1835 / 249 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

findet Ich will mich jetzt nicht in eine Erörterung derselben einlassen, aber ich wuͤnsche, die Aufnierksamkeit des Hauses und des Publikums dar⸗ auf zu lenken, in welche Lage das Ministerlum versetzt werden muß, wenn nicht eine Bill, wie die gegenwartige, angenommen wird. Das Haus hat im Laufe der Diskuͤssionen dieses Gegenstandes ge⸗ hört, daß in nur zu vielen Ortschaften in Irland dle Geistlichkeit sich in einem hoͤchst traurigen Zustande befindet, weil sie das ihr bestimmte Einkommen nicht empfaͤngt. Unser Zweck war, sowohl dem Irlaͤndischen Volke her a gh e widerfahren zu lassen, als auch der Geistlichkeit Schutz zu gewähren. Beides ist leider miß⸗ lungen. Die Folge hiervon ist, daß die Regierung, um die den Irlaͤndischen Geistlichen vorgeschossene Million wieder zu erhalten, gegen alle Geistlichen der Irlaͤndischen Kirche, selbst gegen solche, die nichts empfangen haben und nicht die Mittel lat Zählung be— sitzen, mit Strenge wird verfahren muͤssen. Dleses Verfahren, so hart und unbillig es auch seyn mag, muß dennoch, wenn ich die Zu⸗ stimmung des Hauses zu meiner Bill nicht erhalte, in Ausfuhrung gebracht werden, denn ich darf, als Minister der Krone, nicht die Verantwortlichkeit auf mich laden, das Gesetz des Landes zu sus— pendiren, vielmehr muß ich die Anwendung desselben erzwingen, Ich boffe indeß, das Haus wird mir darin beistimmen, daß es höchst un⸗ gerecht und unnuͤtz seyn wuͤrde, von den Geistlichen, die entweder nichts erhalten haben oder durchaus zahlungsunfähig sind, zu ver⸗ langen, daß sie ibren Antheil bezablen sollten. Der Zweck der Bill, zu deren Einbringung ich die Erlaubniß des Hauses nachsuche, ist nicht, einen Pfennig an der Summe nachzulassen, sondern das Ministerium zu ermaͤchtigen, wenn es Gesuche von der Geistlichkeit erhält, worin auf eine genuͤgende Weise dargethan wird, daß die Parteien nicht zahlen koͤnnen, in solchen Fallen, sage ich, das Mi⸗ nisterium zu ermächtigen, die Forderung bis zu der Wieder-Ver⸗ sammlung des Parlaments, d. h. bis zum naͤchsten 1. April, suspen⸗ diren zu durfen.“ (Beifall.)

Der Minister erhielt die Erlaubniß zur Einbringung der Bill, die auch noch in derselben Sitzung zum ersten Male ver— lesen und zum Druck verordnet wurde.

Unterhaus. Sitzung vom 31. Aug. (Nachtrag) Vor den (gestern mitgetheilten) Schlußworten der Rede des Lord John Russell, womit derselbe auf Erwägung der vom Oberhause zu der Munizipal⸗Reform⸗Bill angenommenen Amendements an⸗ trug, verdient noch folgende Stelle, als die Absichten des Mi— nisteriums bezeichnend, herausgehoben zu werden:

„Ich habe nun“, sagte der Kedner, „dem Hause meine Mei— nung vorgelegt, und ich hege die Ueberzeugung, daß ich durch die verschiedenen Zugestaͤndnisse, welche das Ministerlum zu machen ge⸗ neigt ist, zur Genuͤge dargethan habe, wie gern dasselbe zu einer Verstäͤndigung in Bezug auf diese Bill gelangen mochte, durch wel ches die gute Verfassung der kuͤnftigen Corporationen nicht verhin⸗ dert und zugleich die Kr und der Charakter keines der beiden Haͤuser des Parlaments verletzt oder befleckt wuͤrde. Sollten aber diese Zugestaͤndnisse nicht genügend scheinen, oder sollte das Ober⸗ haus auf anderen Amendements bestehen, so werde ich dennoch den Weg, den ich eingeschlagen habe, nicht bedauern. Ich bin der Mei⸗ nung gewesen, daß vor der Reform⸗-Bill und seit Annahme dersel⸗ ben große Reformen nöͤthig waren, und daß große und notorische Mißbraͤuche der Abhuͤlfe bedurften; und so ha ich eifrigst gegen jedes Verfahren des anderen Hauses protestirt, wenn es darauf an— kam, die Rechte und die Wurde dieses Hauses zu wahren; ich glaube aber, daß wir weder an Charakter noch an Würde verlieren werden, wenn wir zeigen, daß wir bereit sind, mit Mäßigung und Nachgie— bigkeit uͤber die Amendements des anderen Hauses zu diskutiren, und ich bin der Meinung, daß, wenn die jetzige Verfassung dieses Landes, die Verfassung mit drei gesetzgebenden Gewalten, fortbeste⸗ hen soll, wir nur auf solche Weise Verbesserungen in die Gesetzge— hung eingefuͤhrt seben können.“

