1835 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

schneiden werde. Er hat sich, wie er versichert, an den Kongreß von Neu⸗ Granada gewandt, weicher ihm auch die Erlaubniß gegeben hat, die Fluͤsse Rio Grande und Chagres durch einen schiffbaren Kanal von 11 bis 12 Fuß Tiefe zu verbinden. Daran ist nun nicht zu zwei⸗ feln, daß der Kongreß Jedem, der die Gefaͤlligkeit haben will, den Isthmus zu durchschneiden, die Erlaubniß dazu giebt; denn es kann der Republik kein größerer Dienst geschehen, als dieser; aber es ist weniger sichtbar, wie Seine etwas problematische Majestaͤt, König Thierry J. von Neu⸗Seeland, die Mittel zu die⸗ sem großen Unternehmen finden koͤnne, besonders da seine Zeit in seinem etwas barbarischen Koͤnigreiche sehr in Anspruch ge— nommen seyn muß. Das Wahrscheinlichste an der ganzen Sache ist, daß er nie in Neu⸗Seeland war, denn er leugnet in seinen Yroclamationen, daß die Neu⸗Seelaͤnder Menschenfresser seyen, was doch weltbekannt und mehr als hinlaͤnglich erwiesen ist. Er ver— sichert in den Journalen, an die Englische und Franzoͤsische Re— gierung geschrieben zu haben, um ihnen seine Souverainetaͤts—⸗ Erklaͤrung zu machen.

Vorgestern hat man hier Briefe aus Madrid vom 18ten d. M. erhalten, wonach General Alava am 2Asten dort erwartet wurde; er habe, heißt es, die Praͤsidentschaft des Conseils aus— geschlagen, das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten aber angenommen. Briefe aus Bilbao vom 19ten d. bestaͤtigen dies und melden, daß der General schon nach Madrid abgegangen sey und der Koͤnigin sehr empfohlen habe, Herrn Mendizabal die Praͤsidentschaft zu uͤbertragen.

Von der rin chern Huͤlfs-Legion in Spanien gehen viel— fache Beschwerden uͤber das derselben beigegebene Musik-Corps ein; 7 von den Musikanten, heißt es, seyen durch ihre unver— antwortliche Nachlaͤssigkeit den Karlisten in die Haͤnde gefallen,

wo sie wahrscheinlich hätten uͤber die Klinge springen muͤssen; aber auch die uͤbrigen 20 seyen so unordentlich und aufwiegle— risch, daß General Evans sich genoͤthigt gesehen habe, sie sammt und sonders fortzuschicken.

Der Globe sagt: „Das Journal des Dabats faͤhrt fort, in einem verdrießlichen Ton uͤber die Gestaltung des neuen Spani— schen Ministeriums zu schreiben. Dieses Blatt uͤberrennt, bei all seiner Geschicklichkeit und Energie, die Ansichten der Franzoͤ—⸗ sischen Regierung in Bezug auf die auswaͤrtigen Angelegenheiten so oft, daß man schwer herauszubringen vermag, wie weit man glauben soll, daß seine Meinungen von denen getheilt werden, deren Maßregeln es im Allgemeinen mit solcher Eindringlichkeit rechtfertigt.“ .

Bombay-Zeitungen bis zum 7. Juni melden, daß die Portugiesische Korvette mit dem Statthalter von Goa, Herrn Peres, am Bord, die ausgesegelt war, um Goa fuͤr die Koͤnigin Donna Maria wieder einzunehmen, durch die Gewalt des west— lichen Monzoon⸗Windes, den man bei dieser Unternehmung in Auschlag zu bringen vergessen, nach Bombay zuruͤckgetrieben wor— den sey, wo die uͤbrigen Schiffe dieser Expedition schon einige ase zupor mit Havarie angekommen waren, so daß die Expe— dition einigen Aufschub erleiden werde. Der Schooner „Shannon“ sollte am 10, Juni mit Briefschaften nach England vom Post— amte zu Bombay nach Suez abgehen. Auf dem Stadthause von Bombay wurden Unterzeichnungen zu einer Petition an das Parlament um Gleichstellung der Abgaben von Ost- und West— indischen Erzeugnissen gesammelt.

Aus New-York vom Sten d. M. erfährt man, daß die Wahlen zum Kongreß in den Vereinigten Staaten bis auf die Staaten Maryland und Mississippi beendigt waren. Von den 225 neu gewählten Kongreß⸗Mitgliedern sollen 95 gegen, 127 sür die Erwaͤhlung van Buren's zum Praͤsidenten, und 3 zwei— felhast seyn. Furchtbare Auftritte hatten wieder in St. Louis Missouri) als Folge der Feindschaft gegen die Neger stattgehabt. Es war naͤmlich bekannt geworden, daß ein Neger⸗-Sklave einen vereitelten Mordversuch gegen seinen Herrn gemacht hatte. Der Poͤbel, hieruͤber aufgebracht, besetzte den hauptsaͤchlich von der schwarzen Bevölkerung bewohnten Stadttheil am Abend des 28. August und trieb dort die ganze Nacht sein Unwesen; Haͤuser wurden aufgebrochen und gepluͤndert, die Einwohner gemißhan— delt, einige Neger niedergemacht, andere erschossen, wieder andere fanden bei versuchter Flucht im Sturze aus hohen Fenstern Wun— den oder Tod. Ein Haus wurde in Brand gesteckt und die her— beigerilten Spritzen verhindert, es zu loͤschen, bis es ganz her— untergebrannt war.

Dänemark.

