1835 / 329 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Delst, Gercum, Hoorn, Alkmaar gezahlt zu sehen.

weinbrennern ten. Einige wollten einem getragenen Skala geben.

zu bewilligende Befreiung erregte Bedenklichkei

einer in Middelburg

rung bestaͤtigt worden. Am sterdam, 21. Nov.

kulanten in Staats⸗

Die Aufmerksamkeit der Spe

abgelaufe nem Uumtausch⸗Termin fast Ardoin⸗ ,,,, Geschaͤfte

sen von Paris und Antwerpen; wieder ein Rückfall ein,

der Ardoin⸗Sbligationen nahmen den der ein; alte und neue aufgeschobene Schuld, f ten dem Gange jener Sbligationen,

iesen Papieren von Wichtigkeit war.

erreicht und stiegen ferner bis 50 n vorgestern 1355 a 11 pCt. heruntergingen und sich um eben so viel besserten; alte aufgefchobene Schuld i

differed 331, 23 und zuletzt auf 23M pCt., A3 un gestern 113. v Et. Der Umfatz in Hollaͤndischen Effekten war im Ganzen von geringer Bedeutung, und da wenig Frage stattfand, verurfachten die wenigen fuͤr inläͤndische Rechnung

zum Verkauf angebotenen Stücke ein geringes Weichen der Preise; so schwankten Integrale zwischen h *, und 31, pCt., 3proe.

wirkliche Schusd zwischen hi? und 1011 1,½ 6 pCt., Kanz⸗Blllets 23 und 2113 FI 25 à 93M, pCt. Die bisherige eifrige Frage nach Actien der hie⸗ sigen Handels Gefsenschaft blieb anhaltend, und es ward dafuͤr der hohe Preis pon 12234 pCt. vorgestern angelegt; gessern aber wur⸗ den einige Aetien ausgeboten, woörguf der Cours um , pCt. nach ließ. Der Handel in Oesterreichtschen und Russischen Fonds war wieder so sis, wie . bei unerheblich wechselnden ö. Preußische Praͤmsen⸗Scheine erfuhren eine kieine Preis⸗Verbesserung, indem selbige bis zu 166 Fl. abgenommen wurden? spaͤter ließ man sie aber zu 166 und 10535 JJ. wieder ab. Ban den Sud! Amerikanischen Obligationen haben sich bei kleinem Umsatz die Bra⸗ sillanischen im i behauptet und Obligationen auf Peru und Columhien um ein Weniges gebessert. Der Geld-Courg erhielt sich sehr fest auf 3, Ti * i, vt. Vom Getraide⸗Handel dieser Woche läßt sich nichts Interessantes melden, da nur Verbrauch er ibre kleinen Bed urfniff⸗ eingethan haben; die Erwartung bleibt ge⸗— spannt auf den Erfolg, den der neue Korn⸗Gesetz⸗Entwurf hei den Generalstaaten haben wird.

Belgien.

Bruüͤssel, 21. Nov. Gestern und vorgestern ist in unse⸗ rer zweiten Kammer ein Gesetz- Entwurf uͤber die bei der Bank in Bruͤssel eingetragenen sogenannten Loos / Renten diskutirt worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 17. Nov. Gestern hatte der Koͤnigl. Preuß. Gesandte, Herr von Brockhausen, die Ehre, Sr. Majestät dem Könige sein Beglaubigungs/ Schreiben zu uͤberreichen, und dar⸗ auf Ihrer Masestaͤt der Königin, so wie dem Kronprinzen und der Kronprinzessin vorgestellt zu werden. =

In dem Königlichen Theater wurde gestern zum erstenmale Schillers Fies ko in einer Schwedischen Uehersetzung aufgefuͤhrt. Die Königin, so wie der Kronprinz und die Kronprinzessin heehrten diese Vorstellung mit ihrer Gegenwart. . .

Dänemart.

Itzehoe, 25. Nov. Die neunte Nummer der „Staͤnde⸗ Zeitung“ liefert die Sitzungen vom 3. und 5. November, in de⸗ nen die beiden Gesetz Entwuͤrfe wegen des Haustrens und wegen eines gleichmäßigen Volljährigkeits- Termins zur foͤrmlichen Ver⸗ handlung kamen, und nach Beendigung derselben, die respektiven Ausschüͤsse mit den betreffenden Gutachten beauftragt wurden. Zwei von den Abgeordneten Kammerjunker d' Aubert und Graf von Bandissin / gemachte Propositionen, die in der ersten dieser Sitzungen von dem Praͤsidenten zur Kunde der Versammlung gebracht wurden, betrafen beide denselben Gegenstand, namlich die im September d. J. publizirte Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Staats und den sich daraus ergebenden Zustand der Finanzen.

Po!lͤet n.

Warschau, 22. November. Se. Majeslaͤt der Kaiser haben wahrend Ihres Aufenthalts im Koͤnigreich Polen dem Zollwächter Anton Jasiewicz ünd dem Postillon Franz Czarto⸗ ryski eine silberne Medaille mit der Inschrift: „fuͤr Lebens⸗ rettung“ verliehen. Der Letztere hatte einen Knaben aus der Narwa und der Erstere einen erwachsenen Mann aus dem Bug vom Ertrinken gerettet.

Gestern wurde hier der Namenstag der Großfuͤrsten Michael Pa wlowitsch und Michael Nikolajewitsch durch einen Festgottes⸗ dienst gefeiert, und Abends war große Gesellschaft bei dem Fuͤr⸗ sten Statthalter.

Auf ben letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man suͤr den Korzez Roggen 9 109 Fl., Weizen 13 15 Fl., Gerste 8 bis 16 Fl. und Hafer is. —= 61, Fl.

Deutsch lan d.

Cuxhaven, 21. Nov. Unser Land ward in der Nacht vom 18ten auf den 19ten von einem fuͤrchterlichen Ungewitter betroffen. Abends erhob sich ein Sturm aus WN W., der, ge⸗ gen Mitternacht immer zunehmend, fast einem Orkan, ja einem Erdbeben glich. Die Häuser am Hafen und in Ritzebuͤttel er⸗ bebten; vielen schlug der Sturm Locher in die Daͤcher; ein Haus an der Nordersteinstraße buͤßte über 160 Ziegein ein. Das ach einer Kalkbrennerei ward sehr stark beschäbigt. Der plötzlich vom Sturm in den Hafenpriel hineingetriebene Wogenschwall erreichte die Hohe von 21 Fuß, also nur 1 Fuß niedriger als 1825, so daß nur noch ein haiber Fuß fehlte und das Wasser waͤre uͤber den leider zu niedrigen Deich getreten, uͤber welchen bereits die Wellen hinschlugen. Gegen Morgen ließ der Sturm, mehr nach Norden wendet, etwas nach. Zwei Blankeneser Schiffe gingen im Hafen zu Grunde, weil sie bei dem hohen Wasser auf die Sturmpfaͤhle zu sitzen kamen. Leider ist ja un— ser Hasen, trotz aller aufgewandten? Kosten, so elend bestellt, daß er seibst als Nothhafen wenig taugt. Es waren bei dein Sturm A0 Helgolander Fischer⸗Schaluppen in See, von weichen 3 gluͤck⸗

