1835 / 307 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

listische Hauptquartier war am 20sten in Mendoza bei Vlttoria. Cordova befand sich am 20sten mit seiner H Miranda am Ebro, woselbst er uber Logrofio und Rioja ange— langt war. Die Nachricht von der Einnahme von La Puebla durch die Karlisten scheint noch der Bestaͤtigung zu bedürfen.“

Der Graf von Espagne ist am 24sten d. M. in Ninies an— gekommen; er soll nach Lille (Andere behaupten, nach Nanch) gebracht werden.

GSroßbrtitanten und Irland.

London, 30. Oktober. Der Konig kam vorgestern nach der Stadt und hielt im St. James-Palast eine Geheimeraths Versammlung, welcher die hohen Staats-Beamten und die in der Stadt anwesenden Minister heiwohnten. Es wurden Sr. Majestaͤt mehrere Geheimeraths-Befehle zur Genehmigung vor— gelegt. Nachher ertheilte der Konig den ie Melbourne, Hol— ind, Palmerston, Gilenelg und Albemarle Audienz Es war dies die letzte Geheimeraths-Versammlung vor der Abreise des Doses von Windsor nach Brighton, die auf den 2. Nov. festge zt ist. Se. Majestaͤt werden erst in der zweiten Woche des Novembers wieder nach London kommen, um den Bericht des Recorders im St. James-Palast entgegenzunehmen.

Die Prinzessin Victoria befindet sich setzt schon wieder ziem— lich wohl, obgleich sie die Luft noch vermeidet.

Der Herzog von Wellington, dessen Krankheit nicht so schlimm gewesen ist, als die Zeitungen sie machten, ist so weit wieder her gostellt, daß er schon am Sonnabend eine große Gesellschaft em— pfangen wollte.

Man will wissen, daß der General Sebastiani seinen Bot schaster-Posten ani hiesigen Hofe nicht niederzulegen gedächte; indeß wirs dem von verschiedenen Seiten, namentlich von der , Chroniele und von der Morning Post, wider— sprochen.

Dem Pariser Korrespondenten des Mornin Herald zu⸗ folge, staͤnde der Nord⸗Amerikanische Geschaͤftstr ger zu Paris im Begriff, Frankreich auf Befehl seiner Regierung zu verlaffen.

Es heißt, der Vice-Admiral Sir Peter Haßtell würde an die Stelle des Sir George Cockburn, dessen dreijährige Dienst— zit im Dezember ablaͤuft, zum Oberbefehlshaber auf der Nord— Amerikanischen uns Westindischen Station ernannt worden. Die Morning ChroniLele hatte in einem früheren Blatte einen Auszug aus einem Schreiben gegeben, welches einer der ausgeschlosser en Meister der Orangisten⸗Logen an Lord Kenyon, den Viez, Großmeister in England, gerichtet hatte, und welches Hwere Beschuldigungen gegen den? Hberst Fairman enthielt. Dee vemselben zur Last gelegten Handlungen werden jetzt von der Worntng Post im Auftrag des Oberst Fairman in Abrede gestellt. Oberst Fairman, sagt dieses Blatt, habe nie in der bezeichneten Weise gehandelt und nie ein Wort geäußert, aus welchem man auf so hochverraäͤtherische Plaͤne schließen konnte. Ein anderes Toryblatt enthalt die Anzeige: „Oberst Fairman, der von den ministeriel⸗ len Blärtern des Hechverraths oder ähnlicher Dinge angeschul— digt worden ist, zeigt uns an, daß er heute Morgen seine Karte auf dem Ministerium des Innern abgegeben hat, mit der Be— merkung, daß er in Bezug auf gewisse durch das Organ der Presse gegen ihn erhobene Anschuldigungen es fuͤr seine Pflicht, osowohl gegen sich selbst als gegen den Staat gehalten habe, seine

n . abzugeben.“ (Vergl. das unten folgende Schreiben aus ondon. )

Lord Redesdale, Lord Eastnor und der Bischof von Roche— ster haben in dem neu gebildeten protestantischen Verein von Worcestershire die Aemter als Vice ⸗Praͤsidenten jenes Vereins angenommen.

Der Fuͤrst von Canino (Lucian Bonaparte) ist von einer Reise durch Schottland wieder nach seiner Villa in Brompton zuruͤckgekehrt.

In einem vom Courler mitgetheilten Schreiben aus Dublin vom 28. Oktober wird behauptet, daß jetzt in Irland eine Ruhe herrsche, wie man sie lange nicht erlebt habe, und daß die wenigen Unthaten, welche die Tory⸗Blaͤtter ihren Lesern noch auftischten, um ihnen das Gegentheil einzureden, nur in hen abgelegensten Winkeln vorkaͤmen und von allen Rechtlichen verabscheut und verworfen wurden. „Und“, sagt jener Korre— spondent, „blicken Sie auf den protestantischen Theil, auf den Norden von Irland, so finden Sie, daß sich alle die bedeutend— Cen Staͤdte desselben durch die wohlwollendsten politischen Ge— sinnungen auszeichnen, daß dert die Fanatiker zurechtgewie— sen und Toleranz und gesellige Tugenden aufgemuntert wer⸗ den. Dies sind die charakteristischen Kennzeichen der Städte Belfast, Derry, Newry, Coleraine und Drogheda; genug, unsere jetzigen Irländischen Protestanten, ich meine die Majoritaͤt der— selben, machen gemeinschaftliche Sache mit ihren katholischen Landsleuten. Als Beweis davon kann Ihnen die Aufnahme dienen, welche Lord Mulgrave bei den Presbyterianern in Bel— fast gefunden hat; der ehrenvollste und enthusiastischste Empfang wurde ihm von ihnen bereitet.“

In Falmouth waren Nachrichten aus Lissabon vom 18. d. eingegangen. An letzterem Orte wüßte man, daß die 6000 Mann starke Portugiesische Huͤlfs⸗Armee noch nicht uͤber die Spanische Gränze gegangen war; sie sollte vor ihrem Einzuge noch um 16,909 Mann, nach anderen Berichten nur um 2300 Mann, vermehrt werden. Nach Angaben in der Times soll in Lissa— ben der Plan einer Vermählung der Koͤnigin mit dem Prinzen ven Koburg aufgegeben worden und wieder einmal der Prinz Max von Leuchtenberg zum Bräutigam designirt worden seyn. Am 10ten war in Lissabon ein Dekret erlassen worden, wodurch der Englische Sovereign, zu dem Werth von 4690 Reis, als gangbare Muͤnze in Portugal erklart wurde.

