1835 / 248 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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giebigkeit und opferten dem Wunsche, eine Kollision der beiden Haͤuser des Parlaments zu verhindern, mehr auf, als die oͤffentliche Meinung im Lande gutheißen werde. Die einzelnen Amendements der Lords wurden darauf berathen und zum Theil bedeutend umgestaltet; unter Anderem wurde die Dienstzeit der Aldermaͤnner auf sechs Jahre festgesetzt. Als man bis zum 36. Paragraphen gekommen war, wurde die Diskussion auf den An— trgg des Lord Russell auf den folgenden Nachmittag vertagt. (Man vergleiche uͤber die Fortsetzung derselben in der Sitzung vom 1. September den Schluß der unten folgenden Privat— Mittheilung aus London.)

London, 1. September. Die Herzogin von Cambridge hat sich am 28sten v. M. in Dover nach dem Kontinent einge⸗ schifft. Auch des Herzogs Abreise, der sich nach Kalisch begeben wird, steht nahe bevor.

In diesen Tagen hatten die Diplomaten fast saͤmmtlicher größeren Kontinental⸗Maͤchte, so wie der Gesandte der Vereinig⸗ ten Staaten, Unterredungen mit Lord Palmerston.

Ueber den Weg, welchen die Minister in Bezug auf die Behandlung der Munizipal⸗-Reform-Bill bei der wiederholten Diskussion derselben im Unterhause einzuschlagen gedenken, hatte sich Lord John Russell schon gestern Mittags in einer von ihm einberufenen Versammlung von Unterhaus Mitgliedern erklaͤrt. Die Minister, sagte er, seyen entschlossen, alle diejenigen Amen⸗ dements des Oberhauses zu verwerfen, welche geradezu dem volksthuͤmlichen Prinzip der Bill widerstritten, die uͤbrigen Amen⸗ dements dagegen zwar ihrem wesentlichen Inhalte nach anzunehmen, sie aber einer so genauen Pruͤfung und Modifizirung zu unter⸗ werfen, daß in keiner Weise die Absicht der Tory-Partei, die ganze Maßregel wo moͤglich dadurch illusorisch zu machen oder wenigstens ihre Ausfuͤhrung zu erschweren, erreicht werden koͤnne.

Lord Brougham hat einen Protest wider die Amendements der Lords zu der Munizipal-Reform⸗-Bill bekannt gemacht, der in zwoͤlf Punkten besteht.

Den Ansichten der konservativen Blaͤtter zufolge, scheint es, als ob aller drohenden Anzeichen ungeachtet, doch eine ernsthafte Kollision zwischen den beiden Haͤusern des Parlaments fuͤr dies⸗ mal vermieden werden wurde. Man glaubt naͤmlich, daß we⸗ nigstens in Bezug auf die Munizipal-⸗Reform⸗-Bill sowohl das Oberhaus als das Unterhaus sich zur Nachgiebigkeit verstaͤndigen und dadurch eine Uebereinkunft moͤglich werden duͤrfte; und was die Irlaͤndische Kirchen⸗-Bill betrifft, so haͤlt man es fuͤr wahr— scheinlich, daß die Partei der Reformer sich bei der Aussetzung derselben bis zur naͤchsten Session beruhigen werde. Auf diese Weise wuͤrde das jetzige Ministerium, wenigstens fuͤr die naͤchste Folgezeit, ungestoͤrt am Ruder bleiben. Indessen glauben doch auch Manche an eine Annaherung . den Haͤuptern der Tories und der Whigs und sprechen sogar von einem Coalitions⸗ Ministerium, aus diesen beiden Parteien zusammengesetzt. Seit einigen Tagen beginnen die ministeriellen Blatter sich entschiede⸗ ner als je zum Lobe Sir Robert Peel s auszusprechen, und manche wohlunterrichtete r in sollen es daher nicht fuͤr un⸗ möglich halten, daß die Minister versuchen wurden, sich dieses Mannes zu bedienen, um die Animositaͤt und die systematische Opposition ihrer Gegner erfolgreich zu bekaͤmpfen, ohne zu so extremen Maßregeln, wie die Kreirung einer großen Anzahl von

irs, zu greifen. ö 3 erkannte es in seinem Sonnabend⸗Blatt mit Freuden an, daß der Haupt-AUrtikel der „Times“ von demselben Tage in versoͤhnlichem und verstaͤndigem Geiste abgefaßt sey; man betrachtet dies als ein sehr bedeutungsvolles Zeichen fuͤr den gegenwartigen Augenblick, und glaubt, es sey vielleicht von einen; Winke Sir Nobert s eingegeben. ;

Den ministeriellen Blattern zufolge, wird die Prorogation des Parlaments am 8Sten d. M. stattfinden.

In Belfast ist der Tory Hr. Dunbar zum Parlaments⸗ Mitgliede gewaͤhlt worden. ,

In und um Chichester hat man kuͤrzlich den Eimer Wasser zu 3 und 4 Pence verkauft. Man hat viele Schaafe aus Man gel an Wasser todt auf dem Felde gefunden, und, wie versichert wird, sind im Windsor⸗Park selbst Fasanen verdurstet.

Der Courier äußert auf Anlaß der neuen Beschraͤnkungen der Presse in Frankreich: „Bei uns haben wir solche Gesetze nicht zu befuͤrchten, da sie der Magna Charta entgegenlaufen wurden; allein de zn ch Minister lassen sich weder durch Char⸗ ten noch Gruͤnde Schranken setzen.“ . .

Ungeachtet eine Morgen-Zeitung aus Madrid vom 22sten gemeldet hatte, daß die Spanische Regierung die Suͤd⸗Amerika⸗ nische ,, , , noch nicht anerkannt habe, wenn gleich Hr. Sta. Maria Paͤsse nach Madrid erhalten, bleibt doch der Globe

fest bei der ersteren Behauptung. Die Abberufung des Pꝛaͤpst⸗ lichen Nuntius aus Madrid bestaͤtigt sich durch die dortigen Zei⸗ tungen.

