1835 / 191 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

es eine Mutter, die versichern kann, daß ihre Tochter nie Romane gelesen habe“ Ich frage auch, m. H., oöb Fraͤulein von Morell sich nicht früher schon durch Vorboten der Krankheit, von der sie jetzt befallen ist, seltsam aufgeregt gefühlt bat? Man muß Alles sagen, m. H., man muß den Ehurakter des jungen Madchen ganz zu durchdringen suchen ; sie scheint entschlossen; sie hat diesen Saal ohne Zittern betreten, sie hat Alleg 466 was sich in ihrem Zimmer zugetragen haben soll: es schesnt, daß man leicht Eindruck auf sig machen kann; sie läht das Romanhaste und das Geheim⸗ nistgol . (Murren n der Berfannnlung,) Prästdent? Die tiefste Ruhe ist ing PRicht fuͤr das Publlfüm.“ Herr Chaiz d' Sstange. „Es ein Fall ermittelt worden, der mesne Behaup⸗ tung unterstützt. An einem in den Fnstructio ns- Akten angegebenen Tage ging Herr Brlere, Militalr⸗ Intendant zu Saumur, auf dem Dugi varriber. Er gruͤßte Frau von Ptorell, welche ihn bat, zu ihr hinauf zu kommen. Herr Brlerc, ein Freund des Morellschen Hanses, fand sich sogleich ein, und Fran von Morell erzählte irm, sie sey in ihrem Iiumer gewefen, als ein in deinen Mantel gehuͤllter Mann sich ibrem Fenste? genaͤhert und et— nige Zeichen gemacht habe. Si: seh voin? Fenser zt r ůckge⸗ treten, aber itzre Tochter seh außer sich zu ihr gekommen, und babe ihr erzählt, daß sie von ihrem Zimmer aus geflhen, wie jener Mann seinen Mantel ab zeworfek ünd sich in die Loire gesturzt habe, und einige Schiffer ihn noch zu rechter Zeit gerettet haͤt⸗ ten Here Brüäre berahigte Frau von Mocell fo gur er konnte, nad. stellte die Vermuthung auß, daß sich ker Mann wohl zu faͤllig an dirser Stele daz Leben babe nehmen wollen. Am andern Mor⸗ gen Ließ Fean von Morell den Herrn Briere rufen, und sagte ihm „„Der Mann, der sich ins Wasser gestürzt hatte, hat mir einen ane ndmen Brief geschreeben, in welchem er mir sagt, daß er sich meinethalben habt das Leben nahmen wollen.““ Iss nun an dieser ginzen Sache etwas Wahres? Hat sich ein Mann ins Wasser ge⸗ nt ürzt?

ztehung anstellte, sind fruchtlos Zöolleben. Wer hatte nun aber jenen Mann sich ins Wafer stürgen sehen? Das Fraͤul ein Marie von Morcll! War dos nicht vielleicht, m. H., eine der Wirkungen fener Krankheit, deren Keim sie vermuthlich schon lange in sech tragt. Sie werden' entscheiden, m. H. ob es nicht möallch ist, daß jenes

gestürzt hatte, sich nicht auch durch ihre krankhafte Phantasie zu

anderen Irthuͤmern konnte verleiten laffen. Denken Sie, m. H, und sagte:

an die vielen Fälle, wo Angeklagte der ihnen zur Last gelegten Verkrechen auf bloße Vermüuthungen hin fuͤr schuldig defunden wurden, und wo sich nach langerer Zeit ihre Unschuld auf das Unjweitelhafteste darthat. Erwäagen Sie, daß nicht Ser gering ste materielle heweis gegen La Roncsere bat vorgebracht werden sön— nen, Kzaß vbrstsche ünd moralische Unnglichkesten vorhanden sind, daß die Handschriftskundigen einstimmig und entschleden die Anklage von ihm ab und uf feine Gegnerin zurückwaälzen, und dann legen Sie die Hand aufg Her; und . Sie sich, ob Sie unter diefen Umftdnden eine innige und vollkommene Schuld meines Klienten gewinnen können!“

Nachdem Herr Chaix dEstange sein Plaidoper beendigt hatte, fragte Herr OdilonBarrdt den Zeugen, Herrn Ja— Juemin, ob er nicht noch etwas in Bezug auf die Gefundhelts— Umstnde des Angeklagten zu sagen habe. Herr Jaquemin erinnerte daran, daß in einem anonymen Briefe die Worte ge— standen; „Ich wollte ihr (dem Fraͤulein) eine abscheuliche Krank— heit mittheilen,.“ Er konne nun versichern, fuͤgte ber Zeuge hin⸗ zu, daß La Reoncière 4 Monate vor seiner Abreise eine solche Krankheit gehabt habe. Noch wollte herr Jaquemin andere Dinge aussagen, um Herrn Chaix d' Estange zu widerlegen. Dies verbat sich indessen Herr Berrher (der Anwalt des jungen Maͤdchens), indem er sagte: „Herrn Jaquemin's Sache ist es nicht, gegen den Vertheidiger aufzutreien. Wir verlangen aus⸗ druͤcklich, daß er bloß als Zeuge spreche, und daß hier Jeder nur die Rolle spiele, die ihm zukommt.“ Diese Erklarung fand allgemeinen Beifall, waͤhrend das Auditorium seine Mißbilligung zu erkennen gab, als Herr Jaquemin vollends sagte, daß er bloße Geruͤchte mittheilen wollte. La Ronciere räumte uͤbrigens die angegebene Thatsache ein, behauptete aber, am 23. Juli schon gaͤnzlich wiederhergestellt gewesen zu seyn. Jetzt ergriff der General-⸗Advokat das Wort, unn sein Requisitorium zu hal⸗ ten,. Seine Aeußerung, daß die Geschwornen hier bei der Ver— urtheilung zwischen einem fleckenlosen jungen Mädchen und einem Kavallerie⸗ Offizier zu wahlen hätten, erregte ein leises Murren in der Versammlung. Der General-Advokat erklaͤrte sich den don dem Angeklagten der Familie Morell gewidmeten Haß ledig⸗ lich aus dem ihm am 20. September in der Wohnung des Ge— nergls widerfahrenen Schimpf. Von diesem Tage an, meinte er, schreibe sich dessen Rachgefuͤhl her. La Roncihre habe sich gesagt: „Du kannst den General nicht zum Zweikampf heraus— fordern, willst ihn also als Vater in dein, was ihm am Theuersten ist, in der Ehre seiner Tochter beschimpfen; wird zuletzt die Sache ruchbar, so wird er sich noch gluͤck⸗ * genug schaͤtzen, wenn er Dein Stillschweigen dadurch erkaufen kann, daß er Dir die Hand seiner Tochter giebt.“ Waͤre, behauptete der General ⸗Advokat, der General dem La Roncière am Morgen des 2asten auf offener Straße begegnet, und hatte er ihm den Degen in die Brust gestoßen, so würde kein Geschwornen⸗-Gericht diesen rechtmaͤhigen Ausbruch des Zorns eines beleidigten Vaters verdammt haben. Am Schlusse Feines Vortrages behauptete der General⸗Advokat die Anklage auch noch in Bezitg auf Samuel Gillicron. Jetzt hielt Herr Berryer sein Plaldoyer fuͤr das Fräulein von Morell:

