1835 / 225 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Gewalt und gegen demokratische Zuͤgellosigkeit. Vor zwel Jahr⸗ hunderten binden. sie eine Opposition gegen die Tyrannei der nige; jetzt mogen sie dem Einbruch der Volksbewegung als Damm entgegenstehen; laßt uns unsere Pflicht ihun und wohl bedenken, daß, wenn wir die Aldermen ungestraft unterdruͤcken lassen, bald die Reihe an die Pairs kommen durfte. (Höoͤrt, hoͤrt)) Ich habe noch einen anderen Einwurf gegen diese Bill zu machen, namlich den, daß sie die Praͤrogative, die Corporationen zu kreiren, vom Koͤnige auf das Unterhaus überträgt (hoͤrt, hoͤrt!), und daß, wenn eine Coc— poration sich bei dem ihr verliehenen Freibrief nicht mehr wohl be⸗—

findet, nicht mehr der Krone, wie bisher, die Befugniß uͤberlassen werden

soll, andere Bestimmungen fuͤr die selbe zu treffen Man macht Enwen— dungen gegen das System der Selbstwahl unter den Corporationen; dies Syslem mag seine Nachtheile haben, ohne Zweifel, aber wel⸗ ches System hat deren nicht? Als die Reform-⸗Bill das Unterhaus passirte, wurde lange darüber debattirt, ob die Rechte der Freemen aufrecht erhalten werden sollten. Endlich wurde, um, wie die Mi⸗ nister selbst erklaͤrten, das Oberhaus zu versshnen und es zur An⸗ nahme der Bill zu bewegen, dieses Zugeständniß gemacht. Das Oberhaus ließ die Bill durchgehen, und nun wird wieder dieselbe Aufhebung der Rechte der Fecemen verdeckt und kemantelt vorge⸗ schlagen. (Belfall) War ze ein politisches Mandver so niedrig? Ich will mich noch eines stäͤrkeren Ausdrucks bedienen ist es nicht durch und durch, dem Prinzip, dem Charakter und der Ab⸗ fassung nach, cine Whig⸗Maßtegel ?“ (Lauter Beifall.) Se. Herr— lichkest fuͤhrte hier die zwanzig Kommissarien, welche die Corpora— tionen untersucht und so mangelhaft befunden haben, na— rientlich auf, schilderte sie alle als Whigs und gab Je— denn eine besondere Bezeichnung. „Der Erste auf der Liste“, sagte er, „ist Herr Blackburne; wer kennt ihn nicht als einen entschiede⸗ nen Whig? Nun denn, er ist das Haupt der Kommission. Der naͤchste, Georg? Long, ist ein ganz braver Mann, aber ein Whig; August Nunhall ein Whig und noch stwas mehr.“ So ging er sie Ale durch und zeigte, wie die Min ister dafcte gesorgt härten, den Tory, Einfluß bei der Kommifsion ganz auszuschließen. „Wenn ich doch“, fuhr der Redner fort,, den Witz und die Satire melnes ge— lehrten Freundes (Lord Brougham) besaͤße! Wie wollte ich die Zwan⸗ zis schilder!? Wee sollte mir Herr Blackburne als der Matado, in dem Zuge figuriren, und wie herrlich würde sein Freund Herr Jo— seyh Parkes den Reigen schlieen (Beifall und Gelächter) Aber, Mylorde, ne haben nicht einmal den Vortheil, daß diese Zwanzig ihre Urtheilskraft, von welchem Werth dieselbe auch seyn mag, vereinigt haͤtten, da immer nur zwei Kommissarien abgeschickt wurden, ja in manchen Faͤllen sogar nur einer, um die Untersuchung anzustellen und die e,, ,, . zu sammeln. Ihr oder sein Bericht wurde dann an das Comite in London eingesandt, und dieses baute darauf seinen al gemeinen Bericht wahrlich, ein vortreffliches Verfah⸗ ren! (Beifall) Was haben wir nun hier vor uns liegen? Gar kein beweisen 3 Zeugnif. (Beifall, Zwanzig Personen setzten auf, was ihnen belieyte, und das Haus wird ohne guͤltige Beweise auf—Q— g fordert, nach jenen Rapferen einen Beschluß zu fassen. Ist so et⸗ wag je erhoͤrt worden? Ward je einer Versammlung vernunft iger Manner so etwas zugemuthet und das noch dazu von eineni geist⸗ vollen Richter, der das große Siegel vier Jahre hindurch in Händen gehabt, der von Zeit zu Zeit, an diesem Ort die Rechtspflege verwal— fet hat, auf dessen Urtheil uber eine Rechtsfrage, wenn es eine po— litische ist, ich jedoch wenig Werih lege, so sehr ich es auch in Sa— chen der Ziechtspflege vor Justtzhoͤfen respektire. (Beifall Was den Zwecken des Rdlen Viscount (Meltvourne) und meines edlen ünd gelehr— ten Freundes (Lord Broug ham) entsprach, das brachten bie Kommissa⸗ rien zu Papier; was ihren Zwecken nicht diente, das ließen sie wohl— werslich weg. Der zjttzige Prastdent des Schatzkammer Gerichts gab das Gutachten ab, daß die Kommission gesetzwidrig sey. Der vorige General- Fiskal, Sir W. Follett, war derselben Meinung. Die ganze Maßregel ist, ich sage es noch einmal, ein rel— ner Pärtetstreich! Wollen Ew. Herrlichkeiten si. ohne Zeugen-⸗Ver⸗ hör annehmen? Sie ist zu Parteizwecken eingebracht, un die Re⸗ form⸗Bill zu ergaͤnzen, um as konservative Interesse in diesem und dem anderen Parlamentshause zu vernichten, damit die itz? eine Zeit lang denn, Mylords, nur eine Zeit lang wird dies dauern Beifgllz) darüber triumphiren können. (Beifall) Ich bin der Meinung, Mylords, daß wir Zeugen an der Barre vernehmen müuͤs— sen, ünd ich werde daher das Amendement des edlen Grafen (Car⸗

natvon) unterstüätzen“

Der Marquis von Lansdowne meinte, gewissen Herren, die sich jetzt des Wortes „Whig“ bedienten, um Andere damit

aͤtte selbst in einer fruͤheren Zeit der Vorwurf

u brandmarken r. ] ( önnen, daß sie noch mehr als Whigs seyen.

