1835 / 362 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dessen nur 127, dieser 44 Stimmen. Die zersplitterten sich. Am öͤten k. M. treten die drei General⸗-Conseils fuͤr Han⸗ del, Sewerbfleiß und Ackerbau zusammen. Das Generan, an / dels⸗Conseils besteht aus 51 Mitgliedern, von denen die Pariser andels⸗Kmammer 8, die . Lyon, Bordeaux,

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uͤbrigen 8 Stimmen

Marseille, Rouen, Nantes und Havre eint jede 2, und die uͤbri⸗ gen Handelsstadte eine jede 1 ernennt, Unter den Hauptfragen, mit denen sich das Seneral⸗ Handels Conseil beschaftigen wird, befinden sich auch diejenigen wegen der Konvertirung der 5proc. Rente und wegen einer Aenderung in dem gegenwärtigen Zoll⸗ Systeme. Hiernach scheint die kürzlich von dem „Moniteur du Commerce“ gemachte Anzeige, daß von einer Renten, Umschrei⸗ bung gar keine Rede sey, uͤngegruͤndet zu seyn.

Herr Victor Hugo ist, dem Vernehmen nach, einer der Kandidaten zu der durch den Tod des Herrn Lainèé erledigten Stelle in der Franzoͤsischen Akademie.

Großtbritanten und Irland.

London, 23. Dez. Die Ruͤckkehr der Herzogin von Kent und der Prinzessin Victoria von Ramsgate nach 59 ist noch aufgeschoben worden, da an den Zimmern des dortigen Pal⸗ lastes auf Befehl des Königs erst mehrere Ausbesserungen und Verschönerungen vorgenommen werden, woran nicht weniger als 130 Arbeiter beschaͤftigt sind.

Der heutigen Times zufolge, nehme das Geruͤcht immer mehr uͤberhand, daß Lord Melbourne endlich die Unmoͤglichkeit einzusehen anfange, mit seinen jetzigen Kollegen und in den Ver⸗— legenheiten, in die er durch sie versetzt worden, noch ferner das

Land zu regieren. „Es heißt seit ein paar Tagen“, sagt das . Blatt, Lord Melbourne schmeichle sich damit, daß es hm gelingtn werde, Lord Stanley und den Herzog von Rich, mond wieder für sein Ministerium zu gewinnen; und in der Hoffnung, eine so heitere Aussicht verwirklicht zu sehen, soll der edle Viscount sich schͤn mehr als einmal mit dem Ersteren die⸗ ser beiden Herren in Communication gesetzt haben. Jetzt ist er sogar bei dem Letzteren zum Besuch. Wenn in diesen Com⸗ municgtionen etwas mehr zu suchen ist, als eine bloße Erncue⸗ rung des Privat- Verkehrs.? wenn Lord Melbourne sich wirklich nach einer so , . Unterstuͤtzung umsieht, so ware dies ein unwiderleglicher Beweis, daß das abscheuliche pestilentialische Buͤndniß init O Eonnell aufgelöͤst und daß Lord Melbourne end⸗ lich daruͤber zum Bewußtseyn gekommen ist, was er als Anhaͤn⸗ Jer der reformirten Kirche, als Britischer Pair und als Rathge⸗ der seines Souperains für Pfüchten gegen die Britische Mo⸗ Hr gi zu erfüllen hat. Wir werden gewiß dem edlen ord und seinen Kollegen das gebührende Lob nicht vor⸗ wthalten, sobald es sich zeigt, daß sie wirklich eine

ledervereinigung mit Lord Stanley und dem Herzoge ven Richmond wänschen, unter der einzigen Bedingung natuͤr⸗ lich, unter welcher das jetzige Kabinet, wenn es nicht ganz wahn⸗

nnig ist, eine solche Verbindung erwarten kann, und unter wel⸗ cher allein es dem Lord Stanley und dem Herzoge von Richmond moralisch moglich ist, darein zu willigen, namlich unter der Be⸗ dingung eines gaͤnzlichen und entschiedenen Bruchs mit O' Cou⸗ nell und den papistischen Revolutionairs in Irland, so wie einer offenen und unbedingten Verzichtleistung auf jene unselige Klau⸗ sel in der Irlaͤndischen Zehnten Bill, die an der so ploͤtz lichen

Vermehrung des Unheils und der Verwirrung in Irland haupt⸗

läͤchlich Schuld ist. Wir. wiederholen es nachdruͤcklich, daß eine

Annäherung Lord Melbourne 's an Lord Seng und seine Freunde so viel . Ulis ein Krieg gegen O Connell. ist geradezu eine Aufopferung der Anelgnungs pder viel⸗ mehr Berauhungs⸗Politik, um deretwillen sich Lord Stanley, der Herzog von Richmond und Sir James Graham aus dem Mi— nisterium Lord Grey's zuruͤckzogen, obgleich diese Politik da⸗ mals noch in einer viel milderen Gestalt hervortrat.“ Die Ti— mes behauptet dann weiter, daß an eine Sinnes Aenderung Lord Stanley's gar nicht zu denken fey, und daß er, wenn er sich den Ministern anschloͤsse, dies nur als Ehrenmann thun wuͤrde, um die Institutionen Großbritaniens zu retten, nicht um sie umzu⸗ stuͤrzen. Da das genannte Blatt nun aber nicht glaubt, daß die

fl en Minister in die Bedingungen, die es oben angefůuͤhrt,

willigen wurden, so koͤmmt es zuletzt zu dem Schluß, daß das ganze Geruͤcht von Mittheilungen if hen Lord Melbourne ei⸗ nerseits und Lord Stanley und dem Herzoge von Rich mond andererseits wohl bloß listiger Weise von dem Ministeriuin ausgesprengt worden seyn mochte, um sich, da es seine schwache

Stellung zu fuͤhlen anfange, cinen Schein von neuer Kraft zu geben. „Lord Melbourne, so schließt die Times ihre Bemer⸗ kungen, „wagt es nicht, sich mit O Connell zu uͤberwerfen; noch weniger aber kann er es wagen, dem Lord Stanley eine politische Verbindung vorzuschlagen, so lange die Beraubungs⸗Bill und der Beschluß des Unterhauses, auf den diefelbe sich stuͤtzt, noch täͤg⸗ lich als das Losungswort des Kabinets und seiner Haupt Anhaͤn, ger bezeichnet werden.“

Der Courier will wissen, daß der Hauptgegenstand, der in der letzten Geheime⸗Raths⸗Versammlung in Brighton zur Spra⸗ che gekommen, ein Geheime⸗Raths⸗Bwefehl in Betreff der Verhaͤlt nisse der Kaffern gewesen sey, die bekanntlich am! 7. Sept. ei⸗ nen Friedens, und Freundschafts⸗ Traktat mit dem Gouverneur des Cap abgeschlossen hatten. .

