1835 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Auin eroͤffnete die Berathungen uͤber dasselbe mit einem langen;

ortrage uͤber die auswärtige Politik Frankreichs, die er na— mentlich in Bezug auf Spanien und die Schweiz hoͤchst tadelns—⸗ wuͤrdig fand. Der Herzog von Bro glie trat zur Widerle= gung des Herrn Mauguin auf. Ueber die Angelegenheiten Spaniens aͤußerte er sich im Wesentlichen folgendermaßen: Spanien besindet sich nicht in einer so verzweifelten Lage, wie der vorige Redner es glaubt. Die RPranzoͤst— sche Regierung hat Alles gethan, was sie thun konnte und mußte, als sie die junge Königin anerkannte und im Uebrigen der Kr Regierung vollkommene Freiheit des Handelns ließ. Der Ernennung des Herrn Zea Bermudez hat Frankreich sich nicht widersetzen koͤnnen, da dieser schon am Ruder war und sein Manifest erlassen hatte, bevor noch die Nachricht von dem Tode Ferdinands Vls. nach Paris gelangte. Haͤtten wir es aber auch gekannt, so wuͤrden wir es nicht gethan haben, denn es konnte nicht in unserem Interesse liegen, eine Revolution in Spa⸗ nien zu bewirken. Haͤtte Frankreich jenem bande das System, das es zu befolgen habe, vorschreiben wollen, so wuͤrde es sich dadurch auch verbindlich gemacht haben, dieses System um jeden Preis zu behaupten. Frankreich zog es daher vor, den bloßen Beobachter zu machen, und der Spanischen Reglerung mit Rathschlaͤ⸗ Jen an die Hand zu gehen. Ludwig id und Ludwig Xin haben die Angelegenheiten Spaniens lelten wollen, und dadurch den Franzoͤsischen Namen den Spaniern verhaßt gemacht. Alle heil⸗ samen Maßregeln, die Spanien in neuerer Zeit getroffen hat, sind ihnen von Frankreich angerathen worden. Was den Ban— kerot betrifft, so ist er von den Cortes ausgesprochen worden, und uͤber diese hatte Frankreich keine Gewalt““ Um 4 Uhr bestieg Herr Mauguin zum zweiten Male die Rednerbüͤhne. (Wir werden auf diesen Theil der Sitzung zuruͤckkommen.)

Lord Elliot und Herr Gurwood sind von ihrer Mission nach

Spanien heute i, . zuruͤckgekehrt.

Die neuesten Nachrichten von? der Spanischen Gränze sind ohne Bedeutung. Die Sentinelle des Pyrenées mel— det, Vera sey jetzt vollstaͤndig befestigt, und es haͤtten sich im Landstriche Rioja, so wie in der Provinz Santander zahlreiche Freiwillige fuͤr die Königin erhobest. Bel Tailadolid nd Bri— diesca staͤnden etwa 20, 0569 Mann Reserve-Truppen, groöͤtztentheils Retruten. Valdez habe sie fuͤr den Garnison-Dienst bestinimt, indeß er selbst mit geuͤbteren und abgehärteten Truppen ins Feld räͤcken werde. In Catalonien dagegen erhielten die Karlisten, trotz der Thaͤtigkeit der Truppen und der Milizen, immer mehr Zuwachs. Im Memorial des Pyrenées liest man Fol— gendes: „Zumalacarreguy griff am Morgen des 2ten das Fort Irarzun mit 4900 Mann und 6 Kanonen an. Als er aber erfuhr, daß Valdez mit 12,909 Mann sich nahere, warf er sich, nachdem er die Kirche jener Gemeinde angezuͤndet, in die Gebirge, wohin er ohne Zweifel seinen Gegner zu locken hoffte. Wahrscheinlich aber wird die Erfahrung jetzt den General Valdez vorsichtiger gemacht haben.“

Großbritanien und Irland.

London, 12. Mai. Unter den Antraͤgen und Bills, welche schon fuͤr die Zeit bis zum heutigen Tage im Unterhause ange— kuͤndigt waren, die aber wegen der Vertagung des Parlaments noch nicht haben erledigt werden koͤnnen, befinden sich folgende: Daß die Bischoͤfe den Verhandlungen des Oberhauses nur dann, Und zwar ohne mitzustimmen, in derselben Weise wie die Rich— ter bei Gerichtssachen, beiwohnen sollen, wenn es sich um Kir⸗ chen⸗Reformen handelt, damit sie das Haus, sobald es gewuͤnscht wird, dabei mit ihrem Rath unterstützen könnten; von Sir S. Whallen. Eine Bill zur Abschaffuͤng der Todes strafe in gewis⸗ sen Faͤllen; von Herrn Ewart. Eine Bill zur Verbesserung der Wahl -Gesetze in Irland; von Herrn S' Connell. Daß ein besonderer Ausschuß ernannt werde, um die Mittel zur Verminderung der Ausgaben fuͤr die Gesandtschaften zu un⸗ tersuchen; von Henry Lytton Bulwer. Daß das Haus sich in einen Subsidien⸗Ausschuß verwandle, um die Verhaͤltnisse Eng⸗ lands zur Tuͤrkei in Erwaͤgung zu ziehen; von Sir Richard Vyvyan. Eine Bill zur Einfüͤhrung einer besseren Ordnung in dem Handel mit Bier, Wein und Spirituosen, zur Beschraͤnkung des Schank⸗Rechts und zur gehörigen Beaufstchtigung der Wirths⸗ haͤuser, damit Maͤßigkeit ünd Nuͤchternheit befoͤrdert Und bie Gesundheit und Sittlichkeit des Volks bewahrt werde; von Herrn Buckingham. Eine Bill zur Aufrechterhaltung der Sab— bathsfeier; von Sir A. Agnew. Eine Bill zur Verbesserung einiger Theile des jetzigen Armen-Gesetzes; von Herrn A. Tre— vor. Daß die Penstons-Liste vom Unterhause in Erwaͤgung ge⸗ zogen werde; von Herrn Harvey. Daß das Haus das Beneh⸗ men des General Postmessters untersuche; von Herrn Hume. Daß jedes Mitglied des Unterhauses an jedem Montage 30 Briefe portofrei empfangen dürfe; von demselben. Daß kein Geld mehr zur Besoldung von Civil-Beamten irgend einer Kolonie, uͤber deren Einnahmen und Ausgaben füͤr das vorhergegangene Jahr noch nicht Rechenschaft bei der Englischen Regierung abgelegt sey, vom Schatzamte vorgeschossen werde; von eben demselben. Daß die Budgets von Ostindien und den Kolo— nieen jahrlich vorgelegt werden sollten; von ,. Fuͤr den heu⸗ tigen Tag sind unter Anderem angekaͤndigt: ein Antrag, daß ein Theil der Fremden-Gallerie zum Gebrauch fuͤr Damen eingeraͤumt werde; von Herrn G. Berkeley. Ein Antrag in Bezug auf den Sklaven⸗-Handel; von Herrn Fowell Buxton. Ein Antrag auf Er⸗ waͤgung des von dem besonderen Ausschusse uͤber die Art der Abstimmung im Unterhause abgestatteten Berichts; von Herrn Ward. Fuͤr morgen stehen unter Anderem an der Tagesordnung und sind angekuͤndigt: die zweite Lesung der Bill zür Abhuͤlfe der Armen in Irland, der Bill in Betreff der Trauungen der Dissenters und der Bills uͤber den Matrosen⸗Dienst. Ein An⸗ trag, daß die vorletzte Bill erst uͤber sechs Monate zum zweiten⸗ mal verlesen werde; von Herrn Kennedy. Ein Antrag auf Ab— schaffung des Matrosen⸗ Pressens; von Herrn Bucking⸗ ham. Fuͤr uͤbermorgen: die zweite Lesung der Bill in Betreff der Trauungen der Katholiken. Eine Bill, wodurch das in der vorigen Session durchgegangene Armen“ Gesetz zu⸗ ruͤckßenommen werden soll; von Herrn Cobbett. Eine Bill, wo⸗ durch, die Dauer der Parlamente auf 3 Jahre abgekürzt und die Mitglieder des Unterhauses von der Nothwendigkeit befreit wer⸗ den sollen, sich nach der Annahme gewisser Aemter einer neuen Wahl unterwerfen zu muͤssen; von- Sir Robert Heron. Ein An⸗ trag auf gaͤnzliche Abschaffung der Grafschafts-Steuern in Eng⸗ land und. Wales; von Herrn Divett. Eine Bill, wodurch das jetz! bestehende Gesetz in Betreff fremder Verbungen in England aufgehoben werden soll; vom Oberst Evans. Ein Antrag auf Beruͤcksichtigung der Noth der ackerbautreibenden Klasse; vom Marquis von Chandos.