Hßemacht werden

Beifall.) Lord Lyndhurst sagte darauf, er weise diese Insi⸗=

nuation, wenn sie auf ihn gemuͤnzt seyn sollte, mit Verachtung uruͤck. Der Herzog von Neweastle war der Meinung, das band sey in den Reformen schon viel zu weit gegangen, und be— zeichnete die Munizipal⸗Reform-Bill als eine Verletzung der Magna Charia. Er wollte abwarten, welches Versahren andere edle Lords einschlagen wuͤrden; wenn aber, fügte er hinzu, kein Anderer es thaͤte, so werde er auf gaͤnzliche Verwerfung der Bill autragen. Der Herzog von Wellington aͤußerte sich folzen— dermaßen: „Anfangs war ich geneigt, heute di e Bill in den Ausschuß gelangen zu lassen und mich zu bemuͤhen, diejenigen Veranderungen in ihren einzelnen Theilen durchzu— setzen, wodurch ich der selben ihren anstbßigen Charakter zu Henehmen hoffte; zugleich fühlte ich jedoch die Noth wendigkeit, daß erst Anwalte zu Gunsten der Corporationen gehort werden müßten, und nachdem ich die Bemerkungen die ser gelehr⸗ ten Herren und den Anhang zu dem Bericht der Kom— missarren (den Hrotest des Herrn Hogg) in Erwägung gezogen, konnte ich nicht umhin, zu dem Schluß zu gelangen, daß man die Zeugen⸗Aussagen, zu denen sich die Corporationen an der Barre Ew, Herrlichkeiten erboten, ebenfalls anhören muͤsse.“ Lord Melßourne, der hierauf noch einmal das Wort ergriff, um die Bill gegen die Angriffe der vorigen Redner zu veriheidigen (wobei er sich ganz derselben Argumente gegen das Zeugen Verhör bediente, die in dem gestern mitgetheilten Pro⸗ rest desse gen uns 11 anderer Pais uthalten sind), schloß mit den Warten: „Ich wuͤrde neu ich Abend nicht in den Auf— schub der Diskussion gewilligt haben, ware ich nicht irregesuͤhrt und uber die Absicht der Gegner dieser Maßregel getaͤuscht wor⸗ den. (Großer Beifall) Ich frage den edlen Herzog (von Wel⸗ lington) und den edlen und gelehrten Lord (Lyndhurst), ob nicht ein? klare und deutliche Verstaͤndigung stattfand; ob man, wenn es aus, nicht gerade in hestimmten Worten ausgedrückt wurde, es nicht doch ganz gewiß so verstand, als sey ün lieile die Ver⸗ abrehung gettöffen worden, daß man sich keines Bortheilt bedie⸗ nen wolle, un neue Verzögerungen zu veranlassen? Ich ver— sichere, Mylorde, daß ich es so verstanden habe, und ich glaube, daß dies auch die Meinung des Hauses gewesen ist. Beifall.) Doch, Sie mögen thun, was Sie wollen, ich werde in meinen Bemühungen nicht nachlassen, die Bill durchzubringen und das Wohl des Landes zu besordern.“ ;

London, J. August. Der Franzoͤsische Botschafter, der Preußische und der Portugtesische Gesandte und der Geschäfts träger der Vereinigten Staaten hatten gestern Unterredungen mit Lord Palmer sten. .

Der Courier aͤußerte sich über die Resultate, zu denen, seiner Meinung nach, das Verfahren des Oberhguses mit Hin—

ficht auf die Mun zipal⸗Reformbill, bei strenger Konsequenz fuͤh⸗

918 Sir C. Wetherell, wuͤnscht, daß jeder Corporation eine Abschrift von der Bill zugefertigt werden soll; er besteht darauf, jede ein- zelne Corporation muͤsse an der Barre zu ihrer Vertheidigung zugelassen, es muͤßten Zeugen pro und Contra vernommen und die Anwalte mußten auch uͤber Facta gehoͤrt werden. Der ge⸗ lehrte Herr will den Advokaten durchaus eine goldene Aernoͤte zuschanzen, und wir sehen nicht ein, wie die Pairs, die durch ihre Einwilligung in das Anwalts-Verhoͤr den Grund— satz aufgestellt haben, daß allen Corporationen der Prozeß ge⸗ macht sey, wie sie sich weigern koͤnnen, dem Sir Charles zu er⸗ lauben, daß er die ihm angemessenen Mittel ergreise, um seine Klienten zu vertheidigen; sie muͤßten denn, gleich dem Pairshofe in Paris, dessen Verhandlungen leider nur zu bekannt sind, die Corporationen, wie Sir Ch. Wetherall denn behaupten muͤßte, ungehoͤrt verurtheilen wollen. Die Tory-Pairs, und Niemand sonst als die Tory⸗Pairs, von Lord Brougham unterstuͤtzt, ha⸗ ben die Corporationen vor Gericht gezogen und sie vor die Schran⸗ ken Ihrer Herrlichkeiten gefuͤhrt; sie muͤssen ihnen nun auch ein ehrliches Gehoͤr bewilligen oder sich selbst die Schuld der Ungerechtig⸗ keit aufladen. Wir wuͤnschen den Pairs Gluck zu diesem Bilemma. Sie werden ihr Werk vor Ablauf eines Jahres nicht beendigt haben, wenn sie fuͤr jede Corporation drei oder vier Anwalte hoͤren wollen.“ Gestern sagte eben dieses Blatt: „Das Zeugen⸗Verhöoͤr im Oberhause zeigt, daß Ihre Herrlichkeiten sich in eine neue Art von Untersuchung eingelassen haben. Das ganze Verfahren ist namlich nichts mehr und nichts weniger als ein Verhoͤr, nicht der Corporationen, sondern der Koͤniglichen Kom⸗ missarien. Die Pairs haben ein neues Amt uͤber sich genommen und untersuchen an ihrer Barre die Art und Weise, wie jene Kommissarien ihre Pflicht gegen die Krone erfuͤllt haben. Un⸗ moglich koͤnnen die Kommissarien, als Maͤnner von Ehre, eine solche Untersuchung fortsetzen und die Behauptungen der Herren Larter, Burbridge und anderer Stadt- Seeretaire, wodurch diese Kommissarien angeschuldigt werden, dem Druck uͤbergeben las⸗ sen, ohne zu fordern, daß man ihre Rechtfertigung ge⸗ gen die Anklagen jener Corporations- Leute vernehme. Sie wuͤrden, wenn sie schwiegen, Alles zuzugeben scheinen, was ihnen vorgeworfen wird. Nachdem die Pairs diese Be⸗ schuldigungen, daß die Kommissarien das, was ihnen nicht ange⸗ standen und was zu Gunsten der Corporationen gesprochen, aus dem Bericht weggelassen, und daß sie dagegen Aussagen einer Person, die sich in ihrem Sinne geäußert, und die acht oder neun verschiedene Aemter bekleidet, acht oder neunmal, als von eben so viel verschiedenen Personen herruͤhrend, aufgenommen hätten, nachdem sie diese Anklagen angehoͤrt, muͤssen sie auch die Vertheidigung dagegen. hoͤren; und so wird es dahin kommen, daß die Pairs sich zu Richtern uͤber die Koͤnigl. Kommissarien aufwerfen und allem moͤglichen Skandal zwischen feindlichen Abvokaten und zwi⸗ schen allen Stadtschreibern im Koͤnigreich und ihren Gegnern mit zu⸗ hören muͤssen.“ Heute aber erwahnt der Courier (wie bereits vorgestern gemeldetj, im Widerspruch mit seinen Prophezeiungen, eines Geruͤchts, daß das Zeugen-Verhoͤr im Oberhause schon heute beendigt weren solle, und daß die Lords am Montage die Eroͤr⸗ terungen der Bill im Ausschusse beginnen wollten. Dies Ge— ruͤcht begruͤndet sich auf Angaben der gemäßigten Tory⸗Blaät⸗ ter, welche wissen wollen, daß die Mehrheit des Oberhauses sich auf den Rath des Herzogs von Wellington, der hierin wiederum dem Sir N. Peel gefolgt sey, entschlossen habe, die Munizipal⸗ Reform-Vill mit denjenigen Veränderungen anzunehmen, welche

