernach läßt sich annehmen, daß die Pairs, die Ee genen, die Advokaten, die Zeugen und die Gend'armen eine d sammlung von etwa 1899 Personen bilden werden, ö das Publikum auf den Gallerieen kommt.

Der Sentinelle des Pyrenées vom 16ten d. zufch huͤtte Lord Elliot endlich die zu seiner Reise nach Spann i. forderlichen Geleits-Briefe erhalten. Am 17ten wollte er, nag dem er jede Bedeckung abgelehnt, nach dem Hauptquartiere bi Don Carlos abreisen. ;

In Madrid ist, laut Nachrichten vom 11ten, ein von April datirtes Dekret der verwittweten Königin erschienen 9 nunmehr desinitiv den Kriegs-Minister General Valdez zum gh, Befehlshaber saͤmmtlicher Truppen in Navarra, den Vaskisn Provinzen, Alt⸗-Castilien und Aragonien ernennt. Gencral Mi und die übrigen Generale sollen jedoch ihre Kommandos unn den unmittelbaren Besehlen des Kriegs-Ministers behalten. D dez hat unbeschrankte Vollmacht erhalten, alle ihm dienlich she nenden Maßregeln zu treffen, auch diejenigen Stabs- und Eh altern Offiziere zu entfernen, die nicht sein Vertrauen ln mochten. In Folge dieses Dekrets ist der General Vabde . reits nach Vittorig abgereist, und neue Verstaͤrkungen sind in Heere nach dem Kriegs⸗Schauplatze nachgeschickt worden.

Eine andere Korrespondenz aus Madrid vom 12ten beit tet, daß Valdez am 9ten Morgens um 3 Uhr in Begleinn zweier Adjutanten die Hauptstadt verlassen habe, um sich ii Valladolid und Burgos direkt nach Pampelona zu begeben. N General Don Valentin Ferraz hat interimistisch das Portefels⸗ des Kriegs-Ministeriums erhalten. In Murcia haben aͤhnltz ernste Unruhen wie kuͤrzlich in Saragossa stattgehaͤbt und si nur mit großer Muͤhe unterdrückt worden. Der Con seils / hn dent, Hr. Martinez de la Rosa, hat in der Prokuradoren fin mer erklart, daß 820 Kloster eingezogen werden sollten, undi man deren Ertrag zur Abtragung der Nationalschuld benutzen nen Die Prokuradoren haben den ministeriellen Vorschlag in Bttzf der Negulirung der inneren Schuld angenommen.

Die Fonds sind an der heutigen Boͤrse etwas gewicht während man in Folge der Bestaäͤtigung der Nord-Amerssnm schen Forderung auf ein starkes Steigen gerechnet hatte. Nich erklart dieses Fallen, es sey denn das obige Geruͤcht, den Murcia aͤhnliche tumultuarische Auftritte stattgefunden haͤttes

Wegen des gestrigen Osterfestes sind heute bloß der Ri nal und Galignani's Messenger erschienen.

Heute schlof 5proc. Rente pr. compt. 107. 45. sin ch 197. 55. 3proc. pr. Compt. 8I. 70. sin our. 81. S0. In Neap. hr. comnt. 98. 60. sig Cour. 988. 70. proc. Ehn idr, Z3proc. 31. Ausg. Schuld 223. Cortes 493. nn, Holl. 57. 69. ̃ z

Frankfurt a. M., 23. April. 1027. 10213. 4proc. 97 i. 961 3. 21 proc. Br.

Bank-Actien 1614. 1613.

Oesterr. Sproc. Mil 371. B. 1proc. 3 Part. Obl. 1463. a6... M Preuß. Praͤm.⸗Sch. 63. 64. do. im G. Holl. Sproc. Obl, von 1832 1613. i01. vi uz. Br. 5proc. Span. Nente 475. 47. zproc. do. h

Redacteur Cote.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

eine Classification der in den

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Allgemeiner Anzeiger für die Preu

Haspelmacher zu Hornhausen, imgleichen diejenigen,

Bekanntmachungen.

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merksamkeit und Forderung kes Hochlsbl Vereins

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daten.

