1835 / 152 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Nunf Singh fand nothwendig, die auf der Marsch-Route n Orte 96 Ankunft der Truppen vorher benachrich⸗ tigen zu lassen, damit sie Zeit haͤtten, ihre beste abe zu verber⸗ gen. Welcher auch der unmittelbare Ausgang dieses Krieges seyn mag, so ist nicht denkbar, daß die Sikhs j. eine bleibende Herr⸗ schaft uͤber die oͤstlichen een g, von Afghanistan behaupten koͤnnen. Es herrscht zwischen ihnen und den Afghanen ein tödt⸗ licher Religionshaß, und ihre geringere Zahl muß es ihnen unmoͤg⸗ lich machen, das Land, die kriegerische und fanatische Bevoͤlkerung lange in Unterwuͤrfigkeit zu erhalten, wenn ihnen auch die Europaͤische Organisation ihrer Armee, und besonders ihrer Artillerie, einen temporairen Sieg verschaffte. Es ist ungewiß, ob Dost Muham⸗ med Chan in Person die Ankunft der Armee von Runschid er⸗ warten kann, da Schah Schudscha, der Ex Koͤnig von Kabul, nach seiner kurzlich erlittenen Niederlage bei Kandahar, Mittel gefunden hat, ein Fort im Suͤden von Kandahar zu uͤberfallen, wo er sich der Schätze und eines Theils der Familie des Regen⸗ ten bemaͤchtigt, . So00 Mann von seiner zersprengten Armee wieder gesammelt hat. 2 Enn fte Commissair fuͤr die Indus⸗-Schifffahrt, Obrist Pottinger, hat den Zolltarif auf dem Indus festgesetzt, und alle Uferstaaten haben ihn angenommen; ein Englischer Agent ist in Tatta an der Spitze des Indus-Delta stationirt, um die Zoͤlle u erheben. Da man der Raubsucht der Amirs von Sind und der 6 ihrer Beamten mißtraute, so wurde der ganze Tarif darauf berechnet, ihnen allen Vorwand zu Einmischung in die Erhebung zu nehmen, weil man voraussah, daß der geringste Einfluß, den man ihnen darauf ließe, zu endlosen Erpressungen und Streitigkeiten führen wuͤrde. Es ist daher ein einfoͤrmiger Zoll fuaͤr Schiffe aller Groͤße und fuͤr Ladungen aller Art festge⸗ setzt worden, damit Niemand das Recht habe, unter Vorwand von Messungen und von Untersuchung der Ladung die Schiff⸗ fahrt aufzuhalten. Der Ertrag wird so vertheilt, daß die Amirs von Sind 40 Prozent des Gesammtbetrags erhalten, und Runschid Singh und die Compagnie den Rest theilen. Die Zölle sind natuͤrlich dabei so niedrig berechnet, daß das rohe Material, welches den groͤßten Theil des Handels bildet, sie be⸗ zahlen kann, so daß die Fabrikate, welche den Indus hinauf nach Afghanistan, Lahor und Tuͤbet gehen werden, einen im Ver⸗ hältniß zu ihrem Werthe hoͤchst unbedeutenden Zoll zahlen, was von großer Wichtigkeit fuͤr den Englischen Handel ist, der von Buchara aus mit der Konkurrenz Russischer Waaren zu kaͤm⸗ pfen hat. ö Or Besitznahme der Insel Sokotra am Eingange der Meer⸗ enge von Babelmandeb ist ohne Schwierigkeit von statten gegan⸗ gen. Das Gouvernement von Bombai hat 100. Marine ⸗Solda⸗ ten, 28 Artilleristen und 25 Sappeurs dahin geschickt; die Sou⸗ verainetaͤtsrechte sollen gekauft werden, aber bis jetzt hat man noch nicht ausmitteln konnen, von wem, da jeder der kleinen Chefs auf der Insel sie anspricht. Die Bewohner sind Arabi— schen Stammes, und belaufen sich auf etwa dreitausend; sie scheinen die fremde Besatzung ohne uͤbeln Willen bei sich zu sehen.

Inland.

Berlin, 31. Mai. Aus Westphalen schreibt man: „Bei der bedeutenden Wichtigkeit der Pferdezucht fuͤr die Pro⸗ vinz Westphalen und bet dem sich so lebhaft dafuͤr aussprechen⸗ den Interesse mußte es uns sehr erfreulich seyn, auch hier einige Remonte-Maͤrkte errichtet zu sehen, welche in den ersten Tagen dieses Monats abgehalten wurden. Auf denselben wurden der Koͤniglichen Remonte⸗ Ankaufs⸗-Kommission in Minden 136, in Herford 39, in Bielefeld 59, in Paderborn 46, in Wieden bruck S3, in Muͤnster 131, in Coesfeld 166, in Tecklenburg 74 und in Warendorf 135, in Summa also 89 Pferde vorgefuͤhrt und davon 39 zu dem Preise von Ss bis 150 Rthlr, gekauft, im Durchschnitt also mit 106 Rthlr bezahlt; bei 5 Pferden konnte keine Einigung uͤber den Preis stattfinden. Unter den 39 ange⸗ kauften sind 22 Wallache und 37 Stuten, 26 im Alter von 4, 27 von 5 und 6 von 6 Jahren; die Groͤße variirte zwischen * Fuß 10 Zoll und 5 Fuß 6 Zoll; 31 sind der Artillerie, 28 den Uhla— nen und Husaren uͤberwiesen worden. Fuͤr diesen ersten Ver— such ist das Resultat des Ankaufs guͤnstig zu nennen, und wuͤrde bei dem vorgefuͤhrten guten Schlage von Pferden noch besser ausgefallen seyn, ö. ö hin und wieder etwas zu hohe Preise gefordert worden waren. ö . den bereits in der Nr. 145 der Staats-Ztg. er— wähnten Schloßbrand zu Liegni 6 meldet nachträglich noch die dortige Zeitung, daß außer 5 Huͤlfe leistenden Personen, die den Tod in den Flammen fanden, noch mehrere schwer verletzt wor⸗— den sind; viele andere werden noch vermißt.

