1835 / 129 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gung und auf ihr Vertrauen erworben habe, so trete ich, insoweit mein persoͤnlicher Ehrgeiz dabei betheiligt ist, mit einem hoͤheren Lohn zuruͤck, als mir ihn irgend ein anderer Er⸗ folg haͤtte gewaͤhren koͤnnen. Ich hoffe zuͤversichtlich, daß die Zeit, wahrend welcher die vorige Verwaltung das Ruser fuͤhrte, so kurz ihre Dauer auch war, nicht ohne große Vortheile fuͤr den Staat gewesen seyn und einen bedeutenden und hoͤchst achtbaren Theil des Gewrieinwesens davon uͤberzeugt haben wird, daß es moͤglich ist, mit der Aufrechterhaltung aller Institutionen, mit der Achtung vor bestehenden Rechten, mit der unabhaͤngigen Ausuͤbung eines freien Urtheils von Seiten aller constitutionnellen r, , daß es moͤglich ist, mit allem diesen die Abhuͤlfe wirklicher Beschwerden, die Verbesserung anerkannter Mißbraäͤuche, eine unbescholtene Verwaltung des oͤffentlichen Patronats und eine weise Sparsam⸗ keit in der Beaufsichtigung der oͤffentlichen Ausgaben zu vereini⸗ gen. Wenn wir dazu beigetragen haben, diese Ueberzeugung in den Gemuͤthern des Volks zu begruͤnden und zu besestigen, so wird unsere Arbeit nicht vergeblich gewesen seyn, denn wir wer— den dann gegen ruͤcksichtslose Neuerungssucht und gegen solche Veranderungen in unseren Gesetzen und Institutionen, die mehr auf die Befriedigung voruͤbergehender Interessen der politischen Parteien, als auf die Befoͤrderung der großen und dauernden Zwecke einer guten Regierung berechnet sehn mochten, die staͤrkste aller Buͤrgschaften zu Stande gebracht haben. Ich bin, mein theurer Sir Charles, stets treu ergeben der Ihrige. Robert Peel.“

3 Shiel hat sich in einem öffentlichen Schreiben vom 3b. April gegen den ihm gemachten Vorwurf zu rechtfertigen ge— sucht, daß er durch seine in der letzten Unterhaus-Sitzung ange⸗ kuͤndigte Motion in Bezug auf die Abschaffung gewisser Pfruͤn⸗ den in Irland den Eid verletzt habe, den er als katholisches Par⸗ loments⸗ Mitglied geleistet. . . Man hat behauptet“, sagt er in diesem Schreiben, „daß ich zen Vorschlag machte, zuerkannte Rechte zu beeintraͤchtigen und Per⸗ sonen, die jeßt im Besitz von kirchlichen Sinekuren seyen, aller Ent⸗ schaͤdigung zu berauben. Eine solche Absicht liegt mir fern, und ich weise sie von mir. Meine Anzeige bezieht sich auf solche Personen (und auf weiter keine), denen in Zukunft noch Pfruͤnden zuertheilt werden, von welchen es schon bekannt ist, daß sie aufgehoben werden sollen. Ich will nicht vestehende Rechte schmaͤlern, sondern nur die Zuerkennung neuer Rechte verhindern. Ich sehe sehr wohl ein, daß es höͤchst ungerecht seyn wurde, jetzige Inhaber von Pfruͤnden ohne Weiteres ihrer Einkuͤnfte zu berauben; aber ich kann nichts Arges darin sehen, wenn ich vorschlage, denjenigen keine Entschaͤdigung zu bewilligen, die zu der Zeit ihrer Ernénnung schon wissen, daß ihre Sinekuren und alle damit verknuͤpste RNutznießungen abge⸗ schafft werden sollen. Der jetzige Bischof von Derry wurde unter der ausdruͤcklichen Bedingung ernannt, daß er auf so viel von seinen Einkuͤnften verzichten muͤsse, als das Parlament ihm zu ent⸗ zieben fuͤr gut befinden wurde. Man bedenke, daß diese Stipulation schon vor Ankuͤndigung der Bill uͤber die zeitlichen Guͤter der Kirche 4aeschah; und wenn ein solcher Schritt von Seiten des Ministeriunis vor irgend einer legislativen Erklarung zu rechtfertigen war, so ist es sicher nicht minder zweckmaͤßig und gerecht, nach einer Resolu⸗ tion, wie die von Lord John Russell durchgesetzte anzuzeigen, daß Jewisse Sinekuren nach einem bestimmten Termin der Abschaffung und allen mit einer solchen vorbergegangenen Ankuͤndigung verknupf⸗ ten Folgen unterworfen seyn sollen. Die Nothwendigkeit eines solchen Verfahrens wird einleuchten, wenn man berücsichtigt, wie viel Zeit noch daruͤber hingehen durfte, ehe das Oberhaus eine wirksame Kirchen Reform genehmigen wird. Wenn das Oberhaus nun die. Maßregeln des Whig⸗Ministeriums ver⸗ wirft, wenn eg sich weigert, das sogleich zu thun, was es doch, wie es sebst recht gut fuͤhlt, am Ende wird thun muͤssen, sollen dann die Geistlichen, welche in dieser Zeit des Kampfes zwischen beiden Haͤusern Sinekuren erhal ten, als berechtigt angesehen wer⸗ den, nach der Durchsetzung der Kirchen⸗Reform, und wenn nun zur Ausfuͤhrung derselben geschritten werden soll, auf eben solche Entschaͤdigung Anspruch zu machen, wie die Geistlichke it, welche gegenwartig im Besitz von Einkuͤnften sind, ohne daß sie vorher gewußt haben, daß sie durch eine legisl ative Maßregel derselben beraubt werden könnten? Wenn man sagt, die Geistlichen würden unter solchen Bedingungen keine Sinekuren annehmen, so denke ich, das wird fuͤr das Land gerade kein großer Schaden seyn; im Ge⸗ gentheil, es ist nur zu wuͤnschen, daß Pfruͤnden, mit denen keine religidse Functionen verbunden sind, ganz erledigt bleiben. Nur auf solche bezieht sich meine Motion, nur auf solche kann die Kir— chen⸗Reform mit gutem Fug angewandt werden. Ich will nicht, daß cine Pfarre unterdrückt werde, wo sich ein? ihr entspre— chende proiestantische Gemeinde vorfindet, und ich bin uͤber⸗ zeugt, daß durch eine neue Gebiets- und Zahlen-Vertheilung den geistlichen Beduͤrfnissen der Irlaͤndischen Protestanten vollkom— men wird genügt werden koͤnnen. Ich protestire auf das entschie⸗ denste gegen den mir untergelegten Beweggrund. Weit entfernt, den Umsturz der Kirche zu wuͤnschen, werde ich vielmehr jeden Vorschlag zur besseren Besoldung der wirklich arbeitenden Geistlichkeit, da wo die Remuneration den geleisteten Diensten nicht angemessen ist, un= terstuͤßen. So hat zum Beispiel in der Stadt Carrick- on⸗Suir in der Grafschaft, die ich repraͤsentire, welche 12,00 Einwohner zaͤblt und eine betraͤchtliche protestantische Gemeinde hat, der protestanti⸗ sche Geistliche nur 100 Pfund jahrlichen Gehalt, und in einem be⸗ nachbarten Kirch spiel, wo es gar keine Protestanten giebt, bezieht der Sinekurist jaͤhrlich 1009 Pfund. Was will ich nun? Den gegen⸗ waͤrtigen Sinekuristen seines Einkommens berauben? Keinesweges. Ich bedguere es sogar, daß er die 28 pCt. verlieren soll, welche ihm die konservativen Beschuͤtzer bestehender Rechte entziehen wollen. Aber sohald seine Pfruͤnde vakant wird, dann wuͤrde ich sie aufhe⸗ benz und wenn sie, ehe sie aufgehoben werden kannn, einem anderen Geistlichen verliehen werden sollte, so würde ich dem Letz teren anzei⸗ gen, daß sie der Abschaffung unterworfen sey, und ihm die natuͤr⸗ lichen Folgen davon andeuten. Andererseits wuͤrde ich den Gehalt des Pfarrers von Carrick⸗on⸗Suir erhohen; ohne ihn mit Ueberfluß zu versehen, würde ich ihn doch uͤber die Noth erheben; und dlesen Brundsatz wurde ich gern überall anwenden, wo die Functionen ei⸗ nes Geistlichen und die Bedurfnisse seiner Heerde eins Gehalts⸗Er⸗ höhung rechtfertigte“ Im weiteren Verlauf des Schreibens setzt Herr Shiel auseinander, daß die katholischen Mitglieder keines we⸗ es den von ihnen im Parlament geleisteten Eid verletzten, wenn sie ö in die zeitlichen Angelegenheiten der protestantischen Kirche mischten, denn der Eid beziehe sich nur auf die geistlichen, und es sey geradezu bei den Debatten über die Eidesformel ein von Sir Robert Inglis vorgeschlagenes Amendement, welches den Zweck gehabt, auch die zeitlichen Güter der Kirche in dem Eide als unantasibar mit aufzuführen, von dem Unterhause mit A6 gegen 115 Stimmen verworfen worden, indem selbst Sir NR. Peel und Sir Edward Sugden erklart haͤtten, daß der Eid in seiner jetzigen Gestalt hinreichend sey. Schließlich ver⸗ sichert er nochmals, daß er mit seiner Anzeige nicht im entferntesten die wahren Interessen der Kirche habe gefaͤhrden, sondern nur den Grundsatz, auf welchem die Russellsche Resolution beruhe, welter foͤrdern wollen, und fuͤgt hinzu: „Eine Zeitung hat geäußert, ich hegte den milzsüchtigen Cann, das Ministerium in Verlegenheit zu setzen. Es ist wohl kaum ndoͤthig, mich dagegen zu rechtfertigen; ich benutze aber diese Gelegenheit, um zu verstchern, daß ich großes Vertrauen zu der Regierung habe, daß die unmiderrufliche Erklaͤ— rung der Minister und ihr persönlicher Charakter ale 3Zwessel in mir beschwichtigt haben, und daß ich, so wie ich mein Möglichstes gethan, als sie sich in der Opposition befanden, die Irrthümer ihrer