Die durch Art. 19 dem Gesetz vorbehaltene ruͤck ir kenbe Kraft hielten Meh⸗ ere unvereinbar mit der Niederlaͤndischen Rechtlichkeit, Andere des gemeinen Nutzens wegen fuͤr nothwendig. Die den Brannt—

festen Zoll den Vorzug vor der an—

Durch Köͤnigl. Beschluß vom Ften d. sind die Statuten errichteten Gesellschast für Vieh⸗Versiche⸗

Papieren ist auch wahrend diefer Woche wseder bauptsaͤchlich auf Spanische Fonds gerichtet gewesen, und zwar, da der Handel in Perpetues en und Fortes Soligatio nen nach nunmehr anz aufgehört hat, wurden in t . gemacht, in den ersten Tagen bei immer steigenden Preisen, nach dem Vorgange der Bir— : vorgestern trat aber unverseheng weil man an letzterem Orte schlechte Nach richten aus Spanien erhalten haben wollte, doch der hierdurch ent⸗ standene ungünstige Eindruck wurde gestern bel den wieder böher angekommenen Notirungen wieder vb verwischt, und die Course

ed r. hoben Stand wie⸗ so wie die passive, obne daß der Umsatz in Ardoin-Obligationen hatten am verwichenen Sonnabend schon den Stand von z à 487 pCt. I ½ pCt., worauf diesel ben estern wieder von 1606 t. auf 171,3. 1674 und endlich auf i765 pCt. gegangen; neue oder d passive Schuld 121,

oder keine

Syndikat⸗Obligationen behaupteten“ sich auf

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lich zuruͤckgekehrt sind, und eine mit 4 Mann verrngluͤckt ist. Diese unglücklichen Leute gingen vor den Augen ihrer Freunde unter, waren aber bei dem fuͤrchterlichen Weiter unmoglich zu retten. ;

Göttingen, 29. Nov. Von unserm Landsmann, Herrn H. Velthusen in London, einem Neffen des in den Braun schwei⸗ gischen Landen als Theologe und Geistlicher ruͤhmlichst bekannten Johaun Caspar Velthusen, hat die hiesige Universitaͤts⸗Bibliothek eine Anzahl von ihm selbst in Canton gekaufter Chinesischer Buͤ⸗ cher zum Geschenke erhalten. Eine sehr große und genaue Charte des setzigen Chinesischen Reichs ist eine wichtige Zugabe dieses werthvollen Geschenks.

Dresden, 22. Nov. (Leipz. Ztg.) In diesen Tagen hat der hiesige Gewerbe⸗Vereln einen Zedruckten Plan zu einer permanenten Kunst, und Gewerbe⸗Ausstellung in Dresden aus- gegeben. In einem Vorworte zu demseiben spricht sich der Vor⸗ stand des Bereins uͤber die Veranlassung aus, welche die Ver— oͤffentlichung dieses Planes schon jetzt bewirkte. Das Saͤchsische Gewerbewesen vereinigt alle Elemente in sich, um Ausgezeichne⸗ tes zu leisten; nur die Lebenskraft, welche andere Volker schon zu diesem Ziele geführt hat das gemeinnuͤtzige Zusammenwir⸗ ken, fehlt uns noch. Wer mochte es be weifeln, daß ein Plan, wie er hier projektirt wird, ein neuer chritt zur Erreichung dieses Zweckes sey? Eine billige Beurtheilung wird dem Gan zen von den meisten Seiten wohl nicht fehlen.

Der 21. Novbr. war fuͤr unsere Residenz ein Tag allge⸗ meiner Theilnahme und Trauer. Die irdische Huͤlle des am I7. d. M. fruͤh 19 Uhr, heiter und sanft entschlafenen, in mehr als einer Hinsicht verdienstvollen Hofraths Karl August Böoͤttiger, wurde auf dem Elias Kirchhofe beerdigt. Am Grabe hielt der erste protestantische Geistliche, der Geheime Kirchenrath und Oberhof⸗ prediger r. von Ammon, nach der Einsenkung des Sarges, eine . Weihe Rede; nach ihm sprach Se. Excellenz der

orsitzende im Gesamint Ministerium, Here Staats-Minister tiefempfundene Worte der Anerkennung und die Verdienste des Verstorbenen uüm die Wissenschaft und Kunst im Allgemeinen und um die Ju gend⸗ und Volks-Bildung seines Vaterlandes im Besonderen hervorhob und endlich andeutete, wie so manche schoͤne Idee zur

erschoͤnerung von Dresdens Museen von Boͤttiger ausgegan⸗ gen und von der höchsten Behörde beherzigt und angenommen worden sey. Nach dieser kurzen, aber den tiefsten Eindruck hin⸗ terlassenden Rede schilderte Hofrath Hase, der ihm in amtlicher Beziehung seit 15 Jahren am nächsten gestanden hatte, den Ein⸗ fluß, den der hochgebildete Mann nicht nur auf die vergeistigte Kritik bei dem Studium des klassischen Alterthums, sondern auch

von Lindenau, des Dankes, indem er

. waͤhrend seines 76jährigen, segensreichen Lebens ausge⸗ t hat.

München, 20. Nov. Herr Joseph v. Baader, Koͤnigl Bayerischer Ober⸗Bergrath und Professor an der Ludwig⸗Maxi⸗ milians / Universitaͤt, i763 in Muͤnchen geboren, als Ingenieur und Mechaniker beruͤhmt, ist diesen Morgen mit Tode abge— gangen.

Bei der Wiedererrichtung des Benediktiner Stiftes zu St. Stephan in Augsburg war bestimmt worden, daß dieses Stift ein Priorat in Ottobeuern begruͤnden folle. Am 12. No— vember hielten der Pater Prior regor Waibel und Pater Wolfgang Scheiber, Ersterer aus Einsiedeln, Letzterer aus Met⸗ ten, den Einzug in das Kloster Gebäude, welches seit der Auf⸗ soͤsung der großen Reichsabtei Oitobeuern seine schoͤne Kirche und seine prachtwollen Gebäude vor der Zerstoͤrung bewahrt hatte. Sie wurden von den Königl. Beamten, den Gemeinde-Verwal⸗ tungen und der Schuljugend feierlich empfangen und durch den Koͤnigl. Landrichter in stallirt.

