1835 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sprochen, und die er nur deshalb vorzulegen gefuͤrchtet, weil er geglaubt, sie wuͤrde Herrn O Eonnell's Erbitterung erregen. (Ge— lächter) Der Marquis von Londonderry: „Ich freue mich, zu hören, daß Herr O'Connell seine Haͤnde bei der Bill nicht im Spiel gehabt, aber das, was dem edlen Lord (Hatherton) so eben entfallen, beweist, welchen Einfluß Herr O Connell auf das Mi— nisterium ausuͤbt.“ (Hoͤrt!) Lord Holland meinte darauf, es sey ganz natuͤrlich, daß ein Ministerium nicht wuͤnschen konne, e, . so talentvollen Mann, wie O Connell, zum Feinde zu machen.

Oberhaus. Sitzung vom 2. September. Lord Dun— cannon trug auf die zweite Verlesung der Bill in Bezug auf eine Reform in der Registrirung der Stimmberechtigten in Ir⸗ land an. Die Grafen von Limerick und Wicklow wider⸗ setzten sich dem Antrage, und bei einer darauf erfolgten Abstim⸗ mung fiel das ministerielle Projekt mit einer Stimmenmehrheit von Sl gegen 2 durch. Der Herzog von Eumderland wohnte dieser Sitzung noch bei und in reg einer Angabe des Lord Plunkett uͤber Aeußerungen, die Se. Koͤnigliche Hoheit in Bezug auf die Orangisten Logen gethan haben sollte. Oberhaus. Sitzung vom 3. September. Der Be— richt des Unterhguses örer die von ihm mit den Amendemehts der Lords zur Mur izipal⸗Reform⸗Bill vor enommenen Veraͤnde⸗ rungen wurde dem Oberhause durch eine eputation uͤberbracht und zugleich um eine Konferenz mit einer Deputation der Lords nachgesucht. Unter den auf Lord Melbourne Antrag dazu gtnannten Pairs sollten der Herzog von Wellington, Lord Lyndhurst und Lord Brougham seyn. Die beiden Ersteren lehnten es aber ab, was Lord Holland sehr auffallend, Lord Brougham dagegegen ganz in der Ordnung finden wollte, indem er sich auch seine Ernennung verbat. Nun er'— nannte Lord Melbourne den Praͤsidenten des Geheimen⸗Raths, i nn rn, die Lords Richmond und Shaftesbury, den Bischof von Bristol, Lord Auckland, sich selbst und Lord Hatherthon zu Mitgliedern der Deputation. Nach gehaltener Konferenz wurde die Erwägung der Amendements des Unter— hauses fuͤr den folgenden Tag beschlossen. Lord Lyndhurst, Graf von Roden und der Herzog von Welling ton woll—

ten in einer Debatte, die sich in dieser Sitzung uͤber eine vor— gelegte Petition e die Minister fuͤr die Aufgebung der Ir— laͤndischen Kirchen⸗Bill verantwortlich machen.

Unterhaus. Sitzung vom“ 1. September. kam im Ausschusse uͤber die nizipal⸗Reform⸗Bill die Qualifications⸗Klausel an die Reihe, in⸗ dem Lord John Russell an eigte, er werde vorschlagen, daß die Betreffenden den Belauf ö. Qualificationen nicht eidlich, sondern bloß durch eine Declaration angeben sollten, auf Betrug aber Strafe stehen solle; das Naͤhere weiterhin, jetzt trage er bloß auf Aussetzung der Klausel an. Sir R. Peel: „Da der Grundsatz einer Quallfication nachgegeben worden, so durfte die Diskutirung der Sache nicht nöthig seyn. Ich halte die einfachste Bezeugung in Hinsicht des Eigenthums fuͤr die beste, und den Plan, ein Sechstheil der Hoͤchstbesteuerten anzunehmen, fuͤr keinen guten. Viele achtungswerthe Leute uͤbrigens, die ihre Steuern und Abgaben regesmaͤßig bezahlt, wuͤrden es dennoch schwer finden, zu sagen, daß sie 1009 Pfd. im Vermoͤgen haͤtten. (Hoͤrt!) Deshalb bin ich gegen die Declaration,“ Lord John Russell erklaͤrte fich geneigt, den Rathschlaͤgen des ehrenwerthen Baronets bei; upflichten. Er verwahrte sich weiterhin noch einmal aus druͤck— ch, daß er, indem er den Amendements beizustimmen vorschlage, keinesweges deren Grundsatz gutheiße, und wuͤrde nach allen Konzessionen gegen die Lords die Bill dennoch verworfen, so wuͤrde er sich fuͤr die Zukunft befugt halten, die ganze Bill vollkommen unver⸗ kuͤrzt wieder vorzubtingen. Veifall) Üinter mehreren Mitgliedern, die sich unbedingt wider die Qualifications Klausel aussprachen, war Herr Leader, welcher bemerkte, daß fuͤr den Lord⸗Großkanzler von England keine Qualification gefordert werde, warum sollte denn ein armer Stadtrath sein Vermoͤgen nachweisen muͤssen?

dan vereinigte sich endlich daruͤber, daß in großeren Städten die Qualification in einem Steuer-Beitrage von 36 Pfd. Sterl., in kleineren von 15 Pfd. bestehen sollte, nachdem ein Amende' ment des Herrn Roebuck, durch welches der Steuer ⸗Vetrag auf 19 Pfo, festgestellt werden sollte, mit 271 gegen 37 Stim— men verworfen worden war. In dieser Sitzung ging auch die Bill, welche den Irlaͤndischen Geistlichen, denen auf ihre ruͤck⸗ ständigen Zehnten eine Million von der Regierung vorgeschossen worden, die Ruͤckzahlungsfrist verlaͤngert, nach einer zieinlich un— gestuͤmen Diskussion, in der es zwischen Sir H. Hardinge einerseits und den Herren Spring Rice und Graktan ande— rerseits zu den bittersten Persoͤnlich keiten kam, durch den Aus— schuß. Die Einbringung des Ausschuß-Berichts über die Bill in Betreff der Verwendung der vom Unterhause bewilligten Sub— sid ien (apꝑhroprialions clause) wurde auf Hrn. Hume's Antrag noch vertagt.