Sir R. Peel erklärte sich (wie bereits gestern erwahnt) in mehreren Punkten mit dem Ministerium einverstanden. So sprach er sich namentlich gegen die Wahl der Aldermaͤnner auf Lebens— zeit aus, und glaubte, daß der Vorschlag des Lord Russell, sie auf 6 Jahre zu ernennen, der Art sey, daß die Lords sich nicht weigern koͤnnten, ihm beizutreten. Im Ganzen war er auch der Ansicht des Lords, daß die Stadt-Secretaire nicht unabsetzbar seyn, und daß die Friedens-Richter nicht auf Lebenszeit ernannt werden durften. Was die zur Stelle eines Stadtraths gefor— derte Vermoͤgens-Qualification anbelangt, so war er dem von Lord Russell als inquisitorisch bezeichneten Verfahren, wie es durch das Amendement des Oberhauses, wonach der Mayor diese Qua— lification erst untersuchen sollte, herbeigefuͤhrt werden wuͤrde, nicht weniger entgegen, als Lord John Russell, wenn er auch die Ver— moͤgens⸗Qualification im Allgemeinen nicht mißbilligte. Dagegen verwarf er durchaus den Vorschlag des Ministers, daß bei Be— setzung von Pfarrstellen alle Munizipal- Beamte gleiche Rechte haben sollten, welcher religiͤsen Sekte sie auch angehoͤren moͤch— ten. „Wo buͤrgerliche Rechte, weltliche Geschaͤfte oder Gewerbe in Betracht kommen“, sagte er, „da wird man nie berechtigt seyn, einen Unterschied zwischen den verschiedenen Religions-Sek— ten zu machen; wo aber die Rede davon ist, zu beurtheilen, ob ein Geistlicher der Anglikanischen Kirche zur Verwaltung eines geistlichen Amts befaͤhigt ist, da hat man eben so großes Recht, zu verlangen, daß die Entscheidung daruͤber den Mitgliedern dieser Kirche vorbehalten bleibe. Toleranz muß man eben so gut den Mitgliedern der herrschenden Kirche gewaͤhren, wie den Dissen— ters.“ Schließlich sprach sich uͤbrigens Sir Robert sehr ent— schieden dafür aus, daß die Munizipal-Reform-Bill noch in die— ser Session zum Gesetz werden möchte, und durch Nachgiebig⸗ keit, meinte er, sey dieser Zweck zu erreichen; schon jetzt sey man uͤber die Hauptsache einig, und das Prinzip, daß die Munizipal— Behoͤrden vom Volke gewaͤhlt, beaufsichtigt und zum Theil jaͤhr⸗ lich einer neuen Wahl unterworfen seyn wmuͤßten, sey gesichert; die übrigen Punkte seyen weniger bedeutend, und eine Verstaͤn— digung daruͤber jetzt noch moglich, während sie in der naͤchsten Session vielleicht nicht mehr herbeigefuͤhrt werden koͤnne. Herr Hume, der hierauf das Wort ergriff, meinte, daß nur die Bill in ihrer urspruͤnglichen Gestalt das Volk befriedigt haben wuͤrde; besonders erklaͤrte er sich gegen die Qualifications-Klausel und fragte, was denn die Pairs selbst fuͤr eine Qualification zu ihren Functionen aufzuweisen haben koͤnnten. Man spreche immer von einem Geiste des Friedens und der Ordnung, ohne zu be— denken, daß es immer das Oberhaus sey, welches ohne Ruͤcksicht auf Vernunft und Delikatesse den Frieden und die Ordnung breche. Wenn die vom Unterhause vorgeschlagenen Reformen fortdauernd so behandelt wuͤrden, so sey es wohl endlich einmal an der Zeit, das Oberhaus selbst zu reformiren. Herr Grote wußte an den Pairs nur Eins zu loben, daß sie nämlich Entschlossenheit und Konsequenz gezeigt haͤtten, und wünschte, das Unterhaus möchte sich dieselben in dieser Hinsicht zum Muster nehmen. Veide übertraf an Heftigkeit Herr Roebuck. Er klagte die Lords an, daß sie dem Willen eines einträchtigen Volkes mit Verachtung begegnet seyen; er fragte, warum die Repraͤsentanten des Vol— kes die Beleidigungen einer so machtlosen Versammlung dulden sollten, da sie doch die Macht besäzen, dieselbe zu zermalmen. Kindisch und läppisch sey es, bei der vorliegenden Gelegenheit von Zugestaͤndnissen zu reden. Er gehöre zu denen, die es fuͤr noͤthig hielten, das Volk zu einem an Revolution graͤn— zenden Zustande zu erregen, um zu verhindern, daß eine solche Körperschaft, wie das Oberhaus, sich die Herr—

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schaft anmaße, und so lange er seine Hand an den „Ischmutzigen Fleck“ legen koͤnne, wo alle gute Maßnahmen ver⸗ stuͤmmelt oder verworfen worden seyen, koͤnne er nicht umhin, den Geist der Nachgiebigkeit zu verdammen, der vorzuherrschen scheine. Viel maͤßiger war der Vortrag des Herrn O Connell, wenngleich auch er es nicht an scharfem Tadel uͤber das Ober— haus fehlen ließ, und den Pairs den Vorwurf machte, daß sie jedem nuͤtzlichen Vorschlag in England entgegentraͤten, und auch nicht den mindesten Versuch machten, um den traurigen Zustand Irlands zu verbessern. Er erkannte an, daß die Minister in ih—⸗ ren Zugestaͤndnissen so weit gegangen seyen, als ihnen Klugheit und Wuͤrde nur irgend gestatteten, und erklaͤrte es fuͤr raͤthlich, die Bill auch in ihrem neuen Zustande anzunehmen, da die Verbesse⸗ rungen, welche sie hervorrufe, bedeutend und Abhuͤlfe sonst in diesem Augenblick wenigstens gar nicht moͤglich sen. Es komme allerdings dem Unterhause zu, darauf zu achten, daß es in seinen Zugestaͤndnissen nicht zu weit gehe, aber nicht weniger zweckmäßig werde es fuͤr Andere seyn, deren Tage oder wenigstens Jahre gezaͤhlt seyen, zu uͤberlegen, ob sie nicht jetzt schon * weit gegangen seyen. Dulde man die Faction, die jetzt im Gberhause herrsche, auch vielleicht in England noch laͤnger, so muͤsse man doch bedenken, daß in Irland, einem volkreichen Lande, die Saite der Geduld nicht viel laͤnger gespannt werden koͤnne, und nichts koͤnne den Ausbruch des Unmuths mehr beschleunigen, als wenn man sehe, daß das erste Ministerium, welches Irland Gerechtigkeit wider— fahren zu lassen Anstalt mache, in seinen besten Absichten die unuͤberwindlichsten Hindernisse erfahre. Am Schluß dieser Siz— W beantragte Herr Spring Rice die zweite Verlesung der Bill, . die Zuruͤckforderung der an die Irlaͤndischen Zehn— ten⸗Eigenthuͤmer vorgeschossenen Million noch suspendirt werden soll. Herr Hume meinte, man duͤrfe diese Bill nicht ohne die reiflichste Erwägung passiren lassen, da das andere Haus die Zehnten-Bill, welche der Irlaͤndischen Geistlichkeit habe Abhuͤlfe gewaͤhren sollen, verworfen habe. Jedenfalls wuͤnschte er zu wissen, ob die Regierung jetzt noch militairischen Beistand zur Einsammlung von Gebuͤhren gewaͤhren wolle, von denen das an— dere Haus gesagt, daß sie der Geistlichkeit nicht gebuͤhrten. Hr. Spring Rice hoffte, das ehrenwerthe Mitglied wuͤrde diese Frage morgen an Lord Morpeth richten, wenn derselbe auf sei— nem Platz seyn werde; die Frage sey von aͤußerster Wichtigkeit, und deshalb wäre es zu wuͤnschen, daß sie von dem edlen Lord beantwortet wuͤrde, in dessen Departement sie gehoͤre. Herr Hume erklaͤrte darauf, daß er am folgenden Tage den Lord Morpeth danach fragen werde, und Sir R. Peel bemerkte, diese Frage lasse sich nicht so leicht beantworten, denn es koͤnn— ten Faͤlle eintreten, die man nicht vorauszusehen im Stande sey. Die Bill wurde demnaͤchst ohne Weiteres zum zweiten⸗ mal verlesen und die Diskussion im Ausschusse auf den folgen— den Tag angesetzt.

