1835 / 180 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Koͤnigreichs, Herr Florida, Deputirter, der General⸗Administrator der Zoͤlle von Sete Casas, Herr Cesario de Sanza da Guerra Quaresma, der Muͤnzmeister Senor T. de Aginnd und mehrere

RNaͤthe des Finanz-Ministeriums entlaffen und durch Anhaͤnger des neuen Kabinets ersetzt worden.

Der Globe sagt: „Der Oberst Sir Robert Steele, wel— cher jetzt Vice⸗Lieutenant und Magistrats⸗Person fuͤr Dorsetshire ist und sich wahrend des Krieges auf der Halbinsel in der Spa⸗ nischen Armee auszeichnete, hat der Königin von Spanien das Anerbieten gemacht, ein Corps von 1000 Mann fuͤr sie zu wer⸗ ben. Wird dieser Vorschlag angenommen, so beabsichtigt er, eine Aufforderung an sein altes Corps, die Koͤniglichen Marine⸗-Sol— daten und die Marine-Artillerie, zu erlassen, bei denen er ver— wandte Gesinnungen finden wird.“ Dasselbe Blatt bemerkt, daß nie schoͤnere Leute, selbst fuͤr den Britischen Dienst, ange⸗ worben worden sind, und daß man sehr auf den Charakter der Soldaten und namentlich der Unteroffiziere Ruͤcksicht genommen habe, so daß die unangenehmen Auftritte, welche sich in Portu— gal ereignet haben, nicht zu befürchten seyen. Der Eourier sagt, die Wohnung des Oberst Robinson habe gestern fruͤh eine außerst belebte Scene dargeboten, indem sich die bei dem ersten Detaschement, welches in dieser Woche nach Spanien abgehen soll, angestellten Offiziere sammtlich dort eingefunden haͤtten, um die naͤheren Instructionen in Bezug auf die Expedition in Empfang zu nehmen.

Dem Sun zufolge, haben die Agenten der Madrider Re— gierung gestern Flinten aus dem Tower ausgeliefert erhalten. Unter den Personen, welche an der Britischen Spanien Theil nehmen werden, nennt jenes Blatt auch den Spa— nischen Oberst Inda, der die Lokalitäten von Biscaya genau ken⸗ nen, die Kriegführung in den Gebirgen sehr gut verstehen soll. Es heißt, er

Dienstleistungen.

Belgien.

Bruͤssel, 25. Juni. In dem hiesigen Moniteur liest man: „Das Journal de la Haye enthaͤlt eine Korrespondenz aus Brussel vom I2. Mai, die von Anfang bis zu Ende ein Ge— webe von Irrthuͤmern und erdichteten Angaben ist. Es ist falsch,

neis der Tuilerieen nach Bruͤssel uͤberbracht hat, welche sich auf eine in Belgien vorzunehmende Anwerbung von Huͤlfs-Truppen fuͤr Spanien bezieht. Es ist eben so falsch, daß diese Note zu einem Minister-RKathe am 12ten Veranlassung gegeben hat. Die Details, in welche der Korrespondent des Journal de la Haye eingeht, mit Bezug auf die Meinung des Herrn von Mue— engere und auf die Entwuͤrfe, welche dem General Evain , r werden, und auf die Schwierigkeiten, welche sich der den und seiner Unter⸗-Befehlshaber entgegenstellen, sind durchaus erdichtet und ungegruͤndet. Dasselbe ist der Fall mit den Nach— kichten uͤber die fremden und die Belgischen Deserteure. Wir beschranken uns darauf, alle die Versicherungen, welche dieser Brief aus Bruͤssel enthält, foͤrmlich Luͤgen zu strafen und dies ist die einzige Antwort, welche die haͤmischen Insinuationen ver— dienen, die der Verfasser den irrthuͤmlichen Angaben, auf welche seine Korrespondenz sich gruͤndet, eingestreut hat.“

Der Artillerie- Major Kessels ist vorgestern mit Urlaub ab— gereist. Er geht nach London, um, wie man sagt, sich mit den Chefs der Englischen Expedition nach Spanien zu besprechen.

Po len.

Warschau, 28. Juni. Der Feldmarschall Fuͤrst von War— schau, Statthalter des Königreichs, ist am Mittwoch fruͤh von hier nach der St. GeorgenFestung (Modlin) abgereist. Aus Galizien ist die Nachricht hier eingegangen, daß die Fuͤrstin Isabella Czartoryska, geborne Graͤsin Fleming, im gosten Jahre ihres Alters in diesen Tagen dort verstorben ist.

Das hiesige Israelitische Hospital wird um ein Gebaͤude vermehrt werden, zu welchem am Dienstage hier der Grundstein gelegt wurde. Das Hospital verdankt diese Vergroͤßerung be⸗ sonders den Vorschlaͤgen des Staatsraths Grafen Friedrich Skar⸗ bek. Der Fuͤrst Statthalter mauerte den ersten Ziegel ein; ihm folgten der Militair-Gouverneur von Warschau, Jeneral-Adsu— tant Pankratjeff, der Direktor der Regierungs-Kommission des Innern und der Unterrichts-Angelegenheiten, General-Lieutenant Golowin, der Praͤsident des General-Conseils der wohlthaͤtigen Anstalten, Staatsrath Lubowidzki, der Stadt⸗Praͤsident Laszczynski und der Vice⸗Praͤsident General Storozenko. Wahrend der Grund⸗ steinlegung hielt der Warschauer Rabbiner in Hebräischer Spra— che eine Anrede an die Versammelten, die sodaͤnn auch in Pol⸗ nischer Sprache verlesen wurde.

Die ausgezeichnetste Wolle auf dem diessaͤhrigen Markt hier⸗ selbst soll, nach dem Urtheil von Kennern, die von dem Graͤflich Ostrowskischen Gute Maluschyn gewesen seyn, von der 366 Stein an Markt gebracht waren; sie wurde mit 120 Rthlr. fuͤr den Centner bezahlt.

Deutschland.