Unterhaus. Sitzung vom 2. September. Das ,. beendigte heute die Verhandlungen im Aus schusse uͤber die Munizipal⸗Reform⸗Bill, nachdeia es die Amendements fast ganz im Geiste der von Lord John Russell gemachten Vorschlaͤge um⸗ gestaltet und einige Zusaͤtze dazu angenommen hatte. In Bezug auf dasjenige Amendement der Lords, wodurch das Praͤsenta⸗ tionsrecht zu geistlichen Pfruͤnden auf die Mitglieder der herr⸗ schenden Kirche in der Munizipalitaͤt beschraͤnkt werden sollte, erklaͤrte sich Lord Russell fuͤr ein Sub? Amendement, welches den Munizipalitaͤten den Verkauf ihrer Praͤsentationsrechte zur Pflicht machen sollte. Dieser Vorschlag wurde denn auch, unter Beistimmung der Tories, ohne Abstimmung angenommen. Ueber die anderen weniger bedeutenden Bestimmungen der Bill verei— nigte man sich dann (benfalls ohne viele Distussion. Es wurde hiernaͤchst auf den Vorschlag des Lord Russell ein Comité er— nannt, welches die Grunde, aus denen sich das Haus bewogen gefunden, sich mehreren der von den Lords vorgeschlage⸗ nen Veranderungen nicht zu fuͤgen, schriftlich zusammen, fassfn und eine Konferenz mit den Lords haben sollte. Merkwuͤrdig wurde diese Sitzung des Unterhauses durch eine Antwort des Radikalen, Herrn Roebuck, welcher sich schon fruͤher suͤr eine noͤthige Reform des Oberhauses erklärt hatte und diese auf eine Frage des Herrn Sinclair jetzt dahin naher bestimmte, daß er den Lords das ihnen jetzt zustehende Veto in Bezug auf die Antraͤge des Unterhauses nehmen und darauf an⸗ tragen wolle, daß eine einmal von den Lords verworfene Vill des Unterhauses, nach abermaliger Berathung durch dieses und Sanc—⸗ tionirung durch den Konig, Landes ⸗Gesetz werden solle, Herr Roebuck versprach zugleich, zur nächsten Session eine auf dies Prinzip basirte Vill einbringen zu wollen. Auch Herr Hume kuͤndigte eine Bill an zur Erforschung der Nuͤtzlich keit des Ober hauses, und Herr Rippon eine andere, welche die Erzbischoͤfe unt Bischoͤfe der Pflicht entbinden soll, im Oberhause zu erscheinen.

Unterhaus. Sitzung vom 3. September.“ Lord John Russell beantragte die dritte Verlesung der Bill wegen ber konsoltdirten Fond nebst der Approprsätiong, Kusel (äber

Heute

von dem Oberhause amendirte Mu-!

1026

deren Bedeutsamseit bereits berichtet worden ist) Ungeachtet des Wunsches von Seiten des Herrn Hume, die Verlesung noch aufgeschoben zu sehen, wogegen sich selbst die Herren War⸗ burton und O' Eonnell aussprachen, wurde die Bill zum drit⸗ ten Male verlesen und sogleich dem Oberhause uͤberbracht.

London, 4. Sept. Der Konig kam vorgestern von Wind⸗ sor nach der Stadt und wurde vom Herzoge von Cumberland, der heute fruͤh nach Berlin abgereist ist, in St. James Palast empfangen. Se. Masestaͤt hielten sodann ein Lever und ertheilten dem Herzoge von Nemours, dem Grafen von Minto und meh⸗ reren Ministern Audi

enz. Der Herzog von gien our; besuchte am Dienstage auch den

Tunnel.

Lord Auckland hat vorgestern seinen Eid als General Gou⸗ perneur von Ostindien gelcistet; der Globe glaubt Grund zu haben, ungeachtet alles dessen, was uͤber die Ernennung des neuen ersten Lords der Admiralitaͤt an Stelle des Lord Auckland bereits verbreitet worden, es zu bezweifeln, daß in dieser Veziehung schon irgend eine Entscheidung getroffen waͤre. Der Courier dagegen wiederholt heute, daß man in den bestunterrichteten Zir⸗ keln die Ernennung des Grafen Minto zu biesem Posten fuͤr ausgemacht halte. .

Mit Hinsicht auf die Entscheidung der Frage uͤber die Mu⸗ nizipal⸗Reform liest man im heutigen Courier; „Wir haben wohl kaum noͤthig, den liberalen Mitgliedern des Unterhauses zu empfehlen, die Siadt nicht eher zu verlassen, als . sie das Re⸗ sultat der heutigen Diskussion im Oberhause erfahren haben. Das Land erwartet, daß jedes Metglied auf seinem Posten blei⸗ ben wird, bis die Krisis voruͤber ist. Die gestern in Apsley— House stattgefundene Versammlung der Tory⸗Pairs war, wenn wir der „Morning Post? glauben duͤrften, „friedlicher Bera— thung gewidmet.“ Die Wahrheit ist jedoch, daß die Versamm— lung sehr stuͤrmisch war, daß sie vier Stunden waͤhrte, un daß am Schlusse derselben die Pairs noch keinen bestimmten Beschluß gefaßt hatten. Die heftigeren Mitglieder verließen nach und nach die Versammlung und hielten Privat⸗Berathungen im Garten von Apsley⸗House. Wir hoͤren, daß die Tory⸗Pairs heute Morgen schon wieder zu ernster Berathung in Apsley⸗Höouse versammelt sind. Wir glauben durchaus nicht daran, daß sie, ungeachtet man das Gegentheil vermuthet, zuletzt der Annahme der Bill ein ernstli⸗ ches Hinderniß in den Weg legen werden. Sie haben keine Wahl. Die Minister koͤnnen keine weitere Konzessionen machen. Mehrere von den Fuͤhrern im Unterhause bedauern es schon, daß sie zu viel nachgegeben haben. Die Pairs muͤssen einsehen, daß sie ihre Existenz auf das Spiel setzen, wenn sie sich der Bill, wie sie jetzt veraͤndert ist, entschieden widersetzen. Das Beneh⸗ men Sir Robert Peel's, indem er die Pairs oͤffentlich mit seinen Gesinnungen uͤber das von ihnen befolgte Benehmen be— kannt machte, verdient das hoch ste Lob. Er hat in der That bei dieser Gelegenheit wie ein Friedensstifter gehandelt. Gestern fruͤh verließ er die Stadt, sobald er seiner Pflicht gegen das Land Genüge geleistet hatte, und begab sich nach Tamworth. Die allgemeine Dankbarkeit der Nation wird ihn hinreichend entschaͤdigen fuͤr den Verlust seiner Popularitaͤt bei seinen fruͤhe⸗ ren Genossen, den Pairs der Orangisten⸗Partei, die ihn jetzt uͤberall als den groͤßten und gefaͤhrlichsten Radikalen im Unterhause dar—

ellen.“ . .

