1835 / 140 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö ö

* ö

. . , , ,

Text mit 6 Heften Kupferstichen der, von dem wahrend der Anwe— senheit Sr. Koͤniglichen Hoheit des Kronprinzen in Rom im , 1829 unter Hochdessen Schutz ins Leben gerufenen In- siituto di correspondenza archeologica herausgegebenen annali, bullelini, memorię e monumenti inediti. In welchem Ansehen die hiesige Stadt⸗Bibliothek auch selbst im Auslande steht, beweist, daß die unter dem Namen der Recorder⸗Kommission hestehende gelehrte Gesellschaft zu London derselben im vorigen Jahre 74 Folio⸗Baͤnde der von dieser Gesellschaft herausgegebenen histo⸗ rischen Werke verehrte.“

In den Tuch- Fabriken zu Burg (Reg. Bez. Magde— burg) herrscht fortwaͤhrend große Lebendigkeit. Es sind daselbst im Laufe des Monats April 2425 Stuͤck Tuch versertigt und 6612 Centner rohe Wolle eingefuͤhrt worden. Diese Betriebsam⸗ keit aͤußert auf den allgemeinen Wohlstand der Stadt einen sehr guͤnstigen Einfluß.

Ueber die Verwaltung des Zuchthauses zu Herford (im Regierungs⸗Bezirk Minden) pro 1834 gehen uns folgende Resultate zu: Einschließlich des Bestandes aus dem Jahre 1833 sind im Durchschnitie täglich 227 Individuen im Zuchthause ge— wesen, und ven diesen am Schlusse des vorigen Jahres 269 in Bestand verblieben. Der Zuwachs betrug 166, der Abgang 216, so daß gegen 1833 eine Verminderung von 50 Koͤpfen eingetre⸗ ten ist. Diese erfreuliche Abnahme wird hoffentlich in demselben Grade fortwaͤhren, da die Gefangniß-Vereine eifrig bemuͤht sind, den entlassenen Straͤflingen den Wiedereintritt in das buͤr—

erliche Leben zu erleichtern. Das Betragen sowohl der in der Anstalt verbliebenen als der aus derselben entlassenen Gefange— nen ist im Allgemeinen gut gewesen; von den Letzteren wurden nur vier als ruͤckfaͤllig wieder eingeliefert. Die Beschaͤftigung der Straͤflinge geschieht nach der Oertlichkeit und so viel als moͤglich auf eine ihr Fortkommen nach wiedererlangter Freiheit erleichternde Weise, namentlich mit Tuch- und Decken-, Lein— wand⸗- und Drell-Weberei, Flachs-⸗Spinnen, Schuhmacher⸗, Schneider,, Tischler-, Drechsler-Arbeit und Ackerbau. Diese verschiedenen Arbeiten haben der Verwaltungs⸗-Kasse einen Rein⸗ ertrag von 4339 Rthlr. zugewendet. Die Administrations-Kosten betrugen uͤberhaupt 10,112 Rthlr. In der Kriminal-Gefan⸗ gen-Anstalt befanden sich im Durchschnitt taglich 42 Personen, d. i. 25 weniger als im Jahre 1833. Der Arbeits-Verdienst betrug netto 256 Rthlr. .

Im Laufe des verflossenen Monats sind in die Haͤfen des Reg. Bez. Stralsund 38 Schiffe ein- und 68 aus densel— ben ausgelaufen. Mit letzteren wurden hauptsäͤchlich seewarts verschifft: 1079 Wispel Weizen, 698 Wispel Roggen, 602 Wis— pel Gerste, 758 Wispel Hafer, 536 Wispel Malz und 600 Ton— nen Haͤringe.

Ausvwürtige körsen.

Fraukfurt a. M., 16. Mai.

Oesterr. Sz Metall. 1023. 1621. A8 97S. 03. 233 58. .

570

18 283. G. Bank - Actien 1628. 1626. Part. Oblig. 1113 111. Loose zu 100 G. 213. 21243. Preuss. Prüm. Sc. 61. 615. do. Ag Anl. 983. G. Holl. S3 Oblig. v. 1832 1015 1019. Holn. Loose 703. 70. 33 Span. Rente MI. Aßz. 33 do. perp. 285 28.

Paris, 13. Mai. 58 Rente pr. compt. 108. 25. tin cour. 108. A5. 33 pr. eompt. 81. 90 fin cour. 82 i0. 53 6. pr. Compt. 99. 20. fin cour. 99. 40. Iz Span. Rente A9! 33 do. 31. Ausg. Span. Schuld 2603. Cortes A953. Holi. 213 59 25.

Berliner Börse. Den 19. Mai 1835. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prerg fe. Com.)

I, mere, fend] , Fre, ee.

2

St. Schuld. Sch. A I003 1007 1COs3tpr. Hfandbr. 102 Pr. Engl. ObI. 30. 995 985 bomm. do. 1063 räm. Sch. d. Seh. ßh37 64 Kur- u. Neum. do. 1033 Kurm. Oil. m. I. C. 100 Schlesische do. 106 Neum. Int. Sch. do. 100 RksSt. C. . Z. Sch. er . Stadt . Obi. 10079 J 4. K. u. R. kKönigsb. do. 98 Elbing. do. Gold al marco Dant. da. in Th. AI A0 Neue Duk. ... Wentpr. Pfandbr. 102 kHriedrichsd'or..

C rosshz. Pas. do. 1025 Jhisconto am 2 e a2 O 2

We ch sel- Cour s.

809

16

. . e . , .

ᷣᷣ—ᷣᷣ 2 2 , Hreu/s s. Conn. Hr.] (eld.