Die Times meldet, daß der General⸗ Major Sir Alexan⸗ der Woodford an die Stelle des verstorbenen Grafen von Cha⸗ tham zum Vice ⸗Admiral und Gouverneur von Gibraltar ernannt werden wurde.

In der Andreas Kirche zu Edinburg wollten kuͤrzlich die

dortigen Tories und Anhänger der Anglikanischen Kirche eine

Versammlung halten, die aber unterbleiben mußte, weil der Stadtrath sich weigerte, die noͤthige Erlaubniß zur dies faͤlligen

Benutzung des Kirchengebäudes zu ertheilen.

Ein Verein von Konservatiwen in Birmingham, der sich gFlopale und constitutionnelle Association“ nennt, hat kuͤrzlich eine Adresse an Se. Maj. erlassen, worin der Konig ersucht wird, der Anglitanischen Kirche in Irland seinen Schutz nicht zu ent ziehen; nebenbei werden darin die von den Ministern in der letzten Parlaments ⸗Session durchgesetzten Maßregeln fehr getadelt.

Der Dubliner Korrespondent der Tim en schreibt dersel⸗ ben unterm 19ten d.. „Der neue Reform⸗Verein will, wie ver⸗ lautet, zu Anfange des neuen Jahres eine allgemeine Versamm⸗ lung in Dublin halten, um feine Maßregeln zu treffen. Die ministerielle Partei sieht nur allzusehr ein, daß sie immer mehr Terrain verlsert, und will nun aus allen Kraͤften bei der Wäh— a, de, gegen die Konservativen vperiren, um ihre fruͤᷣ⸗ * Stellung wiederzugewinnen. Die erste Operation des neuen Vereins soll gegen die beiden nördlichen Grasschaften Donegal und Armagh gerichtet seyn. Der Kampf der Parteien in Irland fängt an, immer interessanter zu werden. Es werden auch An⸗ stalten getroffen, um Herrn O Connell gleich nach Neujahr in Dublin ein öffentliches Diner zu geben. Dem Vernehmen nach werden

Es

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sowohl Whigs als Radikale SKerücht, der Graf von Charlemont werde bei dem Mahl den Vorsitz fuͤhren, dies halte ich aber nicht fuͤr wahrscheinlich. Der Graf und die Gräfin von Mulgrave sind jetzt zu einem Besuch bei dem Herzoge und der Herzogin von Leinster in Carton, wo⸗ hin auch eine Menge von Freunden der Minister eingeladen wor⸗ den. Die Kommisston zur Untersuchung der Wahl von O' Con— nell und Ruthven hat ihre Arbeiten noch immer nicht beendigt;

heute hält sie ihre zweihundertste Sitzung und faͤhrt mit dem

Zeugen ⸗Verhoͤr dauern.“

Der (gestern erwahnte) Central Ackerbau⸗Verein fuͤr Groß⸗ britanien und Irland, der sich hier konstituirt hat, und zu des⸗ sen Mitgliedern namentlich der Graf Stanhope und der Mar⸗ quis von Chandos gehören, hat in den von ihm bekannt gemach⸗ ten Beschluͤssen als die Ursache seines Zusammentretenz angege⸗ ben, daß er, mit gaͤnzlicher Ausschließung aller parteisuͤchtigen oder uͤberhaupt politischen Tendenzen, nur den Ackerbau schuͤtzen und aufinuntern wolle, weil, ungeachtet aller Bemuͤhungen der in den Previnzen bestehenden Ackerbau⸗Gesellschasten, die Nach⸗ theile, denen sowohl . als Pächter und Tageloͤhner ausgesetzt seyen, sich seit dem Frieden mit reißenden Fortschritten vermehrt haͤtten und jetzt so bedeutend geworden waͤren, daß die Vernichtung des Ackerbaus und die aͤuͤßerste Gefaͤhrdung aller mit demselben verbundenen Interessen zu befuͤrchten sey Die Anzahl der Mitglieder, wesche diesen Tentral-Verein gestiftet haben, belaͤuft sich auf 40, und es ist ausgemacht worden, daß eder ahnliche Verein in den Provinzen, der sich zu einem jaͤhr⸗ lichen Beitrage von 5 Pfund versteht, das Recht haben soll, zu den Versammlungen der Central“ Gesellschaft in London zwei Deputirte zu senden.

Der Morning Chroniele zufolge, waren der fruͤhere Portugiesische Finanz Minister, Herr Silva Carvalho, und brei andere Mitglieder der vorigen Verwaltung in einem Wahl Be— zirk der Provinz Entre Douro e Minho zu Deputirten gewaͤhlt worden. J

Die Morning Chronicle behauptet, der gegenwartige Spanische Geschaͤftstraͤger in London, Herr Jabat, habe von sei / ner Regierung den Auftrag erhalten, die Bꝛitische Regierung zu ersuchen, daß sie die Aufmerksamkeit der Franzoͤsischen Regierung auf die Thatsache lenken moge, daß, trotz aller Befehle und aller auf dem Papier getroffenen Vorkehrungen, noch tagtäglich und allnaͤchtlich den Karlisten in Spanien reichliche Zufuhren uͤber die Pyrenaͤen zukaͤmen.

Nach dem Morning Herald soll die Nachricht, daß England mit Spanien uͤber einen Handels⸗Traktat unterhandle, große Bestuͤrzung in Lissabon erregt haben. Bis jetzt diente Portugal zum Entrepot fur fast alle Englische Waaren, die nach Spanien eingeschmuggelt werden, und von diesem Transit zog nicht nur eine große Menge von Privatleuten jeder Klaffe, . dern der Staat selbst durch die von den Waaren erhobenen Zoͤlle so bedeutende Vortheile, daß dieser Handelszweig als der bedeutendste nach den Ausfuhrhandel mit Portugiesischen Wei⸗ nen betrachtet werden mußte. Hoͤren die Englischen Waaren auf, Contrebande in Spanien zu seyn, so wuͤrde sich in Portu⸗ gal Alles auf eine unbedeutende Wieder⸗Ausfuhr von Kosonial— Produkten nach dem Mittellaͤndischen Meere beschraͤnken. Uebri— gens suͤgt der Morning Herald hinzu, daß die vielbesprochenen Unterhandlungen uͤber einen Handels-⸗Traktat zwischen Großbri⸗ tanien und Portugal keinesweges, wie es geheißen habe, abge⸗ brochen seyen, sendern daß vielmehr Lord Howard de Walden sich noch eifrig damit beschäftige. r . , Der Pariser Kotrespondent des Morning Herald be— harrt bei seiner Behauptung, daß in Paris eine Anleihe fuͤr Don Carlos abgeschlossen worden sey.