Lon don, 1. Septbr. Die so Gefahr drohende Maßre⸗ gel fuͤr die Neform des Städtewesens wird nun, durch gegensei⸗ tiges Nachgeben, wahrscheinlich binnen wenigen Tagen Landesge⸗ etz seyn. Gestern im Laufe des Tages fand eine Versammlung der gewöhnlichen Unterstuͤäzer der Regierung im Unterhause bei Lord Russell statt. Es waren deren an 206 zugegen der edle Tord machte sie mit dem Plane bekannt, den er am Abende in Bezug auf diese Bill zu befolgen gedachte, und ersuchte sie um ihre Üinterstuͤzung dabei. Seine Vorschläge fanden natürlich bei allen eigentlichen Whigs eben so sehr Beifall, als sie bei den feu⸗ rigeren Nadikalen Widerspruch trafen. Diese ließen sich gegen das Oberhaus hart aus und meinten, es sey an der Zeit, den Handschuh aufzuheben, den dieses den Neformern so trotzig vor die Fuͤße geworfen. Waͤre bloß von dieser einzigen Bill und den darin ange— brachten Veraͤnderungen die Rede, so wuͤrden sie sich gern zu ei⸗ niger Nachgiebigkeit verstehen; wenn sie aber bedachten, wie viele andere Verbesserungs-Vorschläge dasselbe verworfen oder doch verschoben hatte, und besonders, in welchem Geiste die Veraͤn⸗ derungen in der gegenwärtigen Bill gemacht worden, so saͤhen sie keine Hoffnung vor sich, wie man, bei der jetzigen Verfassung jenes Hauͤses, auf der betretenen Bahn der Umgestaltung der Institutionen, auf frieblichem Wege fortschreiten koͤnne. Hier⸗ gegen jedoch wurde vorgestellt, daß, wenn man fuͤr jetzt auch nicht mehr zu erlangen verm. te, als die Bill in ihrer gegen⸗ wärtigen Gestalt, so waͤre döch damit immer schon wieder ein Außen werk gewonnen, woraus man die Citadelle des Toryismus schon weiter bedraͤngen koͤnne; durch ein heftiges, hochfahrendes Benehmen wurde das Ünterhaus nur Beforgnisse bei den Wohlhabenden erwecken, wahrend Mäßigung von seiner Seite dieselben beruhi⸗ gen und deren Mißfallen gegen das Oberhaus wenden wuͤrde, dessen Betragen, im Fall sosches die Mäßigung der Gemeinen nicht entgegenkommend anerkennen wolle, nur als hartnäckiger

Parteigeist erscheinen koͤnne. Diese letzte Ansicht schien besonders

auf O Tonnell Eindruck zu machen, wie man denn uͤberhaupt

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von diesem zu glauben anfaͤngt, daß es ihm ernstlich um die Beruhigung Irlands zu thun ist. Kurz, der Rath der Ge— maßigten drang durch, und Lord John Russell machte am Abende vor einer sehr vollen Versammlung im Unterhause die Vorschlaͤge, wonach einige Aenderungen des Oberhauses ange— nommen, andere modifizirt und einige gänzlich verworfen werden sollten. In seiner fuͤr die Umstaͤnde sehr gemaͤßigten Rede be— schwerte er sich zwar daruͤber, daß das Oberhaus Advokaten gestattet, vor demselben vom Unterhause in den schimpflichsten Ausdruͤcken zu sprechen, und in seiner Veraͤnderung einer der Klauseln das, was das Unterhaus in derselben sogar auf den Rath Peel's einstimmig beschlossen hatte, fuͤr ungerecht erklaͤrt habe; erkannte aber dessen Recht, alle die Veraͤnderungen zu ma— chen, die es fuͤr Recht hielte. Auch freute er sich der Gegenwart Peel's, weil er darin ein Zeichen erkennen wollte, daß die To—⸗ ries gleichfalls zur Nachgiebigkeit geneigt wären. Sir R, Peel erklaͤrte sich geneigt, das Seinige dazu beizutragen, daß diese Frage, welche das Land ernstlich entschieden zu sehen wuͤnsche, fo beigelegt werde, daß weder das Ober- noch das Unterhaus etwas von seiner Ehre dabei einbuͤße. In diesem Sinne erklaͤrte er sich mit fast allen den Vorschlaͤgen Russell's zufrieden, zum großen Verdrusse mehrerer Ultra⸗Tories, welche es bedauerten, daß die Veranderungen, die das Oberhaus in der Bill gemacht, nicht besser unterstuͤtzt wuͤrden. Aber ihr Murren war eben so unnuͤtz, als das Schelten eines Hume, Grote, Roebuck und anderer Radikalen; und alle Vorschlaͤge Russell's, so weit man gestern Abend damit ging, wur— den einstimmig angenommen. Da es indessen spaäͤt wurde, und man einige Punkte noch uͤberlegen zu muͤssen glaubte, so wur— den die weiteren Debatten bis auf ö Mittag vertagt. Ueber einen Punkt jedoch duͤrfte es bei dieser Gelegenheit zur Ab— stimmung kommen, naͤmlich ob man die Veraͤnderung gelten las⸗ sen will, wonach die Wahl von Geistlichen, da, wo sie ein Stadtrath irgend besitzt, nur von denjenigen abhaͤngen soll, welche sich selbst fuͤr Mitglieder der Staats-Kirche bekennen. Peel nennt es billig eine einseitige Toleranz, wenn man Nonkonformisten Rechte uͤber diese Kirche einräumen wolle, welche diese selbst einem anderen Glaubensgenossen nicht gestatten wurden. Selbst O Connell erklaͤrte diese Ansicht bei einer fruͤheren Gelegenheit fuͤr billig; und es ist um so weniger etwas Ernstliches gegen die Klausel einzuwenden, da sie keine Eide verlangt und es bloß bei der Bestimmung bewenden laͤßt, daß Nonkonformisten bei solchen Gelegenheiten keine Stimme haben sollten, und folglich Nieman— den ausschließt, der nicht oͤffentlich als ein solcher anerkannt ist. Auch glaube ich, daß die Minister hierbei nur den Nonkonfor— misten ein wenig zu Gefallen seyn wollten und am Ende nach— geben werden, wie die Tories im Oberhause gern oder un⸗ gern durch Peel's sanfte Gewalt genoͤthigt, in noch wichtigeren Dingen nachgeben werden. Die „Times“ will freilich dabei glauben machen, daß im Grunde das Unterhaus nachgebe, und die Bill durch das Oberhaus verbessert worden sey; dagegen ist aber fu bemerken, daß solches diese Ver— besserungen haͤtte anbringen koͤnnen, ohne eine so entschie⸗ dene Feindseligkeit gegen den Geist der Maßregel blicken zu lassen; denn wenn nun am Ende dieselbe, in ihren populairen Zuͤgen ungeschwaͤcht, trotz aller jener erklaͤrten Feindseligkeit durch⸗ geht, so feiert der Reformgeist uͤber den Konservatismus einen um so auffallenderen Triumph, und die Pairie hat sich ohne Nutzen aufs neue eine Bloͤße gegeben, welche jener gewiß nicht unbenutzt lassen wird. Auch daß sonst viele Maßregeln dieser Ses⸗ sion wieder durch dieselbe verloren gegangen sind, wenn auch groͤß⸗ tentheilß ohne boͤsen Willen von deren Seite, wird sie noch un— populairer machen. Von ihrer. Seite haben die Minister den Vorschlag gemacht, daß die Regierung bis zum 35. April naͤchsten Jahres nicht gehalten seyn solle, die Irlaͤndische Geistlichkeit zur Zurückbezahlung der an sie gemachten Anleihe zu noͤthigen, wel⸗ che derselben durch die Kirchen⸗Reform⸗Bill hatte gaͤnzlich geschenkt werden sollen. Hume schmollte zwar ein wenig daruͤber, doch ließ das Unterhaus die Bill ohne Widerspruch zweimal verlesen. Das Orangisten⸗Comitè hat seine Arbeiten geschlossen. Es soll Beweise gesammelt haben, daß es in mehr als 40 Regimentern Logen gießt, und daß solche mit Vorwissen aller Beamten des Instituts, den Herzog von Cumberland nicht ausgenommen, ge⸗— stiftet worden. Die heutigen Proceduren im Unterhause sind besonders dadurch merkwuͤrdig, daß Sir R. Peel den Lord Rus⸗ sel in Liberalitaͤt noch uͤberboten hat. Denn indem dieser die Wahlbefähigung auf diese Weise bestimmen wollte, daß in Staͤd⸗ ten von mehr als 10,000 Einwohnern der Besitz von 1900 Pfd. und in denen von weniger als 10,000 der von 509 Pfd oder, wo diese fehlen, die Bewohnung eines von respektivem Zins— werths⸗Anschlag von 40 und 20 Pfund dazu erforderlich seyn sollte, schlus Sir Rob. Peel vor, daß letztere Norm auf 30 und 16 Pfund herabgesetzt werden mochte, Hierein willigte Lord Nussell dann und die so veraͤnderte Klausel wurde durch eine Mehrheit von 270 gegen 37 Stimmen angenommen. Letztere waren groͤß⸗ tentheils Radikale, welche auf die gaͤnzliche Verwerfung der Qualisications⸗Klausel bestanden, wie die OHriginalbill keine gehabt. Im Laufe der Debatten erklaͤrte der Minister uͤbrigens, daß er sich nicht zur Aufopferung irgend eines Princips verstehe, son⸗ dera bloß seine Bereitwillikeit zeige, die verkruͤppelte Maßregel so wirksam als noch thunlich zu machen, daß er sich also noch immer frei fuͤhle, im Fall die jetzigen Vorschlaͤge verworfen wuͤr⸗ den, die Bill, so wie sie ins Oberhaus geschickt werden, aufs neue vorzuschlagen.