Itzeh et, 1. Okt. Der denkwuͤrdige Tag ist erschienen, der den Holstetnern die Eröffnung ihrer Staͤnde,Versammlung gebracht hat. Außer den Mitgliedern der Staͤnde⸗Versammlung war schon gestern auch Hr. Probst Harms aus Kiel eingetroffen, um bei dem vorher zu haltenden Gottes dienste zu predigen. Eine große Zahl von Fremden war aus der Umgegend und selbst aus weiterer Entfernung zusammengestroͤmt, um dem Gottesdienste beizuwohnen; kaum mochte die sonst so geraͤumige Kirche die Zuhoͤrer fassen. Dem Hrn, Probst Harms machte jedoch ein Fieber, an welchem er jetzt schwer danieder liegt, die Betretung der Kanzel unmoglich. Statt seiner hielt Hr. General-Super— äntenbent Herzbruch die Predigt. Nach beendigtem Gottes dienste perfuͤgte die Versammlung sich in ihr Sitzungsgebaͤude, wo der Königl. Commissa ir, Hr. Konferenzrath Hopp, die Berathungen mit einer An⸗ rede an die Mitglieder eröffnete, und den Senior der Versamm— lung, Herrn Geheimen⸗-Konferenz-Rath von Brockzorf aus Kiel einlud, die Wahl eines Praͤsidenten zu leiten. Erwählt ward nun mit 265 Stimmen der Ober-Gerichts⸗Advokat Dr. Baleman aus Kiel als Präsident, sodann zum Vice-Praͤsidenten mit 32 Stimmen der Graf Reventlow⸗-Criminil aus Rendsburg, zu Se— cretarren der Ober-Gerichts⸗-Advokat von Prangen aus hilt err und Advokat Kirchhof aus Uetersen. Zuhsrer waren zwar nicht zugelassen worden, doch erfährt man Folgendes uͤber die Verhand— fungen: vaß eine Dank Adresse an den Koͤnig b antragt und ein— hellig genehmigt ward, daß jedech ein Antrag mehrerer Mälglie— ver, in diese Adresse auch Etwas von dem Rechte der Steuer— Bewilligung einfließen zu lassen, keinen Ank ang fand, weil man Das mit Entwerfung der Adresse beauftragte Comiié durch keine Instruction binden wollte.

Deutsch land.

Menchen, 29. Sept. Ihre K. H. die Frau Großfuͤrstin Helena von Rußland ist, in Begleitung ihres Bruders, des Hrinzen August von Wöärttemberg, am 275. Sept. Abends zu Nünchen angekommen, hingegen am 28sten Se. K. H. der Erb⸗ Großherzog von Hessen-⸗Darmstadt nach Berchtesgaden abgereist.

Einer von dem Banguierhause M. A. Roihschild und Sohne in Franksurt a. M. (welches von Sr. Majestät dem König von Bahern bekanntlich mit Annahme der Actien, Subseription für den Kanal zur Verbindung des Mains mit der Donau beauf⸗ wagt wurde) erlassenen Bekanntmachung eutnehmen wir folgende Notiz: „Zufolge einer mit der Königl. Bayerischen Staats Re—

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bald die Aetien Summe vollstaͤndig abgesetzt ist, die Leitung und

Ausführung des Kanalbaues übernehmen, und verpflichtet sich, mit

der Maximal⸗Summe von 8,530, 060 Gulden binnen 6 Jahren, von Bildung der Actien - Geselischaft an, nicht nur den Bau vollstän⸗ dig dergestalt zu vollenden, daß der Kanal nach seiner ganzen Länge von Kellheim bis Bamberg im siebenten Jahre zur Schiff und Floßfahrt n ehmnden benutzt werden kann, sondern auch die noͤ⸗ thigen Fluß-Correctionen zur Beseitigung der Schifffahrts⸗Hin⸗ dernisse auf dem Bayerischen Main auszufuͤhren. Ueber die Ber— wendung der Baugelder wird der Actten-Gesellschaft durch die Beamten der Staats-Regierung von 6 zu 6 Monaten Rechenschaft gegeben, und die nach vollstaͤndig vollendetem Bau als wirkliche Ersparnisse etwa erscheinenden Betraͤge gehen den Actionairen zu gut. Nach hergestelltem Bau uͤbernimmt die Staats⸗Regierung fuͤr Rechnung der Gesellschaft auch Beaufsichtigung des neuen Kanals gegen eine jaͤhrliche Maximasl— Summe von 105,000 Fl. Beschädigungen durch Kriegs“ Ereig⸗ nisse, Ueberschwemmungen oder Erdbeben sind unter dem erwähnten Maximum fuͤr die Erhaltung nicht begriffen. Es wird hieruͤber der Actien-Gesellschast von den Beamten der Staats / Regierung jaͤhrlich Rechnung abgelegt, und die allenfallsigen Ersparnisse blei⸗ ben gleichfalls den Actionairen zu gut. Die Staats⸗Regierung hat sich zugleich bereit erklaͤrt, die Erhebung der Kanal⸗Gebuhren, wenn es von der Gesellschaft gewuͤnscht werden sollte, seiner Zeit, gegen eine naher zu bestimmende Verguͤtung, durch ihre Bram— ten, unter Kontrolle der Gesellschaft und gegen Rechnungs-Ablage, besorgen zu lassen. Die Actionaire erhalten aus dem Fond der Gesellschaft, von der Einzahlung an bis zum Ablauf der oben er— wähnten 6 Jahre, y pCt. jährlicher Zinsen von ihrer Einlage, und von der Eroͤffnung des Kanals an die jaͤhrliche Dividende aus dessen Ertraͤgnissen. Sollte der uͤbrigens kaum denkbare Fall eintreten, daß der Kanal mit Abfluß der 6 Jahre, nach vollstän— digem Absatz der Actien, nicht vollstͤndig vollendet waͤre, so ist den Actio - airen ferner die A4procentige Verzinsung ihrer Actien bis zu gänzlicher Vollendung des Kanal-⸗Baues von der Staats— Regierung foͤrmlich zugesichert worden. Zur Deckung der er— . Zinsen, so wie der auf Bildung der Gesellschaft zu ver⸗ wendenden Kosten aller Art wird der erwahnten Bausumme von 8,30, 0u0 Fl. noch der erforderliche Betrag beigeschlagen; dage⸗ gen werden die Zinsen-Ertraͤgnisse der eingehenden, fur den Bau aber nicht sogleich verwendbaren und alsdann nutzbar anzulegen⸗ den Gelder zu Gunsten der Actien-Gesellschaft in a, ge⸗ bracht. Die Gesammt⸗Summe der Actien betragt zehn Millionen Gulden, einschließlich des Viertheils, mit dem der Staat beitritt. Jede Actie wird uͤber den Betrag von 500 Fl. ausgestellt und mit Zins- und Divisenden-Coupoöns versehen. Wegen der Ein— zahlung ist bestimmt, daß, sobald die Subseription vollstaͤndig ist, 10 pCt. der substribirten Summe, und der Rest in der Art ein gezahlt werden soll, daß solcher binnen 21 Monaten in zu be— stimmenden Raten zu berichtigen seyn wird.“

Stuttgart, 29. Sept. Ihre Koͤnigliche Hoheit die Prin— zessin Auguste von Sachsen, welche am 27sten d. M. hier ange⸗ kommen war, um Ihren Koͤniglichen Maßjestaͤten einen Besuch abzustatten, ist diesen Vormittag wieder von hier abgereist.