Den neuesten Nachrichten aus Kanada zufolge, soll Graf Gosford sich fortwährend gegen die Anforderungen des Ver! sammlungs⸗Hauses und der Franzoͤsischen Partei überaus nach⸗ giebig zeigen.

Die Kolonial⸗Versammlung von Tabago ist mit dem Brt— tischen Gouverneur uͤber das Recht der Ernennung eines Beam— ten der Versammlung in Streit gerathen. Beide Theile neh⸗ men dies Recht in Anspruch und haben es auch ausgeuͤbt. Da die Versammlung den von dem Gouverneur ernannten Beamten nicht anerkannte, sondern denselben vielmehr, als er dem Befehle des Sprechers, sich aus dem Hause zu entfernen, nicht nachkam, verhaften lassen wollte, so hat der Gouverneur, nachdem von beiden Seiten sehr lebhafte Adressen gewechselt worden waren, die Sitzungen der Versannnlung vertagt und erwartet jetzt In⸗ structionen vom Staats⸗Seeretair fuͤr die Kolonieen.

Die Dubliner n n Po st will Nachrichten aus Neu⸗ Orleans vom 19. November erhalten haben, denen zufolge eine furchtbare Verschwoͤrung unter den dortigen Schwarzen ent⸗ deckt worden ware, die nichts Geringeres bezweckt hätte, als die Ermordung saͤmmilicher Weißen; auch sollen einige Menschen bei der Entdeckung des Komplotis um's Leben gekommen seyn. Der Sun theilt dies Schreiben aus der . mit einer besonderen Ueberschrift und als die alleinige Nachricht, die bis jetzt hiervon in Europa eingegangen sey, mit, scheint also großes Ge⸗ wicht darauf zu legen; andere Blatter ab: r zweifeln sehr an der Richtigkeit der Sache, weil man in Liverpobl Berichte von dem— selben Datum aus Neu⸗Orleans hatte, die nicht ein Wort von einem solchen Komplott sagen. Das erwahnte Schreiben lautet folgendermaßen: „Unsere Stadt und alle suͤdliche Staaten wurden vor kurzem durch die Entdeckung eines Kom⸗ plotts unter der schwarzen Bevoͤlkerung, die in der Nacht vom 25. Dezember sich in Masse empoͤren, Staͤdte und Doͤrfer in Brand stecken und wahrend der allgemeinen Verwirrung uͤber die arglose weiße Bevölkerung herfallen wollte, in die größte Bestuͤrzung versetzt. Es war auf einen voͤlligen Vertilgungskrieg abgesehen. Weiße selbst, die sich bei der Pluͤnderung zu berei⸗ chern gedachten, hatten den Plan angezettelt, und leiteten die Verschwoͤrung. Der Raͤdelsfuhrer sollte den Angriff auf Neu⸗ Orleans in Person dirigiren, und waͤhrend die Stadt in Flam⸗ men stände, wollte er mit seinen Auserwaͤhlten die Banken stuͤr⸗ men, sich alles Geldes, was fortzubringen waͤre, bemaͤchtigen und sofort die Flucht ergreifen. begonnen. Die Neger, die man auf diese Weife hinters Licht fue, wollte man dann sich selbst uͤberlafsen, und gewiß waͤre ihre gänzliche Ausrottung die Folge davon gewesen. Genug, die Sachen hätten noch schlimmer werden konnen, als einst auf St. Domingo. In Reu Orleans befinden sich 18, 000 Schwarze, die eine bedeutende Menge von Waffen in Handen haben, und es ist schrecklich, wenn man bedenkt, zu welchen Metzeleien es unter solchen Umstaͤnden haͤtte kommen konnen. Ein junger Mann, der in den Raih der Verschworenen zugelassen wurde, entdeckte Alles. Er machte das ganze Komplotk uͤnd bie Namen der Agenten desselben in den verschiedenen Staͤdten bekannt. In mehrtren Staaten ergriff das Volk diese Agenten au enblicklich und knuͤpfte sie auf. In Neu⸗Orleans ging man kalt luͤtiger zu

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fort. Es scheint, als sollte die Untersuchung ewig

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daran Theil nehraen. Es geht das

In dieser Absicht ward das Werk

Werke. Es wurde eine Volks. Versammlung gehalten, man erna Wachsamkeits⸗Ausschuͤsse und bildete Militair⸗Compagnieen. selbst gehoͤrte zu einer dieser Compagnieen. Wir befahlen n reren verdaͤchtigen Personen, binnen einer bestimmten Zeit Stadt zu verlassen, und es steht jetzt Alles so, daß die M. wenn sie sich noch einfallen lassen sollten, ihren Plan auchn ren, einen warmen Empfang finden wuͤrden, wann sie auch men moͤchten.“ Im weiteren Verfolg des Schreibens h wieder mehrere Faͤlle gemeldet, in denen das Volk gegen cipationisten nach dem Lynch-Gesetz verfahren ist.

Die Stadt Para in Brasilien soll neuerdings wiehn Vinaigre und seinen Indianern uͤberrumpelt worden feyn, j alle Weißen die Flucht ergreifen mußten. Auch in Bah las tete man einen neuen Aufstand der Neger.

