1836 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von dieser Partei noch im Felde und wurde verfolgt. Der Kon, greß von Venezutla war zum 29. Januar einberufen. ö

An der hitsigen Böͤrfe sieht man dre Boischast des Präsi⸗ denten als ganz friedlich an und findet keinen Grund zu Besporg— nissen darin. Ein Gleiches aͤußern im Allgemeinen auch alle hiesige Zeitungen. Sie alle erklären die Botschaft für eine wär, devolle energische Berusung an das Gerechtigkeitsgefuͤh der Voͤl⸗ ker, in jeder Hinsicht einer großen Nation würdig, doch glauben fie, daß, den entschied nen Aeußerungen des Praͤsidenten unge⸗ achtet, der Streit inzwischen werde beigelegt werden, Die Ti⸗ mes legt zwar (wie gestern erwähnt) kein großes Gewicht auf die Englische Vermittelung; anderer Ansichten aber sind die imi— nisteriellen Blatter in dieser Beziehung, und eines derselben, der

——

Courier, scheint schon im voraus den Wez andeuten zu wollen.

welchen die vermittelnde Macht in Vorschlag beingen werde

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Blatt bemerkt nämlich, daß nicht von Seiten der Fran zöstscsen

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Regierung von der vorjährigen Boischaft des Praͤsidenten Ne tiz genommen worden seh, sondern nur von einem einze lumen rt gliede der Deputirten-Kainmer, dem General Valazé, dem nach— hzer feine Kollegen aus übel verstandenem Patrick mas beer stimmt hätten. Der eigeniliche Urheber des hels fen also Ge⸗ neral Valazé, und ihm komme es zu, das, worin er gesehlt dabe, wir der gut zu machen. Das koͤnne er aber jetzt gleich am bästen thun, wenn er einen Antrag in der Deputirten⸗ Kaminer mache, daß man die Aeußerungen des Generals Jackson in einer dies jaͤhrigen Botschaft als einen hinlanglichen Beweis dafur betrachte daß durchaus keine Beleidigung Frankreichs beabsichtigt worden sey, und daß demnach der Verbehalt, welcher der Genehmigung bes Traktats von Seiten der Depütirten⸗Kammer beigefügt wor—

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den, getilgt werden müsse.

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? 2 S5chluß des Gaßres Hat London, Der Schluß des Jahres hat

macht, indem er uns die Votschaft des Praͤsidenten der BVerei⸗ nigten Staaten aͤberbrachte, welche nach der ein t innigen ö

es Ei Ausdruck in der Rede des Generals Jackson war, welchen e Franz sische Depntirten Kammer sür gut fand, als beleidigend fuͤr ihre Nation anzusehen, so muß die selbe ooh nun auch zufrieden len, da derselbe in seiner neuesten Boischaft erklärt hat, es würde lächerlich von ihm gewesen seyn, wenn er Frankrzich zu drohen oder demselben durch Furcht abzutrotzen gemeint, was solches nicht aus eigenem Rechts gefuͤhle bewillige, und er überdies die Erklärung dez Ameritanischen Gesandten (Livingston) bestötigt, der, sogleich der Franzöͤsischen Regierung versicherte, der Praͤsid ent habe durch⸗ aus nicht den Konig oder die Regierung der Treulosiskeit zu veschutdigen gemeint. Unsere Times enthalt heute einen ziemlich derben Ausfall gegen die Franzosisch: Regierung im Allzemeinen, indem sie das Benehmen derselben gegen die Vereinigten Stan⸗ ten mißbilligt; in Ganzen aber ist die Times mit alen unte, ren Jour nalen darin einverstanden, daß der Streit zwi—

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schen beiden Maͤchten als abgethan zu betrachten y, in dem der Deputitten⸗ Kammer nach Recht und Dilligkeit und gesunder Politik nichts übrig bliebe, als sich zu⸗

frieden zu erklären, und die dewilligte Summe bezahlen zu las⸗ fen; besonders da das Amerikanische Voit mit dem Praͤsidenten üͤbereinstimmen wird, daß von seiner Seite genug geschehen. Auch will man aus der Annahme der angebotenen Vermittelung unserer Regierung, und noch mehr aus der amtlichen Erklarung dieser Annahme, schließen, daß die Franz osische Regierung ge— neigt sey und auch die Kammer geneigt glaubt, dee Sache fried lich abgemacht zu ehen. Den Freunden der Aufrechthanung pes Voͤlkerrechts muß es uͤbrigens angenehm seyn, daß, während General Jackson s Rede eine Stelle enthalt, wonach, bei, dem zerruͤtteten Zustande der Amerikanischen Republiken, die Vecei— nigten Staaten vielleicht am fuͤr die von vielen ihrer Burger uubli te nen Schaden selbst Recht zu nehmen, die Central. Regierung doch entschloffen ist, den rechtswidrigen Zuzůgen aus den Sigaten zu pen Äufruͤhrern in Texas ein Ende zu machen. Daß die Vereinigs— ten Staaten mehr Einkuͤnfte haben, als sie zu verwenden wissen, und der Praͤsident die Fortdauer eines solchen ? nung in der Finanz⸗Geschichte. Ven den Enagleschen Manizi⸗ pal⸗Wahlen haben kaum ein Dutzend den Tories das 11berge— wicht gegeben. In den meisten Städten hatte sich die Gemeinde in Tories, Whigs und Radikale getheilt, und, wie es ein:, haben meistentheils die Letzteren mittelst ihrer, großen Anzal! den Sieg davongetragen. Aber gerade dieser Umstand, welcher ih— nen zeigt, wie viel in ihrer Macht steht, wenn das Gesetz den ärmeren Klassen das Stimmrecht gewahrt, wird sie nun um so mehr anspornen, auch fuͤr die Parlaments- Mahlen, wo nicht alige⸗ meines Stimmrecht, doch, wie bei den Mun ipal-Wahlen, fur jeden Hauswirth zu verlangen; besnnder

ten stehü) bei einer Parlaments, Wahl bie n Besi von Häusern von 1 Pfund Zinswerth ganz andere Kassen Po— litiker waͤhlen werden. Bis jetzt jedoch soll der as Apestel des Radikalismus (und zwar auf eigene Kosten) reisende Fearaus D'Connor nur gering: Fortschritte gemacht haben. Die Tories

.