Der Courier wuͤnscht dem Lande Gluͤck dazu, daß bis jetzt nur ein einzelner Fall vorgekommen sey, wo im 19ten Jahrhun— dert das Geschrei: „Kein Papstthum!“ unter Englischen Waͤh— lern einen Eindruck gemacht habe, naͤmlich in der von dem

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Vischof Philpotts geleiteten Grafschaft Devon. Ueberhaupt aͤußert dieses Blatt große Freude uͤber den Ausfall der letzten Wahlen im Allgemeinen. „Auf 22 Ausschteiben zu neuen Wah— len“, sagt es, „wurde bei der Vertagung des Unterhauses ange— tragen, und 21 Repräsentanten, saͤmmtlich entweder Mitglieder des Melbourneschen Kabinets oder Persenen, die unter seiner Verwaltung angestellt sind, wurden wieder gewahlt. So hat sich denn also die Meinung des Volks unzweideutig ausgesprochen. Von dem vorigen Ministerium fielen 11 Mitglieder durch, von dem jetzigen nur ein einziges“ Der Standard hingegen stellt das Resultat der Wahl in Devonshire als einen hohen Sieg des Protestan— tismus dar, indem er, um die Gefahr zu beweisen, worin die Religion bei dieser Gelegenheit geschwebt habe, einen Artikel aus der „Gazette de France“ anführt, die an die Wiedererwaͤh⸗ lung des Lord John Russell schon die Hoffnung der Herstellung des Roͤmisch-katholischen Glaubens in seiner vollen fruͤheren Macht und eines unumschränkten politischen Systems knuͤpfte, womit, wie sie sagte, alle Revolutionen enden muͤßten. Auch die Times hebt diesen Artikel hexvor und fuͤgt hinzu: „Wir überlassen es üunseren Lesern, den Werth einer Religion zu bestimmen, die ein— geständlich als Werkzeug gebraucht werden soll, um die politische Macht unseres Landes zu vernichten und die Bevölkerung dessel= ben auf eine gleiche Stufe mit denjenigen Nationen herabzusez— zen, die nur zum Ruhm und Nutzen der Roͤmischen Kirche leben.“

In Dublin ging in den letzten Tagen das Geruͤcht, zwei Irlaͤndische Grafschafts-Mitglieder haͤtten sich bereit erklärt, die Chiltern Hundreds anzunehmen, wenn Lord John Russell es ge— nehm finden sollte, eine ihrer Wählerschaften zu repraͤsentiren.