„ungeachtet der Ermüdung“, so hob er an, „die der gegen waͤrtige Kampf Ihnen bereits derursacht hat, muß ich doch noch die Vertheidigungs⸗Rede, die Sie heute vernommen haben, beant⸗ worten. Es wird in gehraͤngter Kürze und im Angesichte zweier chrenwerthen Familien geschehen, von denen die eine oder bie an⸗ dere in ihrem Kinde auf das Tiefste verletzt werden soll. Nur ein Gedanke tröstet mich hierbel, der große Üinterschied nämlich, den ich in der Moralität dieser beiden Familien-Kinder gewahre, indem das eine seit seiner frühesten Jugend seinen Aeltern nur Kummer verursacht hat, indeß das andere uns das Bild der , n. Tugend bietet.“ Der Redner beleuchtete hierauf noch einmal alle im Laufe der Prozeß -Perhandlungen zur Sprache gebrachte That⸗ lachen (wobei er zugleich die Vermuthung des Herrn Ehait 'Estange, das Fraͤul ein von Morell könne wohl bei ihrem frantkhaften Zustan de eine Vision gehabt haben, durch das Faktum der erlittenen Miß hand lungen zuruͤckwies), und schloß sodann mit folgenden Worten: „Doch muß einer von beiden Theisen nothwendig strafbar seyn. Wer von uns konnte aber noch zweifeln, auf wessen Seite die Schuld ist? In melnen Augen ist La Roncisre der Schuldige. Wollte man ihn freisprechen, so müßte man die ganze Morellsche Familte für falsche eugen hal⸗ ten. Wie, ließe sich dies aber wohl annehmen? Nein, meine Her⸗ ren, sollte in diesem Kampfe die Ehre Marlens unterliegen, foͤllte Sa Ronciere aus diesem Prozesse rein hervorgehen, so müßte jeder Ehrenmann fortan an der Gerechtigkeit verzweifeln und mit dem Schreiber eines der anonymen Briefe ausrufen: „Wozu nutzt es, noch ferner das Gute zu lieben“ .

Nach diesem Plaidoyer, das mehrmals durch den Beifall des Auditoriums unterbrochen wurde, ward die Sitzung auf⸗ gehoben. . . ;

Seit der Eröffnung dieses Prozesses werden hier taglich von den Zeitungen, die daruber berichten, 5000 Exemplare be⸗ senders abgesetzts, Der taͤgliche Spezial / Bericht uͤher die Ver,

Nein, m. H., alle Nachforschungen, bie man in dseser Ber

junge Mahbchen, welches elnen Mann im Wasser gesehen haben will, der sich niemals hinclue

Ueberzeugung von der

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handlungen erscheint in einer Auflage von 43 Ih, 600 Exem— plaren, und, seltsam genug, zahlt man in den Lese⸗ Kabinetten und in den offentlichen Gärten, tbo die Tages-Blaͤtter ausliegen, auf einen Mann 5 bis 6 Frauen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments, Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 14. Juli. Der Herzog von Rich mond sprach die Hoffnung aus, daß der Britische Gesandte zu Paris der Fran⸗ zoͤsischen Regierung die , . einer noch großeren Ne⸗ duction des Zolls von Engllscher Wolle, die in Frankreich ein— gefuͤhrt wird, vorstellen werde; Franzoͤsische Wolle zahle bei ih⸗ ker Einfuhr in England cinen Zoll von nur 1 Penny für das Pfund, waͤhrend Englische Wolle bei ihrer Einfuhr in Frank⸗ reich einem Zoll von 20 pCt. unterliege. Lord Au ck lan d sagte, der Praäsident der Handels Kammer werde diesen Gegenstand nicht außer Acht lassen, da derselbe in der That fuͤr das Inte— resse der Gutsbesitzer von sehr großer Wichtigkeit sey; es staͤnden jedoch einem befriedigenden Arrangement noch einige kleine Schwierigkiiten entgegen. Lord Brougham brachte in Folge einer vor einigen Tagen gemachten Anzeige eine Bill ein, die auf seine Resolutionen in Betreff des offentlichen Unterrichts, welche er damals auf Ersuchen des Lord Melbourne zuruͤckgenemmen hatte, gegruͤndet war. Der erste Theil dieser Bill bezieht sich auf die Verbreitung des Unterrichts uͤberhaupt. Dann ent⸗ haͤlt sie Bestimmungen in Bezug auf die gehoͤrige und gewissen— hafte Vertheilung und Verwendung der von dem Parlamente zu Unterrichtszwecken bewilligten Fonds; um diese Absicht zu erreichen, soll die Aufsicht uͤber jenes Geschaͤft Personen uͤber— tragen werden, die der Krone und dem Parlament verantwort⸗ lich sind; es soll demnach eine aus drei Personen, dem Praͤsi= denten des Geheimen-Raths, dem Großsiegelbewahrer und dei Staats, Secretair fuͤr das Innere, bestehende Unterrichts-Kon—

trollbehoͤrde gebildet und derselben, wenn man es fuͤr angemessen

haͤlt, auch noch der Sprecher des Unterhauses hinzugefügt wer— den. Die Bill wurde zum erstenmal verlesen und zum Druck verordnet. Hierauf erhob sich der Marquis 8. Londonderry