Amaterdum ..... ...... 250 kl. 1123 1A21 dito 1415 1111 Hamburg ; 1515 dito 1511 London 6 255 Ha ris ö . 80? . 103 103

Augsburg

kreslau

Leipzig

Frankfurt a. M. W Z. hetersburꝶ Warschau

103 - 103 3 Woch. Kur

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 20. Mat. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing. (Hr. Seydelmann: Nathan, als Gastrolle.)

Donnerstag, 21. Mai. Im Opernhause: Die Verschwoͤrung des Fiesko zu Genug, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Hr. Seydelmann: Muley fe an, als Gastrolle.)

Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen um

Billets sind beruͤcksichtigt worden; es wird ersucht, solche l bc, den 20sten, Abends 7 Uhr, im Heuer claus Gerl abholen zu lassen, nach welcher Zeit dieselben anderweitig verkauft werden muͤssen. .

Im Schauspielhause: 1) Un matelot, drame- vaude ville en 1 a2acte. 2) Michel Perrin, vaudeville en 2 actes.

Königstädtisches Theater. ;

Mittwoch, 20. Mai. Der Barbier von Sevilla, komisch Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Dlle. Vial, vom Fh nigl. Sardinischen Hof⸗Theater zu Turin: Nosine, als Gastroll Im zweiten Akt wird Dlle. Vial Variationen von Node singen

Preise der Plätze; Ein Platz in den Logen und im Balk des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Donnerstag, 21. Mai. Zum erstenmale: Der alte Antoin⸗ oder: Die drei Generationen, dramatisch Bilder aus der Fern zoͤsischen Revolution, in 3 Abth., nach Melesville frei beagrhutz von Friedr. Gene. Erste Abtheilung (spielt 1789): Die Jam Saint Vallier. Zweite Abtheilung (spielt 1793): Die Repuhl⸗ Dritte Abtheilung (spielt 1829): Der Erbe.

Meteorologische Beobachtung.

1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmal 18. Mai. 6 uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobach tung. . Luftdruck. 38, var. 338, os Par. 337,79 Par. Quellwärm⸗ 7, oog Luftwaͤrme 4. 7,6 0 R. - 13,26 R. - 7, Y R. Flußwärme 12,10 Thaupunkt 4. 3, R. - 3, R. -. 1,6 0 R. sölußwarme 12.109 Bodenwärme 9, 9.

Dunstsaͤttg 690 pCt. . ö. 60 v Ct. t T. 8. . * 1 ö ö ö ter ö. Ausdünst. 0, os 1 S Wolkenzug SO. Niederschlag 0. Tagesmittel, 16ten: 336 oa, Par. S6 R.. 4.50 R. . 76 h] 17ten: z37, 62“ * 10,80 5,3 18ten: 338,0 3! 9, 4690 2,79

858

Markt⸗-Preise vom Getraide. . 9 h . . u Lande: Roggen 1 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf.; große 1Riplr. 5 Sgr.; Hafer 1 Rihit. 3 Sgr., auch . Sr den n Zu Wasser: Weizen weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf, uuj 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. is Sgr.; Roggen 1 Rthlr. iz & auch 1 Rthlr. j2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste r Rthlr 3 Sgr. . . J J . 83 Sat. hin thlr. auch 26 gr. 39 en 2 r. 5 Sar. ( Sorte) 15 Rthlr. 28 Eg, Sgr. / schit Sonnabend, den 16. Mai 1835. Das Schock Stroh 9 Rthlr.,, auch ? Rthlr. ? Sgr. 6 Pf it Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 15 Sgr.

8

Redaeteur Cotten. R

Gedruckt bei A. W. Hayn.

r 1

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

w 140.

Berlin, Donnerstag den 21 ten Mai

.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Appellations-Raͤ— then von Weiler und Effertz in Koͤln den Charakter als Ge—

samer Justizrath beizulegen.

Bekanntmachung. In Folge einer mit der Königl. Daͤnischen Ober-Post-Be— Harde gerroffenen Uebereinkunft kann das zwischen Stettin und FRopenhagen fahrende Dampfschiff „Dronning Maria“ nunmehr

ʒwAud; zur Beförderung von Geldern und Paͤckereien nach und aus Daͤnemark benutzt werden. Jeder Sendung dieser Art nach Dänemark muß eine genaue Declaration des Inhalts und Werths

beigefuͤgt seyn. Es bleibt der Wahl des Absenders uͤberlassen, diese Sendungen entweder unfrankirt, oder franco bis Stettin, oder aber franco bis Kopenhagen abgehen zu lassen.

Ueber den Franco-Betrag von Stettin bis Kopenhagen, so pie uͤber die, mit dem genannten Dampfschiffe im Zusammen⸗ ange stehenden Post-Verbindungen in Daͤnemark werden die ost⸗Anstalten auf Verlangen naͤhere Auskunft ertheilen.

Berlin, den 12. Mai 1835. General ⸗Post⸗Amt.

Bei der am 18ten und 19ten d. M. fortgesetzten Ziehung der öten Klasse 71! ster Königl. Klassen-Lotterie fiel ein Haupt— Gewinn von 16,000 Rthlr. auf Nr. 68,420 nach Halberstadt Alexander; 1 Gewinn von 56060 Rthlr. auf Nr. 68,400 nach Hhraudenz bei Cronbach; 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 30,679 und 51,100 in Berlin bei Seeger und nach Potsdam be Hiller; 30 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 4868. 5094. 379. 10,797. 16,837. 19,619. 22,816. 24,0977. 34,725. 35,175. zb62. 2, 924. 52, 28. 53, 7ii. Sä, 6I5, S5, 135. 63, 044. S5, 65I. fl186. 75, 392. S5, 436. S7, 150. S7 610. S9, 397. 97 737. 96,223. 066,746. 105,728. 107,037 und 168,89 in Berlin bei Burg, bei Matzdorff, bei Mestag, bei Securius und 2mal bei Seeger,

2 *

2

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Bekannt mach un g.