Der Globe meint, die Franzoͤsische Regierung werde sich

durch den Prozeß vor dem Pairshofe großen moralischen Scha— den zuziehen, denn das laͤrmende herausfordernde Benehmen der Gefangenen und die Unenischlossenheit und Verwirrung der Richter muͤßten dem ganzen Lande zum Aergerniß gereichen. „Wenn es uͤberhaupt der Muͤhe werth gewesen waͤre“, sagt die— ses Blatt, „jene Maͤnner zu verfolgen, so hatte man dem Pro— zeß einen ganz anderen Charakter geben und ihn, einmal ange— fangen, so durchfuͤhren muͤssen, daß es zu dem ungeziemenden und empoͤrenden Betragen der Angeklagten nicht haͤtte kommen koͤn— nen.“ In aͤhnlicher Weise äußert sich der Courier üßer diesen Gegenstand. „Der Pairshof“, sagt er, „scheint sich schon in fei— nen eigenen Formen und Irrthuͤmern festgefahren zu haben, so daß er nicht mehr weiß, wo aus, wo ein. Weder die Minister, noch die Pairs scheinen die Schwierigkeiten geahnt zu haben, in die sie nun verwickelt sind. Es waͤre weiser, die ganzen Ver— handlungen jetzt aufzugeben, als bei einem Verfahren zu behar— ren, welches nur die Regierung und die Staatsgewalt in Verruf bringen muß. Wenn die Doctrinairs auch saͤmmtliche Gefangene vernichten koͤnnten, so werden sie damit doch den Republikanis— mus nicht tilgen, wahrend jeder Beweis von Willkuͤr, den die . Regierung giebt, die Staͤrke ihrer Feinde nur ver— mehrt.“ yr Die Malta-Zeitung vom 18. Maͤrz meldet Folgendes uͤber die Expedition nach dem Euphrat: „Das Transportschiff „George Canning“ kam am Dienstag hier an. Es befinden sich der Oberst Chesney und die Offiziere ünd Mannschaften, welche nach Syrien gehen, um eine Dampfschifffahrt durch den Euphrat nach Indien einzurichten, am Bord desselben. Der Versuch, eine Verbindung durch Dampfschiffe zwischen unseren Indischen Besitzungen und dem Mutterlande zu begruͤnden, wurde zuerst im Jahre 1825 mit großen Kosten vermittelst des Dampfboots „Enterprize“ gemacht, welches die Reise um das Vorgebirge der guten Hoffnung nach Kalkutta in 113 Tagen vollendete; da aber ein Segelschiff im Durchschnitt nicht mehr als 1290 bis 130 Tage zu dieser Fahrt braucht, so wurde auf dem alten Wege kein den damit verknuͤpften Opfern angemessener Vortheil dadurch gewon— nen. Seitdem war es stets ein Lieblingsplan, quer durchs Land eine Communication zwischen dem Indischen Ocean und dem Mittellaͤndischen Meere zu errichten, wodurch die Entfernung und die Zeit fuͤr den Brief- und Passagier-Verkehr zwischen England und Indien sehr abgekuͤrzt werden wuͤrde. Bas letzte Parlament hielt diesen Zweck fͤr so wuͤnschenswerth, daß es eine Summe von 26,000 Pfund zur Befoͤrderung desselben bewilligte. Zwei Wege bieten sich dar, naͤmlich der uͤber Aegypten und das Rothe Meer und der uͤber Syrien, den Euphrat und den Persischen Meerbusen. Der erstere dieser Wege wird ver— mittelst der neuen Anordnungen versucht, welche die Regierung Sr. Majestaͤt in England getroffen hat, um die Briefe nach dem Mittellaͤndischen Meere monatlich durch ein Neben-Packetboot von Malta nach Alexandrien zu befoͤrdern, von wo sie durch die Mitwirkung des aufgeklärten Pascha's von Aegypten sogleich nach Suez weiter spedirt werden, um von dort durch Dampfboͤte, welche, wie man erwartet, die Einwohnerschaft Indiens von Zeit zu Zeit wird das Rothe Meer hinauf senden konnen, nach ihrem Bestimmungsorte zu gelangen. Den Weg durch den Euphrat hält man jedoch fur kuͤrzer. Auf beiden ist mit physischen Schwie— rigkeiten zu kämpfen, und man muß daher die Probe abwarten. Um nun die Vortheile des letzteren Weges und die Hindernisse der Natur auf demselben zu ermitteln, ist die jetzige Expedi— tion unternommen. Der „George Canning“ hat, ur Er⸗ probung auf dem Euphrat, zwei eiserne Dampfböte, in Stuͤcken zerlegt, zusammen fast 150 Tonnen schwer, an Bord, die vom Orontes aus zu Lande auf dem Ruͤcken von Kameelen fortgeschafft werden sollen. Das groͤßere Dampfboot, der „Euphrat“ genannt, dessen Maschinen 25 Pferde Kraft haben, wird, wenn es zusammengesetzt ist, 105 Fuß lang und 19 Fuß breit, das kleinere, der „Tigris“, mit Maschinen von 19 Pferden Kraft, 8, Fuß lang und 16 Fuß breit seyn. Das erstere wird mit zwei, das letztere mit einem Neunpfuͤnder be— waffnet werden, und außerdem wird ein jedes 6 Einpfuͤnder, 2 Cylinder zu Congreveschen Raketen, 4 Moͤrser und eine Quanti⸗ taͤt Flinten und Pistolen an Bord haben. Obgleich die gewoͤhn— liche Vorsicht es erheischt, eine so interessante Expedition auf diese Weise auszuruͤsten, damit sie sich im Nothfall vertheidigen kann, so hoffen wir doch fest, daß der Oberst Chesney und seine Gefährten durch nichts in ihren friedlichen Absichten und Ge— schaͤften eine Stoͤrung erfahren werden, in welcher Hoffnung uns die Art und Weise bestaͤrkt, wie der „Courrier de Smhrne“ diese Unternehmung ankuͤndigt. Der nn, von Aegypten, des⸗ sen Einfluß eben so wuͤnschenswerth ist, wie der des Sultans, wird, als Befoͤrderer von Wissenschaft und Handel, gewiß in aͤhnlichem Geist handeln, wie die Tuͤrkische Regierung, welche die zu ö erforderlichen Fermane auf's bereitwilligste er⸗ theilt hat. ? Zu Portsmouth sind Vorsichts-Maßregeln in Bezug auf die aus Alexandrien ankommenden Schiffe angeordnet worden, weil man erfahren hat, daß sechs Englische Fahrzeuge, mit Baum— wolle befrachtet und von der Pest angesteckt, von Aegypten nach England unterweges seyen.

Nachrichten aus Jamaika vom 28. Maͤrz und von den

Leewards-Inseln vom 6. April zufolge, waren die Inseln y kommen ruhig, und die Geschaͤfte gingen ohne unterbrechᷣ ihren Gang. r

Canton-Zeitungen vom 7. Januar melden, daß so vom Kaiser von China ein Edikt erlassen worden war, wonn die Einfuhr von Opium in das Chinesische Reich aufs stren j verboten wird. Sie berichten ferner, daß die Chinesische ö. rung von dem Britischen Ober-Intendanten zu Canton fuͤr Schaden, der durch das Feuern der Englischen Schiffe g Whampoa, kurz vor dem Tode Lord Napier 8. angerichtet won Benugthuung und Entschaͤdigung gefordert hatte. Die En sollte auf schiedsrichterlichem Wege erledigt werden, doch is Resultat noch nicht bekannt.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 13. Mai. Die Abreise Ihrer gh Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich nag I. Petersburg ist auf den 209sten d. M. festgesetzt. Dem Ind men nach, werden Hoͤchstdieselben acht Tage in Berlin vernal und dann von Stettin aus die Reise zu Wasser fortsetzen.

Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge ist gen hier angekommen.

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Belgien.

Bruͤssel, 13. Mai. Der Spanische Geschaͤftstraͤge⸗ Bruͤssel erklaͤrt die Nachricht des „Courier belge,“ daß die f nigin Regentin einen Belgischen Offizier beauftragt habe, Corps Freiwilliger zu bilden, fuͤr grundlos.

wei zwetraͤdrige Wagen und fuͤnf sogenannte Wagons;

PVersonen mußten aussteigen und den Weg zu Fuß zuruͤcltz

Nachdem der Dampfwagen von den Wagons abgelsst war, ml ten sich mehrere Personen das Vergnuͤgen, ihn bis zu sesn Bestimmungsorte fortzurollen.

