1835 / 253 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Vor m aber war es ein 24 Fuß hohes Illuminationsgeruͤst, welches, vor dem mittlern und Haupt⸗Eingange des Saales auf⸗ gestellt, hier die Nacht in Tageshelle verwandelte. Dieses Ge—⸗ ruͤst, einem mit Eichenlaub durchflochtenen Triumphbogen aͤhn⸗ lich, zeigte uber seinem mittlern Durchgange als Transparent den Preußischen Adler, uͤber welchem neben Arkaden, aber von ganz gleicher Größe, rechts der Kaiserl. Russische und links der Kaiferl. Oesterreichische Doppel⸗Adler schwebten. Auf der Zinne des Daches am n, n. und gleichsam uͤber dem Ganzen war eine 14 Fuß breite Flagge mit dem Preußischen Adler ange⸗ bracht. Fuͤr die Anordnungen und die verschiedenen Functionen bei diesem, durch den schönsten Abend beguͤnstigten und durch keinen Unfall gestöͤrten Feste, war ein Comité aus der Mitte der verschiedenen Offizier-Corps hoͤhern Orts befehligt worden.“ Es wurden auf diesem Feste auch zwei Gedichte auf Se. Maj. den Koͤnig und Se. Maj. den Kaiser gesungen; als drittes Musikstuͤck folgte der Zapfenstreich der Oesterreichischen Armee, der von den gesammten Militair⸗Musikern ausgeführt wurde.

Man schreibt aus Canth im Regierungs⸗-Bezirk Breslau unterm 3ten d. M.: „Heute wurde unserm Siaͤdtchen ein hoher Glanz zu Theil. Se. Majestaͤt der Konig geruheten dasselbe mit Ihrer Gegenwart zu begluͤcken, um die durch Aller⸗ hoͤchste Gnade hierselbst neuerbaute evangelische Kirche in Au— genschein zu nehmen. Ganz unerwartet und ohne alle Beglei— tung langken Se. Maj. hier an, stiegen vor der Kirche aus und wurden in derselben mit einem von der eiligst versammelten Schuljugend angestimmten Gesange eines Verses aus dem Liede: „Nun danket alle Goti“ empfangen. Solchergestalt erhielt das schoͤne Gotteshaus die erste Weihe durch seinen erhabenen Stif— ter. Nachdeni Se. Maj. noch das Aeußere der Kirche besich— tigt und sich hoͤchst wohlgefaͤllig daruͤber ausgesprochen, kehrten Allerhoͤchstoieselben unter dem Jubelrufe der versammelten Menge nach Kapsdorf zuruͤck. Fuͤr die Bewohner Canihs aber wird 34 begluͤckende Tag bis in die spaͤtesten Zeiten im Gedaͤchiniß leiben.“

Heute Morgen erfolgte hierselbst die feierliche Bestattung Ses am Sten d. M. mit Tode abgegangenen General Lieutenants Braun, mit den dem Range des Verstorbenen gebuͤhrenden Eh— renbezeigungen. Der Zug setzte sich um 8 Uhr aus em Leichen— hause in der Leipziger Straße am Potsdamer Thore nach dem Militair-Kirchhef? in Bewegung. Ihn eroͤffnets der General—

Mejor und Commandeur der ersten Garde-Infanterie-Brigade,

Freiherr von Quadt, der die Leichen-Parade kommandirte. Letz = tere bestand aus einer Escadron des Garde⸗Dragoner Regiments, einer Escadron des zweiten Garde⸗Uhlanen⸗ (Landwehr-) Regi— ments, einem Bataillon des Kaiser Franz Grenadier-Regiments und 6 Fuß-Geschuͤtzen von der Garde⸗-AUrtillerie⸗Brigade. nächst folgte mit den Orden des Verstorbenen der Haupt— mann Bar, Actjutant bei der ersten Artillerie-Inspection, abwechselnd mit dem Premier- Lieutenant Keiser von der dten Artillerie⸗Brigade, der als Adjutant bei dem Da— hingeschiedenen zur Dienstleistung kommandirt war; dann der 6spännige Leichenwagen und unmittelbar hinter demselben das Pferd, das der Verstorbene gewoͤhnlich zu reiten pflegte. Das eben so glänzende als zahlreiche Gefolge eroͤffneten als Leid— tragende die 5 Soͤhne und die beiden anwesenden Schwieger— soͤhne des Verblichenen, gefuͤhrt von den vornehmsten Militair⸗ Personen, die sich als Beileid-Bezeugende im Sterbehause ein— gefunden und dem Zuge angeschlossen hatten. Die dritte Abthei— lung des Leichenzuges bildete eine unabsehbare Wagenreihe: zunächst die Equipage des Verstorbenen, dann der Sspaͤnnige Staats⸗Wa—⸗ gen Sr. Majestaͤt des Königs und die Prinzlichen Equipagen, denen die uͤbrigen Wagen sich anreihten. Unter Anstimmung einer Trauer⸗Musik bewegte der Zug sich langsam die Leipziger Straße entlang, durch die Charlottenstraße uͤber die Linden nach dem Offizier⸗Garnison⸗Kirchhofe in der Linienstraße. Hier angelangt, stellte das Militair sich in Parade auf, und praͤsentirte, wahrend der Sarg von dem Wagen gehoben und auf den Kirchhof ga— bracht wurde. Am Grabe hielt der Prediger Sydow vom Ka— detten-Corps eine Standrede, nach deren Beendigung der Sarg unter einer dreimaligen Gewehr und Geschuͤtz⸗Salve langsam in die Gruft aesenkt wurde.

