1836 / 3 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Times: „Die triumphirende Miene, womit dies verkuͤndigt wird, ist spaßhast genug. Es sieht so aus, als wenn die armen Minister fuͤr die allergeringste Gunstbezeigung sich vor Dank— barkeit nicht zu lassen wußten. Der Artikel erinnert an das Entzücken, womit ein Straßenjunge sich ruͤhmte, daß der König mit seinem eigenen Munde zu ihm gesprochen habe. „Nun, und was sagten denn Se. Majestät?“ fragte man ihn. „„Ei, Se. Majestät sagten: Geh mir aus dem Wege, Du schmutziger Bube!““ war die Antwort.“ Eben dieses Blatt nimmt heute auch seine Betrachtungen über die angeb— lichen Gerüchte von einer Ministerial⸗Veränderung wieder, auf und sagt in dieser Beziehung: „Mit Ministern, die bei ih ren Plaͤnen zur Umwälzung von Kirche und Staat beharren, kann Lord Stanley unmöglich jemals sich verbunden. Se. Herr— lichkeit fuͤhlt gewiß so stark wie irgend Jemand, daß, wenn er seinen Grundsatzen so ganz untreu werden wollte, sein früherer

e Trier,

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Ruf ihn nicht schuͤtzen, sondern nur desto schwerer auf ihn fallen wurde. Lord Stanley koͤnnte dann sogar ein feststehendes Mini— terium zu Grunde richten, statt daß er ein bereits im Stur begriffenes aufrecht erhalten soll. Wir sind aber uͤberzeggt, da Lord Stanley, wenn man ihn aufforderte, zwischen der Polit: Sir Robert Peels und derjenigen der Whig-Radikelen zu wah len, nicht zaudern wurde, welche von beiven er ergreifen sollte, ondern daß er gewiß nicht den Whigs den Vorzug geben möchte. Se. Herrlichkeit kann, wenn feine Spracht in der letzten Session aufrichtig war, die jetzigen Minister fuͤr nicht viel Anderes als Revolutionairs ansehen. Sir James Graham ist bereit, wir haben allen Grund, dies zu glauben sich eng on

die Partei anzuschließen, die nach konservativen Grundsäz. zen die Verfassung zu ihrer Richtschnur genommen hat.

Wenn der Herzog ven Richmond nicht die Ein sicht hat, seine Stellung mit Gezug auf den großen Grundsatz der Staats Po⸗ tik, um dessen willen Se. Gnaden sich von dem Greyschen Ministerium trennte, richtig zu würdigen, so wollen wir ihm nur agen, daß es sich dabei eben so sehr um seine öffentliche Ehre handelt, wie um Lord Stanley's. Woeslte Se. Gnaden jetzt wäeder zu den Whig⸗Rabikalen zurücktreten, so möchte wohl noch vor Ablauf ven vierundzwanzig Stunden, ein Licht auf ihn fal— len, welches ihn in dem ersten Spiegel, auf den sein Blick mraͤfe,

ein trauriges und erbärmliches Antlitz sehen lassen wurde. Se. Graden mag sich versönlich unter den Konservativen unbehaglich Ffuͤhlen und dies Gefühl vielleicht irriger Weise sür einen Wider- willen gegen konservative Grundsätze nehmen, welchen Wider⸗ willen er sicherlich nicht hegt, denn Se. Gnaden ist, er mag sich kessen nun bewußt seyn oder nicht, wenn auch nicht gerade der einznchtsvollfte, so dech einer der entschiedensten Kon— servativen der ganzen Königreichs. Uehrigens ader wird der edle Herzog keine sehr große Erschuͤtterung in der politischen Welt herverhringen, er mag sich entzweien oder verbinden mit wem er will. Bie Hauptsache ist, daß es mit den Whig⸗RNadi⸗ kalen gar sehr hinkt, und baß große Verwirrung in ihrem Lager herrscht. Wenn Lord Sranley ünd der besagte Herzog sich ihnen in ihrer jetzigen Lage anschliezen walten, so würden sich die bei⸗ den letzteren Herren in einer nech unauflösbareren Verwirrung befinden. Man ist jedoch auf ein Auskunftsmittel gefallen, wel⸗ ches den ahmen Hunden trefflich uͤber den Zaun helfen wird; und worin desteht diss? Nun, darin, daß man auf der Stelle zen ganzen Pian zur Berauburtg der Geistlichkeit aufgeßen und diz Kirchen- Frage, wie einst die Emancipation der Katholiken, offen lassen will! Was denkt ihr davon, ihr Herren Ra dikalen? Ihr müßt freilich auf jeden argen Streich von ven Whigs Fefaßt gewesen seyn, denn ihr kanntet sie schon; aber was sagt ihr zu einem Projekt, welches in einer einzigen Mi— nute das ganze System der Partei⸗Politik zertrümmert, um das Rach die Parlaments-Verhandlungen in den beiden letzten Ses⸗ sionen drehten, welches alle politische Vorwaͤnde und Glaubens⸗ herenntnisse, krast deren die Whigs und Radikalen sich zu einem wen Sturz der Verwaltung Sir Robert Peel s bezweckenden Vorzm vereinigten, Lügen straft, die Stirn sammtlicher Kabi⸗ acts-Mitglieder mit dem Stempel der Heuchelei und niedriger Partei sucht brandmarkt, den Konservativen aber und Sir Robert Peel den glänzendsten, herrlichsten Triumph gewährt, den Sterb⸗ liche je erreicht haben? Jetzt sind es nicht die Whigs, sondern dte Ultra, Radikalen, denen dies unnatürliche Buͤndniß zur

derr Buchanan, hat ein Schreiben an Lord Minto, den Praͤsi⸗ enten der mit der Untersuchung der Bedurfnisse dieser Kirche in Schottland beauftragten Kommission, gerichtet, worin er den—