„Da ich den edlen Viscsunt (Melboürtre) auf seinm Platz fehe,

so bitte ich ihn um Erlaubniß, seine Aufmerksamkeit noch einmal auf

den Gegenstand lenken zu durfen, uͤber den ich ihn gestern befragte; ich meine das Dekret des Bon Carlos, dessen Au thentizitat der edle Viscount in Zwelfel zog. Ein Korresgondent ist fo gütig ge— wesen, mir eine Mittheilung uͤber diesen Gegenstand zukommen zu

lassen, so daß meine Behauptung hinsichtlich der Authentizität diefes

Dokuments nicht von mir ausgeht und nicht bloß auf meinem Glau⸗ ken beruht. Mein Korresponbent schrieb mir. „„Molord, damit Ew. Herrlichkeit den Minister belehren önnen, benachrichtige ich

Ew. Herrlichkeit, daß ich felbst das Sriginal-⸗Bekrer det

Don Carlos gesehen habe, und sende Ihnen hiermit eine he—

glaubigte Abschrift und eine Uebersetzung desselben.““ (Der Mgr⸗ guis verlas hter das von uns vor einigen Tagen unter den Nenesten Nachrichten mitgetheilte Dekret) Hier haben Ew. Herrlich keiten alse das Original-⸗ODekret in Spanischer Sprache. Ich glaube also wohl, daß ich den edlen Viscount auffordern darf, die Sache unter⸗ suchen zu lassen; ich glaube, daß ich, als Britischer Soldat, auf das

energischste in ihn dringen darf, die nöͤthigen Maßregeln zu ergrei⸗

fen, um zu ermitteln, welches die richtige Auslegung der durch Lord Elliot zu Stande gebrachten Convention ist. Meiner Ansicht nach, sollte augenblicklich eine Militair⸗Kommission an Don Carlos abgesgndt werden, damit das Land erfahre, wie sich die Gache eigentlich verhalte. Es werden, wie man sieht, in unse— rem Lande Truppen encollirt, deren Bestimmung Spanien ist; und da ich weiß, daß das Spanische Landvolk einen sehr rachsuüchtigen Charakter hat, so scheint es mir nothwendig, daß vor der Abfahrt dieser Individuen der Punkt entschieden werde, ob die besagte Con⸗ vention, die einen so schbnen Zweck hat, auch mit Hinsicht auf diese Streitkräfte vollstaͤndig ausgeführt werden soll. Ich fordere daher den edlen Viscount auf, unverzuͤglich den wahren Sinn und die richtige Auslegung der Convention zu ermitteln.“

Lord Melbourne ertheilte keine Antwort auf diese Inter— pellation. Nach Ueberreichung einiger Bittschriften bat Lord Brougham um Erlaubniß, das Haus auf einen sehr wichtigen Umstand aufmerksam machen zu durfen: „Wir sind nun“, sagte er, „schon bis zum 3. Juli gekommen, und wenn auch einige Motionen in Erwaͤgung gezogen worden, so sind doch die von uns erledigten öffentlichen Geschaͤfte fast so viel als Null. In der That, es hat gar keine Gesetzgebung stattgefunden. Die Munizipal⸗Corporations⸗Bill und andere sehr wichtige Maßregeln werden aus dem andern Hause noch erwartet. Es wird äber noch ziemlich lange dauern, ehe diese Maßregeln Ewrn. Herr⸗ lichkeiten vorgelegt werden koͤnnen. Ich kann daher nicht um⸗ hin, zu wuͤnschen, daß Ew. Herrlichkeiten irgend eine Maßregel zur Foͤrderung der Geschaͤfte annehmen, und ich schlage vor, daß Sie einstweilen Resolutionen erörtern und annehmen, welche dieselben Grundsaͤtze umfassen, wie einige jener beabsichtigten Maßregeln. Wenn dies geschaͤhe, wurden Sie spaͤterhin, sobald die Maßregeln selbst eingebracht werden, nur noch deren Details zu erwaͤgen , . Lord Melbourne war damit nicht einverstanden. „Wenn“, sagte er, das Land allgemein große und umfassende Maßregeln fordert, die ernstliche Berathung erheischen, so muͤssen Ew. Herrlichkeiten auch bereit seyn, sich den Muͤhen und Anstrengungen zu unterziehen, welche die Umstaͤnde verlangen; sie duͤrfen denselben nicht ausweichen. Uebrigens bin ich auch uͤberzeugt, daß wir keine Zeit er spa— ren wuͤrden, wenn wir dem Vorschlage des edlen und gelehrten Lords folgen und mit der Annahme von Nesolutionen vorschrei⸗ ten wollten. Wir wuͤrden uns dadurch nur noch weit mehr Arbeit aufbuͤrden, als wenn wir den gewoͤhnlichen Weg ein— schlagen.“ Lord Bro ugham bemerkte, es wuͤrde aber gewiß noch zwei bis drei Wochen dauern, ehe die Corporations-Bill in das Dberhaus gelangen mochte, und unterdessen koͤnnte wohl etwas in Bezug auf die Irlaͤndische Kirchen-Bill gethan werden. Der Herzog von Wellington aber meinte, ehe man irgend einen

chritt der Art thun konnte, wie ihn Lord Brougham empfehle, muͤßte doch vor allen Dingen dem Gberhause Mittheilungen uͤber die Grundlagen jener Bills gemacht werden; wenn er sich jedoch nicht irre, so laͤgen Ihren Herrlichkeiten erst zwei ven den vier Berichten vor, auf welche die Munizipal⸗Reform⸗Bill basirt sey, obgleich dieselbe im Unterhause schon bedeutende Fortschritte ge⸗ macht habe: unter solchen Umstaͤnden, wenn es an den noͤthigen Aufschluͤssen gebreche, koͤnne man unmoͤglich irgend eine Entschei⸗ dung i. Lord Brougham sah sich demnach genoͤthigt, mit seinem Vorschlage zuruͤckzutreten. Am Schluß der Sitzung machte der Marquis v. Londonderry, einer fruheren Anzeige ufolge, auf ein Umlaufschreiben aufmerksam, welches der Lord⸗ i , von Irland an die Magistrats-Personen im noͤrdli⸗ chen (dem vorzugsweise protestantischen) Theile Irlands erlassen hat, und worin er sie ermahnt, am kommenden 12. Juli jede Qrangistische Prozession als gesetzwidrig zu verhindern. Dies CLirkular schien dem Marquis ganz unndthig, und er betrachtete es, wenn auch nicht direkt, so doch implieite, als eine Art von Vorwurf fuͤr die Magistrats-Personen, den dieselben nicht ver—

„Irlaͤndische Regierung verfaͤhrt nach Grundsaͤtzen der stressn

und denselben Gegenstand zu gleicher Zelt eroͤrterten und viel= leicht zu Beschluͤssen kämen, die mit einander geradezu in Wider, sprüch stnden; jedenfalls aber sey der Vorschlag? sehr charak— teristisch fr Lord Brougham.