; Die Times lobt den Lord J. Russell wegen seines Ent⸗ schlusses, sich mit den Lords verständigen zu wollen; sie hatte nach den vorangegangenen Drohungen gegen die Pairs und dem Aufschub in den Geldbewilligungen ein ganz anderes Verfahren erwartet., Die Minister, meinte sie, wären nunmehr aus der Klemme, denn auf Sir R. Peel's Anrathen durften die Pairs, wenn nicht in allen, doch in den meisten Punkten, nachgeben, und die Land— Edelleute wurden in guter Laune gerade noch zur rechten Zeit zum Anfange der Rebhuͤhner-Jagd zuruͤckkehren. Der Mor— ning Herald sagt, Gewitterwolken hatten am politischen Ho⸗ rizont gestanden, aber ein leichter Wind habe sie verweht. Daß es zu einem Vergleiche zwischen beiden Haͤusern kommen moͤge, muͤsse der Wunsch jedes guten Unterthans seyn. Die Krisis, die, wie Herr O Connell gesagt, jetzt begonnen habe, sey bereits beendigt, denn die Majoritäͤt der Lords wuͤrde sicherlich ebenfalls nachgeben. Die Morning Chronicle glaubt auch, daß die Lords, durch Sir Robert Peel bewogen, nachgeben wurden. Durch das Lob, das auch dieses Blatt sich abzwingt, hoͤrt man freilich deutlich bitteren Aerger klingen. Es theilt die Meinung O Eon— nell's, daß die Konzessionen den Lords darum zugestanden wer⸗ den sollten, weil, wenn diese jetzt noch Versoͤhnung verweigerten, die Indignation des Volks doppelt auf ihre Kopfe fallen wuͤrde und das Volk zu der Ueberzeugung gelangen muͤsse, daß die Pairs eine Macht be⸗ saͤßen, welche sie nie haͤtten haben sollen, und die ihnen daher abgenommen werden muͤßte. Der lange Artikel schließt, wie folgt: „Was auch immer von der Weisheit der Konzessionen, welche die Minister und das Unterhaus des Friedens wegen zu machen gedenken, zu halten seyn mag, so glauben wir doch die allgemeine Gesinnung der Reformer von England auszusprechen, wenn wir den Ministern erklaren, daß sie nicht ein Jota uͤber die von ih⸗ nen jetzt angebotenen Konzessionen hinausgehen duͤrfen, ohne al⸗ len ihren Kredit bei der Nation zu gefaͤhrden. Sie haben ge⸗ nug gethan, um alles Unrecht auf die Pairs zu schieben, falls diese die Konzessionen nicht annehmen sollten. Jeder maͤßige, jeder vernünftige Mann wird sagen, daß genug fuͤr den Frieden gethan sey. Ein Schritt weiter, und es ist nicht laͤnger mehr eine Konzession, sondern ein Ergeben, nicht langer mehr ein eh⸗ renvoller Vergleich, sondern eine schimpfliche Niederlage; ein Schritt weiter duͤrfte von der Nation nicht als das weise Wert der Klugheit maͤßig gesinnter Staats maͤnner, sondern als die nie⸗ drige und elende Unterwuͤrfigkeit solcher zitiernder Großsprecher angesehen werden, die auf ihrem eigenen Misthaufen so lange kraͤhen, bis der Feind auftritt und sie mit dem ersten Schlage seiner Fluͤgel vertreibt.“

Man findet es auffallend, daß weder Graf Grey noch Graf Spencer (fruͤher Lord Althorp) im Oberhause zu Gunsten der Munizipal-Reform und der Irländischen Kirchenbill gesprochen haben, und man fragt sich, ob sie sich etwa füͤr ein kuͤnftiges Coalitions⸗Ministerium zurückhielten.

Beim Herzoge von Wellington wurden gestern und heute zahlreich besuchte Versammlungen der Tory⸗Palrs gehalten um ü berathschlagen, wie man sich in Bezug auf die Munizi al— Reform-⸗-Bill zu verhalten habe.

Heute herrscht im Publikum große Spannung, da am Abend die Berathungen im Oberhause uͤber die vom Unterhause modi⸗ fizirten Amendements desselben zur Munizipal⸗Reform-⸗Bill be— ginnen sollen.

Dem Globe und Courier zufolge, erwartet man, daß in Folge des Nachgebens auch der Pairs das Parlament am Dienstag den Sten d. M. werde prorogirt werden. Der Standard und der True Sun sind dagegen der Meinung, jum Nachgeben nicht willig zeigen wöirden,

daß sich die Lord

Der Globe sagt, das Erste, was Sir R. Peel am Diensta Abend im Unterhause Lyndhurst eingebrachte Es sey nicht zu verwundern, das Geruͤcht, nach welchem Lord Lyndhurst der neue Premie Minister seyn solle, dem sehr ehrenwerthen Baronet nicht gefies

Morgen wird dem Sir Robert Peel von seinen Wahle zu Tamworth ein großes Diner gegeben werden, zu dem die zahl reichsten Meldungen eingegangen sind, so daß eine große Meng zuruͤckgewiesen werden mußte. .

Graf Capodistrias, Bruder des ungluͤcklichen Staats mann gleiches Namens, der in Napoli di Romania ermordet wur, ist hier eingetroffen, angeblich mit einer diplomatischen Mission hy Griechischen Regierung. .

Oberst Fairman ist bis diesen Augenblick noch nicht festgenm, men worden. 4

Der beruͤhmte Arzt Sir William Blizard ist vor einign Tagen im 93sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Der bekannte fluͤchtige Franzoͤsische Deputirte Eabet hat du Times eine von ihm in Form eines Schreibens an Lud Philipp abgefaßte Broschuͤre uͤber dessen fruͤhere und jetzige pt litische Verhaͤltnisse zugesandt, woraus die Times, jedoch ohn sonderlich einzustimmen, lange Auszuͤge mittheilt. .

Gestern wurden zu Portsmouth eine Anzahl von Lancirn und Pferden fuͤr das Regiment des Oberst Kinloch nach Spn nien eingeschifft. Heute oder morgen sollen 130 Pferde fuͤr di Artillerie, die gestern vom Capitain Allen gepruͤft wurden, ehen, daselbst eingeschifft werden.

Unsere Blaͤtter geben einen Auszug aus der zweiten Adrest der Catalonischen Provinzial⸗Junta an die verwittwete Koni von Spanien. „Sie ist“, bemerkt die Times, „in Woꝛte ij gekleidet, die nicht mehr mißverstanden werden koͤnnen; dir C talonier lassen Ihrer Majestaäͤt keine Wahl zwischen einer w Beduͤrfnissen des einflußreichen Theils des geineinen Wesens m, gepaßten Verfassung oder einer Zertrennung des Bandes zu schen ihrem Throne und dem Volke. Demnach steht jenem Theil der Halbinsel eine neue Krisis bevor. In dem Augenblicke, n wir schreiben, ist die Einberufung der Tortes unter diesen drr henden Umstaͤnden wohl schon in der Madrider Zeitung g schienen.“

ldermaͤnner⸗lausel uͤber Bord zu werfen

Belgien.