ren mußte, vorgestern folgendermaßen: „Der gelehrte Ritter,

Sir R. Peel und Lors Stanley im Unterhause vorgeschlagen hatten, die aber dort verworfen worden waren. Eben so, meinen sene Vlaͤtter, werde das Oberhaus es mit der Irländischen Kir— chen⸗Bill machen.

Die Irlaͤndischen Bischoͤfe sind bekanntlich vor einiger Zeit von dem Primas von England nach London berucen worden, um das Verfahren in Erwaͤgung zu ziehen, welches von der Geist⸗ lichkeit mit Hinsicht auf die Irsaäͤndifche Kirchen-Bill zu beobach⸗ ten seyn moͤchts. Anfaͤnglich soll der Vorschlag gemacht worden seyn, dem Könige eine Adresse zu uͤberreichen und Se. Majestaͤt zu ersuchen, dieser Maßregel die Sanction zu verweigern. Die— sen Plan sollen die Bischoͤse aber nachher wieder aufgegeben haben, und es heißt jetzt, sie wollten nur eine Petition gegen die Bil an das Oberhaus richten. ;

Im Age liest man: „Am vorigen Donnerstag war die Hitze im Oberhause wahrend Sir C. Wetherell's Rede so groß, daß der Premier-⸗Minister Englands seine Wuͤrde seiner Bequemlich⸗ keit nachsetzte, seine Kravatte abnahm und eine Zeit lang in kuͤh—⸗ 9 K gegen den dick umwickelten Hals Lord Duncannon's dasaß.

Aus Irrthum hatten kuͤrzlich die Werber in Portsmouth

einige Soldaten der dortigen Garnison fuͤr den Spanischen Dienst angenommen und sie an Bord des Schiffsrumpfs gebracht, der als Depot benutzt wird. Als Oberst Evans dies hörte, befahl er, als Commandeur der Expedition, die Leute sogleich zuruͤcizzu— schicken, und ertheilte dem Offizier, der sie aufgenommen hatte, einen derben Verweis.

Ein Schreiben vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 39. Mai enthält die Nachricht, daß der Kaffern? Häuptling Hintz, bei einem Versuche, dem Obersten Smith zu entspringen, erschossen worden ist. Der Oberst Smith war itt seinen Trup⸗ pen uͤber den Kei⸗Fluß zurückgegangen, nachdem er mit ung laub⸗ lichen Austrengungen am Baschi⸗Flusse Pferde und Rindvieh, welche dem Hintza gehoͤrten, weggenommen hatte. Dieser Haͤupt⸗ ling wandte Alles an, um die Truppen zu hintergehen und sie nach den Distrikten zu fuͤhren, wo keine Heerden sind. Unter dem Vorwande, dem Obersten Smith einen Ort zu zeigen, wo Vieh zu finden sey, stieg er, neben seinem Pferde hergehend, ei— nen Huͤgel hinan, schwang sich plotzlich auf das Pferd und sprengte davon. Da fast alle Soldalen von ihren Pferden ahgestiegen waren, so jagte der Oberst ihm nach und schoß, da jener auf sei⸗ nen Zuruf nicht achtete, zwei Pistolen auf ihn ab, jedoch ohne ihn zu treffen. Er erreichte ihn endlich und riß ihn vom Pferde, allein Hintza setzte seine Flucht zu Fuß fort, obgleich er einen Flintenfschuß in den Schenkel und einen anderen unter die Rip— pen erhielt, bis endlich ein Schuß in den Kopf seinem Leben ein Ende machte. Der Gouverneur und Ober⸗Befehlshaber hat so— gleich den Sohn des getödteten HaͤuptlingZs, Namens Treili, As dessen Nachfolger in dem Lande zwischen den Fluͤsfen Kei und Baschi anerkannt und ihn, nebst seiner Mutter Nomsa, in seine Heimath gesandt, nachdem er die Erfuͤllung des von seinem Vater abgeschlossenen Vertrages vom 39. April ver— sprochen und zugseich einen foͤrmlichen Friedens-Traktat unter— zeichnet hatte. Durch eine Proclgmation sind 7000 Quadrat- Meilen des bisherigen Kaffern-Gebiets als an die Kolonie verfallen und mit ihr vereinigt erklart worden; einer Anzahl von Häuptlingen wurde jeder Aufenthalt innerhalb jenes Hege raums verboten, Und man hatte hereits von dem Gebiet Besttz genommen,

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Norderney, 4. August. ries. Ztg. 1 ö nd. wurde hier der Hie n . v é Ann g 9 simdischer previsohfscher ö. ö. ö. , . feierlichst begangen. Ueber den Wohnungen des ren a; dann die Abg. . i e er Generals Freiherrn von Muͤffling und der uͤbrigen angeseh WNitglied, . , , ö 2 eh nende, . nel Dadegaͤste aus dem Königreiche Preußen wehten die mln Hese/ ö . ,,, ster g iden dn Ab fring Adler geschmuͤckten Flaggen, und auf dem Conversations. h . Es wird 6 3 1. . s Abg. Brunck, ber mehr⸗ unter der Koͤniglich Hannoverschen Fiagge die Gluͤckwunsch gteuf ankommen, ob der g de 9. /