Am zl sten v. M. erfolgte hierselbst die Verloosung der⸗ jenigen Staats-Schuld⸗Scheine, die am 2. Januar k. J. baar eingeloͤst werden sollen. Es wurden 460 Stuͤck Staats⸗-Schuld— Scheine zu 1000 Rthlr., 200 Stuͤck zu 500 Rihlr. und 2000 Stuck zu 100 Rthlr., überhaupt also 2660 Stuͤck uͤber zusam⸗ men 766, 000 Rthlr. gezogen. Das Verzeichniß der einzelnen Nummern wird bei der Koͤniglichen Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden hierselbst ausgegeben. Mit dem 1. Januar 1836 hoͤrt die fernere Verzinsung dieser Staats-Schuld⸗Scheine auf, und es muͤssen sonach mit denselben zugleich die Zins-Cou—⸗ pons fuͤr die Zeit vom 1. Januar 1836 bis dahin 1839 an die Kontrolle der Staats-Papiere hierselbst (Tauben Straße Nr. 30) abgeliefert werden. Die außerhalb Berlin wohnenden Besitzer von diesen ausgeloosten Staats⸗Schuld⸗Scheinen konnen solche an die ihnen , , Regierungs Haupt⸗Kasse senden.

Auf der Koͤniglichen Universitaͤt Halle-Wittenberg sind in dem Zeitraume vom 12. Januar bis 12. Juli d. J. bei der medizinischen Fakultat 17, bei der juristischen 1 und bei der philosophischen 11, zusammen also 29 Kandidaten promovirt wor⸗ den. Bei der theologischen Fakultaͤt haben keine Promotionen

stattgefunden. . i

: Königliche Oper.

Die letzte Vorstellung der Oper „Joseph in Aegypten“, welche am sten im Königl. Schauspielhause stattfand, war eine so gelun⸗ gene, daß wir nicht umhin können, ihrer in diesen Blattern wenig⸗ stens kurz zu gedenken. Daz ziemlich zahlreich versammelte Publi⸗ kum schenkte der patriarchalisch- einfachen Musik, die in ihrer Art als einzig bezeichnet werden durfte, volle und ungetheilte Aufmerk⸗ samkeit, und gab sich dem Eindruck derselben ganz hin, eine Er. scheinung, die in unserer Zeit, wo Wahrbeit un, Natur in der Kunst nur noch so wenig gelten, und wo Karrikatur und Extravaganz so haͤufig Gefallen erregen, gewiß unter die außerorbentlichen ge⸗ bört. Mehrere Partien der Oper waren ganz neu besetzt. Herr Manttus sang den „Jasepy“ mit großem Fleiße und fiefer Empstadung. Dlle. Cen 6. den „Benjamin“; die zarte und viegsame Stimme dieser Sängerin eignet sich so gut für diest Partie, daß wir wünschten, sie bliebe im Besitze der⸗ Clöen. Den „Jacob.“ horten wir zum ersten Male von Herrn Zschiesche; der Känsiler darf diese Partie unbedenklich zu seinen beten zahlen. Die Leistung des Herrn Blume als „Simeon ist s it langer Zeit so bekannt, daß wir ihrer nur zu erwdhnen bra chen, um ein unbedingtes Lob darüber auszusprechen. Von dem Publi⸗ kam konnte man sagen, daß es von Ler Darstellung der Ooer fan begäeissert war; es app] udirte die meisten Nummern, sogar die Ge⸗ sckuge der Israeliten hinter der Scene, welche aber auch diesmal in ber That ganz untadelhaft ausgeführt wurden. Auf den Her⸗ voeruf am Schlusse erschlenen Demoiselle gantz nebst den Herren Blume, Manttus und 3Zschiesche; alle vier hatten dies? Aus⸗ zeichnung vollkommen verdient. Zu wänschen ware es, daß die Gniggt am Schlusse, die Cavatine Joscpb's mit dem darauf fol⸗

Hier

*

1032

Marsch⸗Chore, wegbliebe. Das vorhergehende Ensemblestuͤck ist so vortrefflich, daß die flache und ganz gewöhnliche Composition Fränzel's dagegen desto greller absticht, und Jeder, der die Ein⸗ beit des Styls in einem Kunstwerke als eines der ersten Erfordernisse . zu betrachten gewohnt ist, muß daran gerechten Anstoß ne men. x 2 1.

Haupt ⸗Momente

neuerer Finanz und Polizei⸗Gesetzgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

XXIV. Berlin, 3J. August 1835.

(Schluß.)

Dänemark. Mit dem Königreich Griechenland ist, als Grund—⸗ lage eines demnächst abzuschließenden Handels-Vertrages, die Verein⸗ barung getroßen worden, daß Dänische und Griechische Kaufahrtei⸗ schiffe in den gegenseitigen Häfen gleiche Rechte mit den inländischen genießen sollen. .

Niederlande. Durch Königl. Beschluß vom 1sten d. M wur— den, mit Vorbehalt der Gegenseitigkeit, die Oldenburgischen Schiffe, bezüalich auf die zu zahlenden Lootsengelder, den inländischen gleich⸗ gestellt. Durch Königl. Beschluß vom 5. Juli d.

ein allgemeines Reglement für das Lootsenwesen;

ein desgl. über die Unterstützungs-Fonds sür die Loetsen, de—

ren Wittwen und Waisenz endlich .

Spezial-Reglements über das Leotsenwesen der See⸗ Einläufe vom Texel, von Terschelling und Vlieland, von der Goede— reede und der Maas.