Im heutigen Courier liest man: „Wir haben Berichte aus Madrid vom 19ten d. M. erhalten. Am 18ten hatte die Königin die Madrider National-Garde die Revue passiren lassen und bei dieser Gelegenheit oͤffentlich verkuͤndet, daß der Streit mit den Andalusischen Junten auf eine zufriedenstellende Weise beigelegt worden sey. Wir sind um so ch. geneigt, dieser Nach⸗ richt Glauben beizumessen, als die von uns mitgetheilte Proela⸗ mation der Junta von Andujar (siehe unten den Artikel Spa— Rien) keine ernsthafte Ursache des Zwiespalts zwischen der Junta und dem Premier- Minister mehr obwalten läßt. Die Madrider Hof⸗Zeitung vom 19ten kuͤndet denn auch offiziell an, daß alle Differenzen, mit einziger Ausnahme des Kampfes mit dem Praͤtendenten, ausgeglichen worden seyen. Diese Ankaͤndi⸗ gung ist in einem Manifeste der Regentin an die Nation ent halten. Sie ruft in deniselben alle gute Spanier auf, sich Be— hufs der Vertheidigung des Thrones und der Freiheit um sie zu sammeln, und diesem ihrem Aufrufe wird von allen Seiten durch Darbringung patrioötischer Gaben begegnet. Die Hofda— men und andere Frauen des ersten Ranges' sollen sich erboten haben, Kleidungsstuͤcke fuͤr die Soldaten zu nähen. Herr Nendijabal hat alle Klassen der Bewohner Spaniens mit Enthussasmus zu erfuͤllen und diesen Enthusiasmus frucht⸗

aupt⸗Division in,

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bar zu machen gewußt. Auch von der Armee haben wir einige nahere Nachrichten. Sie bestaͤtigen das Geruͤcht von der Einnahme Puebla s, welches aber allem Anschein nach ein Ort von geringer Bedeutung ist. Die dem General Cor— dova zugeschriebenen Plaͤne, daß er die Bruͤcken abbrechen und zerstoͤren lassen wolle, zeigen, daß er der angegriffene Theil ist, und aus der Nachricht, daß die Christinos sich aus dem Fort St. Bartolomeo nach St. Sebastian zurückgezogen, laͤßt sich schließen, daß die Karlisten dort noch staͤrker sind. Das in Paris verbreitete Geruͤcht, daß Vittoria in die Hande der Karlisten ge— fallen sey, wird ubrigens durch die näheren vom „Messager“ mitgetheilten Nachrichten widerlegt.“

Der Oberst Caradoe hat fuͤr seine Dienste wahrend des Spanischen Buͤrger-Krieges in den Backischen Provinzen von der verwittweten Koͤnigin von Spanien den Stern des Ordens Karl 5 III. zrhaiten,. .

Herr Edward Ellie, ehemaliger Kriegs ⸗Secretait, befindet sich setzt in Spanien; er ist an der suͤdlichen Kuͤste gelandet.

Wie der Courier meldet, ist der General Llauder, angeblich mit einer politischen Mission beaustragt, in der That aber nur um seinen Feinden zu eatgehen, in Paris angekommen.

Mit dem „James Watt“ sind in der Themse 690 70 Invaliden vom Englischen Huͤlfs Corps aus Santander ange— kommen; sie sind auf Kosten der Spanischen Regierung nach England zuruͤcktransportirt worden. Die Nachrichten vom Ge— neral Evans lauten dahin, daß er noch mit den Vorbereitungen zur Eroͤffnung seiner Campagne beschäftigt war. 1

Dem Courier zufolge, ist das Loos derjenigen in Spani— schen Dienst getretenen Leute, die wegen Krankheiten eder Wun— den, die sie sich in diesem Dienst zugezogen oder erhalten haben, nach England zuruͤckgeschickt werden, beruͤcksichtigt und dafür ge⸗— sorgt worden, daß sie nach den Orten, wo sie angeworben wor— den, zuruͤckkehren koͤnnen, indem einem jeden Mann fuͤr 10 Eng— lische Meilen immer eine Unterstuͤtzung von 6 Pence ausgezahlt oder freie Reisegelegenheit fur sie beschafft werden soll; doch soll diese Verguͤnstigung nür denjenigen zu Theil werden, die den Dienst unter ehrenvollen Umstaͤnden verlassen haben.

Der „Lord Lynedoch“, der „Lord Dalmeny“, der „Keziah“

und der „Favourite“, welche Pferde nach Santander bringen sollen, liegen noch in Portsmouth, von wo sie des schlechten Wetters wegen nicht fort konnen.

In Neu, Braunschweig wird jetzt unter dem Titel: „Neu— Braunschweigisch⸗-Ostindische Compagnie“ eine Gesellschaft zum Zweck des direkten Handels nach Ching mit einem Kapital von än, 999 Pfund gebildet.

Die in London eingetroffenen Nord-Amerikanischen Blatter

sind hauptsaͤchlich mit Berichten uͤber die Verwuͤstungen ange— füllt, welche heftige Stuͤrme an der Ost, und Suͤdkuͤste ange— richtet hatten; der politische Sturm, der über einige Staaten i Union hereinzubrechen gedroht hatte, schien sich gelegt zu aben. Nach dem Muster der Maͤßigkeits-Vereine ist in New⸗York seit kurzem auch ein Verein entstanden, um dem Spiel entge— genzuwirken.