Dresden, 26. Juni. Am 2usten d. Abends fand hier mit Fackeln und Gesang das feierliche Leichen-⸗Begaͤngniß der hier in der Blüuͤthe des Lebens verstorbenen Fuͤrstin von Wittgenstein statt. Der Gesandtschafts-Geistliche aus Berlin verrichtete das Todtenamt. Die Leiche wird spaͤter auf die Guͤter der verstor— benen Fuͤrstin nach Rußland abgefuͤhrt werden.

Zu den merkwuͤrdigen Fremden, die jetzt Dresden besuchen, gehoͤrt der durch seine Reise in Amerika und die Darstellung Tautischer Scenen allbekannte See⸗Capitain der Koͤnigl. Marine, Basil Hall mit seiner Familie. Er hat unserer Koͤnigl. Biblio⸗ thek, mit deren Einrichtung er sehr zufrieden war, seine Werke geschenkt, und geht von hier nach Berlin.

Weimar, 27. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog haben den Ober-Jaägermeister und Kammer-Direktor, Freiherrn von Fritsch, zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ ernannt und dem Kammer-Direktor Dr. Stichling den Charakter als Praͤsident ertheilt.

Der Geburtstag Sr. Koͤnigl. . des Erb⸗Großherzogs ist am 2ästen d. M. sowohl im Schlosse als bei den Bewohnern der Residenz mit herzlicher Theilnahme gefeiert worden.

Eöthen, 23. Juni. Der Verein homdopathischer Aerzte wird seine diessahrige General-Versammlung am 19. August in Braunschweig halten und hat zu diesem Zwecke eine Bekannt⸗ machung in oͤffentlichen Blaͤttern erlassen. .

Muͤnch en, 22. Juni. (Schwäb. Merk.) Es ist der bestimmte Wille des Koͤnigs, daß die vielen Moosgruͤnde im Isar⸗-Kreise, der, trotz seines groͤßeren Umfangs und Her Beyvsöͤl— kerung der Hauptstadt mit Job, 000 Seelen, jedem der sieben

Expedition nach R Ju ; 3 ? ist die beste Sorte zu 235 Fl. (im 24 Fl. Fuße) verkauft wor⸗

er werde als General-KriegsZahlmeister unter Oberst Sans eintreten, und Letzterer verspreche sich sehr viel von dessen

Bestimmung des Commandeurs der Huͤlfs-Trup.

731 uͤbrigen Kreise hinsichtlich der Volksmienge um ein Bedeutendes nachsteht, urbar gemacht werden. Der General⸗-Administrator der Staats-Guͤter, Baron Rufsin, hat deswegen die geeigneten Anweisungen erhalten. Eben so ist es der Wille Sr. Majestaͤt, daß vorerst von Seiten saͤmmtlicher Behoͤrden Maßregeln ge— troffen werden, durch die es inöglich gemacht werden soll, daß kuͤnftig Bayern hinsichtlich der Erzeugung von Gegenstaͤnden der Industrie keinem der uͤbrigen Deutschen Staaten nachstehe. Der Koͤnig ist hierfuͤr vaͤterlich besorgt. Diese Vorsorge thut beson— ders unserem Alt-Bayern Noth. Außerdem hat der Koͤnig be— fohlen, daß eine moͤglichst schleunige Und vollkommene kommer— zielle Verbindung im ganzen Reiche hergestellt werde. Die wackeren, allzeit ruͤhrigen Nuͤrnberger wollen die Eisenbahn von Nuͤrnberg nach Fuͤrth schon den 25. August d. J. eroͤffnen. Man spricht in unserer Hauptstadt von einem Plan, von hier nach Augsburg eine Eisenbahn anzulegen, die seiner Zeit uͤber Um, Stuttgart und den Westen fortgesetzt werden duͤrfte.

Muͤnchen, 25. Juni. Herr Acquabona, welcher am Dien— stag Vormittag 19 Uhr aus Griechenland uͤber Ancona hier eintraf, brachte die sehr erfreuliche Nachricht, daß am 1. Juni die Feier der Thronbesteigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Otto J. unter unbeschreiblichem Jubel zu Athen stattgefunden habe. Der

Staats,-Minister des Koͤnigl. Hauses und der auswärtigen An— gl. 3

gelegenheiten, Freiherr von Gise, ist gestern Vormittag nach

Bruͤckenau abgereist, um Sr. Majestaͤt dem Koͤnige die Kunde

von diesem hoͤchst erfreulichen Ereignisse zu uͤberbringen. Stuttgart, 27. Juni. Auf dem Wollmarkt in Kirchheim

den. Im Durchschnitte stellten sich jedoch die Preise um 8 bis 19 pCt. niedriger als im vorigen Jahre. Ueber schlechte Waͤ— sche wurde auch hier in diesem Jahre Klage gefuͤhrt.

Karlsruhe, 23. Juni. Die Zoll-Kommission der ersten Kammer beschaͤftigt sich fortwaͤhrend mit der Berathung der

S;Zoll⸗ Frage.

Auch in der heutigen Sitzung der zweiten Kammer, in der die Fortsetzung der Berathung uͤber den Gesetz-Entwurf, die Be— streitung der Gemeinde Beduͤrfnisse betreffend, stattfand, wurden wieder mehrere Bittschriften fuͤr den Anschluß an den Zoll—

daß am 11Iten ein außerordentlicher Courier eine Note des Kabt- Verein vorgelegt.

So eben vernimmt man aus achtbarer Quelle, daß mit Beendigung der Zoll⸗Angelegenheiten der Landtag sogleich ausein— ander gehe und zur Berathung des Budgets eine nochmalige Zusammenberufung der Staͤnde im kommenden Herbste stattfinde.

Naͤchstens soll zwischen der hiesigen Stadt und Mannheim ein Dampfwagen seine Thaͤtigkeit antreten und zwar so, daß er den Weg von sechs Meilen in zwei Stunden zuruͤcklege, und denselben zweimal des Tages mache.