London, 1. September. Die zu heute fruͤh einberufene Versammlung der Orangisten, welche der Großmeister, der Her— zog von Cumberland, in seinem neulich erlassenen Briefe ange— kuͤndigt hatte, wurde bei dem Vice-Großmeister, Lord Kenyon, um 11 Uhr abgehalten und sehr zahlreich besucht. Der Herzog von Cumberland war zugegen. Ueber den Beschluß der Ver— sammlung ist noch nichts verlautet.

Der Herzog von Nemours wohnte gestern der Sitzung des Unterhauses bei und schien lebhaften Antheil an den Verhand⸗— lungen zu nehmen. .

Die Morning Post enthaͤlt folgende Betrachtungen uͤber die jetzige parlamentarische Lage der Dinge in England: „Konnte wohl Lord Melbourne, als ein verständiger Mann, erwarten, das Oberhaus werde mitwirken zur Beraubung der Irlaͤndischen Kirche oder zur Umwaͤlzung aller Corporationen oder zur Bill uͤber die Schuldgefaͤngnisse, wodurch die in einem großen Handelsstaat so wichtigen Verhaͤltnisse zwischen Schuldnern und

Glaͤubigern in Verwirrung gerathen waren? Nichts ist sicherer,

als daß Melbourne nichts der Art von den Lords erwarten konnte auch hat er gewiß nie einen Gedanken daran gehabt. Daraus folgt, daß Melbourne und seine Kollegen das Land seit sechs Monaten zum Besten halten und damit zugleich die freilich geringe Zahl ehrlicher Leute unter ihren Anhaͤngern. Was anders war es als Taͤuschung, unwuͤrdige, truͤgerische Taͤu— schung, Maßregeln in Berathung zu bringen, von denen ihre Urheber voraus wußten, daß sie im Hause der Lords nicht durchgehen wurden? Wären Melbourne und seine Kollegen auf— richtige Leute, sie wuͤrden offen zugestehen, daß sie mit allen ih⸗ ren Vorschlaͤgen nur auf den Busch klopfen wollten; sie haben ihre Experimente nur vorgenommen, um zuzusehen, inwiefern ein Zweig der Gesetzgebung die beiden andern entbehrlich machen koͤnne, und ob nicht das monarchische und das aristokratische Element in der gemischten Britischen Constitution dem demokratischen un— terzuordnen sey. Die Organe der Verwaltung sagen uns, es muüsse „neues Blut“ in die Pairie kommen, bevor sie mit den Gemeinen zusammenwirken koͤnne. Ja wohl neues und recht schlechtes Blut muͤßte in die Pairie geleitet werden, um sie em— pfaͤnglich zu machen fuͤr die Russellsche Corporations-Bill. Wir fragen aber, haben das die Minister jetzt erst eingesehen? War etwa die große Entdeckung nicht vor sechs Monaten schon ge— macht? Und wenn daruͤber kein Zweifel war, warum ha— ben sie gesaͤumt, frisches Blut ins Oberhaus zu bringen; Die Ursache liegt sehr nahe. Sie wagten es danials nicht vorzu— schlagen, wie sie es jetzt nicht wagen. Sie wollten dem Lande nur einen sechsmonatlichen Gehalt abnehmen, und das ist ihnen gelungen: sie haben ihr Geld in der Tasche; das Land hat be— bekommen, was sie ihm gleich anfangs zudachten Nichts! Die Irlaͤndische Kirchenbill ist nicht zu Stande gekommen, weil Lord Melbourne und seine Kollegen es angemessen hielten, eine Bill einzubringen, von der sie voraus wußten, die drei Zweige der verfassungsmaͤßigen Gesetzgebung wuͤrden ihr nicht beistimmen. Das hat aher nichts zu sagen: Lord Melbourne und seine Kol— legen sind zufrieden; sie haben ihre zwei Quartale bezogen. Grundlos ist die Behauptung, als sey das Volk von dem Un— terhause ausschließlich repräsentirt. Die Gemeinen repraͤsentiren im Grunde nur Lie Waͤhler, also eine, wie die Pairs, bevorrechtete Klasse des Volks. Nach der Constitution be— ruht in England die Staatsgewalt in Koͤnig, Lords und Ge— meinen; nicht in Koͤnig, Lords und Volk, und wenn ein Mit— glied des Unterhauses von einem „Hause des Volks“ spraͤche, wäre es entweder unwissend und beschraͤnkt an Geist oder in groͤblicher Usurpation befangen. Nun fragt sich's nur: will das Volk von England von den Gemeinen allein regiert seyn und die ganze Staatsgewalt in den Haͤnden einer beguͤnstigten Klasse se⸗ hen? Wir unserer Seits wollen den Gemeinen so wenig eine despotische Macht zugestehen, als den Lords oder dem Koͤnig.“ Unter den vielen Petitionen, die dem Unterhause mit Hin sicht auf das von den Lords gegen die Munizipai-Reform-TBill beobachtete Verfahren vorgelegt sind, befindet sich auch eine, worin darum gebeten wird, daß eine Untersuchung angestellt werden

möge, um den Nutzen des erblichen Zweiges der gesetzgebenden Gewalt zu erforschen.

Da die Irlaͤndische Kirchen-Bill, zum großen Verdrusse O'Connell's, bis zur naͤchsten Session vertagt ist, so liegen dem Parlament weiter keine wichtige Geschaͤfte, außer der Minizipal⸗ Reform-Bill, mehr vor, und man sieht daher einer baldigen Prorogation desselben entgegen. Man glaubt, daß die Zwischen⸗ zeit zwischen beiden Sessionen dazu benutzt werden duͤrfte, ein Coalitions-Ministerium zu Stande zu bringen, in welchem Sit Robert Peel eine Hauptrolle spielen wuͤrde.