Folgende, im Amte Zossen, Teltow⸗-Storkowschen Kreises gelegene Seen, namentlich der Clausdorfer See, der faule See, der krumme See, der fern Neuendorfer See, der Moͤnnich⸗See und der Hege⸗ Sce sollen nebst der dem Königlichen Fiskus darin zustehenden Fischerei urd Rohrnutzung vom 1. Juni isss ab sowohl im Ganzen als auch im Einzelnen in Erbpacht ausgeboten werden. Der Lizitations—

Hierbei wird noch bemerkt, daß die zur ersten und zweiten Stelle eingetragenen Kapitallen von resp. 2300 Thlr und 22616 Thlr. bis jetzt nicht gekuͤndigt worden.

Danzig, den 21. April 1838.

König! Preuß. Land⸗ und Stadtgericht

; Bekanntmachung. . Die, dem Brauer Rathmann Carl Schroeder ge⸗ hoͤrigen, zu Friesack belegenen Grundstuͤcke:

Termin, in welchem sich jeder Erwerbslustige uͤber den Besitz der zur Erfuͤllung seines Gebots nöͤthigen Geldmittel auszuweisen hat, steht am 30. Mai d, J. vor dem Königlichen Rentamte Zossen an, bei welchem auch die naͤheren Bedingungen des Geschaͤfts eingesehen werden konnen. Potsdam, den 185. Mai 1835. Königl.! Regierung.

29) eine Wiese,

3) eine Wiese,

A) eine Viertelhufe,

5) eine halbe Hauswiese,

6) ein Garten Folio 183,

7) eine halbe Hufe Folio 209 ,

Ss) eine Viertelhufe Folio 174 h,

9) eine halbe Hauswiese Folio 201 b.,

) eine Großbuͤrgerstelle nebst Pertinenzien,

Abtheil. füͤr die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

109) eine halbe Hufe Acker Folio 186 b,

Subhastations ⸗Patent

Die unterm 28. Januar 1834 von uns verfuͤgte, und nach der Bekanntmachung vom 6. December d J. zurückgenommene Subhastatlon des dem Kam— merherrn, Hof⸗ und Justitien⸗Rath Carl Josepy v. Hopfgarten zugehörigen, in dem Langensalzaer Kreise belegenen, und im Hypotheken-Buche des unterzeich⸗ neten Ober⸗Landesgerichts Tom II. No. 38. bag. 333. 8q́. eingetragenen Mannlehn⸗Ritterguts Maͤlverstedt zweiten Antheils, mit den dazu gehörigen Holzungen auf dem Ihlefelde, so wie der Halfte eines halben Guts in Großengottern und einem Fuͤnftel von dem andern halben Gute daselbst, welche Grundstuͤcke zu⸗ sammen auf 57 624 Thlr. 11 sgr. 33 pf gerichtlich abgeschaͤtzt worden sind, soll nunmehr auf den An⸗ trag eines Glaͤubigers ihren Fortgang nehmen.

t ist daher ein Bietungs Termin auf den 22. Jultus 1835, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten, Königl. Ober- Landesgerichts— Assessor Herrn Krug in dem Lokal des unterzeichne⸗ ten Ober⸗Landesgerichts angesetzt wor den, zu welchem die Kauflustigen mit dem Bemerken hierdurch vor geladen werden, daß di Taxe, der neuste Hypotheken- Schein und die besondern Kauf⸗Bedingungen in der Registratur hier eingesehen werden koͤnnen.

Naumburg, den 23. December 1831. Köüigl. Preuß. Qber⸗-Landesgericht von

Sach sen.

Bekannt m ach un g. Daz den Erben des Geheimen FJustizraths Scheller

der, theils die Entel der beiden Frenselschen Schwe⸗

11) eine Viertelhufe Acker

12) eine Achtelhufe Acker ) Folio 40 b.,

13) eine halbe Siebenruthe

14) eine Scheune Folio 211 b.,

15) eine dito. Folio? des Hypotheken⸗ buchs verzeichnet,

zusammen auf 7106 Thlr 6 sgr. Apf. gewuͤrdigt, sollen

im Wege der nothwendigen Subhastätion in termin

den 22 September 1835, Vorm. 10 uhr,

im Gerichts-Locale zu Feiesack oͤffentlich meistbietend

verkauft werden.

Die Taxe und die neuesten Hupotheken-Scheine koͤnnen täglich in unserer Registratur eingesehen, und die Kauf⸗Bedingungen werden im Termine be⸗ kannt gemacht werden.

Neustadt a d. Dosse, den 15. Januar 1833.

Das Stadtgericht zu Friesack.

Pr o cl am a

Wenn der Herr Rathsverwandter Colverg hierselbst als Executor des Testaments des verstorbenen Kauf⸗ manns Joachim Christian Frensel und seiner gleich— falls verstorbenen Wittwe Friedriea Dorothea Feen—⸗ sel, gebornen Stender, mit der Anzeige, daß von die— sen Erblassern außer einer Adoptiv-Tochter, theils die Kinder des vormaligen hiesigen Hafenscheeibecs Sten⸗

stern Maria Eleonora Frensel, welche an den Chirur⸗ gus Toͤhnnies in Grimmen und Anna Regina Fren— sel, welche an den Cantor Schuͤtze in Grimmen ver⸗ ehelicht gewesen, zu Erben eingesetzt worden, daß aber die vollstaͤndige Erm ter dieser Testaments⸗ Erben bisher nicht mit Zuverlͤͤssigkeit habe bewirkt

zugehdrige, in der Zeeitegasse unter der Servis— Nummer ionz und Nr is des Hypothekenbuchs ge⸗ legene, auf 7395 Thir, O sge. 9 pf. Pr. Court. ge⸗ richtlich veranschlagte G undstuͤck, welches aus einm massto erbauten V5-derhause und einem Seiten- und Hinter-Gebaͤude üebst Stall und Hofplatze bestehet, soll in nottzwendiger Sudnhastation veckanft werden. Hülerzu ist ein Termin auf 2 den B Rn d em ber c., vor dem Auctionator Herrn Engelhardt in oder vor dem Artushofe angeseßt . Die Taxe, der neueste Hypoiheken⸗Schein und die befon deren Kauf- Bedingungen konnen in unserer Registratur, so wie bei deni Auctionator eingesehen

werden.