Diese 31e Auflage unterscheidet sich link

Gymnasium, das Larinsche genannt, gegruͤndet.

ben werden. Der ben ernannt worden.

aufhaltenden auslaͤndischen Israeliten angeordnet. ten die ein Wechselgeschaͤft oder Handel treibenden Individuen, in Fall sie nicht Russische Unterthanen werden wollen, in ihren . r den auslaͤndischen Gaͤsten gleichgestellt werden; solchen, die ein aer Buͤrger einschreiben zu lassen; die uͤbrigen aber, welche von

Güter ⸗Verkau f.

Die der Westpreußischen Landschaft gehörige, drei Meilen von Hromherg belegene Herrschaft Schubin soll im Wege der dͤffenilichen Licitation an den Meist⸗ bietenden verkauft werden. Hierzu haben wir einen

Termin auf . 6 8

Vormittags um 10 Ubr, in unserm Geschaͤfts⸗Lokale anberaumt, und laden Kauflustige mit dem Bemerken ein, daß vor der Zulassung zum Gebote eine Kaution von 6660 Thlr. baar oder in Pfandbriefen oder Preu— ßischen Staats-Papieren niedergelegt werden muß.

Die genannte Herrschaft enihaͤlst ein Areal von 36-44 Morgen Preußisch, mit Ausschluß der im Be— sitze der Einsassen befindlichen Flaͤchen, und besteht aus der Stadt Schubin, A Vorwerken, 21 zinspflich— tigen Bauerdorfern, 9h einzelnen zinsyflichtigen Eta— blissements, mehreren Muͤhlen und Kruͤgen und einer Forst von 2,286 Morgen.

Bei der im Jahre 1828 erfolgten Abschaͤtzung ist

der Werth der Herrschaft auf 261,011 Thlr. 18 sgr. 7 pf. ermittelt. Ein specieller Extrakt aus dieser Tare und die Verkaufs⸗-Bedingungen koͤnnen in Berlin) bei dem Westpreußischen General-Landschafts⸗-Agenten Heren Ludwig Lessing (am Haakeschen Markte Nr. 12), in Breslau in der Regißsratur der Hochlöblichen Fuͤr— stenthum z⸗Landschafts-Direktion eingesehen werden. Wir sind uͤprigens im Stande den Kaufliebhabern sehr guͤnstige zahlungs⸗Bedingungen zuzusichern. Bromberg, am 7. Marz 1833. Königl. Westpreuß Provinzial⸗-Landschafts— Direktion. v Wolschlaeger.

Edietal⸗- Ladung.

In Sachen, das Gesuch der Amtmannin Weste, Jüntine, geb. Ha;zpelmacher zu Hornhausen und Con⸗ sorten, in dclis benannt, um Erlassung von Edicta— jien betreffend, werden alle diejenigen, welche ihre

Abkunst von dem weiland Amtmann Johann Michael

welche ihre Ablammung von der weiland Bau-Di— rectorin Baͤhr, Dorothée Eleonore, geb. Munter, zu Leipzig oder deren Matter der Doctorin Maͤnter, Dorothee Sybille, geb Haspelmacher, herzulelten ver meinen, kei Strafe der Praͤclusion vierdurch offentQ lich vorgeladen, in dem auf

den 31! August d. J, Morgens 10 uhr, vor dem hiesigen Herzog! Keeisgerichte angesetzten Termine zu erscheinen, ihre Abstammung on den genannten Personen zu documenticen und ihre An— spruͤche auf die ruͤckstandigen und faͤllig werdenden Zinsenraten des Haspelmacherschen Fideicommiß-Ca— pitals anzumelden.

Braunschweig, den 14. Februar 1835.

Herzogliches Kreisgericht. H Graͤgoire.

fuͤr, daß die

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Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Gebrüder Reichenbach in Leivzig ist so eben erschsenen und durch alle Hach— handlungen zu erhalten (in Berlin durch C. F. Ame⸗ lang, Hruͤderstraße Nr. 11):

Vollstan dige Anleitüng zur z weckmaͤßi⸗ gen Behandlung des Seidenbaues und des Haspelns der Seide, sowie zur Erziehung

. und Behandlung der Maulbeerbaäͤume, nach den neuesten Erfahtüngen und. Beobachtungen von Wülh. von Turk, Königl Preuß. Reglerungs= und Schul-⸗Rath. Zweite i Mit 2 Kupfertafeln. 1Thlr. 3 sgr.