Stuttgart, 30. Sept. Das Geburtsfest Sr. Majestaät des Koͤnigs wurde auch dieses Jahr, sowohl in oͤffentlichen Ver— sammlungen als in Privat⸗Vexreinen, von allen Klassen der Be— völkerung auf das herzlichste gefeiert.

Das landwirthschaftliche Fest zu Kannstadt wurde am 28sten in Gegenwart von wohl 16 12,600 Zuschauern, nach dem ver— oͤffentlichten Programme, ohne die geringste Störung der Ruhe, ohne irgend einen ungluͤcklichen Zufall, mit ungetruͤbter Froͤhlich— keit als ein wahres Volksfest gefeiert. Ein einstimmiges und freudiges Lebehoch der versammelten Volksmenge begruͤßte hier den Konig, wie auch Abends zuvor im Schauspielhause, wo bei festlich beleuchtetem Hause zum erstenmale die Oper: „der Zwei— kampf“ von Herold vor einem so zahlreichen Publikum aufge⸗ fuͤhrt wurde, als das Gebaͤude nur fassen konnte.

Karlsruhe, 28. Sept. Die heutige Nummer des Staats-

und Regierung s-Blatts enthaäͤlt: J. Das Gesetz uͤber Ei— genthums-Zwangs⸗Abtretungen zum oͤffentlichen Nutzen. II. Fol⸗ gende Bekanntmachung des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten vom 18ten 5. M. den Beitritt des Großherzogthums zum Deutschen Zoll-Verein betreffend: „Nachdem die Auswechselung der Ratifications-Ur— kunden uͤber den wegen des Beitritts des Großherzogihums zum Deutschen Zoll-Verein am 12. Mai d. J. abgeschlossenen Ver— trag mit den Königreichen Preußen, Bayern, Sachsen und Wuͤrt— temberg, dem Großherzogthum Hessen und den Staaten des Thuͤ— ringischen Vereins unter dem 31. Juli d. J., mit dem Kurfüuͤr⸗ stenthum Hessen aber unter dem Usten d. M. wirklich stattgefun⸗ den hat, so wird dies in Bezug auf Artikel l des Gesetzes vom 11. Juli d. J. und die provisorische hoͤchste Verordnung vom 27sten desselben Monats hierdurch verkündet.“

Sondershausen, 28. Sept. Eine Fuͤrstliche Verordnung vom 19. Sept. geht von der Erwaͤgung aus, daß der eben so nothwendige als achtungswerthe Stand der Advokaten nur dann den Anforderungen seines wichtigen Berufes wuͤrdig entsprechen konne, wenn er vor Nahrungs sorgen geschuͤtzt und durch dieselben nicht verleitet werde, seinen Pflichten untreu zu werden. Aus diesen Ruͤcksichten soll die im Fuͤrstenthume Schwarzburg⸗Son⸗ dershausen ohnehin schon zu große Anzohl der Rechtsbeistände nicht noch mehr anschwellen usd vor der Hand kein neuer Rechts⸗ Anwalt zugelassen werden, bevor nicht einer der vorhandenen ab⸗ gegangen seyn wird. Die sich zu kuͤnfüigem Einruͤcken melden— den jungen Leute sollen, nach uͤberstandener Pruͤfung, einstweilen auf eine ihrein künstigen Berufe angemessene Weise praktisch, aber unentgeltlich beschästigt werden. Da zugleich bis her viele Beamte neben ihrem öffentlichen Dienste Geschäfte eines Rechts, Anwalts besorgten und dadurch sowohl den Erwerb der elaentli—⸗ chen Adrokaten unbillig schmälerten, als auch ihre Dienst⸗Arbei⸗ ten nicht selten vernachlaͤssigten, so soll von jetzt an kein Angestell⸗ ter, dessen Dienst⸗Einkommen über 300 Rthie. beträgt, neben sei⸗ nem. oͤffentlichen Amt; noch advokatorische Geschaäfte übernehmen dürfen. Ene Verfugung vom 18. Sept. warnt die Advorgten bei Strafe vor Verfertigüng von Gesuchen, deren Unstatthaftig— keit ihnen selbst einleuchten muͤsse, oder die mit dem Inhalt der Akten in Widerspruch stehen.

Frankfurt a. M., 1. Okt. In der Sitzung der gesetz⸗ gebenden Versammlung vom 26 sten v. M. war der Kommissions— Bericht vom 21. Sept., die Konversion der staͤdtischen Schuld betreffend, an der Tagegordnung. Nachdem der Praͤsident zu— vorderst auf den Inhalt der bereits in der Sitzung vom 35. Juli d. J.

die Erhaltung, so wie die

war bei

ausgesprochenen Voraussetzung aufmerksain gemacht s

gerung getroffenen Uebereinkunst wird die Aetien⸗Gesellschaft, so⸗

hatte, wonach die Veröffentlichung der auf diesen Gegenstand

bezuͤglichen Aktenstuͤcke, so wie der daruͤber entstehenden kussionen, nicht passend sey, verlas Hr. Dr. Eder den Senn vortrag und andere auf diesen Gegenstand bezuͤgliche Aktenstj n Nach gepflogener Diskussion stellte der Pill nr in Umfra ob die gesetzgebende Verfammlung im Prinzip und unter 9 behalt aller näheren Modificationen und namentlich auch um Aussetzung der Bestimmung uͤber den Zinsfuß den Antrag ) Senats, oder den Antrag der Kommission genehmigen wol und es erfolgte mit 47 Stimmen gegen 19 und 2 sus pendi der Beschluß: daß die gesetzgebende Versammlung unter n obigen Vorbehalte und namentlich auch unter Aussetz ung ); Bestimmung uͤber den Zinsfuß den Antrag der Kommissen

Prinzip genehmige.

Oesterreich.