London, 39. Okt. Vor ein paar Tagen erschien in den Zeitungen ein Brief von einem gewissen Herrn Heywood, als Großmetster der Orangisten Logen in Yorkshire, an Lord Kenyon, als Vice⸗Großmeister des Ordens in England, worin er sich mit 37 Logen von der Haupt-Loge lossagt, zugleich aber den Oberst Fairman staatsgefährlicher Umtriebe anklagt. Es ist zu bemerken, daß, während der Standard ohne wei— teres den Oberst Fairman aufgiebt und darauf besteht, daß eine so wichtige Anklage nicht ununtersucht bleiben duͤrfe, die Times weder den Brief selbst aufgenommen, noch eine einzige

Bemerkung daruber gemacht hat; daß aber in der heutigen Mor,

ning Poest eine Erxklaͤrung im Namen jenes Offiziers erscheint, worin er die Beschuldigung als eine grobe Luͤge behandelt. Den Tories kommt jetzt der eben erschienene Bericht der Un— terhaus- Kommission, welche mit der Untersuchung der Kla— gen uber den in Irland den Wählern angethanen Zwang beschaͤf—

tigt war, ganz zur rechten Zeit. Denn es zeigt sich hier aufs klarste

nicht nur der wildeste und unversohnlichste Haß vieler katholi— schen Priester gegen die protestantische Kirche, deren Geistlich keit und die dieselben unterstuͤtzenden Tories, sondern auch, daß sie

keinen Anstand genommen, sich ihrer geistlichen Macht und in

manchen Fällen sogar koͤrperlicher Gewalt zu bedienen, um ihre Pfarrkinder nach ihrem Sinne stimmen zu machen. Die katho— leschen Landleute theilen zwar Gesinnung und Willen mit den

Priestern, und es wurde von deren Seite keines Zwanges be—

durfen, wenn die armen Leute sich nicht unter dem Zwang der

Gutsherren befaͤnden, welche (wie jener Bericht gleichfalls zur

Genuͤge zeigt) den Ungehorsam ihrer Paͤchter bei Parlaments— Wahlen ost durch die grausamste Ausstoßung aus ihren Huͤtten, kostspielige Prozesse und selbst Verfolgungen von Aeltern, Kin— dern und Geschwistern der Widerspenstigen bestrasen. Aber die— sen Zwang von Seiten der Gutsherren halt man fuͤr ganz na— türlich, da ja Jeder „mit den Seinigen“ thun dürfe, was er will, und da ihr Zweck die Erhaltung des Bestehenden ist, so darf man es mit den Mitteln nicht zu genau nehmen. Aber gerade dieser Erhaltung des Bestehenden sind die Priester ent— gegen, weil es die Aufrechthaltung der Suprematie einer frem— den Kirche in sich faßt; demnach bedienen sie sich, ohne Ruͤcksicht auf die oft unausbleiblichen Folgen fuͤr die Bauern, aller moͤg⸗ lichen Mittel, um sie gegen die Tories stimmen zu machen, und es läßt sich wohl denken, daß da, wo das ganze zeitliche Gluͤck eines armen Mannes auf dem Spiele steht, nichts Geringeres, als die von der Ewigkeit entlehnten Gruͤnde denselben bewegen koͤnnen, jenes zu wagen. Dieses erklärt es denn auch, wie sie in dem Taumel der Leidenschaft schlecht genug seyn können, sich selbst des Beichtstuhles und der Kanzel zu bedienen, um die Ge— müther durch Furcht, Hoffnung und eniflammte Parteiwuth zu der in solchem Falle nothwendigen Selbstvergessenheit zu treiben; bie Unwissenheit des gemeinen Volkes ist hierbei aber ihr vor— zuͤglicher Gehuͤlfe. Wenn also diesem priesterlichen Unfug entge— gengearbeitet werden soll, was eben so wenig durch Gesetzes— Zwang geschehen kann, als die Hemmung der Tyrannei der Guts— herren, so muͤssen fuͤrs erste die Priester zugleich unter den Schutz wie unter die Aufsicht und in den Sold der Regierung genom— men und dabei keine Kosten, keine Anstrengung geschont werden, um das Volk zu erziehen. Die besseren unter den Priestern scheinen dieses selbst zu wuͤnschen, wie neulich der katholische Erz— bischof von Armagh zu Belfast erklärte, indem er das neue Schul— wesen lobte und seine Freude daruͤber ausdruͤckte, daß in einem Bisthum, welches er nannte, in jeder Huͤtte die Bibel zu sinden und die Religidͤsitaͤt des Volkes dadurch vermehrt sey. Der Parteigeist findet es jedoch bequemer, alle jene Uebel dem Ka— tholizismus zuzuschreiben; denn da er es der Regierung zum Ver— brechen macht, daß sie den Katholiken Gerechtigkeit widerfahren las⸗ sen will, so kann ihm nichts nuͤtzlicher seyn, als wenn er den

Katholizlsmus in das verhaßteste und gefährlichste Licht setzt Indessen ist es erfreulich, daß so Manche, die fruͤher von diesen

Geiste beseelt waren, in Irland so eben bei dem Besuche d

Vice-Koͤnigs zu Belfast bewiesen, daß sie das edle Streben dit ses vortrefflichen Mannes, das Beste jenes Landes zu soͤrdern anerkennen, indem sie sich mit Whigs und Katholiken vereinig ten, um den Vertreter Koͤniglicher Majestaͤt in ihm zu verehren

ndenken an den feierlichen Att der St. isteten Erb⸗Huldigung der Nachwelt aufzubewahren, so haben

llerhoͤchstdieselben, alle Festlichkeiten aus diesem Anlasse huidvoll blehnend, die Ansicht ausgesprochen, daß dies am zweck⸗ äßigsten durch die Herstellung einer Wasserleitung aus er Dongu nach den hoͤher gelegenen Vorstädten geschehen rfte. Zugleich haben Allerhoͤchstdieselben zu gestatten geru⸗

und obgleich die Tory-⸗Journale fortfahren, mit Verachtung von et, daß dieser Wasserleitung Allerhoͤchstihr' Name beigelegt

ihm zu sprechen, und es ihm als eine Erniedrigung zuschreiben daß er O'Connell zu Tischs gebeten, machen es sich gusgezeic nete Tories doch zur Ehre, ihn bei sich als Gast zu bewirihen und unter diesen Tories besindet sich kein geringerer, als de

Erzbischof Beresford. Nleder lande.

Aus dem Haag, 39. Okt. Die Sectlonen der zweier Kammer setzen ihre Untersuchungen der Budget ⸗Gesetz⸗Entwuͤr Heute ist an die Mitglieder derselben ein neuer Gese

sort. Entwurf, welcher die zu bewirkenden Abänderungen im dritt

Titel des ersten Buches des Handels-Kodex enthält, verthe worden.

jestaͤt dem Könige einen Bericht uber die vorjährige Wirksa

keit dieses Instituts während des abgewichenen Jahres zu uͤbe

reichen. Belg ten.