werden koͤnnen, sowohl zu diesem Zweck als auch in Beteeff sonstiger Anspruͤche an den Nachlaß auf Er⸗ lassung des bebufigen dffentlichen Proclama angetra⸗ gen hat. Solchemnach werden alle diejenigen, welche gus einem Erbrecht oder irgend anderm Grunde zu Aispruͤchen oder Forderungen an den Nachlaß des Kaufmannes Joachim Christian Frensel und seiner Wittwe Friedrica Dorothea Frensel, gebornen Sten⸗ der, sich berechtigt halten möchten, hierdurch gela— den, solche Ansprüͤche und Forderungen in den bazu auf den 14 Mai, den 29. Mai und den 11. Juntus dieses Jahres, Nachmittags z uhr, vor uns angesetzten Terminen gehbrig anzumelden und nachzuweisen, unter der Androhung, daß sie widri⸗

oͤffentlicher Diaͤt zu publielrende Praͤelusiv-Erkennt⸗

Bel Rudolph 3esch in Berlin, Schloßplatz un . Magdeburg

niß mit selbigen werden praͤeludirt und von dem Breite Straßen-Ecke, ist erschienen:

Nachlaß uͤberall werden abgewiesen werden; wobei jedoch denjenigen Frenselschen Erben, welche sich be⸗ reits bei dem obengenannten Herrn Testaments⸗Exe— eutor unter Einreichung ihrer Geburtsscheine gemel⸗ det haben, zur Nachricht gestellt wird, daß es ihrer

Seits einer Anmeldung auf dieses Proelama nicht welches seit mehreren Fahren das Intercsse der G. 18,178. bildeten in Anspruch nimmt, duͤtfte durch dispn Beitrag zur Charakteristik der niederen Volkgkss noch bedeutend erhoͤht werden, indem diese Semng saͤmmtlich neu, und sowohl durch komische und ch ziehende Behandlung, wie durch treuen Abdrag i Natur hoͤchst treffend und belußigend sind.

bedarf. Stralsund, den 1. Mai 1833. Verordnete zum Stadt⸗-Kammergericht. (L. 8.) C. W Groskurd.

Nordsee⸗Bad der Insel Helgoland.

Ein geehrtes Publikum wird hiermit von der Er ö 9. biesigen Seebades am 15. Juni in Kennt⸗ niß gesetzt.

Auf eine zweckmaͤßige Erweiterung und Vervoll— kommnung aller Anstalten, welche die so sehr guͤn⸗ stige Aufnahme des Bades in den letzten Jahren noöͤ⸗ thig machte, wurde fuͤr die naͤch se Saison mit Eifer

hin gearbeitet, Und namentlich durch viele neuerbante Wöche tlich Cin Bogen im größten Quürtfom Logis, Vermehrung der Badekutschen auf funfzigseng gedruckt in gespaltenen Colummen, auf Illi

Stück, durch Ueberfüuͤhrung von lebendigem Schlacht⸗

vieh ze , den Bedürfnissen und Anforderungen Der Preis des Jahrgangs von 32 Nummern 6il 3 Thlr. 12 gr. Saͤchsisch und wird vierteljährlich

der resp. Badegaͤste möglichst entgegen gekommen.

Als Badearzt wird, wie fruher, Herr Dr. von i hen aus Bremen waͤhrend der Curzeit gegenwaͤr⸗= tig seyn.

Die Ueberfahrt geschieht wöchentlich mit den sehr Lust oder Gele feh . elegant eingerichteten Hamb. Damp schiffen von Ham-Tagesgeschichte durch taͤgliches Lesen vieler und nch burg und Cuxhaven aus, und von sonstigen Haͤfen laͤufiger Zeitungen anzueignen, die jedoch eine Ueg

sicht der Tages-Begebenheiten nicht entbehren woln Diesem Beduͤrfniß zu entsprechen, wird unh Die Direction Chronik, aus den besten Quellen, allwoͤchentt eine vollstaͤn dige, geordnete Uedersicht ine nenesten und wichtigsten Tag es-Begehel— heiten darbieten, mit Hinweglassung der laͤin Miasse der widersprechenden Nachrichten und den in ð Eine solche Uebersicht schtj Bei Ch. E Kollmann zu Leipzig ist erschienen besonders unserer Zeit angemessen, deren wichlisf

mit bekannten Packetbdten. Bestellungen von Logis besorgt mit Vergnuͤgen

Helgoland, Mai 1835.

Literarische Anzeigen.

Im Verlag der unterzeichneten ist so

bedeutenden Stoffes.