Belgien. Der Moniteur Belge publizirt drei Königl. Verord⸗ nungen vom J. Aug. d. J, sämmtlich die gegen Einschleppung der Orientalischen Pest zu beobachtenden Vorsichts-Maßregeln betressend. Alle aus Marokko, Aegypten und den Ländern des Ottomanischen Rei— ches ankommende Schiffe und Wagren werben als der Insection ver— dächtig angesehen (placäs sJus le regime de l. patente hrute), und zur Abhaltung ihrer Quarantaine ig keinen anderen Belgischen Hasen als Antwerpen oder Sstende zugelassen. Diese Quarantaine kann auf bloße Beobachtung beschränkt oder auch ganz erlassen werden, wenn nachgewiesen wird, daß

Juli d. J. wurden publizirt

heits-Polizei bekannten Platze, der rmlichen Reinigungs-Quarantaine unterzogen worden sind. Im entgegengesetzten Falle wird sie mit 1 111 Ge et gebung wie auf den neuen Verordnungen beruhenden Verschrif— ten. Verschärst wurden diese Maßregeln noch durch sernere Königl. Verordnung vom 16. Aug. d. J., welche Baum wolle und Lumpen, wenn aus Plätzen der Levante oder der Nordküste Asrikas ankommend, bis auf Weiteres für völlig zur Einfuhr verbeten erklärt, .

Nr. 22 des Moniteur Belge enthalt die Königl. Publiegtion eines neuen Staats⸗-Gesetzes über Follbefreiungen, datirt vom-8. Aug. d. J, und folgenden wesenttichen Inhalts: Art. 1. Die Negierung ist ermächtigt, von der Zollzahlung bei Ein- oder Ausfuhr in solgenden Fällen und für nachbenannte Gegen— stände zu dispenstren: K .

a) für Fremde, welche in Belgien sich niederzulassen beabsichtigen, oder nachdem sie daselbst gewohnt, ins Ausland zurückkehren wollen;

hb) für Belgier, welche, nach einem Ausenthalte im Auslande, ins Vaterland zurückkehren; . ,

c) sür Belgier und Fremde, welche ihr Domieil im einen, zugleich aber auch Wohnungen im anderen Lande haben, und im Jahresverlauf abwechselnd in beiden sich aufhalten; . -

d) für Künstler, welche in. Belgien oder im Auslande, wenn auch nur temporair, eine freie Kunst oder mechanische Profession (hrofession lilirale ou mecanique) auszuüben beabsichtigen;

e) für Belgier, welche, im Auslande Sammlungen aus dem Ge⸗ biete der Künste und Wiffenschasten besitzend, dieselben ins Land ein⸗ zubringen wünschen, oder für Fremde, die dergleichen im Lande gekauft und sie ausführen wollen; . ;

h für öffentliche Anstalten der Regierung, der Provinzen oder Ge— meinden, welche vom Auslande Gegenstände beziehen, wie sie die §5. 5, 6 und 7 des nächstfolgenden Artikels näher bezeichnen;

für öffentliche wissenschaftliche und Kunst-Anstalten und gelehrte gesekschaste welche dieselben Gegenstände beziehen, aber nicht etwa Handel damit treiben wollen; überhaupt Alles, unter Voraussetzung vollkommener Ueberzeugung, daß die fraglichen Gegenstande zum Gebrauche der Interessenten, nicht aber für den Handel bestimmt sind. ö

Art 2. Nähere Bezeichnung der in den durch Art. 1. erörterten Fällen zum Zoll-Erlaß befähigten Gegenstände: .

§. J. Kleidungsstücke, Leibwäsche, Bett- und Tischzeug;

5§. 2. Mobilien aller Art, mit Ausnahme von Lebensmitteln (den- res), Kaufmannswaaren (iiarchandises) und Handels-Gegenständen (objets de commerce.) . ö. ;

§. 3. Instrumente zur Ausübung freier Künse und mechanischer Gewerbe (arts libéraux ct mécuniques)], auch Ackerbestellungs⸗Werk⸗ zeuge (instrumens aratoires), wenn ausschließlich zur Profession der Interessenten gehörig, oder einem durch den speziellen zum Zoll⸗Erlaß befähigten Fall angezeigten Gebrauche bestimmt.«

§. 4. Theater⸗-Garderoben (eosiumes) Partituren und Decoratio⸗ nen, so wie Thiere und Gegenstände, welche augenscheinlich zur össent⸗ lichen Schaustellung bestimmt sind. .

5. 5. Gegenstande wissenschaftlicher Sammlungen, antiqugrische, numismatische, artistische, naturhistorische, einschließlich der Manuseripte.

5. 6. Gebundene ober geheftete Bücher, (mit Ausschluß aller ro= hen), wenn sie nicht neu sind und nicht mehr als ein Exemplar jedes Werks oder wenigstens jeder Ausgabe enthalten. Gehestete Bücher werden nicht neu prasumirt, wenn die Blätter aufgeschnitten sind.

5. 7. Kupferstiche und Zeichnungen, eingerahmt oder in Blattern, desgleichen gebgraphische Chaͤrten, immer aber gleichfalls nur Ein Exem⸗ plar derselben Gattung oder Auflage. . .

Die unter 5. I, 2, 3 bezeichneten Gegenstände müssen schon ge⸗ braucht seyn und nicht neu, um auf Zoll-Erlaß Anspruch zu machen.