Deutschland.

Dresden, 3. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheit die ver⸗ wittwete Großherzogin Stephanie von Baden ist unter dem Na⸗ men einer Graͤfin von Mahlberg heute Vormittag von hier nach Muͤnchen abgereist.

Kassel, 30. August. Se. Durchlaucht der Fuͤrst und Alt⸗ graf Konstantin von Salm-Reifferscheid ist von Rotenburg hier angekommen. ĩ . .

Muͤnchen, 31. Aug. Ihre Koͤnigliche Hoheit die Frau Herzogin von Leuchtenberg traf gestern Abend zu Muͤnchen ein.

Auf die Vorstellung des apostolischen Vikars in Schweden, Jak. Lorenz Stubach, bewilligen Se. Koͤnigl. Majestaͤt, daß bei den Katholiken in Bayern Sammlungen freiwilliger Beitraͤge zur Erbauung einer katholischen Kirche in Stockholin vorgenom, men werden.

Muͤnchen, 31. August. (Allg. Ztg.) Das Geburts⸗ und Namensfest Sr. Majestaͤt des Königs wurde, wie gewohn⸗ lich, auch durch eine oͤffentliche Sitzung der Koͤniglichen Akade⸗ mie der Wissenschaften gefeiert, welche Se. Durchlaucht der Minister des Innern, ** von Oettingen⸗Wallerstein, mit sei⸗ ner Gegenwart beehrte. Nach einer einleitenden Rede des Vor⸗ standes der Akademie, Herrn Geheimen-Naths von Schelling, las Herr Legations⸗Rath von Koͤch-Sternfeld Beitraͤge zur aͤlte⸗ sten Geschichte der Bayerischen und Carentanischen Hal⸗ (Salz) Staͤtten, deren histortsches und vaterlaͤndisches Interesse durch manche geistreiche, auch naturhistorisch wichtige Bemerkung er—

Waͤhrend der Abwesenheit St. Se. Kaiserl. Hoheit der Er Monarchen vertreten,

f nach Prag begeben wird. ajestàaͤt des Kaisers wird kudwig die Stelle des der innern Angelegenheiten werden an Ein Wiener Korrespondent in der Al 25 August laßt jetzt den Erzherzog taj⸗, statt in die beruͤ Nähe der Brenta r ondern die Sommer⸗Resid der Erzherzog ist ano gegangen. , e, men gh Monarchie außer den nahme der Mandͤver i und alle diesfälligen Gerüchte sind nur die zum Dienst der Hoͤfe noͤthigen T gezogen worden. Schon heute stroͤmte Alles in die Ka sͤhule, um die Produkten⸗Ausstellun JJ. MM. der Kai den Salon mit sichtbarem Woh schritte, welche die Industrie in Am 1. September wird die sich das große Monument reich, des Kaisers Joseph, offnet werden. Der Tuͤrki Griechischen General⸗Konsul gewaͤhlte Gesellschaft vor graf von Fuͤrstenberg Route JJ. MM. vorausgegangen. Wien, 1. Sept. tion aus der Provin Stufen des Throne nen, woselbst Sebenico, Philipp Bordon rede an den Kaiser hielt, sten Schmerzes der Bewo Ihres Durchlauchtigen Vaters, ihre innigsten Segenswuͤnsche f gierung Seiner jetzt regierenden Erwähnung der Wohlthaten, we ten Kaiser verdankt, fuhr der Redn „Noch bevor Eure Maje haben Allerhöͤchstdieselben zur us ihrem Bette getreten war und der Hauptstadt der Monarchie Tod u Gefahren trotzend, mit st gebeugten Gemuͤthern a falt erschienen, Trost und Huͤlfe ge Haupt mit einer unverwelklichen K Die Beduͤrfnisse unser gewohnlichen Huͤlfsquelle Ausgaben nicht hin. ĩ zu dem Allerhöchsten Throne festen Ueberzeugung,

hoͤht wurde. der historischen ersten akademischen Vortrag uͤber die F fluß hatte die Besetzung Griechenlands durch d das Schicksal der Stadt Athen und der Landschaft Die Abhandlung, welche unter diesem T in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung er so viel man mittesst des muͤndlichen Vortrags abneh eine großentheils siegreiche Vertheidigung Behauptung von der beinahe gänzlichen nischen Elements in der Bevoͤlkerung d chenlands.