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Flagge mit einem Herold, darbringend die Gickwunsche un ch linterstütz ung . 5 3. . . Monarchen zur GeburtsFeier des Koͤnigs von Preußen. suschuß, zu . dlich 66. ehm ö. der . . am vorigen ö. , Damofboote von Ham ne lee r iche Genehmigung

atte sich eine große Anzahl Badegaͤste eingefunden, amn 9 Il 6 (3⸗ . Faͤhrschiffen, . auf Wagen über 1 wal . ; . . , n. sch . allen Theilen Ostsrieslands viele Besucher mit ihren Fan Nent des n . 3. . . 6 in die . AIngetroffen, so daß alle Säle im Conversationshaufe m Fchrerer Mini ö. raͤthe . ie n ien, vie Sin . Tafeln des an diesem Festtage köͤstlichen Gastmahls gefl. Rrer zweiten Kammer un 9. reichte . , , 2. ren. Die Eingangs-Thuüͤr zum Haupt-Speise⸗Saale' vir, wie das ginn eg esen it ö. e r ka Re 3. Und Kränzen von Eichenlaub geziert, uͤnd die Ordens Wurden R. Vortrag se . . em . . hl . B . iz waren mit den Oedens-Decoration geschmuͤckt. Der ande zu einer n. . . ö. J Au I, Lommisfair Graf August von Wedel brachte zur Feier det ( . als die Krafte des Landes im Auge behalte, die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Königs von Preußen un lange - inisi⸗ rd di ; x auf der General von 5 die n gr rn, . ahr sche h icht ,, n . zu ,, ten Monarchen, Königs Wilhelm des Vierten, aus, nech; Poche dreiwsöchentliche , mnachen. an n. et 9 a Toaste allgemein mit dem höoͤchsten Enthustasmus aufg eng ner Vertagung, . . i. 36 ö 3. Xen, wurden, waͤhrend draußen die Kanonen und Boͤller donnen Pnst hi gg. 9 . ; 6 ö. ; ne. ,. 9. .

Braunsch weig, 12 August. Vermoͤge einer Mini teches des Lokals, welches die zweite Kammer inne hat, en 4 23 j ö 7p , . .

Verordnung vom Juli hat die Achen⸗Münchener Feile . 7. August. Diesen Morgen ist Se. Hoheit der cb-⸗Großherzog von Hessen hier angekommen, um Inspection

23. sicherungs-Gesellschaft die Rechte einer inlaͤndischen Anstg

ber das hiesige Zte Infanterie⸗Regiment zu halten.

S ch weß z

halten, und es ist dabei ausgesprochen, daß sie, vermoöge d

geordneten Untersuchung ihrer Statüten und pecuniairq

gruͤndung, sich als eines der solidesten Institute dieser 6h .

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darstellt. Zugleich ist ihr die von den Feuer⸗Versicherung St. Gallen, 5. August. Heute beschloß, auf den Antrag r Majorität des Administrations-Rathes, das katholische Groß⸗ äaths-Kellegium, nach 11stuͤndiger Berathung, die Beschluͤsse

on 28. Oktober und 19. November 1833 zurückzunehmen und

sellschaften, nach dem Gesetze vom 15. Mai d. J. zu seh

Buͤrgschaft erlassen worden. In zweien Bekanntmachung bhnit die Bulle und das Doppel-Bisthum neuerdings anzuer⸗ innen. Bei der Abstimmung erklaͤrten sich 52 Stimmen fuͤr

angedeutet, daß der Alliance⸗ und der Rostorker Socsenn Konzession zum Geschaͤfts-Betriebe versagt worden, inden ,, ,, , nebst . drei anderen 6 aften, deren Konzessionirung noch Erft llung einiger geh 23 S* ; n h ng ; Renn nd 31 Stimmen gegen den Antrag. ,,, . i das Bersicherungs-Bedunfniß des nnd Ain Rn mean gh ist der Paͤpstliche Nuntius in Bern ein— getroffen.

thums hinreichen. Muͤnchen, 9. Aug. (Leipz. Ztg.) Nach dem Vllen) neue Universitäts, Gebaͤude nun doch an zh

Koͤnigs wird das Ende der Ludwigs. Straße zu stehen kommen, welche im n Madrid, 25. Juli. Den neuesten Nachrichten aus Cadix äͤußersten Ende der Stadt, in der Max,-Vorstadt. gelegen i zufolge, hat daselbst im Theater ein Tumult stattgefunden, indem . die . die Vauplãtze bedeutend im Preist bei hie junge Leute die Hhmne Riego's verlangten. Der Gou⸗ . r nnen, . , m h. ö eingerhis berneuz widerfetzte sich jedoch der Absingung derselben, und die ,, . 2 9. arbeiten nur durch huhe wurde wiederhergestellt, ohne daß es noͤthig gewesen waͤre, Eigensinn einer alten Frau unterbrochen, die fuͤr ihr zum Abbe se bewaffnete Macht herbeizurufen. In Valencia. wo ein Ex; anzukaufendes Häuschen eine zu uͤberspannte Summe fordert. N hayalist von einem Soldaten der Stadt, Miliz getodtet wurde, pohte ein Aufruhr auszubrechen, doch gelang es dem General—

hate von Aufhebung der zwei andern Universitaͤten, Wurzburg r * ö, di nn 7 9 3 ö .

Erlangen, gesprochen, die zusammen kaum 799 Studenten zaͤs sapitain, durch das Versprechen, den Schuldigen sogleich der Herechtigkeit zu uͤberliefern, die Gemuͤther zu besaͤnftigen.

. . lt an . Münchener Hochschule eine) testantisch,theologische Fakultat errichtet werden. Die große ] Frechttgt. oͤsische Blätter enthalten folgendes Schreiben aus dehnung jenes neuen Baues und die fortwaͤhrende Abnahme. 1 Juli: „Das . ö ,, der drehen an der hiesigen Hochschule, die noch vor wenigen lunizipalitäten bewirkt, obgleich es nur provisorisch ist, eine aße Veranderung in der Verfassung des Landes, denn nach

ren 2000 und im vergangenen Semester 1300 Studenten zi schiengn Len Gerüchten pon Prreinzgung der genannten Heß zen Wahlgesetz haben die Munizipal-Raͤthe die Wähler fuͤr die (ortes-Wahlen zu ernennen, so daß, wenn die Munizipalitaͤten

len mit jener in Munchen einige Glaußwuͤrdigkeit zu versh o Her Restauration durch andere ersetzt werden, die naͤchsten Wah⸗

Allein man wird wohl den Gedanken des Cehtralistrens und Monqgh worsens in Sachen der wissen schafttichen Bilt ung aufheöen. en in sehr demokratischem Sinne ausfallen werden. Außerdem s zu erwarten, daß die neuen Munizipalitaͤten, da sie die Be—

kommt, daß, was Erlangen betrifft, der Haupt-Fonds der dortigen n 'i ĩ 9 J illi 8 y 1rro 8 .