Spiegel des Berliner Volks geilbes. Ko bearbeitet zum Derlamtren Wer

misch⸗ vdetisch zur stenischen Darstellung in fröhlichen Ge schaften. 18 Heft. Preis 123 sgr.

sch zor. S323. Gor4. 16,5.

nach Achen bei Levy, Barmen bei Holzschuher, Brieg bei Boͤhm, Bunzlau bei Appun, Coͤln bei Huißgen, Driesen bei Abraham, Duͤsseldorf Zmal bei Spatz, Erfurt bei Troͤster, Koͤnigsberg in Pr. 2mal bei Burchardt und 2mal bei Samter, Liegnitz bei Leit⸗

ei Roch, Minden bei Wolffers, Nordhausen ei Schlichteweg, Oppeln bei Bender, Prenzlau bei Herz, Sa— gan bei Wiesenthal, Stolpe 2mal bei v. Kleist, und nach Stral— sund bei Claußen; 38 Gewinne zu 500 Nthlr. auf Nr. 364. 18,314. 22,371. 23,333. 25, 63.

Das originelle Wefen des Beilllier Volkeltten W„d32. Ay, 687. 37,113. 8,195. Z8, 18g. 43,256. h, 53. 16, 204.

Mit hoher Bewilligung, Neue historisch⸗politisahe

Chronik der Tages-Begebenheiten. Herausgegeben . Professor an der Unibersitaͤt Leivzig

Papier.

vorausbezahlt.

Der Plan dieser Zeitschrift ist zunaͤchst aus dn Beduͤrsniß derjenigen entstanden, welchen es an zi genheit fehlt, sich die Kenntniß i

von Friedrich Bulaäa,

Bci. auf Nr. 3665. 74283.

57181. 56, 256. 56,3Iĩ9. 63, 191. 65,567. 66, 273. 69, 79. fo, og. 70, SI6. 72, 511. 77, 966. 78, 765. S2, 48. S3, 666. 100,762. 102,881. 104,365. 107,758. 109,524 und 109,922 in Berlin bei Alevin, bei Grack, bei Gronau, bei Hiller, bei Matzdorff und mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau bei J. Holschau, bei Prinz und bei Schreiber, Bromberg bei Schmuel, Bunzlau bei Appun, Coblenz bei Stephan, Duͤsseldorf bei Spatz, Halberstadt bei Alexander Und bei Sußmann, Halle 2mal bei lehmann, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchardt und bei Heygster,

citschrift Krakau bei Reh. seld, Langensalza bei Beltz, Liegnitz amal bei eben ersch ene . Leitgebel, Lowenberg bei Keyl, Magdeburg bei Brauns und bei

Roch, Merseburg 2mal bei Kieselbach, Nordhausen bei Schlichte— weg, Oppeln bei Bender, Schweidnitz bei Scholz, Stettin 2mal kei Rolin, und nach Tilsit bei Lwenberg; 65 Gewinne zu 206 9737. 15,202. 16,118. 17,222. 21, 209. 26, 685. 27, 933. 30,443. 38, 177. 38,727. 39,570. 40,038. 0,708. 43, 1094. 3, 217. 16,400. 48,919. 49, 869. 49, 8g. 22. 5,341. 55,598. 53, 622. 57,038. 57, 238. 58, 129. 58, 288. ö. Co, 127. 63,493. C63, 966. C65, Soĩ. S6, 973. 666,185. 67, 1536. 0 M08. 77217. T2517. 73, G72. 74,136. S, 076. S3, 568. 3. 85,909. 87,617. 87, 641. 89, 890. 95,9651. 102,716. 103,649. 1063, S22. io, 470 und 108, 5909. Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 26. Mai 1855. Königl. Preußische General-Lotterie⸗-Direction. Angekommen: Se. Excellenz der Koͤnigl. Saͤchsische Ge⸗ wwrengnt und Staats-Minister, von Zezschwitz, von res den. .

Ig, 060. 22,085. 23, 32h. 34772. 37, 321. 37, 614.

und in allen Buchhandlungen, zu Berlin in der spolitische Begebenheiten sich nicht im Felde, sonötz

Stuhrschen, Schloßplatz Nr. 2, zu haben: Ueber Oppositions-Parteien in und au

Regierungen. fessor Krug. geheftet. Preis 10 sgr.

handlungen versendet:

in den Cabinetten und Kammern zutragen, in ne cher daher weniger das Detail der einzesnen Vorftl ßer Deutschland, und ihr Verhaͤltniß zu den als vielmehr ibr Zusammenhang und ihre Nesuhn Nebst einem Vorworte uͤber eine! fuͤr Jedermann von Interesse und Wichtigkeit si merkwürdige politische Prophezeiung Vom Pro- üehrlgens gestattet der Fäaum unferer Chronik, n der Leser sich bald überzeugen wird, auch im Cin

nen nichts wahrhaft Erhebliches zu uͤbergehen. Durch die Ordnung und den Zusammenhang h Heut ist bel uns erschienen und wird an alle Buch-Darstell ung wird diefe Zeitschrfft zugleich dein gen, welcher die Tagesgeschichte in ihrer ganzen it, Mythologische Gallerie (Galerie mytho- dehnung zu K pflegt, ein willkominnes Rll 108. ,,, (all.), gestochen von torium seyn, desse

Franz Stöber; Tert in Deutscher, Franzoͤsi⸗ mann uni so wuͤnschenswerther erscheinen muß scher und Englischer Sprache von Hr. J. M jeder Jahrgang in seinem Zusammenhange als dem Wirklichen Geheimenrath, Fuͤrsten Gali in, den Alexander⸗

22 2 om . *. ĩ j ill 32 Jost. 78 und 85 Heft. Mit s Kupfern in groß Jahres- Ehronik bleibendes Interesse haben . Newski Orden, ferner dem

Die erste Nummer (vom 2 Mai), welche als Ci

410.

Preis: 1 Thlr.