Die Vorbereitungen zur Feier des Bestehens des Oktoberfestes werden Nicht allein der Magistrat der Haupt

Hierauf hielt das neue erdentliche Mitglle Klasse, Herr Professor Fallmer „Welchen Ein, und alle Vorträge öͤchstdenselben er stattet. gemeinen Zeitung vom Ferdinand ins Bad von Cat⸗ hmten Schlamm-Baͤder von Appano in der Cattajo ist bekanntlich kein Badeort, enz des Herzogs von Modena, und zur Herstellung seines beschaͤdigten Fußes nach Es findet vor der Abreise Sr. Majestaͤt Ueberhaupt sind in der gewohnlichen Herbst-Exercitien, mit Aus— ager gebildet worden, Selbst bei Teplitz zusammen⸗ iserl. Reit⸗ g vaterlaͤndischer Industrie zu be⸗ ser und die Kaiserin durchgingen lgefallen uͤber die großen Fort— den letzten Jahren gemacht hat. ser prachtvolle Salon, in dessen Nähe des Gruͤnders der Fabriken in Oester— befindet, fuͤr das große Publikum er— sche Botschafter speiste heute beim Baron von Sina, wo er eine aus— fand. Der Oberst⸗Kuͤchenmeister Land⸗ ist gestern nach Teplitz

itel zu gleicher Zeit st, enthielt men konnte der fruͤher aufg estellten Vertilgung des althelle, es gegenwartigen Grie—

schienen i

anoͤver mehr statt. fuͤnf und zwanzigjahrigen aͤußerst lebhaft betrieben und Residenzstadt Muͤn eral⸗Comitèé des landwirthschaftlichen Vereine diesem National⸗Feste Bayerns die wuͤrde Die Dauer desselben ist a )bestimmt.

n Italien, nirgends L sind grundlos. chen, auch das Gen bietet Alles auf, Ausstattung zu (vom 4. bis 12. Oktober bildenden Landwirthschafts-Feste auf d zu gleicher Zeit die rei Ausstellung und beinahe stellung geöffnet werden. Therestenwiese (Lam 4. Oktober) aus den Isar⸗G des Isar⸗Kreises Zuͤgen der Rennk

nf acht Tagt Mit dem, die Grund⸗Idee er Theresien⸗Wiese sollen chen Saͤle der diesjaͤhrigen Industrie, gleichzeitig die Hallen der Kunst-Aut! gentlichen Fest auf der werden Reihen von Festwagen auen und aus den interessantesten Alpengegenben mit den in altdeutschen Kostuͤms erscheinenden ch alter Sitte geordneten rrlichsten Bilder der G

Bei dem ei

naben und der na Armbrust und Buͤchsenschuͤtzen die he wart wie der Vergangenheit darbieten und mit Turnt Wagenrennen, gymnastischen Spielen, Feuerwerk und einer Professors Reichart ein Tableau vollem, dessen Bahme aus einem mit 40 bis 60 Taufend Menschen he setzten Amphitheater bestehen wird, denn die Masse d belief sich bisher bereits immer auf 30,0 einem damit in Verbindung gesetzten, unter der Leitun Kapellmeisters Stunz ausgefuͤhrten großen Musik⸗ auch das Koͤnigliche Hof- und Nationaltheater d dieses Nationalfestes großes Interesse verlelhen. Scenerien und Kunst in dem großartigsten Opern „Robert der Teufel“, wird eine neue große Oper, Weichselbaumer, mit

, auf der Reise⸗

Am 29sten v. M. wurde einer Deputa— z Dalmatien das Gluͤck zu Theil, an den s vor Sr. Majestaͤt dem Kaiser zu erschei— Spitze derselben stehende Bischof von i, in Italiaͤnischer Sprache eine An— um Sr. Majestäͤt die Gefuͤhle des tief⸗ Dalmatiens uͤber das Hinscheiden des Kaisers Franz, und zugleich uͤr eine lange und gluͤckliche Re— dajestät darzubringen. che Dalmatien dem verewig— er folgendermaßen fort:

staͤt den vaͤterlichen Thron bestiegen, als die reißende Donau ploͤtzlich ihre Fluthen den Bewohnern nd Verderben drohten, großen aunenswerther Unerschrockenhcit den nieder— wo Sie mit liebevoller Sorg— bracht und schon damals Ihr rone der Dankbarkeit und Kebe nserer Provinz sind groß, und ihre n reichen dermalen zur Deckung daher vertrauensvoll unsere Blicke iligten Maieslaͤt, in der Ihre mildthaͤtige Hand Gesinnungen des

fahrt des beruͤhmten er Zuseher der an der 90 bis 40, 900.

Feste, wird en Abenden Nebst den Style gehaltenen „der Templer und die Fuͤdin“, „die Herrmannsschlacht“ von Musik von Chelard, mit neuen reichen Dy corationen und Kostuͤms uͤber die Buͤhne gehen, und, eine Deutschen Nationalfeste entsprechend chen und Waffenthaten aus der De

eine der glaͤnzendsten C utschen Geschichte vorfuͤhrnn. Schauspiel wird mit der Oper ehrenvoll weh fern, und fremde Kuͤnstler werden mit den einheimischen sich vnn Naimund aus Wien wird in Millionair,“ „der Alpenkönig“,

Das recitirende llenthalben,

seinen Zaubermaͤhrchen „Mo isasur⸗ der Verschwen rnst erfreuen. Tenorist Schmezzer von ird vereint mit dem hiesigen Tenoristen Baher wit ken, und um das gesellige Vergnuͤgen zu erhoͤhen, wird neben stellungen an dem Abende des gro ements ausgestattete

„der Bauer als geschmuͤckt Zauberfluch“, so wie in seinem neuesten Stuͤcke

der“, durch Scherz und E Wir richter

Eurer gehe daß Allerhoͤchstdieselbe nicht von uns abziehen, so ndern in Allem, den er höͤchstseligen Monarchen g und bleiben werden. Daß schon hinlaͤnglich die berei dero großmuͤthigen und l würden um den Verlust der ihn Elend erzeugende Theuerung entrissenen K in der drüͤckendsten durch endlofe ünf Eure Majestaäͤt nicht durch die Gewaͤhrung schleunige zu Hälfe zu kommen. ter und innigst verehrten Mona ankbarkeit fuͤr so viele drücken und die ehrfurchtsvolle Versi daß wir bereit sind, Allerhdchst truͤglichsten Beweise vollkommener Er sams zu liefern und Gut und Leben d tung des Thrones zum Opfer zu bringen.“

Se. Maj. antworteten hierauf, Sprache: „Ich danke der Deputation matien fuͤr die Versicherung der Gesi Anhaänglichkeit, die Sie Mir an den Tag legen. Daß Sie mit was Mein verewigter Vater fuͤr Ihnen neue Anspruͤche auf die vaͤ—⸗ terliche Sorgfalt, die Ich den Dalmatiern, so wie allen Meinen Unterthanen, ohne Unterlaß widmen werde. Freude gereichen, Mich, sobald die Umstaͤnde es gestatten, persön— so wie von dem Meinen besten rechend steigenden Wohlstande Meiner Dalmatier überzeugen zu konnen. Uebrigens bleibe Ich Ihnen und Ihren Kommittenten mit Kaiserlicher Huld und Gnade gewogen.“ Die Deputation hatte demnaͤchst auch noch die Ehre, Ihrer Majestät der Kaiserin vorgestellt zu werden.