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geachtet meines Mißlingens, einen Anspruch auf ihre Billi— Gegner aufzudecken, fortfahren werde, sie, wie ich glaube, in Ge—

meinschaft mit allen uͤbrigen, mit denen ich im Parlament in poli— tischer Hinsicht uͤbereinstimmte, aufs eifrigste zu uünterstuͤtzen.“

Die Times findet einen Theil der Erklaͤrungen des Herrn Shiel, namlich den, wo er von der angemesseneren Vertheilung der Einkuͤnfte der Geistlichkeit spricht, vollkommen befriedigend, und seine Beweggruͤnde an und fuͤr sich, so wie er dieselben dar— stellt, fuͤr redlich und untadelhaft; ja, dieses Blatt meint, wenn Herr Shiel weiter nichts wolle, so waͤre er ganz auf der Seite von Sir Robert Peel, Sir Henry Hardinge Und Lord Grey, denn diese haͤtten mit ihren Maßregeln in Betreff der zeitlichen Guͤter der Irlaͤndischen Kirche eben dasselbe gewollt; aber, fügt die Times hinzu, da liege die Russellsche Motion im Hinter⸗ grunde, die ganz etwas Anderes, als bloß eine gerechtere Ver— theilung der Kirchen-Einnahmen, die eine Pluͤnderung der Kirche bezwecke, denn Lord Russell wolle die reiche Geistlichkeit berau— ben, nicht um die aͤrmere besser auszustatten, sondern um die protestantischen Geistlichen verhungern zu lassen und den Katho⸗ lizismus zu beguͤnstigen und in Flor zu bringen.

Eine eben erschienene Flugschrift von einem bekannten und sehr geschaͤtzte! Geistlichen der Anglikanischen Kirche, Namens Baptist W. Noel, in der Form eines Briefes an den Bischof von London, unter dem Titel: „The State of the Mebropolis considered, giebt uͤber den Zustand des religiösen Unterrichts in dieser Hauptstadt folgende interessante Thatsachen: Nach der Zahlung im Jahre 1831 enthielt die Masse der allmaͤlig in eine einzige ungeheure Hauptstadt vereinigten Staͤdte, Dorfer und Weiler eine Bevölkerung von 1,517,941 Einwohnern. Von die— sen leben circa 7,80 in der City, dem eigentlichen London, welche nach der Meinung des Verfassers hinlaͤnglich mit Kirchen versehen seyn moͤgen. Fuͤr die uͤbrigen 1466, 141 findet er 145 Kirchen und Kapellen des Anglikanischen Kultus, mit ungefaͤhr 248,900 Sitzen. Da er sich aber gensthigt fuͤhlt, anzuerkennen, daß bei jedem Gottesdienst im Durchschnitt in jedem Gotteshause 250 Sitze leer bleiben, so betraͤgt die Anzahl derer, welche bei jedem Gottesdienste zugegen seyn mogen, etwa 211,750. Diese theilt er in drei Klassen: 1) die, welche zweimal jeden Sonntag die Kirche besuchen; 2) die, welche sie nur einmal, und 3) die, welche sie nur gelegentlich besuchen. Die erste Klasse, meint er, betrage uͤber drei Sechstel, die zweite weniger ats zwei Sechs tel und die dritte weniger als ein Sechstel, und dies gebe im Ganzen nicht mehr als 247,039. Hierzu fuͤgt er nach einer ähn—