3, wenn (wie zu erwar—

behaupten inzwischen immer sort, das Resuitat jener Wahlen werde keinen Einfluß auf die Parlaments- Wahl ti haben;

9 ? 7* 22 1 . CO SC joy de o 52 * aber schon die Freude, womit ihre Journale jeden ihrer

Siege rerkundigten, während sie außerder Bie Sache schreiben, beweist, daß sie ander. g sind Freilich mag in den meisten Fällen der Sturm nur gezen die alten Monopolisten und die T I ö r sel

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nug, daß

1 ! . ahrscheinlich 18.

Bemühungen

Streit mit den Whigs einen religibsen und nationalen Ainstxich

zälgeben, sz alzente m fegen vie Törhre zu gete g, tler!

Auf 6 Taß . Ruf jeden Fall hat sie ür

erfceuliches Zeichen fur die Partei, den Augenblick die Uaterstützung der meisten Cerporationen ver—

loren, die ihnen sonst so nůtz lich zu seyn psiegten, worurch denn wohl das jetzige Ministerium für die nächst- Sesston wieder ge-

sichert ist, und zwar ohne B el gt

Bruüssel, 2. Jan. Se. Durchl von Sachsen⸗Koburg, Bruder uns⸗

das Parlament aufldsen zu durfen.

eheliche voll mac fe, gestern von

ig

Im Laufe des Jahres 835 sind folsende Handelsschiffe in ben hiesigen Hafen eingelaufen: 57 Amerikantsche

6 4 . é. , , n. . m 2 Sieilianische, 92 Dänische, 3 Spanische, 32 Hranzössische, 8 Hamburgischeé, 231 Hannöversche, 13 Knißhauser, 3 Sd Me cklnkir

am Ende genoͤthigt seyn puͤrsten, sich urch diese Republiken erlitte⸗

beguͤnstigten Besitzer

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ger, 1 Neapolitanische, 18 Norwegische, 4 Oldenburger, 8 Preu⸗ ßische, 13 Rostecker, 13 Russische, 2 Sardinische und 37 Schwe⸗— dische. Gesammtzahl 1195 Schiffe, welche nach der dei ihrer Ankunft angegebenen Erklaͤrung einen Gehalt von 153,514 Ton— nen hatten.

e nt f ch l gh d.

Kassel, 31. Dezember. (Schwab, Merkur.) Unsere Regierung hat, nachdem der standische Ausschuß seine Zustim— mung zu dem Vertrag gegeben hat, durch welchen das Herzog“ thutn Nassau dem Deuischen Zollverein beitritt, diesen Vertrag setzt im Gesetzblatt amtlich bekannt gemacht. Der. staͤndische Ausschuß hat heschlossen, zu seiner Rechtfertigung seine saͤmmt— lichen Verhandlungen mit den Ministerien, den Zoll, Anschluß von Baden, Nassau und Frankfurt betreffend, dem Druck zu uber— geben und zur Oeffentlichkeit zu bringen. Es hatten jene Verhand⸗ lungen Veranlassung zu mancherlei Streitigterten zwischen der Ne⸗ gierung uns dem besagten landständischen Ausschusse uͤber die verfas—

sungsmäßigen Besugnisse des letzteren und dessen Stellung zu ben Mmisterien gegeben. Es verbreitet sich das Geruͤcht von

einer neuen Anklagé, die von Seiten des Ausschusses gegen den

lassung der Zusammenberufung der Sta ; Verstreichung des in der Verfassungs-Urkunde sestgeletzten drei⸗ monatlichen Termins seit der Eutlassung der letzten Staände⸗Ver— sammlung ohne Landtags-Abschied.

Dresden, 5. Jan. Die neugeborne Prinzessin, Tochter Hoheit des Prinzen Johann, hat heute Nachmit— Uhr die heilig Taüse in der Kapelle des Prinzlichen urch den apostolischen Vikar Bischof Mauermann em— und dabel die Namen Anna Maria erhalten. Die n Durchlauchtigsten Taufpathen waren: Ihre Koͤnigl.

tag halb is d ĩ

1 . j 2 . ; . r. **. ö S, Hoheit die Großherzogin Stephanie von Baden und Se. Koͤ— igl. Hoheit der Kronprinz von Bayern, Sz. Königl. Hoheit

98 8 * . —— 2 3 2. 8 E 5 . der Großerzog und Ihre Kaiserl. Hohett die Großherzogin vo Sachsen- Weimar, Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Amalia

d Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann von Oesterreich. Das Besinden der hohen Woͤchnerin und der neugebornen Prinzessin ist das erwuünschteste ö

Der Konig hat der Stadt sein Bildniß, vom Professor Rößler gemalt, zum Geschenk gemacht; es soll auf dem Stadt

hause aufgestellt werden. Von den zwei am 18. d. M. zur Feier des Sösten Geburtstages aufgeführten schönen Saͤulen auf

dem alten und neuen Markt ist die erstere der Trajanssäule in Rom nachgebildet, und nit großer architektonischer Kunst aus— ie bunten Feuerstrahlen, welche kie Kraft eines

gestattet. Die bu ö e Brennspiegels aus der oberen Rathhaus- Etage ununter— brochen auf die Sault warf, machten einen herrlichen Eindruck. In der Naͤhe derselben wehten von vier ho—

hen Masten die Saͤchsischen Fahnen herab. Man spricht da— von, Sa

diese Säule durch eine gHranitene zu ersetzen, was ei— nen Aufwand von 160 bis 12,06 Thlr. erfordern wuüͤrbe. Am 23sten und 24sten d. fand die Weihnachtsbescherung an mehrere Hundert in din Armen- und Versorgungs-A1Anstalten befindliche Kinder statt. Einen erhebenden Anblick gewaͤhrte es, der reich— lichen Ausstattung dieser armen Kleinen in den festlich erleuch teten Sälen des Gewandhauses beizuwohnen. Der Frauen⸗ Verein hat seine Ausstellung weiblicher Arbeiten zum Besten der Armen diesmal im Hotel de Saxe gehalten: die Einnahme be— lief sich auf nahe an 106900 Thaler.

Weimar, 1. Januar. Der interessanteste Vortrag bei dem gegenwartigen Landiage war der des Abgeordneten Haisen aus Bacha uͤber die Einfuhrung eines gleichmäßigen Münzfußes, worin vorzüͤglich der Preußische zur Berücksichtigung empfohlen wurde, und hinsichtlich dessen man sich endlich dahin vereinigte, daß der Landtag bei der Staatsregierung den Antrag stellen

möge, die Großherzoglichen, zu den bevorstehenden Konferenzen

Zustandes gewisser⸗ maßen als ein Uebel betrachtet, ist wohl eine neue Erschei⸗

1 * IJ 1 8 8 Die, welche Freunde der Minister sind; aber daß

dem

der Zollverein Staaten kommittirten Bevollmächtigten zu beauf— tragen, auf moͤglichst baldige Herstellung vollkommenster Gleich⸗ heit von Münzfuß, Maaß und Gewicht in allen Vereins⸗Staa⸗ ten nach Moglichkeit zu wirken.