versitaͤt, im Betrage von anderthalb Millionen Rthlr., eine Stift degungspartei mehr beguͤnstigen, Adressen an das Oberhaupt des

zaates senden werden, wie dies leider im Jahre 1820 geschah,

Preußischer Edelleute ist, nach deren Bestimmung jenes Kapi im Falle der Aufloͤsung oder Transferirung der Universitaͤt po die Adressen der Städte nicht selten beleldigend für den

archen waren und sogar oft mit Ungehorsam drohten. Wir nuͤssen daher glauben, daß der Marquis de las Amarillas von

die Erben in Preußen heimfallen soll. Stiftungen hat mank

her stets fuͤr unverletzlich gehalten; denn sie beruhen auf R einen Kollegen gezwungen worden ist, seine Zustimmung zu je— er Maßregel zu geben, oder daß er die Eortes nicht wieder

Vertrauen der Stifter zu dem gerechten Schutze des Stn ersammeln will, was allerdings seine Absicht seyn soll. Es

Keine Regierung wird daher absichtlich den Gemeingeist, dir si

che Institute Jahrhunderte hindurch mit Vermaͤchtnissen hilht heißt, die Regierung wolle im Oktober eine neue Anleihe wahr— cheinlich in London machen, und als Lockspeise fuͤr die Englischen

unterdruͤcken wollen. . ,, 5 . . y, Sitzung zweiten Kammer eröffnete der Minister Winter der Kammä Fapitalisten soll die erste Ziehung der Coupons der ausgesetten . en en ,, . der ,,, atz⸗Schld, welche güf den Mai, 1838 festgesetzt war, schon iich beschlossen habe, den Landtag am 26sten b. R m 2. Mai 1836 stattfinden. Folglich wird don diesem letzten Feltzunkte ab ein Zwoͤlftheil dieser Schuld in aktive Schuld ver— vandelt werden.“

schließen. Freiburg (im Breisgau), 6. August. Wir erhalten Die Times enthaͤlt nachstehende Korrespondenz aus Santander vom 31. Juli: „Gestern um 12 Uhr kam die erste

verschiedenen Gegenden des Landes Mittheilungen uͤber di

gewohnliche Fruchtbarkeit der Reben in diesem Jahr. Son

namentlich vom Bodensee berichtet, daß der Buͤrgermesst btheilung des 7ten oder

Vadolszell in seinein Garten eine dreijährige Rebe habe, i Nents der Britischen Legion, unter dem Kommando! des Oberst⸗

Trauben, wovon manche einen Schuh lang sind, sehr vil Kieutenants Lothlan Dickson, aus Dublin hier an. Der sehr

eine Laͤnge von 5 bis 6 8. haben. Eine andere sechs reite Quai war ganz mit Menschen aller Klassen angefuͤlit, und

Nebe hat 709 Trauben. Dieser außerordentliche Neichthi R Fenster waren von Damen eingenommen. Um 3 Uhr fand die Ausschiffung der Truppen statt, die sich auf dem Quai auf⸗ stelten und dann nach dem etwa! z Englische Meilen von hier

Spanien.

erttauen verdienten. Es waren zwar schon Me Porden, auf die man nicht zählen zu konnen glau nuder damit nicht zufrieden. Er verlangte alißerdemm daß sich n felsenden Tage 109 Freiwillige bereit halten sollten, um im mern der Provinz Dienste zu thun. Als ihm hierauf ent— et wurde, daß es schwierig seyn wurde, seinem Wunsche zu en, namentlich da die Dauer des Dlenstes nicht angegeben

rere entlassen te, doch war

Irländischen leichten Infanterie-Regi⸗

ruppen betraͤchtlich vermindern muͤßten, da sie durchaus kein

919

ihren Rath zu hoͤren, sondern um ihnen Befehle zu ertheilen, welchen sie gehorchen müßten. Im Falle des Ungehotsams werde er sie, ohne Unterschied des Ranges, einsperren lassen. Durch diese Drohungen und das uͤbermüthige Betragen des Generals erbittert, beschlossen sie, da ihre Dienste als Befehlshaber der Freiwilligen nicht bindend sind, sich nicht langer seinen Launen zu fuͤgen, und reichten saͤmmtlich ihre Entlassung ein.“

Griechenland.

Athen, 5. Jult. (Muͤnchener politische Zeitung.) Dem Vernehmen nach hat der neue Kriegs-Minister bereits einige Verfuͤgungen getroffen, die zum Zwecke haben, die Vielschrei⸗ berei zu vermindern, und den äußern Behoͤrden eine groͤßere Kompetenz einzuraͤumen. Was aber dem neuen Kriegs Minister zur besondern Ehre gereicht, ist seine menschenfreundliche Fuͤr— sorge fuͤr die Kranken. Er hatte kaum das Portefeuille uͤber⸗ nommen, als er den Auftrag ertheilte, einen Plan zur Erbauung eines Krankenhauses zu entwerfen, um denselben Sr. Majestaͤt zur Genehmigung vorzulegen. Daß diese Maßregel von dem dringendsten Beduͤrfnisse ist, zeigt der klaͤgliche Zustand des jetzigen Hospitals, das wohl nicht den Namen eines solchen ver— dient. Aufgeschichtet in elenden Zimmern, wo sie der druͤckendsten Fig: und dem Ungeziefer gleich sehr unterliegen, haben die Kranken Mangel an jeglicher, in ihrer Lage so nothwendigen Erleichterung. Es ist dieser Zustand um so bedenklicher, als der Krankenstand in diesen Monaten am hoͤchsten steigt, und durch die unverhaͤltniß— maͤßige Anhaͤufung von Kranken in einem kleinen Raume leicht Typhus oder andere ansteckende Krankheiten erzeugt werden koͤnn⸗ ten, um so mehr, als die uͤblen Ausdunstungen in und um die Stadt das Entstehen einer solchen Krankheit sehr zu foͤrdern geeignet sind. Die meisten jetzigen Kranken, von denen der bei weitem größte Theil Deutsche sind, leiden an der Ruhr, die die auf die Tageshitze folgende Kuͤhle der Nacht sehr beguͤnstigt. Uebrigens sind dessenungegchtet die Sterbefaͤlle nicht sehr haͤufig, was wohl zum großen Theile den Kenntnissen und menschen— freundlichen Bemuͤhungen des im Hospitale ordinirenden Arztes, Doktor Dotzauer, zuzuschreiben ist.