*

. . ichkeit der herr

dotir ten

aber die Geldmittel der nicht vom Staat nonkonsormi⸗

1eshäuser der Anglikanischen Kirche und der stischen Kirchen zu unterrichten und der Kommisstsn das Resul⸗ zar ihrer Nachferschungen mitzutheilen, aber mit dem Unter⸗ schiede, daz man jedem Geistlichen der Anglikanischen Kirche eine he Antwort auf diese Forderung zur Pflicht gemacht,

ausdruùcklie vr

hei den Dissenters ader es ihrem Belieben anheimgegeben, ob Fe darauf antworten wellten, oder nicht. Die Folge davon, neint nun Herr Buchanan, werde natuͤrlich seyn, daß die Letzten reu nur über diejenigen ihrer Andachtshäuser, die sich durch ünterstuͤtzung der Gemeinden in einem blühenden Zuscande he— sanden, Mittheilungen machen, die vielen Faͤlle aber verschweigen wo diese Kirchen

würden, wo arm und verschuldet wären, um den Glauben zu erregen, als ob es mit der Sache

der Religion da besser stände, wo die Erhaltung der Kirchen und des Gottesdienstes gan; dem freien Willen der Bevölkerung Aberlassen und nicht zu einer Regierungssache gemacht werde; dagegen wuͤrden sich freilich auf Seiten der Anglikanischen Kirche, wo die Geistlichen über die Fonds jeder von der Regierung nicht dotirten Kirche Bericht erstatten müßten, manche Fälle sinden, wo solche Kirchen in großer Geldverlegenheit wären, und nun wärden die Dissenters kommen und sagen, da zeige es sich ja of— fenbar, daß die Liberalitét des Volks nicht auf Seiten der An— glikanischen Kirche sey, daß vielmehr diese Kirche sich im Verfail besinde, denn an die Versicherung der Episkopalen, daß die Schuld des schlechten ZJustandes jener undotirten Kirchen nur in der Fehler— haftigkeit des Systems liege, wonach fuͤr dieselben gesorgt werde, wärden die Nonkonformisten sich nicht kehren, sondenn sich

mit dem blühenden Zustanbe einiger ihrer Kirchen bruͤsten, die

man gerade ausgewählt und dem Publikum vor Augen gestellt,

um eine allgemeine Bewahrung des freiwilligen Systems dar⸗

aus zu bewessen und dem Parlament: einzureden, daß der Re— ligions-Unterricht dem freien Willen des Volks siberlassen wer⸗

den Damps⸗

nicht von 3 Pferden Kraft, die aber auf 15, 20, 30 und mehrere Pferte Kraft gesteigert werden kann, befreit von dem läͤstigen

Belgien ist dies der Fall, ; n sich drei Gesellschaften erbaten haben, den Bau der Eisenbahn

Gesuche wurde ein Comité von 5

den konnt.

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Selgie n.

Brüssel, 28. Dez. Das im heutigen Blatte des Moni⸗ teurs befindliche Gesetz in Bezug auf die numerische Zusammen⸗ setzung des Heeres im Jahre 1856 enthält folgende Bestimmun—⸗ gen: Art. 1. Das Kontingent der Armee auf dem Kriegsfuße, für des Jahr 18356, ist auf 116,009 Mann festgesetzt 6. Das Kontingent der Aushebung von 1836 ist auf ein Maximum von 12,0600 Mann festgesetzt, welche zur Verfügung der Regierung

gestellt werden sollen. Art. 3. Das gegenwartige Gesetz

tritt mit dem 1. Januar 1836 in Kraft. Durch ein zweites Gesetz (beide sind vom 27. Dez. datirt) wird dem Kriege Mint ster ein provisorischer Kredit von 3 NWellionen Franken zur

Deckung der Ausgaben im Monat Januar 1836 eröͤffnet.

Hr. Paul Debavay, Ingenieur und Mechaniker in Bruͤssel, hat eine von ihm selbst erfundene Dampfmaschine in Gang ge—

etzt, welche bestimint scheint, in der bisherigen Anwendung die—

45 64. r* ö 37 193 4 ö ser bewegenden Kraft eine völlige Ulnwandiung hervorzubringen. W 56 8 Fan * nor 1E eMrMbop Tei j . Die Regierung hat Herrn Debavah schon vor langerer Zeit ein 7

Patent zuf diese wichtige Entdeckung ertheilt, es war ihm aber ben ach un 1 n l wenn wir sie besuchen, die ihrigen ehren.

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nicht möglich, dieselbe in Anwendang zu bringen, weil der Stadt— Berechtigung

rath von Braässel ihn länger als ein Jahr auf bie warten ließ, einen gleichfalls nach neuem Plane zu construiren—

=

Schornstens auffahren zu lassen. Endlich ist, nach dieser die Dauer des Patents beeinttächtigenden Verzierung, dis Erlaubnit ver Orts-Behöͤrde erfolgt, und jetzt ist die Dampf⸗

Maschine mit ihrem zur Nagel⸗Fabrication eingerichteten Dreh—⸗

wert wirklich im Gange. Die Personen, welchen es gestattet war, diese Maschine in ihrer Einfachheit, in dem geringen Raume, den sie einnimmt, und der Kraft, die sie hervorzubringen vermag, zu betrachten, wissen die Resuliate, zu denen sie fuͤhren muß, genug zu preisen. Man denke sich eine Maschine