Hamburg, 6. Januar. Die hiesige Neu e Zeitung be⸗ merkt in Bezug auf die Botschaft des Generals Jackson: „Den Schluß worten bes Praͤsidenten zufolge, wartete derselbe nur noch auf den Bericht des Amerikanischen Geschaͤftsträgers in Paris üͤher den Erfolg seiner letzien Schritte bei der Franzoͤsischen Re— gierung, um dem Kongresse durch eine besondere Botschaft über den Stand der Dinge definitiven Bericht abzustatten, und dem— selben, wie das in lolchrn Faͤllen immer geschtieht, die seinem Er— messen nach zweckmäßigen RNaßregzln vorzuschlagen. Herr Bar— ton, der Amerikanische Geschäftsträger, hat nun bereits in der Matte des vorigen Monats Paris verlassen, und daher wird sein Bericht schen längst in Washington ongekommen seyn, be— vor man dort eiwas von der Enallschen Vermittelung erfährt,

Dezember dem Franzoͤsischen Hose

welche am 235. angeboten, und ven welcher die Anzeige dem Amerikanischen Kabinet erst durch den „Pantaloon“ (wenn dieses Schiff, was an der Londoner Börse bestritten worden ist, uberhaupt Depeschen an Borh hat, die sich auf das Vermittelungs-Anerbie—

ten beziehen), ber arm 26. Dezember von Falmouth abgesegelt

ist, übdermacht worden. Man ist daher wohl berechtigt, zu vrmüuthen, daß der Präsident schon lange, bevor er von der an—

1111 gebotensn Engteschen Vermittelung Nachricht erhält, seinen Ent— schluß gefaßt haben wird, und wenn man erwägt, daß der naͤchste Grund zu diefen Entschlusse eine definitiv abschlaͤgige Antwort Frankreichs, die Antwort nämlich, welche die Abreise des Herrn Barton von Paris verursachte, seyn wird, so kann man, bei der entschiedenen Versicherung der Botschaft, keine weiteren Erlaͤute— rungen geben, jese Erklärung uber amtliche Handlungen verwei— gern zu wollen, und bei dem auedruͤcklichen Tadel des bisher von Frankreich besolgten Zoͤgerungs-Systeins kaum etwas And.“ res vermuthen, als daß nenigstens die vom Praͤsidenten dem Kongresse vorzuschiagend in keinesweges dazu geeignet hn werden, der Englischen Vermittelung die Bahn zu brechen.“

en Maßrege 11*

Augsburg, 3. Januar. In hiesigen Blättern liest man: „Mit so groß- Eifer in Augsburg das Projekt einer

. München sergriffen worden ist, mit demselben Eiser beginnt wan jetzt, da diest Unternehmung ge— sichert ist, den western Eisenkahn „Verbindungen sich zuzuwen— ben, fuͤr welche Augsburg, wohl erkennend seine fuͤr den Han—

delszug von

tiativꝛ zu geben hat, so weit diese Initiative von Privaten aus gehen kann. Ver allem wird jetzt hier das Projekt einer Eisenbazn einerseits nach Nuͤrnberg, andrerseits nach Lincau am Bodensee, mit lebhaftem Interesse betrieben.

Die Ausführung dieser beiden Projekte ist nicht allein fuͤr

speziellen Handels-Interessen von Augsburg, Nurnberg und München, denen dadurch eine Communication innerhalb weni— ger Stunden moͤglich gemacht wird, sondern fuͤr den Handel von ganz Deutschland von den wichtigsten Folgen. Denn von dem aufgeklaͤrten und so gewerbthätigen Nuͤrnberg läßt sich keinen Augenblick zweifeln, daß sich dasselbe eben so beeilen werde, einerseits im Zusammenwirken mit den Staͤdten Waͤrʒ⸗ burg und Frankfurt eine Eisenbahnverbindung mit diesen Stab— ten und dem Rhein herzustellen, anderzrseits mit Bamberg und Koburg jene Verbindung bis an den Fuß des Thuͤrmnger Wal— des fortzusetzen, und die Herzoglich Säͤchsischen Regierungen wer den eben so wenig das Interesse ihrer Staaten verkennen, Ei— senbahnen von Koburg aus, einerseits uͤber Hildburghausen durch die Thäͤler der Werra und Weser bis nach Bremen und der Weser⸗Muͤndung in die Nordsee zu leiten, andererseits mit dem Thale der Sächsischen Saale in Zusammenhang zu bringen, und in diesem bis nach Leipzig und zur Elbe fortzusetzen. Do durch stellt sich die Moglichkeit in Aussicht, daß vielleicht neh wenigen Jahren eine zusammenhängende Eisenbahn-Verbindunz zwischen der Nordsee bei Bremen und den Pforten der Sch wen besteht, und auf der kuͤrzesten Linie durch das Herz von gan Deutschland zieht. Und da ihrerseits auch die Schweiz, wie sich nicht zweifeln laßt, ihre Verbindung mit Italien auf ähnliche Weise abzukuͤrzen und zu erleichtern bemüht seyn wird, so eroͤffnet sich hierdurch zwischen Italien und der Mord see ein Handelsweg, der sich in wenigen Tagen zuruͤcklegen laͤßt, und fuͤr Deutschland von den segenreichsten Folgen werden kann. Die Ausfuͤhrung der Eisenbahn zwischen Augsburg und Naͤrn— berg wird, so viel sich zur Zeit im Allgemeinen erkennen läßt, durch das Terrain so wenig behindert, daß sie sich sogar auf ei— ner noch kuͤrzern Streck, als dem gegenwärtigen Zug der Land— straße, bewerkstelligen lassen moͤchte. Die Ausführung einer En senbahn zwischen Augsburg und Lindau wird zwar mit groͤßern Schwierigkeiten zu kämpfen haben, doch laßt sich vorlaäͤusiz schon so viet erkennen, daß sie durch Benutzung des Thals der Wertach bis oberhalb Kaufbeuern und Oberdorf, so wie des