Teplitz, 29. Sept. Am Montag den 28. Septemben

10 Uhr Vormittags begaben Se. Masestaäͤt der Kaiser sich Allerhöͤchstihren erlauchten Gaͤsten nach Dux, um der Kut Parade der Brigade Haugwitz beizuwohnen. Die aus dem) fanterie⸗Regimente Latour, dem 1 sten Jäger⸗Bataillon, dem lanen, Regimente Coburg und 2 Batterteen bestehende Bryn ux in Massen formirt im Quarrée aufgestellt. Ri abgehaltenem Gottesdienste ward das Quarrée gebrochen, n die Truppen in drei Treffen entwickelt. Ihre Majestaͤten rin die Fronten der drei Treffen ab, und ließen hierauf die Trun vor sich defiliren. Ihre Majestaͤten die Kaiserinnen und uͤbrigen Hoͤchsten Frauen folgten in offenen Wagen der Best gung der Truppen,. Nach dieser militairischen Feierlichkeit ) en Sich die Allerhöochsten und Hohen Herrschaften in

Schloß Dux, wo sie von dem Graͤfen und der Graͤfin M stein im Schloßportal ehrfurchts voll empfangen wurden. N dem Allerhoͤchstdieselben das Schloß-Gebaäude, die dar!n ben lichen Wassen⸗., Porzellan., Kunst⸗ und Buͤcher⸗Sammlun und die schoͤne Garten⸗-Anlage naͤchst dem Schlosse besichtigt⸗ ten, kehrten die gesammten Allerhoͤchsten und Hoh en Herrschw nach Teplitz zuruͤck. Der Abend vereinigte die gesammte In hoͤchste und Hohe Gesellschaft in dem Fuͤrstlich Claryschen Schj Theater, wo das Lustspiel: „Die Einfalt auf dem Lande! an gefuͤhrt wurde. Hierauf fand wieder eine glaͤnzende Reunion stun Die Prager Zeitung giebt von dem Denkmale, M n) sen Grundsteinlegung (wie wir gestern berichteten) am 29. Sey i tember bei Priesten stattgefunden hat, folgende nähere Beshhre⸗ bung: „Fuͤr die Aufstellung dieses von dem Hof⸗Baurathe und Direktor der Architektur-Schule an der Wiener Akademie de bildenden Kuͤnste, Nobile, entworfenen Monumentes ward ein nahe an der Straße liegender Punkt des Hoͤhenzuges gewählt auf dem die Russischen Garden an jenem Tage ihre letzte Pos

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Ii werden könnte, als die gegenwartige Spaniens ist. Vor ehen Tagen erklaͤrte die Koͤnigin-Regentin alle diejenigen Be— ürden und Personen, welche sich dem durch ihre damaligen Mi— ster ausgesprochenen höͤchsten Willen widersetzen wuͤrden, hlufrührer und Hochverraͤther, und vor drei Tagen erfuͤllt sie das Berlangen dieser Auftuͤhrer, und entlaͤßt ohne Weiteres die Mi— sster, welche in den Tagen der Gefahr ihr unverzagt zur Seite schlieben waren. Entweder tbat sie diesen Schritt mit freiem Wil⸗

Auf der Ruͤckseite: Monumentum Ab Imp. Francisco P. F. Augusto Victoria Parta. III. Kal. Sept. An. MDCOCXIII Constitutum Ferdinandus Aug. Fil. Augustus A Solo exstruxit XXIX Sept. An. MDCOCCOXRXXV Lapidem Auspicalem Ferdinando Ang. Iinper. Austr. Nicola Aug. Imp. Russ. Eriderico Gulieimo Rege Boruss. Auf die Nebenseiten des Monumentes selbst werden die

Namen der am 29. August 1813 gefallenen Krieger eingegra—⸗ en werden.“

. Spanten.

Madrid, 17. Sept. (Allg. Zeit. Unmsglich scheint es hn, daß irgend eine Nation einer seltsameren Lage preis—

fuͤr

entsagte dadurch dem Recht ihrer Krone, warf sich in die Arme

sner unabsehbaren Revolution, und setzte die ihr anvertrauten Richte ihres Kindes aufs Spiel oder sie that ihn gezwungen, und dann muß sie fuͤhlen, daß nicht mehr sie, sondern diejenigen, gehe durch moralische Drohungen oder diplomatische Kuͤnste ihr disen Schritt abtrotzten, die wahren Regenten Spaniens sind.

hat den Aufstand der Provinzen hierdurch foͤrmlich kanirt, und diejenigen Truppen, welche sie zur Unterdruͤckung

zeseten aussandte, in die Lage versetzt, zu ihnen uͤbergehen zu missen; sie hat ihre treuen Diener im Stiche gelassen, und sie hewwungen, sich vor den Dolchen der Meuchelmoͤrder zu verber—

Und durch wen hat sie diese Diener ersetzt? Durch zwei

Raͤnner, von denen der eine diesem Lande und dessen Interessen sit ganz entfremdet, und der andere seit seiner ganzen Lauf⸗ sahn ein unverhohlener Diener einer fremden, diesem Lande nie—

ersprießlichen Politik gewesen ist. Herr Mendizabal lebte

kanntlich seit langer Zeit in England, gewann dort sein Ver— soͤgen, lenkte von dort aus, und in Verbindung mit Staats— annern Großbritaniens, das Unternehmen Dom Pedro's, schickte

tion mit dem Dorfe Priesten vor der Fronte genommen und b. on dort Englische Soldner nach Spanien, ließ seine Kapitalien

hauptet hatten. Es besteht dasselbe aus einer Victoria, entwo fen nach dem herrlichen Kunstwerke des Alterthums, welches v einigen Jahren in Brescia aufgefunden worden, nem Maßstabe von 9 lischen Unterbau gestellt, der von vier Lowen,