Bruͤssel, 4. Sept. In der vorgestrigen Sitzung der Re präsentanten⸗ Kammer nahm der Minister der aus wih, tigen Angelegenheiten das Wort. „Meine Herren“, suy er, „es wuͤrde uͤberfluͤssig seyn, Sie an die Wichtigkeit, umnsn Verbindungen mit den fremden Laͤndern auszudehnen, zu ah

mer selbst hat dieselbe bei der Votirung der Budgets hestuiigt Die im vorigen Jahre fuͤr das Gehalt eines Geschaͤfts tragert in Italien votirte Summe schien unzureichend, und bis jetzt hahh die Regierung nicht die Absicht, einen Agenten hoheren Nanga nach Italien zu senden. Seitdem haben die Uinstaͤnde sich g aͤndert; der Roͤmische Hof hat nach Belgien einen Agenten g sandt, der den Titel eines außerordentlichen Gesandten und h vollmächtigten Ministers fuͤhrt. Es ist von Wichtigkeit ft die Wuͤrde des Landes, daß der Agent, welcher uns zu Ro repraͤsentiren wird, den nämlichen Rang habe. Die im u

rigen Jahre fuͤr das jährliche Gehalt eines Agenten in Ih , eu. von 12,609 Fr. ist bei weitem nicht

lien votirte S ; reichend fuͤr das Gehalt eines außerordentlichen Gesandten uh

bevollmaͤchtigten Ministers. Er ist stets von einem Secu begleitet, und man darf nicht aus dem Auge verlieren, daß in ser Repraäͤsentant zu Rom mit unseren Interessen bei den uͤbrg⸗ Hoͤfen der Halbinsel Italien beauftragt seyn wird. Die se Alt dehnung des Kreises seiner Verbindungen erfordert wenigstn ein jährliches Gehalt von 40, 000 Fr. Demzufolge hat der Koͤnig mi beauftragt, Ihnen folgenden Gesetz- Entwurf vorzulegen:

„„Einziger Artikel. Die im Art. 10, Kap. 2 des Budg des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten von I bewilligte Summe von 12,600 Fr. kann im noͤthigen Falle ga dazu verwendet werden, bloß einen Theil des jahrlichen Geha einer Gesandischaft in Italien, deren Chef den Nang eines g ßerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Ministers ha wird, auf den Fuß von 40, 000 Fr. zu berichtigen.““ Die Vorschlag ward in Betracht der Dringlichkeit seiner Annahn an eine Kommission gesandt.

Oesterreich.

Prag, 5. Sept. Die hie sige Zeitung meldet: „M

2. Sept. d. J. wurde Boͤhmen der lang genaͤhrte Wunsch t fuͤllt, durch den Besuch Allerhoͤchst Ihrer Majestaͤten des K sers und der Kaiserin begluͤckt zu werden. Allerhoͤchstdieschh langten um die 10te Vormittagsstunde an der , lt Suchenthal an und wurden daselbst von den aͤußerst zahlrel versammelten Bewohnern der Umgegend jubelnd begruͤßt. A Ende der Graͤnzbruͤcke war auf dem Territorium der Herrscht Wittingauer Obrigkeit eine kolossale, 10 Klafter hohe und 14 Kli ter breite Ehrenpforte mit Kolonnaden im ant ken Style erbal geschmuͤckt mit Arabesken⸗Verzierungen, Blumenkranzen in Laubgewinden. An der obersten Fronte dieser Ehrenpforte ruh der Boͤhmische Lowe mit der darunter befindlichen Inschrift:

„Certe leo moerens revivescit rege recepio.“

Tief vom Kummer gebeuget, trauert der Boͤhmische Lowe, Doch gewiß lebt er auf, sieht er den Koͤnig sich nah n Auf der einen Seite der Bruͤcke waren unten im Wiesht grunde die Fuͤrstlich Schwarzenbergschen Fischer in ihrem eig ihuͤmlichen Anzuge neben den geschmackvoll geordneten Attribu⸗ ihrer Beschaͤftigung, auf der Bruͤcke selbst die Berg . Knapp des benachbarten Eisen⸗Bergwerkes Franzensthal, die Fuͤrstlic uniformirten Jager, die Beamten der Herrschaft in sestlig Kleidung und ie Geistlichkeit der Umgebung aufgestellt. D Ankunft Ihrer Majestaͤten verkuͤndete das Abfeuern der Boll der einfallende Trompeten- und Paukenschall, das Gelaͤute h Glocken, und ein einstimmig sich erhebender Jubel schallte bt ankommenden Regenten⸗Paare entgegen. An der Triumph ⸗Pfts angelangt, wurden JJ. MM. von dem Besitzer der Herrsch Wittingau, Fuͤrsten von Schwarzenberg Durchlaucht, und d Budweiser Königl. Kreis-Hauptmann ehrfurchtsvoll empfang̃ und nachdem JJ. MM. sich uͤber „Allerhoͤchst Ihr im Von empfundenes Vergnuͤgen, Boͤhmen zu besuchen“ in den huldog sten Worten auszusprechen geruht, setzten Allerhoͤchstdieselben ter dem Nubel der weiterhin aufgestellten Schul Jugend und der sammengestroͤmten Volksmasse die Reise nach Wittingau fort. Zw . zig reitende Dorfrichter der Herrschaft Wittingau, mit den berittem fuͤrstlichen Jaͤgern, und die herrschaftlichen Beamten in vierze Wagen eröffneten den Zug, welchem sich, an dem Gebiete ö. Stadt Wittingau angelangt, noch eine Abtheilung der gan. ne und geschmackvoll unifornirten Schuͤtzen dieser Stadt ansch Vor dem Thore der Stadt Wittingau angelangt, wurden )