Thales der Rottach, die sich oberhalb Kempten in die Iller muͤn⸗

ferner des Illerthales bis Immienstadt (2259 P. F.), des

det,

Konstanzer Thales bis Staufen (2171 P. F.) und endlich der

Thaler der oberen Argen und Laiblach bewerkstelligt, und zum Bodensee bei Lindau (ll75 P. F.) geführt werden kann. Je— denfalls ist diese Eisenbahnverbindung fuͤr Augsburg, Lindau und die oazwischen liegenden, so betriebsamen Gewerbs- und Handels— staͤdte Kaufbeuern, Keimpten und Memmingen zu wichtig, als daß zu ihrer Herstellung nicht Alles aufgeboten iderden sollte.“

fü, , . ginnen des neuen Jahres werden wir nun gang von Zoll Linien eingeschlossen, und nach allen Richtungen hin umgeben uns, da nun auch Nassau dem Zoll-Vereine beigetreten ist, die Mauth— Behörden. Dieses hatte denn natuͤrlich viele Personen beunrt higt, da mit dem ersten Januar, statt der gehofften Freiheit, neue Beschraͤnkung eintrat; die beunruhigten Gemuͤther wurden indessen bald zufrteben gestellt, da man vernahm, daß dem Han— delsstande bereits Eröffnungen gemacht worden sind, welche al— len Zweifel beseitigen, daß noch Hindernisse eingetreten seyen, durch welche die so lange gewuͤnschte Beendigung der Verhand— lungen abermals verzoͤgert wuͤrde. Die Zuruͤckkunft unserer Abgeordneten soll bestimmt in den ersten T

* 2529, Ve⸗

Tagen dieses Monats stattfinden, und sobalb die Ratification der Verträge erfolgt seyn wird, welche, dem Vernehmen nach, von allen Vereinsstaaten beeilt werden duͤrfte, die Zollvereinigung ausgefuͤhrt werden. Man versichert, daß man bereits Vollziehungs-Beamte aus den Vereinsstaaten hier erwarte. Die Reise des Hrn. Senator Har— nier giebt auch keinen Anlaß zu weitern Besorgnissen, da unter

richtete Personen versichern, daß im Wesentlichen die

ihigen Vereinbarungen mit England bereits seit laͤngerer Zeit besprochen seyen, und nur die definttiv- Beendi⸗ gung der Vertrags-Aufloöͤsung geschehen habe.

noch z

Es liegt nicht minder im Interesse der Enguschen Waaren Händler und sonach des Englischen Handels, als in dem aller urigen Handelsleute, daß der bisherige schwankende Zustand bald'ein Ende finde, und dem Englischen Handel, insofern er sich den noͤthigen Vorschriften unterwirft, ebenfalls wieder ein größerer Spielraum gegeben werde. Man erwartet daher auch Hen. Senalor Harnier bald hier zuruck. . Mit dem heutigen Tage ist die neue Polizei⸗Organisation inz Leben getreten; die neue Gendarmerie versteht bere. ts den Dienst. Dieselbe hat eine geschmackvolle, zweckmäßige Uniform erhalten, und man bemerkt mit Vergnuͤgen unter derselben mehrere Män— ner, welche schon laͤngere Zeit als tüchtige Unterofsiziere in der Linie dienten; man darf dieses als eine guͤnstige Vorvedeutung sür die Tuͤchtigkeit des Corps betrachten. Der Offizier ist noch nicht er— nannt; wie man hort, haben sich mehrere Offiziere der Linie zu dieser Stelle gemeldet.

Die allg'meine Armen-Anstalt hat nach der von ihr ver—

oͤffentlichten Rechnungs- Ablage im verwichenen Jahre 52, 000 Fl.

zur Unterstuͤtzung von Armen verwendet, und einen Kassen Ueber!

Jahr uͤbertragen. Die seit fuͤnf Jahren errichtete Almosen Kasse der lutherischen Gemeinde hat derits ein Kapital von 43,44 Fl., und im verwichenen Jahre mehr als Stzhh Fl. an Unterstützungen verwendet. Die fretwil. ligen jahrlichen Beiträge von Gemeindegliepbern für diese letztꝛn Anstalt betrugen 19,060 Fl. Die Almosen-Kassen der katholische und refermirten Gemeinden, beide sehr reich, geben aber über ihre Kapital⸗Vermoͤgen keine Veroͤffentlichung; die lutherische Gr meinde erkennt diese oͤffentliche Rechnungs-Ablage gewiß dant— bar an. . . ö.

Nach dem publizirten Verzeichnisse der hier Geboernen betrug deren Zahl im verwichenen Jahre 1167, darunter 18 uneheliche; die Zahl der Verstorbenen beträgt 1937. Es wur den demnach im Jahr 1835 vier mehr geboren, und starben 19 we— niger, als im Jahre 1834.

Oest erreich.

Prag, 4. Jan. Die Veranderung der Uniform in der Kaiserl. Vesterreichischen Armee ist entschieden. Die ingar⸗ schen Regimenter bleiben unverändert. Die Deutschen vim ien Regimenter bekommen kornblaue Pantalons, die Otfiziere nach den Farben der Knoͤpfe silberne oder goldene Schnuͤre an ö. Seite. Husaren und Uhlanen bleiben unverändert. Die rasstere erhalten ebenfalls blaue Pantealens. 4

Der General-Major, Fuͤrst Karl Lichtensiein, ist zum In specteur des neu errichteten Equitations⸗ Instituis ernannt worde

In Parvubitz ist die Fuͤrstin Lobkowitz, geborne Grän Kinsky, kaum 260 Jahr alt, in Folge einer Mazen-Entzündung

it Tode abgegangen. ö Ein ö nn. bei dem vierten Erzbischos von Prag in Diensten stehender Zwerg, ? Jahr alt, ist in seiner Wohnung

schuß von 1809 Fl. auf die ses

——

9

ermordei und seiner Baarschaft beraubt worden. Der Thaͤter die J ist noch nicht entdeckt.

nd

Rechte auf den Spanischen Thron geltend zu machen, da die Masse

Ausgleichung stattfinden koͤnnte seyn,

Schwein.

zürich, 31. Dez. (Züricher Ztg.) Die Nachricht, daß

Frankreich in der Wahlschen Angelegenheit nachgegeben habe, bedarf insofern einer Berichtigung, als Frankreich vorerst nur vertrauliche Mittheilungen hat machen lassen, auf welche hin eine Nur so viel scheint richtig zu daß Frankreich nicht mehr auf der Annahme Franzoͤsischer Ifraeliten besteht, dagegen sfuͤr den Banquier Wahl eine Ent⸗ schaͤdigung varlangt, und offenbar mit Recht, da es nicht seine, sondern der Landschaft Schuld ist, daß zuerst die Regierung den Kauf ungeseg lich genehmigte, der Landrath ihn dann gesetzlich vꝛrn tf Die Zwangs-Maßregeln haben uͤbrigens noch nicht ufgehoͤrt. nuch Bern denkt man daran, den bekannten Hochverraths— grozeß, nachdem er alle Vorhallen der Rechtspflege durchlaufen hat und spruchreif ist, nachdem die angeklagten Aristokraten drei zahre im Gefängniß schmachten, niederzuschlagen; die „Helvetie“, welche man fuͤr das offizielle Blatt der Regierung hänt, sucht die Gedanken auf eine Amnestie zu lenken; man vermuthet, die Re— gierung befinde sich in Verlegenheit und wuͤnsche sich selbst zu ! nestiren. ö Die Schweizer Zeitungen geben fast alle Uebersichten uber das abgelaufene Jahr 1835. Der „Eidgenosse“ sagt, man

ccc durch dasselbe, wie durch seine vier Vorgänger, wenn auch

1 5.