Aus würtige körsgen. Amsterdam, 26. Mai.

618 Rann - Bill. t. Aᷓ8 Amort. 9 Sz. 358 803. Russ. 953. Cesterr. vor. k Iii. * a3 Anl. —. Span. S 3 A5. 3 26.

Span. S3 A5 Neue Span. Anl. 56. ĩ Hamburg, 27. Mai.

Engl. Russ. 108583. Hope in Gert. 993. Preuss. Prüm. Seheine 1233. Holn. 1373. Dän. 75. Port. 38 66.

London, 26. Mai. Cons. 38 Iz. Belg. 1093. Span. Cortes 51. Obl. v. 183 31. Zinsl. 144. Ausg. 21. 27583 Holl. S5ᷣz. S3 do. 100. kart. va. Engl. Riss. Bras. Si. Colump. v. 1824 39. Mex. 392.

Peru 31. ö Wien, 26. Mai. ; 83 Met. 10255 AS 9773. Bank- Aetien 1311. Neue Anl. 5933.

Antwerpen, 25. Mai

33 —. 2Imnsl. 185. Cortes M23. Coup. 21.

Königliche Schauspiele. Montag, 1. Juni. Im Schauspielhause: Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz. Boieldieu. . In Potsdam: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in Abth., vom Dr. C. Toͤpfer. Dazu: Solotanz. Dienstag, 2. Juni. Im Schauspielhause:; Das Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., nebst einem Vorspiele, von C. v. Holtei. Mittwoch, 3. Juni. Im Opernhause: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth. Musik von Rossini. (Mad. Spitzeder: Rosine.) Hierauf; Die Wiener in Berlin, Posse mit Besang, in 1 Akt, von C. v. Holtei. (Mad. Spitzeder: Louise v. Schlingen, als letzte Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

König städtisches Theater. Montag, 1. Juni. Der alte Antoine, oder; Die drei Ge⸗ nerationen, dramatische Bilder aus der Franzoͤsischen Revolution, in 3 Abth., nach Melesville frei bearbeitet von Friedr. Gene. Erste Abtheilung (spielt 1789): Die Familie Saint Vallier. Zweite Abtheilung (spielt 1793): Die Republik. Dritte Abthei⸗ lung (spielt 1829): Der Erbe. .

Dienstag, 2. Juni. Norma, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini.

Die Dame auf Musik von

Meteorologische Beobachtung. 1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 30. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1 . 3 Luftdruck 333, 1 Par. 338,22 Par. 333,3 Par. Quellwärme 7, 3 0 R. Luftwaͤrme 8,19 R. 10,22 R. O, R. Zuußwäͤ 280. Thaupunkt 7,0 6 R. 8, o Je. 7,6 0 R. sölußwarme . Dunstsaͤttg 93 vCt. S6 vCét. 87 pCt. Bodenwärme 10,“ R. Wetter... truͤbe. truͤbe. truͤbe. )usdüns. o, o? s 3. Niederschlag ), o 3 1 Rh.

Wind .. W. W W. 9 30 R. .. 8 20 R. . . 89 pCt.

Wolken zug = w. Tagesmittel: 333,3.“ Par. ..

Neueste Nachrichten.

Paris, 25. Mai. Der Koͤnig arbeitete gestern mit dem Minister des Innern und ertheilte dann dem General Solignac und späterhin dem Fuͤrsten Talleyrand eine Audienz.

Die Pairs hielten heute wieder eine legislative Sitzung, in welcher der Gesetz-Entwurf wegen Verlaͤngerung der der Gen— d armerie in den westlichen Provinzen zustehenden gerichtspolizei— lichen Functionen mit 110 gegen 9 Stimmen angenommen wurde. Waͤhrend der diesfaͤlligen Abstimmung wurde ein Bote der De⸗ putirten⸗Kammer eingefuͤhrt, welcher dem Praͤsidenten die schrift— liche Erlaubniß dieser Kammer zur gerichtlichen Belangung des Herrn Audry / de⸗Puyraveau uͤberxreichte. Nach einer kurzen De⸗ batte beschloß die Versammlung, daß sowohl dieser Deputirte als die ubrigen Unterzeichner des oft erwahnten Schreibens an die April-Gefangenen auf den naͤchsten Freitag (29sten) vorgela— den werden sollten.

Man glaubt, die meisten der vor die Pairs-Kammer gelade—⸗ nen angeblichen Unterzeichner des Schreibens der Vertheidiger an die Angeklagten wurden erklaͤren, daß sie das Schreiben nicht unter e chnet haͤtten.

Die heutige Sitzung der Deputirten-Kammer war dem Prozesse des Herausgebers des „Reformgteur“ gewidmet. Im Sitzungs-Saale selbst war weiter keine Aenderung vorge— nommen worden, als daß man zur Linken eine kleine Tribune fuͤr den Angeklagten und seine beiden Defensoren errichtet hatte. Dagegen war die Journalisten-Tribune um 10 Plaͤtze kleiner ge— macht worden; jedem eintretenden Zeitungs-Schreiber wurde von dem Thuͤrhuͤter seine neue Eintrittskarte abgenommen, um sie nach beendigter Sitzung wieder in Empfang zu nehmen. Alle