Auch in Syra, welche Stadt sich schon laͤngere Zeit durch rege Forderung der Volksbildung ausgezeichnet hat, hat sich nun eine Gesellschaft „Griechisches Museum“ gebildet, deren Zweck ist, zur Verbreitung der Aufklaͤrung und zuvoͤrderst zur intellek⸗ tuellen und moralischen Bildung ihrer Mitglieder wirksam zu seyn. Als Mittel zu diesem Zwecke dienen ihr: Unterricht, eine Bibliothek, Zeitungen und periodische Blaͤtter, Vorlesungen von Abhandlungen und wissenschaftliche Unterredungen, Herausgabe einer Zeitung, Uebersetzung gemeinnuͤtziger Werke, und ins beson⸗ dere Unterrichtsbuͤcher, Belohnungen besonderer Leistungen auf dem Felde der Kuͤnste und Wissenschaften und Preise fuͤr Hand lungen, die das Interesse und die Aufklärung des Volks foͤr— dern. Die achtbarsten Einwohner von Syra sind dieser Gesell⸗ schaft beigetreten. Solche Erscheinungen konnen den Freund Griechenlands mit guten Hoffnungen erfuͤllen.

Afrika.

Algier, 23. Juli, (1Allg. Ztg.) Seit langer Zeit herrschte auf der sonst stillen Rhede Algiers kein so bewegtes Leben, wie in den letzten zwei Wochen. Unaufhoͤrlich verkuͤndete uns der Kanonendonner die Ankunft und Abfahrt von Kriegsschiffen, und zum erstenmale seit der Eroberung dieser alten Seeräuber Stadt setzte der ungewohnte Anblick von drei Linienschiffen er⸗

chem Veteranen der alten Kaiserzeit flossen die Thraͤnen auf den

eisgrauen Schnurrbart, und das Lied mußte auf das stumme,

aber allgemeine Verlangen wiederholt werden. Es waren da auch

viele Arabische Scheiks von den befreundeten Stammen der Ebene

anwesend, welche gekommen waren, dem Gouverneur ihre Ehr⸗

furcht zu bezeugen; sie lauschten den ungewohnten Toͤnen der

kriegerischen Instrumente, und als man ihnen sagte, daß der hohe

Juͤngling, auf welchen alle schauten, der Sohn des Mannes sey, der dem Sultan Kebir (großen Sultan, so nennen die Araber bekanntlich Napoleon) die Augen zudruͤckte und sein treuester Freund bis in den Tod gewesen, da wandten sich auch ihre Blicke von dem greisen Gouperneur ab und ruhten verwunderungsvoll auf der gigantischen Gestalt des huͤbschen, jungen Reiter⸗Offiziers, in wel⸗ chem die Treue seines edlen Vaters waͤhrend dieses ergreifenden Momentes eine so schoͤne Belohnung fand. Die Expedition, welche unlaͤngst von dem Bataillon d Afrique nach Belida und der Umgegend gemacht wurde, um den faͤlligen Tribut einzutreiben, glich mehr einer militairischen Promenade, wobei mehrere kleine Beduinen-Doͤrser verbrannt wurden, sonst aber kein Schuß fiel. Dennoch buͤßten die Franzosen 9 Mann ein, welche vor Hitze und Muͤdigkeit waͤhrend des Marsches todt niederfielen. Um Bugia ist es wieder ganz ruhig geworden, und die Kabylen wagen keinen Angriff mehr, seitdem man alle Bäume und Gebuͤsche auf den benachbarten Huͤgeln umgehauen hat und jene dort keinen Schutz mehr finden. In der Umgegend von Bona halt der gefuͤrchtete Kommandant Joseph mit seinem Ara— bischen Reiter-Eorps die Ruhe aufrecht. Ben-Hacob und der Bey von Constantine verhalten sich ruhig hinter ihren Bergen und scheinen alle Lust verloren zu haben, mit den Franzosen an⸗ zubinden.

PB owäasil ten.

Rio Janeiro, 2. Juli. Der Minister der auswaͤrtigen Angekegenheiten lung erlassen: .

„Die Regierung, geleitet durch die Grundsaͤtze der Humanitaͤt und treu in der Beobachtung der Vertraͤge und Gesetze vom 7. No⸗ vember 1831, hat es sich sehr angelegen seyn lassen, den zur Schande Brasiliens noch immer bestehenden Handel mit Afrikanischen Skla⸗ ven zu verhindern. Die Bemuhungen der Regierung sind indeß leider fast ganz fruchtlos gewesen, theils durch die Unterssuͤtzung, welche den Handelsleuten in den Portugiesischen Kolonieen gewahrt wird und die sie in den Stand setzt, unter jener Flagge zu fahren, tbeils aber auch durch die Beschraͤnktheit der Mehrzahl unserer Pflanzer, welche das Aufhören des Sklavenhandels als den Ruin der Nation betrachten, und die außerdem glauben, daß Brafilien zur Abschließung der Convention mit Großbritanien vom 23. No⸗ vember 1826 gezwungen worden sey, da es doch bekannt ist, daß die Portugiesische Regierung schon in dem Vertrage vom 19 Febr. 1810, als Brasilien noch einen Theil jenes Reiches bildete, die all maͤlige Ab⸗ schaffung des Sklavenhandels erklaͤrte, und daß durch die Convention vom 22. Januar 1815 dieser Handel im Norden des Aequators wirk⸗ lich abgeschafst wurde. Da unsere Pflanzer in solchen schadlichen Vorurthöilen über diesen Gegenstand befangen sind, so wird die Kai= serliche Regierung mit verdoppeltem Eifer die Einfuhrung Afrikani⸗ scher Neger zu unterdruͤcken suchen, die seit den Aufstaͤnden, welche in einigen Provinzen des Reiches stattgefunden haben, um so ge⸗ faͤhllichez für das Land sind und spaͤter einmal der Ruhe desselben nachtheilig werden konnen. In dieser Absicht wird die Kaiserliche Regierung einen General -Konsul zu Angola ernennen, der darüber zu wachen hat, daß keine Sklaven-Schiffe daselbst ausgeruͤstet werden. Zu demselben Zweck sind die Hoͤfe von Lissabon und London, auf offiziellem Wege, dringend erfucht worden,