Ärt. II Außerdem ist die Regierung authorisiyt, Erlaß der Ein⸗ gangs⸗, Kontroll und Stempelungs (poingennage)⸗Ahgaben zu hewilli⸗ gen, für altes Silber zeug, wenn es als Eigenthum solcher Sinbringer als Art. J. bezeichnet, erkannt, und zum Beweise dessen auch mit ihrem Namenszuge (chiffre) oder Wappen versehen ist.

Desgleichen kann ein Nachlaß der Kontroll- und Stempelungs⸗ Abgabe für eingebrachte Medaillen, Antiken und Kunst-Gegenstände von sehr zarter Arbeit bewilligt werden. ö ö

Art. IV. In allen durch gegenwärtiges Gesetz berührten Fällen kann die Regierung die nöthige Sicherheit fordern für Wieder-Aussuhr in bestimmter Frist oder Zolljahlung bei solchen Gegenständen, welche nur kurze Zeit (momentan ment) in Belgien zu verbleiben bestimmt sind.

Art. V. Der fragliche Abgaben-Erlaß muß von den Interessen⸗ ten bei der Regierung nachgesucht werden mit Einreichung einer genauen Beschreibungs Liste der Gegenstände, und aller zur Nachweise verhand e⸗ ner Erfüllung der Bedingungen des Gesetzes erforderlichen Justifikaterien,

Art. XI. Jedenfalls wird ein etwa bewilligter Abgaben, Erlaß den Interessenten erst definitiv erworben, nach der durch dazu bestimmie Agenten vorgenommenen Reviston und Verification der Richtigkeit der eingereichten Listen und Declarationen, der Identitat der vorhandenen Gegenstände, und daß keine etwa verheimsicht wurden. Jeder dahei vorkommende Einschwärzungs⸗Versuch (laude), jede salsche Deelaratin n wird noch außer dem . des Abgaben-Erlasses nach den Zoll⸗ Gesetzen bestraft. . . .

Art. Vil. Die Regierung bleibt in allen Fällen berechtigt, den nachgesuchten Abgaben⸗Erlaß ganz oder theilweise zu verweigern, und kein Rekurs ist gegen ihre Enischeidung zulässig.

9. September.

die fraglichen Schiffe und Waaren schon an- derswo, an einem gesunden und für strenge Handhabung der Gesund—⸗

Türkei. Die Ottomanische Pforte hat der Nussischen Gesandt

schaft zu Konstantinopel offiziell anzeigen lassen, daß in Albanien ausgebrochenen Aufruhrs. eine Estadre nach Sku tat

sie, wegen de

gesendet, und einer zweiten Eskadre befohlen habe, die in der Ni

belegenen Albanesischen Plätze Bojaz, Durazza, Chilet, Nur und Kawaja zu blokiren. Die Blokade beginnt nach einem Term e,, von z1 Tagen vom 4. (6) Juli an gerechnet, nach deren Ablauf sei ̃ 290. Handels- oder anderes Schiff in den dortigen Gewässern erscheinen darf . 3 uͤnd soll dieses Verbot der Schifffahrt und des

nannten Plätzen so lange in Kraft bleiben, bis ,

Von der in Neu-Granadg vorgenommenen Aufhebung der inneren Accise und Erhöhung des Zoll-Tarifs, so we von der in Bolivien stattgefundenen Errichtung einer össent ichen Bank hat die Staats-Zeitung bereits in ihren Nummern 238 und 2

eine den überhaupt darüber bis jetzt in Europa angelangten kunen Nachrichten entsprechende vorläufige Notiz mitgetheilt.

gedämpft seyn wird. Süd⸗Amerika.

uns vor, gelegentlich darauf zurückzukommen.

Handels mit den ga 51 ber Aufruhr ganz

Wir behalt r 21

Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens

330,14“ Par. 1240R. 1200R. 97 pCt.

trübe. W.

Wolkenzug ..

Tagesmittel:

Luftdruck .... Luftwärme .. Thaupunkt .. Dunstsättigung Wetter

6 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

330,08“ Par.

1469 R.

8,8 O R.

GR pCt. trübe. W.

W.

330,52“ Par. ..

Abends 10 Uhr. 1060 R.

S2 pCt. trübe.

12.50 R. ..

Allgemeine

Nach einmaliger

Beobachtung.

zz a Par Quellwärme 8, 40 R. ; Flußwärme 11,40 9 Sf. 9 R. Bodenwärme 13,10) Ausdünstung O, on) I) W. Niederschlag Q, oll. Nachtkälte 640 R.

960 R. .. SI pCt.

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Den 109. September 1835.

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Cour. Geld.

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St. Schuld- Sch. . xx. Euzl. Ohl. 30. * PF räünißeh. d. Seeh. k urm. Obl. m. I. C. 4 Nm. Iut. Seh. do. 4 R erl. Stadt · Obl. 4 kFöznltsh. do. 4 Elbintzer do. *

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Seren 9 6 70 RBeobad in⸗ ler nu de j 23 ge vorgenommen, urier Beebäéchtung aller zuf der srüheren Veh kendtr.

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Ostpr. Pfandhr. Fomm. do. Kur- u. NVͤnm. do. Schlesische do. Rückst. C. und Z. Seh. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Eri edrichsd' or

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Celli.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der Advokat-Anwalt Wilhelm Ludwig Reuter und der Notariats-Kandidat Joseph Schumacher sind zu Nota— sen im Friedensgerichts- Bezirk Duͤren, Landgerichts-Bezirks chen, mit Anweisung ihres Wohnortes in Duͤren, ernannt worden.