Brüssel, 39. Okt. Durch ein Cirkular des Gouverneun

* 2 . ) . W e der Provinz Brabant wird in Erinnerung gebracht, daß diejen 96 der eingeleiteten Subscription

gen Belgier, die im Auslande Dienste genommen und vor de

Eine Deputation des Königlichen Instituts fuͤr Kuͤnst Wissenschast und Literatur hatte vorgestern die Ehre, Sr. M

erde. Diese Allerhöchste Kinsicht war nicht so bald bekannt morden, als ste sich, wie zu erwarten stand, auch schon der leb— aftesten Theilnahme erfreute. Während die Behoͤrden sich mit r Anfertigung der auf diese Wasserleitung be. uͤglichen Plaͤne d Kostenanschlaͤge, welche nun in allen ihren ö auf das dringlichste und sorgfaͤltigste gepruͤft und berichtiget werden llen, mit aller Thaͤtigkeit befaßten, udesregierung fuͤr die Aufbringung der zur Ausfuͤhrung der— lben erforderlichen Geldmittel Sorge getragen, und zu diesem zehufe durch den Magistrat der Haupt- und Residenzstadt Wien Die fuͤr alles Nuͤtzliche und Edle so empfänglichen Bewohner eser guten Stadt die Einladung zu freiwilligen Beiträgen er, hen lassen. Es bedurfte nur dieser Andeutung, um den durch ine patriotischen Gestunungen und die freigebige Unterstuͤtzung ler gemeinnuͤtzigen Unternehmungen ausgezeichneten Großhaͤnd⸗ r, Georg Frelherrn v. Sina, zu dem Anerbieten zu bestimmen, r Herstellung der erwahnten Wasserleitung als inen Beweis iner unbegraͤnzten Anhaͤnglichkeit an die geheiligte Person Sr. Majestaͤt und des Bestrebens, seinen Mitbürgern zu nuͤtzen, nicht lur den bedeutenden Beitrag von dreißigtausend Gulden Conv— zu widmen, sondern fuͤr den Fall, als der Bauaufwand

t die vollstaͤndige Be⸗ deckung nicht erhiete, guch das Abgaͤngige gegen 4proc. Verzin⸗

J. Januar 1835 nach ihrem Vaterlande zuruͤckzekehrt sind, eb sung sogleich vorzuschleßen.

so wie die in Holland gebornen Einwohner von Belgien,

bereits vor dem 6. Februar 1831 in diesem Lande domtzilirt w

ren, auf alle Vergunstigungen des Indigenats Anspruͤche mach

koͤnnen. Eine Gesellschaft zur Befoͤrderung des Flachsbaues in B ien ist im Begriffe, sich zu organisiren, und wird sowohl! ruͤssel, als in Gent und Luͤttich, Etablissements haben. Nicht Herr Jacques Lafsitte, sondern Herr Jean Baptf Laffitfte ist in Bruͤssel angekommen.

Dänemark.

Itzehoe, 289. Okt. Die Anwesenheit unserer, zum erst male zusammengetretenen Holsteinischen Stande mußte dem

strigen doppelten Geburtstage in dem angestammten Koͤnigs han hier eine besonders erfreuliche und erhebende Bedeutung gebn

In diesem Sinne hatte der Koͤnigl. Kommissarius, Herr Ko renzrath Hopp, in dem geraͤumigen Lokale des kloͤsterlichen K

vent⸗Saales eine zahlreiche Gesellschaft zu einem Festmahle m

einigt, die, außer den Mitgliedern der Staͤnde⸗Versammiung

vielen Gaͤsten aus der Stadt und deren Nachbarschaft, auch mant aus fernerer Gegend herbeigekommene Landsleute und selbst ein ufäͤllig hier anwesende Fremde, im Ganzen 78 Personen, befgs lil, den Fremden befand sich ein bekanntes Mitglied der Hu noverschen Stande⸗Versammlung, Hr. Freudentheil. Dem stattlicht Lokal mit entsprechender Beleuchtung, der reich geschmuͤckten i besetzten Tafel und der ganzen aͤußeren Ausstattung des Fest

entsprach die heiter-festliche Stimmung der bunt gemischt Industrie die lebhafteste Theilna

Gaͤste. Wie billig, brachte der Wirth zuerst die Gesundheit! beiden hohen Personen, deren Geburtstag eben gefeiert wur nämlich unserer Koͤnigin und Kronprinzessin, aus, worauf Musit-Corps die Melodie des allbekannten Koͤnigsliedes ertön ließ. Dieser ersten Gesundheit folgte die des geliebten Koͤn welche der Abgeordnete Lorenzen ausbrachte, und den Besch machte die von dem Abgeordneten Obergerichts. Advokaten l ausgebrachte des Königlichen Kommissarius. Die Gesellschh die sich um z Uhr vereinigt hatte, trennte sich erst spaͤt Aben

Deutschlan d.

Hamburg, 2. Nov. Auf die dem Senat geschehene zeige von dem erfolgten Ableben des bei ihm beglaubigten Kön Schwedisch-Norwegischen außerordentlichen Gesandten und vollmächtigten Ministers, Commandeur Signeul, hat derselbe hinterbliebenen Frau Gemahlin des Verewigten dieserhalb s aufrichtigstes Beileid bezeugen lassen. .

, . ; Wien, 30. Okt. Ihre Kaiserl. Hoh. die Frau Erzherzo

Sophie ist am 27. Oktober, um halb eilf Uhr Nachts,!

einer Erzherzogin gluͤcklich entbunden worden, und befindet nebst der neugebornen Erzherzogin, mit Ruͤcksicht auf die staͤnde, bei erwuͤnschtem Wohlseyn. .

Gestern Mittag um 12 Uhr fand die öͤffentliche Taufe neugebornen Erzherzogin, in Gegenwart Ihrer Kaiserl. Maß ten, wie auch im Beiseyn der hier anwesenden hoͤchsten Fam! glieder, mit dem herkömmlichen Gepraͤnge in der Hofburg⸗-Pf kirche statt. Die feterliche Tauf-Handlung wurde von! Fuͤrst-Erzbischofe von Wien, unter Assistenz von Bischsͤsen! infulirten Prälaten, verrichtet. Tauf⸗Pathin waren Ihre N die regierende Kaiserin. Die Neugeborne erhielt die Nan Maria Anna Carolina Pia. Die Ober Hofmeisterin N Kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie, Fuͤrstin von Kim brachte die neugeborne gi heran auf einem reichen Kissen, sen Huͤlle von zwei Kaiserl. Kämmerern gehalten wurde, in gleitung des Erzherzogl. Hofstaats zur Taufe, und nach M ben wieder eben so in die Erzherzogl. Kammer zuruͤck. diplomatische Corps und der Hofstaat wohnten dieser Fein keit in Galla bei. Die Kaisers. Leibgarden, gleichfalls in 6 hatten das Appartement und die Hofburg- Pfarrkirche be und leisteten im Cortège die gewöhnliche Nebenbegleitung. mittelbar nach dem Tauf⸗Akte geruͤhten Ihre Masestaäͤten in geheimen Rathsstube Cercle zu halten, wobei Se. Kaiserl. ) der Erzherzog Franz Carl die Gluͤckwuͤnsche des diplomanz Corps und des Hofstaats empfing.