Der Hr. Verfasser betreibt in seinem Etablissement zu Klein-(hlinicke bei Potsdam, welches, so wie die damit verbundenen ausgedehnten Pflanzungen von Maulbeerbaͤnmen, jedem, der sich fuͤk ben dent sch' en Seiden baun interessirt, stets offen steht, seit d Jah⸗

ö

14 Bogen. gr. Sνο. Preis

Die Verlagshandlung, in der Meinung, daß dies

eine Fulle origincher Lebens Anschauungen und Zeit—

umgearbeitete Auflage.

ken den Seidenbau und das Haspeln der Seide mit dem gluͤchlichsten Erfolge. Seine Anstalt, die bereits eine bewahrte Schule vieler deutscher Seiden bauer geworden ist, erfreut sich seit laͤngerer Zeit der Auf⸗

zur Befdrberung des Gewerbesleißes in selbst vieler hohen Provin ial? audrer deutschen Lande

von der zweiten: dals ihr der r Ileraus gehe äh

ein fortgesetztes un fassendos SIiädianla

; Preußen und ; 1 ö. 3

tal-Behorden dieses und Diese Umstaͤnde buͤrgen da— l Bespcechung uad Belehrung uber den für Deutschland unberechenbar wich ti⸗ gen Gegenstand in dem hochachtearen Hrn. Verfas⸗ ser den erfahrensten und berufensten Stimmfuͤhrer gefanden hat Die gedrängtere Fassung bei dieser zweiten Auflage, welché jedoch? ohne der ert en an Vollstandigkeit nachzustehen, dieselbe durch die Ergebnisse der neu esten Erfahrung er⸗ ganzt, hat die Verlagshandlung in den Stand ge⸗ seht, den Preis dieses gemeinnuͤßlgen Werkes im Ver— gleich der er sten Auflage bedeutend zu ermäßigen. Ferner:

Madonna. Unterhaltungen mit ciner Heiligen Von Theodor Mundt hrochirt. 271 Bogen

kl. Zo, Preis 1 Thlr. 25 sgr. ö

Verke des berühmten Redners und durchbe nutzung alléar neu erschienenen Ausßtahe, selbst kesne Geleszenhieilssclirist ausgenommen, li wögzlichsten Grad der Brauachbatkoit fer lie sten hat. J Mit gleicher Sarglalt ist von dem Ileren Prolcn Uöhbiüs bearbeitet und dalier init vielem bell aulgengmmen: C. Julii Caesaris Commentarii do hel gzallico et civili, accedunt lihri de bel Alex. Arie. et Hisp. lit geographischen, . Stor. und grammaf. Anmerkungen sür studitenn Jünglinge und Erennde der r5mischen lle tur. 2 Bände. Nit 3 Kupfern. gr. Sro. Ir selbst. 3 Thlr. ; In Berlin durch Ferd. Düm mer zu erhaltet

neueste und beste Werk des ruͤhmlich bekannten Verfassers ihrer Empfehlung nicht bedürfe, spricht nur zie feste Ueberz ugung aus, daß es bald ein Lieb— lingsbuch aller Gebilzeten in der Nation werden und auf keinem Lesetische fehlen wird, wozu es sich durch

Sa eben hat die Presse verlassen und ist in . Enslinschen Buchhandlung (Ferd. üller) Breilestrasse Nd. 23. zu haben:

Nachlals eines Geschiedenen. Ist Lieferung. 3 Bdehen. sauber hrochirt. 2

Wir glaul'en auf disse it er ar is ch- henis, hung sreieche Ersclieinung besonders ausmerbi machten zu müssen.

Ansichten, die bald in humorissischen Skizzen, Zeich

nungen, bald in gedankenvollen Tablcauß, bald in

merkwürdigen Lokal-Mittheilungen aus einigen suͤd=

. Hauptstaͤdten, hervortreten, so vorzůglich glue.

——

An z c ig e der d nistten, verm. und berkehtigten Aullago von NM. Fullii Cigeronis Oratios es XII sel oc. kan. Mit Anmerkungen für studirende Jünz- linge und Freunde fer römischen Lileraiul: vom Profess ar A. Mö, ius in Detmald. Ziel rätte. gr. Syo. Iiannovrer in der Hahnstrhen

ios- uch hiandlung. 2 Thlr.

bkiureln kosten der 18e Band 20 sgr., der 21e 1 Thlr. 10 sar. und ein Iparater Ab-

druck des Töxtes 10 gr.)