Der Oberst Gustafsson hat neuer⸗ dings folgende Berichtigung in die Allgemeine Zeitung ein /

Augsburg, 21. Nov.

rücken lassen: d. J. wird unter der Uebetschrift „Frank furt vom 5. Nov.“ gesagt: „Aus dem Haag erfährt man, daß der ehemalige Kö⸗ hig von Schweden, Oberst Gustafsson, sich wiederholt an die Generalstaaten mit einem Gesuch, in Betreff seiner in Holland angeblich erlittenen Mißhandlung gewendet hat.““ Ohne be— merken zu wollen, was diese Nachricht fuͤr die Koͤnigliche Wuͤrde Unpassendes hat, beschraͤnke ich mich allein darauf, zu berichti⸗ gen, daß ich Unterzeichneter mich nur wegen mir geschehenen verfassungswidrigen Verfahrens an die Generalstaaten gewendet habe. St. Gallen, 12. Nov. 1835. . J Oberst G. A. Gu sta fs so n.“

Stuttgart, 28. Nov. Unsere Zeitungen publizirten ein Königliches Edikt vom 16ten d. M. in Bezug auf die nach dem Beitritte Badens zu dem Deutschen Zoll⸗Vereine nothwendig ge⸗ wordenen Veraͤnderungen in der Festsetzung der Haupt / und Neben /Zoll⸗Aemter. u den ersteren gehoren jetzt in Wuͤrttem⸗ berg: Friedrichshafen, Ulm, Stuttgart, Kannstadt und Heilbronn.

Oesterreich.

Wien, 18. Nov. Der diesseitige Gesandte am Koͤniglich Bayerischen Hofe, Graf von Spiegel, ist wieder auf seinen Posten abgegangen. Der bei der hiesigen Köoͤnigl. Baperischen Gesandtschaft angestellte Legatlons⸗Secretair, Baron Berger, hat dieser Tage seine Ernennung zum Legations-Rath erhalten. Durch Reisende, welche aus Macedonien kommen, hoͤrt man, daß die Pest in Veleß (Tuͤrkisch Köͤprilit) noch immer fortdauert, und daß diese Stadt fortwährend gesperrt ist, so daß sie dieselbe nicht passiren durften. Man hatte jedoch alle Hoff⸗ nung, daß diese strengen Vorkehrungen das Uebel bald ersticken werden. (

Berichten aus Kragujevatz zufolge, wird Fuͤrst Milosch, welcher die Ruͤckreise zu Land Über Adrianopel macht, in weni= gen Tagen daselbst erwartet. Die Familie des Fuͤrsten soll Wil⸗ lens seyn, ihm bis auf die Gränze nach Alexinatz entgegenzuge⸗ hen, und das Volt trifft Vorkehruͤngen, seinen Fuͤrsten mit Freu⸗ denbezeugungen zu empfangen, während einige der bei den letz⸗ ten Aufregungen zu Gunsten der Constitution am meisten kom⸗ promittirten Personen sich aus dem Gesichtskreise des Fuͤrsten zu entfernen trachten. Ein mit Erlaß der y, beauf⸗ tragt gewesener, beim Finanzwesen angestellter Secretair befin⸗ det sich seit einigen Tagen aus gleichem Grunde in der Kontu⸗ maz von Semlin. Herr Davidovich aber, dessen Austritt man

auf die Besoͤrderung aller Zwecke einer reinen und wahren Hu

„In Nr. Ii4 der Allg. Zeitung vom 10. Mor.

tier des Don Carlos und versichert,

Spanien. . 3

Cortes,-Verhandlung en. Proceres⸗Kammer. g bereitende Sitzung vom 12. November unter dem Vorsitz Herrn Vallejo, Bischofs von Majorca. Die Kammer sch zur Ernennung ihrer beiden Secretaire. Die Wahlen der sammlung fielen auf den Herzog von Rivas und den Mar von Miraflores (ehemaligen Grafen von Florida Blanca), kuͤrzlich aus Paris angelangt war. Dann beschaͤftigte sich Kammer mit der Ernennung einer aus 5 Mitgliedern beste den Kommission zur Verifizirung der Proceres⸗ Titel. Um 2 wurde die Sitzung aufgehoben.

Prokuradoren⸗ Kammer. Vorbereitende Sitzung n 12. November unter dem Vorsitz des Alters⸗Praͤsidenten Hu Campillo. Die Kammer versammelt⸗ sich um halb 12 Uhr;?) zahlte 116 anwesende Mitglieder. Der Graf von Almodgn voriger Praäͤsident der Kammer und jetziger Kriegs, Minister, stieg den Praͤsidenten⸗Stuhl. Als die Sitzung eroͤffnet p setzte der Graf von Almodovar auseinander, daß es angeme seyn moͤchte, in dieser Session nicht, wie im vorigen Johr Der vorbereiteten Sitzung den Civil, Gouverneur don Map sondern den Alters-Prasidenten den Vorsitz fuͤhren zu las Dieser Vorschlag ward einstimmig angenommen, und ) Campillo, der 79 Jahr alt ist, wurde eingeladen, Präͤsidenten⸗ Stuhl einzunehmen. Als 6. Foͤrmlichkeit qi macht war, zog der Kriegs-Minister sich zuruͤck. Die Kam wählte zu ihrem Secretair Herrn Kindelar, als das juͤngste glied der Kammer. Hierauf wurde sogleich zur Wahl eines terim istischen Praͤsidenten aeschritten. Als Resultat erga sich: 33 Stimmen fuͤr Don Xavier Isturiz, 51 fuͤr Hu Ochoa, 8 fuͤr Don Antonio Gonzalez, 2 fuͤr Herrn Arguf 1G für Herrn Ferrer und 1 fur Herrn Ulloa. Don X. J ward demnach zum Praͤsidenten der Kammer cretairen wurden sodann die Herren Caballero und Polo y My ernannt, worauf die Kammer (um 2 Uhr) sich vertagte.