lichen Berechnung 89, 060 „rechtglaͤubige“, das heißt an die

Dreieinigkeit glaubende Dissenter. Es waͤren folglich 336,000 Personen, welche regelmaͤßig oder doch gelegentlich dem ortho⸗ doxen Gottesdienst beiwohnen. Mit einigen Hinzurechnungen besonders derer, welche durch die Nothwendigkeit und nicht aus freiem Willen vom Gottesdienst abgehalten werden, und deren Familien hegt er die Hoffnung, daß es doch S4, ag (7) Personen in der Hauptstadt giebt, welche Gott nach irgend einer rechtglaͤubigen protestantischen Form oͤffentlich anbeten. Ferner 58, S060 Katholiken, Unitarier und Juden mit deren Familien; demnach zusammen g23,291 und folglich gaͤbe es hier 536, 856 Personen, welche nach dem Ausdruck des Verfassers „ohne christ— lichen Unterricht und ohne irgend eine oͤffentliche Anerkennnung Gottes leben weniger unterrichtet in goͤttlicher Wahrheit als die Neu⸗-Seeländer, und weniger von uns beachtet als die Chi— nesen. 268 Glaubenslehrer (einer auf 2000) koͤnnten diesen alle ihre Zeit und Fahigkeiten widmen, ja sich selbst in kurzer Zeit durch die uͤbergroßen Anstrengungen zu Grunde richten, und doch noch, Vieles ungethan lassen und sie haben nicht einen einzi⸗ gen.“ Freilich giebt er zu, daß viele von diesen Raum in den Gotteshaͤusern finden koͤnnten; aber sie wollen sie nicht besuchen und dieses ist das Uebel, dem er zu begegnen wuͤnscht. Hr. Noel ist einer von denen, welche einen unschuldigen Ausflug aus dem Schmutz, dem Rauch und der Enge der Stadt auf eines der umgebenden Doͤrfer, oder einen Besuch in einem nahen Thee— garten, oder das Einkaufen eines Pfund Fleisches und einiger Kartoffeln zum Mittagessen am Sonntag, als „ein Ueberstroͤmen des hoͤllischen Kessels betrachten; er schreibt dieses, so wie das Branntwein- und Biertrinken in den 5200 Bier- und Brannt⸗ weinschenken der Hauptstadt, das Traktiren der Minister und anderer Vornehmen, der Vernachlaͤssigung des oͤffent— lichen Gottesdienstes zu. Man hat durch einen Parla— ments -Ausschuß ermittelt, daß zwei der ersten Brannt— weinschenken in einem Tage von 6016 Maͤnnern, 40411 Weibern und 975 Kindern, und wieder 14 Haͤuser in einer Woche von 269,437 Personen, wovon beinahe die Haͤlfte gleich— falls aus Weibern und Kindern bestand, besücht wurden. Auch ist folgendes Bild, das der Verfasser entwirft, gar nicht uͤbertrie— ben: „Die Arbeiter, welche Sonnabend Abends ihren Wochen— lohn empfangen, bringen den Abend und oft die Nacht mit Trin— ken zu. Fruͤh Morgens fuͤllen sich die Schenken aufs neue (manche sind die ganze Nacht offen); und Schlag 11 Uhr (nach dem Gesetze muͤssen alle Wirthshaͤuser waͤhrend des Gottesdien— stes verschlossen seyn) stoßen sie ihre ekelhaften Heerden hinaus, um auf den Straßen herumzutaumeln, oder in den Gassen zu liegen, bis sie die Polizei in Gewahrsam nimmt. Sonnabend Nacht und Sonntag Morgens sind die von den aͤrmeren Klassen bewohnten Gegenden die Schauplaͤtze von Schlaͤgereien und La— stern aller Art. Maͤnner raufen sich mit Maͤnnern, Weiber mit Weibern, bis sie einander die Kleider vom Leibe gerissen; sie trotzen und spotten der Polizei, und verbringen dann ihren Sabbath in der Wachstube.“ Auch die Bettelei bringt er hiermit in Verbindung, und bezieht sich auf meh— rere Werke und Berichte von Gesellschaften, woraus zu erhellen scheint, daß kaum ein Fuͤnfundzwanzigstel der Straßen Bettler Unterstuͤtzung verdient. Ferner die Spielhaͤuser, deren es schon nach Colghoun vor 23 Jahren 43 gab, welche von S000 Personen besucht und in welchen jaͤhrlich uͤber7 Mill. Pfd. verloren und gewonnen ward. Dann die oͤffentliche Unzucht, der er wenigstens 150,009 Personen beider Geschlechter ergeben glaubt. Von Dieben, Falschmuͤnzern, Schwindlern und dergl. rechnete Colqhoun zu seiner Zeit 30,000, die sich aber seitdem sehr vermehrt haben muͤssen. „Man rechnet, daß wenigstens 12,009 Knaben und Maͤdchen systematisch zu den groͤbsten Lastern und Verbrechen herangezogen werden. Der Gedanke hat etwas sehr Schmerzliches, daß diese Masse unsterblicher Wesen so nahe bei uns lebt, ohne Gott und ohne Hoffnung 500,000 Sab— bathbrecher, zum wenigsten, welche, in gaͤnzlicher Vernachlässigung aller religibsen Selbstbeherrschung, alles umher mit der Pest ihrer Gottlosigkeit anstecken. Von diesen ergeben sich 10,000 dem Spiele, uͤber 20,00 der Bettelei, 3h00 leben von Diebstahl und Betrug, 23,900 werden jahrlich als Betrunkene von der Polizei auf den Straßen aufgehoben, uͤber 100,000 sind dem Brantweintrunk zugethan, und wahrscheinlich 100,000 mehr leben in systematischer Unzucht.“ Mit diesen Worten stellt der fromme Verfasser die Uebel zusammen, welche er vorher einzeln aufge— zaͤhlt hat, und geht dann zu den Vorschlaͤgen zu deren Ab— huͤlfe uͤber. ̃

Die Times behauptet, die Spanische Rlgierung habe von Frankreich eine schaͤrfere Absperrung der Graͤnze und eine stren⸗ gere Beobachtung der an der Nordkuͤste bestehenden Blokade ver⸗

langt; von einer Intervention aber wollten die Spanier so weni

wissen, daß Mina erklaͤrt habe, sobald ein Franzoͤsisches Regi⸗ ment die Graͤnze uͤberschreite, werde er zu Don Carlos Uher,

gehen. Niederlande.