Zubehör, vom Windfang, vom Wagebalken, von den großen Rädern, aufgestellt ohne Mauerwerk und andere besondere Vor— richtungen, in einem Lokale, das höchstens 10 Fuß nach allen Richtungen mißt eine Maschine von solcher Leichtigkeit, daß man sie nach Belieben umsetzen, in ein Zimmer hringen und daselbst ohne vorbereitende Arbeit aufstellen kann, und ohne srgend anbere Nachtheile als die, welche beim Aufrichten des Dampfkessels und der Leitungsroͤhren noͤthig sind, und die Herr Debavay noch bedeutend zu vermindern geioutzt hat, und man wird gestehen, daß die Erfindung eine hoͤchst wichtige ist. Die Nagel, mit sogenannten Pariser Spitzen, fallen, ganz vollendet, grabe wie ein Regen aus der Maschine heraus. Bei der letzten Industrie-⸗Aut stellung hat Herr Debavay fuͤr seine Nagel⸗Ma—⸗ schine und deren Erzeugnisse eine silberne Medaille erhalten; was aber noch mehr für die Vortrefflichkeit seines Verfahrens

spricht, ist der Umstand, daß er, trotz der außerordentlichen

Menge, die er fabricirt, den bei ihm eingehenden Bestellungen nicht genügen kann. KJ Bei ber amn 22sien d. M. stattgehabten Eröffnung der Ac—

tienzeichnung auf ie Eisenbahn von Hoch- uach Nieber⸗Slennu der ersten, welche in Belgien durch eine Privatgesellschaft ange⸗

legt wird,) war der Andrang nach Actien so groß, daß in wenig Stunden die enorme Summe von 677 Millionen Franken ge— zeichnet ward, während nur Stzh Actien dafür aus zugeben waren. Hierbei ist wohl zu bemerken, daß bei der Unterschrift jedesmal

15 Prozent von der gezetchneten Summe deponirt werben muüs⸗

sen, dergestalt, daß in dem vorliegenden Fall mehr als 67 Mil;

lionen Franten deponirt und mehrere Tage lang außer Cours ge—

setzt worden sind. Wenn nun auch, wie der Fall ist, hei solchen Depostten in Bruüssel, die Actien der verschiedenen kürzlich errich⸗

d

teten anonymen Gesellschaften nach einem festen Cours als baares

Geid figuriren durfen, so ist die Größe des gedachten Deposi⸗

tluns doch von der Art, das es einen eklatanten Beweis mit sich fuͤhrt, wie außerordentlich bedeutend das für gewerbliche Zwecke mobil zu machende Kapital in Belgien jetzt ist. Aber nicht allein in . sondern auch in Frankreich, woselbst

von Paris nach Lille nach irgend einer vorzuschreibenden Rich— tung zu uͤbernehmen, und die dazu erforderlichen 166 Millionen Franken binnen sechs Wochen zu realisiren!

Dänemark.

Kopenhagen, 26. Dezember. Unter den Gesuchen und Preposttionen, die in den Sitzungen der Stände Ver sammlung

Lom Ilten, 12ten und 15ten d. zur Erwägung kamen, war auch

ein Antrag des Mechanikus Gainst, wonach Se. Majestaͤt gebe— ten werden sollte, das Plakat vom 23. Okt. d. J., durch wel⸗ ches den Dänischen Handwerksgesellen verboten wird, auf ihrer Wanderung Länder und Orte zu besuchen ꝛ4., wo Lssociationen

———

von Handwerkern geduldet werden, aufzuheben, oder doch jeden-

fügung anzutragen. Indessen wurde doch beschlossen, ein Comite zur

Prüfung des Antrags niederzusetzen, und in dasselbe außer dem

Hroponenten Justizrath Salicath und Etatsrath Hoidt gewahlt.

Manche nicht oon Mitgliedern der Versammlung ausgegangene

Ansinnen warden zuruͤckgewiesen, andere dagegen an die hetref— fenten Comité 's, namentlich an das wegen Aufhebung der Hof— dienste nie dergesette, verwie sen. Wegen Oeffentlichkeit der Staͤnde⸗ Ver sammlung war außer der Petition aus Kopenhagen auch ein Antrag aus Makston eingegangen. Zur Prüfung dieser beiden Mitglirdern niedergesetzt.

Dem Vernehmen nach, ist der Gouverneur des Herzogthums Lauenburg, Kammerherr v. Leveßzau, Feines Amtes entlessen und unter Beilegung eines Wartegeldes zum Commandeur des Dannebrog⸗Ordens ernannt worden. .

Dem Konferenzrath Oersted haben die Abgeordneten zu Roskilde an feinem Geburtstage ein Gluͤckwunsch-Schreiben

überreichen lassen, in welchem sie ihm ihre vollste Anerkennung

als Gesetzkundigem, Schriftsteller und begabtem Arbeiter im Dienste bes Königs und des Staats zollen, unb unter Hervor— hebung seines Werthes als Mensch ihm ihre Hochachtung und Liebe bezeugen.

Am 24sten d. fand hierselbst abermals eine Versammlung

der Astatischen Compagnie statt, in welcher der Bericht des

Tomitèé über die gegenwärtige Lage der Compagnie und über deren eventuelle Auflösung vorgetragen werden sollte. So wie es schon befremden mußte, daß zur Verhandlung und Berathung einer so wichtigen Angelegenheit ein Abend angesetzt worden, den die meisten im Kreise ihrer Familien zuzubringen mit Recht wuͤnschen durften, so erregten auch die Weiterungen, welche be— kanntlich stets von der Direction den Aeußerungen der Actio— naire entgegengesetzt werden und die auch an jenem Abend nicht fehlten, allgemeine Sensation, und die Versammlung trennte sich wieder, ohne einen desinitiven Beschluß gefaßt zu haben, ehne

falls zu modtfiziren. Der Regierungs⸗-Kommissarius setzte aus! einander, warum es nicht zweckmäßig zu seyn schiene, auf die Aufhebung dteser ihrem Inhalte nach bloß interimistischen Ver⸗

Zweifel aber zum Theil von Neuem auf Mittel

erzeugt.