Der Monteur giebt sich die Muͤhe, sieben verschitn Beschwerden, die in Bezug auf die neue Eisenbahn vom P kum gefuhrt worden sind, einzeln zu beantworten. Alle Ann ten zusammengefaßt, geben das einfache Resultat, daß eh großartiges Unternehmen in seinem Beginn nicht gleich ah

Wuͤnschen auf einmal entsprechen könne, daß diese jedoch mi

dem Tage mehr befriedigt werden wuͤrden.

Deutsch land.

Kassel, 11! Mai. Der Hof hat diesmal nicht, wie sin gewohnlich in dieser Jahreszeit, das Schloß zu Wilhelmes bezogen. Es wird dies erst nach der Ruͤckkehr aus dem Ih von Kissingen, wohin Se. Hoheit der Kurprinz Regent in h zem abreisen wird, geschehen. Eben dahin begiebt sich alt wie man hoͤrt, der noch fortdauernd außer Dienstthaͤtigkeit befn liche vormalige Vorstand des Finanz⸗Ministeriums, Herr Meistehh

Vorigen Sonnabend war in hiestgen Hof? Theater ch Vorstellung mit aufgehobenem Abonnenient, deren Ertrag J Schillers Denkmal bestimmt war. Es wurde zum Erstenm Schillers Feier“, melodramisches Festspiel, Musik von Inm Walther, gegeben, und hierauf folgte „Wallensteins Lager? n Schiller. Das Haus war ziemlich besüicht. Zu gleichem Zwe naäͤmlich Beitrage zu Schillers Denkmal zu sammeln, saufen dies in hiesiger Stadt Aufforderungen zu Subscriptionen um.

Man zweifelt hier nicht, daß die nleihe, welche e Ku prinz beabsichtigt, theils um frühere vor seinem Regierung Antritt kontrahirte Schulden zu tilgen, theils um fuͤr eine N tirung seiner Kinder aus morganatischer Ehe Vorsorge zu treff durch Vermittelung des Hauses Rothschils zu Stande komm und die Zustimmung des Kurfuͤrsten Königl. Hoheit dazu erss werden wird. Der Betrag dieser Anleihe wird zu 309 Nthlr. angegeben. Der Plan ist, dieselbe in Form von Lotttz Obligationen zur Ausfuͤhrung zu ö Der Plan des non sten Hessen-Darmstaͤdtischen Lotterie⸗Anlehens wird 3 ) Grunde gelegt werden und das Loos 25 Rthlr. betragen. Mh glaubt, daß saͤmmtliche Loose, sobald sie in Cours kommen, bald untergebracht seyn werden.

Kassel, 15. Mai. Der Gemeinde⸗Ausschuß hat nunmts nach erfolgter Genehmigung des Wahl-Versahrens von

der Regierung am 13ten d. M. seine Functionen durch die seines Vorstandes angetreten und dazu Herrn Bibliothekar Po hardi und zu dessen Stellvertreter Herrn Ober-Finanzrath Run mel gewahlt. Die Wahl des Stadtraths wird kuͤnftigen Mun tag stattfinden.

Weimar, 16. Mai. Der außerordentliche Professor an Universitaͤt zu Jena, Gustav Schueler, hat bis jetzt Sachs Preußen bis an die Ostsee, Schleien, Polen, Galltzien, Nh ren, Hesterreich und einen Theil von Ungarn bereist, um zj Laͤnder in geognostischer und mineralogischer Hinsicht, so wie d Zustand des Fabrik- und Gewerbwesens und die technischen lt Anstalten derselben naͤher kennen zu lernen. Zu Anfange dig Monats befand er sich noch zu Wien, gedachte aber schon,! Reise uͤber Ungarn, Siebenbuͤrgen, Serbien, die Wallachei n den Balkan nach Konstantinopel fortzusetzen und besonders gnostische und orographische Beobachtungen anzustellen. M dort aus wird er er noch KleinAsien und Aegypten besuchen h dann uͤber Italien nach Jena heimkehren. Durch Vermitteln unsers Staats⸗Ministeriums hat dieser Gelehrte die liberalste h terstuͤtzung seiner Bemuͤhungen von der Oesterreichischen Stun Regierung erfahren und mit Huͤlfe so edler Beguͤnstigungen kt Erfahrungen und, wie er uns schreibt, vieles Merkwuͤrdige naturwissenschaftlicher und technologischer Beziehung gesamm womit er dem Staate einst zu nuͤtzen und zu vergelten gede Unter anderm beabsichtigt er, in Jena auch eine tech nologl Sammlung zu begruͤnden. ;

Karlsruhe, 5. Mai. In der gestrigen Sitzung der ten Kammer war die Diskussion des Lauerschen Berichtes J die Pruͤfung der Rechnungen der Amortisations-Kasse von! und 1852 an der Tagesordnung. Herr von Rotteck t daß gegen die ausdruͤckliche Vorschrift des Artikel 11 des h setzes vom 31. Dezember 1831 eine Zinsen⸗Reduction, ohne geholte Zustimmung des staͤndischen Ausschusses, vorgen ch worden, und verlangt, daß die Kammer Verwahrung eil und die Vorlagen, welche dem Ausschuß hätten gemacht den sollen, nachtraͤglich sich selbst machen lasse. Der nanz-Minister entgegnete, daß man es mit solchen Bescht kungen, wie sie die Statuten der Amortisations-Kasse ic chen, cum grang salis nehmen, d. h. Ausnahmen machen 1 wenn es die Interessen des Landes verlangten, daß na / Ueberzeugung bloße Formen den wirklichen Interessen nach zen sehen, daß vorhergehende Oeffentlichkeit bei Kredit Mhesn nen so wenig nuͤtzlich sey, als bei Kriegs-Operattonen, daß 3 die Einberufung des Ausschusses die Gläubiger haͤtte in die

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niß dazu erhalten, doch nur bei vorliegenden Verbrechen.

auf die Sache eingegangen und

Jedenfalls waͤre die Kammer

n sehen lassen ꝛc., und schließt mit ausfuͤhrlicher Entwickelun . , der Operation fuͤhrhsch 9

; Nach lebhafter Diskussion ward be chlossen, dieselbe an eine brsondere Kommission zur Begutachtung ü geben; im Uebrigen aber wurde der Haupt-Antrag, auf An“ erkennung der Nachweisungen der Amottisations; Kasse, ange⸗ nommen. .