= Franzoͤsische Quellen geben folgende Nachrig aus Madrid vom 12. November? „In der Prokuradg Kammer hat eine vorbereitende Sitzung stattgefunden. (S. den Artikel „Cortes⸗-Verhandlungen“ ) Man bemerkte mit g ßem Interesse die Herren Martinez de la Rofa und Tm gegen welche sich der Parteigeist mit solcher Wuth erhoben aber dennoch höoͤrte man bei ihrem Eintritte kein Zeichen Mißfallens, und selbst die offentlichen Tribunen protestirten M ihr achtungsvollen Schweigen gegen sede Art von Einschlg rungen, die man sich gegen diese beiden so ausgezeichneten j ner etwa erlauben wollte. Die Wahl des provisorischen Mn denten wird von den verschiedenen Parteien verschieden beurlh Die Exaltirten verhehlen nicht ihre Freude über ihren Triun den sie noch vollstaͤndig zu erreichen hoffen, waͤhrend die G ßigten schon die wahrscheinliche Parteilichkeit tadeln, welche neue Praͤsident fuͤr die Meinungs⸗Nuͤance der Kammer zi werde, der er angehört. Die Kammer war in dieser St noch nicht vollzählig, denn es waren nur 116 Prokun ren zugegen, wovon die Mehrzahl den Exaltirten angehl doch glaubt man, daß der Königlichen Sitzung noch eine gr Anzahl von Mitgliedern der gemäßigten Partei beiwohnen wl Herr Isturiz hat schon im Jahre 1823 in der Kammer praͤs Seine jetzige Erwählung wird zur Folge haben , daß die schiedenen Parteien in der Kammer deutlicher hervortreten. S laßt eine scharf gezogene Scheidungslinie zwischen der Oppost und der ministeriellen Partei die Klassifizirung der verschie)n Meinungen wahrnehmen, welche die Kammer trennen. N Mitglieder, die Herrn Isturiz bei der Wahl zum Präsmde unterstuͤtzten, sind: Lopez, Abarguez, de las Navas,

liano, Arguelles, Chachn. Der Kandidat der ehemal gemäßigten Opposition, Ochoa, wurde von Riva Herrera, reno, Arango, Martinez de ia Rosa und Someruelos nn stuͤtzt. Es ergiebt sich aus diesen ersten Vorfaͤllen, die fruheren Ministeriellen sich der gemäßigten Oppost anschließen werden, wahrend die themalige exaltirte Oppost sich mit denjenigen verbinden wird, welchẽ die Reform des! niglichen Statuts verlangen. Doch laͤßt sich suͤr jetzt noch nit uͤber den Gang dieser 5 vorhersagen. Einige Alarms verbreiten absichtlich das eruͤcht, daß Mendizabal in weng Tagen gensthigt seyn werde, die Kammer, weil sie zu gemls sey, auß uloͤsen. Diese Furcht ist wenigstens zu fruͤhzeltig. Kammer wird sich nur mit dem Wahlgesetze beschaͤftigen, und Session wird um so kuͤrzer seyn, da das Ministerium, wie n sagt, nicht das Budget vorlegen will. Man glaubt allgeme daß Mendizabal sich auf Maßregeln zur Befestigung des iss lichen Kredits beschraͤnken werds. Die ministeriellen Entnl sind bis jetzt noch ein Geheimniß, und was noch mehr aufaͤllt daß die Thren,Rede noch nicht definitiv festgestellt ist, obgleich

noch drei Tage bis zu der Königl. Sitzung urig sind. Def Tagen ist die verwiltwete Königin un wohl, und man fuͤrchtete s sie werde die Session nicht in Person eröffnen können. d hofft man, daß eine schnelie Wieder herstellung ihr gestatten hi in der Mitte der Bevollmaͤchtigten des Landes zu erschemn Auf ihrem Wege wird die National-Garde aufgestellt seyn, deren Organisirung sich das Ministerium eifrig beschaͤftigt.

Die Nachrichten der General ⸗Capitaine der Provinzen lauten friedenstellend. Ueberall wird die Aushebung auf das Thlt⸗ betrieben. Es heißt, das Kriegs-⸗Ministerium habe die Nach erhalten, daß das Kontingent von Cordova schon le nl Die suͤdlichen Provinzen suchen einander an Esfer und Enihist mus zu uͤbertreffen. Der Englische Gesandtschafts / Seim Henry Southern, welcher von seiner Sendung nach Cu zuruͤckgekehrt ist, sagt aus, daß Andalusien einen höͤchst kinn schen Anblick darblete. Das Bataillon der Freiwilligen

Estremadura ist gestern in dem, zwei Lieues von hier enten Dorfe Ballecas angekommen und wird sich in einigen g

nach Navarra begeben. Das Ministerium hat der Nord / mn

fuͤnf Millionen Realen uͤbersandt, da es nach den Briefen dem Haupt-Quartier dort an Geid fehlte. Es hat sich hit!

Geruͤcht von einer ernstlichen Erkrankung des Generals Cohh

verbreitet; wir koͤnnen jedoch versichern, daß der Regierung Nachricht dieser Art zugegangen ist. Andererselts zußen n

eine übertriebene Furcht hinsichtlich der Folgen, welch h

Angriff der funszehn Karlistischen Bataillone auf Vn

haben konne. Allein man weiß bestimmt, daß, n der Feind von neuem eine Belagerung wagen sollte, schon einmal nachtheilig fuͤr ihn? ausgefallen ist, denselben Widerstand stoßen wurde, welcher die Pläne Sun,

carregug s vereitelte Man spricht seit einiger Zeit diel

der Ankunft des Infanten Don Sebastian in dem Hauplf

daß er betrachtlich Geshs⸗

nach dem Erscheinen des merkwürdigen Artikels in der Serbi— schen Zeitung als gewiß annahm, wird den Serbischen Staats⸗ dienst nicht verlassen. Alle Berichte aus Konstantinopel sind

daruͤber einig, daß Fuͤrst Milosch sich während seines Aufenthal⸗ tes in jener Hauptstadt allgemeine Zuneigung erworben hat.

men mitgebracht habe. Die Regierung hat die in in. Anh hiervon erhaltin. In den politischen Zirkeln unterhaͤlt man viel uͤber die wahrscheinlichen Folgen und die Ursachen ö Ankunft. Man glaubt, er sey beauftragt, den Don Carb

proklamirt. Zu g

schlimmer

wegen, seine Sache unter ehrenwerthen Bedingungen aufzuge⸗ mn. (?) Ein Beweis, daß die hiesige Regieruüng die Franzoͤ⸗

nicht fuͤr die Reise des Don Sebastian durch Frankreich antwortlich macht, ist die Fortdauer der freundschaftlichen Ver⸗ linisse zwischen den Herren von Rayneval und Mendizabal. hie Kommission zur Pruͤfung der Frage uͤber die Anerkennung r Unabhängigkeit der Suͤd; Amerikanischen Staaten setzt ihre ichtigen Arbeiten fort. Sie versammelte sich heute in der Bohnung des Generals Alava, der sehr leidend ist und erst nach ger völligen Wiederherstellung nach Paris abreisen wird. Herr ampuzano, Geschaäftsträͤger beü der diesseitigen Gesandtschaft in haris, wird heute Abend dorthin abgehen, um Herrn Vaso zu sezen. Don Domingo de Torres ist am Montag hier an, lom]men. An der Boöͤrse werden viele Geschaͤfte gemacht; doch . Alles von dem Gange der Diskussionen in den Kammern hängen. . ö. t Die Allgemeine chert, es sey fuͤr Don en Franken zu Stande

Zeitung berichtet:; „Man ver— Carlos eine Anleihe von 25 Millio⸗ gekommen, zu welcher Summe das Meiste in Italien subscribirt worden sey, um in dem genwärtigen Augenblicke, wo Don Car os das Beduͤrfniß nach held am druͤckendsten fuͤhlt, seine Operationen nicht gehemmt zu hen. Von den Punkten der diesfalls getroffenen Uebereinkunft nur das bekannt, daß er zur Ruͤckzahlung dieses Betrages ammt Zinsen erst nach Eroberung des Thrones verpflichtet sey. ndererseits hefft man, daß unter den hunderttausend Mann Mendizabal s sich vielleicht ein Drittheil heimlicher Anhänger des don Carlos befinden köoͤnne, deren Bewaffnung eher der Sache es Letzteren, als jener der Koͤnigin zu statten kommen durfte, gl, die Gelegenheit eines gefahrlosen Ueberganges darbie⸗ sollte.

