1836 / 6 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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csiffe. Sectetair des Innern, Herzsg von Richmond; Secreta:r der auswärtigen Angelegenheiten, Herzog von Wellington; Ko— Ionial Secretair, Lerd Stanley; erster Lord der Admiralität, Lord Aberdeen, Präsideat der Ostindischen Kontrolle, Lord El—

enborough; Präsident der Handels- Kammer, Lord Ashburton;

Kanzler des Herze athums Lancaster, Herr Geulburn; General— Postmeister, Sir J. Graham; Generalfeldzeugmeister, Sir G. Murray; Secretatr fuͤr Irland, Sir H. Hardinge; Muͤnzmei— ster, Herr Wynn; Kriegs- Secretair, Lord F. Egerton; Zahlmei— ster der Armeen, Sir R. Vyvyan. Hierzu fuͤgt das genannte Blatt noch die Namen Lord Lowther, Lerd G. Somerset, Beckett,

Pollock und Follet, und meint, ein so zusammengesetztes Mini sterium würde allen Stuͤrmen der O Lonnellschen und der Rus. sellschen Partei Trotz bieten koͤnnen, und ein solches Ministerium

werde in wenigen Wochen am Ruder seyn, um die Ehre Alt-Englands zu retten. Während die Tory Zeitungen sich mit solchen Hoffnungen schmeicheln, behaupten die ministeriellen, es

habe noch keine Verwaltung so fest gestanden, wie die jetzige in

diesem Augendlick, und auch die radikalen uͤberhäufen das Mi— nisterium mit Lobeserhebungen.

zu Zweiken des allgemeinen Volksunterrichts sollte aufgeben wol— len, und der Spectator, eines der radikalsten Blatter, sagt unter Anderem „Es ist Thatsache, daß die Verwaltung der jetzigen Minister vom schoönsten Erfolge gekroͤnt wird; daher der Aerger der kleinen Tory Seribenten und Amtsjäger, denn nur diese sind es, die alle die Geschichten von einer bevorstehenden Ministerial Veranderung verbreiten, während die großen Häupter der Oppositions- Partei, Sir R. Peel, der Herzog von Welling. ton, Lord Londhurst und Andere, ganz ruhig auf ihren Land— sitzen leben und selbst das achtbarste und glaubwuͤrdigste Organ ihrer Partei, die „Quarterly Review“, in seinem Dezember— Heft auch nicht eine Zeile von Partei-Politik enthält. Das Land besindet sich in einem seltenen Gedeihen, und Lord Melbourne und seine Kollegen erfreuen sich ailgemeinen Beifalls. In Irland wird Lord Mulgrave von der Masse der Nation und von der liberalen Aristokratie unterstuͤtzt; seine Hoͤflichkeit gegen die radikalen Mitglieder, die Entfernung fac— tioser Magistratspersonen, die Aufloͤsung der aufruͤhrerischen orangistischen Veomanry und neuerlich die Befreiung des Herrn Reynolds aus seinem Gefaͤngniß, dienen dazu, seine Popularitaͤt zu vermehren. Auch in England und Schottland ist das Be— nahmen Lord Melbourne's, so oft sich ihm eine Gelegenheit dar— 6ot, die Politik der Regierung zu zeigen, wie bei der Ernen— nung von Lord-Lieutenants und bei der Besetzung von Pfruͤn—

den, den Reformern uͤberall zu Dank gewesen, und es kann keine Manche meinen zwar, die Mi⸗

Klage darüber geführt werden. nister machten nicht hinlaͤnglich energischen Gebrauch von ihrer Macht zu Gunsten des Liberalismus und seiner Anhänger; was sedoch die Verwaltung der Minister anbetrifft, so ist sie fast ohne Ausnahme populair und preiswuͤrdig.“

Von der Expedition nach dem Euphrat hatte man in Malta Nachrichten bis um 6. Oktober, zu welcher Zeit Oberst Chesney eben von einem heftigen Fieber zu genesen begann. Das groͤ— sere Dampfboot war flott, und man erwartete, daß es binnen wenigen Tagen auf dem Wege nach Bussorah seyn wuͤrde. Es war am 26. September vom Stapel gelassen worden, unter Ab⸗ feuerung von Geschuͤtz und Raketen und zum großen Erstaunen der Eingebornen, die sich nicht genug wundern konnten, Eisen schwimmen zu sehen. Die Tuͤrkische, die Arabische und die Eng— lische Flagge wehten auf diesem Fahrzeuge. Oberst Chesney war wieder auf unerwartete Schwierigkeiten von Seiten der

WBehoöͤrden gestoßen, hoffte jedoch, trotz aller Hindernisse, beide Er wollte indeß nur mit

Dampfböte in Gang zu bekommen. einem die weitere Fahrt antreten. Lieutenant Lonch war so eben von einer Mission an die Araber zuruͤckgekehrt.

lem Anschein nach hatte er diesen Zweck erreicht. . Nieder lande.

Amsterdam, 31. Dez. Die heutige Nummer des Han— delsdlads publizirt bereits das nunmehr von beiden Kammern angenommene Gesetz in Bezug auf die Erhohung des Zolles von

ausländischem Getraide.

Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten im Haag

hat gestern ein großes diplomatisches Diner gegeben. . Belgien.

Drüssel, 31. Dez. Das heutige Blatt des Monite urs Uim nach Friedrichshafen zu fuͤhren, achtbarer Verein sich gebildet, mit dem Namen Rupprecht an

enthält das Gesetz in Bezug auf die sogenannten Loos-Renten.

Vom 1. Jan. 1836 ab kommt das von den Kammern ge—

nehmigte neue Regulativ des Brief⸗Portos in Anwendung.

Zur groͤßern Verbindung der Vertheidigungs- Linie gegen Holland soll ein Zweig der Eisenbahn uͤber Diest und Hasselt

gefuͤhrt werden, welche beide Städte befestigt werden sollen.

Man arbeitet an dem Plan zur Vollendung des großen

Nord-⸗Kanals laͤngs der Hollaͤndischen Graͤnze.

Deutschlan d. Leipzig, J. Jan. seph Gusikow dus Rußland sein drittes Konzert.

ruf allgemein und laut, ja stuͤrmisch.

mitwirken. auf dem die Stroh⸗ und Holz-⸗Harmonika liegt, damals, zu erhöhen, auf blecherne Teller gestellt worden war.

stand ein hoherer Tisch auf den Brettern.

mit im Spiele. Der Meister Paganini-Gusikow thut Alles. Jena, 2. Jen. (Weim. Ztg.) itzt jetzt in allen Fakultäten z0 ordentliche,

zwar 268 Inlänber und 18 Ausländer; mit dem Sommer Semester um O gestiegen. agannten Halbjahre en, n,, , schasien, d

phie au Mnipersit ten zu ver

widmeten sich 190 der Theologie,

ehen pflegt.