Karlsruhe, 13. Mai. In der heutigen Sitzung der Ab— cordneten⸗Kammer befragte der Abg. von Rotteck die Regie⸗ uungs⸗Kommissarien uͤber die Verhaͤltnisse mit der Schweiz und inebesondere uͤber das Verbot des Wanderns der Handwerker dchin, so wie über die Retorsions-Maßregeln von St. Gallen. Der Minister Winter verweigerte fuͤr jetzt weitere Mittheilungen, sigte aber hinzu, der Zeitpunkt der voͤlligen Ausgleichung der Sache mit der Schweiz sey sehr nahe. Die Kammer beru— hegte sich bei dieser Erklarung.

eidelberg, 12. Mai. In der Gegend von Karlsruhe

het kurzlich ein Bauer, beim Umgraben eines Ackers, 50 Gold— ücke, jedes an Werth von 8 Rthlr. 26 Sgr. Preuß. Cour., ge⸗ sunden. Sie haben keine Inschrift, sondern nür ein Schwerdt und Schild. Der Bauer lebte bisher in großer Armuth.

Darmstadt, 15. Mai. In der vorgestrigen Sitzung der weiten Kammer war die Berathung uͤber die Beschwerde des Hofgerichts⸗ Advokaten, pensionirten Justizraths Buchner, wegen verweigerter Zurückgabe seiner in Beschiag genommenen Papiere an der Tages⸗-Ordnung. Der Abgeordnete Glaubrech hielt eine weitläusge Rede vom Sitze aus. Er theilte die Beschwerde in zwei Punkte: 1) daß man dem Petenten die Papiere genommen

Gestern Abend mußte der Dampfwagen „la Flůche // und nicht zuruͤckgegeben, 2) daß die kreisraͤthliche Kommi sion da⸗ seiner Ankunft am letzten Haͤuschen an der Chaussee von ball ; ; ö j

wegen Mangels an Wasser anhalten; er schleppte eine Dill

ben ihre Befugnisse uͤberschritten, uͤberhaupt daß eine Haus suchung bei Herrn Buchner stattgefunden habe. Er gab zu, daß der erste Punkt von der Kammer nicht beruͤcksichtigt werden konne, weil die Sache noch bei Gericht anhaͤngig, welches die Papiere be⸗ siß. Dagegen fand er den zweiten Punkt fuͤr begruͤndet und die Kammer in dieser Hinsicht kompetent. Er er— oͤrtete, wie das Haus eines jeden Buͤrgers eine Frei⸗ sttte sey, die man nicht verletzen duͤrfe, sowohl dies—Ü tits, als jenseits des Rhein. Jede Haussuchung aber sey eine Verletzung dieses Asylrechts; sie koͤnne Gluͤck, Ruhe, Frieden, Kredit einer Familie stoͤren, duͤrfe deshalb nur in den seltensten Fällen und muͤsse immer mit der moͤglichsten Schonung stattfin⸗ den, nur wenn die dringendste Nothwendigkeit gebiete, nur bei schweren Verbrechen; nur der Richter duͤrfe sie unternehmen. Er citirte eine Menge Stellen aus juristischen Schriften fuͤr sine Meinungen. Er gab zu, daß in Deutschland die Praxis Aenahmen anerkenne. Auch die Kreisraͤthe haben die Befug⸗ Wo aber sey hier das Verbrechen? wo der schwere Verdacht? wo die Hefahr im Verzuge? Der Petent habe also Grund zur Be⸗ scwerde, schöon weil die Haussuchung geschehen, noch mehr aber daruͤber, wie sie von der kreisraͤthlichen Kommission vollzogen worden sey, die nicht bloß die zur Sache gehoͤrigen Papiere, sondern alle seine Papiere untersucht habe ꝛc. Er glaubte, die Kammer sollte das Ministerium ersuchen, gegen den Beamten,

der seine Befugnisse uͤberschritten, eine Untersuchung ein— juleiten, und tadelte den Ausschuß, daß er nicht naͤher

sich von dem That-Be—

stande uͤberzeugt habe. Er wollte deshalb den Gegenstand

nochmals an den Ausschuß zum weiteren Berichte zurück haben.

Der Abg. Knorr zeigte mit wenigen Worten, daß Hr. Buch— ner gar nicht aber den zweiten Punkt, sondern bloß Über den ersten eigentliche Beschwerde gefuͤhrt, jenen bloß beilaͤufig beruͤhrt, also der Ausschuß ihn gar nicht zu beruͤcksichtigen gehabt habe. in dieser Hinsicht gleichfalls nicht kompetent, da der Bittsteller nicht nachgewiesen, daß er sich we— gen letztern Punktes schon vergebens beschwerend an das Ministe⸗ rium gewandt. Er lasse die ausgesprochenen Ansichten des Red— ners vor ihm unerwiedert, da sich ohne Einsicht der Akten gar

kein Urtheil fällen lasse; aus der Vorstellung selbst aber gehe s

schon hervor, daß wohl Grund zu einer polizeilichen Untersuchung vorhanden gewesen seyn mochte. Der Regierungs⸗Lommissair Di Breidenbach stimmte dem bei, was der Abg. Knorr so treffend gesagt, und wenn er zu den uͤbrigen ausgesprochenen An⸗ sichen des Abg. Glaubrech schweige, so verwahre er sich ausdruͤck⸗ lich dagegen, daß man dies nicht für eine Beistimmung halte. Luf aͤhnliche mißbilligende Weise sprachen sich auch die meisten anderen Mitglieder der Kammer aus, die sich uͤber diefe Sache

noch vernehmen ließen.

Das heute erschienene Regie—

Darmstadt, 15. Mai. Bekanntmachung des Ministe⸗

rungs-Blatt enthaͤlt folgende

riums des Innern und der Justiz vom hten d., die auf der Lan—

des, Universitãt zu Gießen bestandenen Verbindungen der Studi— kenden betreffend: „Se. K. Hoheit der Großherzog haben Sich huldreichst bewogen gefunden, die dermalen anhängigen Dis zipli⸗ nar⸗Untersuchungen gegen die Mitglieder der zu Gießen unter dem Namen: flassia, Rhenania und Teutonia spaͤter Slar= kenhurghin bestandenen verbotenen Verbindungen der Studi— renden niederzuschlagen, dergestalt jedoch, daß durch diese Aller—

hachste Begnadigung nur allein die Verletzung der Diszipli—

var Gesetze getilgt, mithin dadurch nicht bezweckt wird', den

Verfolg der Ergebnisse, welche die wegen der burschenschaftlichen

erbindungen eingeleitete, oder etwa noch einzuleitende gerichtliche

Untersuchung gegen einzelne Mitglieder der oben genannten Ver—

bindungen in gemeinrechtlicher Beziehung liefern sollte, so wie

die gerlchtliche Üntersuchung fuͤr den Fall, wenn sich fruͤher oder

Fäter herausstellen sollte, daß eine oder die ander= dieser Ver⸗

indungen im Allgemeinen politische Zwecke verfolgt hat, aufzuhe—⸗ . !. der zu hemmen. Se. K— Hoheit der Großherzog haben ergnaͤdigst befohlen, Vorstehen des unter ernstlicher Verwarnung

vor aͤhnlichen kuͤnftigen Gesetzes-Uebertretungen und mit dem

fe ric ichen Bemerken oͤffentlich bekannt zu machen, daß jede haͤtere Zuwiderhandlung gegen die das Bestehen von Verbindun⸗ en untersagenden Bestimmungen der Disziplinar-Statuten der indes ⸗Universitaͤt, die Verbindungen moͤgen politischer oder nicht solltischer Natur seyn, unnachsichtlich mit den gesetzlichen Stra⸗ sen geahndet werden soll.“