Menschen angefuͤllt, so daß nach Oeffnung der Thuͤren die Zu

ehr zahlreich eingefunden. 9 ö Er bemerkte, daß, bevor der Angeklagte eingefn

müsse, um die Zahl der Anwesenden, so wie diejenigen un

nehmen wollten. Zu diesen gehoͤrte zunaͤchst Herr Arago,

Angeklagten seinen natuͤrlichen Richtern, den Geschwornen . Die Herren Dupin, Karl und August Giraud, bert und Amilhau erklaͤrten, weil sie von dem „Reformateur

seyen. , . einen Grund fuͤr ihre Weigerung anzugeben; Andere, wih

Namens⸗Aufrufe gar nicht. Herr Audry⸗de⸗Puyraveau, n s dieser Sitzung wieder zugegen war, und daher auf sein nr tirten⸗Amt nicht verzichtet hat, sagte: er sey zum Deputnn lt nannt worden, um Gesetze zu geben, und nicht um Rich n seyn. Im Ganzen erklaͤrten 44 Deputirte sich fuͤr inkompan und 55 waren abwesend, mithin blieben noch 360, also eine ni als hinlaͤngliche Anzahl uͤbrig, um das Richteramt zu versjn Jetzt wurde der verantwortliche Herausgeber des „Reformateur! h Jaffrenou, in Begleitung zweier Rechtsbeistaͤnde, der Han Raspail und Dubosc, eingeführt. Nachdem Herr Jaffrenchu Namen und Wohnort, so wie daruͤber, ob er der Verfassn incriminirten Artikels sey, befragt worden, und der Angeln diese letzte Frage bejaht hatte, ergriff Herr Raspa il zur h

zu führen, daß es nicht die Absicht des Herrn Ih nou gewesen sey, die Kammer oder auch nur die jh mentlich aufgefuͤhrten Deputirten, als solche, gen. Auf die Frage, die der Praͤsident nach beenda Plaidoyer an Herrn Jaffrenou richtete, ob, es wirklich nicht; Absicht gewesen sei, die Kammer zu beleidigen, erwiederte di Nein. Er wurde darauf mit seinen beiden Vertheidigern q fuͤhrt und es begannen die Berathungen uͤber das zu sprehzn Urtheil. Herr Odilon-Barrot suchte zunaͤchst den inerimn ten Artikel dadurch zu entschuldigen, daß er offenbar bloß in ersten Aufwallung geschrieben worden sey Herr Teste ) merkte, daß der Artikel durchaus nicht gegen die Kimm sondern bloß gegen einzelne Deputirte und zwar nicht g solche gerichtet sey. Der entgegengesetzten Ansicht wi Hen Moreau. Als darauf der Antrag des Herrn 9dilon⸗Witzf daß man jedenfalls die Sache einer besonderen Kommissa j Pruͤfung uͤberweisen moͤchte, verworfen wurde, erklaͤrten son

auch Herr Bignon, sich fuͤr incompetent. Der Praͤsident darauf uͤber die Frage abstimmen: „Ist der Angeklagte schin oder nicht?“ (Bei dem Abgange der Post war diese Abstimm noch nicht beendigt.)

Die Boͤrse war heute ganz entmuthigt. Man hatte lange keine so rasche Aenderung gesehen. Nach einem zureih. den Grund wurde vergebens gefragt. An Geruͤchten fehln nicht. Man sprach von einer Revolution zu Madrid und Niederlage der Christinos in Navarra.

Die Nachricht von der Einnahme Trevino's durch Zum carreguy bestaͤtigt sich; die Garnison dieses Orts kapitulirte 13ten d. M., nachdem sie am Tage vorher einen heftigen Stn hatte bestehen muͤssen, denn die Stadt wurde von 16 Bata nen und 60 Stuͤcken Geschuͤtz belagert. Zumalacarreguy Üeß Garnison, als kriegsgefangen, mit der groͤßten Schonung handeln.

Das Mémorial des Pyrenées vom Ü9ten d. me „Die Generale der Koͤnigin sind zu gänzlicher Unthaͤtigka zwungen. General Valdez bleibt in Pampelona eingeschhf Jaureguy in St. Sebastian und Oraa in Elisondo. Zim carreguy bewegt sich in Alava umher und ist mit der Aushte neuer Mannschaften beschaͤftigt. Sagastibelza und Iturrj fehligen die Bataillone, welche die Gegend zwischen Lesachh naz und Goyzuetta besetzt halten.“

In einem Schreiben aus Granada in Spanien 10ten d. heißt es: „Gestern Abend ging aus Cadix die! richt ein, daß in dieser Stadt Unruhen ausgebrochen seyn Folge dessen ist heute fruͤh der General Riojas mit mi Kavallerie- und Infanterie-Detaschements dorthin aufgehu Man glaubt, daß der Bischof in diese Vorfaͤlle verwiktl uͤber die man uͤbrigens noch nichts Naͤheres weiß.“

Heute schloß proc. Rente 107. 65. Zproc. 80. I Neap. 98. 20. Zproc. Span. Ah. 3proc. 26. Ausg. Ch!

Redaeteur Cottel.

Niederl. wirkl. Sehuld S6 re. 53 do. 10170 Ausg. Sehuld 1.

Zugänge zum Sitzungs-Saale waren schon bei guter Zeit mit

Gedruckt bei A. W. hal

Bekanntmachungen.

ö

eLgtenso inserirten Ladungen,

Tolckmitz C. p. i

Anspruͤche haben,

solche in einem der folgenden Termine

n ?29. d. Mt ss, am 19. Juni oder am 10 Juli d J., Morgens 10 Uhr,

2 * 8 * * . eu ßischen St Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen aaten. gebornen, zu Libau obne Leibeserben und andere be kannte Verwandte verstorbenen unverehelichten Chri— A g stine Friederike Leder, welche eine letztwillige Disyo⸗ s