Abgereist; Der Kaiserlich Russische General-Major, Fuͤrst

ndre as Galitzin, nach Kalisch.

St. Petersburg, 2. September. Seine Majestaͤt der Faiser haben den von Seiten des General-Gouverneurs von heu- Rußland und Bessarabien bei dem Ministerium des In— ern gemachten Antrag zur Gruͤndung einer weiblichen Erzie— ungs-Anstalt zu Kertsch Allerhschst zu bestaͤtigen geruht.

Am 18ten des vergangenen Monats wohnte Se. Kaiserliche oheit der Thronfolger der Feier des hundertjährigen Bestehens ber neueren Stuͤckgießerei zu St. Petersburg bei. Nach been,

A uisterdam do.

IHamhurg do.

London

Augshurg

Breslau

Leipzig

Fraukfurt a. M. Wæ. Petershurg

100 Tul. 100 Tul.

156 10

K urz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage FI. 2 At.

Rl. 3 Woch.

151 Sin

103 991

1021

102

30

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 5. September. Niederl. wirkl. Schuld 5a3,g.

—. Kanz - Bill. 24. O0 ly. Oesterr. 991.

Span. 59,9 315. Anl. A0.

Frankfurt a. M., 7. September.

Oesterr. 5 0½, Metall. 10 Bank- ACtien 1587. 1586

565/jg. 19½ 25 Rr. Br.

Ale o, Amort. 9A.

d o/o

o. 101 12, 6.

Ausg. Seh 3 ,o, 785l: 1c. Ala

2 j'reuss. Prüm. Scheine 103. du. A0 —. 59½ Span. 31. da. 3969 20.

. Ant werpéen, A. September. Liusl. 14. Cortes 29.

Loose zu 500 FI. 1142. 11A.

21 2 .

102.

Yo 9811.

Coup. . N

98. 20) Partial- Oblig. Loose zu 100 FI. 213.

Preuss. Präm. - Sch. 59 l. 59. do. Mo, Anl. 981,8. G. Holn. La

8 i. 6856.

SoM Span. Rente 31. 3036.

iL amburg, 8. September.

Engl. Russ. 105. aln. Part. 1376.

118. do Port. Saz.

Hope in Cert. 99! ꝑz. Neue holn. Anl. 168.

Paris, A. September.

905

compt. 79. 80. lin courz 98. 5.

„Y Rente pr. compt. 110. 10. fin cour. 80. Fo Span. Kente 34! .

15.

Schuld 111½. Cortes Coup. 1753. Wien, 5.

ö. Met. 10211. D 32.

September.

0 * 3969

tin cour. 110. 20. Yo Neap. pr. Compt.

5 [Sa. 18.

Preuss. Prim. Dün. I

30h

do. 22.

A090 9859 3. Bank- Actien 1316. Neue

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause:

Freitag, 11. Sept. . Hierauf: Il

nante, Lustspiel in 1 Akt, von Th. Korner.

Die Gyn

in Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abth. Musik von Mt

Sonnabend, 12. Sept.

Im Schauspielhause: Der Ben

Drama in 1 Akt, von E. Raupach. Hierauf: Der Verrtt

Lustspiel in 1 Aufzug, von Holbein. C. Blum. Sonntag, 13. Sept.

1 Aufzug, von

Und: André, Lustspil Im Opernhause: Die Jungfrau

Orleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abth., von Schiller. (d Bertha Stich: Agnes Sorel; Mad. Crelinger: Johannaj Lemm: Raoul; Hr. Roit: Talbot.)

Köoͤnigstädtisches Theater.

Freitag, 11. Sept.

Nummer 777, Posse in 1 Alt,

Lebruͤn. Hierauf: Das goldene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten,

nach dem Franz.,

von G. Harrys.

meister in tausend Aengsten, Lustspiel iZn 1 Akt, von Th. Hell. (Hr. A. Wohlbruͤck, vom Stadttheater zu lau, im ersten Stück: Pfeffer; im letzten: Magister Lass

als Gastrolle )

Sonnabend, 12. Sept. Norma, Oper in 2 Akten, dem Italiaänischen, von Seyfried.

Vial: Norma, als Gastrolle.) . 4 Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im!

kon des ersten Ranges 1 Rthlr. zc. Sonntag, 13. Sept. Der bo

Zum Beschluß: nach dem J

Musik von Bellini.

Der

.

se Geist Lumpacivagabu

oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang Akten. (Hr. A. Wohlbruͤck, vom Stadt-Theater zu Bre

Zwirn, als Gastrolle.)

Redacteur Cotta. a

Gedruckt bei A. W.

digtem Gottesdienste begab sich Hochderselbe ins Arsenal, wo un— fr anderem in der betreffenden Werkstait in Dessen Gegenwart ehrere große Geschuͤtze gegossen wurden. Am Abend war das Arsenal festlich erleuchtet, wobei auf einer erhabenen Saͤule, un— er einem doppelten Adler, die Namenszuͤge Sr. Majestaͤt des egierenden Kaisers und Ihrer Majestaͤt ot Kaiserin Anna Jo— sinnowna, der Gruͤnderin des neuen Gießhauses, im schoönen lichte prangten.