Der Sun spoͤttelt üͤber die Insinugtion der „Times,“ daß Lord Melbourne den Grundsatz der Aneignung des Ueberschusses der Irlaͤndischen Kirchen Fonds unter die Armen vertheilt und auf Veranstaltung der Herzogl. Almo sen⸗Kommission heute 200 Armen ein kräftiges Mittagsmahl

·

t Er hatte den ausdruͤcklichen Auftrag gehabt, den Intriguen entgegenzuwirken, die zur Behinderung der Expedition angezettelt wurden, und al—

Verkehrs verlieren mußte. thig gemeinsames Zusammenwirken ist, um so mehr als, nach—⸗ dem die Zolischranken gefallen, die betreffenden Staaten nur Ei—

. . be⸗ außerordentliche professoren, 12 Privat Dozenten und 9 Lehrer der Kuͤnste. 8 Zahl der Studirenden ist in diesem Winter⸗Halbjahre 454, und sie ist im Vergleich In dem letztge⸗ . ; 25 der Il der Arzneikunde und 1 den Wissen— man unter dem n, , Namen Philoso⸗

Von dieser Anzahl

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schieden zu Michaelis 1835 aus: 31 Theologen, 25 Juristen,

7 Mediziner und 16 Philosophen, neuaufgenommen wurden da—

gegen 37 Theologen, ? Juristen, 12 Mediziner und 14 Philo— sophen. Lehrer ünd Studirende folgen ihrem Berufe mit einem Fleiße, welcher der Universitaͤt die verdiente Achtung in den Au⸗ gen der Welt und gegruͤndetes Vertrauen bei den Aeltern ei— hält. Auch beweist die letzte Zeit, mit nur wenigen bedauerli⸗ chen Ausnahmen, daß die Jünglinge immer mehr den unschaͤtz= baren Werth ihrer Studienzeit erkennen und sie nicht an Be— schaͤftigungen vergeuden, die außerhalb ihrer Sphere liegen und sie in Verirrungen und Ungluͤck fuͤhren wuͤrden.

Am 390sten v. M. entriß ein Schlagfluß schnell und unge— ahnet den Geheimen Kirchenrath, ersten ordentlichen Professor der Theologie an der Universität, Dr. Heinrich August Schott, den Lebenden, seiner Familie ein geliebtes Haupt, der gelehrten Anstalt ein thaäͤtiges, beruͤhmtes Mitglied, der Wissenschaft einen treuen Beförderer, der protestantischen Kirche eine Stuͤtze. Die Trauer uͤber diesen Todesfall ist allgemein.

Gotha, 2. Jan. In hiesiger Stadt, so wie uͤberall im Lande, wird das heutige Fest, der Geburtstag unsers Durchlauch— tigsten Landes vaters, mit der aufrichtigsten Theilnahme begangen. Auf Anordnung Sr. Durchlaucht sind 100 Klafter Brennholz

im hiesigen Hospitale bereitet und auch in der Huͤtte des Duͤrf— tigen dleses festlichen Tages mit dankbatem Herzen gedacht worden.

Munchen, 30. Dez. Es haben seit gestern keine naͤhern Nachrichten uͤber die Reife Sr. Maj. des Königs verlgutet. Die angekommenen Briefe sind alle sehr kurz und sogleich nach der Landung geschrieben worden, um schnell die Nachricht von der gluͤcklich vollendeten Seereise nach Bayern zu bringen. Sie stimmen darin uͤberein, daß die Fahrt außerordentlich schnell und selbst angenehm war.

Heute Nacht wird der Praͤsidial-Gesandte der Deutschen Bundes⸗Versammlung, Graf v. Muͤnch⸗Bellinghausen, von Frank— furt auf der Reise nach Wien hier erwartet. Es ist fuͤr ihn ein Quartier in einem hiesigen Gasthofe bestellt. Se. Excellenz wird sich, wie man vernimmt, einige Tage hier aufhalten.

Von den (gestern erwahnten) Koͤnigl. Baperischen Bekannt— machungen aus Anlaß des Zoll-Vereins mit Baden lautet die erste so? „In Folge des am 1. Jan. k. J. vertragsmaͤßig ein— tretenden freien Verkehrs mit dem Großherzogthume Baden veraͤndern sich die Anordnungen, welche bisher an der Graͤnze des Koͤnigreiches gegen das Großherzogthum Baden zum Zwecke der Zoll-⸗Erhebung und der Zoll-Aufsicht bestanden haben; es wird demnach, mit Beziehung auf das dem Regierungs-Blatte Nr. 9 vom 7. März 1831 (S. 189 bis 200) beigefuͤgte Ver⸗ zeichniß der HauptJoll-Aemter und der NebenZoll⸗Aemter erster Klasse an den Graͤnzen des Koͤnigreichs Bapern, so wie auf die im Regierungs-Blaite Nr. 10 vom 19. Marz des nämlichen Jah⸗ res verkuͤndete Uebersicht der Haupt-Zoll⸗ und Neben-Zoll-Aemter im Innern des Königreichs, endlich auf das imRegierungs⸗Blatte Nr. 17 vom 5. April vorigen Jahres enthaltene Verzeichniß der Ober— Controlleure an den Graͤnzen, hierdurch zur oͤffentlichen Kennt⸗ niß gebracht, daß, vorbehaltlich der weiteren Bestimmung, zur Zeit die bisherigen Graͤnz⸗Haupt Zoll. Aemter Wurzburg, Mil⸗ fenberg, Rheinschanze und Speyer in die Reihe der Haupt⸗oll⸗ Aemter im Innern uͤbergehen, ünd daß die Neben-Zoll-Aemter Frankenthal und Germersheim kuͤnftig als Neben⸗Zoll Aemter im Innern, Oggersheim und der Posten am Krahnen bei Speyer als Eypositüren beibehalten seyen; den Beamten und Bedienste⸗ ten, welche durch die Erweiterung des Zoll-Vereins ihre amtliche Wirksamkeit verlieren, wird zu ihrer Beruhigung das Naͤhere durch die General⸗Foll, Administration ohne Verzug eröffnet wer⸗ den. München, den 24. Dez. 1835. Auf Sr. Maj. des Koͤnigs Allerhoͤchsten Befehl: v. Wir sching er. Durch den Minister: der General⸗Secretair Gietl.“ .

In der Runkelrüben - Zucker- Fabrik des Geheimen Raths von ültzschneider zu Obergiesing finden sich In⸗ und Ausländer ein, um sich da in der Runkelrüben-Zucker⸗-Fabricgtion einzuuͤben. In 26 Stunden wird in dieser Fabrik aus den Runkelruͤben der Rohzucker dargestellt, und in denselben Formen, in welche der Syrhp eingegossen wird, auch gleich zu Meris-Zucker raffinirt. Der Fabrications-Prozeß ist dort so abgekürzt, daß Herr v. Utz,

schneider sich veranlaßt findet, im Jahre 1836 neben der bereits zu Obergiesing bestehenden Zucker Fabrik noch drei neue, und jwar zu Schleißheim, zu Eiching und bei Triesdorf im Rezat— Kreise, anzulegen.