Der Courier sagt: „Einige Pairs haben das Geheimniß verrathen, weshalb die Bill in Betreff der Irlaͤndischen Poltzet (eine der Maßregeln, welche das Ministerium zur Erhaltung der Ruhe in Irland an die Stelle der Zwangs-Bill vorgeschlagen hat) vom Oberhause verworfen worden. eine Bestimmung, wonach Niemand unter die Konstabler sollte aufgenommen werden, wenn er nicht beschwoͤren koͤnnte, daß er keiner geheimen oder politischen Gesellschaft irgend einer Art an— gehoͤre und in keine solche eintreten wolle.“ 3

Nach den neuesten Berichten waren schon 7009 Mann von der Britischen Legion in Spanien gelandet. diesen Tagen von Cork und Liverpool dahin abgegangen seyn. Man erfaͤhrt, daß General Evans bereits mit Jaureguy in Streit y, und zwar wegen der Besetzung von Hernani, wel ches der Erstere befestigen wollte.

Das Koͤnigliche Kriegsschiff „Serpent“ hat am 29. Juni, nach lebhafter Verfolgung, den Spanischen Schooner „Sita! an der Ostkuͤste von Euba genommen, welcher 394 Sklaven an Bord hatte. Das Schiff hatte erst seit 39 Tagen die Afrikanische Kuste verlassen und nur 6 Sklaven verloren.

Im Standard liest man:

Sie enthielt naͤmlich

Der Rest sollte in

gerathen se

„Die letzten Nachrichten aus Konstantinopel sind der Art, daß sie einen Krieg zwischen den Sultan und Mehmed Ali ais unvermeidlich besorgen lassen. Di Pforte wird die Leitung des Krieges dem Tahir Pascha uͤber—

Die Bostoner Zeitungen berichten, daß in dem Staate Mississippl die größte Aufregung in Folge der Maßnahme de fuͤr Freilassung der Sklaven gestimmten Partei vorherrsche, un; daß der Gouverneur ö J , . wel 3 i, cher er die Freunde der Emancipation (Abolitionisten, wie sie ge, Kön. Hoh. den Großherzog erfolgt. Ueber fol Ent⸗ nannt werden) als eine Bande gesetzloser, gemeiner, niedertraͤch, wuͤrfe hat die zweite e mn. . und ., e gn, ö.

n , 4 , r aber noch keine Antwort er— . n; naͤmlich uͤber die Entwuͤrfe: 1) eines F

zugleich die Civil- und Militair-Behoͤrden, auf ihrer Hut ) ) uͤber die Oeffentlichkeit des . 6 Stra ssachen, 3) uͤber den Personal⸗Arrest bezuͤglich der Stadt offenbach, 4) uͤber das Armenrecht in den Provinzen Starken⸗ halte . burg und Oberhessen, 5) uͤber Abaͤnderung des Artikels 386 ; In Charleston war di des Rheinh. Strafgesetzbuches, und 6) uͤber den Gewerbsteuer— lebhafteste Unruhe durch die Nachricht entstanden, daß das vnn Tarif. Der Pruͤsident schloß seinen Vortrag u. a NewYork ankommende Dampfboot Pamphlets am Bord habe, mit ben Worten: „Es geht hieraus (aus der gegebenen nieber⸗ welche Aufhebung der Sklaverei predigen, und eine der Char— sicht der Geschaͤftslage) hervor, daß, auch ohne diejenigen Ar⸗ ir beiten in Anschlag zu bringen, welche außer den aufgezaͤhlten Das Volk griff den Vorschlag au noch weiter durch Antworten der ersten auf ihr mitgetheilte Be⸗ machte zur Nachtzeit einen Angriff auf das Posthaus und ven schlüͤsse der zweiten Kammer, so wie durch neus Prophsitionen der t Staats⸗-Regierung, oder neue Antraͤge und Beschwerden, entste⸗ Nach den Anierlkanischen Blättern sind jetzt als Kandidath hen können, schon jetzt so viel Stoff vorliegt, daß dadurch

fuͤr die Praͤsidentschaft der Vereinigten Staaten aufgetreten: vn die Thaͤtigkeit der Ausschuͤsse und der J. Buren, von New⸗HYork; Lane, aus Ohio; Clay, aus Kentuch; Zeit in Anspruch genommen erscheint, wenn nicht nur uͤber alle Propositionen der Staats⸗Regierung, sondern, wie mit Recht er⸗ wartet werden kann, auch uͤber die gestellten Antraͤge und einge⸗ langten Petitionen berichtet, berathen und beschlossen werden soll. Ich uͤberlasse mich aber auch gern der Hoffnung, ein Jeder unter uns werde, so viel an ihm liegt, dazu beitragen, damit in

tiger Weißen bezeichnet, welche das Land durchziehen, um untet

den Sklaven Empoͤrung zu erregen; der Gouverneur ermahnt

feyn und die groͤßte Wachsamkeit zu beobachten, um insur reh nelle Bewegungen zu unterdruͤcken, Quartiermeister, wenn er es fuͤr noͤthig halte, das Volk zu si— ner Selbstvertheidigung zu bewaffnen.

und befiehlt dem Geneta—⸗

lestoner Zeitungen empsahl, die Circulation dieser Pam

phlets zu verhindern.

brannte die verdächtigen Packete.

Harrisson, aus Indiana und White, aus Tennesse.

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Sept. Der Finanz-Minister ist ij verwichener Nacht von seiner Reise nach Italien hierher zuruͤch In Rotterdam hat der Klavier-Virtuos Herr Kalkbrennet mit ganz ausgezeichnetem Erfolge mehrere Konzerte gegeben.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 1. Sept. Der Koͤnig reiste am 23. Augus von Hernoͤsand weiter, machte die Ueberfahrt bei Faͤrjehohn und uͤbernachtete in Sundswell; am 24sten uͤber Wattjom nat am 2oösten uͤber die Jaͤmtelandisth Graͤnze hinaus bis Grimnaͤs; am folgenden Tage uͤber O dem Ueberall Ehrenpforten, Triumphbogf Volksgesaͤnge, Anreden und Antworten, Praͤsentationen, Erlelt Der Koͤnig befand sich im besn

Torphammars Bruk; sala nach Oester sund.

tung und Freudenfeuer. Wohlseyn.

Am 28sten v. M. reiste die Kronprinzessin mit ihrem Bu der, dem Herzoge von Leuchtenberg, nach Rosersberg, machte an 30sten eine Lustfahrt nach dem Skokloster und traf gestern i Drottningholm ein. Gestern begab sich die Königin nach Hag

Deutschland.