Der mit dem Erscheinen jedes Heftes sich steigernde leitung die Uebersicht der naͤchstvergangenen 3.

t z Acht v dem Er nbis ; Beifall des gebildeten Publiums wird fowohl durch ihren Hauptmomenten enthalt, ist zugleich mit ; . der die vortreffliche Ausführung der Kupferstiche, als auch 2. Nummer (mit welcher die eigentliche Ghronikö

durch die gediegene Bearbeitung des Textes gerecht- ginnt) heute ausgegeben und versandt worden.

fertigt. Die so eben erschienenen Hefte Nr.? und

Alle Buchhandlungen und Post⸗Ilemter nehm

8 behandeln die anziehenden Mythen des En dy-Bestellungen an.

mion, des Amor und der Psyche, des Adonis, Arion, Nareissus, Orpheus u. Pygmaltlon.

genfalls durch die am 21. Junius dieses Jahres in

Berlin, Buchhandlung J. A. List, Burgstr. Nr.

Leipzig, am 9. Mai sz. Breitkopf und Haͤrtel.

n eigner Besitz für Jer

Zeitungs-Nachrichten. Aus land.

Rußland. St. Petersburg, 13. Mai. Ihre Majestaͤten der Kaiser . 9 . sind am vorigen Freitage (8. Mai.) nach Mos— abgereist. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem General Lieutenant,

Neliaminoff Iii. Befehlshaber der am Kaukasus und in der

Zend des Schwarzen Meeres aufgestellten Truppen, so wie

ü Erzbischof von Nowo⸗Tscherkast und eorgiewsk, , ,, den St. Annen-Orden erster Klasse und

rmenisch⸗Georgischen Kirche, LuFe Ter Me— floff, den Stanislaus Orden zweiter Klasse verliehen.

! Die hiesige Zeitung cnthält einen Auszug aus dem Be— chte, welchen der Herzogl. Anhalt-Coͤthensche Geschäftsträͤger, reiherr von Kuͤster, unserm Finanz-Minister, Grafen Eanchin,

itz den jetzigen Zustand der Herzoglichen Kolonie Askanianowä

in Taurien abgestattet hat. Hiernach hat dieselbe im vorigen

. (1831 zum ersten Male keinen Zuschuß zu ihrer Unter

9p ung erfordert, wiewohl auch in dieser Zeit der n , und

zahl der Gebäude vermehrt worden sind. Das guͤnstige Re⸗

——— ——

sultat ist hauptsaͤchlich der Schafzucht zuzuschreiben, welche hier ergiebiger ist, als die irgend einer anderen Schaͤferei im ganzen suͤdlichen Rußland. Jedes Schaf hat naͤmlich im Jahre 1834 einen ö von 6 Rubel 43 Kop. geliefert, und die An⸗ zahl der Schafe belief sich auf 21,661 Stuͤck. Wein- und Wald⸗ dau haben in der Kolonie nicht den guͤnstigen Fortgang, den man sich davon versprochen. .

Zwischen Kieff und Riga ist eine Extra-Post eingerichtet worden, die diesen Weg in weniger als fuͤnfmal 20 Stunden zuruͤcklegt. Ferner sind auch in Bessarabien Veranderungen in dem Gange der Posten getroffen worden, und namentlich ist zu bemerken, daß die Korrespondenz von Odessa nach Ismail, zu der man sonst 5⸗ und 6mal 24 Stunden brauchte, jetzt in 20 Stunden besorgt wird.

Nach Berichten aus der Krimm sind daselbst im Jahre 1834 1,590,000 Reben gepflanzt und 492,000 Eimer Wein fe. wonnen worden. Die größte Menge hiervon ward auf der suͤd— westlichen Kuͤste, und dort wieder auf den Besitzungen des Gra— fen Woronzoff gewonnen, wo unter anderem auch 2000 Flaschen moussirenden . bereitet wurden. Diese Weine sind von der besten Qualität, werden aber, aus Mangel an Verbin⸗ dungswegen fuͤr den Absatz, zu 8, ja 6 Rubel der Eimer ver— kguft. Nur der des Generals Narischkin ist zu 23 Rubel der Eimer verkauft worden.

Aus Ismail schreibt man, daß am 21. April neuen Styls am Vormittag gegen 9 Uhr dort ein schwaches Erdbeben ver— spuͤrt worden sey, das indessen keine Folgen weiter gehabt. Des— gleichen hat an eben dem Tage und um dieselbe Stunde zu Ki— schineff ein ziemlich heftiger, aber nicht laͤnger als 3 Sekunden anhaltender Erdstoß, begleitet von einem dem Rollen eines Wa⸗ gens ahnlichen Getoͤse, stattgefunden. Die Richtung des Erd— stoßes war von Norden nach Suͤden. Nach demselben bemerkte man uͤber eine Stunde lang in der Atmosphaͤre ein dem Blitze aͤhnliches Leuchten. Die ganze Nacht hindurch war es stuͤrmisch.

Riga, 14. Mai. Am g9ten d. M. Abends ist hier das Dampfschiff aus Luͤbeck und Swinemuͤnde zum ersten Male wie— der eingetroffen. Zu seiner bevorstehenden Ruͤckfahrt haben sich bereits sehr viele Passagiere einschreiben lassen und es scheint, als ob in diesem Jahre die Dampfschifffahrts-Unternehmung, die einzubuͤßen wir schon sehr besorgt waren, einen besseren Fortgang als in allen fruheren Jahren haben werde.

Eine von dem Pastor O. Girzansohn hier erschienene Schrift: „Ueber die 2. Geltung unserer kirchlichen Bekenntnißschriften“ macht vieles Aufsehen. Sie ist gegen das Sektirerwesen in Lievland und namentlich gegen dle pietistische Schrift eines hie⸗

sigen Arztes gerichtet.

Im Gouvernement Reval wurden im vorigen Jahre 11,160 Kinder geboren, und nur 7842 Menschen sind in demfelben Zeit— raume gestorben.