Griechenland.

Athen, 13. Okt. (Aus dem Briefe eines Griechen in der lilgem einen Zeitung.) Das Stillstehen unferer Geschaͤft⸗ nd der aus ihm hervorgegangene vielfache Unmuih hat zwar icht aufgehört, und keiner vermöchte zu sagen, daß die schwerfällig machte Maschine dieser verwickelten Verwaltung in einer Regel ehe und die Angelegenheiten foͤrdere; aber die Meinung hat eine eilsame Ablenkung von dem Gegenwaͤrtigen durch die Nachricht be⸗ ommen, daß Hellas sich schmeicheln soll, feinen großen Wohlthaͤter,

Konig von Bayern, auf seinen von ihm geliebten und beschutzten Fluren zu sehen, weil der Herr Staats ⸗Kanzler, als er sich von

mer gröoͤßern Schwierigkeiten umringt gesehen, und die wachsende bneigung gegen die Fremden wahrgenommen, sich mit dringenden Botstelungen an die Koͤnigl. Mas. von Bayern gewendet, und Bie beschworen habe, Ihren Rath und Ihre Huͤlfe nach Grie— henland in allerhoͤchster Person seibst herbeizubringen. Darum chten sich die Hoffnungen des Volkes wieder auf die Zukunft. Die Bedruͤckten vergessen ihren Druck, die Betruͤbten wer⸗ in von sich ihre Beiruͤbniß, und die Hoffnungslosen ihre Hoff⸗ ungslosigkeit, da sie hoöͤren, daß jener Koͤnigliche Wohlthaͤter der gHtiechen nicht zu seiner Ergotzung zu uns kommt, sondern sein hn verehrendes Bayerisches Reich in der Ferne verläßt, um uns ü rathen und zu helfen, und daß er auch darum beinahe seine hänzliche Aufenthaltszeit unter uns hier in Athen zubringen vill. Welche Hoffnungen sind da wach geworden! Da werden die Finanzen geordnet werden von dem Monarchen, wel⸗ ther ein Muster kluger Staats- Haushaltung in seinem Reiche st. Da wird die Gerechtigkeit ihren Sitz unter uns auf— lagen nach seinem Wahlspruche: „gerecht und beharrlich!“ Die Bissenschaften werden durch zu lange versaͤumte Ordnung der Ehuten, die Kuͤnste aber durch Weisung und Aufmunterung wachen. Da ist Niemand bis auf diejenigen herab, welche ch betruͤben, daß nicht einmal das Aufräumen der Ruinen auf ber Akropolis Fortgang hat welcher nicht eine Anordnung, eine Belebung oder Aufmunterung von Sr. Majestaͤt Weisheit und Uhätigkeit erwarte, und ich erkenne mein Vaterland wieder, daß s noch hoffen kann, und sich der neuen Heffnung nach so vie— en getäuschten mit neuem Vertrauen hinglebt, und mit Recht. Denn vor des Koͤnigs offenem Blick wie konnten da die Par⸗ telungen ihre Falschheit und Absicht verhuͤllen, oder wie koͤnnten die Unfähigen ihm die wahre Gestalt der Schwierigkeiten und die tiefen Gruͤnde unserer Mißlage verhuͤllen, welche genau zu kennen sind, damit uns zum Besserwerden geholfen und dem stemden Throne seine Grundlage in dem Vertralten und der Wohlfahrt der Griechischen Nation gesichert werde.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Die Tim es enthält folgendes Privat⸗Schreiben aus P hi⸗ ladelphia vom 15. Oktober: „Der „Globe“ und andere der Administrat: on zugethane Journale sprechen sich sehr unzufrieden mit dem Franzosischen Ministerium aus; inbirekt miß billigen sie segar eine Adresse, die von einigen Amerikanern bei Gelegenheit Mes Attentats vom 28. Juli dem Koͤnige begluͤckwuͤnschend uͤber⸗ teicht worden ist; sie beklagen sich uͤher seine fortwährende Ver⸗ nachlässigung, wenn nicht Weigerung, den Indemnitaͤts / Vertrag 9. naelh en zu bringen; kurz, sie sstgen Ausfall in der naäͤchsten Botschaft des Praͤsidenten gegen bie Franzͤsische Regierung vorbereiten zu wollen. Welchen wohl— nerdienten Ruf auch Herr Livingston, der vormalige Nord ⸗Ame⸗ ttlanische Gesandte in rankreich, in fruͤheren Zeiten wegen seines Echarfblickeß und seiner Talente genossen haben mag, so viel wird len, die ihn kennen, klar seyn, daß er diese seine fruͤhere Tuͤch⸗ nigleit üͤberlebt hat. Er ist uber 70 Jahre alt und sehr schwach; pen Natur leichtglaͤubig, wurde er das Opfer der Selbsttaäu— schung oder Intrigue. Waͤhrend er noch in Paris war, wurde batch unbekannte Hand in ihm die Idee rege gemacht, daß, wenn der Praͤsident der Vereinigten Staaten in feiner Botschaft an en . eine etwas geharnischte Sprache fuͤhren wuͤrde, die sit gewiß einigen Eindt uk auf die Franzöͤsischen Kammern ma— n und die Bewilligung der 25 Millionen veranlassen wuͤrde. In diesem Sinne berichtete er in seinen Depeschen, und es ist ( m Zweifel unterworfen, daß dies nicht geringen Einfluß auf 1 hin der Botschaft des Praͤsidenten hatie, die aber be! lanntlich in rankreich sehr uͤbel aufgenommen ward. Hieruͤber nttäuscht, und neue Verwicklungen vorautsehend, besprach er ; mit gewissen, ohne Zweifel nicht offiziellen Agenten, über en Weg, den er jetzi werde einzuschlagen haben. In Folge die, er ter serrfe, in Verbindung mit den Instküctionch des