Aus Buenos-Apyres vom 18. Oktober wird (auff, gestern Mitgetheilten) auch gemeldet, daß ein Obersß cala, der ehemals bei dem General Quiroga attachirt wa mehreren Personen in Mendoza intriguirt hatte, um die rung zu stuͤrzen und jene Provinz so wie San Juan m zu vereinigen. wo er gefangen genommen, den Behoͤrden von Men do liefert, vor Gericht gestellt, schuldig besunden und eh wurde. Durch sein Geständniß kompromittirte er alt Gouverneur von San Juan, Señor Oro, der darauf Postens entsetzt wurde und ebenfalls vor ein Kriegs gern stellt werden sollte. Señor Xavier Lopez, ehemaliger neur von Tucuman, und die Partei der Unitarier hatten ner Provinz eine Revolution anzustiften gesucht, won von den Behoͤrden von Catamarca unterstuͤtzt wurden ihnen gestatteten, den General Figueroa mit 1590 nach den Graͤnzen von Tucuman zu senden. Gegen Corps zog der . von Tucuman, General h mit seinem Bruder an der Spitze von 5090 Mann zu Fi brachte ihm eine vollständige Niederlage bei. Von den entflohenen Bruͤdern des verhasteten Reinafe, Ex⸗Gouyn von Cordova, war Einer noch auf der Flucht ergriffen hh und man hatte bei ihm mehrere mit Blut befleckte Hapinn ein Paar Pistolen, die dem General Quiroga gehoͤrt hailtj funden, was als der sprechendste Beweis angesehen wurde, dieser General von den Reinafe's ermordet worden. Ein bedeutendsten Haͤuser in Buenos⸗Ayres, Sebastian geyie Gebruͤder, hatte ein Fallissement von 3 Millionen Dolan klaͤrt. Als Urheber desselben wird ein Commis die ses hau ein Hannoveraner, Namens Hornung, von der Polizef verfol dem man Schuld giebt, daß er suͤr 1,509, 00 Dolats sas Wechsel gemacht habe. Um der Finanz⸗Noth abzuhelfen, der die Regierung von Buenos⸗Ayres leidet, war derselben freiwillige Subscription von 1,100, 009 Dollars von den wohnern angeboten worden, und sie hatte dies Anerbienen genommen. 3 =

Der National⸗Kongreß von Chili hat am 6. Juli Englaͤnder, Namens Wheelwright, ein Privilegium fi Dampfschifffahrt in den Haͤfen und auf den Fluͤssen der blik auf zehn Jahre ertheilt; doch mußte derselbe sich very das Unternehmen binnen zwei Jahren zu beginnen und stens zwei Dampfschiffe, jedes von 3090 Tonnen, zu untgf

Ueber das Unternehmen einer Englischen Dampfsch nach der Pyrenaͤischen Halbinsel und nach Indien wird Allg. Zeitung Nachstehendes aus London berichtet: „6 mich, Ihrem Blatte einige ausfuhrliche Nachrichten ihrn wichtige Unternehmungen mittheilen zu köͤnnen, deren Bi auch auf die Verbindungen Deutschlands mit entferneren dern sich sehr vortheilsaft äußern muͤssen. Die ein' ternehmung, welche fuͤr jetzt nur partiell besteht, in sten Fruͤhsahr aber eine große Ausdehnung erhalten wir die unabhaͤngig von den Regierungs- Postpaketen verant woͤchentliche Dampfschifffahrt zwischen London und den h und mehreren Nebenhäfen Spaniens und Portugalz ,, sind Lissabon, Porto, Cadix und Gibraltar histn Die Gesellschaft, welche ditse Unternehmung leitet, besihth zwei große Dampfschiffe, die alle vierzehn Tage einmal di machen; sie hat uͤberdies bereits drei andere Dampfthh groͤßten Gattung im Bau, dit in kurzer Zeit vom Staypelnt gelassen werden. Dann wird die Communication mit dr insel wenigstens einmal jede Woche stattfinden. Von iM neuerbauten Dampfboͤten halt das eine 809 Tonnen m Pferdekraft, ein anderes 609 Tennen mit 2900 Pfer del ein drittes 550 Tonnen mit 18 Pferdekraft. Außen ) Hauptlinie werden wieder große Dampfboͤte von Lisschn⸗ Cadix aus zwei Linien mit den ubrigen Portugie sischn gi so wie mit den an der noͤrdlichen und suͤdlichen Kuͤste nien nien gelegenen Hafen unterhalten, was ein vollstaͤndigs siil Communications System zwischen der ganzen Pyren stn h insel und England zur Ausführung bringen wird. Du iin der unter dem Namen Peninsular Steam, Navigation (mp bestehenden Gesellschaft beruht nicht auf öffentlichen Aelin dern ist durch Privat Einschuß von vielen bei Dampsschissi interessirten reichen Individuen und andern Kaufleuten j mengebracht. Die Unternehmer erfreuten sich, ohne auf auisth de Zwangs Monopole Anspruͤche zu haben, nichts destoweniger wichtigen speziellen Begunstigungen der jetz igen Spansshh Portugiesischen Regierung. Es braucht kaum erwaͤhnt j den, daß diese Dampfbote sowohl fuͤr Passagiere als Gfn gerichtet sind. Die Kajuͤten werden fuͤr bie Reisenden al glaͤnzendste ausgestattet, und die Bewirthung steht unttzͤ besondern Kontrolle. Die Preise fuͤr die Ueberfahrt sin gendermaßen festgestellt: .

Von London nach Porto und Lissabon 1ste Kajüte lz

. 2 nach Cadix und Gibraltar

Iste l5.

dre . Eben so, die Rucheist, Auch die Preise der Zwischerfss von Porto nach Lissabon, von Lissabon nach Tadix, vn! nach Gibraltar und vice versa sind genau bestimmt. 3 j senden, welche ihre ganze Passage bezahlt haben, dirs g in den Zwischenhaͤfen auf laͤngere Zeit aufhalten und ia spaͤter frei fortsetzen. Im Durchschnitte wird die Dam ] nach Lissabon in fuͤnf Tagen zurückgelegt. Durch die sn (z stehenden Damofschifffahrts⸗Verbindungen von amp z terdam, Antwerpen und Ostende mit London wuͤrde ö persoͤnliche und kommerzielle Communication Deutst i Spanien und Portugal durch sene neue Einrichtung . Tags zurückgebracht werden, was zu erfreulichen Ergehnsah die Industrie und den Handel Deuischlands fuͤhren bonn j weite Einrichtung ist die seit zwei Monaten durch , 9 eingeleitete regelmäßige Verbindung zwischen a, ö. Indien . Alexandrien. Die General, Post. Dit e . namlich vor einiger Zeit die Stationen der Negierun gen ; schiffe im Mittellandischen Meere bis nach Agende pu dehnt, und am zweiten Tage jedes Monats saͤhrt

Y *

Paketboot regelmäßig von Falmouth dahin ab.