Nachdem von dem Direktorium des Bergwesens ahre nach acht verschiedenen Orten Beamte zur Aufsuchung on Goldsand und Silberminen in den Kolywanowoßkressenski⸗ chen Bergwerks⸗-Distrikt ausgesendet worden waren und diese

im vorigen

Aufsuchungen vom 1. Mai bis zur Hälfte des Ottobers gedauert

atten, ist in Folge dessen an 135 verschiedenen Stellen goldhal— iger Sand aufgefanden worden, der auch schon an einigen Or— en den bergmaͤnnischen Arbeiten unter worfen wird. Des geichen liefern, wie die Nordische Biene meldet, die im Jahre 1832 von Herrn Astascheff in der Gegend von Petro pawloffst aufgefundenen goldhaltigen Sandlager reiche Ausbeute, und scheinen sowohl eben dieser Reichhaltigkeit, als auch der oft uungewoͤhnlichen Maͤchtigkeit wegen, noch viel zu versprechen.

Polen.

Kalisch, 2. Sept. (Leipz. Ztg.) Die fuͤr die Anwe— senheit des Kaisers hier angeordneten strengen Polizei⸗Maßregeln wurden von demselben durch besonderen Befehl ermaͤßigt, Und zer Monarch besichtigte vielfach zu Fuß in Begleitung eines Ad⸗ Utanten die neuen Bauten und Fest-Vorbereitungen in der Stadt. nden Wohnungen unserer Allerhoͤchsten Gaäsle besahen Se. Ma— jestäͤt alle Einrichtungen bis ins vorsorglichste Detail. Das De ischement der St. Petersburger Garde ruͤckte am 2sten hier in. Diese Truppen toͤnnen nicht genug die gastliche Aufnahme kühmen, die sie auf ihrem Marsche von Danzig nach Thorn im preußischen Gebiete erfuhren, und die sie hinreichend fuͤr die Anstrengungen der vorangegangenen Seereise entschaͤdigte. Se. Najestaͤt fragten vor seiner Abreise diese Bataillone scherzweise: Mun, wie wollt ihr nach St. Petersburg zuruͤckgehen, zur See oder zu ande? ihr habt zu wuͤnschen, mir gilt es gleich“; und obgleich diese ilten Grenadiere antworteten; „Euer Majestät haben zu befehlen!“ so las man doch in ihren zufriedenen Blicken die Zustinimung zur Landreise. Seit gestern sind die Preußischen Garde-Truppen, boo Mann Infanterie, 3060 Pferde und 12 Geschuͤtze, an der Graͤnze, 7 Werst von hier, im Lager eingetroffen. Die Preu— sischen Truppen bleiben bis zum 12ten d. M. jenseits der raͤnze, ruͤcken dann 6 Tage ins diesseitige Lager und nehmen aan den großen Manoͤvers in der Gegend von Hpatowek Theil. Nach der Ruͤckkehr uͤber die Graͤnze werden diese Truppen noch Tage im Preußischen Lager rasten und dann uͤber Glogau nach Berlin abmarschiren. öder ist gegenwartig im Zoll-Amte Skalmierzhee. Hier geht ine Denkmuͤnze von Hand zu Hand, die in Berlin auf die Fusammenkunft geprägt ist uͤnd fehr gluͤcklich durch zwei zum chutz und Trutz neben einander stehende Krieger in altdeutscher , mord ischee Tracht diese waffenbruͤderliche Vereinigung ver—

gt.

Frankreich.

Paris, 5. Sept. Der Fuͤrst von Talleyrand speiste gestern bei Lord Granville; er wird, dem Vernehmen . . gen agen nach Valengay abreisen. é In der heutigen Sitzung der Pairs-Kammer berichtete ßer Varon von Bgran te uͤber das neue Preß-Gesetz. Zuvor 3 verlangte der Marquis von Dreur⸗Brezs das Wort zu en Bemerkungen in Bezug auf diesen Bericht. „Die Kom— en, sagte er, „die sich mit der Pruͤfung des Preß⸗-Gesetzes eschaftigen hatte, ist nicht vollzählig gewesen. Herr Ville⸗ main hat bei den Berathungen gefehlt, und dies ist um so mehr . bedauern, als die Unabhaͤngigkeit seiner Denkungsart der Kom— on ohne Zweifel von großem Nutzen gewesen seyn wuͤrde. i enfalls hätte er durch ein anderes Mitglied von derselben politi- schen Gesinnung ersetzt werden muͤssen. Noch muß ich bemerken, ßrere auf das Preß⸗Gesetz bezuͤgliche Bittschriften bei der eingegangen sind; ich verlange, daß dieselben der Kom— . ur das Preß⸗-Gesetz zur Begutachtung uͤberwiesen wer⸗ 363 Der Marquis von? Laplace bemerkte, daß dies be⸗ geschehen sey, und der Prasident erklärte, er habe,

Berlin, Sonnabend den

Das Hauptquartier des Generals von,

reußische Staats-Zeitung.

12ten September

1835.