Die Dubliner Evening Post meldet: „Der Untersuchungs⸗ Ausschuß uͤber die oͤffentlichen Arbeiten in Irland fetzt seine Ge⸗ shaͤftt fort. Man zweifelt nicht, daß dem beschlossenen Darlehn von 50h, O00 Pfund eine Bewilligung von 50, 0660 zur Foͤrderung der offentlichen Arbeiten wird hinzugefuͤgt werden. Man ver— ninnt, daß die Regierung auf 75, 0006 Pfund zum Behuf der 6c armachung des Shannon antragen will.“

Es heißt, daß man Beweise von der Existenz von Oran⸗ gisten Logen in i . Regimentern in Irland erhalten habe.

Die Times bemerkt, der Umstand, daß der Marquis von bondonderry das angebliche Dekret des Don Carlos in Spani⸗ sher Sprache erhalten habe, sey kein Beweis für die Authentici⸗ tät desselben, denn es seyen ihr oft Dokumente vorgekommen, die man fuͤr Dekrete des Don Carlos ausgegeben habe, und die, ob⸗ gleich sie ihr in Spanischer Sprache und auf Spanischem Papier jugeschickt worden, sich doch als unecht erwiesen haͤtten; Perso⸗ nen, die ein Interesse dabei haͤtten, solche Dokumente zu fabrizi⸗ ren, sorgten gewoͤhnlich auch dafuͤr, daß man an der Sprache, dem Druck, dem Papier, dem Datum und Ort ihren Betrug unmoͤglich entdecken koͤnne; uͤbrigens aber, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, koͤnne das von Lord Londonderry vorgezeigte Dekret wohl authentisch seyn, wenigstens muͤsse man die Autoritaͤt des

dienten, da sie bemüht seyen, ihre Pflichten aufs gewissenhaftn und eifrigste zu erfüllen. Anstatt eines solchen Schreibens wi es besser, meinte er, wenn man Unruhen besorgt haͤtte, Preclamation zu erlassen. Er wuͤnschte daher zu mw sen, warum Lord Mulgrave dies ungewohnliche fahren gewahlt habe, zumal da seit dem Gesetz, ches vor zwei oder, drei Jahren gegeben worden, i wodurch solche Prozesslonen verboten wurden, keine Aufzüge Art mehr stattgefunden hatten. „Wenn ich“, fuhr der Marg sort, „der Prozession gedenke, unter welcher der Lord⸗Lieuten⸗ in Dublin einzog, und die man nicht im Entferntesten zu n hindern versuchte, so scheint es mir, daß die Handlungsweise Irlaͤndischen Regierung sich nicht eben durch Unparteilsh auszeichnet. Ich habe auch gehört, daß ein Individuum, weh seit 4h Jahren unter allen Lord-Lieutenants bei dem Du Hofstaat angestellt war, kuͤrzlich entlassen worden ist, um einem wandten Lord Edward Fitzgerald's eines in Irland ziemlich noͤsen Namens Platz zu machen. Wenn man wirklich dies viduum (Sir Stuart Bruce) nach Abjaͤhrigem Dienst so ruͤcks los verabschiedet hat, um den Posten einem Anderen zi, 3 so muß ich sagen, daß dies ein sehr hartes Verfahren ist.“! Melbourne erwiederte, das Dokument, dessen der edle quis erwahnt, erkläre sich durch sich selbst; die Stellung Parteien in Irland und die Erklärungen edler Lords auf! anderen Seite des , daß ö. in ,. . zelche sie damals aufmerksam machten (der Prozession beim rn h sey . Grafen . in Dublin), leichtllch am 12. Marquis fuͤr eine sehr bedeutende gelten lassen. zu Unruhen kommen koͤnnte, gäben dem edlen Marquis eine Ein Offizier von einem gus Valparaiso hier angelommenen reichende Antwort, indem sie ganz klar die Nothwendigkeit Schiff berichtet, daß das Erdbeben in Chili auch die Stadt auf Erlassung jenes Umlaufschreibens darthaͤten; dasselbe sey ] der Insel Juan Hernandez gaͤnzlich zerstöͤrt . 2, 9 in weder außergewöhnlich noch unzeitig; vielmehr sey es einem Thal, und die Einwohner flüchteten sich eim . en Stoß natuͤrlich, daß Lord Mulgrave, bestrebt, die Ruhe aufrecht zi auf die Berge. Das Meer trat einige Male uͤber und schwemmte halten, die Magistrats⸗Personen auf das Verbot aller Partei⸗Ums säͤmmtliche Haͤuser fort, an deren Stelle es eine ungeheure aufmerksam gemacht habe; in den Jahren 1829, 1832 und i Masse schwarzen Schlanimes zuruͤckließ. sey uͤbrigens eben 9 , mien nn ä ö mie , . . werde also durch Praͤcedenz⸗Beispiele gerechtfertigt. Ich ͤ ⸗— ö jedoch allen . zu . so schloß der Minlsfer Aus de . 4. Juli. Se. Maj. wohl vermoͤge des guten Sinnes, der in Irland herrscht, sruͤh aus dem . hier eingetroffen. ; K. vermoge der Bemuhungen derjentgen, die darauf Einfluß Die . Vlätter geben . , üben, daß, ungeachtet der von edlen Lords in diesem Hau] einen Bericht uͤber die (gestern erwähnten) unru higen Auftritte außerten Besorgnisse, keine Ruhestoͤrung vorfallen wird. in Amsterdam und stimmen saͤmmtlich darin uͤberein, daß durch—⸗ ö, aus keine politischen Beweggruͤnde dabei obgewaltet haͤtten.