Barcala hielt sich damals in San Jug

Dam van Isselt und Herr

) Damit aber auch eine eben so geordnete und bestimmte Verbindung zwischen Alxandrien und Indien stattfinde, hat Herr Waghorn mit Ein⸗ willigung und unter der Berufung der hiesigen Post⸗ Direction eine regelmäßige monatliche Verbindung zwischen Alexandrien und Suez zu Stande gebracht, vermittelst welcher die mit dem Fahnouther Dacketboote angekommenen Briefe und Reisenden un⸗ mictelbar nach Suez befoͤrdert werden. Von Suez aus werden e wieder in Dampfboͤten nach Indien aufgenommen. Findet sich bei der Ankunft der Post auf dieser Station gerade kein Dampf boot vor, so werden immer Segel-Schiffe direkt nach Mokka in Bereitschaft gehalten, von wo Kauffahrteischiffe wahrend der suͤd⸗ nestlichen Monsuns regelmäßig nach Indien fahren. Auf diese Weise wird die Fahrt zwischen England und Indien in sieben Wochen bewerkstelligt. In der Absicht, die Stetigkeit dieser Ver⸗ bindung zu sichern, welche fuͤr England von der hoͤchsten Wich⸗ tigkeit ist, hat England bekanntlich die Insel Socotna an der Muͤndung des Arabischen Meerbusens durch Kauf erworben. Mit der Zeit wird diese Besitzung eine wichtige Station werden.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Dez. Der Gesetz Entwurf zur hoͤ⸗ heren Besteuerung des ausländischen Getraides ist gestern, nach⸗ dem die zweite Kammer, die Vormittags ihre Debatten noch immer nicht beendigen konnte, am heiligen Abend selbst sich wie⸗ der versammelt hatte, Nachts um 11 Uhr durch eine kleine Ma— soritaͤt, nämlich mit 29 gegen 235. Stimmen, angenommen worden. In der gestr igen Vormittag s⸗Sitzung machten sich be⸗ sonders die beiden bekannten Oppositions⸗Mitglieder, Herr van ; Luyben, bemerklich, die sonst die heftigsten Gegner aller von der Regierung vorgeschlagenen Maßregeln, namentlich aber der Steuer Gesetze, zu seyn pflegen, gas Korn-Gesetz aber aus dem einseitigen Gesichtspuntte des Agrikultur⸗Interesse, das bekanntlich in Holland weniger als in irgend einem Deutschen Lande praͤvalirt, lebhaft vertheidigten. Herz Luyben ist Ve tr ter der ackerban— treibenden Provinz Nord⸗Brabant und glaubte deshalb auf die Handels Interessen der eigentlichen Provinz Holland keine Ruͤck⸗ sicht nehmen u muͤssen. Er berief sich darauf, daß Belgien kurzlich die Einfuhr des Hollaͤndischen Schlachtviehs erschwert habe und doß es daher um so mehr unrecht seyn wuͤrde, ihm die Ausfuhr seines uͤberflü sigen Getraides zu erleichtern. Hr. van Dam van Isselt ging in seinem Eifer so weit, daß er eine Zusammenstel⸗ lung der Verhaͤltnisse des Hollaͤndischen Landmannes mit denen des Deutschen fuͤr ganz unpassend hielt. „Man wird doch nicht!, sagte er, „in einem Lande wie Holland, wo der Elementar⸗ Unterricht so allzemein verbreitet ist, einen Zustand der Dinge sich herbeiwuͤnschen, wie er in den Huͤtten vieler Deutschen Bauern sich findet, wo der Aufenthalt des Gesindes von dem der Schweine, die von diesem gefuttert werden, nicht zu unter⸗ scheiden ist?“ Man sieht, daß Herr van Dam von dem Zu⸗ stande des Unterrichtswesens in Deuͤtschland eben so wenig weiß, als von dem der Landwirthschast, die allerdings, wenn sie nicht einen Theil ihrer Zwecke verfehlen soll, nicht immer mit jener Hollandischen Reinlichkett betrieben werden kann, die zwar spruͤch⸗ wortlich geworden, aber darum nicht gerade nachahmungs wuͤrdig ist. Beispiele der angefuͤhrten Art durften sich ubrigens wohl nirgend in Deutschland und am wenigsten in den an Holland graͤnzenden Deutschen Provinzen finden. Herr Donker Eur—

tius, sonst einer der konsequentesten Vertheidiger aller Regie⸗

zun s⸗Maßregeln, trat entschieden gegen jene Ansichten auf und suchte aus statistischen Berechnungen darzuthun, daß das neue Korn-Gesetz keinen andern Erfolg haben werde, als das Interesse der Majorität des Landes dem der Minoritaät zum Opfer zu bringen. Aus den Kataster-Aufnahmen gehe namlich hervor, daß das Ein⸗ kommen von saͤmmilichen bebauten und unbebauten Grundstuůcken des Landes 68 Millionen betrage; hiervon gehörten nur zehn Millionen dem gesammten Getraidebau an, von dem doch bei dem vorliegenden Gesetze nur der Weizen“, Roggen- und Ger— stenbau in Betracht kommen. Die Vertheidiger des Gesetzes, fuͤgte er hinzu, seyen von dem fasschen Gesichtspuntte ausgegan⸗ gen, als ob alle Landleute in Holland Getraidebau trieben; daß auf dem Lande auch Viehzucht, Fabriken und viele andere Dinge noch betrieben wurden, sey ganz außer Acht gelassen worden. Die Gesammt, Einkünfte des Landes koͤnns man auf ungefaͤhr 550 Millionen schaͤtzen; hiervon kämen auf den Land⸗ bau nur 20 und auf den eigentlichen Getraidebau gar nur 3 pCt. Er widersetze sich daher der neuen Maßregel aus prak⸗ tischen wie aus theoretischen Gruͤnden, und zwar muͤsse er, was die letzteren betreffe, erklaren, daß er das Korngesetz fuͤr den er⸗ sten Schritt zur Einschraͤnkung des freien Handels ansehe, wel⸗ cher letztere zu den Lebens⸗Bedingungen des Vaier landes gehoͤre. Von den Debatten der gesirigen Abend? Sitzung haben die un . mmwden Hollaͤndischen Blaͤtter noch keine Details mit— getheilt.

Das Koͤnigl. Niederlaͤndische Institut fuͤr Wissenschaften, Literatur und schöne Kuͤnste hat Herrn Thorwaldsen in Rem zu seinem Mitgliede, und die Professoren Anderloni in Mailand und Cornellus in München zu seinen Korrespondenten ernannt.

Dänem art.