Unsere Handels-Schifffahrt ist zwar ebenfalls schon wieder eroͤffnet, doch haben bisher nur erst einige Strusen und andere Flußschiffe an Ünserer Düna—⸗Bruͤcke angelegt. Der Binnenhan⸗ del scheint durch das Fallissement mehrerer Kaufleute in Russi— schen Staͤdten, die kontraktmaͤßig Hanf und Leinsaat hierher haͤt—⸗ ten liefern sollen, gelitten zu haben. Man giebt den Betrag der . Weise entstandenen Verluste auf anderthalb Milllonen

ubel an.

Frankreich.

Paris 1. Mai. Das Journal des Deébats setzt heute seine Betrachtungen uͤber den stets wachsenden Widerstand gegen den großen Prozeß fort: „Wir sprechen es mit der tief— sten Ueberzeugung aus“, sagt dieses Blatt, „von allen Krisen, von allen Prüfungen, welche die Juli⸗Revolution bisher zu uͤuber= winden gehabt hat, ist diese vielleicht die schwierigste und gefahr⸗ vollste. Die moralische Unordnung, diese Wunde unserer Gesell⸗ schaft, die Schwankungen auf dem Gebiete der Begriffe von Necht und Gerechtigkeit sind noch nie so deutlich hervorgetreten. Hier Angeklagte, welche den Rechtsgang durch ihre Widersetzlich—⸗ keit hemmen wollen, indem sie sagen: „„Wir wollen nicht ge⸗ richtet werden, und werden es auch nicht.““ Dort ein souve— rainer Gerichtshof, den man von der Erfuͤllung seiner Pflichten zuruͤckschrecken will, den man in der Session durch beleidigende Schreien, außerhalb aber durch tagliche Beschimpfungen anfaͤllt. Alle diese Abscheulichkeiten, alle diese Zeichen von dem Auf— hoͤren jeder Gerechtigkeit sind in den Augen einiger Per— sonen nichts als eine Niederlage fuͤr das Ministerium; mit der stolzen Rede: „„Wir hatten es wohl gesagt!““ antworten sie auf die Besorgnisse und die Klagen aller guten Buͤrger! Mag unsere gesellschaftliche Ordnung zusammenstuͤrzen; jene ru⸗ fen sorglos aus: „„Das Ministerium ist daran schuüld!““ alle Katastrophen sind ihnen willkommen, weil sie solche als ei— nen Belag fuͤr ihre vorgebliche Weisheit und Voraussicht be— zeichnen. Wenn ein Aufruhr ausbräͤche, wenn der General— marsch auf den Straßen ertoͤnte, so wuͤrde jedermann rufen, die BGesellschaft sey in Gefahr; jedermann wuͤrde zur Vertheidigung herbeieilen und sein Leben aufs Spiel setzen. Heute zwar schweigt die Trommel, die Straßen sind ruhig, aber die Beleidigung er— toͤnt an allen Orten und an jedem Tage; aber die Gesetze wer— den verletzt; die Gerechtigkeit wird mit Fuͤßen getreten: dies wiegt die aufruͤhrerischsten Barrikaden auf! Ist die Republik erst dann verderb⸗ lich, wenn sie zu den Waffen greift? Und wenn sie sich vor den Augen unserer Gesellschaft konstituirt, wenn sie die Sitzungen des Pairs⸗ hofes erwaͤhlt, um sich durch das Geschrei der Angeklagten dort einzunisten, nach Außen aber ihre Tagesbefehle und Beschluͤsse publizirt; wenn sie ihre Strafen hat und ihre Belohnungen, als waͤre sie eine geordnete Regierung bedeutet dies alles nichts,

blutige Empörung stattfindet, weil es mit einem Worte nicht den Stempel der Republik tragt? Die republikanische Gesellschaft dringt in den Schooß der monarchischen Gesellschaft ein; sie schleudert das Interdikt auf die Gesetze und die Gerechtigteit; sie nennt Heldenmuth, was wir Empörung nennen; sie erlaäßt

bloß weil es keine Flintenschuͤsse sind, weil keine mörderische und

——

ihre Proclamationen, vertheilt ihre Belohnungen; an jedem Tage ruckt sie in der Usurpirung der Iffentlichen Gewalt ei⸗ nen Schritt weiter vor; an jedem Tage dehnt sie ihre Herrschaft weiter aus. Und dieses Alles waͤre einfach und natuͤrlich? Dieses Alles waͤre der regelmäßige Gang der Dinge? Soll denn die Republik uͤber die Monarchie die Herrschaft fuͤhren, und den Anfang zu deren Unterwerfung da— mit machen, daß sie an die Gerechtigkeit Hand anlegt und sie durch Gewalt und Schmaͤhungen erstickt? Wir wiederholen es noch einmal: fehlt es unserer Gesellschaft an Kraft, sich eine andere usurpatorische Gesellschaft zu unterwerfen, kann sie ihr den Prozeß nicht machen, warum zoͤgert sie dann noch, sich ihr zu unterwerfen? Denn hier giebt es keine Wahl! Kann sie nicht ihre Richterin seyn, so muß sie ihr gehorchen. In der That, gestattet man der Republik, sich kngestoͤrt und stolz hinter dem April⸗Prozeß, wie hinter einer uneinnehmbaren Bar⸗ rikade, zu konstituiren, so heißt das nicht bloß, den Prozeß un⸗ möglich machen, sondern vielmehr, der Insurrection gewonnen Spiel geben und dem Aufruhr den Sieg zusprechen; und was die Republik mit den Waffen in der Hand in den Straßen von Lyon und Paris nicht vermochte, das wird sie durch den Prozeß selber, der sie richten sollte, erreichen. An⸗ statt, daß der Prozeß eine Folge ihrer Niederlage werden sollte, wird er ihr einen Ersatz dafuͤr bieten. Wir werden nur deshalb auf den Straßen gesiegt haben, um auf dem Kampfplatze der Gesetze die Besiegten zu seyn. Wahrlich, handelte es sich um einen gewöhnlichen Prozeß, wir wuͤrden ihn, seine Schwie⸗ rigkeiten voraussehend, laͤngst von ganzem Herzen weggewuͤnscht haben: aber in diesem Prozesse erscheint hier die Republik von 1793, dort die Monarchie von 1830: zwischen beiden muß entschieden werden.“