Amsterdam, 4. Mai. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin, so wie Ihre Koͤnigl. Hoheiten der , die rinzessin

Prinzessin von Oranien und der Prinz und die Friedrich sind heute Vormittags nach dem Haag zuruͤckgekehrt.

Se. Majestat haben unterm Aten v. M. bestimmt, daß im

Laufe dieses Jahres 1750 Mann zur Verstaͤrkung des Heeres in

Ost- und Westindien abgesandt werden und hierzu Freiwillige aufgerufen werden sollen, wodurch fuͤr Buͤrger-Garden, welche dazu Neigung haͤtten, die Gelegenheit sich darbiete, dort auf

Jahre Dienste zu nehmen.

Aus Genf ist die Nachricht von dem am 24sten v. M. er— folgten Ableben des Koͤnigl. Niederlaͤndischen Staatsraths, Ba—⸗ ron J. Fagel, eingegangen.

Aus Gröningen wird berichtet, daß dort der wohlhabende

Landwirth Beukma mit seiner Familie das erste Beispiel von Auswanderung aus jener Provinz nach den Vereinigten Staaten gegeben habe. Man befuͤrchte, daß es viele Nachahmer fin den moͤchte.

Nach Briefen vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 21, Februar hatte man dort Nachrichten von den Graͤnzen der Kolonie, die zwar das Aufhoͤren der Feindseligkeiten noch nicht melden, aber doch versichern, daß die Kaffern fortwaͤhrend

vor den regulirten Truppen wichen, und schon aus der Kolonie

vertrieben seyen. Die Graͤnzbewohner fingen an, sich einigerma⸗ ßen von ihrem Schrecken zu erholen. Die Hollaͤndische Geist lichkeit hatte sich lobenswerth im Sammeln von Liebesgaben in ihren Gemeinden fuͤr die Huͤlfsbeduͤrftigen auf der Graͤnze be— strebt. In der Kapstadt brachte die Kollekte an einem Sonntag in der Hollaͤndischen Kirche 3000 Rthlr. ein. Auch sind dit Hollaͤnder nicht zuruͤckgeblieben, als es auf Ergreifung der Waf—

fen zur Vertreibung der Kaffern ankam, und hatten nicht weni⸗

ger als 3000 Freiwillige zu dem Zwecke ihre Familien verlassen.

Belgien. Bruͤssel, 3. Mai. Man bemerkt in diesem Augenblicke

hier sehr viele Fremde, welche das am Ften d. M. bevorstehende

Schauspiel der feierlichen Eroͤffnung der Eisenbahn ,, hat. Die Verwaltung des Museums hat fuͤr diesen Tag, an welchem dasselbe sonst geschlossen zu seyn pflegt, eine Ausnahme angeordnet.

Schweiz.

Die Hannoversche Zeitung schreibt aus der Sch wei vom 1. Mai: „Wie es scheint, ist die Berner Regierung ihrer

kaum erst ins Leben getretenen Universitaͤt bereits satt und sie

geht damit um, diese Anstalt moͤglichst bald wieder aufzuheben.

Zu einer solchen Vermuthung berechtigt in hohem Grade der vor einigen Tagen von dem Regierungs⸗-Rathe gefaßte Beschluß, wel⸗

cher die Professoren der Universitaͤt einer jaͤhrlichen Bestaͤtigung unterwirft. Zunaͤchst beabsichtigt dieser Beschkuß allerdings nichts anders, als blinde Unterwuͤrfigkeit des akademischen Lehrpersonals und die Vernichtung jeder Spur von Unabhängigkeit der Uni— versitaͤt. Allein welcher Mann, der sich selbst achtet, wird es aber sich vermoͤgen, in einer Stellung zu bleiben, die ihn zum willen losen Werkzeuge herabwuͤrdiget, zu sklavischer Dienstbarkeit ver— dammt. Es steht daher zu erwarten, daß, wenn erwaͤhnter Re— gierungs-Beschluß die Sanction des großen Rathes erhalten sollte, woran uͤbrigens gar nicht zu zwelfeln ist, ein Theil der jetzigen Professoren die Entlassung nehmen wird. Und daß na mentlich Auslaͤnder unter derartigen Ümstaͤnden und Aussichten sich versucht fuͤhlen moͤchten, die entstandenen Luͤcken wieder auszufuͤllen, darf man kaum erwarten. Die oben aus gespro chene Vermuthung, daß man in Bern der Universitaͤt wieder frei und ledig zu werden suche, erscheint daher gewiß vollkommen gegruͤndet.“

Italien.

bestaͤtigen, daß daselbst rasche Verbesserungen vor sich gehen. Der Koͤnig steht an der Spitze. Fast taͤglich entstehen nieue Geskll schaften zur Ausfuͤhrung gemeinnuͤtziger Unternehmungen. Meh⸗ rere Gesellschaften zur Ermunterung des Ackerbaues und Nr Gewerbe sind bereits in Thaͤtigkeit. Man macht Vorbereitun gen zur Trockenlegung der Suͤmpfe, und die Reinigung des Kn nals oder Emissario des Kaisers Claudius, der seit Hadrianz Tod verschuͤttet war, ist fast vollendet. Aus einer Schrift des Chevalier Bianchini geht hervor, daß hierdurch ungefaͤhr 40, 000 Morgen fruchtbaren Landes dem Anbau gewonnen werden und alle Felder und Staͤdte um den Fucinosee in Zukunft vor Üeber— schwemmungen gesichert sind. Ein Blatt von Palermo, di Teres, berichtet, daß dort am 23. Maͤrz, gerade zu der Zeit dez letzten Ausbruchs des Vesuvs, ein Erdbeben verspuͤrt wurde Es dauerte, von Mitternacht an, 23 Minuten. Die Richtung der Stoͤße ging von Nordost nach Suͤdwest.

Spanien.