Grassi, Marca Visconsti, storia del trecenlo ein dalle cronachi di quel secolo. 2 Vols. 2 Thlr. lil lor ihe Road or ihe sireside, 186. and 24. Series 1éIhlr. 185 sar. Banim's Mayor of Wind- Gab, Lady Blessingtons tir frienäs. J Lhlr. 20 sar. g hook. 21. Sa rics 1 Fhir. 2) ssr. DUiar or a l bhysieian. 1 Thlr. 20 sgr.

A. Asher, Linden No. 26,

Tilt ; R

173 185.

Zeugen belnne

wozu ni

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

. e. Koͤnigl., Hoheit der Großherzog und Ihre Kaiserl. . die Großherzogin von Sachsen⸗Weimar, Hoͤchst— desen Gemahlin, sind von Weimar hier eingetroffen.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Magdeburg ist die , evangelische Pfarrstelle zu Calenberge dem Prediger und Subrektor Johann Friedrich Konrad Richter zu Halberstadt uͤbertragen; zu der erledigten wangelischen Pfarrstelle in Schneidlingen der Prediger r. He, told in Langenstein erwaͤhlt; der bisherige zweite Prediger Nieter an der St. Martini⸗Kirche zu Halberstadt zum evangelischen Ober⸗ hrediger an dieser Kirche berufen, und die erledigte Kaplanei⸗ elle an der katholischen Pfarrkirche in Adersleben dem Seminar⸗ riestr Johann Konrad Brockmann aus Steinheim ver—

liehen worden.

Angekommen: Se, Excellenz der Kaiserl. Russische Wirk— lich Geheime Nath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeau—⸗

irre, von Ludwigslust. . c Der Fluͤgel⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers

von Rußland, Rittmeister Fuͤrst Basil Dolgorucki, nach St. Petersburg.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 17. April. Se. Majestaͤt der Kaiser haben befohlen, daß die Anordnung des Reichsraths, durch wel— che festgesetzt wird, daß wegen Differenzen in den Rechnungen, welche bei der Kontrolle entdeckt werden, wenn selbige nicht mehr als fuͤnfundzwanzig Rubel betragen, keine Untersuchung oder Kor⸗

respondenz einzuleiten sey, auch auf alle Partien der Marine⸗Ver⸗ waltung dusgedehnt werde.

In Gemäßheit eines Kaiserl. Utases, wird hier ein viertes Die noͤthigen Fonds dazu hat der Kaufmann Larin dem Departement fuͤr den öffentlichen Unterricht uͤberwiesen. Mit dem Gymnasium soll ein Institut fuͤr Alumnen verbunden seyn, und zwar wird der Er— trag eines fundirten Kapitals von 405,000 Rubel zu deren Un— terhalt verwandt. Außerdem sollen aus dem Kaiserlichen Schatze jahrlich 3,320 Rubel zur Erhaltung des Gymnasiums hergege—⸗ Professor Dr. Fischer ist zum Direktor dessel⸗

Im Departement des Lehr⸗Bezirkes von Kasan sollen kuͤnf—

ö tig zu Nischni⸗Nowgorod, Simbirsk, Saratoff, Tsaritsyn, Astra— mphhean, Katherinenburg und Orenburg meteorologische Beobachtun⸗ gen auf öͤffentliche

osten angestellt werden.

luͤsse des Minister⸗Comité's wurde eu⸗Russischen Gouvernements sich Demnach soll⸗

Durch zwei fruͤhere Be

Handwerk betreiben, soll es vergoͤnnt seyn, sich als Odes—

den Lokal-Behoͤrden fuͤr unnuͤtz erklaͤrt werden, wie z. B. die Hausirer und Faktoren, werden aus dem Lande gewiesen. Von nun an soll diese Verordnung auch auf die Israeliten des Köͤnig⸗ reichs Polen ausgedehnt werden, und vom 1. Januar 1836 an ö ift treten, was durch die Odessaer Blaͤtter bekannt gemacht wird.

Frankreich.