ung

Fuß vergroͤßert, und auf einen phramida terb den Sinnbilder rischen Hindeutungen auf das Band geschmuͤckt ist, welches d iich drei hohen zu dieser Feierlichkeit versammelten Monarchen un ker schließt. Veteranen der Russischen Garde, die an jener Wal In fenthat Theil genommen, bewachten den bereits vollendeten ih terbau des Monumentes. Ein getreues Modell zeigte den schauern das Bild desselben in seiner vollstaͤndigen Aussöhrm und gerade gegenuͤber war ein nach allen Seiten offener Pawiln zur Aufnahme der Hohen Hrerrschaften anfgeschlagen. Bor h sem waren vier Maste aufgepflanzt; auf drei derselben wehln die Flaggen Oesterreichs, Rußlands und Preußens, auf d vierten ein Wimpel, der die Farben dieser drei Mächte ven nigte. Der Kaiserliche Hof-Baurath Nobile legte den ho Monarchen die Plaͤne und Zeichnungen des Denkmals vor, in der Haus-, Hof- und Staats-Kanzler Fuͤrst von Metternh verlas hierauf die Urkunde der Grundsteinlegung, welche nn den hohen Monarchen eigenhaͤndig unterzeichnet war, und den Text wir hier woͤrtllch folgen lassen: An dieser Stelle, wo die ausgezeichneteste Tapferkeit und heldenmuͤthigste Ausdauer einer Abtheilung der Kaiserlich Russischen Garden unter dem Befehle des Generals Grafen von 9Ostermann-Tolstoy, dem Eindringen eines Franzoͤsischen Armee-Corps unter Anfuͤhrung des Generals Vandamme, der Vorhut des großen Franzoͤsischen Heeres, am 29. August des Jahres 1813 ein Ziel setzte, und Waffenthat den glorreichen Sieg der verbuͤndeten Heere : bei Kulm am 30. August 1813, vorbereitete, errichtet, nach der Absicht des verewigten Vaters Kaisers Franz J., glorreichen Andenkens, der Sohn Kaiser Ferdinand J., dieses Denkmal.

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; alle Den Grundstein haben gelegt und gegenwartige Urkunde eigenhaͤndig unterfertigt Kaiser Ferdinand J. von Oesterreich, Kaiser Nikolaus 1. von Rußland, 4 Koͤnig Friedrich Wilhelm III. von Preußen 4 am 29. September ö 1835. . * Auf dem Modelle des Monumentes befinden sich soljemn Inschriften: . ö.

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Auf der Vorderseite: Vesxillariis Pracioriar: Cohorlium. Nussicarnm.

Interitis. Forlissimis. ug.

Fide. Virlute. Constantia. Feruenlibus. Gallor. Copiis. Iinpares. Numero.

IV. Kal. Sept. An. MbCCCxIll Strenue in receptu obstitere Foederalique Principes Acie instrucha hossihus coptis Victoriam inelylam nacti Suut.

mu

1h .

. h . . ra der Tapferkeit und Beharrlichkeit, bewacht wird und mit allego , auf Veranlassung der feinen Englischen Politik, zum Vertre—

lann,

Quadra darunter befindet, obgleich dieser dem

defnitiv abgelehnt hatte. welcher die Dekrete vom Aten mit genehmigte, erwartet jeden Augen⸗ blick seine Entlassung. Einen großen Mißgriff beging Hr. Mendizabal, ndem er Hrn. Saing, einen sehr verrufenen Mann, zum Un— ter Staats utregte eine solche Bestuͤrzung an der

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nn gehö ahm ist in der Gacet vom löten erschienen. to Neal ist in dieser Erklaͤrung eben so wenig die Rede, als

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e ür gen. und den (wie es heißt auf den 15. Oktober) züge 1uiio)

Hort gesichert zuruͤck, und in seinen bisherigen amtlichen Erklaͤ—

en an die Koͤnigin wie an die Nation weist er bestaͤndig

aber bis zu uuf England und die Englischen Einrichtungen als auf die Mu—

ilder fuͤr Spanien hin. Sein Kollege, der neue Minister⸗ sident, mehrere Jahre hindurch Adjutant des Herzogs von dann lange Zeit sein Haus- und Schutzgenosse, end⸗ Spaniens in England auserkoren, legte die ihm ertheilten struckionen, welche auf eine kraftige Mitwirkung Englands

drangen, dem Wunsche Lord Palmerston's gemäß, zur Seite, und barb ohne alle Ermaͤchtigung fuͤr Spanisches Gold einen Haufen Unglischer Rekruten, deren Brauchbarkeit sich noch in nichts unpiesen hat. Das ihm angetragene Marine⸗Ministerium wies er unwillig . und schiffte sich endlich, man weiß nicht recht in welcher

. Vaterlande ein. Wer die hiesigen Verhaͤltnisse kennt, veß, auf welchem vertrauten Fuße General Alava mit Herrn Villers lebte, und es gereicht gewiß dem Talente des letzteren Dissomaten zur größten Ehre, wenn es seinen Anstrengungen und seinem persoͤnlichen Einflusse bei der Koöͤnigin-Regentin ge⸗ lungen ist, zwei Maͤnner an die Spitze des Spanischen Ministe— tüms zu bringen, welche ganz gewiß Hand in H Englischen Kabinet gehen, und in allen Stuͤcken den ohne Zweifel hohlgemeinten Rathschlägen des Englischen Gesandten folgen wer— den. Leider scheint aber mehr die Möglichkeit als die Nuͤtzlich—⸗

igenschaft, mit dem Chef der Englischen Huͤlfs-Truppen

and mit dem

dieses Englischen Einflusses den Spaniern einzuleuchten; denn ganz unerwartete Ernennung Alava's scheint großes Mißfal—

n zu erregen, und man bezeichnet das neue Ministerium be— reits mit einem hier nicht sehr populairen Namen: el ministerio

ington! Und, duͤrfte man nicht voraussetzen, daß Hr. Mendi—

bal bereits in London und kuͤrzlich in Santander mit General Llava seine Verabredungen getroffen habe, so wuͤrde ich aller— äings bezweifeln, daß Letzterer den ihm uͤbertragenen Posten an—

men werde. Denn er ist, bei seiner auf Freundschaft und

Dankbarkeit begruͤndeten Vorliebe fuͤr England, ein sehr braver,

escholtener und ehrliebender, wenn auch nicht ehrgeiziger welcher bei der gegenwaͤrtigen Lage seines Landes en Posten ubernehmen wird, dem er sich niht gewachsen fuͤh— kann. Die Ernennung der neuen Minister wurde uͤberhaupt solcher Eile ausgefertigt, daß sich die des Herrn Gil de la eispiele seines undes Arguelles gefolgt war, und das Portefeuille des Innern Der Justiz-Minister Garcia Herreros,

Secretair der Finanzen ernannte; diese Ernennung gestrigen Boͤrse, daß sogeich Geschaͤfte abgebrochen wurden. Daß darauf Hr. Mendizabal

diese E

Ernennung zuruͤcknahm, legte man fuͤr Mangel an voraus— Ender Ueberlegung aus. Hr. Alcala Galiano scheint mit dem

neten Ministerium ('dessen Mitglied er nicht wurde) unzufrieden seyn; er sagt in der Revista;