Se. Königliche Hoheit der Herzog von Lucca ist aus der Königlich Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, Mortimer von Maltzan, aus Schlesien und der kommandin General im Lombardisch,Venetianischen Königreiche, Graf. Radetzky, aus Mailand hier eingetroffen. l

Die Wiener Zeitung enthalt nachstehenden Artikel: Wassermangel, woran mehrere der volkreichsten und industh sten Vorstädte der Haupt, und Residenzstadt Wien leiden welcher insbesondere in den Jahren 1834 und 1835 empfim war, hatte laͤngst die Aufmerksamkeit Sr. Maj. unsers alletl digsten Kaisers und Herrn auf sich gezogen. Der waͤterlig sinnte Monarch hat daher von bem Augenblicke Seines rungs⸗Antrittes Sich mit dem segenreichen Gedanken echt diesem wichtigen Beduͤrfnisse dauerhaft abzuhelfen. Da ch den Wuͤnschen der treuen Einwohner der Residenzstadt lag,

che Ausstellungsraͤume dem

gung gewuͤrdigt hatten.

In der sel ben Zeitung liest man: „Die mit dem. Sep⸗ mber d. J. eroͤffnete, und bis zum 26sten d. M. verlaͤngerte ste Gewerbs⸗-Podukten⸗Ausstellung der Oesterreichischen Mo⸗ archie ist nun beendet, die eingesendeten Fabrikate sind ihren zeugern zuruͤckgestellt, oder den Käufern derselben eingehandigt orden; schon werden die aus Allerhoͤchster Gnade hierzu ge⸗ idmeten Lokalitäten der Kaiserl. Burg' nach ihrer urspruͤnglichen zestimmung umstaltet, und eine durch die Gegenwart des Me—

mrchen verherrlichte öͤffentliche Preis-Vertheilung und Belobung

wird fuͤr diesmal eine National-Anstalt schließen, welche in der zeschichte der vaterlaͤndischen Industrie ö . , zu be⸗ unden bestimmt ist. Als ein theures Vermaͤchtniß des hochse⸗ gen Kaisers Franz J. von dem Erben Seiner Kron und ugenden mit gleicher väterlicher Sorgfalt aufgefaßt, haben beine Majestaͤt, unser gegenwaͤrtig regierender Kaiser Fer⸗ nand J., diese Anstalt nicht nur mit wahrhaft Kaiser⸗ cher Munificenz ausgestattet, und mit hoͤchst interessanten Ge⸗

ert, sondern durch wiederholte Besichtigung der Ausstellung den ohen Grad der Theilnahme an Tag zu legen geruhet, welche Illerhoͤchstdieselben dem Gedeihen und Fortschresten des inlaͤndi— chen Gewerbs⸗ und Fabrikwesens allergnädigst zu widmen ge— bohnt sind. Schon am 365. August d. J., den! Tage vor der

m Wohle Ihrer Unterthanen unternommenen seise nach Böhmen, geruhten Allerhöchstdieselben mit Ihrer Majestaͤt der Taiserin, die gleich Ihrem erlauchten Gemahle der inlaͤndischen me schenkt, in Begleitung des rsten von Colloredo⸗Manns—

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rsten Oberst⸗Hofmeisters, F ld. diese Ausstellung mit Allerhoͤchstdero Gegenwart zu glücken, die einzelnen Gegenstände derselben ihrer Auf⸗ erksamkeit zu würdigen, Sich die Fabrikanten vorstellen zu las⸗ n, an Jeden Worte der Aufmunterung und Zufriedenheit zu chten, und mit wahrer landesvaͤterllcher Huld in die Detalls nzugehen, womit die Exponenten den Werth ihrer Er nd den Grad der Vervollkommnungen derselben dem

ten Kennerblicke anschaulich zu machen sich bestrebten.

eugnisse llerhoͤch⸗ Wenn

ber eben diese genaue Wuͤrdigung der ausgestellten Objekte es

shren Majestaͤten,

ungeachtet eines beinahe zweistuͤndi Auf⸗ ihaltes unthunlich J Y ip eistündigen Auf

machte, bei dieser ersten Besichtigung saͤmmi— Allerhoͤchsten Augenscheine zu un—

rziehen, so wurden dech auch die Gemuͤther derjenigen Ae r, welchen diesmal nicht die Gnade zu Theil werden konnte, hre Fabrikate Allerhöͤchstdenenselben vorzuzeigen, durch die so troͤst⸗ che allergnaͤdigste Aeußerung innigst erfreüt, daß Sich Seine

Masestaͤt deren Besichtigung bei Allerhöchstderselben Ruͤckkunft

orzubehalten geruhen wollen. Und wirklich waren Se. Majestaͤt um von der Reise zuruͤckgekehrt, als Allerhoͤchstdie selben mit shrer Majestät der Kaiserin und Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erz— erzog Franz Karl, in Begleitung des Haus. Hof und Staats anzlers, Fürsten von Metternich, und des Staats und Konse⸗

enz. Ministecs, Grafen von Kolotörat Liebsteinsky, Sich am 19ten

M. abermals in die Ausstellungs, Lokalitaͤten zu verfuͤgen ge— uhten, und hier so wie das erste Mal von der Ausstellungs— eitungsKommission ehrerbietigst empfangen, wahrend einer dritt⸗ Halbstuͤndigen Anwesenheit auch nicht Einen Gegenstand voruͤber⸗ ehen ließen, den Allerhoͤchstdieselben nicht Ihrer näheren Besich⸗ Die genauesten Erkundigungen uͤber 6 den Standpunkt der Gewerbe und Ver— ö. die Ausdehnung des Geschaͤftes, die Zahl der Huͤlfs— rbeiter, zeigten den Exponenten neuerdings, welch' hohen An⸗ heil ihr Monarch und ihre geliebte Landesmutter der zaterländischen Industrie gewähre, und tief geruͤhrt von so viel uld und Gnade konnten sie nur mit Muͤhe den Ausbruch des auten Jubels unterdruͤcken, als Ihre Majestaͤten unter den wie— erholten allergnaͤdigsten Ausdrucken Allerhoͤchstihrer Zufrieden— heit die Ausstellungs· Räume verließen. Noch vor dem Schlusse zer Ausstellung geruhten Se. Majestaͤt einen bedeutenden Geld— etrag zum Ankaufe von Fabrik- Erzeugnissen, welche exponirt wa— en, mit der ausdruͤcklichen Andeutung zu bestimmen, daß so— 7 die vorzuͤglichsten Gegenstände, als auch Erzeugnisse der in⸗ K ö. allen hg len der Monarchie gewahlt . . Allerhoͤchste Auftrag bereits in Erfuͤllung

e Lage der Fabriken, chleißorte,

Spanten.