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in Betracht der Wichtigkeit des Gegenstandes, absichtlich eine aus neun Mitgliedern bestehende Kommission , . damit, wenn Einige derselben behindert wuͤrden, an den Berathungen Theil zu nehmen, die Kommission immer noch zahlreich genug seyy, um Vertrauen zu ihrem Pruͤfungs-Geschaͤfte einzufloßen; wenn er Hrn. Villemain nicht durch ein anderes Mitglied ersetzt hae so sey dies aus dem Grunde geschehen, weil eine solche Ersetzung nur dann uͤblich sey, wenn der zu Ersetzende foͤrmlich ausgesch eden sey. Der Marquis v. Dreur⸗Brezé erwiederte hierauf, daß eine aus 8 Mitgliedern bestehende Kommission schon um deshalb gar nicht berathschlagen koͤnne, weil moͤglicher Weise 4 gegen 4 seyn koͤnnten. Hierauf entgegnete der Pxaäsident, daß die Kommission sich nicht in diesem Falle befunden habe, da sie sonst auf die Ernennung eines neunten Mitgliedes ausdruͤcklich angetragen haben wuͤrde. Jetzt bestieg der Baron von Barante die Rednerbuͤhne, um seinen Bericht abzustatten. Er begann damit, daß er die Lage der Pairs-Kammer beklagte, wonach diese, gleichwie sie in jedem Jahre das Budget erst kurz vor dem Schlusse der Session er— halte und dasselbe gewissermaßen nur einregistriren koͤnne, jetzt vollends zur unveraͤnderten Annahme eines Gesetz⸗Entwurfes ge⸗ zwungen werde, der eine so wesentliche Reform in Preßsachen bezwecke, Der Berichterstatter ließ sich hiernaͤchst in eine sehr ausfuͤhrliche Eroͤrterung jeder einzelnen Bestimmung des Gesetzes ein und stimmte zuletzt fuͤr die unveraͤnderte Annahme desselben. (Beim Abgange der Post wurde uͤber den Tag debattirt, an welchem die Berathung uber das Preßgesetz beginnen soll.)

Auch die Deputirten-Kammer hielt heute um 1 Uhr noch eine Sitzung zur Erledigung verschiedener bei ihr eingelau⸗ fener Bittschriften; es hatten sich jedoch hoͤchstens 30 0 Mit— glieder zu derselben eingefunden; auf der Ministerbank befanden sich bloß die Herren Guizot und Duchätel. Die Sitzung wurde daher, nachdem Herr Fou ld einige völlig unerhebliche Petitio— nen vorgetragen hatte, schon um 1, Uhr wieder aufgehoben. Der Staats ⸗-Rath war gestern unter dem Vorsstze des Groß— siegelbewahrers außerordentlich versammelt, um sich mit der Ab— fassung des Reglements fuͤr die geheime Abstimmung der Jury zu beschaͤftigen. Der Conseils-Prasident und die Minister des öffentlichen Unterrichts und des Handels waren in dieser Sitzung zugegen, die um 19 Uhr begann und bis 2 Uhr dauerte. Die Gazette will wissen, daß die Majoritaͤt des Staats- Raths sich suͤr die Abstimmung mittelst geschriebener Zettel entschei⸗ den werde, die bloß das Wort „Ja“ oder „Nein“ ent—

hielten. Ist ein Geschworner des Schreibens unkundig, so soll er sich seinen Zettel von demjenigen seiner Kollegen schrei⸗ ben lassen, zu dem er das meiste Vertrauen hat; im Uebrigen soll der Schreibtisch so stehen, daß, was ein Geschworner schreibt, von den Anderen nicht beobachtet werden kann. Ueber jede Frage, die den Geschwornen vorgelegt wird, soll einzeln abgestimmt, und nachdem die Stimmzettel entfaltet worden, sollen sie sofort ver— brannt werden. Jeder unleserliche oder gar nicht beschriebene Zettel soll zu Gunsten des Angeklagten ausgelegt werden. Dies waͤre, nach der Gazette, der wesentliche Inhalt des Re— glements, das gleichzeitig mit dem neuen Gesetze über die Jury pub , . würde.

dehrere Druckerei-Besitzer sollen ihren Arbeitern angezeigt haben, daß sie am kuͤnftigen Sonnabend entlassen , . den, da in Folge des neuen Preß-Gesetzes die Arbeiten vorlaͤu— fig eingestellt werden muͤßten. Man ist nicht ohne Besorgniß, daß diese Maßregel zur Stoͤrung der oͤffentlichen Ruhe Anlaß geben koͤnnte.

In Bezug auf die eingestellten Urlaubs-Ertheilungen bei der Armee bemerkt das Journal de Paris: „Man hat auf dasjenige, was sich kuͤrzlich in Afrika, wo die Ehre unserer Waf— fen zu raͤchen ist, zugetragen hat, und auf die Unordnungen, die in einem benachbarten Königreiche die Verletzung unsers Gebietes herbeigefuͤhrt haben, Ruͤcksicht nehmen muͤssen. Bei einem sol— chen Zustande der Dinge ist es nicht moglich, den Effektiv-Be— stand der Armee genau auf die in dem Budget festgesetzte Zahl zuruͤckzufuͤhren. Auch hat die Regierung keinen Anstand genom, men, unter ihrer Verantwortlichkeit die zuletzt von ihr vorge— schriebene Reduction wieder zuruͤckzunehmen und die Corps so vollzahlig zu erhalten, daß sie immer bereit seyn koͤnnen, die Be, wegungen auszufuͤhren, welche die Umstaͤnde erheischen möchten.“

Dasselbe Blatt widerspricht dem Gerächte, daß Herr Romieun zum Nachfolger des Herrn Gisquet ausersehen sey.

Man versichert, daß die gerichtlichen Verhandlungen in dem i scden Prozesse im Laufe des naͤchsten Monats beginnen verden.

In der verflossenen Nacht soll hier die Verhaftung eines Menschen stattgefunden haben, den ein Polizei-⸗Beamter am 28. Juli gleich nach dem Attentate gegen den Konig uͤber eine Mauer in der Rue du Temple will haben klettern sehen. Heute Mor— gen ist dieses Individuum verhoͤrt worden.

Es soll Herrn Pepin gelungen seyn, nach Belgien zu ent— kommen.