. . einen Gegenstand der Unterhandlung mit Marokko bilden, ist noch nicht mit Gewißheit anzugeben.

Eturmschritt.

haben.

nicht in Sachen des Bundes, doch in den einzelnen Kantonen vorwärts gekommen, und werde endlich auch dort zum Ziel ge— algen; die Entwickelung des Staatslebens gehe nicht im Der „Republikaner“ nennt 1835 das Jahr der Rechts-Gesetzgebung, weil in demselben viele Kantone Buͤnden, Appenzell, Thur—

Waadt, Freiburg, Luzern,

zau, Zuͤrich und Neuchatel) die Reform der Civil, und Kriminal-Rechtspflege theils eingeleitet, theils vollbracht

Als bezeichnend nennt er außerdem sestere Regelung des zemeindewesens, Vervollkommnung des oͤffentlichen Unterrichts,

er Militair-Organisation. Den allgemeinen Zustand at . Treffliches eingefuͤhrt worden, aber troͤstlich sey er im Ganzen

gti gli en.

„Man schreibt aus Turin,“ heißt es in der Allg. Ztg., „daß alle Aussichten vorhanden sind, die Differenzen mit Ma— rokko beigelegt zu sehen. Der Kaiser von Marokko soll nachzu—

ggeben geneigt seyn, nachdem er von den zu Genua gemachten Ruͤstungen Kenntniß erhalten. Inzwischen wird die Sardinische Marine, einen Sardinischen Konsul aufnehmen will, auf dem Kriegsfuß bleiben

bis man Gewißheit erhalten, daß Marokko wieder

leiben. Uebrigens duͤrfte dem Konsul, der bisher von Seiten

( zes Turiner Hofes in Marokko residirte, der Vorwurf 39 machen ʒseyn, daß er sich zu empfindlich gezeigt, und ohne

doth und ju rasch die Verhandlungen mit der Marokkanischen Regierung abgebrochen hat. Ob die Kriegsruͤstungen zu Genua dem Sar— dinischen Schatze zur Last bleiben werden, oder ob dieselben noch

3 n. Indessen hat man in Paris und London einiges Mißtrauen uͤber den Zweck der ungewoͤhnlichen

Ruͤstungen zu Genua geschoͤpft, und es sind von Seiten der

*

Franzoͤsischen und Englischen Regierung zu Turin Anfragen ge—

macht worden, die, wie zu erwarten, nur beruhigend beantwortet

wurden. Die Mittheilungen, welche man in Turin aus Spa— nien erhalten, lauten fortwaͤhrend guͤnstig für die Sache des Don

rein monarchische Regierung kund.

Carlos. Man versichert, er habe mehr als je Hoffnung, seine der Nation dem constitutionnellen Regime fortwährend abgeneigt sen, und ob sie gleich fuͤr die Geistlichkeit, bisher die sicherste Stuͤtze des Spanischen Thrones, nicht mehr die alte Anhaͤnglichkeit zeige, so gebe sich doch im Allgemeinen große Sympathie fuͤr eine Mit Eintritt des Fruͤhjahrs st Don Carlos Willens, eine Demonstration gegen Madeid zu

vagen, wozu er von seinen auswaͤrtigen Freunden schon laͤngst dringend aufgefordert wurde. r

am erachtet, die Gebirge des noͤrdlichen Spaniens zu verlassen, soll aber nun entschlossen seyn, dem Kriege einen andern, ernst⸗ chern Charakter zu geben. Don Sebastian hauptsachlich nach Spanien ging, um zu einem kräftigen Vordringen gegen Madrid anzufeuern.? Er soll nun an eine Durchlauchtige Person geschrieben haben, man möge sich ge— dulden und nicht unzeitige Forderungen machen, koͤnne aber mit Gewißheit darauf rechnen, binnen einigen Monaten die Armee

Er hat es bis jetzt nicht fuͤr rath—

Man trinnere sich, daß der Infant

des Koͤnigs in vollem Marsch und ohne große Hindernisse gegen die Hauptstadt vorrücken zu sehen. Hr. Mendizabal hatte sich mithin zu beeilen, die angekuͤndigten 199,606 Mann ins Feld zu stellen, denn wenn es wahr ist, daß die Karlisten so gut or— Janisirt sind, wie allgemein versichert wird, so moͤchte es ihm se. „fallen, die Versprechungen des Infanten Luͤgen zu trafen. .

Spanien.

Nachrichten aus Santander vom 23sten v. M. zufolge,

.

Jio J n j 3 3 J 156 4* * z

dee sich in einem dem Englischen Courier von dort zugegange⸗ en Privatschreiben befinden, hatte General Cordeva 'eine P; Kamation erlassen, durch welche das ganze, in derselben speziell

eine Pro⸗

be eichnete Gebiet der vier insurgirten Provinzen in den strengsten ARVlokase Zustand erklart

wird. Zugleich wird allen außerhalb der

* Ri . ]; ,. . . ; Blokade Linie ansaͤssigen Bewohnern der Provinzen verboten,

sey es als Reisende oder

als Viktualienhändler, jene Linie an

nem anderen Orte, als den Festungen Lerin und Laraga, zu

als die Karlisten ihre lagerte,

2 . 2 8 2a 4. 9 6.

An den deren Eingangs, Orten haben diejenigen, . . Lebensmittel zuführen wollen, den Werth ihrer Waare 5u deponiren und erhalten ihr Depositum nicht eher zurck bis sie ei r, e, , ĩ iruͤck bis sie einen er zuruck, als

überschreiten, ven wo aus sie d speziell bezei merschr . us sie dann auf speziell bezeichneten Stra— Fen nach den in der Gewalt der :

36. . in ; Truppen der Koͤnigin befind— ichen Orten dirigirt werden sollen. Wer gegen diese Verfügung lehlt, der wird gefangen genommen, nachdem die Effekten, welche

r bei sich suͤhrt, zum Unterhalt der Truppen konfiszirt worden

d N m ĩ f . , Wer aber in einen regelmäßigen Verkehr mit den elen getreten ist, der, sell zum Festungtbau bis zum Ende des Krieges verwandt ö

werden und Kugeln schleifen.

welche den

Schein uber die Ablieferung

8 der Lebensmittel an die Truppen uͤberbringen.