ethan habe, sey gewesen, die von Lor

fuͤgt das genannte Blatt hinzu, da

M. abermals von Sr. Durchlaucht dem Fuͤrsten von Schwar—

enberg und dem Magistrate, dann der Buͤrgerschaft dieser Stadt ehrfurchtsvoll bewillkommnet und unter Abfeuern von Böͤllern, Glockengelaͤute, dem Schall der Musik der mit ihren Fahnen aufgestellten Zuͤnfte und ununterbrochenem Vivatrufen der zu⸗ sammengedraͤngten Volksmenge, welche den Wagen IJ. 5. jubelnd umgab, und ihm kaum zu fahren gestattete, nach erfolg⸗ ier Vorstellüng der Geistlichteit und Her döoͤrl domizilirenden Mi⸗ litair-Personen durch die Stadt geleitet. Vor dem , . thore der Stadt war ein aͤußerst geschmackvoll mit Reisig, Laub Mos und Galdbeeren verzierter, niit einer herzlichen Hisch nr päsehet er Triumphbogen, und neben demselben eine Reihe mit Hlamen - Gewinden verbundener Nischen, in welchen festlich ge⸗ keidete Madchen, Blumenkraͤnze schwingend, das Volkslied an⸗ stimmten, welches aus tausend Kehlen widerhallte. Eben so war an Ausfahrts-Thore der Sladt Wittingau eine sehr geschmack⸗ volle mit Blumen und Guirlanden verzierte pyramydenfoöͤrmige Verkleidung angebracht, auf welcher die Inschrift: „Von der liebe tief durchdrungen sind unf re Huldigungen“, prangte. In der zu diesem Ausfahrts-Thore fuͤhrenden Gasse waren Pyra⸗ miden von Laub, durch Kranze und Gewinde von Blumen⸗ schnelz verbunden und, die Gasse in einen gartenaͤhnlichen Lau⸗ . umgestaltend, aufgestellt. Nachdem Ihre Majestãten diese Huldigungen und Beweise der Anhänglichkeit der treuen Bewohner der Stadt Wittingau mit Ruͤhrung aufgenommen hatten, setzten Allerhoͤchstdieselben die Reise nach Budweis fort und geruhten, bis in den Ort Lischau die Begleitung der uni⸗ sormirten Schützen- Abtheilung und bis an die Granze der Herrschaft Wittingau die der berittenen Dorf⸗Richter erer digst zu gestatten. Im Dorfe Stiepanowitz geruhten JJ. MM., von der frohlocke ven Menge ehrfurchts voll begruͤßt, einige Minuten zu verweilen, bei dem dortigen rts⸗Seelsorger über die Beschaffenheit seines geistlichen Bezirks sich zu ses Ortes eine Gnadenspende erfolgen zu lassen. An dem Ge— biete des Marktes Lischau angelangt, erwarteten JJ. MM. meh⸗ rere Buͤrger zu Pferde, sich den berittenen Schuͤtzen der Stadt Wittingäu anschließend; und so ging der Zug weiter nach dem Markte Lischau. JJ. MM. geruhten. dort die Huldigungen der Geistlichkeit und der Orts-Behöorde gnaͤdig aufzunehmen und die Reise unter dem Jubel der versammelten Volksmasse fortzu⸗ seßen. Auf dem Markte waren zwei Triumphbogen mit passen— den Inschriften errichtet. Auf dem einen derselben prangten alle Wappen der dem Scepter Sr. Majestaͤt unterworfenen Lander. Neben denselben waren Musik, Corps, welche das Volkslied an; stimmten, aufgestellt, und durch die Einleitung des dortigen Buͤr⸗

germeisters Simony gaben in geschmackvoller Zusammenstellung

; über dreißig fuͤr die Linzer K. K. Aerarial-Wollen eug⸗ Fabrik ar⸗ nern. Diese Rothwendigkeit ward stets anerkannt, und die Kan

beitende Spinnerinnen von der Zubereitung der Wolle auf ihren kleinen Spinn⸗Maschinen ein treues Bild, welche Arbeit dort und in der Umgebung einer bedeutenden Anzahl duͤrftiger Menschen Yahrung giebt. In Rudolphstadt geruhten Ihre Majestaͤ⸗ ten ebenfalls die Huldigungen der Geistlichkeit und des Orts ⸗Vorstandes unter freudigem Zuruf der versammel⸗ ten Volksmenge, wie die Begleitung zu Pferde von einer Ab⸗ theilung der Budweiser uniformirten Schuͤtzengarde gnaͤdigst an, hien, und hielten um 2 Uhr Nachmittags Ihren feierlichen

inzug in die Koͤnigl. Kreisstadt Budweis. In der Vorstadt war ein Triumphbogen, mit Säulen, Blumen und Laubgewin⸗ den reichlich verziert, mit dem Kaiserlichen Doppeladler geschmuͤckt und der Inschrift: „Heil und Segen dem Kaiserpaar“, errichtet. Von dort aus passirten JJ. MM. durch die Promenade unter Glockengeläute, Abschießen von Böllern und Zujauchzen der er— freuten Menge und der daselbst aufgestellten, Blumenkränze schwin⸗ genden Schuljugend in die Stadt. Am Thore, welches mit gothischen Verzierungen reichlich bekleidet und nebst der dahin fuͤhrenden Brucke mit Laub- und Vlumen, Gusrlandin geschmuͤckt war, wurden J. J. MM. von dem gesammten Magistrate und einer großen Anzahl schwarz gekleideter Buͤrger ehrfurchtsvoll empfangen. Diese traten nun vor den Wagen der Allerhoͤchsten Reisenden, und so begann der Einzug Schritt vor Schritt von dem Wiener Thor, durch die Wiener Thorgasse uber den Ning, nach der zum höͤchsten Absteige⸗Quartier bestimmten bi schoͤflichen Residenz. Der Zusammenftuß der aus allen Gegen⸗ den dieses und selbst der Nachbar⸗Kreise herbeigestroͤmten Volks,

menge war ungeheuer und die Gassen so uͤverfuͤllt, daß die Volks.

massen wie gemauert standen. Unter einem laͤrmenden Vivat⸗ rufen scheb sich nun der Zug durch die von dem hiesigen Schiff⸗ meister Lanna eigens ganz neu wie Matrosen gekleideten, uͤber sechsig Kopfe zählenden Schiffsleute durch die anstoßenden Rei— hen der Bergknappen des benachbarten K. K. Silber ⸗Bergwerkes