Die hiesigen Blatter melden, daß man in diesem Au— genblick in Paris einen ungeheuern Wucher-Prozeß instruire, in welchem einerseits als Beklagte die bekanntesten Geld-Haͤndler von Paris, und andererseits als Klaͤger die beruͤhmtesten Namen in der literarischen, artistischen und politischen Welt figurirten.

Es bestehen gegenwartig in Frankreich 147 Sparkassen, von denen 110 ihre Fonds in den Staats-Schatz geschuͤttet haben. Am 1. d. M. beliefen sich diese Fonds auf 54,244, 000 Fr. Im verflossenen Monate allein sind bei dem Staats⸗Schatze 2, 27,000

Fr. belegt worden.

In Marseille ist die Cholera gegenwartig dergestalt in Ab—

nahme, daß am 30. August nur noch 8 Todesfälle vorkamen.

Ueberhaupt waren bis zu diesem Tage dort 2182 Personen an der Cholera gestorben.

Der Constitutionnel meldet, daß Paganini in Genua an der Cholera gestorben sey.

Die Spekulanten sind fuͤr den Augenblick nur mit den An⸗

gelegenheiten Englands beschäftigt, die, Dank der Maͤßigung bei—

der Haͤuser, eine guͤnstige Wendung genommen haben. Die Rente war auch im Steigen. Die Spanischen Fonds dagegen sind fortwährend ausgeboten. Sie waren heute schwaäͤcher, als in den letzten Tagen, weil die Nachrichten von der Spanischen Graͤnze wenig beruhigend sind und der Geist des Föderglismus immer weitere Fortschritte in den Provinzen zu machen scheint. Die letzten Nachrichten von dem Capitain der Brigg „la Recherche, die abgesandt worden war, um bie Spur der „Ell— loise“ aufzusuchen, setzen es außer Zweifel, daß letzteres Schiff nicht in dem Meerbusen von Breyda-Fiördur untergangen ist, wie es der angebliche Bericht eines Hollaͤndischen Capitalns be— fuͤrchten ließ. Die „Recherche“ ist jetzt nach dem noͤrdlichen Vorgebirge von Island gesegelt, welchen Weg die „Lilloise“ ein geschlagen haben muß, wenn sie sich nach Grönland, begeben hat. Im Journal des Débats liest man Folgendes: „Unsere Privat⸗-Korrespondenz aus Konstantinopel vom 13ten Aus. bestä— tigt aufs neue, und bestimmter als je, die von mehreren Franzö— sischen und fremden Blaͤttern bestrittene Thatsache, daß der der Mesange“ bewilligt gewesene Ferman auf die Vorstellungen des Russischen Botschafters wieder zuruͤckgenommen worden sist.“ Im National liest man: „Es wird uns aus Valencia geschrieben, daß die Junten von Valencia, Saragossa und Bar— celona, , . der drei Provinzen, welche das vormalige Königreich von Aragonien bildeten, definitiv einen Bund unter sich geschlossen haben. Der Intendant von Valencia hat die Wech— sel des Koͤniglichen Schatzes mit Protest zuruͤckgewiesen und hät 3. Millionen Realen in die Kassen der insurrectionellen Junta fließen lassen.“ Spaͤteren Nachrichten zufolge, sollen BVallapolid, Coruñia, Mallorka und Estremadura dieser wichtigen Manifesta— tion beigestimmt haben. . , Die Sentinelle des Pyrenses enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus Saragossa vom 26. Aug.: „Gestern Morgen nach einer Sitzung der Junta, die mehrer? Stunden gedauert hatte, wurde den Milizen, die am Sonnabend ausgeruͤckt waren, ein Courier mit dem Befehle nachgesandt, augenblicklich wieder um— zukehren; man erwartet sie heute oder morgen. Es verbreitet sich die Nachricht, daß der General Quesada sich mit 16,069 Mann unterweges befinde, um auf Befehl der Regierung di— Aragonesen fuͤr ihren Aufstand zu zuͤchtigen; und dies sell ol Junta veranlaßt haben, die Milizen zuruͤckzurufen. Man hat beschlossen, die Stadt zu befestigen, und schon find die Arbeilen im Gange. Das Volk ist entschlossen, Widerstand zu leisten, wenn man ihm die geforderten Reformen nicht bewilllat. bereiten sich wichtige Ereignisse vor.“ ö Aus Bayonne schreibt man vom 39. Aug.! „Valladolid hat seine Junta organisirt. Herr Leyba, der beauftragt war eine Vorstellung der Einwohner nach Madrid zu überbringen, ist bei seiner Ankunft in der Hauptstadt verhaftet worden.““? Das Memorial Bearnais meldet, daß alle von den Junten von Barcelona, Saragossa und Valencia nach Madrid gesandten Personen auf Befehl der Koͤnigin festgenommen worden sind. Der in Bordeaux erscheinende In dicateur vom Isten d enthaäͤlt Folgendes: „Man versichert, daß die Franzoͤsischen An werbungen fuͤr Rechnung der Spanischen Regierung auf Befehl der unsrigen eingestellt worden sind; als Grund giebt man an, daß, da jene Regierung keinen Heller nach der Graͤnze geschickt habe, um die Truppen zu empfangen und zu kleiden sie auf das Anwerbungs-Geschaͤft von selbst verzichte. Gleichwohl sind die⸗ jenigen Freiwilligen, die bereits auf der Graͤnze angekommen waren, in Abtheilungen von 50 Mann in Spanten eingerückt.“

Großbritanien und Irland.

Erzbischofe von um dem Yorker Musikfeste

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