D n e 6 ch lg n d

Hamburg, 9. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist unter dem Namen eines Grafen von Höhenstein nebst seiner erlauchten Gemahlin hier eingetroffen und denkt von hier nach Kuxhaven abzugehen. . . Oesterrei ch. Wien, 2. Juli. (Hwannov. 3tg.) Se. K. H. der Erz⸗ Herzog Maximilian von Este wird, dem Vernehmen nach, den riherzogen Franz Carl und Johann ebenfalls nach Kalisch fol⸗ gen. Eine Deputation aus Erlau ist eingetroffen, um bei . Maj. dem Koͤnige die Privilegien einer Königl. Ungarischen

der Konig ist heute

Unparteilichkeit, und was die Angelegenheit betrifft, welt it edle Marquis am Schluß seiner Rede erwähnt hat, so iz

das erste Mal, daß ich davon hoͤre. Der Lord Lieutenaht!

jedoch das Recht, in seiner Hofhaltung diejenigen Anordntn

zu treffen, die ihm belieben, und es ist dies ein Punkt,!

dem Ew. Herrlichkeiten wohl keine Kenntniß zu nehmen hahn

Unterhaus. Sitzung vom 3. Juli. Der Spmt

zeigte dem Hause an, daß er eine Petition empfangen h

worin uͤber eine unrechtmaͤßige Wahl fuͤr die Grafschaft Cin

geklagt werde. Es wurde sodann auf, den Antrag Lord J. R

sell's ein Ausschuß ernannt, um denjenigen Theil der vor!

Ipswicher Wahl⸗Kommission abgelegten Zeugenaussagen zu fen, der sich auf das Benehmen der Magistratspersonen bez die Herrn Pilgrim angeblich wegen Veruntreuung anvertrin Guͤter verhaften ließen, so daß er vor jener Kommission 6 erscheinen konnte, und auf das Benehmen der Kaufleute S—

und Blake, die eine solche Klage gegen Herrn Pilgrim aflz gig machten. Eine andere Motion des Lord Russell, dan Haus sich waͤhrend der ferneren Dauer der Session des d stags und Donnerstags von 12 bis 3 und dann wieder un

Uhr versammeln solle, wurde ebenfalls genehmigt, Den uͤbti Theil der Sitzung fuͤllten wieder die Verhandlungen uͤber Munizipal-Reformbill im Ausschusse und man gelangte bit 94sten Klausel.

reistadt zu erbitten. Unter dem Schutze des hochverdienten R. C. Siaats-Ministers Grafen von Kollowrath lebt der Han⸗ deb Stand in der Hoffnung, ein neues Institut ins Leben ge⸗ rufen zu sehen, dessen Beduͤrfniß fuͤr die industriellen Unterneh⸗ mungen lange gefuͤhlt, und fuͤr den Fabriken- und Handels⸗ Stand, welcher sich bloß dem Waaren⸗Geschaͤfte widmet, von un⸗ berechenbarem Nutzen ist. Es ist naͤmlich im Werke, eine Waa⸗ ren-Leihbank zu errichten, an deren Spitze, wie sich der Han⸗ dels Stand schmeichelt, der hochverdiente Freiherr von Dietrich, Fhef des Hauses gleiches Namens, welcher seit 30 Jahren eine zierde der großen Haͤuser genannt wird, da er bei jeder Krisis, welche dem Staate oder Handels-Stande drohte, so werkthaͤtig einschritt, stehen soll. Bereits sind zahlreiche Adressen an densel⸗ ben zu diesem Behufe eingelaufen, und Graf Kollowrath hat den noͤthigen Schutz des Kaisers und seine thaͤtige Mitwirkung auf eine Weise zugesagt, daß die Entstehung dieses großen Un⸗ ternehmens sehr nahe zu hoffen ist.

ö, .

.. Nom. 20. Juni. (Hannov. Ztg.) Das im Ganzen zu⸗ nehmende Vertrauen zur Regierung hat neuerlich ein dem Papste zur Ehre gereichendes neues Motiv erhalten. Ein junger Ver⸗ wandter Gregor's XVI. machte eine kleine Reise durch Italien. Von Neapel zuruͤckkehrend, verweilte er in Rom wieder einige Tage; aber ungeachtet es von einigen Seiten her nicht an schmeichelnden Zureden mangelte, den Juͤngling hier zu be— halten, hat Se. Heiligkeit es nicht erlauben wollen, und der junge Reisende ist in sein Vaterland, nach Ober— Italien, schon wieder zurückgereist. Seit dem Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts hat das vormals so ! beschrleene Nepotenwesen ganz aufgehoͤrt. Pius VII. und ius VIII. erlaubten keinem ihrer Verwandten, nach Rom zu ommen, und von Leo XII. ist nur ein Nepote, und zwar in maͤßigem Grade, begünstigt worden, der Mgr. della Genga, wescher so eben die Paͤpstliche Condolenz und Glüäckwuͤnsche nach ien zu uͤberbringen hatte. Und dieser wird ohne Zweifel in einer der nächsten Kardinals-Promotionen begriffen seyn; denn hach einer alten Observanz erheben die Papste zu dieser Würde die beguͤnstigten Nepoten ihrer Vorgaͤnger.

Seit einigen Wochen kreuzt (wie bereits erwaͤhnt) eine Por—⸗ tugiesische Korvette in der Nähe von Fiumicino, ohne Zweifel um den Infanten Dom Miguel zu beobachten, welcher sich in dem Landhause des Signor Wengaͤcci, unweit bieser Stadt, auf⸗

er Prinz aber ist auf der Jagd, die er mit dem aͤltesten Sohne dieses Lieferanten treibt, und dem Vernehmen nach feh⸗ 'n ihm die Mittel zu irgend einer Unternehmung, welche ihn ber die Graͤnzen hinausfuͤhren wuͤrde.

Türke ,

Von der Serbischen Gränze, 237. Juni. Fuͤrst Mi⸗ lisch war mit seiner Gemahlin gestern in der Quarantaine von Semnlin ganz unerwartet incognito eingetroffen, um seine Toch—

ter, welche nan Herrn von Paik dort vermaͤhlt ist, zu sehen. Nach einem Aufenthalt von einigen Stunden, welche bloß dem

Familienleben gewidmet waren, kehrte er von der Quarantaine aus auf lach, Serbien zuruck. Seitdem heißt es allgemein, daß er die

ö Reise nach Koastantinopc unverzuͤglich antreten wolle, und daß er sich deshalb bei seiner Tochter Beurlaubt haͤtte. dort Neisende, welche aus Larissa eintreffen, erzählen, daß sich ort im Marz d. J. gegen S0 Bayerische Deserteurs aus ber

egend von Zeitun einfanden, welche den Islamismus annah⸗ en und dort ,, treiben. Ihre Anzahl soll sogar e , gewesen seyn, allein es hatten sich Mehrere nach Salo⸗ ich begeben, wo sich die Fraͤnkischen Konsuln, um dem Skan⸗

9.