ou rant gesetzlich festgestellten Agie von 2756 pCt. berichtigt werden

tonnen. Damit aber diejenigen. welche in dem Besitze derglei chen e, , ,,, sinx, durch die , leinen e, . erleir n. soll dasselbe mit dem gescklich festste⸗. . . . 8 n , fuͤr jeden Thaler gegen Cou⸗ * . Tagen bei den herrschaftli ö

vechselt werden ,. 1

sinnend, wie die Auflzstung der Tompagnie ins Werk zu setzen seyn moͤchte. g in der Stadt Segeberg hat der Magistrat neulich ent⸗ schteden, daß nicht nur Kinder zur Ernährung ihrer Asltern, son, dern auch Schwieger ohne zur Versorgung ihrer duͤrftigen Schwit⸗ ger Aeltern verbunden seyen, was mit Ruücksicht auf das Armen⸗ . In der Lhristnacht verschied hierselbst im muten Jahrr set— , inigen 8 net thaͤtigen Lehens Herr Friedrich Vieweg, dessen große Ver— In diesen Tagen haben die vor einigen Jahren stattgehab⸗ den te um die Literatur durch sein⸗ e , nuf * Gel. ten Auftritte zwischen den Danischen und den nicht⸗Danischen der Typographie und fuͤr die Aut sattunn der n, sählen He sn chtrurgischen Starenten sich abermals dadurch erneuert, daß un, Herwötgegangenen Werke ihm ein bleißendes Denkmal in ber sere Landsleute die Auslä n&ber anhalten wollten, in dein grogen Beschichte der Buchdruckerei und des Buchhandels sichern werden Hörsaale der Akademie die gute Ordnung wenigstens in so weit ; . zu heobachten, daß diese, wäe jene, ihre Kopfbedeckung beim Ein, treten abnähmen. Hierzu fanden sich diese indessen nicht ven. laßt, und die Felge war, daß die Uneinigkeit in Handgreiflichi s . Nord⸗Amerika a6, Afrika 4, Spanien 4a, Portage 3 en ten ausartete. Ob unter „den Mutzen“ (so darf man die He; R Frankreich 156 , . 6 ren Ausländer wohl nennen) einige unferer Holsteinischen Brn, e. 204 ritante *, der sich befinden, wissen wir nicht, bezweifeln es indessen, da die gewiß sich eben so sehr nach unseren Gebraͤuchen richten, als wit,

Nach dem Preetzer Wochenblatte hat die früher in demse! ben augeregte Iber einer von Kiel uͤber Preetz nach Luͤbeck leitenden Chauffee jetzt nicht allein in Kiel und den uͤbrigen a 5 theiligten Dertern, sondern auch in den der Wegelinie angraͤnzen⸗ den Guͤtern Anklang und Theilnahme gefunden. Das Pro jekt der . . . ee, ; nen zur Verzweigung derselben auch einen Wettstreit mehrern gta. er prosektirte R ! . n erf ö n fte zöen die wiht nu gtbende Nich, tg. Der projektirte Bau einer Eisenbahn zwischen hier und

ö . .

Amn 18ten d. Abends erhob sich ein Sturm aus Suͤd⸗Ves, der gegen 10 Uhr zu einem Orkan wurde. Ein dem Hofrath Hambroe gehörender Schooner lief bei der hiesigen „ingen Linie“ auf den Strand, und an mehreren Stellen des Ufer sind Leichen gefunden, wie auch manche Truͤmmer von Schiffen angetroffen worden. .

Im Amte Cismar (Holstein) hat der heftige Sturm in der Nach! vom 18ten auf den 19ten d. (der dort aus Nordwesten geweht haben soll, während ein Bericht aus Flensburg ihn au Ssten, und einer aus Kopenhagen ihn aus Suͤdwesten wehnm läßt, woraus man vermuthen inbchte, daß er keine stetige Rich tung gehabt hat) besonders zu Grömitz, Dahme und Schlie großen Schaden durch Ueberschwemmung angerichtet, und dadurh viele Familien aus der armern Klasse in Elend gebracht, da se zum Theil ihres Obdachs, ihrer Feurung und ihres Lebensuntet⸗ halts beraubt wurden. Auch Heiligenhafen hat durch den ha hen Wasserstand gelitten. In Kiel drang das Wasser in Kelle, PDackräume und Häuser, und in den niedrig gelegenen Theiln der Stadt konnte man mit 2 fchren. 3 161 2 bei Kiel war ein Haus so von Wasser umgeben, daß die Men. Madr 26. ; 2 schen daraus mit einem Boote gehoit werden mußten. Daß Madrid, 20. Dez. (Französtsche Blätter. Am

238 e U8ten haiten sich beide Kammern versammelt. Der Minister des irgendwo Menschen bei dieser Wasserfluth umgekommen sind, er Innern, Martin de los Heros, werlesn in. det ,, fährt man nicht, was um so mehr zu bewundern ist, da sie nich

an Kammer einen Gesetz Entwurf in Betreff. cet

allen Berichten plötzlich und unerwartet, und noch dazu wie en . . nn . Ilm e . K , .

Dieb in der Nacht, die ohnehin an solche Erscheinungern nich Jammer Den , n, zu einem Heeg e ber ie , ,

sehr gewohnten Bewohner der Ostkuͤste uͤberraschte. keit der Minister vor. In den Sitzungen beider Kammern siel

Deutschlan d. , . . man zen nf zu ha⸗

Hannover, 30. De Gestern um die Mittagsstunde ver. ihrer Gef rdnung in der Zorlegung kuͤndere das Geläute aller Glocken und der Donner der Kanonen

ihrer Jeton t. Das Gesetz uͤber die Presse ver—

r r der dient gewiß aus mehr als einem Grunde den Vorrang, abe die Feier des Geburtstages Sr. Mojestät unseres Königs. Uim J . 3 Uhr empfingen Se. Königl. Hohtit der Vice-Köͤnig in dem

man hat geglaubt, daß die Forderung eines Votums des zu einem großen Theile bereits neu hergestellten Königl. Residen⸗