, Diese Blokade⸗Verfuͤgungen s s lange mit der aͤußersten Strenge in . e . re Blokade gegen mehrere jetzt von ihnen be⸗ . , besetzte Festungen nicht aufgehoben ö Im 23. Dezember kamen 49 Chapelgorris vom sorps des General Jaureguh zu Santander an, welche in Folge

eine 1 * 3 Inc, bon die sem General ausgegangenen Straf-Sentenz nach S.

Stbastian verwiesen sind. Vor kurzem hatte nan ehda Eorps

37 der Chapelgorris eine Kirche beraubt und mehrere Grausamkeiten ausgeuͤbt, so daß der General, da das Regiment die Schuldigen nicht angeben wollte, beschloß, das ganze lo00 Mann starke Re— giment zu dezimiren. Es wurden zwar nur 10 erschossen, jedoch mehrere zu anderen Strafen verurtheilt.

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Lissabon, 25. Dezember. Am 22sten d. ist ein Cou—

rier mit Depeschen vom Grafen Lavradio aus Koburg hier an— gekommen, mit der Nachricht, daß nun die Praͤliminarien des Heiraths-Vertrages der Königin Donna Maria mit dem Prin— zen von Koburg abgeschlossen worden seyen, und daß die Voll— machten des Prinzen, zur Vollziehung der Heirath durch Pro— kuratur, mit dem taͤglich zu erwartenden Packetboote anlangen sollten. Es ist jetzt beschlossen worden, daß das Portugiesische Huͤlfs⸗ Corps mehr in das Herz von Spanien einruͤcken und bis auf 7000 Mann vermehrt werden soll. Nach langer Zoögerung ist man zu diesem Entschlusse durch die sortdauernden Vorstellun— gen des Spanischen Kabinettes und des Portugiesischen Gesand— ten zu Madrid gebracht worden. Auch die Ausruͤstung der in Portugal rekrutirten Fremden⸗Legion hat jetzt besseren Fortgang. Der Befehlshaber derselben, General Dodgin, hat bereits Por— tugal verlassen, und der Rest der 2280 Mann starken Legion wird binnen kurzem nachfolgen.

In Folge des Abmarsches der nach Spanien bestimmten Truppen ist der National-Garde ein Theil des Garnison-Dienstes in Lissabon uͤbertragen worden, und sie hat denselben bereitwillig angetreten.

Vor einigen Tagen langte ein Sardinischer Kauffahrer in Lissaboön an, dem, da die Sardinische Regierung noch keine Antwort wegen der Entfernung des Portugiesischen Gesandten aus Turin gegeben hat, erst nach langerem Bedenken die Erlaub— niß ertheilt wurde, seine Ladung zu loͤschen. Man glaubt jedoch, daß diese Erlaubniß als ein Vorbote der Beilegung aller noch obwaltenden Zwistigkeiten augesehen werden duͤrfe.

Lord Howard de Walden hat sich mit dem Nord Amerika— nischen Gesandten uͤber den (neulich erwähnten) Vorfall, daß ein aus Malta gebürtiger Matrose in Folge unmenschlicher Be— handlung auf einem von dem SchiffsCapitain Harvey komman— dirten Nord-Amerikanischen Schiff gestorben war, freundschaftlich verstaͤndigt, und der genannte Capitain soll nun auf der Ameri— kanischen Fregatte „Potomac“ nach den Vereinigten Staaten ge— schickt und dort vor Gericht gestellt werden. .

Der Lissaboner Korrespondent der Times fahrt in einem Schreiben vom 22. Dezember noch immer fort, die Hand— lungen des neuen Ministeriums, besonders aber des Finanz⸗Mi— nisters, scharf zu keitisiren. Besonders tadelnswerth findet er eine Transaction desselben, durch welche er die Bank-⸗Direktoren bewog, der gänzlichen Erschoͤpfung des Staatsschatzes durch ein Anlehen von 78,0660 Pfund Sterl. gegen das Versprechen der Ruͤckzahlung in drei Monaten und auf eine Buͤrgschaft von 4660 Contos de Reis Papiergeld, die eigentlich verbrannt werden soll— ten, ein Ende zu machen. Dessenungeachtet aber soll (diesem Korrespondenten zufolge) der Schatz abermals leer und die Kre— ditlosigkeit des Herrn Campos so groß seyn, daß selbst unabhaͤn— gige Wucherer ihm unter keiner Bedingung auch nur einen Conto vorstrecken wollen. Seine Unpopularitaͤt, heißt es, werde ihm auch in seinen gesellschaftlichen Beziehungen bemerkbar gemacht, und man sehe ihn in allen Zirkeln gegen die Herren Silva Car— valho, den Herzog von Terceira und den Marschall Saldanha ganzlich in den Schatten treten.

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Franzoösische Blätter schreiben aus Konstantinopel vem 4. Dez.: „Eine neue Flotte wird hier ausgeruͤstet und wird vor Ende des Jahres in See gehen konnen. Fuͤnf Schiffe ersten Ranges sind gerüstet, und vier weitere haben bereits has Geschütz am Bord. Alle Arten von Vorräthen sind aufaehaͤuft. Die Bestimmung der Flotte ist nech ein Geheimniß. In den Dardanellen-Schloͤssern befinden sich 099 Matrosen und AÄArtille—

risten, außer der zur Bedienung des dortigen Geschuͤz— zes erforderlichen Mannschaft. Ein sehr großer Geschuͤtz— Park ist fuͤr die Armee Redschid Paschas in Asien gebildet worden. Ungefähr 300 Stuͤcke Geschuͤtz;, mit

allem Zubehßr versehen, und zwei Compagnicen zur Bedienung der Congreveschen Raketen, wozu die Russen die Modelle lieser; ten, gehen dahin ab. Das Geld dazu erhebt die Pforte durch Requisitionen und gezwungene Anleihen von den Griechen, Ar—

meniern und Juden. Ein Theil der Truppen hat noch Sold— Ruͤckstaͤnde, im Betrag von 4 Millionen zu fordern. Es