Durch die auf den Antrag des Friedrich von der sition hinterlassen, in der die verwittwete Frau Cam in Breslau zu haben: Lancken auf Pluͤggentin unterm heutigen Tage hie⸗ tharing Carolina Rottermund, geb. Waeber, zur Er⸗ selbst erlassenen, den Stralsundischen Zeitungen in bin einer 00 Silb. Rub. betragenden Obligation sind alle diejenigen, und einiger unbedeutenden Effekten eingesetzt, und welche an die unlaͤngst an den Extrahenten verkäuf⸗ demnaͤchst fuͤr die Beerdigungokosten 3. 133 Silb ten, dem Hauptmann von Bagwitz auf Ralow bis- Rub. bestinimt worden, Alle und Jede, die gegen her eigenthümlich gehdrenden, auf Ruͤgen, im Sam- diese letztwillige Verfugung Einwendungen, oder an tenser Kirchspiel belegenen Allodialguͤter Berglase u den gedachten Nachlaß Erb⸗ oder andere Ansprüche und z aus irgend einem n , , ,. n. e n,, . , . aufgefordert, taliter eitict und aufgefordert, in dem magistratlich auf Berl , ö. den 26sten Fun kae he, Vormittags um 11 Uhr, an. Ber in bei Mittler Stech ahn beraumten ersten Angebetermin auf dem Libauschen Rathhause, entweder persoͤnlich oder in Vollmacht, handlungen da vor dem Königlichen Hofgericht anzugeben und ngch⸗ wo nöͤthig auch in Assistenz und ern nn,, zuweisen, widrigenfalls sie durch den am 31. Juliserscheinen, ihre Einwendungen und resp. Ansprüͤche

Berg⸗Aussichten, oder:; Glaͤtzer Gebirges?

Bei Goedsche in Meißen ist

er. zu publicirenden Praͤcluv-Abschied damit werden zu verlautbaren und zu documentiren, und sodann Humoristisches Charakter⸗Gemaͤlde

praͤcludirt und voͤllig abgewiesen werden Hatum Greifswald, den 6. Mai 1835.

d ni z Hofgericht von Pemmern zu gewaͤrtigen: . ö. d beiden Angebeterminen Niemand erscheinen und sein

Recht begruͤnden wuͤrde, die Praͤelusion erkannt und na 2 der beregte Nachlaß der Frau Catharine Caroline sseite nicht vermissen laͤßt.

nd Ruͤgen. J ö. Möller, Peaeses.

das weitere Rechtliche, insonders aber die Ansez⸗ zung des zweiten und zwar Praͤelusiv-Angebetermins

norama von Pesth. Svo. geb.

Literarische Anzeigen. Es ist erschienen u. bei Graß, Barth u. Comp. des Lesers voruͤber.

Was sieht, man von den verschiedenen Bergen des Schlesischen und Wohlfeilste Bilderbibel, bestehend un Ein Handbuch fuͤr Freunde schoͤner Aussichten, namentlich suͤr Reisende, Bade⸗ gaͤste und fuͤr angehende Pflanzensucher. Prudlo (Prof.). Breslau, 15 Bogen. 20 sgr

dessen Handlungen zu Posen und Bromberg, bei Vincent in . und in allen andern Buch schöedener anderer Bolksbibein, Volksbildertt elbst und anderwaͤrts zu haben: ze. 14 veranlassen uns, die hei uns erschienh

Prag in seiner jetzigen Gestalt.

——

auch viele andere ernste und komische Gestalte ben in anmuthiger Abwechselung dem geistizh

Kupfern und 538 Bogen Tert Die heiligen Schrift des alten und neuen Testam entg

. ö fer wg ch aus Abbibu 2690 in Kupfer gestochenen Abbildumn erschienen und in nach den besten Menn, in 410. und 58 Hel Nr 3) so wie in Aggheleitendem Terte in Sry; Die seit einiger Zeit eingetretene Concurn

Von

derbibel mit 200 in Kupfer gestochenen Abbih vom Verf. des Pa und 588 Bogen erklaͤren dem Texte, von dh 1Thlr. 7 sgr. bestandenen Perise: 20 Thlr. herabzusetzen.

Das Erscheines bieses Werkes laßt nun auch Prag den diesen Preis, so lange der Vorrath reich

unter der Verwarnung, daß falls in in die Reihe jener Hauptstdte Europas treten, welche bestehen lassen.

9 Rotermund, geb. Waeber, zugesprochen und ausge⸗ Buch dem Fremden auch als

Auf Befehl St. Kaiserlschen Maiestaͤt, des Selbst. herrschers von ganz Rußland 1 10 0. werden von

des gerichtlich bestellten Curators über den Nachlaß

der wahrscheinlich unfern Königsberg jn Preußen brugr 1633.

haͤndigt werden soll. Wonach sich zu achten!

i n . unter ö i 66 n ,. x ib aus⸗ 3tadt. Magistrat, auf Ansuchen Stadt Magistrats und der gewöhnlichen Unterschri

,, egeben auf dem Rathhause zu Libgu, am 22. Fe—⸗

gegenwartige

einen freisinn igen Skizzisten gefunden haben, der nach St Domingos Weise auch die Schatten⸗ Wahrend sich dieses

rag darbietet, laßt es den Ein⸗ heimischen in die Vergangenheit blicken, die alt= boͤhmische Helden und Maͤhrchenwelt, das glanz⸗ volle Mittelalter, die Stutzer am Hofe Kagiser Ru⸗ dolph's, Wallensteins fast königlicher Hofstaat, wie

Freiburg, im April 1833. s

Herder sche Kunst- und uh Von diesem herrlichen Bilderwerke sind el Wegweiser in das 5 Thlr. vorraͤthig in der

Stuhrschen Buchhandlung zu 8 i Schloßplatz Nr. 2.

ich fur inkompetent erklaͤrte, indem Niemand Richter in sein, . Sache seyn duͤrfe, ünd kein Grund vorhanden sey, Mn

X daß sie nicht Richter seyn .

persoͤnlich bezeichnet word Eine große Menge anderer Deputirten thaten dassth,

d Herren von Cormenin und Odilon⸗Barrot, antworteten bei n

theidigung seines Klienten das Wort, um namentlich den Ban

zu bin

er als noch etwa 12 andere Oppositions-Mitglieder, won

l⸗

Tribunen sofort uͤberfuͤllt waren. Auch die Deputirten hatten rex Tri sef f Um 12 Uhr eroͤffnete der Prat

; rr werde, der Namens-Aufruf der anwesenden Deputirten .