? „Wir erblicken in dem neuen inet einige befreundete Namen, Personen, deren jetzig⸗ und here Dottrinen uns Zutrauen einfloͤßen, und andere Personen, en politische Gesinnungen weit von den unsrigen abweichen. diesem Grunde sehen wir vielleicht in dem neuen Kabinette t diejenige Uebereinstimmung, welche wir wuͤnschen moͤchten. uns indessen warten. Der Zustand der Nation ist von der ö. daß er auch den am wenigsten Feigen Angst einfloͤßen e Man sieht also, daß die neue „Pastete“, die man auf⸗

6 will, nicht behagt. Zu errathen, was die neuen Minister

Maßregeln ergreifen werden, dazu wuͤrde noch mehr Scharf— ren, als diese Herren selbst besitzen moͤgen. Ihr Pro— Von dem Esta⸗

nm an die Königin gerichteten Schreiben des Herrn Men— bd! vom 14. Septeniber. Daraus dürfte man schließen, Mendizabal beabsichtige, in den Wunsch der Provin—

enden Cortes, wenn auch nicht die verblichene Con— von 1812, doch eine neu zu entwerfende Verfassung

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vorzulegen. Diese Absicht, ohne deren Ankuͤndigung die Pro— vinjzen sich ihm schwerlich unterwerfen werden, hat vermuthlich noch nicht bei der Koͤnigin hinlaͤnglichen Eingang gefunden, und muß vielleicht erst von 6, aus genehmigt werden. Außer⸗ dem soll der Minister bezwecken, alle Truppen und bewaffnete Mannschaft der Nord-Armee gegen Don Carlos zu Huͤlfe zu schicken. Dann wird sich freilich zeigen, wofuͤr die Junten zu den Waffen gerufen haben, fuͤr das Land, oder fuͤr die Pro— vinzen. Diese haben nun, wenn auch angeblich nicht der Koͤni— gin, doch den Vollstreckern ihres Willens, offenen Krieg erklaͤrt. Die Sprache, welche man in den gedruckten Adressen an die Koͤnigin fuͤhrt, bezeichnet am besten die Lage, in welcher sich die Gewalthaber in jenen Provinzen fuͤhlen. Indessen kann dieser Zustand nicht dauern, und wird enden, wie der Paroxys— mus eines Kranken. Die ganze Bewegung findet ihren Hebel hauptsaͤchlich nur in mißvergnuͤgten Militairs und Abenteurern aller Klassen. Wird die Koͤnigin durch Arglist und Gewalt ge— zwungen, ihnen nachzugeben, so unterzeichnet sie ihren Untergang, und bald wird eine Reaction stattfinden, welche die Wiederher— steilung des absoluten Thrones der Nation erwuͤnschter machen wird, als den fieberhaften Zustand einer endlosen Anarchie. t Die Times enthaͤlt folgende Privat-Mittheilungen aus dem Hauptquartier der Britischen Huͤlfs-Legion in Bilbao vom 20. September: „Ein Theil der Karlisten ist aus der Umgegend dieser Festung abgezogen; er soll sich auf die Anhoͤhen bei Mur— guia begeben haben, um die Bewegungen Cordova's zu beobach— ten, wahrend die aͤußerst wenigen hier herum zuruͤckgebliebenen Karlisten ihr Augenmerk auf die hiesigen Generale richten sollen. Von diesen brach General Espeleta vorgestern fruͤh mit seiner Abtheilung in der Richtung nach Balmaseda auf, wahrend die Britische Legion eine Diversion nach der Straße von Durango hin machte. Der General Espeleta erfreut fich keines großen Vertrauens unter seinen Truppen. General Espartero ist von seinen Wunden schon fast wieder genesen. General Evans, der Bruder des Ober-Befehlshabers der Briti— schen Legion, kam vorgestern in Begleitung der Generale Chichester und Reid hier an, und von Portugalette ruͤckte das gte Regiment hier ein. Das Ste Regiment und das Corps der Scharfschuͤtzen werden unverzuͤglich erwartet. Die Befestigungs— Arbeiten am Flusse werden eifrigst fortgesetzt, und die Fortifica⸗ tionen sollen sehr stark werden, um die Communication mit Por— tugalette und dem Meere gehoͤrig zu schuͤtzen. General Evans scheint nicht eher ins Feld ruͤcken zu wollen, bis sein Corps voll— zaͤhlig ist; daruͤber durfte ungefaͤhr noch ein Monat verlaufen, dann aber wird auch Alles in der besten Ordnung seyn. Der Britische Kriegs-Schooner „Isabella 1.“ und das Spanische Dampfschiff „Reina Governadora“ sollen an der Kuͤste kreuzen, um zweien Schiffen aufzulauern, die, mit Geschuͤtz, Vorraͤthen und Freiwilligen fuͤr Don Carlos an Bord, erwartet werden. In der vorigen Woche nahmen die Karlisten zwei Spanische Briggs weg, die mit Salz aus Cadix kamen. Sie be— dienten sich zu diesem Zweck bewaffneter Böͤte, die sie von Bermeo ausschickten, und die sich als Fischerkaͤhne jenen näherten. Der Abzug der Britischen Huͤlfs-Mannschaften von St. Sebastian nach Bilbao hat die dortigen geheimen An— haͤnger des Don Carlos ermuthigt, und ein Silberschmidt, Na— meus Aspiaza, der auch die sechs Englischen Soldaten, die zu den Karlisten übergingen, verleitet haben soll, und der mit dem Karlisten⸗Anfuͤhrer Gomez in Korrespondenz stand, uͤberbrachte Karlistische Briefe an die Obersten der beiden Regimenter von Qviedo und von Jaen. Der Commandeur des ersteren, der den Brief um Mittag empfing und schweigend las, bestellte den Ueberbringer auf Nachmittags 4 Uhr wieder zu sich; der Andere aber nahm den Brief mit zu dem Kemmandanten von St. Se— bastian und las ihn dort laut vor; der Inhalt war eine Auf— forderung an beide Obersten, den Platz den Karlisten ohne Blut— vergießen zu uͤbergeben. Aspiaza wurde festgenommen und ein— gesperrt, und gegen den Obersten des Regiments von Oviedo be— hielt man einigen Verdacht, weil die Katlisten sich schon seit einigen Tagen geruͤhmt hatten, sie haͤtten ihn gewonnen. In seinem Regiment herrschte ubrigens die musterhafteste Mannszucht und Ordnung. Die Einwohner verlangten seine Absetzung. Als der Karlistische General Gomez die Gefangensetzung Aspiaza's er— fuhr, ließ er mehrere der Koͤnigin ergebene Familien in Hernani und an anderen Orten festnehmen und erklärte, er werde sie, wenn man Aspiaza nicht in Freiheit setze, so behandeln, wie es diesem geschaͤhe. Die Behoͤrden antworteten, daß Aepiaza nach den Grundsaͤtzen der Eliotschen Convention gerichtet und, wenn er schuldig befunden wuͤrde, danach bestraft werden solle; uͤbri— gens aber liege nach den Briefen, die derselbe uͤberbracht, und selbst nach dem Interesse, welches der Karlisten-Chef für ihn zeige, seine Schuld klar genug zu Tage; was das Recht zur Verhaftung der Familien in Hernani betreffe, so sey dasselbe weder durch Gesetze noch durch Conventionen begruͤndet; bestehe man aber darauf, so wuͤrden dagegen alle Vaͤter, Muͤtter und Kinder Karlistischer Ossiziere und Soldaten, die man nur auffinden konne, ergriffen und gleich jenen Familien behandelt werden. Da nun Gomez dieser Vorstellungen un— geachtet fortgefahren hat, Christinisch gesinnte Familien zu ver— haften, so haben auch die Behoͤrden von St. Sebasttan ver— schiedene Karlistisch gesinnte Familien in jener Stadt und deren Umgebungen festnehmen lassen. Der Stadtrath und die Milizen von St. Sebastian haben sich in corpore zu dem General Jau— reguy begeben und ihn, da er zu den Feldtruppen abgehen wollte, dringend gebeten, daß er die Stadt nicht verlassen mochte.“