Karlsruhe, 24. Juni. In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer erstattete der Abgeordnets Gerbel den Kommis— sions-Bericht uͤber die wegen des Anschlusses an den Zoll-Verein eingekommenen Bittschriften. Er fuͤhrte die Gruͤnde fuͤr und dagegen, die in den verschiedenen Bittschriften angegeben sind, namentlich auf, woraus sich ergiebt, daß die Gegner des Anschlus⸗— ses (meistens Oberlaͤndische Amts-Bezirke) vorzuͤglich die Stoͤ⸗ rung ihres freien Verkehrs mit der Schweiz im Auge hatten; eine einzige der Bittschriften nur wurde durch das Geruͤcht von Erhohung des Salz-Preises hervorgerufen. Die den Verein wuͤnschenden Petenten gruͤndeten ihre Gesuche nicht bloß auf ma— terielle, sondern auch auf edlere Interessen, bestehend in einer An⸗ naͤherung der Deutschen Volksstaͤmme zu einem hohen nationalen Ganzen. Der Antrag der Zoll⸗Bittschriften⸗ommission ging da— hin, ihren Bericht an die Zoll-Kommission zur gütfinden— den Ruͤcksichtsnahme zu uͤberweisen. Die Discusston uͤber diesen Antrag wurde sofort eroͤffnet. Zuerst ergriff der Abgeordnete von Rotteck das Wort, um die Ungerechtigkeit zu zeigen, die ihm von der Regierungs-Kommission dadurch zugefuͤgt worden sey, daß sie ihm die Hervorrufung der meisten, gegen den Ver— ein stimmenden Adressen mittelst Ausbreitung falscher Geruͤchte uͤber Erhoͤhung des Salzpreises im Fall des Anschlusses zur Last gelegt habe. Es gehe aus dem Berichte der Bittschriften-Kom— mission der Ungrund dieser Anschuldigung hervor, weshalb er auch darauf antragen muͤsse, daß sie durch die naͤmlichen Organe, die ihm diese Vorwuͤrfe gemacht haͤtten, nun auch oͤffentlich wieder zuruͤckge⸗ nommen werden. Hierauf stellte der Abgeordnete Welker den Antrag auf Vorausdruck des Berichts, Behufs der Austheilung desselben un⸗ ter die Kammer-Mitglieder, und fragte zugleich bei der Regie— rungs⸗Kommission an, warum die Regierung zu gleicher Zeit wie an die zweite Kammer, so auch an die erste die Zoll-Vereinigungs⸗ Angelegenheit zur Berathung gebracht habe, was ihm als elne Rechtsverletzung der zweiten Kammer erscheine. Der Regierungs—⸗ Commissair, Staatsrath Nibenius, erwiederte, daß die hohe Wich⸗ tigkeit der Sache dies verlangt habe, und es sich uͤbrigens bei deren naͤherer Berathung herausstellen werde, daß dadurch die Rechte der zweiten Kammer durchaus nicht beeintraͤchtigt worden seyen. Zu den Bittschriften zuruͤckkehrend, uͤber die gerade be⸗ richtet ward, stimmten die Abgeordneten v. Itzstein, Moͤrdes, Winter v. Heidelberg und Andere, die noch sprachen, darin uͤber— ein, daß auf dieselben kein Gewicht zu legen sey, weil sie theils durch Ein⸗ fluß, theils durch das augenblickli wu Lokal⸗Interesse erzeugt worden seyen. v. Itzstein erwähnte noch besonders eines Cirkulars der Regierung, das sie an die Beamten habe abgehen lassen, um die von den Gegnern des Zoll⸗Vereins angeblich ausgegangenen Provocationen von Bittschriften gegen den Anschluß, durch ge— eignetes Einschreiten bei den Gemeinden wirkungslos zu machen, was ihm (v. Itzstein) nichts anders, als eine Aufforderung der Regierung scheine; Bittschriften fuͤr den Zoll⸗Verein zu veranlas⸗ sen. Minister Winter antwortete ihm darauf, daß das frag—⸗ liche Cirkular nichts weniger als dieses, sondern vielmehr das Einstellen aller Bittschriften habe bezwecken sollen, weil die Ge⸗ meinden weder von dem Inhalte noch von dem Umfange des provisorischen Vertrags irgend eine naͤhere Kenntniß haͤtten, und alle Gemuͤther im Augenblicke von der Sache so an— geregt seyen, daß man die Bittschriften, solcher Unkenntniß und solcher Aufregung entflossen, unmoͤglich beruͤcksichtigen koͤnne. Der auf dem Abgeordneten-Stuhl sitzende Praͤsi⸗ dent Mittermaier rechtfertigte hierauf in einem kurzen Vor— trage die Regierung wegen der gleichzeitigen Beschäftigung der ersten Kammer mit der Zoll-Frage durch die große Wichtigkeit der Sache; er erblickte darin nicht die geringste Verletzung der Rechte der zweiten Kammer, sondern glaubte vielmehr, daß es in der Absicht der Regierung liege, dadurch die Angelegenheit zu be— foͤrdern, fuͤr den Fall, daß die zweite Kammer zum Anschlusse ihre Zustimmung gebe. Hiemit wurde die Berathung geschlossen, und uͤber den Antrag der Zoll⸗-Bittschriften⸗Kommission auf Ueberwei⸗ sung ihres Berichtes an die Zoll-Kommission, so wie uͤber Welkers Antrag auf den Vorausdruck desselben abgestimmt, wor⸗ auf der erste Antrag angenommen, der des Abgeordneten Welker aber verworfen ward. Nach diesem wurde die Berathung

des Gesetz-Entwurfes uͤber die Bestreitung der Gemeinde-Be— duͤrfnisse fortgesetzt. Das langsame Fortschreiten dieser Berathung hat bis jetzt die Bericht-Erstattung uͤber die Zollsache unmoͤglich gemacht, da die Kammer diese Arbeiten vorerst erledigen will, um sich dann ungestört der wichtigsten hingeben zu koͤnnen. Frankfurt a. M., 23. Juni. Die gesetzgebende Versamm— lung hat nun im Wesentlichen ihre Berathung über die angetra— gene neue Polizei⸗Organisation beendigt, und wird diesen Gegen— stand, sobald die ernannte Kommission uͤber die beiden ihr noch zur weitern Begutachtung uͤberwiesenen Punkte (die Ueberwei—