Madrid, 22. Ott. (Fran osische Blätter.) Die kuͤrn⸗ 6 stattgehabte Musterung der n Garde . fh sigen Eindruck auf die Gemuͤther gemacht. Man kennt ben nthusiasmus, welchen die Gegenwart der Königin in den Rei— hen dieser Mili erregt, und eine von dem lebhaftesten Gefuͤhl Ur das Interesse des Vaterlandes eingegebene Anrede an die en trug nicht wenig dazu bei, die lauten Aeußerungen ue hervorzurufen, welche an diesem schoͤnen Tage uͤberall Heute Abend wird Ihre Majestaͤt einer außerordentliche Eeerste lung im Theater de la Cruz beiwohnen, 1. zum , . don der hiesigen Kaufmannschaft eröffneten Radional Shh) kription fuͤr die Ausxaͤstung von 3006 reiwilligen stattfindet.

Masjestaͤt in Wien ge⸗ Der Premier ⸗Minister wird in ber Loge der Koͤnigin

hat die Nieder ⸗Oesterreichsche

sprechen gehalten.

6e astaͤnden Ihres Allerhöchsteigenen technischen Kabinettes berei, .,

1257 erscheinen. Es ist dies, seit seinem Eintritte in das Ministerium, i . mal, wo er sich öffentlich 6 wird; aber die feierliche Gele— genheit, der Zweck der orstellung, so wie der Umstand, daß er an der Spitze der Subscriptions-Liste steht, dies . machte es ihm zur Pflicht, zugegen zu seyn. Das Erscheinen der Koͤnigin' und' des Premier-Ministers in die⸗ ser, im hoͤchsten Grade patriotischen Versammlung wird ohne weifei von großer Wirkung seyn. Auch Herr Villiers wird der Vorstellung beiwohnen; man ist gewohnt, bei allen Gelegen— heiten, wo es sich darum handelt, den National-Eifer fur die Sache der Königin anzuregen, ihn an der Seite des Premier⸗ Ministers zu sehen. Der Einfluß Englauds ist hier fur JRie—⸗ mand ein Geheimniß; er haͤlt indeß Herrn von Nayneval nicht ab, auch in freundschaftlichen, wenn auch minder vertraulichen Verhaͤltnissen zu Herrn Mendizabal zu stehen, als Herr Villiers. Herr Southern, Englischer Gesandtschafts, Secretatr, wird mor— gen von Cadix zuruͤckerwartet, wo seine Sendung nicht ganz den gewuͤnschten Erfolg gehabt hat.

Die letzten Depeschen' des dtesseitigen Gesandten in Paris haben dem Herrn Mendizabal große Freude verursacht. Es konnte ihm nichts angenehmer seyn, als die dem Repräasentanten der Königin gegebene Versicherung, daß das Franzoͤsische Mini⸗ sterium fortwährend von demselben lebhaften Interesse fuͤr die Königin beseelt sey. Herr Mendizabal hat nur noch den Wunsch, daß die Franzoͤsische Graͤnze mit größerer Strenge bewacht werde, um zu verhindern, daß die Truppen des Hon Carlos durch die Schleichhaͤndler mit allen Beduͤrfnissen versehen wer⸗ den. Ein von der ministeriellen Presse Frankreichs eben so oft wiederholter, als ungerechter Vorwurf, hat den Herrn Mendizabal sehr gekraͤnkt, dessen Ministeriuin durchaus kein Ministerium der „Konzessionen“ ist. Man braucht nur auf— merksam das Benehmen Mendizabal's feit der Uebernahme seines Amtes zu verfolgen, um sich von der Ungerechtigkeit dieses Vor⸗ wurfs zu uͤberzeugen. Welche Zugestaͤndnisse sind denn gemacht worden? Die Junten verlangten fast saͤmmtlich eine konstituirende Versammlung, und das Ministertum hat sich bestaͤndig geweigert, diesem Wunsche nachzukommen. Die Junten verlangten die Ab⸗ setzung aller Beamten der Regierung, und das Ministerium hat keine Aenderung vorgenommen. Die Junten verlangten, daß die Macht, welche sie sich selbst gegeben hatten, von der Regierung anerkannt werde, und das Ministerium hat sie niemals anerkannt, Fuͤr den aufmerksamen und gewissen⸗ haften Beobachter ist die eine Thatsache hinreichend. Mendiza⸗ bal versprach bei dem Antritte seines Amtes, daß er, dem Köͤ—

niglichen Statut gemaͤß, regieren werde, und er hat sein Ver— Es ist unmöglich, irgend eine Handlung des

Ministeriums als mit diesem Grundgesetze im Widerspruch zu l n. Der Ausspruch von Martinez de la Rosa in seiner Rede bei Eröffnung der Eortes: „Das Koͤnigliche Statut ist der Moͤrtel, womit Sie zu bauen berufen sind“, ist von Men— dizabal in seinem ganzen Umfange beherzigt worden. den Cortes das Koͤnigliche Statut underuüͤhrt und rein vorlegen

Sorge und Verantwortlichkeit uͤberlaßt, die Entwürfe zu dem Gebäude zu machen, fert hat.

Der Prado ist seit einigen Tagen von ausgezeichneten Per⸗ sonen besucht worden. Herr von Miraflores, ehemaliger Spani— scher Botschafter in London, hat eine Audienz bei Ihrer Maje— staͤt gehabt, und gestern Abend beurlaubte sich der General Qui⸗ roga bei der Königin, um zur Uebernahme des Kommando's nach Granada abzugehen, wo er mit Achtung und allgemeinem Vertrauen empfangen werden wird.