Itzehoe, 21. Dez. In der 2sten Sitzung der Holsteini—⸗ schen Stande ward zuwdͤrderst uͤber die eingegangenen Sachen referirt. Die eingereichten Petitionen waren folgende: 1) durch den Kirchspielvogt Engelbrecht eine Petition von z3 Kaufleuten und Schiffern in Busum um Verwendung fuͤr ihre Befreiung von Stader Elbzoll, so wie vom dortigen Anlegen mit ihren Schiffen; 2) durch den Herrn Paap eine Petition von 309 Ein⸗ wohnern der Stadt Rendsburg, betreffend die Richtung der pro⸗ jektirten Chaussee zwischen Altona und Flensburg uͤber Rends— burg und Schleswig; 3) durch die drei Abgeordneten fuͤr Altona ine Petition des Vorstandes der Hochdeutschen israelitischen

meinde zu Altona, das Buͤrgerrecht und die Gleich stel⸗ . derselben mit den ubrigen Koͤniglichen Unterthanen erefend „und zwar mit der Erklarung, bei Gelegenheit . twanigen Erörterung dieser und aͤhnlicher Bittschriften in [i Staͤnde⸗Versammlung, eine Bitte an Se. Königl. Majestaãt ih e r besser ung des bürgerlichen Zustandes der Bekennen des chen Glaubens unten stuützen zu wollen; H durch den Kam— an er d Aubert eine Petition von S2 Buͤrgern der Stadt in, um Herabsetzung des neuen Zoll-Tarifs, so wie um Ver— Staͤnde⸗Versammlung fuͤr die Aufrechthaltung ih⸗

Amit der Bemerkung, dieselbe, fo weit sie mit , . zu wollen. Die letz⸗

e an das Zoll⸗Comité verwiesen, und mit den

. Nn nn gemaß ig verfahren werden. Nach meh⸗ . ren Verhanolungen begann die vorläufige Berathung ber die Proposition des Herrn v. Halem wegen Einfuͤhrung

einer allgemeinen Wehrpflich ligkeit. In dem Ausschuß Berichte war

bemerkt, daß das Lomitè den einer mehrfachen Interpretation faͤhi⸗

allergnaͤdigste Ruͤcksicht

als am ersten Weihnachtstage, fand hieselbst auf dem

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gen Vorschlag dahin verstanden habe, daß nicht so wohl das Verlangen

nach einer allgemeinen Bewaffnung der wehrhaften Stastz—

burger, als vieimehr bloß der Wunsch ausgedruckt werden solle, daß die Wehrpflichtigkeit der Unterthanen gleichmaͤßiger virtheilt

werden möge, as dies jetzt der Fall sey. Hinsichtlich der be⸗

stehenden Verhaͤltnisse der Wehrpflichtigkeit glaubte der Ausschuß

sich auf die schon in der Versammlüng selbst bemerkte Offen⸗

kundigkeit derselben beziehen zu duͤrfen, so wie nicht minder auf den Umstand, daß durch die allein auf dem Bauern stande ruhende

Pflichtigkeit zum Militairdienste dieser Stand vor seinen uͤbrigen

Mastaͤnden praͤgravirt sey. In diesen Prämissen finde denn

auch das Comitè schon die Motivirung der gemachten Proposi⸗

tion. Eine gleichmäßige Vertheilung der Militair-Last über alle Klassen von Unterthanen, so daß auf keiner Seite über Druck geklagt werden koͤnne, habe aber besondere Schwi rigkeiten, welche

theils in der Politik des Landes, den inneren sowohl als äußeren

Verhaͤltniss. en desselben, ihren Grund haͤtten, theils und be sonders aber in anderweitigen Verhältnissen. Als solche wurden in dem Berichte unter Andern hervorgehoben:; der Verband, in welchem das Her⸗ zogihum Holstein zum Deutschen Bunde stehe, indem wegen der Stellung des Holsteinischen Kontingents dem Herzogthum keine

privative Buͤrde oder Kosten bisher aufgelegt worden, ferner die wohlerworbenen Rechte der Staͤdte, des Adels und der uͤbrigen Exemten, welche auch Gegenleistungen suͤr die Befreiung von der Militairpflichtigkeit in nschlag bringen konnten. Der Aus— schuß koͤnne sonach freilich wenn auch unter Anerkennung der Praͤgravation des ehrenwerthen Naͤhrstandes in der fraglichen Hinsicht nicht auf eine Revision der Land⸗Militair- und Re— monte⸗Hrdnung vom J. Aug. 1800 autragen so wuͤnschens werth eine Durchsicht und Saͤuber ung aller spaͤtern, dat auf sich beziehenden Ver⸗ ordnungen auch erscheine vielmehr glaube derselbe in Berück— sichtigung der vorwaltenden Umstaͤnde cine Petition an Se. Köͤ— nigl. Majestat dahin vorschlagen zu muͤssen: „es wolle der Weis⸗ heit Sr. Majestaͤr gefallen, bei einer Reform des Land⸗Militair⸗ Etats auf den in der Holsteinischen Stande Versammlung aus⸗ gesprochenen und von der Ver sainmlung unterstuͤtzten Wunsch des Bauernstandes um Befreiung von alleiniger Militairpflichtigkeit r zu nehmen.“ Bei der hiernaͤchst er⸗ oͤffneten Vorberathung wurden von vielen Seiten Bemerkungen gegen den Antrag des Ausschusses gemacht, und in Folge der⸗ selben sprzielle Amimnendements gestellt. Der Proponent erklaͤrte in Betreff des der Proposition von dem Eomit untergelegten Sinnes, seine Absicht sey lediglich gewesen, daß Sr. Majestat der Wunsch vorgetragen werden moͤge, die Wehrpflicht, welche bisher allein auf dem Bauernstande geruht habe, auf alle Staats. buͤrger auszudehnen. Ein besonderes Privilegium des Adels und der Städte koͤnne dabei nicht in Betracht kommen, da bei