ö, ,. ter ihnen zu ermitteln, die vielleicht an der Procedur nicht Thr

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Allgemeine

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taats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den 2ten Juni

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** n, , , . r 77 * 2 2 z 2 r 26 . D —— ——— B ß

1835.

2322 . 836 ö

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

u Frankfurt a. d. O. ist der bisherige evangelische Pre— jtger in Schönwalde, Buͤ rger, nach Reinswalde, der bishe— sae evangelische Archidiakonus in Arnswalde, Muͤller, nach Kösterfelde versetzt und der Kandidat Gräfe zum evangelischen Prediger in Niemaschkleba ernannt worden;

ü Koln ist der bisherige Vikar in Gangelt, Johann Nathias Jan sen, zum Kaplan in Deutz; der bisherige Pfarter und Land⸗Dechant. zu Kerpen, Gerhard van Wah— Mh, a Pfarrer zum heil. Martin in Bonn; der bisherige fn rer zu Frechen, Leonard Anton IJoͤcken, zum Pfarrer su Kerpen, und der bisherige Pfarrer zu Maubach, Mathias Uugust Rütten, zum Pfarrer in Frechen ernannt worden;

zu Koͤnigsberg ist der Kaplan Andreas Groß aus Bi— shofsburg zum Pfarrer an der katholischen Kirche in Groß-Lem— isdorf ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Etats. und Minister des Innern und der Polizei, von Jochow, von Magdeburg.

Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der zn Landwehr-⸗Brigade, Graf von Kanitz, nach Stettin.

Zeitungs⸗Nachrichten. n , g n d.

Frankreich.

Paris, 25. Mal. Der Koͤnig hatte gestern eine Unterre— ng mit dem Fuͤrsten von Talleyrand. Bei dem Herzog von Hroglie wurde ein Minister-Rath gehalten.

Die gestrige große Parade ist nicht von dem Koͤnige, son— lern von dem Herzoge von Orleans abgehalten worden. Der hrinz erschien, ihm zur Rechten der Prinz Leopold von Sieilien, ür Linken der Herzog von Nemours, um 12 Uhr auf dem kae e wo 4eichte Infanterie⸗Regimenter, 5 Linien⸗Infan⸗ lterie Regimenter, 1 Dragoner⸗, 1 Jaͤger-, 1 Husaren⸗, 3 Kuͤras⸗ sier - Regimenter und 6 Batterieen aufgestellt waren. Nachdem Ihre Königl, Hoheiten die Reihen entlang geritten, stellten Sie sich vor der Militair-Schule auf und ließen die Truppen vordei— beflliten. Die Stabs-Offiztere der verschiedenen Regimenter wur⸗ den zur Koͤniglichen Tafel gezogen.

In der vorgestrigen Sitzung des Pairshofes fehlte außer dem Herzoge von Crussol auch noch der Graf Rampon; Beide sind erkrankt. Selt der Eroͤffnung des Prozesses hat sich sonach die Zahl der Richter um 5 vermindert; sie betraͤgt jetzt noch 159.

Der Vortrag, den Herr Raspail in der heutigen Sitzung ker Deputirten-Kammer zur Vertheidigung des Herauͤsge— bers des ' Neformateur“, Herrn Jauffrenou, hielt, lautete im We— . also: „Ich bitte die Kammer um Nachsicht gegen die Form sowohl als gegen den Inhalt meiner Vertheidigung. Es blieben mir nicht mehr als 2 Stunden zur Vorbereitung uͤbrig. Ich habe die groͤßte Achtung vor den von einem Theile Frank— reichs ernannten Deputirten und halte mich fuͤr wuͤrdig, vor Ihnen zu sprechen, denn ich rede hier als Mensch zum Men, schen Wir leben ja auch nicht mehr in einer Zeit der Rache, sondern in einer Zeit der VBersoöͤhnung. Sie haben uns in Folhe des Gesetzes vom Oktober 1839 vor Ihre Schranken ge⸗ laden. Hier darf ich jedoch nicht verschweigen, wie nachtheilig die lage der Presse der Spposition gegen diem in isterielle Presse is. Wahrend diese von der Opposition niemals zur Rechenschaft gezogen werden kann, muß jene sich Angriffe von allen Seiten

gefallen lassen. Ist diese nachtheilige Lage nun aber nicht die

( Duelle Aler unserer Verfolgungen, und sollten nicht beide Pressen gleiche Rechte haben? Pruͤfen wir jetzt die Strafbarkeit des in— kriminirten Artikels. Es muß zugegeben werden: der Titel (le— gislative Todtschlaͤger) ist nicht parlamentarisch; allein fuͤr die Kammer kann er nicht beleidigend seyn, da er le— diglich gegen einzelne Personen gerichtet ist. Man sagt nicht, daß die Kammer aus legislativen Todtschlaͤgern be— hehe, sondern nur, daß gewisse Deputirte die Todtschlaͤger c, haͤtten. Eine Beleidigung gegen die Kammer liegt also arin nicht, und eine solche war auch nicht unsere Absicht. Was den Ausdrück Centra betrifft, so haben wir damit nicht diese der gene Bänke bezeichnet; wir wollten darunter bloß eine Partei der Kammer von einer gewissen Gesinnung und ganz im Allge— minen verstanden wissen; denn es sitzen auf den Baͤnken hinter den Ministern, Mitglieder, die das Recht der freien Vertheidi— Fung vor dem Pairshof behauptet haben. Kein Blatt kann äber, . seinem Geiste nach von persoͤnlichen Angriffen entfernter seyn, 9 der Neformateur.“ Wie sein Titel schon besagt, ist dieses latt estiftet worden, um eine gesellschaftliche Reform zu bewir⸗ mn, Uhd Niemand wird dem „Réformateur“ diese Gerechtigkeit ragen, daß er bis jetzt per fönlichen Streitigkeiten stets am igsten entgegengearbeitet hat. So oft wenigstens bisher der . fer mgtenn⸗ zu Schmaͤhungen seine Zuflucht genommen hat, ha 6s immer nur gezwungener Weise, denn solche Schmaͤ— . . sind in seinen Augen eine unedle Waffe; dagegen wird lh 6 Ziel: die Reform des Menschengeschlechts, fest im Auge . en, sollte er auch durch den Koth seinen Weg nehmen len, denn der Koth besudelt nur diejenigen, die diesen Weg treten, um dadurch unmoralische Zwecke zu verfolgen.“ Hier , Vercheidiger die Paragraphen des inkriminirten Artikels 6 ,, bemuͤhte sich, bei jedem insbesondere darzu— . F er leine Beleidigung fuͤr die Kammer enthalte. „Es h n. er, „daß die Form nicht arlamentarisch ist, daß . vaͤhlten Worte selbst nicht vom besten Franzoͤsisch sind; hat nicht zuweilen die Kammer selbst in ihren Verhandlun⸗