364 geht die Rede, die Pforte stehe mit den Vereinigten Staaten uͤber die Abtretung einer Insel im Archipel in Untkerhandlung.“ Vereinigte Staaten von Nord-⸗Ameritka. Washing ton, 9. Dez. (Nachtrag. Der Theil der Bot— schaft des Praͤsidenten, welcher von den inneren Verhaͤltnissen der Vereinigten Staaten handelt, beginnt folgendermaßen: „Der Zustand der Finanzen war niemais erfreulicher, als in diesem Augenblick. Seit meiner letzten jaͤhrlichen Mittheilung sind alle ruͤckstaͤndige Schulden getilgt, oder das Geld liegt zur Empfang— nahme fuͤr die Staats-Glaͤudiger bereit. Alle anderweitige peenniai— ren Verpflichtungen der Regierung sind auf eine ehrenvote und puͤnktliche Weise erfuͤllt worden, und es wird am Schlusse dieses Jahres ein Ueberschuß von etwa 19 Mill. Dollars im Schatz? zu— ruͤckbleiben, und nach Abzug aller unbezahlten und laufenden Po— sten werden noch nahe an 11 Mill. Dollars vorhanden seyn, die entweder zur Ausführung neuer, vom Kongresse zu bestimmender Werke oder zur Vollendung bereits angefangener Arbeiten verwen det werden koͤnnen. Zur Befoͤrderung dieser Zwecke und zur Be— streitung der laufenden Ausgaben des kommenden Jahres ist fur 1836 eine Mehr-Einnahme von 20 Mill. Dollars veranschlagt worden“ „Sollte auch der Kongreß, in Uebereinstimmung der von den verschiedenen Departements vorzulegenden Veranschlagungen, die sich auf etwa 24 Mill. Doll ars belaufen, noch neue Ausgaben bewil— ligen, so wird der Ueberschuß am Schlusse des naͤchsten Jahres dennoch, nachdem alle Abzuͤge gemacht worden sind, wahrscheinlich nicht weniger als 6 Mill Bollars betragen. Diese Summe kann, nach meiner Meinung, auf eine nätzlich« Weise zu vorgeschlagenen Veröesserungen im unserer Marine, und zu nenen, in den diesjaͤhrigen Veranschlagungen nicht mit aufgeführten National-Werken, oder zur schnelleren. Vollendung der schon begonnenen verwendet werden. Beides wuͤrde verfassungsmaͤßig und nuͤtzlich seyn und zugleich in unserer gegenwaͤrtigen Lage jeden Versuich unndͤthig machen, die uͤberschuͤsigen Einkuͤnfte zu theilen oder sie schneller zu reduziren, als es durch die Gesetze geschieht. Da sich aus dem Berichte des Schatz-Seeretairs eine wahrscheinliche Verminderung der Emnkuͤnfte waͤhrend der naͤchsten sieben Fahre und eine sehr betraͤchtliche Re⸗ duction im Jahre 1812 ergeben wird, so ist dem Kon⸗ greß eine Modistzirung des Zoll -Tarifs nicht anzurathen. Die Abgaben von solchen Artikeln, die allgemein verbraucht werden, und unsere eigenen Erzeugnisse nicht beeinträchtigen, können so herabgesetzt werden, daß dadurch diese Quelle von Einfuͤnften etwaz

vermindert wird. Zu demselben Zwecke kͤnnte auch fuͤr die Landes⸗ Vertheidiger, die in unserer gegenm artigen gluͤcklichen Lage auf Ihre Beruͤcksichtigung Anspruͤche haben, auf liberalere Weise gesorgt werden. Wenn indeß, nach Befriedigung aller hieraus entstebenden Forderungen, der Ueberschuß des Schatzes dennoch immer sich ver⸗ mehren sollte, so würde es besser seyn, diesen Uebelstand zu ertragen, bis die großen, in unseren Zoll-Gesetzen beabsichtigten Veraͤnderun⸗ gen eingetreten sind und uns in den Stand setzen, mit derjenigen Sorgfalt und Umsicht zu Werke zu gehen, die ein so schwieriger und wichtiger Gegenstand erfordert“

„Es ist unserè Pflicht, die Last der Abgaben, so viel wie moͤg⸗ lich, zu vermindern und alle Beschraͤnkungen des Handels und der Schifffahrt unserer Mitbürger als Uehel zu betrachten, die wir mil⸗ dern muͤssen, wenn wir nicht durch die feindliche Politik auswaͤrti⸗ ger Nationen oder durch die wichtigen Pflichten, welche die Verthei⸗ digung und Unabhaͤngigkeit unseres Vaterlandes uns auferlegen, daran verhindert werden. Wieviel uͤbrigens fuͤr die Erleichterung unserer Mitbürger geschehen ist, ergiebt sich daraus, daß in den letz- ten zwei Jahren nahe an 25 Millionen Dollars weniger als im Jahre 1833 an Abgaben bezahlt, und daß die Ausgaben, außer den⸗ jenigen für die oͤffentliche Schuld, auf nahe an neun Millionen re⸗ duzirt worden sind. Wir wollen hoffen, daß durch fortgesetzte Spar- samkeit und durch Vereinigung der großen Interessen des Acker baues, der Manufakturen und des Handeks noch weit mehr zur Er⸗ leichterung der Laͤsten unserer Mitbürger, so wie aller Mitglieder unserer glücklichen Confbderation, wird geschehen koͤnnen.“

„Einer der erfreulichsten Beweise von dem zunehmenden Ge⸗ deihen des Landes ist, daß der Verkauf von offentlichen Ländereien in diesem Jahre die unerwartet große Summe von 11 Millionen Dollars eingetragen hat. Dieser Umstand beweist, mit welcher Schnelligkeit der Ackerbau, diese erste und wichtigste Beschäͤftigung des Menschen, fortschreitet, und wie sehr er zu dem Reichthum und Wohlstand unseres weiten Gebietes beitraͤgt. Da ich es fuͤr die zweckmaßigsse Politik halte, den Anbau dieser Ländereien so viel wie moͤglich zu befördern, so nehme ich mir die Freiheit; die Aufmerk⸗ samkeit des Kongresses auf die in meinen früheren Botschaften ge⸗— machten Vorschlaͤge zu lenken.“ .