; ; l ihm mehren werde, indem sie zwei so mächtige Verbündete ih i h saͤhen und wohl wüßten, daß diese in sehr kurzer Zet ihm als Kollegen im Kabinet seyn wuͤrden. , esig⸗

Mit Hinsicht auf den von Lord Brougham in der g

nun die Aussicht auf

Sitzung des Oberhauses gemachten Vorschlag, aͤußert die

96d hr meß, es würde sehr drolli seyn, wenn die beiden Häuser n é ein Ende zu machen, veranlaßt fanden, ihre schnelle Fort⸗

283

schaffung zu betreiben. Der Abfall vom; Christenthume hat die⸗ sen Ankömmlingen den Haß der Griechsschen Hr, un so

sugezogen, en giebt.

Smyrna, 10. Juni. S Pestfall hier ereignet, und die zu

daß es in Larissa oͤfters Excesse zwischen densel⸗

eit gestern hat sich kein neuer

ganze Bevoͤlkerüng kommt daruber Athem. Man hofft, daß dieses Uebel durch die ergriffenen

Vorsichts⸗Maßregeln hier im Keime erstickt werde.

Vereinigte Staaten New-⸗York, 6. Juni. De

von Nord ⸗Amerika. m New-⸗Hork annual Re—⸗

gister fuͤr 1835 zufolge, giebt es im Stante New⸗York 1830

Beistliche der verschiedenen chri

stlichen Konfessionen, naͤmlich:

Presbyterianer und Congregationalisten z6z, Baptisten 42, Me⸗

thodisten 402, Episcopalen 181,

Hollaͤndische Reformirte 116,

vereinigte Reformirte 23, Lutheraner 30, verschiedene andere

Sekten 74. Die Zahl 2052, die der Aerzte 2650. aus 186,212 Mann, naͤmlich 7225

der Advokaten und Anwalte beträgt Die Miliz des Staates be,

t Mann Kavallerie, 1271 Mann

reitender und 11,5gß Mann Fuß⸗AUrtillerie, 163,301 Mann

Infanterie und Jaͤger, Mann, welche der Inspektion beigegeben sind.

und 50 Compagnieen Artillerie Infanterie bestaͤndig oder fuͤr die Zeit der Die Kanaͤle des Staates New⸗

zu 3h19

Jork haben züsammen eine Laͤnge von 518 Englischen Meilen

und brachten im Jahre 1833 l, 463,715 Dollars 22 Cts. ein.

an Zoͤllen die Summe von

Aus dem Bericht der New⸗Yorker Gesellschaft zur Verbrei⸗

tung der Sonnta 965 Lehrer und bige Knaben,

haben Bibliotheken, die Die Zahl der von 23 Primair-Schulen, 7354 Knaben und 6543 und 631 farbige Maͤdchen. Die Nachricht von der Anna

gs-Schulen geht hervor, 67 Schulen dieser Art in dem genannten Staate 1030 Lehrerinnen beschaͤftigt sind. Schuͤler betraͤgt 13,308, namlich: : 131 farbige Maͤnner, 6542 weiße Maͤdchen, 578 far⸗ bige Maͤdchen und 255 farbige Frauen.

daß es jetzt giebt, wobei J Die Zahl der z, ö02 weiße Knaben, ISJ far⸗ 63 von diesen Schulen

mit Einschluß

21,875 Buͤcher enthalten. ffentlichen Schulen betraͤgt, 5, mit 13,ü897 Schuͤlern, naͤmlich: Maͤdchen, worunter 611 farbige Knaben

hme des Entschaͤdigungs⸗Gesetzes

durch die Franzoͤsische Deputirten⸗ Kammer erregte in New⸗Bed⸗

ford, im Staale Massachusetts, ungestoͤrten

tet. Es wurden zur

sehr große Freude, indem sich Fortgang der Fischerei darbie—

Feier dieses Ereignisses 152 Kanonenschuͤsse

abgefeuert einer fuͤr jede Stimme der Majoritaͤt der Depu⸗

tirten⸗ Kammer.

Suͤd⸗Amerika.

Es sind in London cas angekommen, letztere bis zum 12. Mai reichen. enthält eine lange Korrespondenz die Britischen Inhaber von Col ßem Interesse ist. Als die Col

in England kontrahirte, wurden gewisfe Kapitals

der Zinsen und Einloͤsung des Theilung dieses Staates in dre Venezuela fuͤr seinen Antheil an Regierung des ganzen Landes

Nichts destoweniger wurde im melten Kongreß ein Dekret zur

Zeitungen aus Bogota und Carac— von denen die ersteren bis Ende

Aprils und Die Zeitung aus Venezuela uͤber einen Gegenstand, der fuͤr

imnbischen Obligationen von gro—

umbische Regierung die Anleihe

Einkuͤnfte zur Zahlung

verpfaͤndet, und bei der

unabhaͤngige Republiken wurde den Verpflichtungen, welche die

eingegangen war, verantwortlich. April dem in Caraccas versam— Konsolidirung des von Venezuela

uͤbernommenen Theils der inneren Schuld Columbiens vorgelegt und zu ihrer Liguidirung Einkuͤnfte angewiesen, worauf die In⸗ haber Columbischer Obligationen die naͤchsten Anspruͤche ha—

ben. Die Ungerechtigkeit, wel Dekrets wuͤrde begangen

in einem Memoir,

werden, welches die Herren

che durch die Annahme dieses ist klar auseinandergesetzt Powles, Ward und Eomp.

in La Guayra, Agenten der Britischen Glaͤubiger, dem Briti—

schen Konsul in Caracas, Sir Robert Kerr Porter,

ten, und dieser hat in einer tigen Angelegenheiten in Venezue

lich die Anspruͤche der Obligationen“ Inhaber

uͤberreich⸗

Note an den Minister der auswaͤr—

la, Señor Michelena, nachdruͤck⸗

unterstuͤtzt. Die

Entscheidung der Regierung ist noch nicht bekannt, da die Zei—

tungen die Antwort des Ministers noch nicht enthalten.