Es hat sich das Geruͤcht verbreitet, das Militair⸗-Kommando ,, solle dem General Quesada abgenemmen und

eneral Palafox übertragen werden. ö. Im Kriegs-Ministerium herrscht jetzt die größte Thätigkeit. Man beschaͤftigt sich mit der Entwerfung einer Verordnung zur Ausruͤstung einer Armee von 199,900 Mann, um einen ent— scheidenden Schlag gegen die Karlisten ausfuͤhren zu koͤnnen. Man erwartet, diese Verordnung in einigen Tagen in der Hof⸗ Zeitung erscheinen zu fehen. ö j

Eine Spanische Provinz hat den Befehl der Regierung nicht abgewartet, um eine nachbruͤckliche Demonstration zu machen. In den Tagen vom 25. bis zum 39. erwartet man hier namlich 260h Mann Infanterie, welche Estremadura sendet. Dies ist indeß nur der Vortrab von anderen 8090 Mann, welche die ge— nannte Provinz ausgeruͤstet hat und zur Verfuͤgung der Regle— rung stellt. Andererseits meldet der General Cordova in seinen lek ten Depeschen, daß die Armee die Offensive ergreifen werde, sobald die Portugiesischen Huͤlfstruppen und andere, von der Regierung versprochene Verstaͤrtungen angekommen seyn wurden. w. „Die Portugiesische Legion, welche bereits die Spanische Graͤnze uͤberschritten hat, ist 7000 Mann stark. Die Englisch⸗ Velgische Legion, bisher in Portugiesischen Diensten, tritt in Spanische Dienste. Sie zählt 249 Mann. Aus! allen Gegen⸗ den marschiren Haufen von Bewaffneten nach dem Nordben. Die Zahl der Freiwilligen aus Andalusten und Estremadura be⸗ trägt 13,09 Mann. Mehrere Regimenter der Garnison von Madrid sind auf dem Marsche nach dem Norden. Diese große militairische Bewegung ist um so wichtiger, als in diesem Augen⸗ blick kein Widerstand gegen die Absichten des Ministeriums mehr stattfindet. Saͤmmtliche Junten von Andalusien haben sich aufgelbst. . .

Die gestern aus Andalusien hier eingetroffenen Nachrichten lauten guͤnstig. Man weiß fast ganz positiv, obgleich die Nach⸗ richt noch nicht ofsiziell ist, daß die Central⸗ Junta von Andujar sich aufgeloͤst hat, und man spricht von einer Bewegung der Ar— mee von Despeniaperros nach Unter- Aragonien, während der General Espinosa an der Spitze von 6900 Mann seinen Marsch nach Navarra richtet.

Der Graf de las Navas, welcher sich noch in Madrid be— findet, von dem Ministerium zuruͤckgewiesen, von seinen Freun⸗ zen und Soldaten verlassen ist, spielt hier eine traurige Rolle. Die Eroͤffnung der Session der Cortes, die er erwartet, um sich wieder zu erheben, wird ihn ohne Zweifel ganz vernichten. Dies ist auch wohl der Grund, weshalb das Ministerium ihn sich selbst uͤberläßt, und sich mit Gegenstaͤnden beschaͤftigt, die fuͤr das , Interesse sind.

In Catalonien sind die Waffen der Königin siegreich gewe— sen. Die Karlisten haben vor Figueras eine in,, . und die Gefangennehmung O Donneil's, zweiten Befehlshabers der Navarresischen Division, dessen Truppen in der Gegend von Olot geschlagen wurden, ist ein wichtiges Ereigniß. Dieser Bri— gadier scheint einen großen Einfluß auf seine Soldaten aus geuͤbt zu ö

Der Englische Courier theilt ei welche die Central⸗Junta zu a. . Andalusier erlassen hat.

der dem

, . mit, ; tz. Oktober an die Diese Proclamation, von dem Praͤsiden⸗

Er wird . schen Regierung abgeschlossenen Vertrag uͤber jene Huülfsleistun⸗ und, sie auffordern, darauf weiter zu bauen, indem er es ihrer ,, z i,.

zu welchem er ihnen die Materialien gelie,

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Genehmigung der

Truppen zu geschehen pflegt.

ten, Grafen Donadio, unterzeichnet, fuͤhrt zuvöͤrderst bittere Be⸗ schwerde uͤber den Abfall Sevilla's von der allgemeinen Sache aller Andalusier und bezeichnet diesen Abfall als um so sträflicher, als sich Sevilla freiwillig der Central Junta angeschlossen und seine Deputirte zu derselben gesendet habe. Auch lasse sich, heißt es weiter, der Vorwand jenes Abfalls und der Auflöͤsung der Junta von Sevilla keinesweges entschusdigen, denn die Umstaͤnde, welche diesen Vorwand abgegeben, nämlich die Aeifloͤsung der Junta von Badajoz und die Einberufung der Cortes, Leyen der Central⸗ Junta ebenfalls bekannt gewesen Haͤtte sie also darin einen Grund erblickt, sich ebenfalls auffülbsen, so wurde sie es gethan haben, ohne den Vorrang Sevilla's abzwu— wartei, der keinesweges dem Patrictismus, sondern nur der Selbstlucht, dem Ehrgeize und der Thorheit einiger Individuen beizürnessen sey. Freilich seyen die bisherigen Maß— regeln des neuen Menisteriums, und namentlich die Ernennung bekannter Patrioten, wie Calatrava, Arguelles und Galiand, zu wichtigen Functionen, geernnet, das Schisma zu verengen, welches die Central⸗Junta nicht von der Königin oder auch neir von der Regentin, sondern lediglich vorꝛ der Regierung trenne, auch werde sie (die Central-⸗Junta) sich nin: mermehr zu unklugen Angriffen verleiten lassen, allein es sey unerläßlich, daß sie vor— sichtig zu Werke gehe und nicht eher all ihr zu Kebote stehende Mittel zur Sicherung der Freiheit des Vakerlandes aus den Haͤnden gebe, bis der Erfolg den Zusicherungen des neuen Mi⸗ nisteriums eine Buͤrgschaft verliehen habe. „Der heldenmüchige Aufstand Andalusiens,“ heißt es am Schlusse, „hatte zwelerlei, die Berufung anderer Manner zur Regierung und die Erringung an— derer Institutionen, zum Zweck. In ersterer Beziehung sind wir befrie⸗ digt; in zweiter Hinsicht haben wir aber bis jetzt nur Hoffnungen und Versprechungen. Ein Grundgesetz, eine Verfassung nach Art der Verfassungen Belgiens, Portugals oder Frankreichs, wuͤrde allen Beduͤrfnissen Spaniens abHelfen. Anarchie, Demokratie, Republikanismus, mit denen man s haufig bedrohlich um sich wirft, sind in Spanien fuͤr denjenigen, der sein Vaterland kennt, nur leere Worte. Wir kennen keinen anderen Fanatismus als den Fanatismus einer constitutionnellen, an den Thron Isabella s geknuͤpften Freiheit. Alle andere Wuͤnsche, die nean uns beimes— sen moͤchte, sind erdichtet.“ Es wird sodann hervorgehoben, daß gerade die Bewegung der Provinzen der Regierung Kraft zu verleihen geeignet sey, und schließlich, unter der Andeutung, daß die Junta sich nicht aufloͤsen, vielmehr Hand in Hand mt der Regierung fuͤr die Freiheit wirken wolle, erklaͤrt? „Laßt uns denn alle auf denselben Zweck hinarbeiten und unter Verdopwe— lung unserer Kräfte und Konsolidirung unserer politischen Existenz Eutopa ein ruhmvolles Beispiel einer Freiheitsliebe geben, wel che mit Ergebenheit gegen unsere Königin, deren Interessen ja die unsrigen sind, gepaart ist.“