, n , . Allem die Vorlegung der Maßregeln in heilt. 'n Bezug auf den National-Kredit dem Gesetz über die Ver Schlosse die Gluͤckwünsche der Minister, des Hofes, des diplh . etz die Verant⸗ matischen Corps, der Eivil- und Militair-Behoͤrden und de

; , . der 66 hatten , , . sollen, weil dieses 2.2 von geringerem Interesse für das Land sey. Man gl— ssen⸗ Offizier⸗Lorps, worauf bei Sr. Koͤnigl. Hoheit, so wie hei den ,,. daß die . eines k Staats, und Kabinets Ministern Freiherrn von Stralenheim und ( nicht lange mehr ausgesetzt bleiben, und daß der Montag der Graf von Alten, auch auf dem Schutz en hause, Vereinigungen zu hierzu festgesetzte Tag seyn werde. Ueber den Entwurf des 5 Tafel stattfanden. Abends war im Königl. Schlosse Cour un nanz Gesetzes herrscht noch innner dasselbe Dunkel, und man muß Ball. Es war dies das erstemal, daß die neuen Saͤle un sich mit den glaubhafteslen Gerüchten über diesen Gegenstand Jimmer des Köntglichen Schlosses benutzt wurden, dessen Neu beznüzen. Es heißt, das Minister lum denke ernstlich Haran, Hie bau nach den Entwürfen und unter der Leitung des Hof⸗Dan berschiedenen Vales in 5proc. Papiere zu verwandeln, und man fugt raths Laves seiner Vollendung immmer mehr entgegen geht. Di hinzu, daß Hr. Mendizabal sich vorbehallen hab? eine neue Anordnung neuen Appartements sanden durch ihre architektonische Einrigh n Betreff der auswärrther Schuld zu treffen. Der Gzesch, Euinpurk tung, ihre reiche und geschmackvolle Decoration, das Ameub l ö die innere Schuld soll von den Herren Gargollo, Ferrer und ment, die trefflich gearbeiteten Fußböden u. . w. den ungethell guirre Solarte vorgelegt ünd unkerstuͤnßt weren. Dagegen ten Beifall der zahlreichen Versammlung, besonders aber erregé nürde es den Herren Congo-Arguelles und Anderen üherlaßen der große gewölbte Tanzsaal durch seine reiche Vergoldung dil blechen, fuͤr die Bestimmäung der Einkünfte zu sorgen. Die t. von dem Maler Jacobs in den schönsten Farben aucgefůhrn gnanzwelt erwartet diese Maßregeln mit lebhafter Üngedusd. s Figuren, so wie die ven Herrn von Bandel ausgeführten pla wWweiselt brigens Nienzand daran, daß das Voiuin des Ver trauen s schen Atbeiten allgemeine Bewunderung. Der Effekt, welch Hen Ministern werde bewilligt werden, aber es ist wahrscheinlich dir Beleuchtung dieses schönen weiß und golden dekorirten Lok, daß einige unruhige Köpfe ben Ministern hei die ser Gesegenhelt les mit 56tz Wachskerzen machte, war durchaus gelungen. harte Worte sagen werden. Die gemshigte Partei befolgt eine Zur Nachfeier des Königlichen Geburtstages wird heute n geschicte Taktik und vermeidet sörgfatt. aste zu feindselige Schauspielhause ein Prolsg von 2. Blumenhagen gesproch . Sie glaubt, daß zu große ueberellung werden. , . etzt ihrer Sache schaden wuͤrde, und m da Endlich ist die mehrfach hesprochene Haͤngebruͤcke ohn die Fuhrer dieser ö die Krafte u n n, Widerlagen, nach der Erfindung des Hof. Baurgihs Lane für eine gelegenere Zeit aufsparen wollen. Sie bleibt ein maäßt— hierselbst über den Stadtgraben an der Georgsstraße gtleg Ager Zuschauer bei den ersten Kämpfen der Exaltirten mit dem äuch bis auf die Bebohlung und Anfertigung des Gelände! Ninistertum, aber später, wenn die letztere Partei das Ministe⸗ vollendet, und damit dem bauliebenden Publikum Gelegenhet rium auffordern wird, die Versprechungen zu halten welche es zu gegeben, nach einem vorgeschriebenen Plane bauen zu können ungehen sucht, dann wird vielleicht ein? Vrreintaung der Exalta⸗ Bie ganz. digenthůümlichs Ju sammen setzung der Brücke (auf ros und der Gemaͤßigten stattfinden. Der desinitive Ausgang Ticherhholzz hat allen gehegöten Erwartungen vollig entsproche z parlamentarischen Debatten hängt daher von der Starke des inden sie länger als Jahr dem Einfluß des Wetters erponin, bicher in unseren legislativen Jahrbüchern noch unbekannten ganz frei liegend nur von zwe auf die Brüůckenlaͤnge ent fern lier Parti ab, von dem man in den Jahren 1814 und 1825 sen Uaterlagern gestützt in vollkommenem Ruhestande ehh a seibst 1831 vergebens eine Spur in unseren Cortes ben seyn sell, obwohl sie durch Bohlen und Bauholz mit 12,1 dufzufin den im Stande seyn wuͤrde. Herr Mendinahal Pfund belastet gewesen. Eben so hat sich bei Wegnahme dic ißt als der Schöpfer dieser Partei anzusehen. Man nn , in⸗ Last die urspruͤngliche Form des combinirten Hänge und Gyr mn dessen leicht, daß der Charakter einer solchen Major tat noth⸗ wertes ohne weiteres Zuthun wieder hergestellt. e. wendig ungewiß und schwankend seyn muß. gefolgert werden kann, daß kein Verlust an Elasticitat ga; ö Es ist die Rede gewesen von einem Handelsvertrage, der funden. Die Zeit muß es nun weiter lehren, ob diese hier, 9 zwischen Spanten und Eugland, in Betreff der freien Einfuhr einer auf 160 Fuß gesprengten Brücke, zuerst ins praktische f. won Wolle und Baumwolle in Spanien, abgeschlossen werden ben getretene Constrüetlon, sich ferner bewährt, um solche 9 Pblte; doch verlautet nichts weiter sber dieses Projekt, das ohne mannigfache Weise in Anwendung zu hringen, wozu die ? leuchtende . . , . 6 ö. Holz oder Ein e, 52 = gewiß die nächsie Veranlassung geben durfte. 41 ie Kommission, welche hier mit der z ö. aunschweig, 29. Dez. Ein Gesetz vom g ti allgemeinen Bewaffnung . 2652 , . . Tage verordnet die Herabsetzung des Conventionsgeldes . besitzt noch nicht die nöthigen Fonds, die man auf 25, 0665 gr schweigischen Geprages auf den Werth des Courantgelbes, ö . anschlagt. . ; bie Ausschließung des Conventionsgeldes fremdherrlichen Gey 9 Die Nachrichten vom Kriegsschauplatze gehen nur sparsam