sung der Einnahmen und die Verwaltung des Hospitals fuͤr un⸗ reine Kranke an andere Stellen, und die Errichtung eines Zucht— . polizei-Gerichts) den erforderlichen Bericht erstattet haben wird, n, . In der letzten Siz⸗ ur einige hiesige ,. Die Verschworsnen hatten Verzeichnisse von Anhaͤngern der Sa—

dem Senat zur Ruͤckaͤußerung mittheilen. zung wurde nun noch beschlossen, daß ein Polizei-Offizier mit Ober, Lieutenants- Rang und einer jaͤhrlichen von 880 Fl. als Kommandant und daß die Polizei-Mannschaft kasernirt werden solle. Fuͤr dieses Gendarmerie⸗Corps ward der jaͤhrliche Bedarf auf 13,009 Fl. bestimmt, und fuͤr die erste Anschaffung der Pferde eirca 25,ü 90900 Fl. verwilligt. Der von einem Mitgliede gestellte Antrag auf Einfuͤhrung bestimmter Polizeigesetze wurde, so viel— fach er auch Unterstuͤtzung fand, wegen der Allgemeinheit, in der er gestellt war, nicht angenommen; dagegen wurde beschlossen, es

gebenden Versammlung zur Genehmigung mitzutheilen.

Die angetragene Vermehrung unseres Linlen-Militairs hat nun auch die Zustimmung der staͤndigen Buͤrger-Nepraͤsentatlon erhalten, und dieser Gegenstand wird ebenfalls an die gesetzg bende Versammlung gelangen.

Frankfurt a. M., 27. Juni. Waͤhrend der heute ab— laufenden Woche war das Geschaͤft in Staats- Papieren sehr wenig belebt, weshalb auch die Notirungen nur unbedeutende Schwankun— gen erfuhren. Kaum daß die Bank⸗Actien um einige Gulhen hoͤhet gingen und die Integralen um S pCt. anzogen. Alle übrigen Oester⸗ reichischen und Holländischen Fonds stehen heute, wie vo? acht Ta— . gen. Es blieb indessen bei der Stockung, ohne daß daraus eint Tendenz zum Fallen entstanden ware, weil das baare Geld abon dant war und die effektiven Stucke etwas fehlten. Es waren stets Kaͤu—

fer pr. Kassa amn Markt. Man konnte Metalliques, Aetien und Ju

tegrale auf (nen Monat fir um 4 pCt. niedriger haben als pr.

comptant. Viele der couranten Fonds wurden zu 3 pCt. in Pro

Praͤmich⸗Geschaͤft war nur gering, indem

longation gegeben. Das . Man

sich bei den stationairen ECoursen kalim noch Bieter finden

machte Einiges in Bank-Acrien, auf Ende Juli zum Tages-Cours; zu bezithen, mit 14 Fl. Praͤmje pr. Stuͤck; auf Jütegrale gab man

pr. ultimo August J pCt., um sie zu 35 pCt. empfangen zu können. In, Spanischen Fonds war der Hansel sehr still. Baß die Courst derselben im Weichen sind, kann nicht auffallen, da die Pariser und Antwerpener Boͤrse nur geringe Speeulationslust für diese Efekten zeigen, auch der politische Horizont Spantens noch ganz überwbltt

ist. Von Praͤmien-Scheinen waren die Preußischen und Polnischen

zu steigenden Preisen begehrt; man konnte nur fuͤr kleine Posten

Abgeber finden. Fuͤr nene Polnische 500 Fl.⸗Loofe, Monat nach

Erscheinen zu liefern, wurde 88 gemacht. Auch die 4proe. Oblig⸗ tionen von Bayern und Darmstadt, so wie die Preußischen Sragth— . Schuldscheine, waren gesucht. Im Wechsel-Handel war wenig u thun; Amsterdam war häufiger zu haben und eher offerirt; Wien, Paris und Hamburg k. S. hielten sich begehrt. Der Diskonto unverändert zu 26 pCt. notirt. Nachschrift. Heute, am Sonn⸗ abend, wurde sehr wenig in Fonds gethan; Oesterreichische und Hollaͤndische hielten sich, Spanische waren mehr dusgehoten al

begehrt.

Schweiz.

Neuchatel, 23. Juni. Gestern fand die Wiederversamm lung des gesetzgebenden Korpers statt. Nach dem uͤblichen Ge— bete eroͤffnete Herr von Pourtalés, Praͤsident des Staats⸗-Rathes, die Sitzung mit folgender Rede:

„Mein? Herren! Ich hatte gehofft, die gegenwartige Sessiotn durch Se. Excellenz, den Herrn Gouverneur, erössnet zu sehen; feine Ruͤckkehr zu uns hat indeß einen Aufschub von einigen Tagen erlit— ten, und ich sehe mich daher berufen, ihn auch diesmal zu vertreten Der Staats⸗Rath wird Ihnen, meine Herren, uͤber den Zustand un, serer politischen Verhaͤltnisse zur Schweiz Auskunft geben; die For; derung, welche er der Tagsatzung uͤber die Fortdauer der Garantie unse⸗ rer monarchischen Institutionen vorzulegen beauftragt war, ist in dem In, struetions⸗Cirkular enthalten. Dtese Forderung giebt der Schweiz Gele. genheit, sich offen ͤber die Art und Weise, wie sie, in Ruͤcksicht auf ns, die uns bindenden Vertraͤge auszufuͤhren denkt. Sie hat daraus, da wir der an uns gerichteten Forderung, unsere beiden Kontingeni— ( ihrer Inspeetion zu unterwerfen, Folgèé leisteten, ersehen können, da es der Wille des Königs und Seiner Regierung ist, daß das Lam auf loyale Weise die Verpflichtungen erfülle, welche aus dem Ver trage hervorgehen. Die bedeutenden Opfer, welche der König gä— bracht hat, üm die Lasten zu vermindern, die, vermöge unserer Ver⸗ haͤltnisse, zur Eidgenossenschaft der minder wohlhabenden Klasse auf erlegt sind, geben einen neuen Beweis Seiner Sorgfalt fuͤr das Fursten thum. Die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Staates 183 wird Ihnen zeigen, daß, ungeachtet aller jener Opfer, die Finanze des Staates sich fortwährend in einem befriedigenden Zustande befinden