T= Frankfurt a. M, 16. Maj. Ez ist nur wenia zu berichten über den Gang des Esekten-Handels im Laufe diefer 6 6 iichdͤft war abwechselnd stockend und lebhaft, die Notirung im annzen etwas weichend. In den letzten Tagen hatten einige sam⸗ alte Umsaͤtze statt, besonders in Aproc. Metalligues und 21proc. Integralen; ĩ Spanische Fonds sind

Fallen und sinden kaum Reher Dle zproc. waren etwas be⸗

liebter, weil einige Kommissionen darauf am Platze zu effektuiren

Ehn mochten. Höllaͤndische! Syndikat) ; ssch

z . yndikats und Darmstaͤdtische 50 Fi.

ela ren gesucht, eben so alle verzinslichen Fonds von .

gien n . Nur Praͤmien. Scheine ' erlitten baͤ mangelnder Frage

le ft einen Ruͤckfall., Im Wechsel⸗Geschaͤft war es ziemlich

und ug . Devisen auf Ämsterdam, Berlin, Paris, Augsburg ipzig hielten sich gesucht. Das vaare Geld ist abondant,

bezweifeln.

erßere hielten sich steigend, weil die Stücke fehlten 5 Actien wurde nur sehr wenig geniacht. 96

M9 Olskonto⸗Papier zu 21 pCt. nillig zu placiren. Prolongationen wurden zu 34 per gemacht 2 h ;

Oesterreich.

Lemberg, 8. Mai. Üeber den (bereits erwahnten) Brand zu Brody meidet die hiesfige Zeitung Folgendes: „Am 25. April zwischen 12 und 1 Uhr Mittags brach das Feuer im Hause des Juden Meschorer im Kamin aus, verbreitete sich in Folge eines heftigen Windes schnell weiter auf der einen Seite der Lemberger Gasse gegen die Juden-Schule, die es umringte, warf sich weiter auf den Ring, von dem es zwei Drittel ein“ aͤscherte, drang bis zum Schloß vor, das es drei Mal ergriff und das gerettet ward, und legte in seiner Verheerung bis 7 Uhr Abends an hundert groͤßere Haͤuser von festem Materiale und fünfzig hölzerne Häufer, zusammen, wie man hoͤrt, 155 Haͤuser in Asche, ohne noch jene zu rechnen, wo nur das Dach mehr oder weniger in Feuer aufging. Erst um 10 Uhr Abends ward man des Feuers gaͤnzlich Meister. Von den Haͤusern aus festem Materiale, die unten? Gewölbe ha⸗ ben, brannten nur wenige bis auf den Grund ab. Nach dem, wie man im ersten Augenblick einen Ueberschlag machen kann, schlaͤgt man den Schaden auf 6 800, 000 Rthlr. an. An der Realschule brannte nur das Dach ab; das Spital der Israeliten litt nur einigen Schaden, doch buͤßte uͤberhaupt Niemand sein Leben ein. Denjenigen, welche den staͤrksten Verlust erlitten hat⸗ ten, ertheilte man fuͤr die nächsten Augenblicke mit echter Men— schenfreundlichkeit die erste und noͤthigste Huͤlfe.

Schweiz.

Zurich, 13. Main Eine vom 3. April datirte Zuschrift, womit Se. Majestaͤt der Kaiser von Oesterreich den Eidgenossen der 22 Kantone Kunde von dem Hinscheiden des Erzherzogs Anton giebt, wird vom Vororte den Ständen mit dem Beifuͤ⸗ gen mitgetheilt, daß er das Schreiben auf angemessene Weise erwiedert habe; zugleich ist aus dem Begleitschreiben zu entneh⸗ men, daß der Graf von Bombelles akkreditirter Kaiserl. Gesansd— ter in der Schweiz ist.

Die bekannte Schlußnahme des St. Gallischen Regierungs— Rathes vom 1. Mai, betreffend die Ausschließung der Großher⸗ zogl. Badischen Unterthanen, soll nach naͤheren Berichten auf eine ploͤtzliche Motion des Landammann Baumgartner, in An— wesenheit von bloß fuͤnf Regierungs-Näthen, durch eine Stim— men-Mehrheit von drei bewirkt worden seyn, die andern zwei aber sich schriftlich zu Protokoll verwahrt . Die Handels— Kammer soll ebenfalls dagegen protestirt haben, und nicht un— wahrscheinlich ist, daß der in dem St. Gallischen Gebiete einge— schlossene Kanton Appenzell gegen eine solche Absperrung seiner Badeoͤrter ebenfalls einkommen wird.

Spanien.