3 senien, chrieb er wenige Tage vor seiner Abreise aus Pa. r,

ne dazu autorisirt zu seyn, jenen Brief, der oie Sache no . machte. Auf der einen Seite, der eh , Hnr. ö. zu Gefallen, erklart er darin, General Jackson habe durch⸗ ius nicht die Absicht gehabt, Frankreich zu bedrohen, waͤhrend er Seite, dem Praͤsidenten zu Gefallen, eine viel che führt, als bel der Gelegenheit nothwendig war. * 2 ö ö. ,, Zirkeln, 1. . unter der bestimmten Veraussetzun geschrieben worden, daß, wenn der Praͤsident oͤffentlich eg

scheinen Alles zu einem

133!

friedenheit mit dem Benehmen des Gesandten erklaͤren Hsollte, dies von Frankreich als eine hinlaͤngliche Genugthuung angese— hen werden wurde. Als nun Herr Livingston in Amerika Wmn— traf, wurde der Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten autorisirt, demselben anzuzeigen, daß sein Verfahren gebilligt werde; dagegen weigerte sich der Praͤsident peremtorisch, irgend eine Mittheilung dieser Art an die Franzoͤsische Regierung zu machen. Sind alle diese Angaben richtig, so handelt es sich also setzt nur noch um eine kleinliche Frage der Etikette, und doch koͤnnte diese die wich tigsten Folgen haben. Der Praͤsident bil ligt das Verfahren Livingston's, weigert sich aber, dem Franzoͤsi⸗ schen Kabinette davon direkte Anzeige zu machen (man sehe dagegen den Artikel aus dem Amerikanischen Globe im gestri⸗ gen Blatte der Staats- Zeitung); dies letztere, heißt es, werde sich jedoch nur mit einer direkten, nicht mit einer indirekten be— gnuͤgen.“ .

J Inland.

Berlin, 26. Nov. Der Pfarrer Heydes in Leipe, Jauer⸗ schen Kreises, Regierungs Bezirks Liegnitz, hat ein neues Schul— . welches uͤber 1239 Rihir. gekostet hat, erbauen lassen, und elbiges darauf der dortigen katholischen Gemeinde geschenkt.

Königliches Schauspiel.

Das nach dem Italignischen des Ajberts Rota von Herrn Catl Blum fret bearbeitere Lustspiel: „Ich bleibe ledig“ macht Gluͤck auf der Bähne, und verdient es even so sehr wie sein fruͤheres, even falls nach Alberto Nota bearbeitetes: „Der Ball zu Ellerbrunn“, von dem wir in der Nr 131 der St Zig. Bericht ersiattet haben, ja vielleicht noch mehr, sowohl durch den eigenen Gehalt desselben, als durch die treffliche mimische Darstellung, an der wir zwar auch das rasch in einander greifende Ensemble, aber doch vorzüglich den charakte— ristischen Werth der einzelnen Darstellungen preisen muüͤssen. Was man auch von einem guten Ensemb e Rubmens macht, bei klei⸗ nen, nur wenig Personen aufstellenden Stücken ist es gar leicht zu erreichen und, ohne di unverantwortlich ie Nachlaͤssiz keit bei den Proben und bei der Aufführung selbst, kaum zu verfehlen; aber der⸗ gleichen Stucke, noch fo gelungen ni Ganzen und Einzelnen dar— gestellt, baben noch niemals ein Deutsche Bühne in Ruf gebracht, oder wenn dies auch augenblicklich der Fall war, ihr kein dauern“ zes Ansehen verschafft. Fmmer sind es nur die hervorragenden Ta⸗ lente einzelner, von Natur beguͤnstigter, maͤnnlicher und weib⸗ licher Schauspieler gewesen, die, gleichviel, ob sie ihr Talent mit reiner Kunstwahrheit oder Manier in Ausübung brachten, die Menge angelockt und die Aufmerkfamkeit und resp. Achtung der Kunstkenner gewonnen haben. Schon aus diesem Grunde allcin ist Alles, was man, besonders in unserer neuesten Zeit, über den Verfall der Deut⸗ schen Bühne zu sprechen und zu schreiben beliebt, leeres Gerede und Geschreibe, wöbei wir ubrigens gar nicht einmal di Frege auswer⸗ fen wollen, ob irgend jemand uber den Verfall eine? Kühne spre— chen duͤrfe, der die gute Zeit vor dem Verfall gar nicht gekannt hat und wenigstens den terminum a ug des Verfalls nicht anzugeben weiß. „Es ist“, um bier ganz am rechten Srte Goethe's Wort anzujuͤhren: „Es ist“, sagt er, „immer und ewig die alte Frage, die sich we⸗ nigstens alle zehn Jahre wiederbolt? ob Literatur und Kunst im Auf. und Atzsteigen, im Vor- oder Rückschritt begriffen sey; eine sage. woruͤber sich Alte und Junge, Angebende und Abtretende elten vereinigen können. Dessenungeachtet Ist es gut, daß die Fu⸗ gend ohne Scheu vor der Erfahrung der Alten und obne . vor Trivialität niemals aufhört, 6 Frage zu wiederholen; sie muß zu aller Zeit sich frisch bewegen und das Alter die Haäͤnde nicht n den Schoß legen!“ Zwar zeigt sich in dem eben vorliegenden

alle kein kleiner Widersöruch der Jugend mit sich selber; sie achtet

. ibren Anfechtungen gegen das Ehenter die Meinungen der Alten

far nichts, und doch nimmt sie die oft ammenhaften Erzählungen ewisser Cilten van der goldenen Zeit der Bübne far ern? unanzu⸗ ech'ende Autoritdͤt an, ot ne je sich einfallen zu laffen, daß die Al⸗ zen wie die Neuen Kinder des Augenklicks waren, wie ste es sind, und obne in seiner Lichtfeite das herrliche Wort Goethe's im

Das Älter macht nicht kindisch, wie man spricht,

Es findet uns nur noch als wahre Kinder.“ 6 n nun von oiesem Allgemeinen, wozu das Besondere des eben in Rede stehrnden Lussplels uns zwar abgeleitet, aber doch nicht unzettig verführt hat, da eben jedes Lusffpiei im Allgemeinen ein immer wechselndes, veraͤnderliches Ding ist, das nach Zeit und Sitte