eigens gestiftet ist. Auch berichtet der

in jeder Hinsicht ohnmaͤchtigen,

Zweifel, meine Herren, daß die erste Inspection eines Corps unserer Ml ganz dem entsprochen hat, was man von dem Eifer und der Thaͤtigke der Offiziere, so wie von dem guten Willen der Truppen erwarttn konnte. Dies ist, ich wage es zu hoffen, eine Bürgschaft fuͤr di

6

Sicherheit der zu erwartenden Truppen-Versammlungen. 3 d

erklaͤre hierdurch pers fuͤr eröffnet.“ (.

Es fand hierauf die Wahl des Buͤreaus statt und von den drei vorgeschlagenen Kandidaten wurde Herr Challandes an Praͤsidenten des gesetzgebenden Corps fuͤr die laufende Session

mehrere Personen verhaftet worden sind,

scͤh uͤber mehrere Staͤdte in

Besoldung der Gendarmerie bestellt,

h 9 . Maßres 3 ach 1 1 sey der Senat 6 ersuchen, bestimmte Instructionen uͤber das e Verhalten des Gendarmerie⸗-Corps im Dlenste, so wie uͤber dag weigerten direkten J . h - ste haͤusigen Konferenzen mit Herrn von Rayneval h

Manns ͤ Strafverfahr sen, n =. g gegen diese Mannschaft einzuhaltende Strafverfahren zu erlassen. = Hiehenen Gerüchten Anlaß gegeben.

und dieselben, in soweit sie zur Gesetzgebung gehoren, der gesetz⸗ ö

Temder Hilfstruppen den Kampf wieder beginnen wird. Ninister sind uͤber die Besetzung des Ober-Kommando's der

gen reich beschenkt nach

Iroßherrlichen Anerkennung seiner

die gegenwartige Session des gesetzgebenyen Kur s

ernannt. Die Herren Favarger, Terrisse und Guillebert wurden

zu Seeretairen erwaͤhlt.

Spanien.

Madrid, 17. Juni. Die heutige Revista enthalt Nach⸗ stchendes; „Wir hoͤren, daß in der Nacht vom 14ten d. M. Per weil sie im Verdacht sehen, in eine Karlistische Verschwöoͤrung verwickelt zu seyn, die der Umgegend erstreckte. Man wollte die Gefangenen befreien, sie als Urbanos verkleiden und sie dann ur Ausftihrung der entworfenen abscheulichen Plaͤne in der Stadt vertheilen. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Advokat Selva, welcher schon bei fruͤheren Verschwörungen figurirte; fer⸗ Geistliche und zwei Priester aus Santa Cruz.

che Isabella's, die ermordet und deren Häu ser gepluͤndert werden sollten, angefertigt. Auf dieser Liste standen auch viele Kaufleute.“

Französische Blatter melden aus Aranjuez vom IT7ten „Die Zusammensetzung des neuen Ministeriums hat unter den Liberalen Zufriedenheit erregt. Die Minister halten haͤufige Zusammenkuͤnfte. Gestern wurde hier ein Ministerrath gehalten, und nach einer langen Besprechung mit Herrn von Rahneval gingen sämmtliche Minister nach der Hauptstadt ab. Ihre Kon— ferenzen und Berathungen beziehen sich hauptsaͤchlich auf die Frankreich und England ver— zu ergreifen seyn mochten. Die aben zu ver⸗ Das groͤßte Uebel ist die Entmuthigung unserer Armee, die wohl nicht vor der Ankunft Die

Armee nech zu keinem Entschlusse gekommen. Gestern wurde General Cordoõvg von der Königin empfangen und man glaubt, er werde sich bald wieder zur Armee begeben. Es ist noch nicht bekannt, wer den General Alava als Botschafter in London er— stzen werd. Der Hof wird zu Ende dieses Monats nach Madrid zuruͤckkehren.

nl rr e.