Gutwasser und der hiesigen Privat⸗Gewerke, des aufgestellten ·

buͤrgerlichen Scharfschuͤtzen Corps und der saͤmmtlichen mit ihren Fahnen ausgeruͤckten Zuͤnfte unter einem fortwährend laͤrmend jubelnden Zudrange des Volkes auf dem unter allet Fenstern mit Laub, und Blumen- Gewinden festlich gezierten Stadtringe bis in die bischoͤfliche Residenz. Daselbst wärden JJ. MM. von der versamimelten Geistlichkeit, der Generalitaͤt Und den Civil— Behoͤrden ehrfurchtsvoll empfangen, deren Chefs zu der Allerhoͤch⸗ sten Tafel gezogen zu werden die Ehre hatten. Nachmittags geruhten J. MM. die Aufwartung saͤmmtlicher geistlichen, Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden gnaͤdigst anzunehmen, bei den verschiedenen Bran— chen nach den dermaligen wesentlichen Objekten ihres Wirkens sich zu erkundigen und gegen die altgedienten Staats- und Ma⸗ ird iener sich besonders huldvoll auszusprechen. Nachdem llerhöchstdieselben hierauf noch einen Theil der Eisenbahn zu Fuß in Augenschein genommen, geruhten Se. Majestaͤt der Kai ler den Abend den Staats Geschaͤften zu widmen, worauf das Nusik· Corps des hier konzentrirten K. K. Infanterie⸗Regiments Erzher og Rainer die Allerhoͤchste Genehmigung erhielt, unter den Fenstern JJ. MM. zu spielen. - Se. Kais. Hoheit der Durchlauchtiastẽ Herr Erzherzog Johann langte am 27. Aug. um 7 Uhr Abends in Koͤniggrätz an, wo Hoͤchstoieselben noch an diesem Abende die Aufwartung der Eivil' und Militair⸗Be⸗ rden anzunehmen geruhten. Nachdem Se. Kaiserl. Hoheit am solgenden Tage die vor dem Maͤhrischen Thore der Festung Königgrätz befindliche Inundations-Bruͤcke, so wie die dortigen Festungswerke, in Augenschein genommen hatten, setzten Hoͤchstdiesel⸗ ben die Reise nach Josephstadt fort, deren Festungswerkẽ einer glei⸗ en Aufmerksamkeit gewuͤrdigt wurden. aiserl. Hoheit von Jaromirz in der Richtung nach Trautenau in las Lager hei Liegnitz abgereist. An eben diesem Tage Abends wurde der Festung und Kreisstadt Königgrätz das weitere Glück 9 Theil, Se. Kaiserl. Hoheit den Durchlauchtigsten Herrn Erz⸗ erzeg Franz Karl in ihker Mitte zu verehren. geruhten, das Absteige⸗ Quartier in der bischoͤflichen Residenz zu 2 men und wurden daselbst von den Civil— en ehrerbietigst empfangen. Am 30. Aug. wohnten Se. Kaiserl. oheit in der Koͤniggraͤtzer Domkirche der von dem Herrn VBi⸗ ofe abgehaltenen Segenmesse bei und setzten hierauf unmittel⸗ gr die Reise iiber Jaromir und Nachod in das kager bei dieg⸗

erkundigen und den Armen die⸗

Am 29. Aug. sind Se.

Hoöͤchstdieselben und Militair⸗Behoͤr⸗

1027 nitz im erwuͤnschtesten Wohlseyn fort. sich die , , durch g ,

ten hochbegluͤckten Einwohner von Art aus, daß sich dieselben bis in

Bei diesen Anlassen sprach Ihrer Kaiserl. Koͤniggraß unverholen in der s die spaͤteste Nacht vor den

Absteige⸗Quartieren der Herren Erzherzoͤge unter lautem Jubelruf

versammelten; besonders erhebend ab

er war der Anblick, die in

die Domkirche sehr zahlreich herbeigestroͤmten Bewohner den Se⸗ gen fuͤr das Allerdurchlauchtigste Kaiserhaus herabflehen zu sehen.“

Preßburg, 24. August. Die Stande

setzen ihre Bera⸗

thungen uͤber die Bemerkungen der Magnatentafel auf die Grava⸗

mina und Postulata in CTirkular⸗Sitzungen fort.

Spanien.

Franz sische Blätter melden August: „Die Ruhe ist in der

aus Madrid vom 26. Hauptstadt wieder hergestellt.

Die Militair⸗Kommission setzt ihre Arbeiten mit Eifer fort, aber

die Polizei ist schlecht bedient, nicht gelungen, die entflohenen Deputirten sondern sie hat auch noch den Deputirten entwischen lassen. des Prozesses mit großer Strenge verfaͤhrt,

Lopez

und es ist ihr bis jetzt nicht nur wieder zu verhaften,

nach Valencia

Obgleich die Kommission bei der Instruction so glaubt man doch

nicht, daß sie ein Todes Urtheil aussprechen werde. Da uͤberdies die Haupt⸗ Anstifter der Empoͤrung contumacirt werden muͤssen, so wird allgemein geglaubt, daß man der Hauptstadt den Anblick

eines Schaffots zur Bestrafung politischer sparen werde. Baß die kompromittirten tellen verlieren, ist um so sicherer,

geneigt seyn werden,

Verbrechen er⸗ Deputirten da sie sich als Gefangene zu stellen und sich der

ihre eben nicht

Ungewißheit eines Prozesses auszusetzen. - Die Bewegungen in

Barcelona, welche in gewisser Hinsicht durch Junta ein gesetzliches Ansehen gesronnen haben,

eine provisorische ; sind noch immer ein Gegenstand der Besorgniß fur die Regierung.

Man weiß,

daß mehrere Mitglieder dieser Junta sich bereit erklaͤrt haben,

den Befehlen des Ministeriums gegen, die weniger versoͤhnlich

gehorchen zu wollen; sind, haben sich mit der Junta

Andere da⸗

von Valencia in Verbindung gesetzt und sich verbindlich gemacht,

nicht zu wanken,

bis die Regierung ihren Forderungen durch die

Bewilligung liberaler Institutionen Genuͤge geleistet habe. Diese

Mittheilung war General: Capitain, Graf von

kaum in Valencia angekommen, als der neu— Almodovar, eine Proclamation an

das Volk erließ, worin er an die Dienste erinnert, welche er der Sache der Nation geleistet habe, waͤhrend er Praͤsident der Pro⸗

kuradoren / Kammer gewefen sey. Er fuͤgte hinzu, daß

er auch in seiner

neuen Stellung derselben Sache ferner dienen werde, daß er voͤl⸗

lig mit den Ansichten der Junta von Barcelona

uͤbereinstimme,

und daß er ef das Volt werde mit dem Gange, den er in e

desselben geglaubt habe,

dem Interesse Diese Proclamation

einstimmen.

kannt gemacht, wo der den Händen der Madrider Die

flohene Deputirte Lopez in Valencia ankam. muß befuͤrchten, daß der Foͤderalismus sich in verbreitet. Es steht indeß zu hoffen, daß die

befolgen zu muͤssen, uͤber⸗ wurde in dem Augenblick be—

Polizei ent⸗ Regierung

die Provinzen

Maßregeln, welche

gegen diejenigen Staͤdte ergriffen worden sind, die das Banner des Föderalismus erhoben haben, das Uebel mit der Wurzel aus⸗

rotten werden. Das Fest ßer Pracht in la Granja gefeiert worden.