Schweiz.

August. (Schwab. Merk.) Unsere Tagsatzung heißt, soll schon uͤbermorgen die einungen uͤber ihr diesjaͤhriges Wir— nach den verschiedenen Partei⸗Inte⸗ Jedoch ist man ziemlich allgemein darin uf der Tagsatzung selbst die in dieser Beziehung dieses Jahr einen ganz andern Chgrakter gezeigt hat, als in den zwei vor— Nicht wenig haben die Staͤnde Neuchatel ndte, was selbst ihre Gegenpartei Umsicht und Gewandtheit benah⸗ men, dazu beigetragen, einem partei- und leidenschaftsloseren Geist Eingang in die Verhandlungen zu verschaffen. Daher ist es er— flärlich, wenn unsere Raditalen die Tagsatzung als unter dem Einfluß der sogenannten Sarner Tagsatzungs⸗-Gesandten kranlassung des voroͤrtlichen Praͤsidiums, eine Sp ch Thun und uͤber den See nach J Die beste gesellschaftliche Harmonie fe errscht haben. Obgleich usbruͤchen der n Tessin etwas knen großen S

Frankfurt w

den täglich statthabenden Vor ßen Feuerwerkes ein mit neuen Arrang Maskenball im K. Hoftheater gegeben. Aschaffenburg, 1. Sept. gekommene kaum glaubliche Geschichte erzaͤhlt die Speyerer Zeitung auf folgende Weise: „Ein (Land⸗Kommissariats Pirmasens), dessen mit einem armen Knechte anknuͤpfte und ein Kind von demselben bekam, das indessen wieder starb, faßte, daruͤber erbost, und un seinem Sohne sein Vermoͤgen ungetheilt den barbarischen Entschluß, jene Tochter zu beseitigen. Niemam bekam dieselbe mehr zu sehen, und die Aeltern erklärten, sie ten nicht, wo dieselbe hingekommen. die Behoͤrden Nachricht uͤber den Aufenthaltsort. lichen Aeltern hatten die Ungluͤckliche seit ungefaͤh in einen dunkeln, einem Hundestall ähnlichen Bret Durch einen Schieber beka und Brod. Als die Gerichts-Behoͤrden die n Ungluͤckliche befreiten, hatte sie nur noch einen Fe Hemde um sich hängen, denn nie hatte man ihre sehr von einer Kruste von Sch mu und Unrath uͤberzogen, daß man noch jetzt, ungeachtet aller an gewendeten Reinigungsmittel, keine S seit Jahren aufgehaͤufte Unrath und Repsstroh verbreite ren Familien⸗Verhaͤltnissen wei sie eine fruͤher verstorbene muthlich in einem besseren Einvernehmen, als Verwandten gelebt. aber dem Anscheine nach gesund. Kantons-Hauptorte Waldsischbach in d ren Familie, die Aeltern dagegen wurden zirksgerichtssitze Zweibruͤcken abgefuͤhrt, wo haft gehalten werden.“ Karlsruhe, 31. August. Regierungs⸗Blatt enthaͤlt eine V nanz⸗Ministeriums vom 24 daßregeln betreffend, welche die Ve Graͤnz⸗Bezirk und das Binnen-Land zegenstaͤnde vorschreibt. Frankfurt a. M., Bayern hat dem Freihe (Sohn des Bundestags-Gesandten f das Werk: „Versuch einer Entwickelung der des Deutschen Bundes; als M , durch den Koͤni

etren, auch unser Vater und wir keine eitle Hoffnungen naͤhren, f. haltenen gnädigsten Beweise Alle Herzens; denn unzahlige Familien die diesjährige so großes en Kinder trauern und selbst alle erzeugten Noth schmach⸗ st geruht hatten, ihnen r und zureichender Unterstuͤtzungen en daher Eure Majestat, unsern Va— um die huldreichst- Erlaub— Wohlthaten ehrerbietigst aus- cherung beifügen zu durfen, die standhaftesten und un gebenheit und steten Gehor— heidigung und Erhal⸗

ebenfalls in Italiaäͤnischer Meines Koͤnigreichs Dal⸗ nnungen der Treue und

Eine dieser Tage an das Lich Wirth von Hermershenz Tochter Bekann tfönh uns got, 1 9 9

zuwenden zu koͤnnen, niß, unsere

zem bekamen jedot Die unmensch r acht Jahren terverschlag in m sie Kartoffeh 39 Jahre al tzen von einen Kleider gewec

Keller gesperrt.

te, war geruͤhrtem Danke erkennen, Ihr, Kötper war so Dalmatien gethan hat, giebt pur von Haut findet. De das Lager von verfaulten ten einen pestilenzialischen Gestank. Von! ß die Arme nichts mehr, als d Schwester gehabt,

Es wird Mir zur

lich von der Liebe und Treue,

mit der sie ven Wuͤnschen entsp

mit ihren uͤbrigz zusammengewachsen, son Man brachte sie nach den Pflege zu einer achthy sogleich nach dem By sie in Untersuchungz

Sie ist voͤllig

naht ihrem Ende, und, wie es letzte Sitzung seyn. Die M ken sind, wie zu erwarten ressen sehr verschieden.

einverstanden, daß sich a naͤhert haben, und daß dieselbe

Das Großherzogl. Staats⸗ um exordnung des Großherzogl. J den Vollzug der Kontrol reins - Zollordnung fuͤr da hinsichtlich des Transport

2. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig vn von Leonhardy, Dr. u. 16te Stimme), fl Kriegs⸗Verfassun anuskript fuͤr die hohen Deutsch⸗ glichen Bundestags-Gesandteh einen sehr werthvollen Brillant Ring zn

der Fuͤrst Ni xcellenz der H nmmandirender G ajestaͤt des Kaisers, all Excellenz der Herr Graf von Moltke, nister, aus Kopenhagen.