Die Allgemeine Zeitung berichtet von der Spanischen

Gränze, 4. Mai: „Meine Voraussicht hat sich nur zu bald bestaͤtigt. Die Reputation und die moralische Kraft des Gene— rals Valdez sind dahin und wenn er auch feine Truppen wieder organisirt, so geht der Krieg doch nicht aus seinem gewoͤhnlichen Laufe heraus, demzufolge alle bisherigen Feldherren der Koͤnigin nach vier oder fuͤnf Monaten vom Schauplatze abgetreten sind, ohne etwas mehr als schwache und demoralisirte Truppen zu hin⸗ terlassen. Von allen Generalen, die dort kommandirten, hat nur Rodil eine Idee gehabt, die mit der Natur dieses Kampfes einigermaßen im Einklang war. Diese Idee brachte er aus Por⸗ tugal mit: die persoͤnliche Verfolgung des Prinzen. In der That, damals schlief Don Earlos keine Nacht ruhig und es gab Augen⸗ blicke, wo ihm sein Schicksal nur die Wahlzwischen einer Flintenkügel sder dem Sturz in einen Abgrund uͤbrig zu lassen schien. Haͤtte NVodil damals 50,900 durch die Constitution enthusiasmirte National⸗Garden hinter sich gehabt, welche die, wenn gleich oft schlecht kombinirten Angriffe uünaufhoͤrlich fortgesetzt haͤtten, so wäre Zumaglacarreguy heute in irgend einer Hohle von Bergen und Don Carlos auf fremdem Boden, Gott dankend, daß er ihn aus der Gefahr errettet habe. Aber das Estatuto real kann solche Wunder nicht hervorbringen; es macht die Maßregeln unzureichend und laßt die Menschen kalt; es ist ein Zankapfel, den man unter die Spanier geworfen hat, denn ohne diese Ausgeburt eines poetischen Gehirns wuͤrde es heute nur Tonstitutionnelle und Karlisten geben, und dann wuͤrde man bald erfahren, wer zuerst das Feld raͤumen muͤsse. Deutlicher als jetzt kann man wohl nicht sehen, daß es nicht die Men— schen, sondern die Sachen sind, welche zuletzt die politischen An⸗ gelegenheiten entscheiden. Valdez hat so zu sagen die Elite der alten Constitutionnellen bei sich, Und was haben diese Menschen gethan? Vielleicht wird es nicht lange dauern, daß der Ma⸗ drider Hof wieder Llauder zuruͤckberufen wird, und was konnte man dagegen einwenden? Freilich glaube ich, daß Llauder so wenig als die Anderen ausrichten wird. Daß das Spanische juste milieu, das vor Allem seine Beute in Sicherheit bringen will, schon jetzt diese Intervention wuͤnscht, kann ich nicht mehr Zu dieser allgemeinen und Grund- Ursache des schlechten Fortgangs der Christinischen Sache kommen noch be— sondere: die Uneinigkeiten in der Armee, die schlechte Disziplin, die Unerfahrenheit der Offiziere und der fehlerhafte Plan, im— mer Pampelona zur Operations-Basis zu nehmen. Wozu die⸗ ser Marsch von Vittoria nach Pampelona, welcher einem so thaͤtigen und des Landes kundigen Feinde die linke Flanke dar— bot? Warum vereinigt man nicht 20,500 Mann in Vittoria und marschirt geradesweges auf die Karlisten los, um sie zuerst wenigstens aus Biscaya und Guipuzcoa herauszuwerfen und auf die Gebirge von Navarra zu beschränken? Die Karlisten hat— ten auf der ganzen Linie von Vittoria bis Elisondo die Offenßsive ergriffen. Waͤhrend sie den Brigadier Oraa aus Vera und Ur— dach vertrieben, fiel Zumalacarreguy der Kolonne Valdez in die Flanke. Cordovag, ein braver, aber unerfahrener Offizier, der sich mit zwei Bataillonen zu weit in die Schluchten gewagt hatte, sah sich umringt; immer an der Spitze seiner entmuthig⸗ ten Truppen rettete er sich durch seine Standhaftigkeit von der Gefangenschaft, aber es kostete ihm zwei Schußwunden und ein ganzes Bataillon; ein Rest der uͤbrigen konnte sich mit Valdez vereinigen. Seoana ist ebenfalls verwundet, und man ist wegen des Brigadiers Freylan Vigo, der kaum von einer Kopfwunde hergestellt war, in Sorgen. Valdez sucht sich in Logroño zu konzentriren. Die Karlisten scheinen die Absicht zu haben, mit Nachdruck im Bastanthale zu operiren, um den Truppen der Koͤ— nigin die Franzoͤsischen Konvois abzuschneiden, ohne welche sie schon laͤngst den Kriegs-Schauplatz haͤtten verlassen muͤssen. Die Armee des Don Carlos gewinnt sehr an gutem Ansehen. Es befinden sich viele Piemontesen, besonders ffiziere darunter, die man vom Turiner Hofe unterstuͤtzt glaubt.“

Griechenland.

Athen, 13. April. Die erste Nummer der unter Aufsicht des Kultus -Ministeriums in Griechischer Sprache erscheinenden,

Hals und den Kopf, der so groß war wie eine Tonne.

von dem General⸗Post-⸗Direktor Soutzo redigirten pnfets r rnesr (Intelligenz⸗Blatt) enthält nebst andern meist gericht⸗ lichen Bekanntmachüngen folgende Verordnung: !

„Auf die Vorschläͤge des Kultus-Ministeriums vom 27. Februar (11. Maͤrz) und 14. (26.) Marz haben wir beschlossen: 1) Es wer⸗ den unverweilt 19 Hellenische Schulen errichtet, und außer diesen werden die schon in Athen, Nauplta und Syra bestehenden Helleni⸗ schen Schulen und die mit ihnen verbundenen Gymnasien beibehal⸗ ten. 2) Diese Schulen werden in folgenden Stadien errichtet 12 In Tripolitz , 2) in Sparta, 3) in Kalamaͤ, A in Patra, 3) in Messolonghi, 6) in Amphissa, ?) in Lamig, 8) in Chalkis, 99 in Hydra, io in Tinos. 3) Das Gymnasium und die Hellenische Schule in Syra werden eine solche Vergrößerung erhalten, daß sie mit dem Gymnasium in Nauplia in gleichem Verhaͤltnisse stehen. BV). Die Ausgaben der Schule in Tinos werden bestritten von den Einkuͤnften der Kirche der „Evangelisteda“. Die auf die ubrigen, unter Art. 2 aufgezaͤhlten übernimmt provisorisch die geistliche Kasse, auf deren Etat auch die Hellenischen Schulen und Gymnasien von Athen und Nauplia bleiben. Eben so uͤbernimmt diese Kasse die Kosten füͤr die in Art. 6 erwahnte Vergrößerung der Hellenischen Schule und des Gymnasiums von Syra. 53) Fuͤr die fuͤr diese Schulen noͤthigen Lokalitaͤten werden die treffenden Gemeinden, eine jede in ihrer Hauptstadt, Sorge tragen; wo keine verfugbaren Ge⸗ baude vorhanden sind, gestatten wir, zur Erleichterung und Be⸗ schleunigung des Beginnens der Schulen, die Bezahlung der Mie⸗ the fur das gegenwartige Jahr aus der geist. ichen Kasse, mit Aus⸗ nahme von Tinos, wo aus den Lokal⸗-Einkünsten fur die Lokalitäten Sorge zu tragen ist. In Syra, Athen und Nauplia werden provi⸗ sprisch die naͤmlichen Gebaͤude beibehalten, welche bis jetzt fuͤr die Gvmnasien benutzt wurden. 6) In jeder Hellenischen Schule beste⸗ hen deei Klassen, aber in Kalamaͤ, Sparta, Patraͤ, Amphissa und Lamia werden für das gegenwartige Jahr nur zwei Klassen vestehen. D In Siphnos wird provisorisch die erste Klasse der Hellenischen Schule auz den Einkuͤnften dieser Insel errichtet werden; wenn diese Mittel nicht hinreichen, so wird die geistliche Kasse hierfur Sorge tragen. 8. Diese Schulen werden den 1. (13. Mal erbffnet. 9) Das Staats⸗-Ministerium des Kultus und Unterrichts wird im Ein⸗ verstaͤndnisst mit dem dez Innern unverweilt alle desfallsigen Ein⸗ leitungen treffen, und insbesondere hinsichtlich der Ausfindigmachung und Herstellung der Gebäude das Roͤthige verfügen. 16) Ueber die Ernennung und Besoldung der Lehrer und die innere Organisation dieser Schulen, werden besondere Verordnungen erlassen werden. U) Gegenwärtige Entschließung soll durch das Regierungs- und Intelligenz⸗Blatt bekannt gemacht, und zwei auf einander folgende Sonntage von den Kanzeln verkuͤndet werden.“