Der Praͤsident macht hierauf die Bemerkung, daß das Cen⸗ tral Departement fuͤr die Laͤndereien, damit es seinem Zwecke bes⸗ ser entspreche, und der Verkauf der Laͤndereien schneller von stat— ten gehe, einer neuen Organisirung bedürfe. Da die Tilgung der oͤffentlichen Schuld jetzt die Aemter der Anleihe- und Til—⸗ gungs-Fonds⸗Kommissarien unnöthig mache, so empfehle er dem Kongresse, dieselben aufzuheben und die noͤthigen Maßregeln zu ergreifen, damit die Dokumente, welche sich noch in den Haͤnden

jener Beamten befänden, an das Departement des Schatzes ab—

mit ihr abzubrechen.

geliefert wurden. Der Präsident geht hierauf zu der Bank und Geld-Angelegenheit uber und äußert sich folgendermaßen:

„Es liegt dem Kongresse gleichfalls ob, zur Wahrung der pes cuniairen Interessen des Landes, durch ein Gesetz, wie es im Jabre 1812 erlaffen wurde, die Annahme der Banknoten der Vereinigten Stagten bei Bezahlung der bffemlichen ESinkuͤnfte aufzuheven, einen Agenten zu ernennen, der in jenem Institute die Aufsicht uͤber die Bücher und Fonds der Vereinigten Stagten führt und ünch dem 3. Maͤrz 1836, wo der Freibrief der Bank erlischt, alle Verbindung ; Bei den in Beziehung auf die Fonds zu tref⸗— fenden Anordnungen wird es ndͤthig seyn, die Obliegenheiten des mit diesem Zweige des offentlichen Dienstes beauftragten Beamten deutlich und bestimmt festzusetzen.“

„Aus der Korrespondenz, die der Schatz Secretair Ihnen vor— legen wird, werden Sie ersehen, daß, ungeachtet der bedeutenden Kapitalien, welche die Vereinigten Staaten in jenem Institut ha⸗— ben, noch keine Anzeige gemacht worden ist, aus welcher die Regie⸗ rung ersehen koͤnnte, wann sie Zinsen davon erhalten oder irgend einen Vortheil davon ziehen wird.“

„Neben unseren Finanz-Verhaäͤltnisn und dem blühenden Zu⸗ stande des Landes in allen Zweigen seiner Industrie ist es erfreulich, bie Vortheile wahrzunehmen, welche bereits aus den neuen Gesetzen, durch die der Werth der Goldmuͤnzen regulirt worden, hervorge⸗ gangen sind. Diese Vortheile werden im Laufe des naͤchsten Jahres noch sichtbarer seyn, sobald die Filial⸗Muͤnzen, die in Nord⸗Karo⸗ lina, Georgien und Lonsiana sollen errichtet werden durfen, im Gange seyn werden. Und wenn diese, wie zu hoffen steht, durch fernere Reformen in den Bank-Systemen der einzelnen Staaten und durch einsichtsvolle Anordnungen von Seiten des Kongresses in Bezug auf die Aufbewah⸗ rung der offentlichen Gelder unterstützt werden, so ist mit Zuversicht zu erwarten, daß der Gebrauch von Gold und Silber, als Umsatz-— Mittel, in den gewohnlichen mit der Arbeit des Landes verbunde⸗ nen Geschaͤften hald allgtmein werden wird. Das große desideratum in neueren Zeiten ist eine wirksame Hemmung der Macht der Ban⸗ ken und die Verhinderung jener übermäßigen Verausgabung von Papier, aus welcher die Schwankungen in dem Werth der Landes— Valuta entstehen, die der Lohn den Arbeit so unsicher machen.“

„Wenn es bis jetzt noch nicht gelungen ist, eine befriedigende

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Landes-Valuta herzustellen, so schreibe ich dies der ungesetzlichen Un⸗=

3 r 19 . Di B n nn d.

satz Mißtrauen gegen den politischer Gewart, ist, und

terstüitzung zu, die man dem Geiste des Monopol⸗Systems hat zu Theil werden lassen. Alle ernstlichen Gefahren, welche unserem Sy— siem bis jetzt entgegentraten, sind den mit Privilegien versehenen Corporationen, dereni Zweck die Befoͤrderung des Interesses Weniger auf Kosten der Urbeigen ist, beizumessen. Es ist uns in den letzten vier Jahren von den aus dem Kampfe der Bank gegen die Regte— rung hervorgehenden Gefahren nur eine Klasse uͤbrig geblieben ünd auch diese ist glucklicherweise jetzt durch den Unwillen des Volks un— schaͤdlich gemacht. Allein wir muͤssen uns erinnern, daß das Prinzip, aus dem sie entsprangen, noch thaͤtig ist und seine Bestrebungen un⸗ ter denselben oder unter anderen Formen wieder erneuern wird, so lange entweder die Sorglosigkeit des Volkes oder die Verraͤtheret seiner Repraͤsentanten ihm noch Hoffnung auf Erfolg verspricht.

That nur eine Frucht eines dem Genius unse⸗ feindlichen Systems eines Eystems, das sich zündet, dessen Haupt⸗Grund“ Willen des Volkes, als einen Regulator dessen Endzweck und unabwendbares Resultat die Vereinigung aller Gewalt unseres Regierungs-Systems in eine Central-Regterung ist.“

Schließlich empfiehlt der Präsident dem Kongresse, die öf— fentlichen Gelder, die er bekanntlich aus der Bank der Verei— nigten Staaten hat fortnehmen lassen, in den Banken der ein—⸗ zelnen Staaten unterzubeingen, und bezeichnet diesen Gegen⸗ stand als einen der wichtigsten fuͤr die Gesetzgebung des Kon—

gresses. .

ug itut: one; rer Institutionen . auf ein politisches Glanbensbefenntniß g 3II2Y

Nen, Vert. 0. bie Zran zb sisch Amerl⸗ kanische Angelegenheit bezuͤgliche Theil der Botschaft zu charak— terisiren sey, ob man ihn als feindlicher Natur zu betrachten habe oder nicht, daruber sind die Amerikanischen Blaͤrter selbst einesweges einverstanden. Während das hier erscheinende Jo ur— nal of Commerce die Ausdrücke der Botschaft fuͤr friedlich erklaͤrt, ist dagegen der New-York Evening Star gerade der entgegengesetzten Meinung und hält es fuͤr ganz unzweifel— haft, daß wenigstens insofern die Botschaft an und fuͤr sich schon kein weiterer Schritt zur friedlichen Beilegung der Differenzen genannt werden konne, als der entschieden ausgesprochene Ent— schluß des Praͤsidenten, durchaus keine weitere Erklärungen geben zu wollen, eine Beendigung des Streites nur fuͤr den wenig denkbaren Fall möglich mache, dat von Seiten der angeblich in ihrer National⸗Wuͤrde verletzten Franzoͤsischen Nation der Ame⸗ rikanischen entgegengekommen wurde

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