Oberst⸗Lieutenants und Chefs des Buͤrger⸗Militairs, Hrn. Mö⸗ ring, statt. Es waren Abtheilungen von sammtlichen Corps der Buͤrgergarde beordert, welche zusammen etwa 1200 Mann be⸗ ragen mochten, die in einem Carré aufgestellt waren. Das Offizier⸗Corps, dessen Mehrzahl sich eingefunden hatte, schloß in der Mitte des Parade- Platzes, gleich nach Ankunft der Cols⸗ mission und des neuen Chefs, einen Kreis. Hier wurde von dem Hrn. Buͤrgermeister Bartels, als Präses dẽr Militair Com⸗ mission, eine Anrede gehalten, mittelst deren derselbe den Neuer⸗ waͤhlten Namens jener Kommission bewillkemmnete und ihn den Offizieren und Gardisten des Buͤrger⸗Militairs vorstellte. Nach ver⸗ dienter und ehrender Erwaͤhnung des unter unerwarteten Umstaͤnden abgetretenen Chess wandte sich * Magnificenz zu dem Neuerwaͤhl⸗ ten, als Organ des unbeschraänkten Vertrauens, welches Senat und Buͤrger in dessen Ehr, und Pflichtgefuͤhl setzten, und äußerte zugleich die Zuversicht, daß die von ihm gehegten Erwartun en sich vollkommen rechifertigen wuͤrden. Der Redner wies darauf hin, welchen hochwichtigen und ehrenvollen Platz das Buͤrger— Militair in unserer freien Versassung einnehme, machte aber be⸗ merklich, daß in der Existenz dieses Institüts nicht, wie wohl gesagt worden, eine Garantie der buͤrgerlichen Freiheit liege denn Freiheit werde nicht in den Waffen ihre Garantie finden wollen, sondern scheue deren Anwendung, als dem Freiheits⸗ Begriffe zuwider Wesen und Garantie der Freiheit lägen vielmehr in unserer trefflichen Verfassung selbst, dem schöͤ⸗ nen Erbtheil unserer Vorfahren, in den Gesetzen, die von dem Gesammt-Willen der Burger ausgegangen, und vor allen Dingen in den Herzen unserer Burger. Als den eigentlichen Beruf des Buͤrger-Militairs bezeichnete er die Auf⸗ rechthaltung dieser Gesetzlichkeit, sobald es dazu kommandirt wuͤrde, und drückte seine Uekerzeugung aus, daß selbiges, unter Leitung des Neuerwählten, dieser seiner ohen Pflicht volllem⸗ men entsprechen werde. Nachdem der Gberst-Lieutenant Mö— ring diese Anrede auf die angemessenste Weise beantwortet, stieg derselbe zu Pferde, ließ das gesammie Eorps die ublichen . neurs machen, und begleitete sodann zu Fuße die Militair⸗Kom⸗ mission die ganze Fronte entlang und durch die ges ffneten Glie⸗ der, während die Musik „auf Hamburgs Wohlergehn“ spielte, worauf das gesammte Corps zum Schiusse im Parademarsch vor der Kommission vorbeidefilirte. ̃ Augsburg, 23. Dez. Sicherem TDernehmen nach haben sich die beiden in Muͤnchen und hier fur die Ausfuͤhrung einer Eisenbahn zwischen beiden Städten gebildeten Comiteé's bereits zu gemeinsamem Handeln verständigt, so wie auch die ganze er⸗ kforderliche Summe durch ausschließliche Betheiligung der Ban⸗ kierhaͤuser von Augsburg und Muͤnchen bereits gedeckt ist. Die erste Einzahlung betraͤgt 10 pCt. So groß war der Wunsch, an dem patriotischen Unternehmen Theil zu haben, daß in weni— gen Stunden die vorlaufig als erforderlich angenommene Summe von drittehalb Millionen (zu deren alleiniger Uebernahme fuͤnf Augsburger Haͤuser sich erboten hatten) vergriffen war. Bereits werden Wetten angestellt, daß in zwei Jahren die Bahn eroͤff⸗ net werden koͤnne. Man darf sich ber Hoffnung, daß allerwaͤrts ein greßartiger Sinn dafuͤr erwacht sey, um so mehr hingeben, wenn man erfahrt, daß die Haͤuser Bethmann und Rothschild in Frankfurt schon vor einiger Zeit sich erboten haben sollen, Eisenbahnen durch ganz Bayern zu fuͤhren. .

Spanien.

Madrid, 17. Dez. (Franz. Blätt) Die Geruͤchte von einer Veränderung des Ministeriums erhalten sich, doch haben sie durchaus keinen offiziellen Ehargtter; es ware daher unnuͤtz, sich jetzt in Auseinandersetzungen uber die Umgestaltung des Kaͤ⸗ bineis einzulassen, nur so viel ist gewiß, daß Herr Mendi,izabal 6 Theil . vielfachen Arbeiten Männern von Talenten irdier übertragen will; aber die Ernennungen, weiche ohne weifel po⸗ werde!; Kammerjunker d Aubert beantragte: „Se. K. Maj. pulair seyn werden, sind noch n n e , n , wollen allergnaͤdigst bei der nothwendigen und baldigen Neform muß es abwarten.“ Diese Worte sind jetzt, so zu sagen, sprüch⸗ der gegenwartigen Militair-⸗Verfassung den in der Holsteinischen woͤrtlich geworden und bezeichnen unsere Lage vortrefflich. Man Staͤnde Versammlung ausgesprochenen und von derselben allg⸗ muß es abwarten, daß die Kammer an die wichtigen Fragen mein als gerecht und begruͤndet erkannten Wunsch des Baucrn— komme, womit sie sich beschaͤftigen soll; man muß es abwar⸗ standes um Defteiung von der alleinigen Militairpflicht baldigst ten, daß die Kommission, welche mit der Bericht ⸗Erstat⸗ erfuͤllen /; Etatsrath Falck schlug vor: „Se. K. Maj. wollen aller tung uͤber die Zusatz- Artikel zu dem Gesetz in Betreff gnaͤdigst geruhen, die gegenwartige Einrichtung des Land⸗Militair⸗ der National Garde beauftragt ist, diesen Bericht abstatte, dessen wesens einer naheren Pruͤfung in der Absicht unterziehen zu lassen, da⸗ Grundlagen erst in der gestrigen Sitzung beschlossen seyn sollen; mit, sobald es die Umstande gestatten, uͤber die Bildung des Land⸗ man muß es abwarten, daß Herr Mendizabal die von ihm voar— heeres solche gesetzliche Bestimmungen getroffen werden mogen, sprochenen Finanz⸗Maßregeln bekannt mache. Das Publikum in Folge deren der Klage des Holsteinischen Bauernstandes uͤber bescheidet sich, ungeachtet seiner großen Ungeduld, und wartet in die demselben gegenwartig ausschließlich obliegende Militair⸗Pflich⸗ der That. Herr Mendizabal und bie verschtedenen Kommissio⸗ tigkeit auf eine mit den Grundsaͤtzen der Gerechtigkeit und mit nen werden indeß, wie es heißt, bald die Resultate ihrer Arbei⸗ dem Staatswohl uͤbereinstimmende Weise abgeholfen werde.“ ten vorlegen und man glaubt, daß die Prokaradoren⸗Kam⸗ Nachdem von dem Grafen v. Rever:lew v. Farve noch das mer sich morgen versammeln wird. Dieser Zustand der Amendement, in dem Antrage baldige Reform“ zu setzen, vor— Dinge, der in der Politik einen wahrhaften ö er⸗ geschlagen, und von einem Mitgliede in Betreff der Büuͤrgerbe⸗ zeugt, bewirkt naturlich auch an der Boͤrse eine ge— waffnung in Altona darauf aufmerksam gemacht worden, wie wisse Lauheit. Die unverzinsliche Staatsschuld steht 1316. der Dien st daselbst von der Art sey, daß er dem wirklichen Me Mit dem Aufhören der Ungewißheit in Hinsicht auf litairdienste gleichgeachtet werden köoͤnnte, fand die Versammlung die Maßregeln der Minister werden auch die Börsen- Geschaͤfte den zur Frage stehenden Gegenstand fuͤr die foͤrmliche Verhand⸗ wohl wieder an Lebendigkeit gewinnen. Man hegte hier lung genuͤgend vorbereitet, wodurch denn die beantragte Remit⸗ einige Furcht wegen einer von dem Karlisten⸗Anfuͤhrer El Ser⸗ tirung der Sache an den Ausschuß hinfaͤllig ward. rador in Castilien unternommenen Bewegung, der, wie die