Parts, 20. April. Auf den gestern von dem Journal des Debats dem Herrn Livingston ertheilten Rath, die Hauptstadt

möglichst bald zu verlassen, bemerkt heute der National, daß

ein um so leichteres Spiel sey, sich jetzt nach uͤberstandener Gefahr in die Brust zu werfen, als der Nord-Amerikanische Gesandte ohnehin die Anweisung gehabt habe, nicht in Paris zu bleiben. Zum Beweise dessen erinnert das gedachte Blatt an

. die Depesche des Herrn Forsyth an Herrn Livingston vom 2.

ebruar, worin es heißt: „Bei der gegenwärtigen Lage unserer Verhaͤltnisse mit Frankreich befiehlt der Präsident Ihnen, inso⸗ fern die traktatenmaͤßig uͤbereingekommene Entschaͤdigung von den dammern nicht bewilligt werden sollte, unverzuͤglich mit dem

irn Gesandtschafts⸗Personale das Franzoͤsische Gebiet zu ver—

ksen, und auf dem Kriegsschiffe, das Sie zu diesem Behufe in i erwarten wird, nach den Vereinigten Staaten zuruͤck⸗ zukehren. Wird die Entschaͤdigung dagegen bewilligt, so mogen Sie sich nach England oder Holland begeben und Herrn Barton als Geschaͤftstraͤger zuruͤcklassen. Jedenfalls haben Sie der Re— gierung den von Ihnen gewaͤhlten temporairen Aufenthalt anzu⸗ zeigen und neue Instruetionen von ihr zu erwarten.“ Man esehe hieraus, meint der National, daß die Zuruͤckberufung des

errn Livingston, die das Ministerium moͤglicherweise als eine der Franzoͤsischen Regierung gegebene Genugthuung darstellen oͤnnte, schon vor zwei Mongken von der Nord⸗Amierikanischen egierung selbst beschlossen gewesen sey. n Um zu beweisen, wie fehr dem Lande eine Wahl⸗Reform Mh thue, stellt ein hie siges Blatt folgende Berechnung an:

ie Gesammt⸗Zahl der Waͤhler belaͤuft sich gegenwaͤrtig auf 13 Von diesen haben jedoch bei den letzten Wahlen nur . 6353 mitgestimmt, wovon So, 137 für die jetzigen Deputirten,

Als aber wider diefelben stimmten, fo 9 die 9 Repraͤ⸗

Berlin, Dienstag den 28 uin Apr it

sentanten von 32 Millionen Eintvohnern nur mit einer Majorl—= taͤt von 16,9661 Stimmen gewahlt worden sind.

Mehr als je ist von der Konvertirung der 5procent. Rente die Rede; man glaubt, daß diese Maßregel, wodurch Frankreich jahrlich 27 Millionen an Jinsen ersparen wärde, bei den Vera, thungen uͤber das Budget zur Sprache kommen wird.

er Advokatenstand bei dem Civil⸗Gerichte zu Marmande hat jetzt ebenfalls gegen die , Verordnung vom 30. Marz protestirt und sich den Berathschlagungen des Advokatenstandes in Paris, Rouen und Nantes angeschlossen.

In den letzten zehn Jahren sind in Frankreich 28 eiserne Haͤngebruͤcken geschlagen worden, und zwar 6 über den Rhone, 3 uͤůber die Vienne, J uͤber die Loire, 3 uͤber die Seine, 2 uͤber die Durance, 2 uͤber die Ardeche, 2 uͤber die Saoöne, 2 Über die Garonne, 1 uͤber den Gard, 1 uͤber den Ain, JL uͤber die Marne, 1 uͤber den Ter und 1 uͤber die Mosel. Diese 28 Bruͤk⸗ ken nehmen eine Laͤnge von 5245 Metres ein, und haben etwa 10,390, 000 Fr. gekostet.

Großbritanien und Irland.

Parlaments Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 18. April, (Nachtrag. Lord Brougham bat das Haus um Erlaubniß, einer in der „London Review“, einem seit kurzem erscheinenden Journal, enthaltenen Behauptung wider⸗ sprechen zu duͤrfen. „Ich bin zwar nicht gewohnt“, sagte er, „Ew. Herrlichkeiten mit all' den Beschuldigungen zu belaͤstigen, die gegen mich erhoben werden, denn, wenn ich das thun wollte, wuͤrde ich zu Nichts Anderem Zeit haben, und ich glaube, daß ich meine Zeit sowohl fuͤr mich als fuͤr das Land besser anwen— den kann. Was ich aber in diesem Augenblicke bemerken will, ist, in Bezug auf eine Maßregel des Ministeriuins, zu welchem ich gehoͤrte, so wichtig, daß ich nicht umhin kann, darauf auf— merksam zu machen. In einem Artikel der „London Review“, die, nach diesem einen Artikel, den ich gelesen habe, zu urtheilen, ein sehr achtbares Journal seyn muß, wird gesagt, daß die Bill, welche ich mit Genehmigung des damaligen Ministeriums eingebracht, um den neu kreirten Wahlorten Munizipal⸗Verfassungen zu verlei⸗