Muͤnchen, 2. Sept. Ihre Majestaͤt die verwittwete K nigin wird sich dem Vernehmen nach nicht nach Wien begeht wie es fruͤher hieß, sondern noch laͤngere Zeit mit ihren erhäh— nen Gaͤsten in Tegernsee verbleiben.

Se. Durchlaucht Fuͤrst von Hohenlohe-Kirchberg ist wn gestern hier angekommen und im Gasthofe zum schwarzen Ab abgestiegen.

Aschaffenb urg, 2. September. Die Speyerer Z tung bringt folgenden, ihre gestrige Erzaͤhlung berichtigen Artikel: „Die Geschichte des weiblichen Kaspar Hauser m Hermersberg hat durch die Fama weit staͤrkere Schattirungt erhalten, als sie in der Wirklichkeir darbietet. In Folge eihf Liebes⸗-Verhaͤltnisses, das sie angeknuͤpft hatte, und das dle Bll gung ihrer Angehoͤrigen nicht erhielt, ward der Geist der Arm In diesem Zustand behielt sie indessen ihr stil Wesen bei, und scheint uͤberhaupt nie in foͤrmlichen Wahnst Diese Geistesverwirrung n anlaßte die Aeltern, sich der laͤstigen Gegenwart ihrer T ter durch Einsperrung derselben zu entledigen. uͤbrigens im Publikum hier und anderwaͤrts von unterirdist Behaͤltern erzählt hat, worin dieselbe viele Jahre ohne Bh gung zugebracht, von der außerordentlichen Anhäufung des! raths, welcher sich durch die Laͤnge der Zeit mit der Unqghh lichen identisirt habe ꝛc. ꝛc., ist ohne Zweifel zum gutße Leidwesen aller Freunde des Romantesken eben so unf tig, als, nach der Meinung aller Aerzte, unmoͤglich. ker bestand in einer Kuͤchen⸗-Kammer zur ebenen Erde, mh einer Bettstelle versehen; die Kost seiner Bewohnerin . die der uͤbrigen Mitglieder des Hauses. ubrigens nie gescheuert Uneingeweihte es demselben auszuhalten vermochten. Maͤdchen hier

versunken gewesen

Was man

Das Gemach wu und uͤberhaupt Sekunden

Nicht bestaͤndig war d zu verschiedenen .

eingekerkert; Perioden,

nur auf kuͤrzere I verlassen, wo sie alsdann sich mit Spinnen und andern hau Wie selten man ihr indessen

chen Arbeiten beschaͤftigte. Verguͤnstigung gestattet haben mag, erhellt aus dem Umstg

daß sie des Gebrauchs ihrer Fuͤße fast gaͤnzlich beraubt ist. Was nan von voͤlligem Erloͤschen ihres Lebe n er esagt a ist icht weniger falsch; sie hat nicht bloß alle ihre ngehoͤrigen er⸗ unnt, sondern, wie es heißt, selbst das in ihrer Sache aufgesetzte protokoll unterschrieben. Dem ganzen Orte war uͤbrigens ihr Aufenthalt bekannt, und Rohheit mehr als Grausamkeit scheint die Quelle dieser Behandlung gewesen zu seyn, die in ein noch distereres Licht tritt, wenn man erfaͤhrt, daß die Mißhandelte die K sey, welche ihre harten Aeltern zu entschuldi⸗ en

? Stuttgart, 3. September. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben in Folge der nachgesuchten Enthebung des Fuͤrsten zu Hohenlohe⸗ Ochringen von dem Praͤsidium der Kammer der eee, ,. durch hoͤchste Entschließung vom 26sten v. M. fuͤr den Rest der verfassungsmäͤßigen Dauer der jetzigen Staände⸗Versammlung den Fuͤrsen zu Hohenlohe⸗Langenburg zum Praͤsidenten der gedachten . ö. 8 ö.

Baden, 3. Sept. ebermorgen verlaͤßt re Kaiserliche Hoheit die Frau Prinzessin von Oranien , . 394 . Schaffhausen, Konstanz und Stuttgart nach dem Haag uruͤck.

Hornberg, 28. August. Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin von Neapel, Maria Isabella, ist , Abend hier eingetroffen und hat auf der Post ihr Absteige⸗Quartier genommen. Gestern besuchte Ihre Majestaͤt den schoͤnen Wasserfall zu Tri⸗ berg, kehrte hierher zuruͤck und setzte sodann nach eingenommenem Mösttagsmahl Ihre Reise nach der Schweiz fort. ;

Darmstadt, 3. September. Am 1. d. hat die, seit drei Vochen vertagt gewesene zweite Kammer unserer Landstaͤnde ihre Haͤtigkeit wieder begonnen. Der Praͤsident derselben hielt einen Vortrag uͤber die bisherigen Arbeiten dieser Kammer. Nach demselben haben (wie u. a. daraus hervorgeht) uͤber drei von der Staats ⸗Regierung proponirte Gesetz⸗Entwuͤrfe, naͤmlich: 1) die Aufnahme und Beherbergung der Feserteurs und Refractairs; 2 die Erweiterung der Kompetenz der Friedensrichter in der Provinz Rheinhessen; und 3) die in den Provinzen Oberhessen und Starkenburg an geistliche Stellen zu leistenden Frohnden betr., beide Kammern sich zu uͤbereinstimmenden Beschluͤssen ver— einigt, und es sind daruͤber gemeinschaftliche Adressen an Se.

ammer auf nicht kurze

Erfuͤllung gehe, was in der Thron⸗-Rede vertrauensvoll geaͤußert worde, namlich: „Der Eifer der Stande fuͤr das oͤffentliche Wohl

buͤrge dafür, daß dieselben, ungeachtet der Wichtigkeit und des Umfangs ihrer Arbeiten, durch angestrengte Thaͤtigkeit und Ent— fernung unnöthiger Abschweifungen und Weitlaͤuftigkeit, zur Ab⸗

kuͤrzung des Landtags beizutragen wissen wurden.“

Frankfurt a. M., 31. August. (Schwäb. Merk.) Es wird versichert, daß die am letzten Mittwoch von unserer ge⸗ setzzebenden Versammlung gehaltene geheime Sitzung die Ver— handlungen in Betreff des Anschlusses unserer Stadt an den

Deutschen Zoll⸗Verein betraf, indem vermoͤ ter Ver he ind moͤge unserer Verfassun unser Senat ohne Vor- und Mitwissen dei gesetzgebenden 63

sommlung keine Vertrage mit andern Staaten abschließen kann. Man vermuthet, daß von Seiten des Senats alle geeigneten vorlaufigen Mittheilungen uͤber die in Berlin bisher gepflogenen

Unterhandlungen in bemerkter geheimer Sitzung erfolgt feyen und versichert, die Versammlung habe zur 6 ö. provisorischen Zoll⸗Tarifs ihre Züstimmung gegeben. Man sagt, daß die Einführung des letzteren mit dem? 1. Oktober statt⸗ finden werde. Der Bau eines Todtenhauses in unserer Vor— stadt Sachsenhausen ist nun ausgefuͤhrt; die ses Gebaͤude enthalt zur Aufbewahrung der Todten acht Zellen. In einer der lebten Nummern der Jahrbuͤcher wird jedoch daruͤber geklagt, daß die innere Einrichtung dieses neuen Todtenhauses nicht. derjenigen Leichlomme, welche sich an demsenigen auf dem Frankfurter Friedhofe so sehr ruͤhmen laͤßt.