Die Zeitung Dagen enthaͤlt einen Aufsatz uͤber die Kopenha— Alarmisten behaupteten, vor Guadalajara erschienen sey. Die gener Porzellan⸗Fabrik, worin es heißt: „Die Königlich Daͤnische Wichtigkeit der Verbindung mit Aragonien und Frankeeich, wel⸗ Porzellan Fabrik gehört zu den bemerkenswerthen Fabriken des che unterbrochen werden konnte, wenn es dem genannten An⸗ Landes, ist in einem schoͤnen Betrieb und wuͤrde gewiß Gewinn fuͤhrer gelange, sich Guadalajaras zu bemächtigen, hat die Ab— abwerfen, wenn nicht fremde Waaren, ohne bessere Eigenschaf⸗ sendung eines bedeutenden Träappen-Corps dorihin veranlaßt. ten, das Land uͤberschwemmten. Sie ward angelegt durch den Das Ministerium ist entschlossen, kein Unternehmen der Karli— als Chemiker und Gelehrten bekannten Apotheker Fr. H. Muͤl⸗ sten unbewacht zu lassen. Die Aushebung in Masse wird üͤber— ler. Nachdem er durch Versuche und Proben mancherlei Art all mit der größten Thaͤtigkeit betrieben und heute ist sogar das es zur Ver fertigung echten Porzellans gebracht hatte, legte er Regiment der Koͤniglichen Garde, welches die Garnison von Ma⸗ 1774 die Fabrik an fuͤr eine Actien / Gesellschaft und erhielt am drid bildete, mit Geschützen nach Navarra marschirt 13. März 1775 ein Privilegium. Von 1779 an ward sie fuͤr Der Englische Courier theist folgendes Schreiben von Königliche Rechnung betrieben. Sie liefert jetzt Fabrikate, die einem Offizier von Oberst Kinloch's Regiment aus Burgos in Ansehung der Masse, der Form und der Brenn- Art eine vom 5. Dezember mit: „Seit dem 16. November, wo ich Ih⸗ Vergleichung mit anderen guten Porzellan Fabriken aushalten nen das letzte Mal schrieb, si id nach und nach mehrere Detasche⸗ konnen, und die Malerei hat gleichfalls einen hoͤheren ments von Santander in dem Hauptquartier der Beitischen L, Grad von Vollkommenheit erreicht. Zehn Maler sind beschaͤf gion zu Vittoria eingetroffen. Am 1sten d. marschirte General tigt, von denen drei Ansichten von Kopenhagen und der Umge⸗ Evans mit dem Generalstabe und zwei Brigaden feiner Legion bung, drei Blumenstuͤcke und drei Decorgtlons, Arbeiten aus, von Briviesca nach Vittoria; der übrige Theil der Legion sollte führen. Die Blumenmalerei buͤrfte der Zweig seyn, der zur sich ihnen unterweges anschließen, so daß jetzt alle Truppen dort höchsten Vollkommenheit gebracht ist, was besonders dem Ober— konzentrtrt seyn werden, wo ihrer von Seiten der Einwohner Maler, Professor Jensen, verdankt wird. Sehr thaͤtig wirkt der gastfreundlichste Einpfang bereitet wurde. Ein Trupp des auch der Professor Hetsch, unter dessen Anleitung alle großere lsien Lanciers- Regiments ist am 30sten vorigen Monats Kunst⸗ Arbeiten ausgeführt werden, und der durch seinen Eifer von hier nach Pradanoz marschirt und hat sich am folgenden außerordentliche Verbesserungen in geschmackvollen Formen und Tage mit dem Haupt⸗Corps vereinigt Auch wir werden wohl Decorationen u. s. w. bemerkstelligt hat.“ in vierzehn Tagen in Vittoria seyn. Einige erwarteten, daß die

. f 564 63 Legion unterwenes ein Gefecht zu bestehen haben werde. Es . . hieß, die Karlisten wollten sie bei Puebla, auf dem halben Wege

Hamburg, 27. Dezember. (Ham b. Korr.) , , zwischen Miranda de Ebro und Vsttoria, angreifen, wo sich eln

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; ; h Engpaß befindet, der fuͤr die Art der Karlistischen Kri markte eine feierliche Parade zur Einführung des neuerwahlten k stisch zgfuͤhrung

Aufhebung des Werbe, Systems kein solches existirt, im Gegentheile dem Adel fruher die Pflicht der Landes ⸗Vertheidigung obgelzgen habe. Die hervorgehobenen Gegenleistungen der Exeinten betref⸗ send, muͤsse er benierken, daß solche ihm ganz unbekannt seyen. Auch das Kontingent koͤnne nicht entscheiden, da es einerlei sey, ob der Bauer oder Burger den Militairdienst abhalte. Wofern die Versanmmlung nicht die Erwählung eines neuen Aus schusses aus nicht eximirten Mitgliedern beschließen werde, wolle er zum Comité⸗Berichte das Amendernent gestellt haben, daß die jetzt auf dem Bauernstande allein lastende Militairpflicht gkeit auf dee anderen Staͤnde mitvertheilt, und zugleich eine Reform in der M litair⸗Gesetzgebung angeordnet werden moͤge. Kammerjunker v. Neergaard proponirte als Amendement: Se. K. Maß. wollen allergnadigst geruhen, die Dienstverhäͤlt⸗ nisse im Land erna ü ere , er, den Anspruüchen aller Stande angemessene Weise zu orbnen, und der Holsteinischen Staͤnde⸗Versammlung baldmöglichst einen Gesetz⸗ Entwurf zur Berathung vorlegen zu lassen, nach welchem bie Last des Lahd— Militairdienstes auf alle Staats burger moͤglichst gleich vertheilt

sehr guͤnstig ist. Ich habe aber nicht gehört, daß die Legion auf