Madrid, 23. April. Der Erzbischof von St. Jago ist nach Mahon eingeschifft worden, und der General Grimarest, so wie der ehemalige Alcalde Pedrosa, sollen nach den Marianen, Im seln deportirt werden. Man hofft durch diese Maßregeln von neuen Insurrectionen abzuschrecken.

Die Regierung hat sich durch den Vorschlag, das Eigenthum der Jesuiten zu verkaufen, womit die . der Prokura⸗ doren⸗Kammer ganz einverstanden war, eine denge von Stim— men in dieser Kammer gewonnen. Die oͤffentliche Meinung soll, nach der Behauptung hiesiger Blaͤtter, fuͤr die gaͤnzliche Aufhe⸗ bung des Jesuiten⸗Ordens seyn.

Der Morning Herald, der einen seiner Redacteure nach Spanien abgeschickt hat, um zuverlaͤssige Berichte uͤber die dortigen Verhaͤltnisse zu erhalten, th ein Schreiben des Letzte—⸗ ren aus Ainhoa vom 25. April mit, worin es unter Anderem heißt: „So eben empfange ich einen Brief aus dem Hauptquar⸗ tier des Don Carlos, datirt aus Segura vom 20. Aßril. Lord Elliot, der am Tage vorher angekommen war, hatte am Mor— gen des 20sten seine erste Audienz bei Don Carlos. Letzterer

willigte sogleich in die Anknuͤpfung der Unterhandlungen und

fertigte deshalb auf der Stelle einen Courier mit neuen Instrue⸗ tienen an Zumalacarreguy ab. Don Carlos versicherte dem Lord Elliot, daß er nichts sehnlicher wuͤnsche, als unnoͤthigem Blut— vergießen ein Ende zu machen und das Erschießen der Gefange⸗ nen einzustellen. Als einen Beweis, wie aufrichtig er es damit

eine, fuͤhrte er sein gemaͤßigtes Benehmen gegen die bei Los

Arcos Besiegten und das Verfahren seines Ober-Befehlshabers hei Echarri,Arangz an. Don Carlos war gesund und wohlauf,

nd Lord Elliot bezeigte sich mit dem ihm zu Theil gewordenen

empfange im hoͤchsten Grade zufrieden.“

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Berlin, 9. Mai. In Insterburg besteht seit dem 1.

pril 54 ein Frauen⸗Verein fuͤr Werke der Wohlthaͤtigkeit, der kurz

lich uͤber seine Verwaltung in den drei letzten Quartalen des

aedoͤchten Jahres Rechnung abgelegt hat. Die Gesammt-Ein—

hahme betrug nach Ausweis derselben 625 Rthlr., die zum Be—

sten Nothleidender, Kranker und verarmter Handwerker verwendet worden sind; 173 Frauen und Maͤdchen sind bisher dem Vereine beigetreten, nach dessen Beispiel sich unlangst auch ein anderer in sfst zuqr Abhüulfe der Noth in dieser Stadt gebildet hat.

Die Obstbaumzucht macht in der Provinz Sachsen er— reuliche Fortschritte. So sind z. B. in den 15 Kreisen des Herwaltungs-Bezirks der Königlichen Regierung zu Magdeburg im Laufe des vorigen Jahres 587,353 wilde und 9h, gos veredelte timme angepflanzt, uͤberdies aber 2, 209 wilde Staͤmme ver⸗ Föelt worden. Auch in diesem Jahre wieder hat sich bei diesen

Baumpflanzungen der zweite Jerichowsche Kreis ganz besonders

hervorgethan, denn es wurden in demselben allein 406,000 wilde

Dbstbaumstaͤmme, also mehr als z der ganzen Summe ange⸗ pflanzt. Ihm zunaͤchst kam der Kreis Neuhaldensleben mit

hz, 9f5 Staͤmmen. Die meisten veredelten Staͤmme wurden in

den Kreisen Wanzleben, Aschersleben und Wollmirstaͤdt ange⸗ pflanzt, naͤmlich resp. 18,751, 15,982 und 12,19.

Im Regierungs-Bezirk Duͤsseldorf sind im vorigen ahre ,372 Kinder geboren worden, und es starben 19512

Personen, woraus sich ein Zuwachs der Bevoͤlkerung von 8560

eelen ergiebt. Der Zwillings-Geburten gab es im Ganzen

Fit, der Drillings- Geburten 3. Die Zahl der vollzogenen

rauungen betrug 6964. Der ganze Zuwachs der Bevoͤlkerung

beläuft sich fuͤr das vorige Jahr auf 9h48 Seelen, so daß 1388

Individuen auf die Einwanderungen kommen. Die Einwohner—

zahl betrug zu Anfange von 18534 710,812; mithin betraͤgt sie gegenwartig 206,760 Koͤpfe, worunter 563,216 Personen maͤnn⸗

ichen und 357,541 weiblichen Geschlechts. Da der ganze Re—

gierungs-Bezirk etwa 90 Meilen enthalt, so kommt auf jede Meile die bedeutende Zahl von 7667 Menschen. Im Mo⸗ nat Maͤrz d. J. wurden 897 Personen mehr geboren als star— ben. Unter den Geburtsfaͤllen sind 2 Drillings-Geburten zu be— merken. Unter den Gestorbenen befand sich ein gewisser Johann Meyer zu Burscheid im Kreise Solingen, dessen Alter auf 100 Jihre ermittelt worden ist. Derselbe hatte den Tjaͤhrigen Krieg mitgemacht, verschiedenen Maͤchten und zuletzt Hesterreich gedient; war angeblich nie krank gewesen und blieb bis zu seinem Tode im freien Gebrauch fast aller seiner Organe.

Wir erlauben uns die Kunst-Liebhaber auf ein werthvolles

Oel⸗Gemaͤlde aufmerksam zu machen, welches sich in diesem Au⸗ genblicke in unsern Mauern befindet. Dasselbe gehoͤrt dem Herrn Gra⸗ fen von Lottum, Koͤnigl. Gesandten im Haag, wohin es binnen wenigen Wochen abgehen wird. Die von dem Herrn Julius Kuhr beabsichtigte Herausgabe einer Lithographie dieses Bildes veranlaßt dessen momentane Aufstellung in dem Lokale seiner Kunsthandlung. Hier kann es, mit Bewilligung des Herrn Besitzers, zugleich von dem kunstliebenden Publikum in Augen⸗ schein genommen werden, das bei dieser Gelegenheit auch eine Veranlassung erhaͤlt, seinen wohlthaͤtigen Sinn an den ẽ5