In

Folge einer Meinungs⸗Verschiedenheit zwischen dem Kongreß und

der exekutiven Gewalt sandte der

Yraͤsident der Republik, Senor

Vargas, am 2ysten eine Botschaft an den Kongreß, die seine

Resignation enthielt.

Am folgenden Tage zog der Kongreß die

Botschaft in Erwaͤgung. Es waren 44 Deputirte zugegen, von

denen 14 fuͤr und 30 gegen ten.

die Annahme der Resignation stimm⸗ Darauf wurde eine Kommission ernannt zur n eg z

einer Antwort an den Praͤsidenten und ihm diese sogleich dur

eine Deputation uͤbersandt. D zu

durch die zwischen ihm und der

er Praͤsident, welcher gefuͤrchtet

haben scheint, daß sein moralischer Einfluß auf das Volk

legislativen Gewalt entstandenen

Differenzen geschwaͤcht werden moͤchte, fand jede Besorgniß der

Art durch die Entscheidung des

Kongresses widerlegt. Er er—

klaͤrte darauf, daß er der Ausuͤbung seiner Amts⸗Pflichten jedes

versoͤnliche Opfer zu bringen ber

eit sey und nahm seine Resigna—⸗

tion zuruͤck. Die Kammern vertagten sich darauf, indem der

30ste der zum Schluß der Bogota-Zeitungen melden,

Session bestimmte Tag ist.

daß der Senat am 21. April

die am 25. Dezember zwischen Neu⸗Granada und Venezuela

abgeschlossene , . in

Theilung der aktiven und passiven Schuld Columbiens, Repraͤsentanten uͤbersandt habe. und blutigen Kampfe, welche die Re—

und an die Kammern der buͤrgerlichen Streitigkeiten

publik Aequator so lange Zeit

Sieg der einen Partei heendigt.

Betreff der Anerkennung und genehmigt Die

verwuͤstet haben, sind durch den Senor Rocafuerte ist an die

Spitze der Regierung gestellt und hat einen National Konvent

zur Entwerfung 5 Mitgliedern bestehende Versa am 1. Mai halten.

,,

Berlin, 11. Juli. Bei Großherzogthum Pofen bildend demselben noch 47 Manns⸗ und

Posener Departement 31 Manns und 7 F Bromberger Departement 16 Manns und

In ihnen waren vorhanden 454 sammen 573 Ansehung der theilt waren: Bernhardiner⸗Klöstern 89, in 4

Kloster⸗Regel und

einer Constitution zusammenberufen.

In 2 Benediktiner⸗

Diese aus mmlung sollte ihre erste Sitzung

and.

der Wiederbesitznahme der das en Gebietstheile befanden sich in 10 Frauen? Kloͤster, naͤmlich im rauen⸗Kloͤster, im 3 Frauen⸗Kloͤster.

Mönche und 115 Nonnen, zu⸗

geistliche im Kloster lebende Personen, welche in

der Anzahl folgendermaßen ver— Kloͤstern 35 Mönche, in 10

Karmeliter⸗Kloͤstern 39, in 1 Kloster

Canonicorum regularium Lateranensium 10, in 6 Cistercienser⸗

Kloͤstern gR⁊, in 5 Dominikaner⸗ Kloͤstern 53, in 1 Kreuzherren-K in 1 Philippiner⸗Kloster 18, in

Kloͤstern 50, in 7 Franziskaner⸗ soster 3, in 1 Piaren⸗Kloster 3, ð Reformaten⸗Kloͤstern 57, in l

Trinitarien,Kloster 3, zusammen 434 Mönche; ferner: in 1 Be— nediktinerinnen, Kloster 18 Nonnen, in 1 Katharinen, Kloster 7, in 2 Cistercienserinnen⸗Kloͤstern 30, in 4 Klarissen⸗Kloͤstern 40, in 1 Norbertinerinnen⸗-Kloster 20, in 1 Theresianerinnen⸗Kloster 6, zusammen 119 Nonnen. Von diesen 73 Personen standen in einem Alter unter 20 Jahren 21, von 20 30 Jah—⸗ ren 76, von 30 40 Jahren 65, von 40 —= 50 Jahren 119, von z30 50 Jahren 123, von 60 = 76 Jahren 113, von 70 - 80 Jahren M, von 80— 90 Jahren 10 Personen, und eine Nonne war 92 Jahr alt. Durch die Allerhoöͤchste Kabinets, Ordre vom 8. August 1816 wurde bestimmt, daß die Kloͤster einstweilen be⸗ stehen, die durch Sterbefall oder sonstiges Ausscheiden abgehen⸗ den Conventualen aber nicht wieder ersetzt werden sollten, wodurch also diese Anstalten sich durch successiven Abgang ihrer Mitglie⸗ der selbst auflosen wurden. Seitdem sind mehrere Kloͤster aus⸗ gestorben, andere, nach Absterben ihres Personal⸗Bestandes bis auf wenige Individuen aufgehoben worden, in beiden Faͤllen ist aber uͤber das Vermoͤgen eines jeden Klosters dergestalt disponirt worden, daß die darunter begriffenen, mit Seelenmessen belaste⸗ ten Kapitalien schlecht dotirten Pfarreien mit der Verpflichtung zur Absolvirung dieser Messen uͤbereignet, die uͤbrigen Theile der Verinb⸗ gens⸗Substanz aber theils zu milden Stiftungen, namentlich zur Er⸗ richtung der Kranken⸗A1nstalt der grauen Schwestern in Posen, theils zur Ausbreitung, Befoͤrderung und Vervollkommnung des Kir⸗ chen- und Schulwesens verwendet wurden, nachdem fuͤr die Exi⸗ stenz der noch uͤbrig gebliebenen Konventuglen durch Bewilligung angemessener Pensionen und deren Unterbringung in noch bestehen⸗ den Kloͤstern oder in der Seelsorge gesorgt worden war. Am Schlusse des Jahres 1834 waren noch vorhanden im Posener Departement 15 Moͤnchs-Kloͤster mit Mönchen, 4 Ronnen⸗ Kloͤster mit 31 Nonnen; im Bromberger Departement 6 Moͤnchs—⸗ Kloͤster mit 28 Moͤnchen, 3 Nonnen⸗Kloͤster mit 11 Nonnen, zu⸗ sammen 111 Individuen. Unter ihnen befanden sich 13 Moͤnche zwischen 70 80, 2 zwischen v9 90 und 1 von 96 Jahren; 3 Nonnen zwischen 70 S0 und 3 zwischen S 90 Jahren. Von den Moͤnchen hatten 10, von den Nonnen 2 seit 50 60 Jahren ihr Kloster-Geluͤbde abgelegt und von 2 Nonnen war dies seit langer als 60 Jahren geschehen. Die beiden aͤltesten der noch bestehenden Klöster durften das Kloster der regulirten Chorherren des Augustiner⸗Ordens (Ganonicorumn regularium La- seranensium) zu Trzemeszuo und das Benediktiner Möoͤnchs-Klo— ster zu Mogilno im Bromberger Departement seyn, welchem letz⸗ tern bereits im Jahre 10968, also wenig Jahre nach Einfuͤhrung des Christenthums in Polen, ansehnlichè Ländereien von“ dem Herzog Boleslaus geschenkt wurden. Das noch vorhandene Schen⸗ kungs⸗Dokument, datirt de anno incarnationis dominical mil- lesimo sexagesimo oclavo idus Aprilis in Plozc, ist auf Psngament mit wenig Abreviaturen und scharfen Schriftzuͤgen geschrieben. Es ist gut konservirt; nur auf einer Zeile hat es durch eine beim Zusammenlegen entstandene Reibung gelitten; das Siegel fehlt, indessen verraͤth der Einschnitt unten am Rande den Ort, wo es angebracht war. Die Schrift ist voͤllig derjenigen gleich, welche in gleichzeitigen Urkunden Deutschlands gefunden wird, und das Dokument selbst in historischer und geographischer Hinsicht gleich merkwuͤrdig. Nach den neuesten Bestimmungen, die im Jahre 1833 ergangen sind, sollen saͤmmtliche noch vorhandene 23 Kloͤ⸗ ster, nachdem, wie oben erwaͤhnt, ihr Personaͤle bis auf 111 Individuen ausgestorben, binnen 3 Jahren aufgehoben und die verschiedenen Bestandtheile ihres Vermögens zur Ausstattung von Bildungs-A1nstalten fuͤr die katholische Geistlichkeit der Pro⸗ vinz verwendet werden.