Oesterrei

Wien, 29. August. (Bresl. Zeit.) Die waͤrtige Blatter uͤbergegangene Nachricht Deutschen Bundes eine Einladung nach hat sich bis jetzt nicht bestäͤtigt. Fuͤrstin Metternich begleitet ihren Gem da sie ihrer nahen Entbindung entgegen steht. Nach ten aus Ischl leidet Se. Koͤnigl. milian noch immer an der Gicht, schwerlich stattfinden wird. Die Reise des beliebten Ko Strauß nach Kalisch war eine leere Sage. Ihrer Majestaͤten in Teplitz soll 16 Tage dauern, worauf sich der

sten d. M., Parteien ge⸗

hergehenden Jahren. und Basel-Stabt, deren Gesa zugestehen muß, sich mit vieler

rrn Wilhelm

Negierungen“ Freiherrn von Mieg, stellen lassen. Gestern sind hier eingetroffen: Se. Durchl. nin, Se. Durchl. der Fuͤrst Soltikoff, Se. E Graf von Suchosanett, Kaiserl. Russischer kon neral der Artillerie und Adjutant Sr. M

Partei stehend schildern.

azierfahrt nterlaken zu einem Diner. il bei dieser Festlichkeit ge⸗ wir schon durch oͤftere Geruͤchte von Cholera in Genf, an der Graͤnze Savohens und beunruhigt wurden, so giebt man sich hier doch orgen hin, indem man auf die hohe Lage unse— sa Stadt und ihre Reinlichkeit seine Hoffnung baut. In den n Deutschen Schweizer Gegenden sollen bereits viele Fluͤch⸗ d nien und dem uͤbrigen noͤrdlichen Italien eintreffen, Schutz vor der Cholera suchen. Auswaͤrtige Blaͤt— rthüuͤmlich in der Ankunft des Paͤpstlichen Nuntius zu finden geglaubt, da es uͤblich ist, jedes Jahr wahrend der Tagsatzung einen Besuch Vororts macht.

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Nom 18. Aug. (Allg. Zeitg.) Die Aufhebung der loͤster und Ermordung der Moͤnche in Spanien giebt reichen

Rußland; und Se. Daͤnischer Staats⸗Mi

auch in auth daß die Fuͤrsten des Teplitz erhalten haͤtten Ihre Durchlaucht di ahl nicht nach Boͤhmen

welche dort ter haben ir ern etwas Besonderes Hoheit der Erzherzog Mar an Sitze des so daß seine Reise nach Kalisc

Der Aufenthalt

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Stoff zum Nachdenken und zeigt eine truͤbe Zukunft. Es muß befreinden, ein Volk, bei dem noch vor wenigen Jahrzehnten die Geistlichkeit gleichsam allmaͤchtig war, und das jede noch so leise Aeußerung gegen dieselbe hart bestrafte, jetzt in kannibali= scher Wuth seine Ren stet morden zu sehen. Ohne hier in eine nahere Erörterung der Ursachen einzugehen, drängt sich doch die Bemerkung auf, daß der Charakter der Spanier von jeher grau⸗ sam und blutduͤrstig war; die Verfolgung der Mauren, die Erobe— rung von Amerika, die Auto da Fes der Inquisition beweisen es zur Genuͤge, und der Krieg gegen Napoleon scheint diese An⸗ lage neuerdings entwickelt zu haben. Wie durch den Lauf der Zeit sich Vieles ertragen lernt, z wird man auch hier die Aufhebung der Kloͤster verschmerzen, wenn die Religion nicht unmittelbar dadurch bedroht wird und ein Schisma entsteht, welches zu ver— huͤten doch beiden Theilen ihr Interesse gebietet. Mit desto gröͤ⸗ ßern Hoffnungen blickt man hingegen hier nach Nord⸗Amerika, wo die katholische Kirche im Aufbluͤhen ist und sich die Zahl ihrer Anhaͤnger taͤglich mehrt, so wie nach Irland, wo man bie Be— freiung der Katholiken von dem Joche der Anglikanischen Kirche in naher Aussicht hat. Wir ssind hier fuͤnf oder sechs Tage von Neapel voͤllig getrennt gewesen, es fand dort eine unbedingte Absperrung statt; kein Reisender, ohne Ausnahme, wurde uͤber die Graͤnze gelassen, wodurch denn hier mancher Neapolitaner in augenblickliche Verlegenheit gerleth. Auf Vorstellungen von hier aus ist jedoch die Verordnung zuruͤckgenommen worden, aber es laͤßt sich doch kaum begreifen, wie die dortige Regierung sich zu solchen Maßregeln hat verleiten lassen, da die amtlichen Berichte, außer Piemont und Genua, noch das ganze uͤbrige Italien als vollkommen gesund darstellen. Man kann sich indessen denken, was die Regierung in Neapel thun wird, wenn die Cholera wirklich weiter um sich greift, Es waͤre wohl der erste gelungene Versuch, durch gaͤnzliche Absperrung die Krankhett abzuhalten. Die Sache ist fuͤr Scherz zu ernsthaft, aber die eingetretene Aengstlichkeit hat zu vielen laͤcherlichen Vorfaͤllen Anlaß gegeben. So haben Diebe in Neapel unter dem angemaßten Titel von Koͤniglichen Kommissarien aus vielen Haͤusern das Federvieh ab— geholt, weil die Hühner sehr gefaͤhrlich fuͤr Fortpflanzung der Krankheit waͤren.

Spanien.

Madrid, 22. August. In der heutigen Hof⸗Zeitung liest man: „Heute Morgens um 11 Uhr ward das große Con⸗ seil, das am 14ten d. unter dem Vorsitze Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin / Regentin begann, im Ministerium des Innern fortgesetzt. Alle Minister und uͤbrigen Mitglieder wohnten demselben bei, aber Ihre Majestaͤt fuͤhrte nicht den Vorsitz. Wir kennen das Resultat des Conseils noch nicht, allein wir hoffen, daß die Mi— nister den Zustand der Hauptstadt und der Provinzen in Erwaͤ— gung gezogen haben und diejenigen Maßregeln, welche die Um— staͤnde erheischen und die mit den; allgemeinen Interesse im Ein— klang stehen, ergreifen werden.“