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legen, da der Ertrag einer bei dem Gemaͤlde aufgestellten B

fur die hiesigen Erwerb-Schulen bestimmt ist. Indem wir da— her dem Bilde, abgesehen von seinem Kunstwerthe, schon um die⸗ ses milden Zwecks willen der Beschauer recht viele wuͤnschen, glauben wir, unseren Lesern eine in dem nachstehenden kleinen uh daruͤber ausgesprochene Ansicht nicht vorenthalten zu durfen:

fi Beschauung des Bildes draͤngt sich zunaͤchst unwillkuͤrlich die Frage auf, wie dasselbe, nachdem es als Altarschmuck einer klei⸗ nen Kirche in Gaeta der Beagchtuug der Kunstkenner entgangen, diese nicht in einem hoheren Grade auf sich gelenkt hat, als es durch die dieser Kirche zugestoßenen Kriegs⸗-Unfälle nach Neapel ge⸗ kommen war, und warum es nicht das Schicksal derjenigen unde⸗

frei ĩ 5 l getheilt hat, welche sich jetzt Nachrichten aus Neapel in Franzoͤstschen Blattern sireitharen Productionen des Rafael getheilt hat, chẽ sich jetz oder ö. nur gegen Zahlung der allerhöchsten Summen zu acqui⸗ riren sind?

fast sämmtlich in Haͤnden befinden, aus denen sie entweder gar nicht,

Die schwere Beantwortung dieser Frage ist jedoch von unter⸗ geordneterem Interesse, wenn man sie mit der Existenz des Bildes seltst in. Vergleichung bringt, welches doch da ist, durch feine Schönheit fesselt und nur von seinem innern Werthe die Stele unter den beruüͤhmten Bildern Europa's erwartet, welche ihm noch nicht geworden ist. . . .

Die in dem ganzen Bilde herrschende Technik hat bis jetzt noch nicht den mindesten Zweifel darüber obwalten laffen, daß es im An⸗ fange des 16ten Jahrhunderts gemalt ist und daß es der Peruglni⸗ sͤhen oder der fruͤheren Rafaellschen Schule angehört.

Wir finden auf demselben genau das gleiche Suͤjet, welches in der sogenannten »„Nierge de la inzison d Alber, einer der bekann⸗ zeren ünd am meisten gepriesenen Compositionen des göttlichen Mei⸗ sters, bewundert wird? das heißt, die nf mit einem in der linken Hand gehaltenen Buche, gedankenvoll cin Kreun betrachtend, welches der Jesus⸗Knabe dem Johannes reich

Vergleichen wir nun die beiden Bilder, von denen uns freilich das eine bloß in dem schoͤnen Desnoyer'schen Kupferstiche vorliegt, bestimmter, so fallt uns bei diefem die kreisrunde Form auf, waͤh⸗ lend das hier aufgestellte auf einer viereckigen Holjtafel gemalt ist, und, mit iner unbedeutenden Differenz, ein Quadrat bildet.

Der fluͤchtigste Blick zeigt, daß die „Madonna aus dem Hause Alba, der zweiten, alfo der schoͤneten Zcit Rafach'z angehhrt.“ Die Jungfrau ist edler und freier aus dem , puitgn⸗ ist der, ruszzo Kworden, aus dem jaͤhrigen Kinde der aͤltere Knabe; mit ihm ist der

öhannes gewachsen, fein schwaches Haar hat sich in Locken gekraͤu⸗ selt, das den Heiligenschein tragende rothe Kreuz ist verschwunden, der muͤhsam abgehanene Baumstamm, das hinter den Kinderkbpfen befindliche Buschwerk, die lang aufstrebenden Stangenbaume sind dus der Landschaft genommen, frel ragt das hochgehattene Kreuz in dieselbe hinein, in“ welcher wir unter den fernen Baͤumen Fi⸗ uren erblicken, die wir vergebens auf unserm Bilde fuchen. Ber

Krpsputz der Jungfrau is mit mehr Fielß geordnrt, hr

lein kün silicher gefaltet, der stdrende schwarze Saum an dem wei⸗ in unterkieiße fortgelasfen, Zocken fallen äber ühr linkes Shr, wär inger theilt ungezwungener das Buch nicht mehr in der Mitte, sondern im letzten Vierkel desse lben, die aͤngstliche Goldstickerel ist ner einfacheren und feineren Gewand -Einfassung gewichen. Die große Masse der Gaͤnseblümchen und Vellchen bedecken nicht mehr en Boden, auf welchem nun edlere Blumen sprießen. Rafael hatte schon die Werke Buonarotti's gesehen und in sich

zufgenommen, der Schüler harte sich zum Meister erhoben, die

unstgeübte Hand war nur noch dem freien Geiste untertban und

schuf die sch wan ͤ ; lg e etsfönen Gestalten, die sich in seinem herrlichen Gemuͤthe

Aber mit dieser errungenen Freiheit hatte der Kuͤnstler auch das

ch Gemuͤthliche verloren, welches seine ersten ß das vor uns liegende Bild e Interesse erregen, da es un⸗ Periode aus seiner ersten in die Technik an manchen Stellen schon hrend im Ganzen das Bild noch

Wohl macht die „Madonna aus dem Hause Alba“ im Eindruck; die edleren Figuren und Ge⸗ schaft sprechen an und erregen Bewunde⸗ ebens das Me⸗ as unbeschreib⸗ nes, das gedankenvoll : der bei dem Erblicken des Tiefe ihrer Seele eine dunkle Ahnung von den na— aufzugehen scheint, welchen ihr Sohn, der Welten⸗ demselben entgegengeht.

chte man bei einzelnen Stellen des, mit Ausnahme der hung aus drei Stuͤcken (in welche es während der Be⸗ durch eine die Kirchen⸗Mauer einschlagende r), wunderbar gut erhaltenen, wenn auch gten, Bildes, zu der A1unsicht verleitet werden, daß vollendet worden. Wenigstens scheint es offenbar mit u gefertigten Korrekturen, als an dem Ohre des Jesus⸗Kna⸗ chten Arme des Johannes u. f. w.

Naive und das kindli Werke auszeichnet, bei einem jeden Kunstkenner das höͤchst zweifelhaft in der Uebergangs⸗ Manier gemalt worden ist, deren unverkennbar hervorleuchtet, waͤ seiner ersten Manier angehört.

und in sofern mu

enblicke einen schoͤneren sichter in der freieren Land rung, aber nach laͤngerem Beschauen sucht man v ancholisch⸗Siegreich im Blicke des Jesug⸗Knaben lich Naive und kindlich Gemüͤthliche im Johanne orschende in dem Auge der Mutter, reuzes in der menlosen Leiden . au

Zusammense lagerung von Gaeta Bombe zerborsten wa nicht gereini es nicht ganz gem Pinsel, oder doch ohne einen vorher daz gemalt zu seyn; die haͤufigen und interessanten welche wir an mehreren Stellen, ben, an seiner Huͤfte, an dem re antreffen, sprechen dafur.