In diesem Augenblicke verbreitet sich in der ganzen Stadt das Geruͤcht von einer noch heute oder morgen erfolgenden Mi— nister⸗-Veräͤnderung. Man spricht von dem Abgange Kolet— ti's, Theocharis (des Finanz-Ministers) und theilweiser Abtretung des Ministers des Hauses und des Kultus, Herrn Rizo, so wie von dem Eintritte des Herrn Maurokordato.

Der Sotir ist von der wegen eines Artikels von der Staatsbehoͤrde gegen ihn erhobenen Anklage freigesprochen wor⸗ den. Der Staats-Prokuratör von Nauplia hat indessen bereits einen neuen Prozeß wegen eines seiner juͤngsten Artikel gegen ihn anhaͤngig gemacht. .

Der Konservator Roß hat das erste Heft der von ihm auf⸗ gefundenen Inschriften herausgegeben. Die lithographischen Nach bildungen mehrerer dieser Inschriften, die das Werk enthalt, sind sehr gelungen, und es wird das Ganze den Freunden der Litera— tur und Alterthumskunde gewiß eine hoͤchst willkommene Er— scheinung seyn. Herr Roß wird die Fortsetzungen seines Werks so wie man vernimmt, in Deutschland drucken lassen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-⸗Hork, 15. April. Am 11Iten d. M. fand das Ver— hoͤr des Richard Lawrence, der den bekannten Mord-A1nfall auf den Praͤsidenten Jackson machte, statt. Vor dem Beginn der Verhandlungen redete der Angeklagte die Richter folgendermaßen an: „Ich stehe unter dem Schutze meines Vaters zu Hause. Der Thron Großbritaniens und der dieses Landes gehören? dem Rechte nach, mir. Ich stehe uͤber diesem Tribunal. Ich frage Sie, ob Sie in Ihrem Verfahren sich auch auf dem rechten Wege besinden;“ und dergleichen mehr. Als der erste Geschwo— rene den Eid leisten wollte, sagte der Gefangene: „Schwoͤrt nur immer zu, aber bedenkt, daß ich Koͤnig von England und von diesem Lande bin und Euch aufs strengste bestrafen werde.“ Man brachte ihn endlich zum Schweigen, und nachdem die Jury sich zuruͤck gezogen und etwa zehn Minuten berathen hatte, sprach sie das „Nichtschuldig“ aus, weil der Gefangene zur Zeit seiner That geistesverwirrt gewesen sey.

Der mit der Untersuchung der Amerikanischen Gefaͤngnisse

angekommen. Auch er giebt, wie die Kanadische Kommission, dem in Philadelphia uͤblichen System den Vorzug.

In dem Staate Massachusetts ist die Todesstrafe fuͤr alle Verbrechen, mit Ausnahme des Mordes, abgeschafft worden.

In der Grafschaft Mansfield in Connecticut ist im vorigen Jahre fuͤr 60, 000 Dollars und in der Grafschaft Windham sur soo, 690 Dollars rohe Seide gewonnen worden.

Der Capitain Shibbles von der Brigg „Manhegan“, will, auf der Fahrt von New-Orleans nach Boston, in der Naͤhe des Cap Race (der suͤdoͤstlichsten Spitze von New-Foundland) eine große Wasserschlange gesehen haben. Er konnte sie deutlich mit bloßem Auge erkennen, um sich indeß noch mehr zu uͤberzeugen, nahm er sein Fernglas zur Hand und sah nun die Augen, n

m oberen Theile des Halses bemerkte er eine Art Maͤhne. Mehr— mals erhob das Ungethuͤm seinen Kopf sieben bis acht Fuß uͤber das Wasser und schwamm wohl eine halbe Stunde lang mit großer Behendigkeit hin und her. Die Mannschaft von zwei anderen Schiffen, welche in der Naͤhe waren, sah die Schlange ebenfalls. Nach der Aussage des Capitain Shibbles hatte sie eine Laͤnge von 290 bis 250 Fuß, und ihre ganze Gestalt, so wie ihre Vewegungen glichen ganz denen einer gewohnlichen Schlange. So oft sie ihren Kopf aus dem Wasser erhob, machte sie ein Geraͤusch, wie der aus dem Kessel einer Dampfmaschine entwei⸗ chende Dampf. Der Capitain und die Mannschaft der Brigg bezeugen die Wahrheit dieser Aussagen, und ein Matrose ér— zaͤhlte, . er ein ganz aͤhnliches Thier im vorigen Sommer ge⸗ ehen habe.

ö. We . aus Talcahuma in Chili vom 11. Januar melden, daß die Araukaner einige Tage zuvor in großer Zahl bewaffnet die Stadt Arauka in der Nacht überfallen haben. Sie ermor— deten etwa 500 Personen und fuͤhrten 2009 Stuͤck Vieh hinweg.

Inlandit.

Berlin, 19, Mai. Man schreibt aus Trier unterm 11Iten d. M.: „Die Schätze der hiesigen Stadt⸗-Bibliothek, welche eine ausgezeichnete Stelle unter den Bibliotheken Deutschlands ein— nimmt, sind durch ein werthvolles Geschenk des Königl. Mini— steriums der Geistlichen-, Unterrichts- uns Medizinal-AÄngelegen—

heiten vermehrt worden. Dieses Geschenk besteht in 15 Baͤnden

sich beschaͤftigende Doktor Julius aus Berlin ist in Charleston

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