Augsburg, 31. Dezember. (Allgemeine Zeitung.)

Wahrend die ; hat in Lindau ein sehr

bereits bei der Regierung um die Erlaubniß eingekommen ist, eine Eisenbahn von Lindau nach Augsburg an⸗ legen zu duͤrfen. Die Besorgniß, durch die Thaͤtigkeit der Nach⸗ barn uͤberholt zu werden, ist der wirksamste Impuls, der keine Wahl noch Zöͤgerung gestaitet. Sähe Wuͤrttemberg noch eine Zeit lang ruhig zu, wie Eisenbahnen von Basel nach Mann⸗

der Spitze, der

heim, von Lindau nach Augsburg, von Augsburg nach Nuͤrn— berg vorbereitet werden, Leipz. Ztg.) Gestern gab Herr Jo diese Bewegung anschloͤsse, i , Die Aner⸗ tennung im vollen Saale war eben so gerecht, als der Beifall! n und Der von der Natur ge— weihte Meister seines Instruments spielte mit Holz auf Holz und Stroh das Glöckchen-Konzert uͤber ein Theina von Paga— nini, Variationen von Maiseder und Variationen uͤber Russische Volkslieder, unter andern uͤber: „Die gepflasterte Straße.“ Aber diese Straße war mit Harmonika Glecken belegt, uͤber welche die Tone in Strömen hinrollten oder tanzend hinflogen, rein wie Perlen, lauter wie Goldkörnchen. Diese Klangfiguren sollte ein Thladni sehen und zeichnen! Wir irrten uns, als wir glaub— ten, eine Metallfollc unter den Füßen des Tisches koͤnne dabei Es war bloßer Zufall, daß ein gewohnlicher Tisch, um ihn 2. Gestern

ei diesem Klang— Instrumente hat also Meister Vulkan auf keine 6 he ,

ohne daß man sich in jenem Lande an so ist klar, daß der Wuͤrttembergi⸗ sche Handel außerhalb der Haupt ⸗Communtcationen fiele, und namentlich den größten Theil seines Transit, und Speditions⸗ Es zeigt sich dabei, wie dringend noͤ⸗

nen Körper mit gleichen Interessen bilden, so daß, was der eine gewinnt, allen zu gut kemmt. Aber dem Ruͤhrigsten wird der Preis zufallen! Wir wollen, von allen andern Vortheilen abge⸗ sehen, nur auf Einen aufmerksam machen. Im naͤchsten Fruͤh⸗ jahr beginnt der Bau des Main-Donau⸗-Kanals und der Muͤnchen⸗ Augsburger-Eisenbahn, falls bis dahin die Entschaͤdigungs ⸗Forde⸗ rungen der Post 3. ausgeglichen sind, was zu hoffen ist, da in dem mehrerwähnten Reskripte der K. Regierung aus druͤcklich der Wunsch des Monarchen, die Arbeiten im Fruͤhjahr beginnen zu sehen, an den Tag gelegt war. Der Kanal, dessen Kosten auf F, S0 6, 900 Gulden veranschlagt sind, soll in sechs Jahren vollen⸗ det seyn; die Eisenbahn, die vielleicht 2 bis 21, Millionen ko— stet, kann in weniger als der Hälfte jener Zeit ausgefuͤhrt wer— den. Es werden also in den nächsten sechs Jahren gegen 11 Mill. sahrlich fast 2 Mill, den Arbeiter-⸗Klassen, dem Gewerbfleiß des Voikes zugewendet werden, ohne daß sie einer nuͤtzlichen Industrie des Landes entzogen wuͤrden. Der fuͤr das Allgemeine ohnedies nutzlose Europaäische Papier⸗Verkehr wird die meisten Kapitalien, welche die Eisenbahnen in Anspruch nehmen, liefern. Man er— wäge, welche Masse von gewinnreicher Thätigkeit dadurch hervor— gerufen, welcher Gewerbfleiß geweckt, welche Talente zu neuer, ungewohnter Entwickelung gerufen werden 1 man erwäge, i ie durch

die Verihellung der Eifenbahn Mere unter das größere Publikum

Württemberger sich anschicken, eine Eisenbahn von

Tausende und aber Tausende an die großen Interessen des Ge, werbfleißes, des Friedens, des inneren Fortschrittes, mit Einem Wort, an die Interessen des Staats im schoͤnsten Sinne de; Wortes, gekettet werden die groͤßte moralische Wirkung, die

durch kein Gesetz, kein Gebot, keine Polizei, keine Geld, noch

Militairmacht bewirkt werden konnte, sondern die bloß durch ver, staͤndige, friedliche Anwendung der innern Kraͤfte, ohne alle Opser

des Staats, bewirkt wird. Der Staat wird sogar bedeutende Ersparnisse, namentlich in den kostbaren Chaussee Bauten machen

die am meistn durch' die Guͤter⸗ und Post⸗ Wagen ruinirt wer, den, d. h. durch diejenigen Wagen, deren Ladungen kuͤnftig den Eisenbahnen zufallen. Um so zuversichtlicher laͤßt sich ein freund

liches foͤrderliches Entgegenkommen der Regierungen, von denen

die Bayerische und die Saͤchsische mit so hochherzigem Beispie⸗

vorangegangen sind, hoffen.

Rurnberg, 26. Dez. Da die hiesige Eisenbahn, als y, erste Deutsche, ein besonderes Interesse einfloͤßt, so duͤrften si gende dem Morgenblatte entlehnte Nachrichten daruͤber yz nicht veraltet erscheinen: „Die Eisenbahnfahrt ist nun seit ih Tagen in vollem Gange, der Zudrang dabei fortwaͤhrend unn hört. Es sollen täglich gegen 209 Fl. eingenommen werden, wa wenigstens 1200 Passagiere täglich voraussetzt; denn je nach de besseren Platzen werden 12, 9 oder 6 Kr. fuͤr eine Fahrt nach Fuͤrth zahlt. Es ist uͤbrigens wahrscheinlich, daß weit mehr Personen taͤglih die Fahrt machen,

platz usurpiren, welche nur neun oder sechs Kreuzer bezahlt ha

ben ꝛc. Doch wird diesem Uebelstande bald abgeholfen seyn; 9 wuͤrde auch dem Unternehmen selbst schaden, wenn man, wie biz

her, sich immer um einen Platz fast schlagen muͤßte. Wenn di Frequenz so fortdauert, dann wirft das Unternehmen freilich ein

beträchtliche Rente von circa 34 pCt. ab. Allein daran ist au Wenn der . Neuheit voruͤber und di; t

nicht zu denken. Neugierde der beiden Schwesterstädte und der Umgegend befrt digt feyn wird, dann hoͤrt der uͤbergroße Zudrang auf, und wit wollen zufrieden seyn, Eisenbahn bedienen.

bewegen; aber daß Dreiviertheile Fußgaͤnger seyen, duͤrfte wohl nicht bestritten werden.