en, in mehreren wesentlichen Details sehr mangelhaft und uͤber⸗ aupt eine schlecht zusammengebaute und uͤbereilte Maßregel ge⸗ wesen sey. Nun muß ich aber geradezu bestreiten, daß sie in Uebereilung angefertigt worden. Lord Althorp und ich haben ihr große Aufmerksamkeit gewidmet, denn es war schon seit Mo— naten abgemacht, daß dem Parlament eine solche Bill vorgelegt werden sollte. Es waren sieben oder acht talentvolle Kommissa⸗ rien mit den Vorbereitungen dazu beschaͤftigt gewesen. Was die Frage anbetrifft, ob die Aldermen und anderen Magistrats⸗-Per⸗ sonen auf Lebenszeit gewahlt werden sollen, oder nicht, so habe ich in dieser Beziehung nur noch rr daß meine An⸗ sicht daruͤber noch nicht definitiv entschleden ist.“ Der Graf von Wicklow uͤberreichte sodann eine Bittschrift aus der Graf— schaft Meath zu Gunsten der von Sir R. Perl im Unterhause eingebrachten Zehnten⸗Bill und gegen die Verwendung der Kirchen⸗ Einkuͤnfte zu anderen als streng protestantisch⸗kirchlichen Zwecken. Die Bittsteller erklaͤrten, wenn die letzte Resolution des , . ausgefuͤhrt werden sollte, so wuͤrden die Irlaͤndischen Protestanten sich genzthigt sehen, ihr Vaterland zu verlassen. Sie schlossen daher mit der Bitte, daß das Parlament, wenn es jene Resolu— tion in Ausfuͤhrung bringen wollte, so viel Geld, als es der Kirche dadurch entzoge, dazu bewilligen mochte, um die Prote⸗ stanten Irlands in den Stand zu setzen, daß sie in ein anderes ruhigeres Land auswandern koͤnnten. (Gelächter. Lord Mel— bourne, der (wie gestern gemeldet) hierauf die Bildung des neuen Kabinets anzeigte, sagte in seinem kurzen Vortrage unter Anderem auch, daß unter den großen und mannigfaltigen Schwie⸗ rigkeiten, die sich der Zusammensetzung seines Ministeriums ent⸗ egengestellt, einige in der That von sehr herber und kraͤnkender Art gewesen seyen. Lord Alvanley berief sich bei seiner Be— ruͤhrung des Verhaͤltnisses der jetzigen Verwaltung zu a. OConnell auf ein Schreiben des Letzteren an den fruͤheren Staats-Secretair des Innern, Lord Duncannon, so . wie auf mehrere erst vor wenigen Wochen von Herrn O Con- nell gehaltene Reden, worin dieser die verwegensten Ab⸗ sichten zür Zerreißung der Union und zur Untergrabung der be— stehenden gesetzlichen Ordnung angekuͤndigt habe. Der Marquis von Londonderry entgegnete auf die Erklaͤrung des Premier Ministers, daß die neue Verwaltung nach der letzten Resolution des Unterhauses handeln wolle, er koͤnne diese Resolution nicht respektiren, da sie aus einer Union der Partei des edlen Lords (Melbourne) mit O'Connell und dessen radikaler Sippschaft, ge⸗ wohnlich der „Schweif“ genannt, Gelaͤchter) hervorgehe; jene Section des Unterhauses aber (die O Connell sche) sey der groͤßte Fluch fuͤr sein Vaterland (Irland) und fuͤr England, der jemals ins Parlament eingedrungen. Lord Teynham fand es sehr un geziemend, auf diese Weise von dem Unterhause zu reden, oder auch nur Herrn O Connell und dessen Freunde so zu bezeichnen.