des heiligen Ludwi

ist mit gro⸗ n der Boͤrse

n das Geruͤcht, daß die von neuem bei dem Kabinet der uilerieen nachgesuchte Intervention bewilligt worden sey. Das

Geruͤcht ist nicht neu.“ Der Morning aus Madrid vom 21. August:

ü „Vor einigen ich Ihnen,

der ald enthält folgende

Mittheilung Tagen meldete

daß die Frage der Anerkennung der Suͤd⸗Amerita⸗

nischen Freistaaten erledigt sey und, wenn nicht unvorherzusehende

Ereignisse eintraͤten, bekannt gemacht werden wurde.

mich, Ihnen jetzt anzeigen zu koͤnnen, daß die

ch freue Maßregel nur

durch den letzten Aufstand eine kurze Verzögerung erlitten hat.

worin und das von

Die Erklaͤrung der Minister an die Krone, ihrer Politi? auseinandersetzen,

sie die Gruͤnde

der Koͤnigin bestaͤ⸗

tigte Koͤnigliche Dekret sind entworfen, und sobald die Regie⸗

rung die gegenwärtigen

Schwierigkeiten beseitigt hat, werden

beide Dokumente offiziell bekannt gemacht werden.“

Barcelo na, 18. August.

(Times.) Es ist mir außer⸗

ordentlich aufgefallen, daß in allen Proclamationen der Behoͤr den von hier, Valencig und Saragossa der verwittweten Königin, deren Namen sonst in Aller Mund war, nicht gedacht wird, aber der

Grund ist, Personen in dem Schauspiele, wird, eingebuͤßt hat. gelegenhenten in dieser und' den angraͤnzenden

daß sie die Zuneigung der vornehmsten handelnden das jetzt in Spanien aufgefuͤhrt Der Hauptzweck der jetzigen Leiter der An—

Provinzen ist,

Donna Christing ganz beiseitzusetzen und eine Regentschaft von ihrem eigenen Machwerk mit dem Infanten Don Francisco an

der

Spitze einzusetzen. Es ist die Partei der Isabelinos, die dies

will; ihre Begriffe von Freiheit sind höͤchst unbestimmt, aber auf

der groͤßten Gleichmacherei beruhend. letzten Sonnabend eingezogen wurden,

Die Personen, welche hier waren Werkzeuge in ihrer

Hand und klagen nun bitter uͤber ihre Patrone; sie laufen jedoch wenig Gefahr, bestraft zu werden. Dennoch hielt man ihre Ver— haftung fuͤr noͤthig, da sie zu hastig und ohne Instructionen

zu Werk gingen; auch weil sie zugelegt hatten, welche die uͤbrigen nicht fuͤr rathsam hielten: 'die Erben von Riego's Blut). Die

sich

eine in dem Augenblicke los herederos de lu sangre de Riego Einwohner

Benennung

von Reus und

Taragona haben 506 Freiwillige wider die Karlisten in der Pro⸗

vinz auf die Beine gebracht

unter einem aus der Verfassungs—

zeit her beruͤchtigten Anfuͤhrer, den man Pep del Paor benennt.

Diese sen Saura gestoßen, den siẽ, nach der Angabe Verlust von 271 Mann schlugen, ist. Der Pep will weder Pardon nigen . erwarten wir Capitain Lord Ingestrie,

den Infanten Don Francisco de Paula und dessen

die von Alicante kamen, Eine K 22. August datirt,

an Bord zu nehmen.

sind schon auf einen Haufen Karlisten unter einem gew is⸗

des Pep, mit

was natuͤrlich sehr uͤbertrieben geben noch. nehmen. In we—⸗ hier die kleine Fregatte von Alicante, wo sie die Ehre gehabt,

„Tyne,

Gemahlin,

orrespondenz in der Times, aus Barcelona vom spricht von bedeutenden Vortheilen, welche die

Karlisten in Catalonien erlangt haben sollen, auch die Bevoͤlke⸗

rung soll in einigen Gegenden der

Provinzen der Sache des

Don Carlos zugethan seyn; General Pastor sollte mit ZD60h Frei⸗

willigen aus Elch Fremden Legion, welche,

arcelona nach dem Innern aufbrechen.

Die Fran⸗

wie der Courier berichtet, in

aragona sehr schlechte Aufnahme fand, hatte anfangs sich ge⸗

weigert, ohne direkten Befehl aus Madrid zu agiren; erst am 22sten hatte

schlossen, 2009 Mann nach Lerida

Griechenland. Athen, 20. Juli. (Hamb. Korresp.) ten sͤber Griechenland verbreiten sich viel schneller

8 2 gegen die Karlisten sich der Chef der Legion ent⸗ ausruͤcken zu lassen.

Böͤse Nachrich⸗ in Europa, als

Hohei

blikum erzählt hatten, daß

zwar mit bedeutenden Uebertreibungen. Es sollte uns t wundern, wenn die Deutschen Zeitungen dem Pu⸗ eine Revolution hier ausgebrochen, und daß der König in seiner Hauptstadt hicht sicher fey. Es hat sich freilich ein Vorfall ereignel, welcher strenge Maßregeln von Seiten der Regierung forderte, aber man glaube darum nicht, daß wir in der Mitte von Unruhen und Anarchie leben, ganz im Gegentheil, Eine starke Bande von Naͤubern oder Kiephten aus Tuͤrkisch Albanien ist ber die Graͤnze gekommen und hat einen Einfall in Kontinental, Griechenland gemacht. Sie hat⸗ ten die Kuͤhnheit, bis Missolunghi vorzudringen; die kleine Barnison (ndeß vertheidigte sich gut und behauptete die Stadt. Missolunghi ist keine Festung und war es niemals. Seine Lage, wie sein Name schon anzeigt, in einem , ge⸗ legen, ist seine Haupt⸗Vertheidigung, nur eine schlechte Mauer von Erde schuͤtzte die Stadt von der einzigen zugaͤnglichen Seite u der Zeit, wo die Hellenen die heroische Belagerung gegen die