Dortugal. .

Lissabon, 29. Sept. (Times) Die Koͤnigin hat, ehe sie den Palast von Ramalhao verließ, allen Ministern zur Bezeu⸗ gung ihrer Zufriedenheit mit der Verwaltung der Siaats-Ange— legenheiten ein Diner gegeben.

Am 28sten v. M. meldete sich der Marschall Saldanha bei der verwittweten Kaiserin in Caxias, konnte aber, weil es noch zu fruͤh am Tage war, oder aus anderen Ursechen, nicht vorge⸗ lassen werden, sondern wurde gebeten, seine Aufträge an den dienstihuenden Kammerhern auszurichten. Diestr maz aber wohl die Sache nicht ganz verstaͤndlich vorgetragen haben, denn die Herzogin von Braganza ließ den Marschall bitten, seine Mitthei⸗ lung schrifilich zu machen. Saldanha's Antwort besagte unge— faͤhr Folgendes: „Lerd Howard de Walden, so wie der Herzog von Pammella und die ubrigen Minister hielten es fuͤr wün— schenswerth, daß Ihre Kaiserl. Maj. bei ihrer Ruͤckkehr nach Lissabon nicht wieder den von der Koͤnigin bewohnten Pa— last Necessidades beziehe, sondern von dem durch die Cor— tes ihr eingeraͤumten Rechte, eine andere Residenz zu waͤh—⸗ len, Gebrauch mache.“ Die Kaiserin schickte eine Abschrift die⸗ ser Mote an die Königin und fragte, was das zu bedeuten habe? Statt aller Antwort schickte die Letztere ihren Kammerherrn, Herrn Almeida, an die Kaiserin ab und ließ ihr anzeigen, sie

beabsichtige, ihre geliebte Amalia zur Mittags ⸗Tafel zu besuchen,

sind, muͤssen

: nn und bei Tische erklaͤrte sie nun ohne weitere Einleitungen, da ihre Tante, die Infantin Isabella, in Bemposta residire, so konne ste zwar dieses Schloß der Kai⸗ serin nicht einraͤumen, dagegen inache sie sich ein Vergnu⸗ gen daraus, ihr das schoͤne neue Schloß zu Belem als Residenz anzubieten, hoffe aber, ihre geliebte Amalia werde, bevor sie daf⸗ selbe beziehe, erst einige Tage bei ihr, der Koͤnigin, im Schlosse

Necessidades zubringen. Der Herzog von Palmella, der sehr krank war, hat seit dem I7ten d. schon wieder im auswaͤrtigen Amte arbeiten konnen. Morgen sollen hier auf Befehl des Finanz⸗Ministers, Herrn Silva Carvalho, wieder fuͤr 126 Contos (30,000 Pfund Sterl.) Portugiesische Staatsschuldscheine oͤffentlich verbrannt werden, und am 29. Oktober wird, wie man glaubt, die Verbrennung einer noch weit groͤßeren Quantitat folgen.

Mit Spanien ist ein laͤngst erwarteter Schiffahrt auf dem Douro endlich abgeschlossen worden, so daß von nun an gegen Erlegung einer unbedeutenden Transit⸗Abgabe Spanisches Getraide aus den noͤrdlichen Spanischen Provinzen den Fluß hinab nach Porto gelangen kann, um von da weiter nach dem Suͤden, nach Cadix und Sevilla, und nach den oͤstli— chen Provinzen Spaniens verschifft zu werden.

Der Spanische Oberst Gregorio Quiroga ist von Corunna hierher gekommen, um, wie man behauptet, von der Portugiesi⸗ schen Regierung 10,000 Mann Huͤlfstruppen, und zwar gegen die ultraliberale Partei der Junta von Galizien, zu erbitten. Herr Perez de Castro, der Spanische Gesandte, scheint dies Ge⸗ such zu unterstuͤtzen.

Der hiesige Kaufmannsklub hat gestern, angeblich auf Ver⸗ anlassung eines der Portugiesischen Minister, Unterschriften zu einer Petition an die Königin gegen die Erneuerung des Han— dels Traktats mit England zu sammeln begonnen und gleich am ersten Morgen 113 Ünterzeichnungen erhalten, worunter sich die Namen mehrerer Bank-BDirektoren befinden. Man sieht diesen Schritt als eine Folge der zwischen der Kaufmannschaft von Lissabon und derjenigen von Porto bestehenden Eifersucht an, glaubt aber, er werde keine Folge haben. Der Handels stand von Porto findet gerade im Gegentheil seinen Vortheil in der Er— neuerung des Vertrages und ist in einer sehr ausfuͤhrlichen Vor⸗ stellung bei Ihrer Majestaͤt um Anknuͤpfung desfallsiger Unter⸗ handlungen eingekommen. Auch Herr Silva Carvalho soll da— fuͤr gestimmt seyn.