Unterhaus. Sitzung vom 20. April. (Nachtrag.) Diese Sitzung wurde (wie bereits gestern erwaͤhnt) fast mit lau ter e g. Schmaͤhungen der beiden Parteien ausgefuͤllt. ir O Connell nahm in seiner Rede, in der er auf die Aus⸗ fälle des Oberst Sibthorp gegen das neue Ministerium antwor—⸗ tete, auch Gelegenheit, uͤber das Benehmen des Marquis von Londonderry (s. Oberhaus) herzuziehen. „Ein Mitglied einer hohen Versammlung“, sagte er, . sich dieser Tage sehr lächer⸗ lich und unstatthaft benommen. Es hat von Irlands Repraͤsen⸗ tanten auf eine Weise geredet, die man fuͤr bloͤdsinnig oder hen n

alten muß. Der aufgeblaͤhte Possenreißer (hört, hoͤrt!), der sic in, Ausdruͤcke bediente, wird den Unterschied n. unabhaͤngi⸗ en Mannern und solchen, deren Stimme nicht einmal der Er⸗ aufung werth ist, obgleich sie sich auf den Markten feil bieten, noch kennen lernen.“ err Sinclair machte dagegen allerlei hoͤhnische Bemerkungen uber das neue Ministerium und dessen Materialien; er sprach unter Anderem seine Verwunderung dar⸗ uͤber aus, daß der neue Bau nicht durch die kolossale Granit⸗

saͤule des Irlaͤndischen Riesendammes (eines merkwuͤrdigen

und waͤhrend der

Ueberrestes aus Irlands Vorzeit) verherrlicht worden sey, und meinte, es duͤrfte den Ministern schwer werden, zwischen der radikalen Scylla und der konservativen Charybdis hindurch zu steuern. Herr C. Buller fragte am Schluß der Sitzung noch den vorigen Secretair für Irland, ob es die Absicht der Mitglieder des vorigen Ministeriums sey, nach den Ferien mit der von ihnen eingebrachten wichtigen Bill hin⸗ sichtlich der geistlichen Gerichte weiter ee, er el, worauf Sir H. Hardinge erwiederte, daß er wegen Abwesenheit der 3 ren, welche unter der vorigen Verwaltung die richterlichen Be⸗ amten der Krone gewesen, hieruͤber nichts zu sagen im Stande sey.

London, 21. April. Der Herzog von Cumberland beehrte am Freitag Abend ein von dem Marquis von Londonderry gege⸗ benes Diner mit seiner Gegenwart, stattete am Sonnabend dem Könige im St. James⸗Palast einen Besuch ab und begab sich dann nach Kew.

Gestern Nachmittag hielten die neuen Minister den ersten Kabinets⸗Rath im auswaͤrtigen Amte, der von 3 bis halb 6 Uhr dauerte. Es waren die Lords Melbourne, Lausdowne, John Russell, Palmerston, Auckland, Duncannon, Holland und Howick, die Herren Spring Riee und Poulett Thomson und Sir John Hobhouse gegenwaͤrtig.

Der Globe nennt außer den gestern nach dem Courier mitgetheilten Namen) auf seiner Minister / Liste noch den Ad⸗ miral Adam als einen der Lords der Admiralitùt und den Oberst⸗ Lieutenant Fox als General⸗Magazineur des Feldzeug⸗Amts.

Der Sun fuͤhrt in seiner Rste den Lord Brougham mit unter den neuen Ministern, jedoch als nicht zum Kabinet gehoͤrend, unter dem Titel eines Praͤsidenten des Oberhauses auf, waͤhrend dieses Blatt den Sir C. Pepys, Sir. L. Shadwell und Hrn. Bosanquet als Kommissarien des großen Siegels bezeichnet.

Das General ⸗Feldzeug⸗Amt soll dem Sir Ronald Fergusson,

arlaments⸗Mitglied fur Nottingham, angeboten, aber von die⸗ em Offizier ausgeschlagen worden seyn.

Lord . der vorige Gr de, e, ist von London abwesend und hat daher seine Sieget noch nicht zuruͤck— gegeben. Es haben in Folge dessen mehrere der neuen Beamten im Schatzamt, in der Admiralitaͤt und in der Ostindischen Kon— trolle, deren Bestallungen erst von dem Großsiegelbewahrer un⸗ tersiegelt werden muͤssen, so wie der neue Großsiegelbewahrer if Lord Duncannon, ihre Amts. Geschaͤfte noch nicht beginnen

nnen. z . ** ; Der Courier glaubt, daß in Folge des Minister⸗Wechsels weder Lord Heytesburn als General⸗Gouverneur nach Ostindien, . . als Königlicher Kommissar nach Kanada ab⸗ gehen duͤrfte.