Der Eindruck, hervorbringt, ist u donna aus dem Hause Alba“ edient haben mag.

den das Bild auf jeden unbefangenen Beschauer nbestreitbar der, daß es fruͤher als die „Ma— gemalt seyn muß und daher dieser zum Das Gegentheil anzunehmen erscheint ch. Denn wie und warum sollte dam als Jemand ge⸗ in eine bestehende herrliche C sichtlich Schönheitsfehler hineinzubringen? gen seyn, das unausspre im Gegensatze zum Sri einem so hochbegabten Kop klaͤren seyn?

Setzt jedoch ein Orakelspruch fest, daß das Bild eine gemachte Replik der „Madonng aus dem Hause Alba n che er seinen Blick darauf ruhen laßt, um Köhler

Hier handelt es sich wahrlich nicht darum, weil diese oder jene Kleinigkeit so ist, wir befinden uns im Gegentheil in roͤßten Wahrscheinlichkeit behaupten z o und nicht andert gemalt ist, hat es Rafael gemalt.

omposition Rafael's äb⸗ wie sollte es ihm gelun⸗ chlich Naive und Gemuͤthliche seiner Copie eben? Und wie sollten endlich bei en die vielen pentimentis, zu er⸗

wagt haben,

ey, so bete der Beschauer, .

zu sagen: deswegen, hat es Rafael nicht gemalt; dem seltenen Falle, mit der u können: deswegen, weil es

Meteorologische Beobachtung.

Nachmitt. Abends Nach einmaliger

Beobachtung. Quellwärme 7, o 0 R. Flußwärme 10,8 O R. Bodenwarme 9, e 0 R. Autdünst. 0, o 8 9 Rh. Niederschlag 0.

Tages mittel: 337, 1 “Par.. 9, 2 R.. 3,80 R... , 3 (R.. 77 pCt.

337, 7 Par. 14,1 9 R. 4 M 8 0 R.

337,3 Par. 7,3 9R. 5,790 R.

336, 6 3 Par. 4 6,1 R. 3 5, 365 R.

Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg Wetter ... Wind .... Wol kenzug

er zwölf Tage

Berliner Börse. Den 9. Mai 1835. Amtl. Fonds- und Geld-Gours- Tettel.

, re, end]

(Pre ssa. Cour. ,, e.

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Soch. Kurm. Obl. m.l.C. Neum.lInt.Sch.do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do.

Danz. do. in Th.

Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do.

We ch sel- Cours.

Ostpr. Pfandbr.

Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. u. Z. - Sch. d. K.- u. N.

Gold al marco Neue Duk. ... Friedrichsd'or ..

c ᷣᷣ—QQ.,ᷣ 2 x 2 Q Prenęss. Co.

Hr ef] Gl.

. D e . , . .

k K d d R / K ä 3222 ö 62.

d 2744

P Frankfurt a. M. WZ. Petersburg Warschau

ö

Auswvürtige Börsen. Amsterdam, 4. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 571. 4 8 Amort. 96.

53 do. 103. 398 82. Russ. 99. Anl. —. Span. S3 don.

Ausg. Schuld 123. Kanx - Bill. 265. 1003. Preuss. Främ. Scheine 1153. do. A3

London, 2. Mai. Belg. 103. dg do. 102. Peru 38.

Königliche Schauspiele. Im Opernhause:

Span. Cortes 713.

Ausg. 33. Columb. v.

213 Holl. 383. Mex. A93.

Sonntag, 10. Mai. dent. Hierauf: Der Geburtstag. Im Schauspielhause:

Der reisende Stu⸗

1) Malvina, drame- vaudeville en 2 2) Le Bhilire champenois, vaude ville comique en 1

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets, mit Mittwoch bezeichnet, verkauft.

Potsdam: Der Bettler, Drama in 1 Akt. (Hr. Sey⸗ uf: Der gutherzige Polterer. f, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Der Bettler. Hierauf: Der gu zof, als Gastrolle.)

ben die bereits gelbsten, mit Sonn- guͤltig; auch werden die

ebenfalls mit Sonntag bezeich⸗

delmann: Walter.) Seydelmann: Herr Morho Dienstag, 12. Mai. (Hr. Seydelmann: Walter (Hr. Seydelmann: Hr. Morhoͤf, Zu dieser Vorstellung blei tag bezeichneten Schauspielha dazu noch zu verkaufenden Billets

Donnerstag, 14. Mai. von Venedig. (Hr. Seydelm Im Schauspielhause:

therzige Polterer. us⸗Billets

Im Opernhause: ann: Shhylock, als Une représentation extraordinaire

Der Kaufmann Gastrolle.)

au béngfies de Mr. Deleour. Abonnement suspendu. Le sbectacle se composera de: I) La premiere representation de: Lami Grandet, ou: La Coquette corrigée, comédie nouvelle en, 3 actes et en Prose, par Mr. Ancelòt. 2) La premiere re. présentation de: Etre aimé, ou: Mourir! vaudeville nouveau en 1 acte, du théätre du Gymnase, par Scribe. Le spectacle

sera termin par: Une Tombola (iotferie), dans laquelle il y aura neuf lots gagnants; savoir: quatre lots sérienx et ein lots comiques. Ces lots seront tirès de la manièere suivante:

ler Numéro sortant Un sucrier en argent. 2me 9 ( Lot comique.) Une tabatieère d'or.

3me * ö

ame * ( Lot comique.)

5me * ( Lot comique.)

6me 9 MDn lot entier de la grande loterie Royale.

7me v * Lot comique.)

Sme 0 ö ne pendule en hronze et albäatre.

9me 9 (Lot comique.) Billets zu dieser Vorstellung sind von Montag, den 11ten

d. M., Morgens 9 bis Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Hrn. Delcour, Friedrichs-Straße Nr. 75, zu folgenden Prei— sen zu haben:

Ein Billet zum Balcon und einer Loge des ersten Ranges

13 Rthlr., zu einer Parquet-Loge 1 Rthlr., zum Balcon des zweiten Ranges 25 Sgr., ein Logen-Billet des zweiten Ranges 20 Sgr., ein Billet im Parquet 1 Rthlr., im Parterre 20 Sgr., mit einem Lotterie⸗Loos (Billet de Tombola); ein Sperrsitz⸗Billet des dritten Ranges 10 Sgr., Amphitheater 77 Sgr.