Das nämliche Blatt enthaͤlt folgendes Koͤnigliche De— kret; „In Erwaͤgung der mir durch das Minister⸗Conseil über die Censur der Zeitungen gemachten Vorstellung, habe ich suͤr dienlich erachtet, Folgendes zu verordnen: 1) Die Censoren, die bis zu diesem Augenblick individuel mit der Pruͤfung der Zei— tungen, die in dieser Hauptstadt erscheinen, beauftragt waren, sollen in Zukunft eine Kommission bilden, die sich jeden Tag ver— sammeln wird, um sie zu pruͤfen und zu censiren; 2) die Kom— mission soll in Zukunft allein fuͤr Alles verantwortlich seun, was in den Zeitungen gedruckt wird, ausgenommen, wenn die Redak— toren oder Herausgeber nach der Cen fur in ihre Blatter nicht vorlau⸗ fig censirte Artikel einrücken werden, worin sie zum Haß und zur Ver— achtung der n, n. aufzureizen suchen. In diesem Falle sollen die Redaktoren und Herausgeber allein verantwortlich seyn und die Zeitung soll in Gemaͤßheit der Art. 22 und 1 der Verord⸗ nungen vom 3. Januar und 1. Juni 1831 suspendirt werden; 3) in Gemaͤßheit dieser nämlichen Artikel und ihres Geistes kann die Regierung jede Zeitung, wenn sie es fuͤr noͤthig haͤlt, und nach der Dringlichkeit der außerordentlichen Umstaͤnde des Augen⸗ blicks, unterdruͤcken; 4) die jetzt in Betreff der Drucksachen so⸗ wohl, als der Zeitungen in Kraft bestehenden Verordnungen und Bestimmungen sollen fortwährend in allen den Theilen, die nicht mit dem ersten Dekret im Widerspruch stehen, vollzogen werden.

St. Ildefonso, den 18. Aug. Die Königin.“

Es ist eine Militair-Kommission ernannt worden, die aus dem Praͤsidenten, General Don Antonio Rosello und sechs Ober⸗ sten besteht.

Die Hof-Zeitung vom 19. enthaͤlt einen allgemeinen Bericht uͤber die Vorfaͤlle am I7. und 18. und schließt denselben folgen⸗ dermaßen: „Der Sieg der Verschwoͤrer wuͤrde den Buͤrgerkrieg uͤber die ganze Halbinsel entzündet haben. Sie waren indeß unter sich uneinig; die Einen verlangten eine beruͤhmte, aber nicht

ganz neuen Verfassung. Jeder Kampf, der stattgefunden haͤtte, wäre zu einem Siege fuͤr den Praͤtendenten geworden. Es ist endlich einmal Zeit, daß diese unsinnige Verschwoͤrungswuth fuͤr immer unterdruckt wird und daß der persoͤnliche Ehrgeiz dem Wohl des Vaterlandes nachstehe. Die Verschwoͤrer haben es nur sich selbst beizumessen, wenn mit der Strenge der Gesetze gegen sie verfahren wird. Es ist die Pflicht der Regierung, die Handhabung der Gerechtigkeit mit aller Kraft zu unterstuͤtzen.“

Barcelona, 21. August. Der hiesige Vapor pruͤft fol gende Frage: Wer soll Spanten ein Grund Gesetz geben? Er behauptet, dieses Werk muͤsse durch eine die Nation repraͤsenti⸗ rende Versammlung vollbracht werden: nun aber haben die setzi⸗ gen Cortes diesen Charakter nicht. Die Kammer der Proceres repraͤsentirt nichts; die Kammer der Prokuradoren ist im Allge⸗ meinen aus Maͤnnern gebildet, die durch ihren Patriotismus und ihre Uneigennuͤtzigkeit empfehlungswerth sind und deren groͤß⸗ ter Theil wahrscheinlich durch das Land von Neuem wuͤrde ge— wählt werden; aber gewaͤhlt ven einer durch das aristekratische Gesetz vom 20. Mai 1834 sehr beschraäͤnkterr Zahl vin Mannern, revraͤsentiren sie nur einen sehr keinen Toer des Spanischen Volkes. Es muß daher von zwei Dingen (ines geschehen: ent weder muß man ein neues Wahl“ Gesetz machen, ober zu der Wahl-Art der Constitution von 1812 seine Zustucht nehmen. Dieses letztere Mittel verdient den Vorzug; aber (s ware zneck⸗ maͤßig, als Pfarr⸗Waͤhler nur diejenigen zum Votiren zuzulassen, welche die durch das neue Mun q i al⸗Gesutz vorgeschriebenen Be— dingungen, um Munizipal⸗Wähler zu seyn, erfuͤllen. Der Va— por glaubt, in Spanten herrsche zu viel Unwissenheit, als daß man dort das allgemeine Stimmrecht einführen konne, ohne das Wohl des Landes zu gefaͤhrden.

Dasselbe Blatt enthalt ein ihm mitgetheilten Artikel, dessen Verfasser den Verfall der 6st ichen Provinzen der un luͤck— ichen Vereinigung der Kronen von Castilsen uns Aragonien zu⸗— schreist. „Barcelona, Saragossa, Valencia und Majorca“, sagt er, „haben ihre Cortes und ihre Privilegten verloren: Masr.d

Man hofft, daß die große Hitze, welche jetzt eingetreten ist, die⸗ sem furchtbaren Uebel ein Ziel setzen werde.“

England e , . Es herrscht hier ine epidemmische Krankheit, wovon die albe S w

Man fuͤrchtete anfangs, es sey die yd a ,, . if. geben, daß es nur ein wenig gefährliches Fieber ist, weich! ö 9 die Ausduͤnstungen der schlecht ausgetrockneten Sm 2. . den ist. Der Admiral Dandolo, Com man —ᷣ chischen Flotte in der Levante, ist zum Großkren des Ereosers und der Baron Prokesch von Otten Oestern eis

scher G sandier am hie sigen Hofe, zum C n , oel e . Lrdens ernannt, Crzterer wird sich nah Korf. be ben.

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behandelt, sie als erobertes Land.“ Der Vapor findet es voreilig, die Frage der Trennung der beiden Kronen anzu⸗ regen. Man muß, sagt er, die Freiheit Spaniens sichern. Alles laßt glauben, daß Eastilien die Anstrengungen Ara⸗ . unterstuͤtzen werde; es ist daher kein Grund vor— anden, beide von einander zu trennen. Nur in dem Falle, wo der Thron von Lastilien sich weigern wurde, uns zu hören, wuͤrde es statthaft seyn, an diesen außersten Entschluß zu den⸗ ken. Höchstwichtige politische Erwägungen wurden abzuwiegen seyn, ehe man das ruhmvolle Wappen der Grafschaften von Barcelona aufpflanzt. ir werden nicht unterlassen, diese Frage zu erörtern, wenn die Verwickelung unserer Angelegenheiten dieses erfordern wird.“

Die Junta von Barcelona hat folgendes Attenstuͤck an die Junta von Saragossa erlassen: „Die Bande, welche die Ar ago⸗ nier und Catalonier in den glorreichsten Zeiten vereinigt haben, die Gleichheit der Gesetze und Gewohnheiten, ihre Nachbarschaft und andere wichtige Gruͤnde, muͤssen sie auch ferner im Giuͤck und Ungluͤck vereinigen. Unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden werden loyale Verhaͤltnisse zwischen den Behörden und Corpora⸗ tionen von der hoͤchsten Wichtigkeit. Diese Vereinigung muß sich auf die Erhaltung des Thrones Isabella's II. und auf eine ge— setziche und wahre Freiheit gruͤnden. Die Junta von Barcelona hofft, daß die Darlegung ihrer Gesinnungen Ihnen angenehm seyn wird.