Lissabon, 8. Sept. Portugal erholt sich auffallend rasch von den Wunden, die der Buͤrgerkrieg feinem Wohlstande schlug. Die natuͤrliche Fruchtbarkeit des Landes traͤgt viel zu diesem Resultate bei, aber eben so viel, wo nicht noch mehr, die bedeutenden Kapitalien, welche der aufbluͤhende Handel Lissabons und Portos diesen beiden Hauptstaͤdten zufuͤhrt, von denen das uͤbrige Portugal gewissermaßen nur als das Weichbild zu betrach⸗ ten ist. Zwar ruhen die Finanzen des Staates fortdauͤernd noch auf der lockern Grundlage der Anleihen, indem mannigfache per⸗ soͤnliche und politische Rucksichten bisher noch stets einer solchen Beschraͤnkung der Ausgaben entgegenstanden, die ein Gleichge⸗ wicht zwischen der Einnahme und Ausgabe herzustellen geeignet wäre. Aber in den Haͤnden der Privat-Personen befindet sich dagegen ein Ueberfluß von Kapitalien, deren Vorhandenseyn sich unwidersprechlich durch das Ergebniß des Verkaufs der bedeuten“ den, schon auf den Markt gebrachten Masse von geistlichen Guͤ⸗ tern, kundgiebt, welche mit lebhafter Konkurrenz, von Leuten aller Parteien, und wenn man auch das Papier, welches bei der Bezahlung zugelassen wird, auf seinen Boͤrsen Eours reduzirt doch zu ihrem vollen Kapital-Werthe, nach dem in Portugal ublichen Zinsfuße von 5 pCt., veraͤußert werden. Daneben fehlt das Geld keinesweges fuͤr andere Unternehmungen. Zwei Actien⸗Gesellschaften, die eine fuͤr die Ausbeutung der Fischereien, die andere zur Errichtung einer VersicherungsAnstalt, deren Gesammt⸗Kapital 3 Mill. Crusaden betrug, fanden ganz vor kurzem, innerhalb drei Tagen, zu Lissabon die erforderliche An⸗ zahl von Unterzeichnern, während gleichzeitig zu Porto, ebenfalls binnen wenigen Tagen, sammtliche Actien elner neu zu errich⸗ tenden Bank untergebracht waren. Dieser steigende Wohlstand, und die Eindruͤcke, welche die emigrirten Portugiesen aus dem civilisirteren Theile Europa's zuruͤckgebracht haben, wirken ihrer⸗ seits auf neue Anlagen und Verschoͤnerungen Lissabons zuruͤck, welches bemerkenswerthe Schritte macht, um sich dem Aeußeren der großen Staͤdte Mittel-Europa's zu nähern, hinter denen es in dieser Beziehung mindestens um hundert Jahre zuruͤck war Die endlich eingefuͤhrte Reinigung der Straßen, in welche nich: mehr das Herabwerfen saͤmmtlicher in den Haushaltun gen ange fam melten Unreinlichkeiten, selbst aus den oberen Ste werken geduldet wird, wodurch bisher das Betreten dieser Straßen in den spaͤteren Abendstunden zu einem bedenklichen unternehmen ward; die Er— richtung oͤffentlicher Fuhrwerke, die besonders fuͤr eine Stadt, die als eine der ausgedehntesten Europa's angesehen werden kann, wie ein Beduͤrfniß erschien, und mehrere andere ahnliche Aende⸗ rungen, wenn selbige gleich zum Theile nur nech im Beginnen i von dem unbefangenen Beobachter mit um so groͤ⸗ ßerem Lebe erwahnt werden, als seit dem Austritte Pombal's aus den Gese haͤften, nicht allein kein Vorschreiten, sondern viel⸗ mehr eine ruͤckgaͤngige Bewegung hinsichtlich aller ähnlichen, ge⸗ meinnuͤtzigen Verbesserungen in Portugal eingetreten way Eine Verbesserung, die Pombal selbst an die Spitze alles dez jenigen, Abschasfuüng der

was er für Lissabon gethan, setzte, bestand in der

Ziegen-Heerden, welche unter dem Vorwande, die Hauptstadt mit Milch zu versorgen, die unmittelbaren Umgebungen derselben als eine Art von Gemeinweide betrachteten, und eine wahre Geißel fuͤr alle Gaͤrten und Aecker waren; waͤhrend ihre sehr zahlreichen Hirten als eine organisirte Diebs⸗ und selhst Mörder -Vande zu betrachten waren? die seder Polizei Trotz boten, und du Nachbarschaft von Lissabon hoͤchst unsicher machten. Nach der Entfernung Pombal's hatten die Ziegenhirten und ihre Heerden ihren früheren Besitzstand wieder eingenemmen und stets bisher behauptet, bis eine neuere Verordnung selbige, vom hächsten November ab, wieder auf eine Entfernung von sechs Stunden von der Hauptstadt verweist Ob die sogenannten constitutionnellen Behoͤrden in der Durch führung dieser Maßregel die naͤmliche Kraft wie die feste Hand Pombal's bewähren werden, muß die Zukunft lehren. Viel Auf⸗ sehen haben die Spannung der Portugiesischen Regierung mit dem Sardinischen Hofe und die demzufolge von ersterer getrof⸗ fenen, aus den Zeitungen bekannten Maßregeln unter den hlesigen Politikern und Nouwvellisten, bedeutend weniger aber in der handeltreibenden Welt, verursacht. Man berechnet die Zahl der Sardin schen Schiffe, welche jährlich die Portugiesischen Haͤfen besuchten, auf durchschnitt ich 159, während die Portugiesische Handels⸗Flagge kaum in den Sardinischen Häfen bekannt ist. Auch ist die Ausfuhr von Portugiesischen Produkten nach den

was sie denn auch that;

Vertrag uͤber die freie

Sardinischen Staaten hoöͤchst unbedeutend. Ein Von-lntereourse-

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