w ert ug al.

Lissabon, 18. Okt. Die hiesige Reg ierungs-Zei— tung enthalt jetzt den zwischen der Spanischen und Portugiesi—⸗

zen. In der Publication heißt es, die Koͤnigin von Portugal habe in Gemäßheit der von der Spanischen Regentin ausge— sprochenen Wuͤnsche, und zwar nicht nur um in Spanien die von dem Praͤtendenten angezettelten Unruhen niederdräcken zu helfen, sondern auch im Interesse derjenigen Sache, welche beide Königinnen vertheidigen, und, in Erwiederung der von der Spa—

nischen Regierung fruͤher geleisteten Huͤife, der Letzteren angebo— 1 abschließen lassen auf Grundlage des dritten Zusatz⸗ Artikels zum mungen ten:

ten, ihr ein Huͤlfs-Corps zu senden und daruber eine Conventzon Quadrupel⸗Allianz Traktat vom 22. April 1834. Die Bestim⸗ dieser Convention sind in folgenden 8 Artikeln enthal— „Art. 1. Portugal verspricht, gegen den Praͤtendenten ein Huͤlfs- Corps von 66600 Mann, welches allmaͤlig bis auf 16,969 vermehrt werden kann, auszusenden. Art. 2. Jene 6ü0l) Mann sollen an der Graͤnze bereit seyn, dieselbe am 35. Sept. zu üͤberschreiten. Art. 33. Den Tag des Einruͤckens werden beide Regierungen gemeinschaftlich festsetzen. Art. 4. Wenn das Huͤlfs-Corps einruückt, so soll es seine Positionen be Salamanca nehmen, wenn nicht die Umstände die Ansetzung et⸗ nes anderen, von beiden Regierungen gemeinschaftlich zu bestim menden Punktes nothwendig machen; von dort aus werden die. Truppen, in Gemaͤßheit der Instructionen ihrer Regierung, ma Spanischen Regierung, allmälig weite vorruͤcken. Art. 5. Die Portugiesischen Truppen soller im Felde auf dem Fuße gehalten werden, wie bei Huͤlfe Art. 6. Die Köoͤnigin-Regen tin macht sich anheischig, zur Unterhaltung der Huͤlfs⸗ Truppe; beizutragen, indem sie die Differenz jwischen den Kosten des Kriegs- und Friedensfußes auf ihre Rechnung uͤbernimmt“ der Betrag dieser Differenz wird durch ein besonderes Uebereir. kommen bestimmt. Art. 7. Die Regentin verspricht, daß di⸗ Portugiesischen Truppen auf ihrem Gebiete so aufgenommen un behandelt werden sollen, wie Spanische Truppen, und die Koͤnt gin von Portugal verspricht, ihre Armee zuruck uziehen, sobal

der Krieg gegen den Praͤtendenten beendigt ist. Art. 8. Dief Convention soll innerhalb 14 Tagen ratefizirt werden.“ Sie i

datirt: Lissabon vom 24. Sept. 1835, und unterzeichnet vom Heiĩ

zog von Palmella und dem Spanischen Gesandten Herrn Per de Castro. ;

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Die Agramer politische Zeitung vom 24. Oktober me det: „Seit dem im Juli d. J. am Ouliner RegimentsKor— don mit den Bosniern stattgehabten Gefecht hat an unserer Krer tisch-⸗T́iuͤtkischen Graͤnze durch volle vier Monate eine fruͤher ur erhoͤrte Ruhe geherrscht, und man hätte glauben sollen, daß nach solcher Züchtigung die Bosnier endlich gute Nachtzarschaft zu hal ten und unser Gebiet zu respektiren geneigt werden durften. Am 12ten d. M. jedoch unternahm eine Horde der Groß-Kle dusser Tuͤrken in Staͤrke von etwa 120 Mann (mit Ruͤcklassun eines großeren Theils derselben als Reserve) fruͤh Morgens einer Einfall in unser Gebiet und zwar zwischen Malhevacz und Wa lisßello in den Bezirk des Szluiner Regiments, wobei sie ge waltsam und mit bewaffneter Hand aus den der Graͤnze zu naͤchst liegenden Haͤusern eine bedeutende Anzahl 8 h cn. vieh herausgetrieben, und mit ihrer Beute in Eile nach Groß⸗Kladuß entkamen. Dies fuͤhrte ungesaumt zu Ver— handlungen und zur Aufforderung an die betreffenden Bosnischen Ortsvorsteher und Capitains um Ruͤckstellung des abgetriebene Viehes. Da jedoch dieser friedliche Versuch ganz fruchtlos ge blieben war, so nahm der mit der Landes-Sicherheitsleitung * auftragte General von Rukavina gegen Kladuß eine drohen? Stellung an, indem er mehrere Compagnieen des Szluiner und auch der angraͤnzenden Oguliner und des 1sten Banal Regimenne an den Kordon vorruͤcken ließ. Die Bosnier jedoch, ohne der wiederholten guͤtlichen Aufforderung Gehoͤr zu geben, versammel

ten sich von allen Seiten, sandten ihre Weiber und Kinder zu—