Konstantinopel, 3. Juni. Die Turkische Zeitung ekwimi Wekaji) vom 6. Sefer (2. Juni) enthaͤlt auf beinahe vier Spalten die Beschreibung einer zu Ehren des Prinzen Abd Elasis elbdol Aziz) veranstalteten Feier, von der wir eine ge⸗ draͤngte UUebersicht geben wollen. Der Sultan hatte den 9ten des verwichenen Monats Muharrem als den Tag erkoren, an wel— chem der genannte Prinz die erste Vorlesung aus dem Koran an— hoͤren sollte. Sammtliche Großwuürdenträger waren durch den ersten Wesir schriftlich zu der hehren Feier eingeladen, auch die Schullehrer von Konstantinopel, Adrianopel und Brussa sammt ihren respektiven Schuͤlern aufgefordert worden, daran Theil zu nehinen. An dem genannten Tage erschienen die Wesire in Uni⸗ form mit Epauletten, einen Degen an der Seite und das einfache Feß auf dem Haupte tragend; die Ulema's in Turban und Fi⸗ radsche; *) die uͤbrigen Hos⸗ und Staats-Beamten in goldgestick⸗ ter Uniferm und mit ihren Degen umgürtet. Vor dem Serai war ein Großherrliches Zelt aufgeschlagen, in welches zunaͤchst nur die Prediger und Imame gingen, und im Kreise sitzend der Reihe nach aus dem Koran vorsasen. Dann begab sich die ganze Schaar der Eingeladenen aus den zwoͤlf Zelten, in die sie verthellt waren, eben dahin, und harrte des Großherrn, der baid nachher auf sei⸗ nem edlen Nosse mit berittenem Gefolge ankam, und auf dem fuͤr ihn bestimmten Throne sich niederließ. Endlich erschienen auch die beiden Prinzen Abd Elmedschid (Abdol Mꝛeedschid) und Abd Glasis in Begleitung ihrer Hofmeister und übrigen Beamten, und wurden, mit Großherrlicher Erlaubniß, von den ersten Wuͤrden⸗ trägern vor dem Zelte bewillkommt, worauf ste von den Pferden abstiegen und ihren Platz vor dem Groß-Wesir einnahmen. Um 5 Uhr und 14 Minuten, als der bestimmten Zeit der Ceremonie, setzte sich Prinz Abd Elasis, gerade dem Throne gegenuͤber, auf einen kostbaren Ehrensessel, und die Vorlesung wurde sofort ab⸗ gehalten. Zum Schlusse sprach Scheich Murad vom Orden der Vakschbendi, dem Großherrlichen Throne zuschreitend, mit lauter Stimme ein Gebet, in welches die ganze Ver sammlung einstimmte. Demnaͤchst beurlaubten sich die beiden Prinzen und traten mit ihrem Gefolge ab, worauf die Vornehmsten der Anwesenden, Einer nach dem Andern, vor Seiner Hoheit h uldigend niederfie⸗ len. Dann erhob sich der Sultan, warf der ganzen Versamm—⸗ lung huldreiche Blicke zu, und bestieg sein herrliches Roß zum Aufbruche. Saͤmmtliche Wuͤrdenträger kehrten nach ihren Zelten zuruͤck; die Scheiche, Muͤderrisse, Chatibe und Imame aber gin⸗ Hause. Am folgenden Tage wurden auch die Lehrer an den niederen Schulen (Mekte b) und selbst die Schüler mit Geschenken aus dem Großherrlichen Schatze erfreut.

Die Tekwimi Wekaji berichtet ferner, daß Seine Hoheit

der Tochter des Reis⸗-Efendl bei Gelegenheit ihrer in der Mitte

des vorigen Monagts stattgehabten Hochzeit eine kostbare mit Bril⸗ anten besetzte Buͤchse verehrt habe. Der Kommandant von Belgrad, WBedschihi⸗Pascha, hat nach demselben Blatte als Zeichen der ; n A ausgezeichneten Verdienste ein Exemplar desjenigen Ordens erhalten, der fuͤr die hohen Wesire Redacte ur dieser Zeitung von sich selbst, daß der Termin seiner nach drei Monaten abge⸗ husenen Dienstzeit durch die Großherrliche Huld um vier Mo— hate weiter geruͤckt worden sey. Er nennt sich in dieser Anzeige den „mit der Kadi-Wuͤrde der Residenz begnadigten, zum Dank din im Meere der Großherrlichen Gunst ertrunkenen u. s w. u., s. w. Historiograp hen und Redac— gur von großer Armseligkeit, Sohn des Sahafler Scheichi, Esseid Muhammed Efsaad.“ Der Titel Efendi ist aus Bescheidenheit weggelassen.

Griechenland.

. Die wichtige Begebenheit der Thron-Besteigung des ersten Koͤnigs von Grlechenland wurde, verherrlicht durch die Liebe des

olks zu seinem jungen Monarchen und durch den Zusammen⸗ fluß ausgezeichneter Personen aus allen Gegenden von Griechen⸗ land und als vielen Europaͤischen Landern, mit der groͤßten Freude unter kirchlichen und öͤffentlichen Feierlichkeiten, Spielen, Tanzen, Echmausen im Freien, Freudenschießen und Beleuchtungen began⸗ gen. Die Feste dauerten drei Lage. Die Spiele trugen alle mehr oder weniger den Charakter der altgriechtschen und waren echt national. In einer Proclamation hatten Se. Maj. den An⸗ mitt. Ihrer Selbstregierung angekuͤndigt, auf die Schwierigkeiten der Ihnen gewordenen Aufgabe hingewiesen, Ihre ganzlich Wid— mung fuͤr den hohen Beruf bezeugt, und erklärt, daß Sie auf le Treue und beharrliche Mitwirkung der Hellenen aller Klas⸗ en und aller Meinungen vertrauen, durch die allein Sie in

geh me Firadsché ist ein sestliches Oberkleid mit weiten und offenen

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den Stand gesetzt wuͤrden, das emeinsame Ziel der Wieder⸗ geburt von Griechenland zu a Der gin h, Tee. wird der besondere Köoͤnigliche Schutz verheißen, mit der Versiche⸗ rung, daß in der Königl. Familie ihr derselbe auch in Zukunft niemals entstehen werde. Ferner wird anerkannt, wie Vieles zur Aufmun—⸗ terung des Ackerbaues, zur Belebung des Handels, zu Vereinfa⸗ chung der Administration und Verbesserung der Gerichte gesche⸗ hen muͤsse, und verheißen, daß Huͤlfe bald solle geleistet werden. Die Einrichtung der öffentlichen Schulen wird als ein der Köͤ— niglichen Sorgfalt eben so wuͤrdiger als beduͤrftiger Gegenstand k und die ungesaͤumte Ergreifung der zu ihrem Flor erforderlichen Maßregeln angekündigt, so wie Abhuͤlfe jeder be⸗ gruͤndeten Beschwerde und Beachtung der Reclamationen der Ein⸗ zelnen, so weit sie bei der Lage der offentlichen Einkuͤnfte und Be— důr fnisse mo lich sey. Unter den ersten Regierungs⸗Maßregeln Sr. Maj. ist wohl die bedeutendste die Ernennung des Grafen v. Arman; Perg zum Erz-Kanzler des Reichs mit einein Gehalte von 40,000 Drachmen. Die Gefangenen Kolokotroni und Plaputas wurden be⸗ gnadigt und auf freien Fuß gesetzt, und der Altere Sohn von Kolokotroni, Gennaͤos zum Gbersten ernannt; eben so war die Ernennung von vier Adjutanten Sr. Majestaͤt, des Herrn K. Souzo, Zavellas. E. Mauromichasis und dez Herrn von Luͤders bekannt. Die Reform im obersten Verwaltungs ⸗Personal wurde erwartet. General von Heideck, mit dem Großkreuze des Erloͤser⸗ K e,, . ö Greiner haben sich am unt eingeschifft; StAaatsrath von Kobell wird nach ei ĩ

durch die Inseln ihnen nachfolgen. .