„Faust / zu empfinden

gemeiniglich mehr durch seinen Inhalt den Beifall der Menge, als

durch seinen Ge halt das gänstige Urtheil der Kenner gewinnt Was braucht es daruͤber mehr Bewesfes, als daß gegenwaͤrtig in Italien, dem Vaterlande der sogenannten Gommeqia def arte, das heißt, der augen blicks improvisirenden Mimik, eine Nachahmung der Deut⸗ schen Iflandschen wohlgelitten ist Aber wenn nun ein Deutscher Bühnendichter aus die⸗ sen dem Deutsch en Idiome nach gebildeten Italidnischen Blldern wicher ein ansprechendes Deutsches Bild machen will, so muß er sich doch wie⸗ der in seine Heim ath zuruͤckbegeben, und namentlich den Italiaͤntschen Schauplatz der Scene, die meistensz an bffentlichen Orten, in Wirths⸗ baͤusern und dergleschen, spielt, mithin auch den Ton der auftreten den Personen verandern. Dies ist das Unerlaßliche bei einer Deut⸗ schen Bearbeitung; Herr Blum hat die Nothwendigkeit deffelben wohl gefuͤhlt, und seine Veré nderung zeugt von Kenntniß der Deut⸗ schen Buͤhne; aber er hat auch noch etwas darüber ,, und auch das beweist inen Mann von Kopf, der sich in einer Gegen—⸗ wart umsieht, und wenn er auch nicht immer das Besie sieht, vel⸗ leicht gar absichtlich übersieht, doch dasjenige wohl auszuwdͤhlen weiß, was eben mundrecht und gerade so i wie es daz gewöhn⸗ liche schauspiellustige Publikum denkt und denken kann. Insbesondere aber muͤssen wir die Tharakterzeichnun einzelner Perso nen herausheben, erstlich zes alten, unverdndert im alren Deutschen Roöͤmischen Reiche lebenden Barons, jweitenz des weisen, immer betrogenen, aber n= kelebrten Menschenkenners und, drittens der jungen Tochter des Er? steren, die, fromm und gläuslg erzogen, im Strein mit ihren er⸗ wachenzen jungfraulichen Gefuͤhlen' efn sof anmuthiges Bild wabrer Vatvetäͤt giebt, daf wir wohl wissen möchten (Referent kennt das Italidniscd e Original nicht), ob es dem Italiaͤnischen Dichter oder dem Deutschen Bearbeiter gehört. und diese drei Charaktere, so wie auch der vierte, der abgekühlte Lebemann, werden von den Herren Weiß, Stawinsky, Cruͤsemann und der Dile— Clara Stich trefflich dargestellt, besonders von der Letzteren so trefflich, daß ibr mit Recht ein Haupt-⸗Atheil an dem ausnehmenden Beifall, den dies Lustspiel grhalten, zug eschrieben werden muß. Pit wuͤn⸗ 6. daß Herr Blum ., diesem Wege fortfahren möge; zwar 6 nur ein Spanergang, aber soll denn das ganze Lustspicl mehr eyn

Vermischte Nachrichten.

Errichtung eines Blitzahleiters auf dem Muͤnsterthurm in Straßburg. Da der Straßburger Muͤnsterthurm uber alle Gebaͤude der Stadt und des umliegenden Landes emporrggt, fo is er dauptsach lich den Verheerungen des Blitzes und den bdüfigen Gewittern . setzt. Seine höchsten Theile befinden sich im Wirckungskreise der elektrischen Wolken, ehe diese auf die übrigen Gebaude wirken kön⸗ un, und wenn ein Streich fallen soll, so steht der Muͤnster mit seinem gotbischen Thurme da, um ihn zu empfangen. Auch dient der Man sterihurm ginigernigßen felbst der Stadl, eren Ruhm un lostbarste Zierde er i, jüm Blitzableiter, und seit Jahrbunderten be⸗ sitzt er das traurige Vorrecht, vorzugsweise vor der abrigen Stadt

vom Blitze getroffen zu werden. Aber trotz der fab hosen Gewitter und ber Erdbeben, die ihn schon umzu werfen geöroht haben, steht dieser riesenhafte Thurm immer noch stolz da, und verkundet weit⸗

hin die Macht des Menschen. ( ö

Die Höhe des Thurms jst nicht dle einzige Ursache der Unfaͤllt,

die die Blitzschlaͤge ihm zuziehen; seine Bauart ist eine zwelte, nicht

minder gefaͤhrliche. Er ke von oben bis unten dem Kindzug oft

fen und ist ganz aus Steinen gebaut, die durch innere eiserne Klani⸗ mern mit einander verbunden sind; ale Oeffnungen sind durch senk— rechte eiserne Stangen durchschnitten. Diese Stangen und Klam⸗ mern laufen nicht an einander fort, sondern sie stecken auf allen

Selten im Stein und bilden so eine lange Relhe von einzelnen und

abgesonderten leitenden Körpern, die die Eicktrizitat aus den heran nabenden Gewitterwolken anziehen. Da ver Blitz nothwendig und überall, wo der Lauf und die Bewegung der elekirischen Materie unterbrochen wird, Widerstand antrifft, so zerschmettert er die Stein“, die seinen Lauf von einer (isernen Stange zur andern hemmen, und Errursacht dadurch die Verheerungen, die dieses praͤchtige Gevaͤude schon allzu oft erlitten hat. ;

Zu, verschtedenen Zeit n war schon davon die Rede gewesen, auf dem Muͤnsterthurm einen Blitzableiter zu errichten, und fa on metr⸗ mals waren Entwürfe zu diefem Zweck geprüft worden. Im Jahre 1379 hatte Barbier de Tinan, Keiegs Kommissarius und Mitglied der Koͤniglichen Akademie zu Bijon, dem Straßburger Magistrat diesen Vorschlag gethan. Im Nai 1786 gab die Königl. Akademie der W ssenschaften dem Au satze, den er ihr vorgelegt hatte, über die Art, wie der Thurm und di übrigen Theilè dises Geiaäudes mit einem Blitzableiter verse hen werden' foͤnnten, ihre volle Geneh⸗ migäützg. Da ein einziger Abfeiter, vom Gipfel des Thuemes bis auf die Erde herab, nicht allein ungenügend, sondern seibst gefaͤhe⸗ lich währe, so hatte Barbier vorgeschlagen, eine Art dußern K. fig zu machen, der das ganze Gebäude einschließen würde, und den der Blitz nicht verfehlen koͤnnt?, auf was fuͤr eine Stite des Gedäutes er auch fiele. große Ausgabe scheute . ö .

Das Fournal der Niederrheinischen Gesellschaft der Wissenschaf⸗ ten, des Ackerbaues und der Künste vom Jahre 182. enthalt eine ehe interessante Notiz uͤber den naͤmlichen Gegenstand von Heren Prosessor Meuniers, welche Notiz zum Theil auf den Vorschlag des gelehrten Gay-Lussae verdffentlicht worden ist; dieser Letz tere hatte das Monument, welches die Stadt Straßburg schmückt, im Ganzen und in seinen einzelnen Theilen bewunbert, aber dabei sein Staunen bezeugt, daß man die so einfachen und sicheren Wit el, dieses Wunder der Kunst vor den Wirkungen des Blitzes zu schuͤz—⸗ zen, ver dͤumt hatte. . .