Oesterreich. Wien, 27. August. (Allgemeine Zeitung.) Seine

76 e 5 5 ö 8 z Majestaͤt der Kaifer haben eine eigene Kommission ernannt, um die vor Einfuͤ der Cons ĩ f Fals: ; infuhrung der Consoleschen Gewehre bei den Feldjaͤ— gern der Kaiserlichen Armee noͤthigen Versuche neuerdings vor— [ men und die angeblich vorzuͤgliche Brauchbarkeit dieser aft einer abermaligen strengen „Pruͤfung zu unterwerfen.

U. Kommissions-Mitgliedern wurden bestimmt: Baron von

Schneider, Divisiongir in Preßburg, der zu diesem Zweck seit chigen Wochen in Wien ist; Feld-Marschall- Lieutenant Augu⸗ fin, Kmmmandant des Feuerwerk Corps, und Artillerie⸗General Khnnel. Da die ersten Versuche bei dein 6ten Jäger-Bataillon in Eger gemacht wurden, so sind ein Hauptmann und acht Ober— und Unterjaͤger jenes Bataillons zur Wiederaufnahme der Pro— ben unter den Augen der Kommissibn hierher beordert worden. Dle

ar iglich ten Punkte, auf welche letztere ihre Ausmerksamkeit zu ichten haben wird, sind: Genauigkeit des Schusses, Schnelligkeit

. Ladens, Quantitat der Ladung, die auf die Kugel wirkt, mit— in Trieb derselben, Dauerhaftigkeit des Gewehrs, besonders des ; hlosses, Einfluß der Witterung auf seine Brauchbarkeit, Ver— nreinigung des Laufes durch das Schießen ꝛc. Herr Eonfolc ist

] Prag hier eingetroffen, um den vorzunehmenden Proben i beizuwohnen und dabei die technische Anleitung zu geben. neben den Militair⸗Angelegenheiten beschaͤftigt gegenwartig un⸗

ö. Regierung die Civil⸗Justiz⸗Gesetzgebung. Man erwartet in zem, zwar nicht, wie es in einer Beutschen Zeitung hieß, die

. eines Civil-Koder, wohl aber ein neues Strafgesetz, der , eine erneuerte Gerichtsordnung. Der Entwurf schien 8 hse ö rdnung, der schon bei Lebzeiten des Kaisers Franz er⸗

enen war, hat im Ganzen Beifall, im Einzelnen, zum Bei⸗

spiel in Ruͤcksicht auf die Ar gen erfahren; er erhielt daher bis jetzt no und wir sind noch auf die Wechsel— so wie auf Observan widersprechen, beschr oberten und neu ac Zweigen der Legisla

t der Protest⸗ Erhebung, vielfache Ruͤ⸗ ch nicht Gesetzeskraft, Ordnung von 1717 und 1763, s geschriebenen Gesetze nkt. Unstreitig erfreuen sich die wieder er⸗ quirirten Provinzen der Monarchie in einigen tur mancher Verbesserung, die in Alt ⸗Oesterreich den frommen Wuͤnschen gehort. Dies gilt besonders von in welcher Beziehung wir jedoch nung, die in den erwahnten Pro⸗ durch Novellen immer naͤher ruͤcken, der ung der Fall war, daß auf den Zeu⸗ t wie bisher durch bedingte Urtheile, welche den llung des Endspruchs in ein unbeugsames Dilemma Die naͤhere Eroͤrterung dieses Geltendmachung der Pri⸗ außerordentliche Tuͤrkische hat, wie man hoͤrt, bereits seine aj. dem Kaiser genommen

die nicht selten dem

erfahren in Streitsachen, der West⸗Galizischen Gerichts⸗Ord vinzen gesetzliche Guͤltigkeit hat, wie es letzthin mit der Bestimm genbeweis nich Richter bei Faͤ versetzten, erkannt werden duͤrfe. Gesetzes und seines Einflusses auf vatrechte gehort nicht hierher. Der Botschafter, Achmed Pascha, Abschieds⸗Audienz bei Sr. M die Reise nach Kalisch aufgegeben, und wird in kurzem nach Konstantinopel zuruͤckkehren. Wien, 2 September. die Kaiserin haben gestern fruͤh um litz angetreten. Der Haus-, Hof und Staatskanzler Sr. Metternich, ist gleichfalls gestern fr

Majestaͤten der Kaiser und 7 Uhr die Reise nach Tep—

K. K. Majestaͤt,

Fuͤrst von uͤh nach Boͤhmen

Italien.

6. August. Seit etwa vierzehn Tagen kommen ie e vor, die mehrere unserer Aer tische Cholera, andere aber nur als sporadische

woͤhnliche Brechruhr erkennen wollten. Zweifel mehr obzuwalten, 't. Vorgestern erkrankten 28,

von diesen ist schon ein großer Theil Zeit haben sich in Florenz und laͤng hier aͤhnliche Krankheitsfälle gezeigt.

indessen haͤufige Gewitter mit starken große Veraͤnderung in der Tempera hofft, daß dies dem Umsichgreifen der Die Fremden,

.

hier einzelne Faͤll te als die asia—⸗ holera oder ge⸗ Nun scheint jedoch wenig holera auch hier gestern 20 Personen, und gestorben. s der Kuͤste suͤdwaͤrts von Seit drei Tagen haben wir Regenguͤssen, wodurch eine tur entstanden ist. Man ifen der Krankheit einigen Einhalt die hier die Seebaͤder gebrauchten, bei dem ersten verdächtigen Todesfalle, und seitdem dauert auch die Auswanderung der hiesigen wohlhabendern Familien in hegelegenen Gegenden ununterbrochen fort, so daß unsere tadt ganz oͤde erscheint.