Seiten des groͤßten gen Ruͤcksicht ausgegangen.

die Eisenbahn bloß zwischen einer beträchtlichen Rente nicht wohl die Rede seyn konne; Ut aber sahen sie ein, daß es gut sey, den Anfang zu machen, ud

mung mit ermuthigt zu haben. heit voraussehen, wird, und Wuͤrzburg dacht genommen haben wird. serer Bahn schon viel davon geredet worden,

sogar bemerkt haben, eifrig mit Hrn. Denis,

bahn⸗System ausgesprochen habe. daß ein stentheils auf 3 pCt. herabgesetzt sind *.

Geiste des ganzen Unternehmens gehandelt, die Damp fwager eintreten zu lassen, obgleich zugegeben ist, daß dieselbe bei

gen wird angeschafft werden muͤssen,

derlichen Reparaturen des Dampfwagens eintreten. Ob das Pr jekt, von dem neuerdings geredet wird, Kronacher Steinkohlen n gebrauchen, nachdem man sie, da sie sehr schwefelhaltig seyn sih

„zur Gasbeleuchtung der hiesigen polytechnischen Schule, viel . ih des Theaters ꝛc., benutz Ließe sich dasselbe aber wirklich realisiren, dann wäre eine Hauptschwierig

leicht auch anderer oͤffentlicher Gebaͤude, hat, sich realisiren wird, lasse ich dahingestellt seyn.

keit, die sich bei uns der Dampfwagenfahrt entgegensetzt, Theurung der Steinkohlen, gehoben; denn ein Professor der h sigen polhtechnischen Schule soll berechnet haben, daß nach Benu

zung des Kronacher Materials zur Gasbeleuchtung die Heizun⸗

des Dampfwagens sast nichts mehr kosten wuͤrde. Herr mer verlangt in seiner Schrift, man solle es so einrichten, d

man jeden Augenblick von Nurnberg nach Fuͤrth und von Fuͤrt

nach Nuͤrnberg fahren koͤnnte, was nur bei Anwendung von Pferd⸗

waren, ist nicht zu leugnen,

men wäre, ein Wagen abfahren koͤnnte; denn an Markt ⸗/ und Meßtagen duͤrfte die Nothwendigkeit, muͤssen, eine

wagen faͤhrt, die . vor⸗ wird, und zwar so kann D ist diese Einrichtung nur provisorisch, , Erfahrung eine andere zweckmäßiger erscheinen lassen wird; age eine lngere Erfahrung r . an tra sta o ich Abfahrten gewuͤnscht werden konnen.

Wurzburg, 29. Dez. Die Kreis Regierung folgendes Reskript Dane, Canis, erlassen. „Die K.

eichneten Unternehmens am g , n, der Unterthanen in einem Grade rege gem

zu haben, welcher der Fuͤrsorge ihres erhabenen Koͤnigs um Wohl derselben entspricht. Nun wo

ö.

da bis jetzt eine entfetzliche Unordnung herrsch; Manche mitfahren, die nichts bezahlt, Manche einen Zwoͤlfkreuzer;

Eine von dem Landrichter Wellmer her, ruͤhrende Schrift uͤber die hiesige Eisenbayn haͤlt viel zu einseitig die Ruͤcksicht auf volle Rentirung des Unternehmens fest. Hätt: man sich von dieser Ruͤcksicht von Anfang an allein leiten lasse, so waͤre gar nichts zu Stande gekommen, und man ist auch von heils der Gesellschaft nie von dieser einseit⸗ ö Die n . . J on, als sie die Actien nahmen, zu beurtheilen, daß, so lang! a. ñ Nuͤrnberg und Fuͤrth bestaͤnde, . ( pr. Jahr statt.

m Ganzen nicht ersprießlich fur die Spekulanten aufs Steigen.

wenn! e' auch ein Opfer koste. Darf boch die hlesige Eisenbahn I Alle Fonds, mit Ausnahme der Spanischen, gingen im Laufe des

Gesellschaft es sich schon zum Ruhme anrechnen, zur Dresden, 551, 3 z 8 ö. ? 8. eg zur Muͤnchen-⸗Augsburger Eisenbahn⸗ Unterneh, öl Integegle um ig pCt., Hesterteichische bs Fl Loofe um Und fast laßt sich mit Gewiß daß, noch ehe die letztgenannte fertig seyy man schon auf Fortsetzung unserer Bahn nach Kitzinger Poelnischen ven zo6 Fl. gingen et was ar, vornehmlich erstere, einerseits und nach Augsburg andererseits Be⸗

Wirklich ist seit Eroͤffnung un. man wil daß Freiherr Karl von Rothschild, welcher zur Zeit der Eisenbahn⸗Eroͤffnung hier war, sich gar dem Baumeister unserer Bahn, unterhal⸗ ten und sich sehr guͤnstig üͤber ein allgemeines Deutsches Eisen Inzwischen bin ich uͤberzeugt, solches auch ohne Mitwirkung des Hrn. v. Rothschiild zu Stande kommen werde, zu einer Zeit, wo die Staats⸗Papiere mei Es war nur in

41M, pCt. placirt schraͤnkte si Ardoin .

ni. u Paris, um 1 pCt. niepriger, was denn auch nachtheilig auf die

Mangel an nahegelegenen Steinkohlenlagern etwas theuer zu stehen kommen durfte, und daß wenigstens noch ein zweiter Dampfwa⸗ wenn die Dampf wagenfahn nicht immer eingestellt werden soll, sobald die nicht selten erfor / 1

letzte ist schoͤn weiß und unterscheidet sich vom raffinirten West⸗

ö dutch bedingte geringere r bdeeses Zuckers hatte kraft und nach Anlegung von Ausweich-Schlenen möglich wät, Schwierigkeiten;

Daß Abfahrten von Halbstunde zu Halbstunde wunschens wer oder e, ,, . ö . . a r

tet wurde, daß, so wie eine gehoͤrige Anzahl Menschen beisan ig bleibt), von den Fabriken geliefert werd . ö . . , ,, sůß s ,

getappten enzucker hat sich jedoch b

dit von den ger ö vor der Ankunft verkauft, wirthe wegen seines

veil die Zuckerbrode zur Vermeidung größerer

eine Stunde warten zu beträchtliche Anzahl Passagiere den Fiakern wiedt⸗ zufuͤhren. Das Gesellschafts⸗Direktorium hat vorlaufig das jusle . inistcu gewählt, indem zwischen ein und drei Uhr der Dam / und nachher Pferdekraft angewendi waffinirten Rohr- 3

daß man von Stunde zu Stunde ab fahrn bis eine laͤnßgn⸗ R

denn bei dem gegenwaͤrtigen Zudrang .