uͤrken aushielten, und diese ist noch in demselben Zustande, wie in der Kriegszeit, weil die Regierung die Stadt fuͤr einen un⸗ haltbaren Platz erklaͤrt hat. a der Versuch auf Missolunghi mißgluͤckt war, marschirten die Klephten auf, Lepanto an rs), eine offene Stadt, und forderten CTontributionen. Da , n. z30 Soldaten dort in Garnison standen, und die Raͤu er etwa 300 Mann stark waren, so mußten die Einwohner die un— willkommenen Gaͤste bewirthen und alles Verlangte herge⸗ ben. Die Staats Regierung hat sogleich ernste Maßregeln genommen. Das 3te Infanterie Bataillon (welches in Negro⸗ ponte liegt) hat Befehl bekommen, gleich a ren und die Paͤsse an der Graͤnze zu besetzen, damit den Räubern der Ruͤck⸗ zug abgeschnitten werde, und 2 Compagnieen des lsten, 2 Com⸗ pagnieen des ten und 2 des Sten Bataillons nebst einer Bat⸗ terie Berg⸗Artillerie sind abmarschirt, um sie aufzureiben. Das Qber⸗ Kommando dieser Expedition ist dem wackeren Philhellenen Oberst sietzt seit wenigen Tagen General Major) Gordon“ anver⸗ traut, der auch vorgestern die Residenz verlassen. So unange⸗ nehm es auch ist, ö. es doch nichts zu bedeuten, und die Re⸗ gierung hegt nicht die geringste Sorge fuͤr die allgemeine Ruhe. Durch seine geographische Lage ist Griechenland gegen solche In⸗ kursionen immer offen, aber obgleich sie momentanen Scha⸗ den anrichten, so haben sie doch keinen Einfluß auf das Land. Vor acht Tagen langte ein Russischer Courier hier an, welcher den Andreas, Orden von Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland an den König von Griechenland brachte. Der Russische Gesandte am hiesigen Hofe, 85 von Katakazi, empfing bei Ueberreichung desselben von Sr. N ajestaͤt dem Koͤnige das Groß Commandeurkreuz des Erloͤser⸗Ordens. 46

- Inland.

Berlin, 9. Sept. Se. Koöͤnigliche Hoheit der Herzog von Cambridge traf am Aten d. M. Abends, von London kommend, nebst Gefolge in Duͤsseldorf ein, stieg im Breidenbacher Hofe ab und setzte am folgenden Morgen die Reise nach Kassel fort.

Herr T. J. Kelleter, der Chef und Grunder einer der bedeutendsten Tuch Fabriken zu Achen, Ritter des Rothen Adler⸗ Ordens dritter Klaffe, ist ain 4ten d. M. daselbst mit Tode ab⸗ gegangen.

Berlin. In der Versammlung des wissen schaftlichen Kunst⸗ Vereins am 7ten theilte der Geheime Regierungs⸗Rath Kortüm Nachrichten uber die Kunst⸗Sammlungen in Kopen dazen mit, unter denen sich die Sammlung nordischer Alterthuͤmer und des Kuoferstich Kabinets besonders auszeich nettn. Hr. Professor Rauch legte der Gesellschaft eine Sammlung von Gyps⸗Abgussen nach Me⸗ daillons in Metall und Hol; vor, wövon die Originale sich in dem Koͤniglichen Müns⸗Kabinez befinden. Die Rog Ksfe dat ber Bild hauer, Hr. Reinhard d J, mit großer Sorgsam keit gemacht, und die Auswahl ist so vortrefflich, daß durch ein gengues Studium die⸗ ser, vornehmlich dem Deutschen Kunstfleiß angehdrigen Kunstwerke die zum Theil vernachlaͤssigte, zum Theil geachtetete Bildnißmalerei und Skulktur in ibrer Barde und Bedeutung bergestellt' werden koͤnnte. Der wissenschaftlsche Kunst-Vercin laßt es sich angelegen seyn, die Sammlung dieser Reinhardischen Medaillen ⸗Abguͤsffe allen Kuͤnstlern, Kunstschülen und Kunstfreunden besseng zu empfehlen. Auch der Geschichtsforscher findet cine schone uswahl berühmter Portraits dabei, denn nirgends sieht man die Charaktere des Mittel⸗ alters in so sprechenden Zuͤgen ausgeprägt als hier. Da die Abguͤsse auch, im Einzelnen verkauff werden, kann man fur einige Thall sich schon eine recht ansehnliche Sammlung verschaffen. F F.

gute, und daher nich

Haupt⸗Momente

des Auslandes, so

neuerer Finanz, und Polizei Gesetzgebun etrifft.

weit selbige den Handel XXIV.

Berlin, f. Angust 1838.

6reßbritannien. Auf den, vorläufig schon in Nr 238 der Staats- Zeitung angezeigten neuen Handels-Trattat zwischen Groß—= britannien und Perfien werden wir nach näher etwa erlangter Kennt⸗ niß seines Inhalts zurückkommen. ;

Das sinterhaus har in seiner Sitzung am 18. August d. J. sol⸗ . drei vom Handels- Minister eingebrachte Resolntionen Jeneh⸗ migt:

) Der Zoll auf Kaffee aus den Bestzungen der Ostindischen Sem game und aus Sierra Leona soll künstig nur 6 D. pr. Pfund etragen.

2) Der Zoll von Ostindischen Aschen wird dem von Aschen anderer Länder gleichgestellt.

A8). Der Reiß aus Großbritannischen Niederlassungen in Asrika soll, weil er ven dem aus anderen Riederiasfungen nur schwer in unter⸗ , ist, künftig nur mit einem Zolle von 1 D. pr. Bushel be⸗ egt seyn. ;

In Bezug auf die in unserem Artikel XXIII. als Regierungs⸗ Prrfekt ermahnte Ausdehnung des jetzigen Systems der Wanren unter Königs Schlétz auf noch andere Häfen, als den Häfen von London, hat in der Sitzung des Unterhausffz ant 31. Juli d. J. der Handels Minister erklärt, daß eine förmliche Beantragung derselben in der ge= genwärtigen Sessien und wahrscheinlich selbst in der nächstsolgend en noch nicht beabsichtigt werde.

Ueber die Kanadische Bauholz Zollfrage enthäte der Courier sol⸗ genden interessanten Artikel: „Der diese Frage erörternde Ausschuß hat anempfohlen, den Extra-Zoll von 45 Sh pr. Load, welchen Holz aus dem Nörden Europa's jetzt mehr als Holz aus Kanada bezaßlen muß, vom Jahre 1837 ab um ein Dritrel zu ermäßigen. Der Aus⸗ schuß verdient dafür den Dank des Publikumz. Es würde z rar selbst im Falle der Annahme seines Antrages noch immer eine Ertra⸗Be⸗ steuerung von 30 Sh. zum Nachtheil Europãischer Hölzer gegen die Fanadischen ütrig bleiben; wie schädlich das indessen auch sey, muß man dennoch, bei Erwaͤgung der bedeutenden im Vertrauen auf die gegenwartig bestehende Gefsetzge bung angelegten Kapiralien, ez ge⸗ recht sinden, wenn die Aufhebinig nur stufenweise geschieht; wir ho f⸗ fen jedoch, daß sie in nicht ferner Zeit vollständig eintre⸗

ten wird. Diese Zölle sind ohne Vergleich schädlicher ,', uf Flintglas, Seife oder irgend i r n n