——

gen die parlamentarischen Formen vernachlaͤssigt! Und hier kommt noch der Umstand hinzu, daß der Artikel in einem Augenblicke der Aufregung und des Zornes abgefaßt wurde, eines Zornes, der durch die in dem Artikel selbst gemeldeten Fakta als hinlaͤng⸗ lich begründet erscheint. In Bezuͤg auf den gebrauchten Aus⸗ druck „Schergen“ (alguavils) bemerke ich, daß eben die Worte: „die 15 Schergen“, womit die Begleiter des Herrn Jaubert ge— meint waren, schon an und fuͤr sich beweisen, daß sie nicht der ganzen Kammer gelten sollten. Was den im Hofe des Palastes stattgehabten Vorfall betrifft, so muͤßte erst durch Zeugen entschieden werden, auf wessen Seite eigentlich das Unrecht war, indem sogar die bestgesinntesten Blätter jenen Vorfall einen beklagenswerthen genannt haben. Sollte be— wiesen werden, daß das Unrecht auf der Seite der Zeitungs⸗ schreiber war, gut: so wollen wir es eingestehen und unsere Geg⸗ ner um Vergebung bitten. Ich kann mich aber auf mehrere Blatter, wie den Messager, den Constitutionnel, die France und den Courrier frangais, berufen, welche alle darin üͤbereinstimmen, daß der junge Mann, der, allein auf Herrn Jaubert zugehend, ihn sehr hoͤflich anredete, von 15 Per⸗ sonen angefallen wurde, die uͤber ihn herstuͤrzten und ihm die Kleider vom Leibe rissen. Es war also wohl natuͤrlich, wenn dieser junge Mann gegen diejenigen, die ihn so mißhandelten, in Zorn gerieth. Man muß sehr philosophisch gesinnt seyn, um eine solche Be⸗ handlung, wenn man sie zudem nicht verdient hat, ruhig hinzu⸗ nehmen. Eine solche Ruhe trifft sich nicht einmal unter Maän— nern von reiferem Alter ünd groͤßerer Einsicht als dieser junge Journalist. Die Herausforderung des „Réformateur“ ist nicht bloß nicht an die Kammer gerichtet, sondern auch selbst nicht an sene 15 Deputirte, als solche, sondern bloß an eben so viele Privat⸗Personen. Der „Réformateur“ nimmt bloß Duelle an, um den Duellen ein Ende zu machen, gerade wie die hom o pa⸗ thischen Aerzte: zimilia similibhüs curantur. Ihr Arm ist eben so sicher, wie Anderer Arme; aber der Tag, wo sie mit ihren Kugeln ihren Feinden ins Herz getroffen, wuͤrde ein un— gluͤckbringender Tag fuͤr sie seyn, ein Tag, den sie ewig tief be— klagen wurden.“ Der Redner schloß, indem er die Hoffnung

bei Seite setzen werde, das im Allgemeinen eine sittliche und so— ciale Tendenz mit Ernst verfolge, Und dem man seine Verdienste und Bemuͤhungen, der Menschheit nuͤtzlich zu werden, nicht ab— sprechen koͤnne. .

Ein ahnlicher Prozeß wie derjenige des Herausgebers des Reformateur“ wurde bekanntlich vor etwa 2 Jahren vor der Deputirten⸗Kammer verhandelt. Damn betraf es zwei beleidi⸗ gende Artikel der „Tribune“, die Herr Viennet der Kammer denuncirte. Der verantwortliche Herausgeber des gedachten Blat— tes erschien, einer an ihn ergangenen Vorladung gemaͤß, am 16. April, unter Assistenz der Herren Cavaignac und Marrast, vor der Barre der Deputirten, Kammer und wurde mit 204 gegen 101 Stimmen zu Iaͤhriger Haft und einer Geldbuße von 16, 600 Fr. verurtheilt.

Die Oppositions-Blaͤtter suchen Herrn Audry⸗öde-Puyraveau zu bewegen, bevor er sich vor die Pairs-Kammer stelle, sein De— putirten-Amt niederzulegen. „Waͤre Herr Audry⸗de⸗Puyraveau“, sagt der Courrier frangais, „ein geschworner Feind unserer gegenwaͤrtigen Regierungs-Form, so köoͤnnte er nichts Befferes thun, als Deputirter zu bleiben, da sein Erscheinen vor der Pairs- Kammer ohne Zweifel der verderblichste Stoß waͤre, den er der Repraͤsentativ-Regierung versetzen koͤnnte. Wir hoffen indeß, daß Herr Audry de-Puy— raveau den von einer leidenschaftlichen Partei begangenen Fehler nicht benutzen werde, um die Folgen desselben den ganzen Staatskoͤrper entgelten zu lassen. Gewiß wird er es vorziehen, nach der Ansicht der Herren Odilon-Barrot und Cormenin, seinen Abschied als Deputirter zu nehmen.“ (Daß Herr Audry⸗de⸗ Puyraveau noch heute in der Sitzung zugegen war, ist bereits gemeldet worden.) ;

Man versichert, daß die 195 Personen, die kuͤrzlich an einem Abend in der Gegend des Thores St. Marin verhaftet wurden, saͤmmtlich wieder in Freiheit gesetzt worden sind.