hat so cg Ao beinahe Sohh Etr. gedckten wei

in Betreff der Ausführung des Main, un wurde von dem Inh ic Wer ri ö. ßen Zucker liefern. R n ,. un h ö ö. i üheren Ausschreiben auf die hohe tigkeit de . ne . aufmerksam gemacht und glaubt daher

dal die Actien sammtlich ver

Königlichen Behörden aufgefordert, dieser großartigen Untetneh—

mung ihre volle Aufmerksamkeit und sorgfältigste Thaͤtigkeit zu⸗

uwenden und das Interesse der Unterthanen daran stets rege zu irhalten. Wenn auch der Kanal selbst den Kreis nicht berührt, so steht doch die Beseitigung der Schifffahrts-Hindernisse auf dem Bayerischen Maine, der den Kreis in der ganzen Laͤnge zurchschneidet, in unmittelbarer Verbindung, und der Bedarf an

luͤchtigen Arbeitern bei den an mehreren Punkten zugleich be—

innenden Erd-Arbeiten giebt den Gemeinden dieses Kreises er— päanschte Gelegenheit *. zweckmaͤßigen Beschaͤftigung ihrer ar⸗ heitsfaͤhigen Armen. ie Königlichen Distrikts-Polizei⸗Behoͤr⸗ den haben daher alsbald unter Mitwirkung der Distrikts-Lokal—⸗ Arminpflegen den Stand ihrer arbeitsfaͤhigen Armen zu erhe— hen und binnen 14 Tagen anher berichtlich vorzulegen, damit

Sie oberste Bau, Behörde in den Stand gesetzt werden konne,

ie Masse der disponibeln Krafte beurtheilen zu konnen.“

Stuttgart, 31. Dez. Gestern Abend fand in dem Hause des Freiherrn von Cotta eine Besprechung zwischen den hier an— wesenden Abgeordneten des Umer Comité's fuͤr Errichtung einer Eisenbahn und mehreren Einwohnern von Stuttgart, welche sich besonders fuͤr diese Angelegenheit interessiren, statt.

So eben ist von Seiten des Stadt-Raths der Jahres⸗-Etat der Stadt⸗Rechnung vom 1. Juli 1835 bis 30. Juni 1836 er— schienen. Die Ausgaben sind berechnet auf 92, 057 Fl. 49 Kr., die Einnahmen auf 62567 Fl. 26 Kr., folglich ergiebt sich ein Defizit von 29,490 Fl. 23 Kr. Zur Deckung desselben wird

die Summe von 30, 900 Fl. (Stadt⸗Schaden) ausgeschrieben.

Frankfurt a. M., 2. Jan. Gestern ist hier der Freiherr Alexander , aus Paris eingetroffen.

Die Neujahrs-⸗Festlichkeiten wurden gestern in sehr uner⸗ sreulicher Weise durch eine starke Feuersbrünst gestoͤrt, die gegen

lo Uhr an der Schönen Aussicht“ in einem der großen Häu—

ser zunächst der Bruͤcke ausbrach und rasch um sich griff. Durch

ö y, ö. Pompier⸗ Eorps und der l ' Kaiserl. Oesterreichischen Bundes-Truppen, welche aus J wenn täglich etwa 500 Personen sich der 4 4 ., Zwar will man beobachtei haben, daß to; lich 1200 Personen sich auf der Straße von Fuͤrth hin und he.

hausen heruͤbereilten, wurde man bald nach 12 Uhr Meister der Flamme, nachdem nur der Dachstuhl des Hauses abgebrannt

war und der dritte Stock viel gelitten hatte.

Frankfurt a. M., 2 Jan. Obgleich die Schwankun⸗« en in den Coursen der Stn ais. Effe kten im , dieser Woche, die zranischen abgerechnet, nicht eben bedeutend waren, so sind doch

viele Geschaͤft in Fonds gemacht worden. Die Liquidation beim

Hire fn, . gewöhnlich einige , in die Umsaͤtze. sse

le meisten Pꝛraͤmsenhaäͤndel und Lleferungsschluͤffe laufen am 31. De ab. Der etwas fühlbare Geldmangel höelt die Notirung der Henn reichischen und Hollaͤndischen Paptere fast stationair. Die Kibrech= nung fand keine Schwierigkeit Prolongationen wurden nur wenige gemacht. Bei Integralen war der Report 39 à 1M pCt., bei A- tlen 3 à A Fl. pr. Monat. Depot⸗Geschaͤfte fanden mit 5 pCt. Zins Das Ergebniß der Liquidation für Dezember war

Monats etwas zurück; proc. Meiglliques um 1 pCt., Actien um 13 pCt. Die 5proc. Ardoins hingegen hoben sich von 381½ au do? n, passive Schuld von 133 auf 16, Differes Englischer Eren von 167, auf 1819. Die Darmstaͤdtischen 50 Fl.-Loose und die

deren gar viele am Markt sind; sie dr

hung nahe ist, auf 6a ckten sich, obschon die Zie⸗

l. herunter. Beim Beginn des neuen

onda zu bßheren Preisen eingethan; es fanden sich viele RNehmer

ür Integrale, Bank-Aletien und proc. Spanische Krdoins, n. vr Kassa als auf Zeit. Man hatte bessere Notirung von Antwer⸗ pen und Amsterdam und erwartete guͤnstige Nachrichten aus Paris. Im Wechselbandel ging nur wenig um; die meißten Devssen kann man unter der Notiz haben; nur Paris und London waren begehrt. DYieskonto⸗Brlefe waren nicht eben gefucht; kleine Posten wurden zu Nach schrift. Heute, am Sonnabend, be—

der Handel meist auf Integrale, Actien und proc. Die letzteren blieben, auf dse Kunde von fiauer Notirung

6 zeigte sich Kauflust; im Privat-Geschaͤft wurden . alle

ntegrale wirkte. Oesterreschische hielten sich stationalr.

6 ch.