Fnland.

Berlin, 30. Juni. Ueber die le te Inspections⸗Reise Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen . , , ir folgender Bericht aus Treptow 4. d? T zu: „Die Nachricht, daß des Kronprinzen Königl. Hoheit Hoͤchstihre Reise von Stral⸗ sund nach Neubrandenburg an 25sten d. M. durch unsere Stadt nehmen wuͤrden, hatte die hiesigen Einwohner, welche schon lange dies Gluͤck ersehnt und noch niemals den allgeliebten Thron⸗

Erben in ihrer Mitte gesehen hatten, in die freudigste Bewegung die Haͤuser und Straßen der Stadt mit Blumen und Laubgewinden zu schmuͤcken und sich zum fest⸗ Se. Koͤnigl. Hoheit trafen Nach⸗ Uhr bei dem heitersten Wetter unter dem Geläute

versetzt. Alles beeiferte sich,

lichen Empfange vorzubereiten. 6

aller Glocken hier ein, stiegen in dem zu Hoͤchstihrer Au bestimmten Hause ab und ließen sich sefeh . ö stellen. Der Zufall wollte, daß an demselben Tage die hie— sigen Schulknaben, welche unter rer Lehrer schon seit vielen Jahren ein bruͤsten halten, sich zu diesem Zwecke in Compagnie formirt hatten, und so, mit Trommel, Fahne ausgestattet, ihren Ausmarsch nach dem Schießplatze nah⸗

men. Eine religiöͤse Schul⸗Feierlichkeit zum Andenken an einen

frommen Wohlthaͤter der hiesigen Schule ßen jedesmal voran. Groß war die Freude der Einwohner, als Se. Koͤnigl. Hoheit nach erhaltener Anzeige von die junge Schaar vor Hoͤchstihrem Absteigequartier aufmarschiren ließen, und, wahrend die ausgeschmuͤckten jungen Schuͤtzen das Gewehr praͤsentirten, die ganze Linie mit sichtlichem Wohlgefallen entlang gingen, auch Hoͤchstselbst liebreiche Worte an Einige der⸗ selben richteten. Demnaͤchst begaben sich Se. Koͤnigl. Hoheit in die hiesige Kirche und aͤußerten Ihren Beifall uͤber die schoͤne alterthůumliche Bauart derselben, desonders aber auch uͤber das ausgezeichnete Glocken⸗Gelaͤute, vielleicht eines der schönsten im 9 K Hoͤchstdieselben unter dem allgemeinen Jubel-⸗Rufe und den Segenswuͤnschen der 3. d , ,. 9 sch umwogenden Menge Des jetzt regierenden Kaisers von Oesterreich Maiest haben dem Premier⸗-Lieutenant Otto von der . , , ten Artillerie-Brigade fuͤr zwei, weiland Sr. Majestaͤt dem . hören ⸗. . bull e schs eh and ungen eine goldene dedaille mit dem Brustbilde des Hoͤchstverbli len w , . zu verleihen geruht. J So eben ist hier das amtliche Verzeichniß d = sonals und der Studirenden auf der . än. ed Wilhelms⸗ Univer sitat in Druck erschienen. Es ergiebt sich aus demselben, daß im gegenwaͤrtigen Sommer⸗Semester von Ostern bis Michaelis 1835 uͤberhaupt 2135 Personen an den Vorlesun— gen Theil nehmen. Von Michaelis v. bis Ostern d. J. waren 1800 immatrikulirte Studirende zugegen, wovon 560 abgegangen sind, während in diesem Semester 41 hinzutraten. Die Ge— sammtzahl betraͤgt also jetzt 1651, und zwar zaͤhlt die theologische Fakultät Inlaͤnder 391, Ausländer 118, zusammen 509; die juristische Fakultat Inlaͤnder 385, Auslaͤnder 108, zusammen 493; die medizinische Fakultat Inlaͤnder 230, Auslaͤnder 128 zusammen 358; die philosophische Fakultaͤt Inlaͤnder 210, Aus laͤnder 81, zusammen 291. Außer den immatrikulitten k . die Universitaͤt noch, als zum Hoͤren orlesungen berechtigt, 485 Personen j obige 2 2136 . K , Die summarische Uebersicht der im Sommer⸗Semel 1835 auf der Universitaͤt Breslau befindlichen . giebt, daß dieselbe gegenwartig besucht wird: von 185 evangeli⸗ schen Theologen, [96 katholischen Theologen, 189 Juristen, 118 Medizinern und 126 Philosophen, Philologen und Kameralisten mithin von 80s Studirenden. Außer diesen nehmen an den n, ohne , , zu seyn, Theil: gh Eleven der edizinisch-chirurgischen Lehr-Anstalt und 5 er daß die . h, ö s Nachdem die Stande der Provinz Westphalen die Ei = richtung einer Provinzial⸗Irren⸗Anstalt ö 5 . . Her stellung der heilbaren und fuͤr die Pflege der unheilbar be— fundenen geistesgestoͤrten Einwohner der gedachten Provinz be— schlossen, und des Koͤnigs Masjestaͤt dieselbe Allerhoͤchst zu geneh⸗ migen und zu bestaͤtigen geruht, sind die Vorrichtungen dazu nun⸗ mehr so weit vorgeschritten, daß die Eroͤffnung und Benutz ung der Heil⸗Anstalt am 1. Juli, die der Pflege⸗Anstalt aber am 1. Au⸗ gi . enn, Die 2 beider Anstalten ist dem ersten Arzt Dr. Ruer, unter der oberen Lei . Iller, , e, Leitung des Herrn Ober— Aus Achen berichtet man unterm 23 ten daselbst die Theilnahme an der Anlegung en, Elend h; ö der Belgischen Graͤnze bis Köln, als Fortsetzung der in Belgien schon in Ausfuͤhrung begriffenen Eisenbahn⸗Linie, mit jedem Tage zunehme, seitdem die fruͤhere Besorgniß geschwunden sey, daß jene Bahn die Staͤdte Achen und Burtscheid nicht beruhren möchte. Der Ausschuß der Achener Handels⸗Kammer und ' des Stadt⸗Raths fuͤr diese Angelegenheit hat sich daher bewogen ge⸗ funden, eine Subscriptions⸗Liste in dem dortigen Stadt⸗Secreta⸗ riate auszulegen, um den Bewohnern von Achen und Burtscheid die Einzeichnüng von Actien, die nicht hoͤher als 250 Rthlr. eine sede gestellt worden sind, zu erleichtern. Der Ausschuß bemerkt