Der Kaufmann J. C. Thering zu Muͤnster hat der dortigen Lamberti-Pfarrkirche zur Errichtung einer Curat-Blut— Vikarie die Summe von 5600 Rthlr., und die Geschwister Aver⸗ beck 6 Warendorf haben dem dasigen Armen ⸗Fonds 700 Rthlr. vermacht.

Wenngleich der Schiffs-Verkehr im verflossenen Monat nicht unbedeutend erscheint, indem in den Hafen zu Swinemuͤnde 111 Schiffe einschließlich S3 beladenen eingingen und 116 Schiffe einschließlich 9l beladenen von da ausliefen, so sind doch die see⸗ waͤrtigen Importe Stettins verhaͤltnißmaͤßig nicht von erheb— lichem Belang gewesen. Es wurden naͤmlich nur eingefuhrt: 11425 Ctr. Branntwein, 337 Ctr. Bier, 4377 Ctr. Eisen, 2893 Tonnen Haring, 332 Ctr. Kaffee, 106 tr. Kupfer, 1649 Ctr. Oel, 119 Ctr. Pfeffer, 551 Etr. Reis, 17994 Ctr. Rosinen, 1071 Ctr. Schwefel, 4055 Ctr. Syrup, 1275 Last Steinkohlen, 2421 Ctr. Thran, 13,994 Etr. Wein und 14,971 Ctr. roher Zucker. An Getraide sind nur 1953 Scheffel ausgefuͤhrt worden, dagegen sind 57 Seeschiffe mit Holz ausgegangen, welches in 59, 139 Kubikfuß eichenem Schiffsbauholz und Planken, 1035 Ring Staͤben, 366! Stuͤck Balken und 1657 Last Bohlen bestand.

In den Haͤfen des Regierungs-Bezirks Coslin und auf der Rhede bei Leba kamen im Monat Juni 38 Schiffe an und 42 gingen von dort wieder in See. Die Haupt⸗Einfuhr⸗Ar⸗ tikel bestanden a) vom Auslande in 389 Schffl. Roggen und 1'694 Tonnen Haͤring; h) vom Inlande in l5, 238 Schffl. und zwei, ihrer Quantitat nach nicht angegebenen Schiffs⸗Ladun⸗ gen Roggen und Weizen, Stangen Eisen, Wein ꝛc. . dem

uslande wurden verschifft 475 Klafter Brennholz und 279 Ctr., Leinwand; nach dem Inlande 531 Etr.— Eisen, 150 Ctr. Butter, Knochen, Leinwand X.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens q Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1835. 10. Juli.

Quellwärme 7,20 R. Flußwärme 17,60 R. Bodenwärme 18,2 0 R. Ausdünstung O Oo) Rh. Niederschlag O, 37“ Rh Nachtkälte 1340

336,69“ Par. 13,80 R. 10,29 R. 7h pCt.

heiter.

336,35 Par. 335, 17“ Par. 22,40 R. 15,40 R. 1 10,9 0 R.

A7 pCt. 71 vt. heiter. regnig. SW. SW. ̃

6 WSC 28. *

336,07“ Par. ..

Luftdruck. . .. Luftwärme .. Thaupunkt .. Dunstsãttig. . Wetter Wind Wolkenzug 2 Tagesmittel:

1729

Auswärtige Börsen. . Amsterdam, 6. Juli.

Niger, wirke Fehuld S6. Sz do. 1013. uzg', Schuld Kanz - Bill. 255. AM S Amort. 95 333 soz. 6. Our. Oestorr. 9983. Hreuss. Präm. - Scheine 108. do. A5 pan. Sd 42. 33 271. 2 ö uli

6. St. Eetersburg, 3. baris ] j

Lond. 10932. Amsterdam . Hans' 'i 116. Silber.

Rub. 3573. 3 Silber-KRub. 102.