Prag, zl. Dez. Man rechnet, daß im laufenden Jahre an 6 20, 000 Ctr. Kurt std Zucker in Böhmen .

vorden und daß ungefahr der vierte Theil fes an Zucker in un . Koͤnigreiche I fiedigt wird. Fuͤr das naͤchste Jahr sind zJabriken von sehr bedeutender Ausdehnung üßt sich mit Sicherheit annehmen, . . ö. der Einfuhr des Westindischen Zuckers nicht mehr di! nur sehr wenig der eigentlichen er koͤmmt . se h

durch diese Fabriken be⸗ schon wieder mehrere im Werke, und es daß Boͤhmen in fuͤnf bis Von dem in Boͤhmen erzeugten Zucker wird te , gn, .. unterworfen; ise a oh⸗Zucker, unter der Benennung Farin Zucker, oder als gedeckter Roh ieʒb?

in den Handel. Der erstere hat eine hellgelbe Farbe, der

indischen Zucker nur durch seine großere Porositaͤt und das da— specifische Gewicht. Die Einfuhrung e Anfangs, besonders in der Hauptstadt, einige einmal wegen der Porositaͤt, Und dann deshalb, Kosten saͤmmitli gekappt (0. h. mit abgeschlagener Spitze, welche 9 ö Der Widerwille gegen den und jetzt sind Prag gesendeten w . . und namentlich ziehen ihn die Gast, z großeren Volumens dem raffinirten Rohr⸗ Der ö 6, unterscheidet sich vom cker nur zu seinem Vortheil. Di h ten, Zuger bt und eine der ersten, 3 err chr . 9 ie dem Fuͤrsten von Thurn und Taxis gehörige in anf bei Jung⸗Bunzlgu. Sie verarbeitet täglich 1000 Ctr. n, im Ganzen dieses Jahr etwa S0, 0h Ctr. Ruͤben, wird Sie r eingerichtet, nachd eiten der Oekonomie Beamten reh Wer ind lh r 6

nach

ucker vor.

wo , is ĩ g. waren, welche beweisen sollten, wie höͤchst nachtheilig ein

. ey. Ihre Behauptungel. e Beweise des Gegentheils auf das hinlänglichsie widerlegt.

edehnterer Ruͤbenbau fuͤr die uͤbrigen Zweige der Landwirth—

sind jetzt durch fuͤnsjäͤhrige prak—⸗

le Dobrawitzer Fabrik arheitet

noch mit Pressen (Schrauben,

geben sind und der Beginn der Arbeiten bevorsteht, werden 3 . r n, und übrigens ganz nach dem Verfahren, wie es Wein— 29 in Wurzburg eine Aetien, Gesih, iir Tila hen unt wie es her. Kodweis in seinem Schriftchen ) So eben erfahre ich, daß in burg heren. ntelrüben, Zucker Fabrication und in den Annalen der

schaft , ,, 6 daß dort und in der Umgegen 700,006 Fl. unterzeichnet seyen 1 ber . auf Kur vurg. entgegenzulommen. Unser St chen Babn hat mit dem Wagen 178.000 Rl. gekostet, Gummse aber auch das Lebrgeld enthalten n, welches

; zbli ju werben zrahch! zung üer Bahn nicht noch iinmal ge in chf z erer;

um der Fortstßung ünserer Zahl

harm. Bd. XIi. Hel beschrieb. Das Anlage /Kapitai fuͤr

diese Fabriß war 40, 000 Fl, Cony. M,

Spanien,

h iz a. Ez. Del, Der 10, Dezember war far Madrid

s, sir Wiese aber duch ein Tag ber Trauer,

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Das vierte Infanterie⸗Negiment der Garde, welches seit zwel Jahren den Krieg in den Nord-Propinzen mitmachte, hielt sei⸗ nen feierlichen Einzug. Nur 7 Offiziere von denen, die vor zwei Jahren hier ausmarschirten, sind wieder zuruͤckgekommen; 73 andere desselben Regiments sind im Laufe des Krieges gefal— len, da sie der bestaͤndige Zielpunkt der Scharfschuͤtzen Zumala— carreguy's waren. Am 9iten d. uͤbernachtete das Regiment in Alcobendas, wo es von der hiesigen National-Garde, die eine Kolonne dorthin geschickt hatte, bewirthet wurde. Von dieser begleitet, kant es gestern Morgen um 11 Uhr vor Madrid an. Die ganze National-Garde, begleitet von einer unzaͤhligen Menge Fußgaͤnger und Equipagen, war den Truppen enige— genmarschirt, und erwies ihnen dort die kriegerischen Ehrenbe— zeugungen. Unter dem Erschallen patriotischer Hymnen und

dem lauten Jubel der Zuschauer rückten sie dann bis zum Thore San Fernando vor, wo sie von dem General⸗Kommandan⸗

ten der Koͤnigl. Garde, Quesada, empfangen, angeredet und ge— mustert wurden. Als man eben erwartete, daß man diesen bra— ven Kriegern gestatten wurde, mit ihren ruͤhmlich gefuͤhrten Fah— nen im Triumphe durch die Straßen Madrids zu ziehen, erhiel— ten sie den Befehl, sogleich vom Thore rechts ab in ihre Kaserne zu marschiren. Die abgenutzten Uniformen, die eingefallenen und geschwaͤrzten Gesichter der Soldaten sollten nicht das Auge der friedlichen Bewohner der Hauptstadt beleidigen, und statt der „Tapferen von Mendigorria, Lomba und Guevara“ paradirten die Helden von der Plaza Mayor durch die Straßen. Aber eine ehrenvolle Belohnung ward dem vierten Regimente zu Theil; der Held von Saragossa, Palafox, erschien in voller Uniform, durchzog die Linien, und begruͤßte die Fahnen, und um zwei Uhr fand sich die Königin, nur von der Marquesa Santa Cruz begleitet, in der Kaserne ein, redete mit der ihr eigenthuͤmlichen Huld zu den Soldaten, und gestattete saͤmmtlichen Offizieren, so wie vier Unteroffizieren aus jeder Com⸗ pagnie des Regiments, die Ehre, ihre Koͤnigl. Hand zu kuͤssen. Das Offizier⸗Corps und ein Soidat von jeder Compagnie wur— den von der National Garde in einem im Prado belegenen Café bewirthet, wo sich auch Palafex und der Justiz-Minister einfan⸗ den. Abends fuͤhrten die National-Gardisten eine große Anzahl der Soldaten des 4. Regiments in das große Café nuevo, um sie dort zu bewirthen. Die der Freiheit, den Tapfern des 4. Regiments, der Koͤnigin, der National-Garde, dem General Cor— dova, dem Herrn Mendizabal ausgebrachten Vivas fanden lau— ten Anklang bei den Kriegern; als aber einige National⸗Gardi⸗ sten ausriefen: muera Toreno! (Es sterbe Toreno!) verstumm— ten jene, gewohnt, nur auf dem Schlachtfelde Blut zu vergießen.“