Barcelona, den 18. August. Antonio von Giron ella, Praͤsident, Francisco Soler, Secretair.“ Am l3ten hat man zu Valencia feierlich die Fahnen der ehemaligen Koͤnigl. Freiwilligen der Provinz verbrannt. Zu inanoz, in der naͤmlichen Provinz, haben Lie Behoͤrden die vor⸗ zuͤglichsten Patrioten verhaften lassen, wovon einge nach Alicante in die Verbannung geschickt werden sollen. Sie haben dagegen bei dem Grafen von Amodovar, interimistischem General Capi⸗ tain, reklamirt. 3u Taragona erwartete man einen allgemeinen Ayvsstand der Kartisten in der Umgegend. Die Haälste der Fremden, Lealth wird nach Valles abgehen und schon mar eine zahlreiche Kolonne Freiwilliger von Taragona nach der naͤmlichen Bestimmung ab⸗ marschirt. ö

Tur kei.

—Konstan tinopel, 18. August. Der heute erschienene Montteur Ottoman enthaͤlt lauter Nachrichten, welche die

Tekwimt Wekajt (aus der sie auch zum Theil in die Staats⸗

Zeitung übergegangen sind) schon unterm 2. Juli mitgetheilt hat.

Das Journal d Odessa giebt Folgendes aus Kon⸗ stantinopel vom 14. August: „Die Unruhen in Albanien haben noch fortwährend einen ernsten Charakter. Es ist hier die Rede davon gewesen, einen Generalissimus mit dem Titel Ser— dar Echrem zu ernennen. Letzterem widersetzte sich jedoch der Sultan und gestattete nur den Titel eines Seraskiers. Die Partei Achmet⸗Pascha's hat den alten Seraskier, die Partei des Letzteren dagegen Achmet⸗ Pascha vorgeschlagen, oer aach wohl ge⸗ wahlt werden wird. Er soll indeß nicht eher zur Armee abge— hen, als bis ein genauer Bericht uͤber den wahren Stand der Angelegenheiten von Washuf⸗Pascha, der am 13ten nach Alba⸗ nien gesandt wurde, eingegangen ist. Einstweilen ist Kutschuck⸗ Achmed⸗Pascha, gegenwärtig Gesandter in Wien, zum Muschir der Armee ernannt worden. Fast die ganze Tuͤrkische Flotte ist abgesegelt und es bleiben nur die neu? Fregatte Nus⸗ redie! und eine kleine Korvette im Arsenal zuruck

Jussuf Pascha wird erst in vierzehn Tagen abreisen, weil er noch ber eutende Summen von seinen großen Besitzungen erwartet. Die Tuͤrtische Regierung hat befohlen, daß jeder Grieche aus

dem Hellenischen Koͤnigreiche, welcher eine Kun ein H erk oder Gewerbe irgend einer Art in der Turkei ,,. . ö. len Verpflichtungen der Unterthanen des Tuͤrkischen Reichs un terworfen ist und alle Abgaben zahlen muß. Da das Verfahren gegen die Uebertreter dieser Verordnung nicht immer das nil beste war, so hat dies zu verschiedenen falschen Geruͤchten in Ve— treff der Verhaͤltnisse zwischen dem Griechischen Gesandten und der hohen Pforte Veranlassung gegeben. Heute sind

zwei Pestfaͤlle in Pera vorgekommen. In Alexandrien hat die Pest ganz aufgehoͤrt und in Kahira sich bedeutend vermindert Die Unruhen in Griechenland, welchen das Journal de Smyrne eine so große Wichti keit beilegte, sind durchaus nicht beunruhigender Art. Eine sehr geringe Anzatl Truppen reichte hin, um die Ruhestoͤrer zu zerstreuen und man zweifelt nicht an der Fortzauer der Ruhe. Die Armee des Taurus ist schen Iih00 Mann stark. Vor einigen Tagen sind noch vier Garde⸗ une e verl ber! Regimenter, nebst Artillerie, Aerzten u. 1. w. von hier abge anwendbare Constitution, die Anderen die Entwerfung einer gangen, um ' sich ihr anzuschließen. Der Ober⸗ Befehlshaber ö. Armee, Mehmed⸗Reschio⸗Pascha setzt seine Streifzuge gegen die Kurden fort. Er hat einen der furchtbarsten Stämme dieser wilden Horden voͤllig geschlagen, und sandte in Folge diefes Sieges an dreihundert gefangene Kurden nach Konstanti⸗ nopel. Das Kriegsschiff, worauf sie sich befanden ist auf dem Schwarzen Meere von einem furchtbaren Sturm? aberfol len und untergegangen. Da man abs Vorsich die gefangenen Kurden gefesselt hatte, so waren diese Ungluck ichen nicht im Stande, das Geringste zu ihrer Rettung zu unternehme. Der Englische Kutter „Spitfire“, weicher die se traurige Nachricht uͤber bracht hat, ist auch bei dem Vorgebirge Kin auf den Strand gerathen. Die Mannschaft, die Briefe und Waaren sind geren tet. An den Dardanellen wuͤthet die Pest noch imm“ aber sie hat einen sehr unbestaͤndigen Charakrer angenon men Es vergehen oft mehrere Tage, wo nur 2 bis 3 Falle vorkommen und auf einmal steigt die Zahl derselben wieder auf j5 bis 2.

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Greechen dan d. Das Journal d' odessa theilt Nachstehendes aus Athen

vem 13. August mit: „Die beiden hier n Griechischer Sprad e er, schanenden Blatter, Sotir und Ethnikt, haben auf. ehoͤrt u erscheinen. 5 z

n zwei oder drer Tagen auf seinen Posten nach P Au Herr D kern wird in 8 ese Ta 22

Auch Hei awkins wird in diesen Tagen abreisen, um nach

Derr Koletti ist voͤltig wider hergestellt un) ir aris abgehen.

it einigen Tagen

deur der Oesterrei— z des Ordens

é desselyen