In dem 2ten Bataillon der Sten Legion der National⸗Garde ist jetzt ebenfalls eine Protestation gegen den mehrerwaͤhnten Ta⸗ ges⸗Befehl des Generalstabes im Umlauf und schon mit zahlrei⸗ chen Unterschriften bedeckt. Der Inhalt derselben stimmt mit den fruͤheren uberein. Aehnliche Protestationen werden, nach der An⸗ gabe des National, auch noch in den uͤbrigen Bataillonen der— selben Legion unterzeichnet. . fuhrt das Jo urnal de Paris in einer „Nachricht an die National⸗Garde“ ein Fak⸗ tum an, aus dem sich deutlich ergiebt, daß manche National⸗ Gardisten durch Ueberredung oder wohl gar durch Drohungen zur Unterzeichnung gebracht worden sind.

Vorgestern fanden auf dem Marsfelde die dritten und letz⸗ ten von dem Vereine fuͤr Pferdezucht veranstalteten Wettrennen statt. Es wurden uͤberhaupt 2 Rennen abgehalten. Zu dem er— sten war nur ein einziges Pferd „Miß Annette“ angemeldet worden, das in kurzem Galopp uͤber die Bahn ging. Um den zweiten, von dem Herzoge von Orleans gestifteten Preis stritten dagegen A Pferde. Es galt, den zweimaligen Umkreis des Mars⸗ feldes in ein em Laufe zu machen. Sieger blieb, Morotto“, ein jähriger Hengst des Lord Seymour, der den Lauf in à Min. 41 Sek. beendigte. Es ist noch kein Beispiel vorhanden, daß die Bahn jemals in so kurzer Zeit durchlaufen worden wäre. Der „Cro⸗ codile“, ein Wallach des Grafen von Cambis, auf den stark ge— wettet worden war, da er im v. J. den Morotto an einem Tage zwei Mal geschlagen hatte, kam 4 Sek. spaͤter an. Die beiden andern Pferde (2 Hengste) erreichten das Ziel resp. in 4M. 423 Sek. und 4 M. 45 Sek.

Man schreibt aus Bayonne unterm 7. Mai: „Nach der Affaire von Eulate machte Zumalacarreguy sich nach Pampelona auf den Weg, und brachte die Nacht in der Naͤhe dieser Stadt zu; seine Vorhut eampirte sogar auf dem Kirchhofe von Pam— pelena. Gurrea erhielt von dem Vice⸗Koͤnige den Befehl, die Karlisten von hier zu vertreiben; er mußte sich aber unverrichte⸗ ter Sache wieder zuruͤckziehen. Die Insurgenten wandten sich darauf nach Irarzum, um diesen Platz zu belagern, zogen sich aber auf die Nachricht von der Annaherung des Generals Val— dez nach den Amescoas zuruͤck, indeß die Garnison von Irarzum

auf den Befehl des Valdez nach Pampelona abzog. Personen,

die vom Kriegsschauplatze hier eintreffen, versichern, daß die Truppen der Koͤnigin vollkommen demoralisirt sind. Auf dem Ruͤckzuge nach der Affaire vom 22sten sollen sie das Gepaäͤck ihrer eigenen Offiziere gepluͤndert haben. Valdez, der am 3zten in Pampelona eingetroffen ist, hat viele '. mit dorthin gebracht, woran die großen Fatiguen auf seinem letzten Marsche und die uͤble Witterung Schuld gewesen sind. Der Ruͤckzug geschah unter einem anhaltenden Regen, wodurch der lehmige Boden so weich wurde, daß der Marsch hoͤchst be— schwerlich war, und viele Soldaten ihre Fußbekleidung verloren. Der General Cordova ist nach Madrid abgereist. Mina liegt noch immer krank darnieder. Valdez machte ihm gleich nach sei⸗ ner Ankunft in Pampelona einen Besuch, und setzte sich am 5ten an der Spitze von 18,9000 Mann wieder nach Lumbier in Marsch.“

In einem Privat-Briefe aus Pampelona vom 3. Mai, der gleich nach der Ruͤckkehr des Generals Valdez daselbst ge— schrieben worden, wird die Meinung ausgesprochen, daß ohne eine fremde Intervention Don Carlos innerhalb dreier Monate in Madrid seyn werde.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlung en. Oberhaus. Siz— un vom 12. Mai. Nachdem die neuen Pairs, Lord Ash- urnton und Lord Glenelg ihren Sig eingenommen hatten, legte der Herzog von Richmond den Bericht des besonderen Aus, schusses aͤber den Zustand der Gefaͤngniß⸗Disciplin in England und Wales vor. Dieser Vericht empfiehlt ein gleichfoͤrmiges System, die Ernennung von Regierungs⸗Inspektoren, die Klassifizirung der Gefangenen und die Noöͤthigung derselben zu gaͤnzlichem Schweigen vor und nach den Verhören. Der Herzog beantragte schließlich, daß die Vollmacht des Ausschusses auch auf Schott⸗ land ausgedehnt werden mochte, was genehmigt wurde. Der Marquis von Lansdowne zeigte an, daß die Frage, ob der Londoner Universitaͤt ein Freibrief bewilligt werden solle, baldmoͤglichst von der Regierung heruͤcksichtigt wer⸗