Die Frankfurter Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung ent— haͤlt nachstehende Betrachtungen, Mendizabal's . pläne uͤberschrieben: „Die Madrider Zeitung bringt verschie— dene offizielle Artikel uͤber die Finanz⸗Verhaͤltnisse Spaniens und die Pine des Kabinets Mendizabal jzur Consolidation der Staatsschuld. Diese Gegenstaͤnde sind für einen großen Theil des Publikums von bedeutendem Interesse, denn es hat sich die Speculation aufs neue den Piastern mit einem Eifer zugewen—

det, als waͤre ihr verbuͤrgt, daß eine Ruͤckkehr der fruͤher so hart

empfundenen Katastrophen unmoͤglich sey. Aber auch die noch zahlreicheren Leser, welche sich nicht iaͤglich erkundigen nach dem Winde, der an den Boͤrsen weht, an dem sonderbaren Schauspiel, das uns eine politische Re— volution durch finanzielle Besaͤnftigungsmittel nach und nach, gleich einer Schuld, amortisirt sehen laͤßt. Unter allen Finanz= Ministern, die jemals berufen waren, alte Schaͤden zu heilen, und aus dem Chaos der Verwirrung jene klare Ordnung her— vorzurufen, die ungemessenes Vertrauen weckt und naͤhrt, ist gewiß Mendizabal derjenige, dem die schwerste Aufgabe gewor⸗ den ist. Der Ruhm wird in solchem Fall nach dein Verdienst zugetheilt, denn ein Kapitalist, dem hohe Zinsen (etwa 10 Pro— zent vom Grundstock) richtig eingehen, ist (was so selten!) ein dankbarer Sterblicher er erklaͤrt unbedenklich den Mann, der so besorgt für ihn ist, fuͤr einen Halbgott und weiht ihm eine Stelle am Haus-Altar. Also, wenn es gelingt mit den angekuͤndigten, freilich nur in flüchtiger Skizze gezeichneten, staatswirthschaftlichen Plaͤnen, so wird Mendizaballs Name neben denen der Coibert und Necker glaͤnzen. Zugleich waͤre dadurch ein Haupt-Erforderniß zu guter Verwaltung die Stetigkeit in der Person des Dirigenten nebenbei erreicht, denn man weiß ja, daß Fi— nanz · Minister, die mit Verstand und Gluͤck arbeiten, lange an ihrem Posten bleiben, wie sich an Pitt und Villele bewährt hat und jetzt an Humann und Cancrin wieder ausweist. Was nun die Artikel der Madrider Zeitung betrifft, so wollen wir sie zwar, so gut es angeht, ihrem wesentlichen Inhalt nach uͤbersetzt mittheilen; wir koͤnnen aber den Lesern nicht viele deutliche Erkenntniß daraus versprechen. Die Orakel bedien— ten sich von jeher einer dunklen Sprache, und die Finanz⸗Ora— kel machen darin keine Ausnahme, obschon sie wohl sollten. Die Grund⸗Idee scheint uns aus dem bekannten, den Uneinge— weihten ganz „Spanisch“ vorkommenden Satz: „Wer Schuül⸗ den macht, bereichert sich“, abgeleitet werden zu koͤnnen. Dieser Satz, der Kontrast zu dem anoern, der unter Privatleuten gilt: „Wer Schulden abzahlt, bereichert sich“, findet nur bei Staa— ten Anwendung und hat, wie die Erfahrung zeigt, in dieser Beschraͤnkung viel fuͤr sich. Englands und Frankreichs große Schuldenlast hat offenbar den Wohlstand der beiden Nationen eher befördert, als gehindert. Nord ⸗Amerika freilich ruͤhmt sich, ohne Schulden um so rascher zu gedeihen; das Experiment ist aber noch zu machen, und schon hieß es ja, man wisse mit dem Geld im chatz nichts Besseres anzufangen, als Krieg, was dann ein neuer Beweis seyn wuͤrde, daß ein Staat sich hüten muͤsse,

zu wenig Schulden zu haben. Mendizabal's Programm ist: „Ruhe, Ordnung, kein neues Anlehen“, und er verlangt dazu nur ein „Vertrauens-Votum“. dem Gesetz-Vorschlag, der am 21. Dezember an die Prokura— doren gelangt ist. Wir kommen nun auf die Erörterungen in der Mabrider Zeitung: „Jeder Finanz⸗Plan“, heißt es darin, „er mag noch so klug ausgedacht seyn, fordert, um ausfuͤhrbar zu werden, Befestigung (Konsolidirung) des oͤffentlichen Kredits. Bei Er— oͤffnung der Session wurde die baldige Anwendung dieses Grund— satzes , . wie der fremden, soll verbessert werden durch sichere Begruͤndun des Kredite. . . ; ] Cortes in der letzten Session uͤbergeben, begegnete vielen Einspruͤ— chen; er ist darum zuruͤckgenommen worden, man Hoffnung schoͤpfen, daß die zugesagten Verbesserungen bald eintreten wuͤrden. duldig, und wir muͤssen Besorgnisse entfernen, die uͤber einen so allgemein wichtigen Gegenstand genährt werden. 9st schon ö. t t worden: in Spanien sey noch Alles zu machen (man

Was das sey, ergiebt sich aus (Wir haben denselben gestern mitgetheilt)

Das Loos der Glaͤubiger, der einheimischen Der Gesetz⸗Vorschlag uͤber die innere Schuld, den chon daraus konnte

Inzwischen ist das Publikum unge—

in keiner Beziehung auf dem rechten Weg); aber es

hat auch noch Niemand geleugnet, daß es die Elemente des Staats⸗Reichthums in seinem Schoße trage. Von allen Quel⸗ len der Wohlfahrt oͤffnet sich die des öffentlichen Kredits am schnellsten; es bedarf dazu nur, daß die Regierung ihre Zusa⸗ gen halte und das Volk Vertrauen zeige. Dieser Setz wuͤrde nicht gelten bei einer Nation, die von jeher arm gewesen; aber Spanien war sonst reich und maͤchtig und kann es wieder werden, wenn man die rechten Mittel, die dahin fuͤhren, anzuwenden versteht. Was muß nun eine gerechte Regie⸗ rung, die eine Staatsschuld zu zahlen hat, welche allt Ein—

nahmen und Ressourcen verzehrt, thun, wenn sie aus eben

dieser Schuld ein Mittel zum Gedeihen fuͤr die Nation und zur Macht fuͤr den Staat machen will? Welches System auch in Vorschlag kommen mag, zwei Dinge sind unerläßlich.