daß die asiatische C Zu gleicher

thun wird. flohen bei

Rom, 22. August. (Allg. Ztg.) Ein hier viel verbreite⸗ in Florenz entdeckten Verschwoͤrung macht sich dort aufhaltende . t der Fuͤrst P. fl und viele Personen in Haft gebracht seyn sollen. r Verschwoͤrung kennt Niemand; man versichert von Ausländern angezettelt worden,

tes Geruͤcht von einer um so groͤßeres Aufse Roͤmische Familie als dabei betheiligt nennt tig geworden, Den Zweck de aber, sie sey wenigen Ausnahmen, Land zu verlassen.

thaͤtig gewesen, Anzeige des K

hen, als man eine

da diese, mit die Weisung erhalten haͤtten, sogleich das Daß die Propaganda in Frankreich dabei vermuthet man, da angeblich von Paris aus die i omplotts gemacht worden.

dasselbe sich noch uͤber andere Theile von It den Unterthanen des Großherzogs waͤren d am wenigsten zu erwarten, da der Der Prinz Lebpold, Graf von Syr men. Er trifft hier z

Man befuͤrchtet, daß alien verzweige. Von ergleichen Verirrungen Fuͤrst geliebt und verehrt ist. akus, ist vorgestern angekom—⸗ ufallig mit dem Abmiral Gra „den Franzoͤsische Blaͤtter in Auftrag des wig Philipp nach Neapel gehen lassen, Prinzessin Marie mit diesem Prinz zu bringen. Der Admiral hat Ancona besucht sischen Schiffe in Augenschein Cesarini ist na Urtheilsspru nigt haben.

fen Rigny zu⸗ Koͤnigs Lud⸗ um die Verbindung der oͤglich zu Stande und die Franzoͤ⸗— welche neue Mannschaft dahin gebracht hatten, enommen. Die Herzogin Gertrude ich langjaͤhrigen Leiden gestorben. ch in dem bekannten Prozesse soll ihr Ende beschleu,

en wo m

Der neuliche

Moldau und Wallachei.

15. August. Briefe aus Rustschuk melden, daß t eingetroffen, und von dem

Buch arest, Fuͤrst Milosch dor gezeichnet empfangen worden war. Zoͤgerung von drei Tagen veranlaßt, L2ten in Rustschuk verweilte, und er Reise zu Land nach Varna fortzusetze

Griechenland.

(Allg. Ztg.) In Athen leiden wir der Ausdehnung der durchgreifende Rein⸗ Es giebt viele

Pascha sehr aus⸗ Indessen wurde dadurch eine so daß der Fuͤrst noch am st den folgenden Tag seine n gedachte.

Athen, 18. Juli. von der großen Hitze um so mehr, als bei Stadt und den vielen Ruinen noch keine lichkeits- Polizei hat eing Kranke, und die Deut der Verwaltun man hoͤrt, gri Publikum ein

ingefuͤhrt werden wollen. tschen Soldaten sterben dutzendweise. g der Armee erweist sich General Schmalz, wie echenfreundlicher, als sein Vorgaͤnger, was beim en guten Eindruck macht. von Brandt seinen Abschied genommen. erwartet man die Errich eines Eliten⸗Corps der O zum Dienste bei Sr. ner⸗Fuͤrst, Peter Mauromichalis, lanx ernannt seyn. Ich habe die regel mit so freudiger Erwartung entg haft ist bei ihnen das Gefuͤhl der Ger rung jenen alten Streitern sch dem schoͤnen Glauben, daß diese R wird. Ihr Einfluß auf

Es heißt, daß Oberst n. In der naͤchsten Woche tung der sogenannten Phalanx, als ffiziere des Freiheits⸗Kampfes, zunaͤchst Der greise Sparta⸗ soll zum Anfuͤhrer dieser Pha— Griechen noch fast keiner P egen hoffen gesehen, so leb— Gerechtigkeit, welche die Regie⸗ uldig ist; und Alles berechti, Taßregel vollkommen gelingen l f ö iner Hunderte von Kriegsleu— ten an die geheiligte Person des Koͤnigs, und dadurch auf Be⸗ festigung des innern Friedens und auf Zähmung und Mi enbar seyn. Auch der laͤngst verkuͤndigte Portefeuille und dem Aus ö

Majestaͤt bestimmt.

Fesselung jener

der Sitten, wird unberech Staats⸗Rath soll schon im seyn. Durch die Errichtung der Ba Maßregeln, welche freilich dem Sta Negierung noch den großen plikanten und Amts⸗Kandidaten, lers taglich umlagert, groͤßtentheils entledigt wird. mansperg hat vor einigen Tagen au den Biß eines Pferdes eine Kontu kann er schon wieder ausreiten, seiner vielen Arbeiten, eine Hr. Koletti, rend in der Besserung. Englische Dampfsch Dampfschifffahrt zwischen hier Gang zu sehen.

schluͤpfen nahe nk und durch die letztern zwei ate Geld kosten, gewinnt die 5 sie jenes Heeres von Sup— das die Thuͤren des Staats⸗-Kanz—

Vortheil, daß sie

, w Graf Ar⸗ f einem Spazierritt durch sion am Bein erhalten; doch und erfreut sich uͤberhaupt, trotz r sichtlich gebesserten Gesundheit. der dem Tode wirklich nahe gewesen, ist fortwaͤh— Binnen kurzem erwarten wir das erste iff, und his zum September hofft man die ͤ er und Europa in regelmaͤßigem Wieder ein großer Schritt mehr zur Ent—

wickelung des Landes, durch Begruͤndung eines schnellen und sichern Verkehrs. c Wet 9 sch

Aegypten.