Da zu dieser Benefiz⸗Vorstellung Abonnements nicht guͤltig

sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements-Plaͤtzen er sucht, bis Dienstag, den jTten d. M., Mittags 2 Uhr, bestim— men zu lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wollen, oder ob diesel— ben anderweitig verkauft werden sollen.

Königstädtisches Theater. Sonntag, 109. Mai. Anna Boulen, Oper in 2 Akten,

nach dem Italiaͤnischen des Felir Romani. Musik von Donizetti. (Dlle. Vial, vom Koͤnigl. Sardinischen Hof⸗Theater zu Turin; Anna Boulen, als Gastrolle.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon

des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

sontag, 11. Mai. Julerl, die Putzmacherin, parodirende

Posse mit Gesang in 2 Akten. Vorher: Ber Weiberhasser, Lust, spiel in 1 Akt, von L. Angely.

xe n ere , e Q 2 m , , eme m me men ene

Neueste Nachrichten.

Paris, 3. Mai. Der Köoͤnig hat an seinem Namenstage auch eine Deputation der Bastille-Stuͤrmer empfangen, die den Palast mit dem Ruf: „Es lebe der Koͤnig!“ verließ. Gestern

arbeitete der Koͤnig mit dem Minister des Innern.

Der Herzo⸗ von Orleans ist nach St. Cloud abgereist, wo leiben wird. Am Schlusse der gestrigen Sitzung der Deputirten—

Kammer wurden noch mehrere Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem

Interesse (die Bewilligung außerordentlicher Anleihen oder Steuer ⸗Ausschreibungen in verschiedenen Gemeinden betreffend) mit 231 gegen 11 Stimmen angenommen. Die Debatte uͤber die Frage, ob die Herren Sebastiani und Laurence sich einer neuen Wahl zu unterwerfen haͤtten, wurde bis zum naͤchsten Sonnabend (9gten) verschoben.

Gestern Mittag versammelten sich alle Minister im Mini⸗ sterium der auswaͤrtigen Angelegenheiten bei dem Conseil⸗Praͤsi⸗ denten. Herr von Rigny uͤbergab dem Marschall Maison das

Portefeuille des Kriegs⸗Ministeriums.

Der durch ein Circular des Praͤsidenten Pasquier zusam⸗

menberufene Pairshof hielt gestern eine vorberzitenbe Sitzung,

um uͤber mehrere auf den April-Prozeß bezuͤgliche Punkte Ent⸗ scheidungen zu fassen. Die Zahl der anwesenden Pairs war ungefaͤhr 140; 37 Pairs hatten Entschuldigungs-Brlefe einge⸗ schickt. Der Pairshof ließ jedoch nur solche Entschuldigungen zu, die auf Gesundheits-Motive gestuͤtzt sind. Der Praͤsident erklaͤrte, es sey seine foͤrmliche Absicht, von der Befugniß, die ihm das Kriminalprozeß-Gesetzbuch ertheile, Gebrau h zu ma— chen, naͤmlich keine nicht zum Advokatenstande gehoͤrige Perso⸗ nen als Vertheidiger zuzulassen. Der Gerichtshof erkannte es auch im Prinzipe an, daß er das Recht habe, die ex olfici er-; nannten Advokaten zu zwingen, den Angeschuldigten ihren Beistand zu leisten; man werde jedoch unter den gegenwaͤrti⸗ gen Umstaͤnden die von den Angeschuldigten foͤrmlich ausgedruͤckte Weigerung beruͤcksichtigen. Ueber die gesetzgebenden Und ge⸗ richtlichen Arbeiten wurde von dem Hofe beschlossen, am Mon⸗ tag und Donnerstag solle die Pairs-Kammer ihre gesetzgebenden Sitzungen halten; der Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonn— abend sollen ausschließlich den gerichtlichen Verhoͤren gewidmet seyn, die Punkt 12 Uhr beginnen und um 5 Uhr aufhoͤren sollen. Der Sonntag ist ein Ruhetag. Der Herzog von Coigny bean— tragte, es solle die Zahl der Mitglieder festgesetzt werden, deren Anwesenheit fuͤr die Guͤltigkeit der Deliberationen erforderlich sey. Viele Mitglieder bemerkten, da blos das Drittheil der Mitglie⸗ der von dem Reglement fuͤr die gesetzgebenden Deliberationen erfordert werde, so muͤsse die naͤmsiche Regel auch bei den ge— richtlichen Entscheidungen in Anwendung kommen. Es wurde beschlossen, die Erledigung dieser Frage in der am Montag statt⸗ findenden, zweiten vorbereitenden Versammlung vorzunehnien.

In der ö5ten Legion der Pariser National- Garde cirkulirt jetzt der Entwurf einer Protestation gegen allen Dienst, der we— 9. des vor dem Pairshofe schwebenden April-⸗Prozesses von der seational-Garde gefordert werden kann. Von dem 3ten Ba— taillon haben schon 137 unterzeichnet; unter diesen sind 2 Capi⸗ taine, Lieutenants und Unter⸗Lieutenants, 12 Sergeanten und 13 Korporale. Eines der Motive, auf die sich die Protestation stuͤtzt, ist, daß die National⸗Garde fuͤr die Amnestie sey.

Der Herzog von Montebello ist gestern Abend von Stock— holm hier angekommen, um bei den Debatten des April⸗Prozesses seinen Sitz unter den Pairs einzunehmen.

Man behauptet, daß das Kabinet der Tuilerieen in diesem Augenblicke die Unterhandlungen Über die Vermaͤhlung des Her⸗ zogs von Nemours mit Donna Maria wieder anzuknuͤpfen suche.

Es heißt, der Prinz Karl von Capua, Bruͤder des Koͤnigs von Neapel, werde in einigen Tagen in Paris erwartet. .

Alle Nachrichten, die bis jetzt aus den der Hauptstadt be— nachbarten Departements eingegangen sind, melden, daß die Feier des Namensfestes Sr. Ma. des Koͤnigs sehr ruhig voruͤberge⸗ gangen ist; Nirgends ist die öffentliche Ordnung gestoͤrt wör— den; es soll sich aber auch nirgends Enthusiasmus gezeigt haben.

Die Lentra sollen mit der Rede, die Herr Duin am 1sten an den Koͤnig gerichtet hat, hoͤchst unzufrieden seyn. Es sind

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