.Der hiesige Gartenbau-Verein wird auch in diesem Jahre wieder, und zwar an den Tagen des 1. 6. Juni, in der 3 gerie des Louvre eine Ausstellung seltener Gewaͤchse, Blumen und Fruͤchte, so wie verschiedener Garten⸗-Geraͤthschaften veran⸗ stalten. Am 7Tten findet die General-Sitzung statt, in welcher die Medaillen und sonstigen Preise zuerkannt werden.

Die neuesten Nachrichten von der Spanischen Graänze melden nichts von Bedeutung. Jaureguy ist in St. Sebastiaͤn und Oraa in Elisondo eingeschloffen. Valdez haͤlt Logroño und Viana am Ebro besetzt; mit Pampelona steht er nur über Ta— falla in Verbindung und mit Vittoria mittelst der großen Ma— drider Straße.

Großbritanien und Irland.

Parlaments Verhandlungen. Oberhaus. Stz— zung vom 22. Mai. (Nachtrag. Folgendes ist der wesent— lichste Inhalt der in dieser Sitzung von Lord Brougham vor, gelegten Resolutionen n Verbesserung des Unterrichtswesens: „Obgleich die Zahl der Schulen, in denen einige Zweige des Elementar⸗ Unterrichts gelehrt werden, in den letzten zwanzig Jah⸗ ren sehr zugenommen hat, so ist doch immer noch n an sol⸗ cen Schulen, besonders in der Hauptstadt und in anderen großen Staͤdten, und namentlich fehlt es in Middlesey und Lancashire an den. Mitteln zum Elementar-Unterricht. Der Unterrscht, der jetzt in den meisten der fuͤr die aͤrmeren Volksklassen errichteten Schulen erthellt wird, ist für ihre Ausbildung durchaus unzureichend, indem er sich meistentheils auf Lesen, Schreiben und etwas Rechnen be⸗— schraͤnkt, waͤhrend die Kinder ohne größere Kosten und in derselben Zeit in den Elementen nuͤtzlicherer Kenntnisse unterrichtet und da⸗ durch an Maͤßigkeit, Fleiß und Tugend gewoͤhnt werden koͤnn⸗ ten. Die Zahl der Schulen fuͤr kleine Kinder ist noch über— aus, gering, besonders in den großen Städten, wo 'sie zur sittlichen Veredlung des Volkes und zur Verhinderung der Verbrechen am noͤthigsten waren. Wenn auch nichts geschehen darf,

wodurch die Privat⸗Wohlthaͤtigkest jn der Grändung und nnter—

aussprach, daß die Kammer ihre Nachsicht gegen ein Blatt nicht

haltung von Schulen erschlaffen oder die aͤrmere Volksklasse in der Beisteuerung zur Erziehung ihrer Kinder entmuthigt werden könnte, so muß das Parlament doch da fuͤr hinreichende Unterrichtsmittel sorgen, wo dleselben auf andere Weise nicht zu erlangen sind, und es muß die Gruͤndung von Schulen fuͤr kleine Kinder, besonders in den größeren Staͤdten, moͤglichst beguͤnstigen. Zur Verbesserung des Schul Unterrichts ist es gut, in verschiedenen Theilen des Landes Seminarien zur Bildung von Schullehrern zu errichten. Die Fonds, welche jetzt in verschiedenen Theilen des Landes in Folge von Schen— kungen und Vermaͤchtnissen zur Erziehung armer Kinder vorhanden sind, werden, theils, weil sie fuͤr den Umfang, fuͤr welchen sie be— stimmt worden, zu bedeutend, theils weil die Verwalter derselben nicht mit angemessenen Vollmachten versehen sind, theils aus ande— ren Maͤngeln, oft nicht zu den Zwecken verwendet, zu welchen sie ursprünglich ausgesetzt worden, und bringen jetzt dem Lande nicht den Vortheil, den es davon ziehen könnte, waͤhrend sich vielmehr in ihre Verwaltung haufig Mißbraͤuche einschleichen, und es ist daher zweckmaͤßig, daß eine permanente Kommission vom Parla— mente ernannt und bevollmächtigt wird, um die angemessene Ver⸗ wendung der von Zeit zu Zeit vom Parlamente fuͤr Unterrichtazwecke bewilligten Fonds zu beaufsichtigen, die noͤthigen Schullehrer⸗-Semi⸗ narien zu errichten, um die Verwalter der auf die Erziehung gerich— teten öffentlichen Wohlthaͤtigkeiten in der Erfuͤllung ihrer Pflichten zu ermuntern, die Mißbräuche, die sie etwa begehen möchten, zu ruͤgen und abzustellen, fuͤr die Vervollstaͤndigung der Zahl diefer Verwalter, wenn Luͤcken in derselben entstehen, zu sorgen, die Vor⸗ steher der sogenannten Lateinischen Schulen zur Verwendang der nicht fuͤr den gelehrten Unterricht erforderlichen Fonds zu Zwecken des niedrigeren Unterrichts und zu groͤßerem und allgemeinerem Nutzen des Volks zu ermaͤchtigen, wenn auch den Fonds von ihren Gebern urspruͤnglich eine engere Bestimmung angewiesen war, den Direk⸗ toren dotirter Schulen gewisse Bedingungen uͤber ihr Verhalten und uͤber die Aufnahme oder Entfernung der Alumnen vorzuschreiben, ihnen von Zeit zu Zeit uͤber ihre Amtsverwaltung Rechenschaft ab— zufordern und endlich von allen Personen, denen die Verwaltung der . das Erziehungswesen gerichteten offentlichen und Privat⸗Wohl⸗ thäͤtigkeiten anvertraut ist, zu verlangen, daß sie dem ersten Staats— Secretair Sr. Majestäͤt jaͤhrlich über alle Einnahmen und Ausga— ben Rechnung ablegen.“