Spanien.

öff. ĩ ; . I t ein. Di R j 1 ges von der Annahme bei den öffentlichen Kassen,. Im P ie Resultate der Zusammenkunft des Kriegs⸗Min vat⸗Verkehre soll Niemand verbunden seyn, die Braun schweigi den Generalen Eordova Und Evans sind noch ,

, ; ren weiß n s dief schen Conventions, “, , und V“ Stuͤcke zu einem hoͤhers Ur so viel, daß diese Generale Alles t * . , ö t ,,, un erden, der 56 es thun, um den Eifer daß auch diejenigen Zahlungs⸗-Verbindlichkeiten, we ö „ei der Fremden Legion aus Algier hat die voergzöge blication diefes Gesetßes in Tonventionsmuͤnze bestimmt lu e: kung des Soldes eine ungen iich , den gedachten Maͤnzsorten nur mit Hinzurechnung des fuͤr ißt, die indeß keine weitere Folgen hatte

Zweifel den lebhaften Widerstand der Deputirten Cataloniens

1 Barcelona, 29). Dez. Die heutige Guardia Nacio— nal meldet, daß der General Ming gestern habe aus Manresa ausruͤcken wollen. Eben diesem Blatt zufolge, hätten die Chri— stinos in dem Dorfe La Gornal bei Arbos ein schrecklichts Blut⸗ bad unter den Karlislen angerichtet. Von Taragona sind 300 Mann der Fremden⸗Legion nach Aragonten marschirt. Serrador hat sich nach Valencia hin gewandt, und Quilez wird von dem General Palarea lebhaft verfolgt.

Hier wurden kuͤrzlich mehrere Italiäner verhaftet, wovon man besonders den Einen fuͤr einen Emissair des Don Carlos hielt; er befindet sich noch in strengem Verwahrsam, und man wundert sich, daß kein Agent des Franzoͤsischen Konsulats zu seinem Verhör zugezogen wird, da der Gefangene mehrere Fran— zoͤsische Orden iraͤgt. Die bei ihm gefundenen Papiere sollen dem General⸗Capitain die lebhaftesten Besorgnisse gemacht haben; er fuͤrchtet, sagt man, die baldige Landung zweier fremden Flet— ten zu Gunsten des Den Carlos. Alle Gouverneure der ver— schiedenen Vertheidigungsplaͤtze an der Kuͤste sollen daher den Befehl erhalten haben, sich zu verstaͤrken und auf ihrer Hut zu seyn. Roses haͤlt man beionders suͤr bedroht, und der Gouver— neur diests Orte, der sich Hier befand, ist eiligst auf seinen Po—⸗ sten abgegangen. . Carbonaris gehalten.

c 9 z r e e i

Konstantino pel, 12. Dez. Ein Extra⸗Blatt zur Tuͤr⸗ kischen Zeitung Tekwimi Werkaji, welches ohne Datum und nur auf einer Seite bedruckt ist, enthalt folzenden Artikel:

„Durch die Huld und Enade des Allerhoͤchsten ist Sr. Ho— heit dem Sultan am 16ten des laufenden Monats Schaban (L. Dezember), einem Basar Tage (Sonntage), in der 15sten Minute der iten Stunde, ein wie der Vollmond strahlender junger Prinz geboren worden, den die Kanonendonner des Top— chane, des Chumbara⸗ Chane (Bombardier - Hauses) und der bei Konstantinopel vor Aker liegenden Großherrlichen Flotte begruͤßten. Der Freudenlicht spendende Neugeborne hat den erhabenen Namen Nisam Eddin *) empfan— gen. Se. Hoheit der Sultan schickte, wie es die Sitte erheischt, den Obersten der Eunn zen, Abdallah Agha, mit einem diese Freuden-Botschaft enthaltenden Schreiben an die Pforte des Groß-Wesirs, woselbst er, ven den ver sammelten Ministern und Raͤthen in den Audienz⸗Sal gefuhrt, an dessen Eingang Raͤucher-Gefaͤße dampften, das erhabene Sendschreiben vorlas. Die versammelten Groß-Beamten erhoben ihre Haͤnde zum Him⸗ mel, und ergossen sich in fremme Gebete für das Heil des Sul— tans und des neugebornen Prinzen. Nachdem der erwaͤhnte Agha eine Weile gerastet, und ein Harwan mit goldgesticktem Kragen nebst anderen Ehren⸗-Geschenken empfangen hatte, kehrte er auf einem edeln, praͤchtig aufgezaͤumten Rosse, das der Groß— Wesir zu diesem Zwecke vorfuͤhren lassen, nach dem Serail zuruͤck. Dem Mufti und Serias ker wurde das frohe Ereigniß durch den Wekil der Großherrlichen Chatoulle gemeldet; den ubrigen höͤhe= ren Beamten durch besondere Schreiben des Groß⸗Wesirs. Der Koͤnigl. Persische Botschafter, Chudadad Chan, und die Ge— sandten der uͤbrigen sremden Machte wurden, dem Willen Sr. Hoh. gemäß, vermittelst besonderer schristlicher Anzeigen des Reis— Efendi, davon in Kenntniß gesetzt, und den Bewohnern des gan— zen Weichbildes von Konstantinspel verkuͤndeten Herolde die Ge— burt des erlauchten Kindes.“ !««— 5