Der Oesterreichische Beobachter theilt uͤber die Nieder⸗ lage der Aegyptier in Hedschas folgendes Schreiben aus Dschidda vom 21. Safer 1257 (18. Juni 1835) mit: „Die Araber Bi—⸗ gial⸗El⸗Maa, die einen Theil des Stammes der Asirs ausma⸗ chen und fuͤr sehr kriegerisch gehalten werden, hatten mit Ibra⸗ him Pascha ihren partiellen Frieden geschlossen und ihm Geiseln als Buͤrgschaft des beschwornen Vertrages gestellt, kraft dessen sie Kameele fuͤr die Aegyptische Armee liefern und ihre Truppen mit den seinigen gegen die Araber vereinigen sollten. Nachdem sie mit der bis dahin siegreichen Aegyptischen Armee die Gebirge von Asir erreicht hatten, bemaͤchtigten sie sich daselbst mehrerer Engpaͤsse, die sie besetzten; plotzlich aber ergriffen die Asirs, die sich bis dahin vor dem siegreichen Feinde zuruͤckgezogen hatten, die Offensive gegen die Aeghptische Armee, die nun zu glei— cher Zeit von den Bigial-El-Maa verraͤtherischer Weise im Ruͤcken angegriffen und, zwischen zwei Feuer genommen, beinahe gaͤnzlich aufgerieben wurde. Ibrahim Pascha und der Scherif von Mekka retteten sich durch die Flucht nach Churfuda; ein großer Theil der Ihrigen, die dem Schwerdte der Araber ent⸗ kommen waren, fanden in der Wuͤste den Tod. Eine starke Ko— lonne Araber ruͤckte gegen El-Hassa, einen Hafen am Rothen Meere mit einem kleinen, von den Aegyptiern erbauten Fort, das ihnen zum Kriegs-Depot diente; die schwache Besatzung mußte sich nach einem kurzen Widerstande ergeben. Ein Aegyptisches Fahrzeug mit einer reichen Ladung, dessen Capitain nicht wußte, daß El⸗Hassa in die Hande der Araber gefallen war, lief in die⸗ sen Hafen ein und ward von den Arabern, welche die Schiffs⸗ mannschaft uͤber die Klinge springen ließen, erbeutet.“

Inland.

Berlin, 7. Sept. Von Seiten der Koͤnigl. Daͤnischen Regie⸗ rung ist der bisherige Vice⸗Konsul Kugler zu Stettin zum Wirk⸗ lichen Koͤnigl. Daͤnischen Konsul daselbst ernannt worden und hat in dieser Eigenschaft das Exequatur erhalten.

In die Haͤfen des Regierungs-Bezirks Stralsund sind wahrend des Monats August 64 Schiffe ein- und 56 sind aus denselben ausgelaufen. Mit letzteren wurden seewaͤrts verschifft: 1225 Wispel Weizen, 724 Wispel Roggen, 321 Wispel Gerste und 369 Wispel Malz.

Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens J Nachmittags Abends Nach einmaliger 6. September. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck... . 336, 66“ Par. gz a0 Par. 337 os Par. Quellwarme 8,69 R. Luftwärme .. 9, 90 R. 20,02 R. 14,5 R. Flußwärme 14,19 R. Thaupunlt .. Zo 0 R. wan R. 102 NR. Bedenwärme 12,190 R. Dunstsättigung S0 pet. A5 pCt. 72 pCt. ö . Wetter heiter. heiter. bezogen. Aut gun ung O oo0 Rib. Sað8. WSA, W. Niederschlag O. Wolkenzug .. W. Nachtkälte 11,09 R.

Tagesmittel, am 5Sten: 330,74“ Par. . 14,10 R. . . J, 5 0 R. .. Z3 pCt.

am 6ten: 336,79“ «„ 1480 880 72

Berliner Börse. Den 7. September 1835.

Aimtlz cher EG d e- u ldd COurc- Zette!. 8 Pr. ö 8 Fr der

& Rrief. . & Brief. Geld. St. Schusd. geh. 1 IGI 3 Oempr. Pfandbr. II IdG26, IG2z , Pr. Engl. Obl. 80. 4 992 Pomm. do. 108 e . PrümS ch. d. Sech. 605 „8 Kur- u. Neum. do. 102 12 10902 kurm. Obl.m.l. 0. 4 101, a Sehlesiseha do. 10614 Nm. Int. Sch. do. 4 101 Rückst. C. und Z.

Berl. Stadt · 0O6bl. d 1012 Seh. d. K. u. N. S5 / Königsh. do. 4

Elbinger do. is Gold al maroo 2161 21514 Danz. do. in Th. Neue Ducaten 182, Westpr. Pfandbr. 4 102,6 Friedriehsd'ror 132, 131 Grossh. Pos. do. 4 Dis eonto 3 4

Auswärtige Börsen. ö Amster dam, 2. September.

Niederl. wirkl. Schuld Sz. Sc, do. 1017 96. Ausg. Schuld Kanz- Bill. 23. Al G Amort. 938, 6 7755. Russ. god z. OQesterr. 991. Freuss. Präm. - Scheine 104. do. A0, Anl.

Span. 50 325. do. 306 205/06.

Antwerpen, 1. September. ö 3 50e 33. Zinsl. 14. Cortes 20.59. Coup. 18. Neue Anl. Al.

ö ; Frankfurt a. M., . September.

esterr. 5 υο Metall. 10158. 10911. AG 98. 9775. 21560 ore. Loh Lat, Pan- ctien 1877 237. Partial bfig. . Er. Loese zu 500 FI. 114. 1132. Loose zu 100 Fl. 2132s. Br. Preuss. Prüm. -Sch. 583.4. Er. do. A0 Anl. 981,8. G. pᷣoin. Todd 685,3. Br. S Span. Reute 313,63. zi. 30,0 is?. 185.

Paris, 1. September.

59 Rente pr. compt. 109. 70. fin cour. 109. 89. 30,9 pr. compt. 79. 25. fin cour. 79. 50. 0,0 Neap. pr. 5 97. 50. fin (our. 97. 70. 50e Span. Rente 31. 3bο do. 2235. Ausg. Schuld 144. Neue Anl. A0.

Wien, 2. Septemher. 50, Met. 101155. AG 9859. Bank - Actien. 1312. Nene Anl. 567116.

Königliche Schau spiele.

Dienstag, 8. Sept. Im Schauspielhause: Der gruͤne Do— mino, Lustspiel in 1 Aufzug, von Th. Korner. Hierauf: Jo— seph in Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abth., nach Alexan— der Duval. Musik von Mehul. (Hr. Mantius: Joseph; Dlle. Lentz: Benjamin; Hr. Zschiesche; Jakob.)

Mittwoch, 9. Sept. Im Schauspielhause: Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abth., von Gothe. (Hr. Lemm wird hierin als Antonio wieder auftreten.)

, Theater. Dienstag, 8. Sept. Die weiße Dame, komische Oper i Akten. Musik von Voyeld ieu. (Dlle. Vi: . . rolle. Hr. .. Georg Brown.) .

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und i kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. ö nn

Nedacrenr 7, am iim,

Gedruckt bei A. W. Hayn,