hat folgenden Bericht an die General⸗Versamm⸗

ster Größe unsere Arabische Bevölkerung, die sich neugierig auf den Kais versammelte, in Erstaunen? In dieser außeror⸗ dentlichen Thaͤtigkeit der Franzoͤsischen Seemacht herrscht et— was Geheimnißvolles, doch soll dieselbe mit den Ereignis⸗ sen in Spanien in naͤchster Verbindung stehen, denn alle Schiffe scheinen mit Kriegs-Munition stark versehen und zu⸗ gleich bestimmt zu seyn, die Fremden-Legion nach den Spani⸗ schen Häfen uͤberzufuͤhren. Dieselbe steht jetzt vollstaͤndig in dem eine kleine Stunde von Algier entsernten Lager von Mustapha beisammen. Es sind 6 Bataillone, naͤmlich 4 Deut⸗ sche, 1 Italiäͤnisches und 1 Polnisches, zusammen etwa 3300 Mann stark. von denen jedoch hoͤchstens nur A909 wirklich dienst⸗ tauglich sind. Im Ganzen belaͤuft sich nach zuverlaͤssigen An⸗ gaben die Zahl der seit der Errichtung dieses Corps angeworbe— nen Freiwilligen auf mehr als 12,0909 Mann. Ein gutes Dritt— theil dieser Abenteurer hat in der Afrikanischen Erde ein Grab gefunden, viele Andere sind mit voͤllig zerstoͤrter Gesundheit nach der Heimath zuruͤckgekehrt. Die Mehrzahl der gegenwaͤr— tigen Soldaten der Legion besteht aus Deutschen und Piemon⸗ tesischen Deserteurs, den Kern aber bilden die Veteranen aus den Pariser Schweizern, dem ehemaligen Hohenloheschen Regi⸗ mente u. s. w., welche lange Jahre unter Frankreichs Fahnen dienten und nach der Jull-Revolution verabschiedet wurden. Wie man sagt, sollen den Offizieren, welche mit nach Spanien ziehen wollen, sehr vortheilhafte Anerbietungen gemacht worden seyn; jedem gemeinen Soldaten sind 70 Franken Handgeld ver— sprochen. Das Lager bei Buffarik, welches zu Ehren des Gou— verneurs den Namen Camp dEclon erhielt, ist nun vollendet und ein neues schon unter den Mauern von Belida (Blida) ab⸗ gesteckt worden. Die Besatzung von Camp d'Erlon besteht gegen⸗ waͤrtig aus 1 Bataillon des 16ten leichten Infanterie⸗Regiments, einigen Compagnieen Zuaven und den Spahis. Geruͤchten zu⸗ folge, soll dieses Lager von den Hadjuten mit einem Angriff be— droht seyn; es ist jedoch sehr fest und kann einem Angriffe von 20, 0600 Beduinen leicht Trotz bieten. Nur einen Buͤchsenschuß vom Camp d'Erlon entfernt, besindet sich der große Markt von Buffarik, wo jeden Montag viele Tausende von Arabern, Kabh— len, Mauren u. s. w. aus der ganzen Gegend bis von Medeah und Kolegh her ihre Wagren zum Verkaufe bringen. Das Un geheure Gewühl der verschiedenen wilden Voͤlkerstamme, welche, alle bewaffnet und beritten, mit ihren zahllosen Kameelen, Pfer⸗ den und Eseln einen weiten Raum bedecken, gewahrt dem Eu— ropäer ein neues und unterhaltendes Schauspiel. Die Naͤhe des Franzoͤsischen Lagers hat bis jetzt noch nicht die mindeste Sioͤ— rung auf dem Markte von Buffaͤrik hervorgebracht, sondern eher dazu beigetragen, denselben noch mehr zu beleben, da fuͤr den Unterhalt der Franzöͤsischen Truppen viele Lebensmittel dort auf— gekauft werden. Waͤhrend der Anwesenheit der beiden ersten Ba⸗ taillone der Fremden-Legion, welche die letzte Hand an den Bau der Stein-Baracken legten, besuchte der GHuvekneur Graf Drouet d Erlon zweimal das Lager. Das einemal war er von dem jun— gen Grafen Bertrand, einem Sohne des bekannten Generals, be⸗ gleitet. Derselbe steht als Lieutenant unter den Chasseurs d Afrique, ist ein junger Mann von ungewoͤhnlich hoher, ein—⸗ nehmender Gestalt und der trefflichste Reiter seines Corps. Ihm zu Ehren ließ der Gouverneur durch die herrliche Deutsche Müusik die so ergreifende Melodie des bekannten Liedes „Bertrand's Ab⸗

gegenwartigen, so wie der große Vorrath des vorigen h steigert denn auch den Preis der Faͤsser auf eine ungem lt Hoͤhe. Bei einem oͤffentlichen Verkaufe wurde 3. B. him] rnffernten Kloster marschirten. Die meisten Soldaten und Of— Fi per Ohm bezahlt, und inan schaͤtzt sich glücklich, wen, Fiere sind Irländer, und so schöne Leute, wie vielleicht 66 zu s 5 oder 5 ö. gr bekommen kann. Bern nür jemals den Spanischen Boden betreten haben. r 8. Juli wurde der erste Wagen mit Oberlaͤnder Wein in hier kommandirende Spanische General Lopez Baños ist rechten geladen, um nach einem der Zoll-Vereins-Staaten d in Schuͤler Mina's und zeichnete sich waͤhrend des Un— fuͤhrt zu werden. bhängigkeits, Krieges bei verschiedenen Gelegenheiten aus. Darmstadt, 6. Aug. Unsere zweite Kammer bersh e Er hat unter seinem Kommando etwa 2960 Mann von den so⸗ ihrer gestrigen und heutigen Sitzung die Verwaltung der Em genannten „Quintanos“, die erst vor kurzem ausgehoben worden schuld in der Finanz⸗Periode von 1830 32 und 1833 iind. Ihr Aussehen ist gut, und sie werden gewiß in kurzer Zeit Der einzige Punkt, welcher eine lange und warme Erbttm treffliche Soldaten seyn. Die nächsten Truppen des Don Carlos herbeiführte, war die ungefähr 8 Tage vor dem Zusammn ehen 33 Engl. Meilen von hier entfernt, auf der anderen Seite der diesmaligen Stände-Versamminlsg. von der Kegierun bon Bilbao, und sollen 20,960 Mann stark seyn, doch will ich geordnete und vollzogene Ausgabe von 67, 43 Stick h biese Angabe nicht verbuͤrgen. Es liegen hier der „Castor“ Schuld scheinen (sogengnnte Funfzig⸗Gulden⸗Loose), welche in, nit Lor John Hay am Bord, eine Franzöͤsische Brigg, zwei 1827, in Folge einer Ermächtigung der Stände, zu J. danonenb te und eine Brigg von 18 Kanonen, nebst einigen worden waren. Im Jahre 1835 hatte nämlich der Sl, llemeren Fahrzeugen vor Anker. Lord John Hay beweist dem Anlehen von 6. Mill. Gulden bei Rothschild gemacht. berst Lieutenant Dicksfon und dessen Ofstzieren die groͤßte Auf, bung des Courses der betreffenden Partial ⸗Schuldscheir merksamkeit. Sie erhielten auch einen Besuch von dem Gene— der Staat, mit Zustimmung der Landstaͤnde, im Jahre 1 tal Bañjos, der sie auf naͤchsten Sonntag zu einem Diner einlud.“ vorhin bemerkte Anzahl Paktial⸗Schusdscheine, also die . D TDasselbe Englische Blatt schreibt aus Barcelona Anlehens, gegen Obligationen auf den Inhaber zuruck n pom 23. Juli: „Vor etwa acht Tagen ließ der General Llauder hat er aber diese Partial-Schuldscheine, ohne= dazu voss die komnandiren ben Ossiziere der vier Bataillone der hiesigen Genehmigung der Stände einzuholen, sedoch mit nem Sr Freiwilligen zu sich rufen und deutete ihnen an, daß sie ihre von 6h, 00 Fl, da er sie fuͤr 4,952,589 Fl, also das Silt 60 Fl., verwerthete, wieder ausgegeben. Siese Maßen nun gestern und heute Gegenständ einer lebhaften Erbͤrttzt Im Allgemeinen gegen die Maßregel, hauptfächlich von] ziellen Standpunkte aus, sprachen die Abg. Brück, che int Mehr; während der Abg. v. Gagern n seintin Vork in g Gesichtspunkte der Frage einer näheren Prüfung Unterwer 9 der Abg. Elahrech hahbtsächich kei der saasrechtlichen s perweiltk. Tür bie Maßregel dagegen erklärten sich, ann, anwesenden Präsidenten des Finanz Ministeylums, gieilht Hofmann, noch die Abg. Geh. Rath Schenck und Goldmm