geht diesem Vogelschie⸗

der Leitung und Äufsicht ih⸗ Vogelschießen mit Arm. eine gehörig abgetheilte Musik und

dem Schulfeste

dabei zugleich, daß dies nicht etwa in der Absicht eschehe, das zur Ausführüng erforderliche Kapital van dhl, da dte Herbe schaffung desselben schon als gefichert anzunehmen sey, sondern lediglich aüs dem Grunde, weil eine a llg em ern; Theil⸗ nahme Zeugniß dafuͤr ablege, daß die Bewohner der gedachten ,, , ,. Werth, der Sache gehoͤrig zu wuͤrdigen wuͤß⸗ ten und nicht zuruͤckblieben, wo es sich daruin handle, zu gro artigen, das allgemeine Beste fordernden Unternehmungen die Hand zu .

D Derichtigungen. Im vergestrigen Blatte der St. . Vin 83 dc 68 s Che ö. l. „elles“; im

atte . p. . n rt t,

„neu uniformirt!“. 4 p * 3 st „ununiformirt l.

. ö. Königliche Oper. In urzem, und wie es heißt schon gegen den 15ten d 6h auf dem Koͤniglichen Theater die , . che val de 3 11 4. von Auer, in Scene gehen. Das Werk wurba?am 23 n urn d. J äzum ersten Male in Paris auf dem Theater der , ,. aufgeführt und hatt? sich eines so vollstaͤndigen ö ges zu erfreuen, daß das Pgriser Publikum an den fortwaäh⸗ ren 9 Wiederhol n sich bis jetzt noch nich en können. Seribe, gehort unstrel 8 fruchtbaren und

wurde Deutsche un zose stellt da

Hebraͤuche, au Gegenstaͤnde de

darin Thin inesischen

; Il est sar Qa'il a le sommeil un peu dur! Gar nous avons mis en, usage Loute la musique à ta page ö Cue la Chine peut employer, ö nous . pour lerèiller es musiciens de l'Europe! Laßt sich wohl eint bessere Persiflage der herne ntlich de Jtalidnischen Opern⸗ Musif den dnn Daß ,. ,,. Anordnung der Oper mit dem richtigen Takt und dem großen Ge⸗ schick gemächt ist, welches alle dönliche aich ten des Dichters (3. B den „Maurer,. „die weiße Dame“, „Fra Diavolo“ c.) charakteri⸗ sirt duͤrfte sich wohl ohne Weiteres von selbst verstehen, und da auch die Königl. General-Intendantur alle ihr zu Gebote stehenden Mitte aufgeboten hat, uin das Werk in jeber Beziehung wuͤrdig darzustellen, so darf man wohl erwarten, daß das Repertéir der K Oper um ein gutes Werk blei ; dei ö . gutes Ker bleibend bereichert werden, und daß es dis Publikum mit dem nämlichen Beifall. wir hehett so manche andere Erzeugnisse desselben Dichters und dessel ben Komponisten, aufnehmen wird. Zum dritten August soll Eherubinz'z Lodoiska“ wieder in Scene gesetzt werden, eine Oper, welche die Verehrer dieses großen Meisters lange schon schmerzlich vermißten, und durch deren Wieder⸗ ,, , , r, sich 6 obere Leitung der K. Bühne g gruͤndetsten Anspru ahren Kunstfreunde erwerben wird. srrüche auf den Dank auer .

* *.

Gerten au eren

Der Verein zur Befo

*

Personen Bereitwil⸗

. geho⸗ zgezeich neter, zum , ,,, . Yohe es Prinzen Au

heblichsten aber aug den * e s

. , ö. großen ug ausgezeichneter der Beschraͤnktheit des .

gen, hier nur genannt seyn mogen: Baptisia exaltala, CIero dend on hast⸗ tum und machophyllum, Rhipsalis fünalis, (armiâlielia 6 15. nella nemorosa, cerul-en und'revolula. Pimelea decussatz, Pilta en MN. LTohira, Pol ygala Sbeciosa, Jasminum revolutum. Mel en, ier, n, m Accacia pulehella, Anthocerecis littorea. PDryandra . , superha, Lilium tèennifolium, Stenochilus maculatus a, , n. is, Cyclamen persicum, Callistemon (Metrosider us) , . lignus, linenrisolius, lanceolatus und , ö. slolius, sa- labile, Rhododendron hybridum, Fraheiscea ,,, ö y, . Königlichen andes-Baumschule zu Potsdam waren fe h. 8 3 plare von Azaleen und Andromeden, von der Gaͤrtner ehr. g n. zu Schöneberg, ausgezeichnete Exemplare von (I. dis .

aufgestellt. Aus dem Königlichen Garten von gien . 53

dem Garten des Geheimen ber Sof ; J es Geheime Hof⸗Buchdruckers Decker erfre insbesondere die liebliche Flor von Hyaeinthen, Taper und d,.