Der Bischof von Gloucester erklaͤrte sich mit dem groͤß— ten Theil dieser Vorschlaͤge einverstanden, nur wuͤnschte er, daß auch der Religions-Unterricht nicht vernachlaͤssigt werden möchte; (hort! wiewohl er nicht glaubte, daß Lord Brougham deshalb, weil er diesen Punkt nicht beruͤhrt, ihn von der Beruͤcksichtigung ausgeschlossen haben wolle. Auch der Erzbischof von Canter bury billigte den vorgeschlagenen Plan vollkommen und ver— sicherte, daß er, so lange er im Oberhause sitze, was nun schon 21 Jahre her sey, stets vor Allem die Bildung der ärmeren Klassen zum Ziel feiner Sorge und Aufmerksamkeit gemacht habe, indem er uͤberzeugt sey, daß dadurch die Verbrechen am wirksamsten verhindert werden wuͤrden; doch muͤsse jeder Unterricht, wenn er heil— same Fruͤchte tragen solle, die Religion zur Grundlage haben. Lord Den man meinte, wenn der Staat nicht fuͤr ein wohlgeordnetes Unterrichts-System sorge, welches vor dem Begehen von Ver— brechen bewahre, so sey er eigentlich gar nicht berechtigt, die Verbrechen zu bestrafen; und die Regierung sey mit an den Ver— brechen schuld, wenn sie junge und noch ziemlich unverdorbene Gemuͤther, statt sie durch Lehre und Unterricht zu bessern, mit alten Sträflingen zusammen einsperre, durch deren Beisplel sie erst befleckt und ganz verderbt wurden. Lord Brougham be— merkte schließlich in Erwiederung auf das, was die beiden Bi— schoͤfe gesagt hatten, er fuͤhle zwar, daß diese Angelegenheit in religidser Beziehung mit großen Schwierigkeiten verbunden wäre, aber er hoffe, dem Hause kuͤnftig einen Plan vorlegen zu koͤn⸗ ö wodurch den gemachten Einwendungen begegnet werden wuͤrde.

Unterhaus. Sitzung vom 25. Mai. (Nachtrag.) Nach dem der Kanzler der Schatzkammer in seiner Entgegnung auf die von Sir R. Peel dem jetzigen Ministerium wegen feiner Langsamkeit gemachten Vorwuͤrfe Lwie gestern gemeldet) auf die geringe Zeit aufmerksam gemacht hatte, die der neuen Verwal— tung zur Vorbereitung ihrer Maßregeln geblieben sey, fuhr er lot n, mn, fort:

„Der sehr ehrenwerthe Baronet hat aus einer Aeußerung Lord Russell's die gehaͤssige Folgerung gezogen, als haͤtten ö Ministe⸗ rien des Grafen Grey und des Lord Melbourne nur unvollständige und unreife Maßregeln zu Tage gefördert. Wenn man so e,, hoͤrt, sollte man glauben, Lord Grey habe nie die Bant⸗-Aungelegen⸗ heiten und die Verhaͤltnisse der Ostindischen Compagnie grorknet, noch die Emancipation der Sklaven berbeigefuͤhrt. Auch kann man doch wohl die Reform⸗Akte nicht fuͤr eine unreife Maßregel aus= geben; jedenfalls aber werden die Herren von der Opposition nicht behaupten wollen, daß sie eine unbedeutende sey. Was jedoch äs besondere die jetzige Stellung der Verwaltung betrifft, so würde es weder klug noch gerecht seyn, etwas zu unternehmen, was sie nicht auszuführen hoffen duüͤrfte. Nur wenn die Minister sich tolldeesst auf dergleichen einlassen wollten, wuͤrden sie den Hohn verdienen, mit welchem sie von dem ehrenwerthen Baronet und seiner Partei verfolgt werden. Der Erstere weiß sehr wohl, daß er die Ministe= in seiner Gewalt haben wuͤrde, wenn sie sich verleiten lassen mo ten, jetzt eine Menge von Maßregeln in Antrag zu bringen, denn es wuͤrde dann unmoͤglich seyn, eine einzige zu vollenden. Nun kann aber nicht geleugnet werden, daß die Irlaͤndische Frage zu den allerwichtigsten gehoͤrt, und wenn auch die Dise ters Anspruch auf volle Beruͤcksichtigung haben, so ü e3 doch mehr als auffallend, daß dieser AÄnspruch von denen pen fochten wird, welche allein Schuld daran sind, daß ihnen nicht schon vor Jahren Recht geworden. Die Minister würden di Beschwerden der Dissenters nicht übergehen, wenn sie glauben zarf= ten, wahrend diefer Session mehr vollbringen zu können, als ole beiden von ihnen ausersehenen Maßregeln. Uebrigens ist es aner ihr Zweck, sich selbst ihren Kampfolatz zu wahlen, Rund sie werden sich nicht aus den Linien berauslocken lassen, in denen sie es dem allgemeinen Interesse fur zusagend halten, den Kampf zu untern? men. Der ebrenwerthe Baronet selbst weiß sehr gut, daß sich nicht; weiter in dieser Sesston durchsetzen laͤßt, als Munizipalttats? uns Kirchen ⸗Reform, aber er hat doch den Versuch nicht aufgeben wolm— len, die Minister zu verleiten, daß sie die den konservativen Interesfen unbequeme Mun izipalitäts Reform aufgeben; eine Reform, wel he nicht weniger dringend ist, als die Erledigung der Frage über bie Kirchensteuer, um so mehr, da schon jetzt von den Mugliedern meh?

terer verderhten Munizspalitaͤten Versuche gemacht werden, das Ge⸗