Der uͤbrige Raum des vorliegenden Taͤckischen Extrablattes ist mit einer Liste der hestaͤtigten oder beförderten Wuͤrdenträͤger des Divans von allen vier Rangstufen ausgefuͤllt. Vorher wird bemerkt, daß diese Liste am 17. Schaban (8. Dez), in der 17ten Minute der Sten Stunde, einer absichtlich gewählten glücklichen Zeit, an der hohen Pforte (8. h. bei deni Groß-Wesu) ausge— fertigt und dann mit dem Namenszuge Seiner Hoheit geziert worden sey. Bei weitem die Meisten sind in ihren resr ektiven Aemtern bestaͤtigt, und nur wenige Befoͤrderungen haben statt— gefunden. Bei Abfassung solcher Listen werden aber nicht etwa zwei Rubriken gemacht, sondern die Woͤrter ibka (Bestätigung) oder tewälsehihã (Beförderung) stehen hinter jedem einzelnen Namen und Charakter. ;

Brasilien.

Rio ⸗Janeiro, 27. Oktober. Der alleinige Regent des Königreichs, Herr Diogo Antonis Feij, hat am 25sten d. M. die National- Versammlung geschlossen ünd folgende Prociama⸗ tion an die Brasilische Nation erlassen:

„Brasilier!

die Burger

und sowohl den Präsidenten als ihren“ Selcgaten angemefgene

im ganzen Umfange des Reiches in dieser Hinsicht offen und gleich⸗

liche Anstelung, sobald er neben den anderen Erfordern ssen des Ge—

) Ist Arabisch und bedeutet Ordnung des Glaubens.

. * ö

.

Die andren verhafteten Italiüner werden für

erforschen, unter deren Einfluß sich die

schuͤtzerin ihret Fechtt. Set macht und Heer sollen auf angemes⸗ sene Weise organisirt werden. Der Regierung muͤssen die nöͤthig n Mittel zu Gebote stehen, um den Gesetzen Ächtung zu verschaffen uno den National⸗Willen in Vollziehung zu bringen. Auch soll das Loos so vieler Offiziere, die ohne Hoffnung nur T ssderdh iu un⸗ beschäftigt sind, nicht vergessen werden Die Erhebung der bͤffent— lichen Einnahmen soll mit Eifer, aber ohne Plackereien betrieben werden, und die strengste Sparsamkeit in den Ausgaben wird die Brasilianer überzeugen, daß weder Patronat noch persdͤnliche Ruͤck⸗ sichten auf die Verwendung dieses theilweisen Depositums ihres Pei⸗ vot⸗Vermbgens, welches nur fuͤr die Bedurfnisse des Staats verwen⸗ det werden darf, Einfluß hat. Unsere auswärtigen Verhaͤltnisse sollen aufrecht gehalten und erweitert werden; die Regierung ist je—⸗ doch fest entschlossen, in keinem Falle die National- Ehre aufzu⸗— opfern. Sie wich niemals provocirend auftreten, jedoch die Rechte elner tapfern Nation stets wuͤrdig behaupten, überzeugt, daß die Brasilier den Forderungen der Ehre und der Pflicht Gehbr leisten werden. Der Landbau wird die besondere Sorgfalt der Regierung auf sich ziehen. Der Landmann ist noch der . Grundsatze der Lan dwieihschaft un kundig, welche bei andern Völkern so viele Fort⸗ ritte gemacht hat, und mittelst deren, wie die Regierung bot, Brasilier die Schätze benutzen lernen werden, mit denen die sie begabt hat, und hinsichtlich deren sie bel dem Uchersiusse, ihnen überall zustrhmt, kein Volk der Welt zu beneiden

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haben. Dem Uebersiusse folgt auf dem Fuße die Indu⸗ ßtrie, die Bädung, der Reichthum und mit diesen der zf⸗ fentliche Wohlstand. Die umsichtige Einfuͤhrung von Ko⸗

lonisten wird die Sklaverei unndthig machen, und mit der Vertil⸗ gung dieser Letzteren wird die Moral und das Gluͤck der Buͤrger wesentllch gewinnen. Nach sorgfältiger Prüfung aller Febler und Mißbrauchs, welche in den verschiedenen Zweigen der bͤffentlichen