Sir Robert Peels Verwaltung war die kuͤrzeste in Eng⸗ land seit dem Jahre 1760, wo Georg III. den Thron bestieg. Sie dauerte nur 18 Tage. Die anderen kurzen Ministerien . jenes Zeitraums waren das des Lord Shelbourne im Jahre 1782, welches 123, das des Herrn Canning, welches 135, das des Grafen von Ripon, welches 152, und das vorige des Lord Melbourne, . 186 Tage dauerte.

Die Morning Po st äußert sich folgendermaßen uͤber das neue Ministerium:; „Die Verwaltung scheint fuͤr jetzt aus rei⸗ nen 3 236 zu sollen, ohne eine sichtbare Beimischung von der Repeal⸗Faction oder von Englischem, Irlaͤndischem und Schottischem Radikalismus. Wir sagen, eine sichtbare Beimi⸗ schung, denn es muß auch dem ar m r e rg, und oberflaͤch⸗ lichsten Beobachter klar seyn, daß ein Whig⸗Ministerium mit sei⸗ nen armseligen 150 Anhängern im Unterhause sich nicht eine Woche ohne die Huͤlfe des O Connell 'schen Schweifs zu halten vermag, während es allen Unbefangenen eben so einleuchten muß, daß dieser letztere seinen Beistand nicht anders leihen wird, als unter der wohlverstandenen Bedingung, daß ihm fuͤr die ver— meintliche Schmach und Demuͤthigung, die er durch seine Aus—⸗ schließung vom Ministerium erfahren, vermittelst einer geheimen Zusicherung von etwas 26 noch, als amtlicher Gewalt. Genug⸗ thuung zu Theil werde. ein geheimer Vergleich ahnlicher

rt mit den Englischen und Schottischen Radikalen sollte abge— schlossen worden seyn, darf jedoch mit Necht bezweifelt werden. Die letzteren haben bei all ihren Irrthuͤmern noch zu viel gesundes Eng— lisches Gefuͤhl. Der wichtige Unterschied a, Herrn O Connell nebst seinem Schweif und den Radikalen von England und Schottland ist der, daß die Ersteren von den Grundsaͤtzen und Gesinnungen der politischen Schule Lopola's erfuͤllt sind, die Letzteren aber nicht. Doch ist die Unterstuͤtzung von Seiten der Englischen und. Schottischen Radikalen so wie von Seiten des Irlaͤndischen Agi— tators und seines Anhangs fuͤr das Bestehen des Melbourneschen Kabinets unerlaͤßlich. Es . Zeiten in der Geschichte unseres Landes gegeben, wo das Publikum durch das Geschrei in Allarm versetzt wurde, daß sich hinter dem Throne ein Einfluß befinde, der maͤchtiger sey, als der 236 selbst. Was man aber jetzt zu fuͤrchten hat, ist nicht ein geheimer Einfluß hinter dem Throne, sondern eine verfassungswidrige und verantwortungslose Gewalt, welche sich offen uͤber die Verwaltung stuͤrzt, der Regierung jede . Bewegungen vorschreibt, die scheinbaren Rathgeber der

rone ö bloßen Bureau⸗Schreibern erniedrigt und den Souve— rain selbst zu einem Werkzeuge in den Händen von Maͤnnern, die selbst wieder die . Anderer sind, herabwuͤrdigt. Der eigentliche Kabinets/ Rath Englands wird unter einem solchen Ministerium nicht in Downing ⸗/ Street, sondern wahrend der Parlaments ⸗Sessionen in irgend einer Schenke an der Westmin⸗ ster⸗Bruͤcke, wo gewisse . Mitglieder zu diniren pflegen,

Parlaments Ferien in Dublin oder in Derry⸗ nane Abtei ihren Sitz haben.“

den Oppositions Banken auf die ministerielle Seite des hinuͤber begab, verneigte er sich unterweges von Richmond und den Grafen von Nipon baͤnken 6 n und es schien, als ob er diese ihm auf die Baͤnke hinter den Ministern

auses ga en den Herzog die auf den Quer⸗ airs einladen wollte,

zu folgen; sie blieben

Als Lord Brougham sich am Sonnabend im ö von

jedoch auf ihren Plätzen und schemen, eben so we Lofd Stanlen