Ver und nach der Verbffentlichung dieses Aussatzes hatte der Munizipal- Rath mehrmals Wünsche hiernber geaͤußert; aber es wurde immer nichts veschlossen, vielleicht wegen der Schwierigtei⸗ ten, die die Errichtung eines Blitz ablciters auf dem Schauspiei⸗ hause anfgnglich gelitten hatte, oder weil überhaupt Vorsichts⸗Maß⸗ kegeln erst getroffen werden, wenn ein neuer Ünfall ihre Nothwen— digkeit bewelst. Aber die starken Beschädigungen, die am 14. Aug. 1833 durch den Blitz verursacht wurden, haben endlich zu einer neuen untersuchung und einem endlichen Aeschluß uͤber die wichtige i wegen der Errichtung eines Blitzableiters auf dem Muͤnster

eranlassung gegeben.

Durch einen Beschluß vom 19. Ottober 1833 ernannte der Maire von Straßburg eins aus ausgezeichneten Gelehrten bestehende Kommission, um zu unitersuchen, ob es zweckmaͤßig seyn moͤchte, auf dem Münsterthurm einen Blitz- Ableiter zu errichten, ferner, was fur beson ere Einrichtungen dabel nöthig' wären, und endlich, auf wie viel die Ausgabe sich belgufen würde. Schon am 9. Januar 1831 legte diese FKommission dem Muniztpal-Rath das E gebniß ihrer Arbeiten vor. Der Bericht des Professors Fargeau, der von der, Kömmission einstimmig angenommen wurde, bezeugt, daß der Müͤnster, so wie er sich in seinem jetzigen Zustande, mit so viel Ei⸗ sen und Blei besetzt, in die Regionen der elektrischen Wolken er⸗ beöt, alle Nachtheile eines schlecht gebauten Apparates hat, daß, wenn man hingegen die langfame und vestaͤndige Einsaugung der durch den Thurm angezogenen elektrischen Materie durch Commu⸗ nicationen mit dem Hoden regulirte, man dadurch zugleich das um— liegende Quartier und das Münster⸗Gebdude selbst bewahren würde

Was nun die Art betrifft, wie das Gebude, das man beschůtzen wl, bewaffnet werden soll, so schien die ganz besondere Bauart des⸗ selben anfanglich einige Schwierigkeiten darzubic ten. Aber der Gang, den die Gewitter gewöhnlich nehmen, zeigte schon hinlaͤng⸗ lich, auf was für cine Art der Blitzableiter eingerichtet werden müsse. Wirklich kommt der Blitz meistenz von der Nordseite her, erreicht mehr oder weniger schnell den Glockenthurm, faͤhrt durch das Uhrwerk und nimmt darauf seine Richtung gegen das kupferne Dach des Schiffes, auf welchem er dann hinläust, um die meialle⸗ nen Roͤhren zu erreichen, die das Regen wasser auf die Seite des Semingriums hin ableiten. .

Die Kommission hat den urspruͤnglichen Entwurf Barbier's im Ganzen angenommen und beschlossen, auf dem Thurmknopfe eine kugelloͤrmigt Stange von der Höhe eines Metres, mit einer Spitze

Famillen⸗Gemalde, wie ste Älberto Nota liefert,

von Plating, aufrichten zu laff n; diese Stange wird von weitckn kaum sichtbar seyn und den Anblick des oberen Thurmes nicht merklich veraͤndern. Von dem Fuße diefer Stange, die wenigstens 8 Centimetres ins Gevierte haben wird, werden vier Leiter aus—⸗ chen von 3 Centlmetres im Durch messer, die zwischen den vier rmen des Kreuzes durchgehen und sich sof viel biegen werden, als nöͤthig ist, um die Krone und die Laterne ringgum einzusch ließen, und so his oben an die acht Wendeltreppen zu reichen; sie werden sich darauf in den mit den vier Schnecken korrespondirenden Zwischenrdͤumen hinabzuzlehen, und auf der Höhe der vier Schnecken sich wieder biegen, um an dem aͤußersten Theile einer jeden derselben hingbzulgufen; aber an den Schnecken werden sie durch einen eisernen Ring, der den ganzen Thurm um— geben wird, mit einander verbunden werden. Alle vier werden dann auf den Platz hinablaufen, wo wieder ein aͤhnlicher Ring sie mit flnander verbinden wird. Von da folten die vier Leiter, den Grund? saͤtzen nach, direkt auf den Boden hinavgehen, und da die Erfahrung beweist, daß der Blitz sast immer auf das Dach des Schiffes fahr‘, so haͤtte man bloß zwischen dem Leiter, der den Platz umringen wird, und dem Dache des Schiffes und zwischen diesem Dacht und dem Boden eine nge Verbindung anzulegen gebraucht. Da man indeffen bemerkt hat, daß der Blitz vorzugsweise die nördliche Schnecke angreift, so hat die Ko mmis⸗ sion beschlossen, den Leiter dieser Schnecke gerade sortlaufen zu lassen bis hinunter, wo er in einem keinen Hofe, hinter der ersten Bube, in ein Brunnenloch geben wird. Diese fast gerade Communication zwischen dem Thurm und dem Boden wird der elektrischen Materie cinen leich⸗ ten Weg darbieten, dem sie vermuthlich meistenz folgen wird; man mußte ihm aber dennoch auch den We Der Leiter der oͤstlichen Schnecke wird sich daher, nach seiner Ver⸗ einigung mit demjenigen des Platzez, auf den Giebel des Dachs des Schiffes hinabzieben, um durch mehrere unter⸗btheilungen, die an Kupferplatten befestigt werden muͤssen, eng mit diefem Bache ver= bunden zu werden. Endlich werden alle Metalidaͤcher mỹr einander unz mit dem Telegravhen verbunden werden, um eine große leitende Flaͤche darzubteten, die durch drei verschledene Leiter mit dem Bo⸗ den in Verbindung gesetzt werden soll; der erste derseiben wird ge⸗ rade in den Brunmen der Werkstdtte hingbgehen, der zweite in einten Brunnen im aͤußern Winkel des Hofes der Sakristei, und der dritte endlich in das weiter oben bezeichnete Loch auf der Noröseite. Es ist noch hinzuzusetzen, daß schon dei der Erdrterung des Stadt-Budgets far daz Jahr isza der Munszival Rath einen Cre dit von 18 600 Fr. votiri hatte, auf welch. Sumnie, nach der Mö= schaͤtzung der Kommission, die Ausgabe sich belaufen wird. Die Leiter werden im Ganzen eine Lange von 926 Metres begreifen und etwa 7000 Kilogramme wiegen. ( Sddeutsche Blatter )

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Dieser Vorschlag blieb ohne Folge, weil man die zu

bereiten, den er gewöhnlich nimmt.

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