Verwaltung statthaben dürften, wird die Regierung bedacht seyn,

solche Schritte und Maßregeln anzuwenden oder vorzuschlagen, die ibr ein umsichtiger Geist der Reform eingeben durfte. Brasilier Die Regierung, ihrer Pflicht geireu, wird das oͤffentllche Wohl eifrig und unablaͤssig befördern und durch gengue Beobachtung der Constitution und Gesetze bemüht seyn, die constitutionnelle Monar= Hie Gurer Lietz und Berebrung stets wuͤrdiger zu machen. Sie ist die dauerhafteste Garantie des Friedens und der Sicherheit, welche für die Fortschritte der Industrie und der Civilisation, so wie fuͤr die Entwickelung der ungebe uren Hüulfsquellen unsres gesegneten Landes so günstig sind? Brasiller! Die politischen Staatsgewalten sind aus uren Willen entsprungen Euch geziemt es, Euch eigenes Werk zu achten. Ohne Ehrfurcht vor den Gesetzen, ohne Achtung und Ge—⸗ borsom gegen die offentlichen constitutionnellen Behörden, kann die Geselschaft nicht bestehen. Die wilde Anarchie, welche die Schwa⸗ chen den Starken, die Kleinen den Großen, die bn, n den Maͤchtigen vreisgiebt, verschlingt in wenigen Tagen das Polk, wel⸗ ches die milde Last der Gefetze abschüͤttelt und seine Behörden ver⸗ kennt. Vereinigt Euch deshalb um die Regierung und unterstützt sie in ihren Beinüͤhungen für vie Consolidirung cürzs Glückes und den Rubm des Vaterlandes. Gegeben im Palaste zu Rio de Jan eier, am 21. Oktober des Jahres 1835, im 14ten der Unabhaͤngigkeit und des Kaisereiches. Diogo Antonio Feij s., Anton is Pauline Limbo de Abrecsd SJusttz- und interimistischer Minister des n⸗ nern), Manoel Albez Branco (auswaͤrtige Angelegenheiten), Mandel da Fon feca Lima (Kriegs- und inlerimistischer Marin=⸗ Minister, Mandel do Nascimento Castrose Silva (Fi nanzen).“ . Es sind die hier genannten fast saͤmmtlich neue Minister, von deren Thätigkeit man sich die ersprießlichsten Folgen verspricht. Bloß Herr Banco ist auf seinem Posten geblieben, welchen man dem Marquis von Varbacena angetragen hatte, der aber untze dem Vorgeben von Privat-Geschäften nach England abgereist ist. Doch spoll er auch mit Aufträgen der Regierung versehen seyn, namentlich wegen Auftreibung von Kapitalien, um eine (ard= straße nach den Bergwerken anzulegen. Der neue Regent ist ein allgemein geachteter Mann, leider aber von schwächlichem Befig—

den. In den nördlichen Provinzen durfte die Parte seines Mitbewerbers Cavalcante bedeutenden Anhang finden und zu ei nigen Unruhen Anlaß geben. Die Vorsaͤlle in Bie Grande de S Pedro do Sul werden als unbedeutend angesehen. An die Stelle des vertriebenen Praͤsidenten Braga ist ein neuer, Herr Araujo Ribeiro, dahin abgegangen. Auch nach Para ist ens Expedition bestimmt, um den dortigen Aufstand zu unterdrücken, Noch am Tage vor dem Schluß der Nationa!-Versammlung wurde (wie bereits erwähnt) dem Regenten ein Gesetz-Entwurf uͤberreicht, kraft dessen die Koͤnigin Donna Maria 11. von Por— tugal von der Brasilianischen Thronfolge ausgeschlossen und die Prinzessin Donna Januaria, Dom Pedro's zweite Tochter aus erster Ehe, eventuell dazu berufen ware.

Literatur und Kunst.

Recherches sur histoire de la partie de Afrique sepien-m lrionale connue sous le nom de réögence d'Alsger et sur administration et la colouisation de ce pays à l époque de la domination R9maine; par une eommis— sion de académie royale des inscriptions et belles leltres. Tome J. Paris, 1835. Imprimerie royale.

Vorliegendes Werk ist das erste Ergebniß der Bemühungen Frankreichs, Algier, gleich Aegypten und Morea, nicht bloß mit ten Waffen zu besetzen, sendern sich auch ltterarisch anzueignen. Fuͤr die Wissenschaft sind solche Erwerbungen foͤrderlich, für die Eroberer selost gefahrloser, und, wenn wir nach den fruheren Er⸗ solgen urtheilen dürfen, auch dauernder. Man erwarte aber dier nicht ein, Vergangenheit und Gegenwart umfassendes Riesenwerk, wie uber Aegypten, ja auch nicht einmal eine, Natur und Ge— schichte des Landes gleich mäßig berücksichtigende Beschreibung, wie die von Morca, sondern das Resultat, was hier von vorn herein erstrebt wird, fallt bloß der historischen und antiguarischen For⸗ schung anheim, wobei praktische Gesichtspunkte nicht au-geschlossen sind. Im November 1833 wandte sich namlich der Marschall Souit, als Präsident des Conseils und Kriegs-Minister, an die Akademie der Fuschriften und forderte sie auf, so vobl uber die geographische Beschaffrnheit und Eintbeilung des beurigen Algier unter der Rdͤmischen Herrschaft gelebrte Forschungen anzustellen, als auch besonders eine Geschichte der Roͤmischen Colonisatien jener Ge⸗ genden, eine Uebersicht der daseldst getroffenen Einrichtungen und der verschiedenen Verhaͤltnisse zu den Eingedorenen aus- zuarbelten. „Denn die in der Natur des Landes begründeten Verhaͤltnisse“, heißt es in dem Schreiben des Ministers, „welche die Roͤmer bestimmt baben, sich in dieser oder jener Richtung aus⸗ zudehnen, die respektive Fruchtbarkeit der Laͤndereien, der Lauf der Sirdme, die Lage der Berge, die Landungsplaͤtze an der Kuͤste sind noch dieselben (6), und es ist von bobem Nutzen, die Umsände zu Bevdlkerung gewisser Städte entwickelte, ferner die Spuren der alten Straßen aufzufinden und durch dite ehemalige Benutzung der jetzt nicht medr schifbaren Strome, so wie durch den feuͤberen Gesunddeits-Zustand von Ge⸗ genden, die wir gegenwärtig unbewobndar finden, tbatsaͤchlich die Moglichkeit nachzuweisen, einen gleich günstigen Zustand wleder ber⸗ voriurufen.“ Zugleich wurden abe Huͤlfsmittel, die sich im Beüntze des Kriegs-Ministertumz befanden! die Aufnadmen der Kuͤste und die Arbeiten des Generalstabes und der Ingenieur Geogravden zur Disvosition gestellt. Die Akademie ging bereitwillig in den Plan des Ministers ein und ernannte daju im Fedruar 1832 eine Kom⸗ mission, bestebend aus drei ibrer Mitglieder, namlich den Herren Walkenaer, Hase und Qureau de la Malle. Unterdeß war auf den Marschall Soult der Marschall Mortier als Kriegs⸗Minister ge=