nehmen Antheil

Zuerst muß die Schuld konsolidirt (liquidirt, requlirt und zur Amortisirung eingetheilt)h werden, und dann ist fuͤr sichere Zins⸗ zahlung zu sorgen, nichl durch Versprechungen, deren Erfuͤllung don Umständen abhängt, sondern durch Pfandstuͤcke Hypothe⸗ ken) und andere Buͤrgschaften, die gesckzlich angesprochen wer⸗ den koͤnnen, die Laune der Menschen und die Unbeständigkest der Dinge ausschließend. (Das Ideal eines Staats⸗Schuldenwesens daruͤber werden die Leser einverstanden seyn. Aber grau Um die Schuld zu konsolidiren, muß eine Nation, die durch eigene Mittel zum Wohlstand kommen will, die unkonsolidirten Cinslosen, Nom nal-Kapitalien reduziren und faͤr den Verlust eine Entschaͤdigung gewähren durch / Verzinsung des herabgesetzten Kapitals, damit das Ri—

ist alle Theorie!“

siko, das aus Mangel an Vertrauen und Sicherheit ent— steht, gegenuͤber der Moͤglichkeit, Mittel zu finden zur Interessenzahlung, nach und nach verschwinde von der Puͤnkt⸗ üchkeit in Erfuͤllung eingegangener Verpflichtungen, auch die Kapitalien sich erhalten und anwachsen, so daß sie zum wahren Reichthum werden fuͤr die Einzelnen und die Nation. (Wem dieser Satz unklar vorkommt, dem geben wir die Versicherung, daß er in der Franzoͤsischen Version, wonach unser Auszug be⸗ arbeitet ist, eben so mysterios lautet; der Sinn ist wohl: wenn die zinslose Schuld, im nominellen Kapital heruntergesetzt, zins⸗ tragend wird, kommen die daraus entstehenden Effekten in allge⸗ meinen Umlauf und können leicht realisirt werden.) Diese Wahr— heit ist besonders wichtig fuͤr ein Land, wo eine enorme zinslose Schuld besteht, die doch nach ihrer Entstehung jede andere an Reinheit und Heiligkeit uͤbertrifft. Man hat Kapitalien, die von den Staatsbuͤrgern in kritischen Augenblicken zum offentlichen Dienst hingegeben wurden, auf die ungerechteste Weise in die zinslose Schuld verwiesen, eine Handelsweise, die unsere Nach⸗ kommen in Erstaunen setzen wird.“ (Den Schluß des Artikels der Hof Zeitung werden wir morgen mittheilen.)

8 gen,.

Konstantinopel, 2. Dez. (Times.) Am 2sten v. M. hatte Lord Ponsonby eine Audienz beim Sultan. Die äußere Veranlassung war (wie bereits erwahnt), daß Se. Hoheit das fuͤr den König von England bestimmte Geschenk dem Boischaster überreichen wollte. Es bestand in einer uͤberaus glänzenden Ta⸗ batiere, mit dem Bildniß des Padischah geschmuͤckt, und es wurde unter Ausdruͤcken der wärmsten Freundschafts-Gesinnun⸗ gen fuͤr England uͤbergeben. Der Sultan besestigte dann eigen— händig einen Tuͤrkischen Orden an die Brust Lord Ponsonby s, indem er sagte, er koͤnne ein Herz, das so heiß fuͤr die Interessen des Ottomanischen Reichs schlage, nicht ohne ein Ehrenzeichen lassen. Die Herren Dople und Bagot, von der Gesandschaft, wurden hierauf ebenfalls mit ihrem Range angemessenen . eichen bekleidet, und als der Sultan sich zuruͤckzog, empfahl er . Ministern und Granden, die bei dieser Gelegenheit ver— sammelt waren, den Botschafter, als eine Per son, fur die er ganz besondere Achtung hege, mit aller möglichen Auszeichnung zu behandeln.

Die von dem Kaiser ven Rußland zu Warschau an die De⸗ putation der Municipalitaͤt gehaltene Anrede zirkulirt hiet in Tuͤrkischer Uebersetzung unter den Mitgliedern der Regierung,

Man spricht von einer diplomatischen Note, welche Oester⸗ reich kuͤrzlich der Pforte in Betreff des Zustandes von Bosnien überreicht haben soll, und auf die der Iniernuntius sehr drin⸗ geno eine Antwort fordere. Hesterreich verlangt, dem Vernehmen nach, daß die Pforte unverzuͤglich Schritte thun soll, um die Bosnier, deren räuberische Einfaͤlle in das Oesterreichische Gebiet naturlich fuͤr jene Regierung sehr verdrießlich seyn muͤssen, in Ordnung zu bringen. Die Bosrier sind tuͤchtige Krieger und koͤnnen 50,009 bis 66,9 treffliche Reiter ins Feid stellen. Sie sind eigentlich dem Sultan ergeben, werden aber, wie es heißt, von Agenten aufgereizt, die in fremdem Solde stehen.

Ein Schreiben aus den Dardanellen vom 29. November meldet, daß dort 1560 Mann Infanterie und 800 Kanoniere stehen, daß vor wenigen Tagen 260 Infanteristen daselbst an⸗ iangten, daß noch 1000 erwartet werden, daß man dem Zustand der Schloͤffer große Aufmerksamkeit widme, und daß Alles nach Kriegsruͤstungen aussehe.

Die Pforte soll ihre Einwilligung zu der neuen Absteckung der Griechischen Graͤnze geben wollen, jedoch unter einer Bedin— gung, die wohl von den drei Maͤchten schwerlich angenommen werden mochte, namlich unter der, daß sie sich fernerhin nicht weiter in die Angelegenheiten Griechenlands mischen sollten.

Hafiz Paschä, der tapfere Vertheidiger von Skutari wäͤh— rend der letzten Empoͤrung, ist vor drei Tagen hier angelangt; nach dem Bairam wird er sich in sein neues Paschalik Kiutahia begeben.

; In einem Schreiben aus Aleppo vom 14. November heißt es, Janz Syrien befinde sich in der Ruhe der Verzweiflung. Die Bergbewohner hatten einen großen Theil ihrer Waffen aus⸗ geliefert, und 2000 derselben hatte man unter die Aegyptischen Truppen gesteckt. Der Seraskier Ibrahim war nach den Gran— zen geschickt worden, um verschiedene Festungen auszubessetn, und sobald er in dieser Beziehung seine Maßregeln getroffen, sollte er sich nach Damaskus begeben, um einer dert zu haltenden großen Raths-Versammlung beizuwohnen. Einige Perfonen in Syrien glaubten, Ibrahlm Pascha werde nach seiner Ruͤckkehr aus Aegypten sogleich vorwärts gehen und in Klein-Asien eindringen. Aus Alexandrien hat man hier Nach richten vom 13. November; es war dort Alles in Bewegung und Verwirrung, weil die Armee ohne Zeitverlust durch neue Rekrutirungen verstaͤrkt werden sollte. Der Pascha befand sich in solcher Geldnoth, daß er ungeachtet des Verbots der Getraide⸗ Ausfuhr, bei der gewissen Aussicht auf eine allgemeine Noth im nächsten Jahre, doch Weizen und Gerste verkauft hatte, um nun nicht ganz in BVerlegenhen zu gerathen.

Merit o.

Merikoö, 23. Oftober. Die wichtigsten Artikel der Ge— setzes zur Reorganissrung ber Repuhlik (wovon die beiden ersten.

dis allcsnige Anerkennung der katholischen Meliglon und ble Rech n