und die Freiwilli ĩ d . billigen niemals laͤnger als einen Monat von Där celong abwesend seyn sollten, so wurde er aͤußerst heftig und

sagte zu den Offizieren, er habe sie nicht zusammenberufen, um

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schied“ spielen, wahrend zu gleicher Zeit die Truppen umher un— ter den Waffen defilirten ünd die dreifarbige Fahne in den Luͤften flatterte. Die Scene war von unbeschreiblicher Wirkung. Man⸗

wirksame Maßregeln zu ergreifen, und namentlich durch Aufstellung von Kreuzern die Ausruͤstung von Sklaven⸗Schiffen in den Portu⸗ giesischen. Kolonicen zu verhindern. Auch an die Regierungen der Argentinischen Republik und der oͤstlichen Staaten des Utugugy ist die offizielle Aufforderung ergangen, in ihrem Gebiete den Verkauf der unter dem faͤlschlichen Namen von Kolonisten eingefuͤhrten Afrika⸗ nischen Sklaven zu verbieten, da sich ergeben hat, daß auf diese Wesse Sklaven in Brasillen eingebracht worden. Wir sind vor kur= zem durch unseren Geschaͤftstraͤger bei der letztgenannten Revublik benachrichtigt worden, daß die dortigen Kammern den in Rede ste⸗ henden Handel gemißbilligt haben, wie von ihrem aufgeklaͤrten und menschenfreundlschen Charakter zu erwarten stand. Ber Gesandte Großbritaniens am hiesigen Hofe hat der Kaiserlichen Re ierung vorgeschlagen, zu der Conventiön vom 23. November 1826 einen Zusatz Artikel zu machen, worin festgesetzt wird, daß Brasilische und Britische Schiffe, welche die Afrikantsche Kuͤste besuchen, von den Keiegsschiffen beider Nationen angehalten und, falls sie des Skla— venhandels verdächtig sind, konfiszirt werden sollen. Der Geschaͤfts⸗ traͤher Sr. Majestaͤt des Königs der Franzosen hat sich berest er- klaͤrt, einer solchen Convention beizutreten. Ebenso auch die Könige von Dan mark und Sardinien. Bie Regentschaft hat mich im Na= men des Kaisers ermaͤchtigt, wegen jenes Zufatz-Artikels mit Groß⸗ britanien zu unterhandeln ünd eine Convention mit Frankreich abzu⸗ schließen, da, es dringend noͤthig ist, alle Mittel zu ergreifen, um diesen schaͤndlichen Handel zu unterdrücken.“

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Berlin, 14. August. Gestern feierte das Koͤniglich medi— zinisch⸗chirurgische Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut seinen Al sten Stiftungstag, dem hergebrachten Gebrauche gemaͤß, wiederum auf eine wuͤrdige Weise. Dem unparteiischen, mit dem inneren regen wissenschaftlichen Leben, dem vieljaͤhrigen erfolgreichen und nuͤtzlichen Wirken dieser Anstalt vertrauten Beobachter kann es nicht entgehen, wie eifrig dieses Institut unausgesetzt bemuͤht ist, sich die hohe Zufriedenheit Sr. Majestaͤt des Königs zu er⸗ werben und sich der gnaͤdigsten, huldvollen Fuͤrsorge des ällver— ehrten Monarchen stets wuͤrdiger zu beweisen. Dasselbe gab, nicht einseitig an dem Altherkömmlichen haftend, von neuem den Be⸗ weis seines rastlosen Bestrebens, die große und schwierige Aufgabe zu loͤen, aus dem von Tag zu Tag zu einer fast unuͤberseh— baren Fulle heranwachsenden medizinischen Wissen das fuͤr eine echt theoretisch⸗-praktische Ausbildung seiner Zoͤglinge Brauchbare und Geeignete auszuwählen und so die goldene Mittelstraße ohne Unterlaß zu verfolgen. Daher es denn auch des wahren Vater⸗ lands-Freundes aufrichtigster Wunsch nur seyn kann, daß An—⸗ stalten dieser Art, die nicht allein dem Staate l. hoͤchsten Zierde gereichen, sondern auch wohlthaͤtig in das Leben eingreifen, in ihrem segensreichen Wirken zur immer höheren Vollkommenheit gedeihen mogen! Auch diesmal wurde die Feier des Festes erhöht durch die Gegenwart Sr. Hoheit des Herzogs Karl von Meck⸗ lenburg-Strelitz, Sr. Excellenz des Wirkl. Geheimen Staats und Kriegs-Ministers, General-Adjutanten St. Majestaͤt des Koͤnigs, Herrn von Witzleben, der Herren, General Majore von Puttkamer, Grasen von Nostitz, Freiherrn von Quadt, mehrerer hoher Stabs-⸗Ofsiziere, ausgezeichneter Staats-⸗Beamten und beruͤhmter Gelehrten. Der um das Institut und das ganze Preußische Militair-Medizinalwesen hochverdiente Erste General- Stabs- Arzt der Armee und Birektor der An— stalt, Heer Pr. von Wiebel, eroͤffnete zunaͤchst die Feier durch eine kurze Anrede an die Versammlung, gab eine

Nebersicht der seit dem Bestehen des Instituts in demselben ge⸗ bildeten und in Wirksamkeit getretenen Aerzte, und theilte die